Kreuzgang

In den USA und in vielen angelsächsischen Ländern (Anglikaner) tragen die Mitglieder des Kirchenchores ein Gewand und singen vorne. Sie stehen dabei hinter dem Pastor.

https://www.google.de/search?q=united+m ... urch+choir

In deutschen protestantischen Kirchen tragen sie kein Gewand und singen in den meisten Fällen von hinten oder auf der Empore, meistens neben der Orgel.

In der RKK gibt es wenigstens Meßdiener, die den Gottesdienst etwas bunter erscheinen lassen. In den evangelischen Kirchen gibt es sie praktisch nicht, so dass oft nur ein einziger Pastor einer großen Gemeinden mit oft mehreren Hundert Gottesdienstteilnehmern gegenüber steht.

Ich bin ja nicht für eine Amerikanisierung des Gottesdienstes, was aber den Chor betrifft, wünsche ich mir, wir hätten so etwas auch in Deutschland.

Die ursprüngliche Art des katholischen Kirchenchores war die einer (Choral-)Schola oder eines Knabenchores, und die waren (und sind) in aller Regel mit Chorkleidung im Altarraum präsent. Natürlich zwischen Gemeinde (die sie repräsentieren) und Klerus am (Hoch-)Altar. Wie die Ministranten galten die ausschließlich männlichen Sänger als "Quasi-Kleriker" (wenn sie nicht sogar welche waren), deshalb die klerikale Kleidung und die Präsenz im Altarraum.
Erst mit der Mitwirkung von Frauen in Kirchenchören und der Verwendung von Orgel- und Instrumentalbegleitung zum Gesang wanderten die katholischen Kirchenchöre (nach hinten oder seitlich) auf die Orgelempore - weil Frauen nichts im Altarraum zu suchen hatten, und weil es rein aufführungstechnisch gar nicht mehr anders sinnvoll war.
Maßgeblich für die Positionierung der Sänger war also immer nur deren liturgische Funktion, aber niemals die "Deko-Qualität".

Im evangelischen Bereich kann ich keine theologischen oder liturgischen Gründe erkennen, die gegen die Anwesenheit eines Chores (Männer und Frauen) im Altarbereich sprechen.

Hier dient ein Chor -neben der Musik- auch dem Zweck, den Besucher etwas fürs Auge zu bieten.

In der Anglikanischen Kirche funktioniert dies seit langem.

Dieter hat geschrieben:Im evangelischen Bereich kann ich keine theologischen oder liturgischen Gründe erkennen, die gegen die Anwesenheit eines Chores (Männer und Frauen) im Altarbereich sprechen.

Hier dient ein Chor -neben der Musik- auch dem Zweck, den Besucher etwas fürs Auge zu bieten.

In der Anglikanischen Kirche funktioniert dies seit langem.

Da magst du rechthaben. Ich wollte nur auf die historische Entwicklung hinweisen, die zur derzeit üblichen Praxis geführt hat.

Dieter hat geschrieben:Hier dient ein Chor -neben der Musik- auch dem Zweck, den Besucher etwas fürs Auge zu bieten.

Bingo. Genau diesen Verdacht habe ich schon seit langem.

Dieter hat geschrieben:Hier dient ein Chor -neben der Musik- auch dem Zweck, den Besucher etwas fürs Auge zu bieten.

wie in der außerordentlichen Form die textile Vielfalt.....

...und wie Millionen Rosenblüten, die zu Pfingsten im Pantheon in Rom auf die Gläubigen hernieder fallen.

http://www.tag-des-herrn.de/content/wo- ... sen-regnen

Dieter hat geschrieben:Im evangelischen Bereich kann ich keine theologischen oder liturgischen Gründe erkennen, die gegen die Anwesenheit eines Chores (Männer und Frauen) im Altarbereich sprechen.
Hier dient ein Chor -neben der Musik- auch dem Zweck, den Besucher etwas fürs Auge zu bieten.

Das ständige unruheverbreitende Hin- und Hergewusel spricht sehr wohl gegen eine Anwesenheit des Chores im Altarraum. Da gibt es viel zweckmäßigere Lösungen, wo man sich nicht ständig neu positionieren müsste. Aber dann könnten die Zuschauer (!) ja den Chor nicht sehen... Und hier liegt doch schon der Hase im Pfeffer: Nicht der Herr wird hier gefeiert, der Mensch feiert sich selbst. Furchtbar.