Klaus Berger - Der nächste Reformator?

Rund um Anglikanertum, Protestantismus und Freikirchenwesen.
Raphael

Beitrag von Raphael »

Stefan hat geschrieben:Selbst wenn es so ist, hätte ich bei dieser Gemengelage insgesamt ein besseres Gefühl als bei einer lex Berger. Und er kann seine Situation ja korrigieren.
Das wird er wohl auch .........,























sobald er pensioniert ist! ;) :D :D :D

Stephen Dedalus
Beiträge: 5449
Registriert: Dienstag 7. September 2004, 15:28

Beitrag von Stephen Dedalus »

Raphael hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:Selbst wenn es so ist, hätte ich bei dieser Gemengelage insgesamt ein besseres Gefühl als bei einer lex Berger. Und er kann seine Situation ja korrigieren.
Das wird er wohl auch ........
sobald er pensioniert ist! ;) :D :D :D

Sehe ich auch so. Aber freut Euch nicht zu früh. Vielleicht geht er gar nicht über Rom, sondern gleich zur FSSPX. :D :D

Stephen Dedalus
Beiträge: 5449
Registriert: Dienstag 7. September 2004, 15:28

Beitrag von Stephen Dedalus »

Ewald Mrnka hat geschrieben:Über Prof. Berger regt man sich nur deshalb auf, weil er konservativ ist. Wäre er ein moderner Gottesleugner, ließe man ihn in Ruhe.

Für verdeckte Atheisten á la Huber, Leicht und Konsorten ist Berger schon lange ein Ärgernis.
Der Fall Lüdemann zeigt, daß das so nicht stimmt. Und was bitte ist ein "verdeckter Atheist"? :nein:

Stefan

Beitrag von Stefan »

Raphael hat geschrieben:sobald er pensioniert ist! ;) :D :D :D
Ich denke nicht, daß er darauf Rücksicht nehmen muß. Er ist ein erfolgreicher Autor, und seine Frau wird wohl als (evangelische) AT-Exegetin ihren Beitrag zum Bergerschen Familieneinkommen beisteuern können. Aber das ist auch deren Privatsache.

Benutzeravatar
Ewald Mrnka
Beiträge: 7001
Registriert: Dienstag 30. November 2004, 11:06

Beitrag von Ewald Mrnka »

Stephen Dedalus hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:Selbst wenn es so ist, hätte ich bei dieser Gemengelage insgesamt ein besseres Gefühl als bei einer lex Berger. Und er kann seine Situation ja korrigieren.
Das wird er wohl auch ........
sobald er pensioniert ist! ;) :D :D :D

Sehe ich auch so. Aber freut Euch nicht zu früh. Vielleicht geht er gar nicht über Rom, sondern gleich zur FSSPX. :D :D
Prof. Dr. Berger wäre uns hochwillkommen.

Tacitus
Beiträge: 1176
Registriert: Montag 20. Juni 2005, 18:50

Beitrag von Tacitus »

Ewald Mrnka hat geschrieben:Über Prof. Berger regt man sich nur deshalb auf, weil er konservativ ist. Wäre er ein moderner Gottesleugner, ließe man ihn in Ruhe.
Im Prinzip gebe ich Dir hierin recht, Ewald, und beklage diesen Umstand. Aber: Lüdemann wurde z.B. auch die Lehrerlaubnis entzogen - also ganz so finster, wie Du malst, ist es nun auch wieder nicht.

Raphael

Beitrag von Raphael »

@ Tacitus
Tacitus hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:Über Prof. Berger regt man sich nur deshalb auf, weil er konservativ ist. Wäre er ein moderner Gottesleugner, ließe man ihn in Ruhe.
Im Prinzip gebe ich Dir hierin recht, Ewald, und beklage diesen Umstand. Aber: Lüdemann wurde z.B. auch die Lehrerlaubnis entzogen - also ganz so finster, wie Du malst, ist es nun auch wieder nicht.
Die Causa Lüdemann in einem Atemzug mit der Causa Klaus Berger zu nennen, spricht nicht für Dein Abstraktionsvermögen! :roll:
Lüdemann's exegetische Ansichten sind rein literaturwissenschaftlicher Natur .......

Tacitus
Beiträge: 1176
Registriert: Montag 20. Juni 2005, 18:50

Beitrag von Tacitus »

Immerhin ist Lüdemann das, was Ewald bemerkte: Er hat sich vom Christentum verabschiedet.

Aber Du hast recht: Jede Causa ist anders, Raphael, und insofern nicht zu vergleichen. Aber wenn wir alles nur in seiner Singularität sehen, können wir unsere Gespräche einstellen.
Nur A=A!

Raphael

Beitrag von Raphael »

@ Tacitus
Tacitus hat geschrieben:Immerhin ist Lüdemann das, was Ewald bemerkte: Er hat sich vom Christentum verabschiedet.
Genau, während Klaus Berger zumindest den Versuch unternommen hat, den Protestanten "heimzuleuchten" ......... ;) :)

GsJC
Raphael

Stephen Dedalus
Beiträge: 5449
Registriert: Dienstag 7. September 2004, 15:28

Beitrag von Stephen Dedalus »

Raphael hat geschrieben:@ Tacitus
Tacitus hat geschrieben:Immerhin ist Lüdemann das, was Ewald bemerkte: Er hat sich vom Christentum verabschiedet.
Genau, während Klaus Berger zumindest den Versuch unternommen hat, den Protestanten "heimzuleuchten" ......... ;) :)

GsJC
Raphael
Den Katholiken nicht minder. :-)

Benutzeravatar
Ewald Mrnka
Beiträge: 7001
Registriert: Dienstag 30. November 2004, 11:06

Beitrag von Ewald Mrnka »

Prof. Berger ist überdies in der Öffentlichkeit bekannt. Und er wird gelesen, weil seine Bücher in einer klaren und unverschwiemelten Sprache geschrieben sind. Man vermißt den unklar-diffus gehaltenen Vat.II-Theologenjargon, der alles offenläßt und sich nicht festlegt.

Ein Konservativer, dessen Bücher gelesen werden - das allein ist schon für die linke evangelisch-"katholische" Kanaille ein Ärgernis an sich.

Die Firma Leicht, Huber & Lehmann sollten sich mal an ihren eigenen Phrasen (Ökumene, Toleranz und ähnlicher Blödsinn) messen.

Tacitus
Beiträge: 1176
Registriert: Montag 20. Juni 2005, 18:50

Beitrag von Tacitus »

Ewald, ich stimme Dir zu. Ich habe Bergers Bücher immer gerne gelesen und lese sie noch.
Berger ist ein unabhängiger Geist, dem man zwar nicht immer in allem folgt und sich manchmal ärgert. Aber ich ärgere mich dann niemals unter meinem Niveau!

Bernd
Beiträge: 96
Registriert: Dienstag 13. Januar 2004, 12:01

Beitrag von Bernd »

Ich habe gerade die Lektüre von "Glaubensspaltung ist Gottesverrat" (fast) hinter mir. Das Buch gilt fast schon als neues "Handbuch der Ökumene". In der Tat zeigt es viele hochinteressante Ansätze, wie man aus der jetzigen Sackgasse herauskommen könnte. Es gibt ja auch einen Traditionalismus der Ökumene, der, analog zur Institutionenfixiertheit des "normalen Traditionalismus" nach dem Motto vorgeht "je mehr gemeinsames Abendmahl, umso ökumenischer". Berger zeigt, dass auf diese Art der Ökumene nicht im mindesten geholfen ist. Er weist hin auf die Überschätzung der Ämterfrage, die möglicherweise damit zu tun habe, dass die Macher der Ökumene meist hohe Amtsträger sind. Mit der Realität der Christen und der Gemeinden hat dies nichts zu tun. Hier seinen Fragen der "Glaubenskultur" viel entscheidender, und es werden Möglichkeiten des "Übersetzens" gezeigt.

Wieso der Mann als konservativ gilt, weiß ich nicht. Ich halte ihn für innovativ.

Benutzeravatar
prim_ass
Beiträge: 670
Registriert: Montag 8. November 2004, 20:42
Wohnort: Mahlow
Kontaktdaten:

Beitrag von prim_ass »

Ewald Mrnka hat geschrieben:Prof. Berger ist überdies in der Öffentlichkeit bekannt. Und er wird gelesen, weil seine Bücher in einer klaren und unverschwiemelten Sprache geschrieben sind. Man vermißt den unklar-diffus gehaltenen Vat.II-Theologenjargon, der alles offenläßt und sich nicht festlegt.

Ein Konservativer, dessen Bücher gelesen werden - das allein ist schon für die linke evangelisch-"katholische" Kanaille ein Ärgernis an sich.

Die Firma Leicht, Huber & Lehmann sollten sich mal an ihren eigenen Phrasen (Ökumene, Toleranz und ähnlicher Blödsinn) messen.
Ich habe Bergers Buch "Jesus" gelesen. Wie er zum Beipsiel darin den "Betroffenheits"-Aussagen so mancher Geistlicher beider Konfessionen aufs Korn nimmt, ist schon köstlich.

Ferner genieße ich Bergers NT-Übersetzung wie auch seine Übersetzungen anderer frühkirchlicher Schriften...
Falls ich aber länger ausbleibe, sollst du wissen, wie man sich im Hauswesen Gottes verhalten muss, das heißt in der Kirche des lebendigen Gottes, die die Säule und das Fundament der Wahrheit ist.

1.Tim 3:15

Benutzeravatar
nemesis
Beiträge: 262
Registriert: Montag 4. Juli 2005, 04:35

Beitrag von nemesis »

Es gibt schon einen Thread zu Klaus Berger. Hier und hier auch.
Das deutsche Schicksal: vor einem Schalter zu stehn. Das deutsche Ideal: hinter einem Schalter zu sitzen. - Kurt Tucholsky

Tacitus
Beiträge: 1176
Registriert: Montag 20. Juni 2005, 18:50

Beitrag von Tacitus »

Das stimmt, aber Dein erster ist zum Thema Berger und der Spiegel, der zweite ganz allgemein aber aus dem Jahre 2004 (da war ich noch nicht mal hier im Forum) und der dritte über Berger und der Katholikentag.
Also lassen wir diesen Thread auch mal so stehen.

Bernd
Beiträge: 96
Registriert: Dienstag 13. Januar 2004, 12:01

Beitrag von Bernd »

prim_ass hat geschrieben:
Ich habe Bergers Buch "Jesus" gelesen. Wie er zum Beipsiel darin den "Betroffenheits"-Aussagen so mancher Geistlicher beider Konfessionen aufs Korn nimmt, ist schon köstlich.
Sicher ist er auch rhetorisch o.k. Aber ich finde ihn unterbewertet, wenn man ihn nur als Spötter oder Polemiker wahrnimmt. Er macht, wie gesagt, recht interessante - und praktikable - Vorschläge.

Benutzeravatar
holzi
Beiträge: 7881
Registriert: Montag 28. November 2005, 15:00
Wohnort: Regensburg

Beitrag von holzi »

Bernd hat geschrieben: Wieso der Mann als konservativ gilt, weiß ich nicht. Ich halte ihn für innovativ.
Der Mann hat halt das Problem, nicht so einfach in die Schubladen zu passen, als evangelischer Katholik und liberal-traditioneller Konservativer ist das halt schwierig ;)

Benutzeravatar
Walter
Moderator
Beiträge: 1506
Registriert: Mittwoch 25. Januar 2006, 13:56

Beitrag von Walter »

Bernd hat geschrieben:Ich habe gerade die Lektüre von "Glaubensspaltung ist Gottesverrat" (fast) hinter mir. Das Buch gilt fast schon als neues "Handbuch der Ökumene". In der Tat zeigt es viele hochinteressante Ansätze, wie man aus der jetzigen Sackgasse herauskommen könnte. Es gibt ja auch einen Traditionalismus der Ökumene, der, analog zur Institutionenfixiertheit des "normalen Traditionalismus" nach dem Motto vorgeht "je mehr gemeinsames Abendmahl, umso ökumenischer". Berger zeigt, dass auf diese Art der Ökumene nicht im mindesten geholfen ist. Er weist hin auf die Überschätzung der Ämterfrage, die möglicherweise damit zu tun habe, dass die Macher der Ökumene meist hohe Amtsträger sind. Mit der Realität der Christen und der Gemeinden hat dies nichts zu tun. Hier seinen Fragen der "Glaubenskultur" viel entscheidender, und es werden Möglichkeiten des "Übersetzens" gezeigt.

Wieso der Mann als konservativ gilt, weiß ich nicht. Ich halte ihn für innovativ.
Am Mittwoch hatte ich das Glück, dass Klaus Berger bei uns in der Provinz einen Vortrag über die Ökumene zwischen ev. und kath. Christen gehalten hat. So habe ich ihn auch angehören können und einiges gelernt. :)

Er war nicht zimperlich mit all den Fehlern und Fehlvorstellungen, die vor allem in der evangelischen Kirche (letztendlich über den Begriff „Kirche“ selbst) existieren, aber dass es auch durch Vat. II in der katholischen Kirche vieles auf den falschen Weg gebracht wurde. So ginge die Ökumene und der Streit darüber oft mehr QUER durch beide Konfessionen. Im zur Einheit zu gelangen, müssen beide, aber vor allem die Protestanten (das war besonders mutig, weil er ja vor der ev. Akademie sprach), sich zurückbesinnen auf die Spiritualität (die heute fast nur noch in Klöstern gelebt würde), auf die Unterwerfung unter das Kreuz, das Gebet, weg vom „Verwaltungskirchentum“, Rückbesinnung auf die Bedeutung der Bischöfe und der Tradition etc. Vor allem der ev. Irrglaube, zur Einheit müsse man alles mitnehmen oder miteinbeziehen, müsse geändert werden. Die Einheit der Urkirche sei nur zustande gekommen, weil man 2/3 der Evangelien und Briefe NICHT in den Kanon des NT aufgenommen hat!

Er beschrieb auch „sein“ Modell, wie die Einheit der Kirchen einmal verwirklicht werden könne, und wohin sich die Kirchen (besonders die ev.) dazu entwickeln müssten. Eigentlich hätte er kurz sagen können: Alles was er für die Zukunft der Kirche für nötig sieht, ist HEUTE schon (eigentlich schon seit über 1000 Jahren) in der orthodoxen Kirche verwirklicht. (Natürlich ist er nicht der Meinung, wir sollen alle zur Orthodoxie konvertieren*, genauso sei die „Rückkehrökumene“ im Sinne von Vat. I falsch, weil das keine Einheit sondern Vereinheitlichung sei).

*Ich hatte das nachgefragt. Er ging im Vortrag selbst gar nicht auf die Orthodoxie ein, obwohl er Ratzinger-Zitate brachte, die sich explizit NUR auf die Einheit mit den Ostkirchen bezogen. Das fand ich das einzige Unseriöse bei diesem Vortrag.
γενηθήτω το θέλημά σου·

TiLek
Beiträge: 123
Registriert: Dienstag 4. Oktober 2005, 02:28
Wohnort: Hannover

Beitrag von TiLek »

Hallo,
das was Herr Berger in seinem Vortrag hielt, so wie es beschrieben wurde, klingt ganz nach dem was die Hochkirchliche Vereinigung Augsburgischen Bekenntnisses schon praktiziert und fordert. Sehr interessant. Dann sind wir ja auf einem guten Wege, zumindest Teile der ev.-luth. Gemeinschaften.
Licht am Horizont, nur Teile der Landeskirchen und die Evangelikalen müssen noch mehr aufwachen.
Gruß timm

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema