Saddleback-Church Berlin

Rund um Anglikanertum, Protestantismus und Freikirchenwesen.
Dieter
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Saddleback-Church Berlin

Beitrag von Dieter »

Die Saddleback-Church ist eine der sog. Mega-Churches in den USA. Dort haben sie Kirchengebäude mit bis zu 3.5 Plätzen, die sich den ganzen Sonntag über immer wieder füllen.

Seit heute gibt es auch eine Kirche in Berlin am Potsdamer Platz:

http://www.saddleback.com/berlin/

Die Amerikanisierung der europäischen Kirchenlandschaft schreitet also unaufhaltsam voran...

TillSchilling

Re: Saddleback-Church Berlin

Beitrag von TillSchilling »

Dieter hat geschrieben: Die Amerikanisierung der europäischen Kirchenlandschaft schreitet also unaufhaltsam voran...
Sollen die Konservativen in der amerikanischen Episcopalkirche, die unter dem Hyperliberalismus ihrer Kirchenleitung - man google z. Bsp. Bishop Gene Robinson - leiden, jetzt die Europäisierung der amerikanischen Kirchenlandschaft beklagen? Kritisiere doch die Saddleback Church in der Sache. Nicht ihre Herkunft.

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umusungu
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Re: Saddleback-Church Berlin

Beitrag von umusungu »

Dieter hat geschrieben:Die Amerikanisierung der europäischen Kirchenlandschaft schreitet also unaufhaltsam voran...
Neue Perspektiven auf das Leben, auf Beziehungen, auf die Kirche, selbst auf Gott. In der katholischen Gemeinde St. Virtuelia

Wir glauben, dass man Kirche nicht ertragen muss, sondern dass man sie genießen kann. Wir laden dich herzlich zu unseren Gottesdiensten ein. Dort kannst du andere Leute treffen, in deinem Glauben wachsen, dein Potenzial entdecken und einem Gott begegnen, der das Leben lebenswert macht.

Warum schaffen wir Katholen das nicht?

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Florianklaus
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Re: Saddleback-Church Berlin

Beitrag von Florianklaus »

umusungu hat geschrieben:
Dieter hat geschrieben:Die Amerikanisierung der europäischen Kirchenlandschaft schreitet also unaufhaltsam voran...
Neue Perspektiven auf das Leben, auf Beziehungen, auf die Kirche, selbst auf Gott. In der katholischen Gemeinde St. Virtuelia

Wir glauben, dass man Kirche nicht ertragen muss, sondern dass man sie genießen kann. Wir laden dich herzlich zu unseren Gottesdiensten ein. Dort kannst du andere Leute treffen, in deinem Glauben wachsen, dein Potenzial entdecken und einem Gott begegnen, der das Leben lebenswert macht.

Warum schaffen wir Katholen das nicht?
Wieso "wir"? Kann man in den von Ihnen zelebrierten Messen Gott nicht begegnen und nicht im Glauben wachsen? Dann sollten Sie vielleicht an Ihrer ars celebrandi und Ihren Predigten arbeiten.

Pollux
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Re: Saddleback-Church Berlin

Beitrag von Pollux »

Ich halte nichts davon, immer neue Arten von Kirche zu gründen Die kath. Kirche kann das verkraften, Schauen wir mal nach Lateinamerika. Dort gibt es die charistmatischen Kirchen, auch Pfingstkirchen genannt. In Ihnen geschehen, wie ich hörte, während des Gottesdienstes Bekehrungen, sie reden wohl auch in Zungen und der ganze Gottesdienst ist ziemlich exstatisch. Diese Mischung zieht wohl viele Menschen gerade in Lateinamerika an.Es ist wohl in unseren Zeiten eine große Sehnsucht nach spiritueller Erneuerung vorhanden. Den bedienen diese neueren Kirchen auf für viele anziehende Art.
Bei der hier genannten Kirche aber hätte ich höchste Bedenken. Es steht schon geschrieben, "dass wir Gott fürchten und ihn lieben sollen." Beides zugleich, was nach der Logik ein Widerspruch zu sein scheint. Es zeigt uns aber die Unerforschlichkeit Gottes. Ihn erfahren wir am besten durch seinen Sohn Jesus Christus. Der machte im NT die beiden Seiten Gottes aber durchaus erkenntlich. Ein lieber "Kuschelgott" ist sicher nicht geeignet für unsere krisengeschüttelte Welt und daz ugehört auch die Krise des Glaubens.

Dieter
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Re: Saddleback-Church Berlin

Beitrag von Dieter »


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Seraph
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Re: Saddleback-Church Berlin

Beitrag von Seraph »

umusungu hat geschrieben:[quote="Dieter"
Neue Perspektiven auf das Leben, auf Beziehungen, auf die Kirche, selbst auf Gott. In der katholischen Gemeinde St. Virtuelia

Warum schaffen wir Katholen das nicht?
Weil wir immer noch der Ansicht sind, daß es einen Unterschied macht, wenn wir zur Kirche kommen, wo der Herr im Sakrament gegenwärtig ist, und sei es, daß wir unseren armseligen Leib dafür in die letzte Bank quetschen müssen? Das war jetzt einfach.
Ein düsterer Seraph möchte wohl selbst den dreieinigen Gott erschrecken.
(Mother Mary Francis)

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Reinhard
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Re: Saddleback-Church Berlin

Beitrag von Reinhard »

umusungu hat geschrieben:
Dieter hat geschrieben:Die Amerikanisierung der europäischen Kirchenlandschaft schreitet also unaufhaltsam voran...
Neue Perspektiven auf das Leben, auf Beziehungen, auf die Kirche, selbst auf Gott. In der katholischen Gemeinde St. Virtuelia
...

Warum schaffen wir Katholen das nicht?
:breitgrins: Schau doch mal bei den Charismaten* 'rein ... da geht schon eine ganze Menge, das aber auf gut katholisch !

Die Saddleback-Leute mögen ja einen ansprechenden Stil und nette Anbetungslieder haben, aber die gehören offenbar zu den Southern Baptists ... und da haben sie es nicht so mit den Sakramenten. - - Genauer gesagt: es gibt bei denen grundsätzlich keine Sakramente ! - nicht wirklich gut, oder ...?

* Ich darf so reden, ich bin selber einer !
Zuletzt geändert von Reinhard am Dienstag 15. Oktober 2013, 18:38, insgesamt 1-mal geändert.

TillSchilling

Re: Saddleback-Church Berlin

Beitrag von TillSchilling »

Reinhard hat geschrieben: Die Saddleback-Leute mögen ja einen ansprechenden Stil und nette Anbetungslieder haben
Meinst du das ernst?

Dieter hat ja ein Video verlinkt. Ich habe es mir angesehen. Ich frage mich wie das jemand ansprechened finden kann.
Zuletzt geändert von TillSchilling am Dienstag 15. Oktober 2013, 18:41, insgesamt 1-mal geändert.

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Reinhard
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Re: Saddleback-Church Berlin

Beitrag von Reinhard »

TillSchilling hat geschrieben:
Reinhard hat geschrieben: Die Saddleback-Leute mögen ja einen ansprechenden Stil und nette Anbetungslieder haben
Meinst du das ernst?
Für manche (grade Leute "von der Straße") ist das ansprechend, ja. Für einen Hochkirchler nicht, das weiß, ich ... :unbeteiligttu:

TillSchilling

Re: Saddleback-Church Berlin

Beitrag von TillSchilling »

Reinhard hat geschrieben: Für manche (grade Leute "von der Straße") ist das ansprechend, ja.
Anziehend für das alte, fleischliche Gemüt vielleicht. Für den Stolz, die Selbstherrlichkeit. Dieser Liedvortrag ist nicht nur musikalischer Schrott, er ist würdelos, anstandslos und der Eindruck den man vom Sänger bekommt ist, dass es sich um einen stolzen, selbstverliebten, unreifen und wahrlich nicht demütigen Menschen handelt.

Pollux der liberale, heterodoxe Protestant hat das besser erkannt als du:
Pollux hat geschrieben: Bei der hier genannten Kirche aber hätte ich höchste Bedenken. Es steht schon geschrieben, "dass wir Gott fürchten und ihn lieben sollen." Beides zugleich, was nach der Logik ein Widerspruch zu sein scheint. Es zeigt uns aber die Unerforschlichkeit Gottes. Ihn erfahren wir am besten durch seinen Sohn Jesus Christus. Der machte im NT die beiden Seiten Gottes aber durchaus erkenntlich. Ein lieber "Kuschelgott" ist sicher nicht geeignet für unsere krisengeschüttelte Welt und dazu gehört auch die Krise des Glaubens.

Dieter
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Re: Saddleback-Church Berlin

Beitrag von Dieter »

Die Jesus-Diät

von Rick Warren, dem Gründer der Saddleback-Church

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guatuso
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Re: Saddleback-Church Berlin

Beitrag von guatuso »

Von wem und von was wird diese Kirche finanziert? Woher kam das Geld, um den Bau hinzustellen?
Dahinter stecken oft US-Bewegungen (ich weiss nicht wie ich sie nennen soll), bei denen sich im Grunde jeder selber Pastor nennen und seine eigene Kirche gruenden darf.
Eines der Ziele dieser Kirchen ist der Spruch "Jesus will nicht dass du Arm bist. Wen du richtig betest, wirst du reich".
Und damit ist auch das Ziel definiert: Geldbeschaffung, zum Wohle einiger "Auserwaehlter".
Diese Kirchen unterstuetzen ihre Mitglieder nur wenn sie auch spenden. Wer nicht spendet, der wird beim abhalten des Cultus geduldet, aber nie unterstuetzt.
Natuerlich gibt es auch dort Pastoren, die ehrlichen Herzens von der Liebe Gottes und von Jesus Christus predigen.

Dennoch sehe ich solche Kirchen sehr kritisch, denn zu einem erlebe ich sie hier, wie sie (wie im Youtube-Video zu sehen) mit Schlagzeug, Gitarre, Gesang auftreten, und zwar durchaus christliche Texte bringen, aber meditatives ist nichts dabei, also keine Innerlichkeit, die (fuer mich) eigentlich zu einem Gottesdienst gehoert.
Und zum anderen gibt es ja eine Kirche, die roemisch-katholische.

Es stecken immer US-Ideologien dahinter. Du kannst Reich werden, wenn du willst. Du kannst Grosses leisten wenn du willst. Du musst deinen Koerper staehlen, deine Seele staehlen, du musst der Beste werden. Dieses Leistungsideologie, die man auf den US-Unis ebenso ausgepraegt findet wie in der US-Gesellschaft, wird auf das Christentum uebertragen. Wer nicht reich ist oder wird, wird letztlich verachtet, der betet falsch, der glaubt nicht wirklich, der kann auch ein getarnter Anti-Christ sein.

Ich will dem jungen Mann, der diesen Bau hinstellen lies, unterstellen, dass er wirklich ein Christ ist. Aber ich weiss nicht, ob er sich bewusst ist, wem er dient. Man kann hier, auf dem amerikanischem Kontinent, ja Tag fuer Tag auch diese Fernsehshows sehen, die sich Gottesdienste nennen, in denen Wunder am laufenden Band geschehen, Blinde sehen, Lahme gehen, Geister werden ausgetrieben, Menschen fallen in Ohnmacht usw. Das ist kein Scherz von mir, das ist ausgestrahlte Wirklichkeit fuer ein Millionenpublikum. Und es werden auch Millionen Dollars gesammelt.

Insofern empfinde und halte ich diese Art des "Gottesdienstes" eher wie einen Rummel, einen Zirkus, um moeglichst viele Menschen anzuziehen, und um sich selber zu beweisen, dass man ein Begnadeter ist. Der eigenen Eitelkeit dienlich.
Von Gottes-Dienst (Gott zu dienen) keine Spur.

Im Nachhinein erst gesehen:
Na also, da ist es ja: "No matter where you are in your relationship with money, we have a resource that can help you grow into the money-manager that God wants you to be." (http://saddleback.com/connect/ministry/ ... ministries)

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guatuso
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Re: Saddleback-Church Berlin

Beitrag von guatuso »

Dieter hat geschrieben:Die Jesus-Diät

von Rick Warren, dem Gründer der Saddleback-Church
Das wichtigste wurde bei der "Jesus-Diaet" unterschlagen:
Viel Bewegung, mehr Bewegung als Essen, da nimmt man automatisch ab. Auch ohne diese "Jesus-Diaet".

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