Kirchenaustritt - eine Option?

Rund um Anglikanertum, Protestantismus und Freikirchenwesen.

Kirchenaustritt - eine Option?

Niemals!
32
52%
Unter gewissen Umständen...
10
16%
...kann ich mir schon vorstellen!
6
10%
Bin kurz davor!
5
8%
Bin schon weg...
8
13%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 61

Raphaela
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Re: Kirchenaustritt - eine Option?

Beitrag von Raphaela »

guatuso hat geschrieben:"Jubel", ich habe an den Bischoeflichen Sitz geschrieben und bin sehr gespannt
Ohne die Diskussion hier um Kirchenaustritt waere es wohl gar nicht soweit gekommen.

Ihr habt ja gute Ratschlaege gegeben, nun warte ich und halte euch auf dem laufendem.

Ich haette auch nie gedacht, dass das Beduerfnis nach Eintritt mich doch so bewegt, so tief verankert ist doch noch mein roemisch-katholischer Glaube. Mein alter Religionslehrer (spaeter im bischoeflichem Ordinariat zu Mainz) wuerde sich freuen.

Tolle Sache. Ihr ahnt kaum wie ich mich freue zurueck kehren zu koennen in meine Kirche.
Ich danke unserem Herrgott.
Da wünsche ich dir viel Segen auf deine Rückkehr in die Kirche. - Du wirst sehen, dass es dir dann viel besser geht.
Ich bin gerne katholisch, mit Leib und Seele!

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lutherbeck
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Re: Kirchenaustritt - eine Option?

Beitrag von lutherbeck »

phylax hat geschrieben:
lutherbeck hat geschrieben:Damit komme ich grad nicht weiter - sorry...
Dies ständige Weiterkommen wollen ist m.E. das Problem. Gar nichts tun, warten, was auf Dich zukommt. Die Situation aushalten
... es fällt mir nicht leicht...

Ich sehe aber mit Freude, daß mein Thread hier offensichtlich einer anderen Seele zur Klärung der Situation verhilft - dazu meine besten Wünsche!

:huhu:
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

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taddeo
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Re: Kirchenaustritt - eine Option?

Beitrag von taddeo »

lutherbeck hat geschrieben:... es fällt mir nicht leicht...

Ich sehe aber mit Freude, daß mein Thread hier offensichtlich einer anderen Seele zur Klärung der Situation verhilft - dazu meine besten Wünsche!

:huhu:
Siehst Du? Gerade mal ein paar Tage, und schon zeigt Dir der Herrgott, daß Dein momentaner "Durchhänger" positive Wirkungen haben kann, nur weil Du ihn hier öffentlich gemacht hast. Beobachte mal Deine Umgebung, ich bin mir ziemlich sicher, Du wirst weitere Dinge bemerken ... :huhu:

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guatuso
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Re: Kirchenaustritt - eine Option?

Beitrag von guatuso »

Und es kam postwendend Antwort. Ein sehr einfuehlenes Schreiben.
Das Problem ist, dass ich nicht mehr in Deutschland lebe, also auch nicht mehr in D eintreten kann in die kath. Kirche.
Anderseits gibt es bei uns in CR ein "Eintritt-Austritt" nicht. Paradox.
Der Vorschlag lautet also: mich auch selber wieder "dazuschließen", indem ich mich hier als katholisch melden / zur Kirche gehen, etc.

Und: "Vielleicht kann es mit einem kath. Pfarrer auf Costa Rica auch eine kleine liturgische Feier des "Dazugehörens zur kath. Kirche" geben. Auch wenn der Pfarrer das vielleicht nicht versteht mit Austritt / Wiedereintritt, so sollte er doch bereit sein, diesem Ihren Anliegen zu entsprechen."

Das waere mir doch sehr sehr lieb!

Ich habe erwidert, dass ich den Pfarrer etwas kenne, aber in San Jose einen Priester kenne, der deutsch spricht, da er in Heidelberg studiert hat. Der muesste das mit dem Kirchenaustritt-Eintritt kennen. Und an ihn werde ich mich jeztt umgehend wenden, damit er es seinem geistlichen Bruder an meinem Lebensort erklaeren kann.
Ich hoffe sehr schon sehr bald zur Beichte und zur heiligen Kommunion gehen zu koennen.
Und ja, ich freue mich riesig!


Und ich hoffe lutherbeck ebenso und dass dass er wieder zurueck finden kann.
Gelobt sei Jesus Christus.

Fragesteller
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Re: Kirchenaustritt - eine Option?

Beitrag von Fragesteller »

Taddeos Hinweis auf den Eintrag im Taufregister kam mir auch nicht ganz unwichtig vor.

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taddeo
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Re: Kirchenaustritt - eine Option?

Beitrag von taddeo »

guatuso hat geschrieben:Und es kam postwendend Antwort. Ein sehr einfuehlenes Schreiben.
Das Problem ist, dass ich nicht mehr in Deutschland lebe, also auch nicht mehr in D eintreten kann in die kath. Kirche.
Anderseits gibt es bei uns in CR ein "Eintritt-Austritt" nicht. Paradox.
Der Vorschlag lautet also: mich auch selber wieder "dazuschließen", indem ich mich hier als katholisch melden / zur Kirche gehen, etc.

Und: "Vielleicht kann es mit einem kath. Pfarrer auf Costa Rica auch eine kleine liturgische Feier des "Dazugehörens zur kath. Kirche" geben. Auch wenn der Pfarrer das vielleicht nicht versteht mit Austritt / Wiedereintritt, so sollte er doch bereit sein, diesem Ihren Anliegen zu entsprechen."

Das waere mir doch sehr sehr lieb!

Ich habe erwidert, dass ich den Pfarrer etwas kenne, aber in San Jose einen Priester kenne, der deutsch spricht, da er in Heidelberg studiert hat. Der muesste das mit dem Kirchenaustritt-Eintritt kennen. Und an ihn werde ich mich jeztt umgehend wenden, damit er es seinem geistlichen Bruder an meinem Lebensort erklaeren kann.
Ich hoffe sehr schon sehr bald zur Beichte und zur heiligen Kommunion gehen zu koennen.
Und ja, ich freue mich riesig!


Und ich hoffe lutherbeck ebenso und dass dass er wieder zurueck finden kann.
Gelobt sei Jesus Christus.
Na, das klingt doch verheißungsvoll! :ja:
Du wirst sehen, das mit den Formalitäten kriegst Du auch noch hin.

Tinius
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Re: Kirchenaustritt - eine Option?

Beitrag von Tinius »

Das war von Anfang an klar. Aber erfreulich, dass die deutschen Wurzeln in die Heimat so stark sind, dass man ohne eine deutsche, verrechtlichte Kirche nicht mental auskommen kann.

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guatuso
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Re: Kirchenaustritt - eine Option?

Beitrag von guatuso »

Tinius hat geschrieben:Das war von Anfang an klar. Aber erfreulich, dass die deutschen Wurzeln in die Heimat so stark sind, dass man ohne eine deutsche, verrechtlichte Kirche nicht mental auskommen kann.
Ich glaube darán beteiligt ist auch die wirkliche katholische Erziehung durch meine Eltern vor mehr als 60 Jahren. Das legte die Basis. Ich kenne dne Spruch "Einmal Katholik, immer Katholik" und fuer mich stimmt er.
Und ja, diese deutsche verrechtliche Kirche, diese Gemeinschaft, die brauche ich mental tatsaechlich. Aber wie gesagt, das wuchs erst langsam wieder von alleine heraus.

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lutherbeck
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Re: Kirchenaustritt - eine Option?

Beitrag von lutherbeck »

...ich hoffe lutherbeck ebenso und dass dass er wieder zurueck finden kann...
Nun - derzeit bin ich aus allem heraus - und fühle mich leidlich gut damit...

Euch einen gesegneten Sonntag!

:ja:
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

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guatuso
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Re: Kirchenaustritt - eine Option?

Beitrag von guatuso »

Wie zugesagt halte ich euch auf dem laufenden:
"Alles hat seine Zeit..." besonders in Lateinamerika....
am Montag dem 27. Okt. habe ich den ersten Termin beim Priester meiner hiesigen Gemeinde.
Doch aufgeregt.

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phylax
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Re: Kirchenaustritt - eine Option?

Beitrag von phylax »

Gottes Segen!
Von Gott kommt mir ein Freudenschein,/ wenn Du mich mit den Augen Dein/ gar freundlich tust anblicken

Dschungelboy

Re: Kirchenaustritt - eine Option?

Beitrag von Dschungelboy »

lutherbeck hat geschrieben:Nach einer Reihe von frustrierenden Erlebnissen im Laufe vieler Jahre keimt in mir seit einigen Monaten der Gedanke an einen Kirchenaustritt auf...

Kann mich wenigstens hier jemand verstehen?

:/
Vielleicht nicht nur eine Option - vielleicht sogar geboten... :tuete: Das Gefühl, Teil eines Systems zu sein und es am leben zu erhalten, obwohl es einen oft nur noch anwidert, ist schon schwer zu ertragen... :bedrippelt:

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mensch
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Re: Kirchenaustritt - eine Option?

Beitrag von mensch »

Ein Kirchenaustritt ist niemals eine Option. Die Kirche leidet an den gleichen Sündern und Sünden wie die Gesellschaft. Die Kirche erklärt sie allerdings nicht zum Ideal oder zur Normalität. Das unterscheidet sie von der Gesellschaft. Deshalb kann ein Wechsel von der Kirche in die Gesellschaft niemals eine Option sein und ist immer eine Verschlechterung. Viel wichtiger ist, die für gut befundenen kirchlichen Ideale in die Gesellschaft zu tragen und sich in der Kirche Halt gebende Nischen zu suchen.

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lutherbeck
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Re: Kirchenaustritt - eine Option?

Beitrag von lutherbeck »

Leider finde ich derzeit keine der von Dir angesprochenen Nischen...
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

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Lupus
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Re: Kirchenaustritt - eine Option?

Beitrag von Lupus »

lutherbeck hat geschrieben:Leider finde ich derzeit keine der von Dir angesprochenen Nischen...
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Ob´s finden hilft?
1. Das intensive Gebet um Klarheit und rechtes Verständnis!
2. Das intensive Studium des KKK!
3. Der tiefe Glaube daran, dass es "noch nie gehört wurde, dass jemand, der seine Zuflucht zu dir nahmen, verlassen worden wäre."
Also das "Gebet" zur Mutter des Herrn,(- ausdrücklich keine Anbetung)!

+L.
Christus mein Leben, Maria meine Hoffnung, Don Bosco mein Ideal!

Raphaela
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Re: Kirchenaustritt - eine Option?

Beitrag von Raphaela »

Lupus hat geschrieben:
lutherbeck hat geschrieben:Leider finde ich derzeit keine der von Dir angesprochenen Nischen...
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Ob´s finden hilft?
1. Das intensive Gebet um Klarheit und rechtes Verständnis!
2. Das intensive Studium des KKK!
3. Der tiefe Glaube daran, dass es "noch nie gehört wurde, dass jemand, der seine Zuflucht zu dir nahmen, verlassen worden wäre."
Also das "Gebet" zur Mutter des Herrn,(- ausdrücklich keine Anbetung)!

+L.
Ob dies wirklich jemanden hilft, der lutherisch geprägt ist? :hmm:
Nummer 1 Finde ich in dem Fall noch okay, aber ich weiß nicht, wie Lutherbeck auf die beiden anderen Punkte reagiert.
Ich bin gerne katholisch, mit Leib und Seele!

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taddeo
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Re: Kirchenaustritt - eine Option?

Beitrag von taddeo »

Raphaela hat geschrieben:... aber ich weiß nicht, wie Lutherbeck auf die beiden anderen Punkte reagiert.
Das Interessante wäre ja gerade, wie Gott darauf reagiert, wenn Lutherbeck es mal mit diesen Punkte probiert ... sein bisheriges protestantisches Umfeld scheint ja auch keine sinnvollen Alternativen bereitgehalten zu haben.

Caviteño
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Re: Kirchenaustritt - eine Option?

Beitrag von Caviteño »

Kirchenaustritt in der Schweiz:
Im Vatikan weht seit dem Amtsantritt von Papst Franziskus im März 213 ein frischer Wind. Doch ein quantitativ messbarer «Franziskus-Effekt» blieb aus. In den meisten Deutschschweizer Kantonen nahm die Zahl der Kirchenaustritte von Katholiken 213 weiter zu – auch wenn die absoluten Spitzen von 29 und 21 nicht mehr erreicht wurden. Damals schüttelten die Kontroversen um die Pius-Bruderschaft und eine Reihe von Missbrauchsskandalen die katholische Kirche durch.
Laut SPI-Leiter Arnd Bünker spricht derzeit nichts für eine Trendwende. Es gebe zwar insofern mehrere «Franziskus-Effekte», als in der Kirche eine neue Offenheit herrsche. «Man diskutiert heute freier über Fragen wie Familie und Ehe, auch gibt es einen neuen Stil der Liebenswürdigkeit im pastoralen Umgang.» Aber es sei zu viel verlangt, dass Franziskus einen gesellschaftlichen Megatrend in Westeuropa umkehren könne: die immer stärkere Entfremdung einzelner Menschen von den grossen gesellschaftlichen Institutionen, die nicht nur den Kirchen zu schaffen macht. Diese Entwicklung erfasst urbane Gebiete schneller als ländliche. In städtisch geprägten Kantonen nahm die Anzahl der Kirchenaustritte 213 entsprechend zu, während sie auf dem Land tendenziell gleich blieb oder leicht abnahm. In Basel kehrte jeder 4. Katholik der Kirche den Rücken, unter Protestanten ist der Anteil der Abtrünnigen sogar noch ein bisschen höher.
http://www.nzz.ch/schweiz/exodus-aus-ki ... 1.18438487

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lutherbeck
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Re: Kirchenaustritt - eine Option?

Beitrag von lutherbeck »

taddeo hat geschrieben:
Raphaela hat geschrieben:... aber ich weiß nicht, wie Lutherbeck auf die beiden anderen Punkte reagiert.
Das Interessante wäre ja gerade, wie Gott darauf reagiert, wenn Lutherbeck es mal mit diesen Punkte probiert ... sein bisheriges protestantisches Umfeld scheint ja auch keine sinnvollen Alternativen bereitgehalten zu haben.
Nun ja,

der Katechismus steht in meiner Bibliothek und ich habe viel darin gelesen,
und der Mutter des HERRN bringe ich den größten Respekt entgegen.

Dennoch stehe ich derzeit eher draußen als drin...

:roll:
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

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mensch
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Re: Kirchenaustritt - eine Option?

Beitrag von mensch »

lutherbeck hat geschrieben: der Katechismus steht in meiner Bibliothek und ich habe viel darin gelesen, und der Mutter des HERRN bringe ich den größten Respekt entgegen.
Dennoch stehe ich derzeit eher draußen als drin...
Meine (rein persönliche) Erfahrung ist, dass es ratsam ist, sich einen erfahrenen Beistand zu suchen, wenn man den Katechismus liest. Mir sind nicht wenige Fälle bekannt, bei denen es erst eines Priesters bedurfte, um die Missverständnisse, die Menschen beim Selbststudium des Katechismus in sich erzeugten, wieder zu korrigieren. Teilweise werden Gewichtungen in einzelnen Punkten vorgenommen ohne das Gesamte zu sehen. Meine Empfehlung ist ein geistlicher Begleiter, bei dem regelmäßig Rat auch zum Katechismus geholt werden kann.

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taddeo
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Re: Kirchenaustritt - eine Option?

Beitrag von taddeo »

lutherbeck hat geschrieben:Dennoch stehe ich derzeit eher draußen als drin...

:roll:
Das würde ich nicht überbewerten, auch wenn es sicher momentan ein Gefühl der Hilflosigkeit bewirkt. Aber es ist "nur" ein Gefühl.
Vielleicht erinnerst Du Dich an das Evangelium vom Hochzeitsmahl, zu dem letztendlich die Leute "von den Straßen und Zäunen" weg geholt werden, also gerade diejenigen, die "draußen" sind - weil es die "drinnen" nicht wert waren. Vergiß nur nicht, ein hochzeitliches Gewand anzuziehen, damit Du nicht unangenehm auffällst, wenn Dich der Vater des Bräutigams ruft. Bereite Dein Inneres für den Herrn, schmücke Deine Seele mit dem Hochzeitsgewand, dann darfst Du getrost den Ruf zum Festmahl erwarten.

FidesVeritas
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Re: Kirchenaustritt - eine Option?

Beitrag von FidesVeritas »

Interessante Frage.
Bis letzte Woche hätte ich stets geantwortet: NIEMALS.

In den letzten Tagen habe ich mich allerdings so sehr über die Kirche geärgert, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben überlegte, ob ich nicht austreten (wollen) würde in dem Fall, das geschiedene Wiederverheiratete zur heiligen Kommunion zugelassen würden.
Der Anlass dazu war, dass von höchster kirchlicher Stelle die geistliche Kommunion in Frage gestellt wurde, so à la "wie soll man die denn empfangen können, wenn man zur physischen Kommunion nicht zugelassen ist". Das schien mir eine so eklatante Abweichung von dem, was in meinem Schul-Katechismus von 1950 steht (der meiner Mutter gehörte), dass ich mir dachte: "Bei dem Verein mach ich dann aber nicht mehr mit".

Der zweite Gedanke war natürlich: Du kannst unmöglich austreten.
Der dritte Gedanke war: Aber ich könnte wohl austreten, um meine Meinung kund zu tun, und dann gleich wieder eintreten. Der vierte Gedanke war dann: Oje, aber das stünde ja dann im Kirchenbuch. Ob mir das schaden könnte?

Sorry, Ihr müsst den Beitrag wohl in einen katholischen Strang verschieben. Bin wohl an der falschen Stelle.

Alt-Katholik
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Re: Kirchenaustritt - eine Option?

Beitrag von Alt-Katholik »

Von der einen Häresie in die andere, nicht gerade konsequent. :traurigtaps:

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Siard
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Re: Kirchenaustritt - eine Option?

Beitrag von Siard »

Alt-Katholik hat geschrieben:Von der einen Häresie in die andere, nicht gerade konsequent. :traurigtaps:
Welche ist die eine, welche die andere Häresie?

kephas
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Re: Kirchenaustritt - eine Option?

Beitrag von kephas »

FidesVeritas hat geschrieben:Interessante Frage.
Bis letzte Woche hätte ich stets geantwortet: NIEMALS.

In den letzten Tagen habe ich mich allerdings so sehr über die Kirche geärgert, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben überlegte, ob ich nicht austreten (wollen) würde in dem Fall, das geschiedene Wiederverheiratete zur heiligen Kommunion zugelassen würden.
Der Anlass dazu war, dass von höchster kirchlicher Stelle die geistliche Kommunion in Frage gestellt wurde, so à la "wie soll man die denn empfangen können, wenn man zur physischen Kommunion nicht zugelassen ist". Das schien mir eine so eklatante Abweichung von dem, was in meinem Schul-Katechismus von 1950 steht (der meiner Mutter gehörte), dass ich mir dachte: "Bei dem Verein mach ich dann aber nicht mehr mit".
Was steht denn im Schul-Katechismus von 1950 über Kirchenaustritt und seine Konsequenzen?

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lifestylekatholik
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Re: Kirchenaustritt - eine Option?

Beitrag von lifestylekatholik »

kephas hat geschrieben:Was steht denn im Schul-Katechismus von 1950 über Kirchenaustritt und seine Konsequenzen?
Die Frage ist eine andere: Woher leitet sich die Autorität der Kirche ab? Wenn die Kirche erklärt, die letzten 1500 Jahre habe sie in wesentlichen Dingen geirrt und Falsches erzählt, ist nicht mehr glaubwürdig, dass sie die vom Hl. Geist geführte Heilsanstalt ist. Dann sagt sie ja selber, dass sie irrt, wie jeder rein menschliche Verein irren kann. Dann ist sie nur ein Verein von vielen. Dann haben ihre Meinungen auch nicht mehr Anspruch auf Beachtung als die von Amnestie International oder Grünfried oder den Guttemplern. Dann brauche ich auch keinen Katechismus mehr. Dann bin ich mir die höchste Autorität.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Siard
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Re: Kirchenaustritt - eine Option?

Beitrag von Siard »

kephas hat geschrieben:
FidesVeritas hat geschrieben:Interessante Frage.
Bis letzte Woche hätte ich stets geantwortet: NIEMALS.

In den letzten Tagen habe ich mich allerdings so sehr über die Kirche geärgert, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben überlegte, ob ich nicht austreten (wollen) würde in dem Fall, das geschiedene Wiederverheiratete zur heiligen Kommunion zugelassen würden.
Der Anlass dazu war, dass von höchster kirchlicher Stelle die geistliche Kommunion in Frage gestellt wurde, so à la "wie soll man die denn empfangen können, wenn man zur physischen Kommunion nicht zugelassen ist". Das schien mir eine so eklatante Abweichung von dem, was in meinem Schul-Katechismus von 1950 steht (der meiner Mutter gehörte), dass ich mir dachte: "Bei dem Verein mach ich dann aber nicht mehr mit".
Was steht denn im Schul-Katechismus von 1950 über Kirchenaustritt und seine Konsequenzen?
Es war von Kirchenaustritt, nicht von Apostasie die Rede. Den deutschen Bischöfen zum Trotz gibt es da einen Unterschied.

Johannes XXIII
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Re: Kirchenaustritt - eine Option?

Beitrag von Johannes XXIII »

lifestylekatholik hat geschrieben:
kephas hat geschrieben:Was steht denn im Schul-Katechismus von 1950 über Kirchenaustritt und seine Konsequenzen?
Die Frage ist eine andere: Woher leitet sich die Autorität der Kirche ab? Wenn die Kirche erklärt, die letzten 1500 Jahre habe sie in wesentlichen Dingen geirrt und Falsches erzählt, ist nicht mehr glaubwürdig, dass sie die vom Hl. Geist geführte Heilsanstalt ist. Dann sagt sie ja selber, dass sie irrt, wie jeder rein menschliche Verein irren kann. Dann ist sie nur ein Verein von vielen. Dann haben ihre Meinungen auch nicht mehr Anspruch auf Beachtung als die von Amnestie International oder Grünfried oder den Guttemplern. Dann brauche ich auch keinen Katechismus mehr. Dann bin ich mir die höchste Autorität.
So einfach ist das nicht. Tatsächlich können sich Dogmen nicht ändern, dass heißt aber nicht, dass die Kirche als Volk Gottes geführt vom Heiligen Geist die Lehre nicht weiterentwickeln kann. Es kann nicht heißen: was mal richtig war ist nun falsch. Dann bräuchten wir keine Konzilien mehr. Nein, es ist zuerst ein Prozess des Gefechts, gar des Kampfes zweier Parteiungen, um dann die Wahrheit (geleitet vom Heiligen Geist) zu empfangen. Das war noch bei jedem Konzil so. Bestes Beispiel sie Lefebvre, der viele Gläubige Christen mit Absicht ins Schisma geführt hat, sich von der Mutter Kirche losgesagt hat und somit das Wirken des Heiligen Geistes in der Kirche in Frage gestellt hat.

Und auf die Frage, ob ein Kirchenaustritt je gerechtfertigt sein kann: Sicherlich nicht. Denn jeder, der willentlich gegen den Geist handelt manövriert sich selbst ins abseits, ob Gläubiger, Priester, Bischof, Kasper, Burke oder Papst. Und die Kirchensteuer ist kein Grund.
Liebe - und dann tu was du willst

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Siard
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Re: Kirchenaustritt - eine Option?

Beitrag von Siard »

Johannes XXIII hat geschrieben:Und auf die Frage, ob ein Kirchenaustritt je gerechtfertigt sein kann: Sicherlich nicht.
Sicherlich doch.
Johannes XXIII hat geschrieben:Denn jeder, der willentlich gegen den Geist handelt manövriert sich selbst ins abseits, ob Gläubiger, Priester, Bischof, Kasper, Burke oder Papst.
Ja, aber zwischen Apostasie und Kirchenaustritt in D oder A besteht definitiv ein Unterschied. Daher meine ich, Austritt kann gerechtfertigt sein.

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lifestylekatholik
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Re: Kirchenaustritt - eine Option?

Beitrag von lifestylekatholik »

Johannes XXIII hat geschrieben:Bestes Beispiel sie Lefebvre, der viele Gläubige Christen mit Absicht ins Schisma geführt hat
Uuuund tschüss! Bild

*plonk*
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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mensch
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Re: Kirchenaustritt - eine Option?

Beitrag von mensch »

lifestylekatholik hat geschrieben:Woher leitet sich die Autorität der Kirche ab? Wenn die Kirche erklärt, die letzten 1500 Jahre habe sie in wesentlichen Dingen geirrt und Falsches erzählt, ist nicht mehr glaubwürdig, dass sie die vom Hl. Geist geführte Heilsanstalt ist.
Möglicherweise schmunzeln wir aber in 5000 Jahren darüber, welchen Verirrungen wir 1000 Jahre hinterhergelaufen sind. Das kann nur niemand in der heutigen Zeit feststellen. Letztlich geht es nicht um zweiwertige Logik, die nur falsch oder richtig kennt. Es geht vielmehr darum zu wissen, dass die Kirche das Wort Christi immer weiter erhellen und vertiefen kann. Und da könnten sich in einem tieferen Sinn neue Bedeutungsebenen erschließen, die einer früher geglaubten Deutung widersprechen. Hier kann Papst Leo XIII. mit seiner Enzyklika Providentissimus Deus wohl gutgläubig befolgt werden. Natürlich ist das kein Freibrief und es macht die Situation erstmal nicht einfacher.
Johannes XXIII hat geschrieben:Bestes Beispiel sie Lefebvre, der viele Gläubige Christen mit Absicht ins Schisma geführt hat, sich von der Mutter Kirche losgesagt hat und somit das Wirken des Heiligen Geistes in der Kirche in Frage gestellt hat.
Wobei jeder Katholik frei in seiner Entscheidung ist, Menschen wie Lefebvre nicht zu folgen. Der Bruch mit Rom ist allgemein bekannt, insofern gehört es zur freien Entscheidung des Katholiken, sich für Rom zu entscheiden. Unabhängig davon würde ich auch Lefebvre nicht unterstellen, hier in boshafter und vollumfänglich einsichtiger Weise Gläubige ins Schisma geführt zu haben. Ich denke Lefebvre hat hier in guter Ansicht, dem Willen Gottes zu folgen, gehandelt, zumindest lesen sich viele Texte von ihm so, als liege hier ein ernsthaftes Ringen um die Wahrheit vor.

Raphaela
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Re: Kirchenaustritt - eine Option?

Beitrag von Raphaela »

lifestylekatholik hat geschrieben:Woher leitet sich die Autorität der Kirche ab? Wenn die Kirche erklärt, die letzten 1500 Jahre habe sie in wesentlichen Dingen geirrt und Falsches erzählt, ist nicht mehr glaubwürdig, dass sie die vom Hl. Geist geführte Heilsanstalt ist.
Ach ja? Dann ist die Erde vielleicht doch eine Scheibe? :tuete:
Ich bin gerne katholisch, mit Leib und Seele!

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