EKD - Geistliche und moralische Selbstauflösung

Rund um Anglikanertum, Protestantismus und Freikirchenwesen.
HeGe
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Re: EKD - Geistliche und moralische Selbstauflösung

Beitrag von HeGe »

Sempre hat geschrieben:
Samstag 18. März 2017, 03:09
HeGe hat geschrieben:
Freitag 17. März 2017, 14:06
kath.net hat geschrieben:Evangelische Jugendaktion mit Lutherzitaten auf Kondomen gestoppt

Evangelische Jugendkirche Düsseldorf verteilte Kondome an Jugendliche, beispielsweise mit dem Luther-Zitat: „Hier stehe ich und kann nicht anders“. [...]
Witzig ist die Idee ja schon irgendwie. :D
Primitivster Gossenhumor zur Verführung Jugendlicher. "Schon irgendwie witzig." Aber Satire gegen die Politik der totalen Verblödung wird gelöscht.
Mimimimi. :bedrippelt:

Bin ich eben ein primitiver Bauer, stört mich wenig. :achselzuck: Dass du in dem Zusammenhang auf deine widerliche "Satire" auf dem Niveau billigster türkischer Boulevardzeitungen hinweist, ist aber schon lächerlich.
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umusungu
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Re: EKD - Geistliche und moralische Selbstauflösung

Beitrag von umusungu »

eine interessante Kolumne auf die Kondom-Aktion:

http://www.evangelisch.de/blogs/stilvol ... 18-03-2017

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taddeo
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Re: EKD - Geistliche und moralische Selbstauflösung

Beitrag von taddeo »

umusungu hat geschrieben:
Sonntag 19. März 2017, 16:49
eine interessante Kolumne auf die Kondom-Aktion:

http://www.evangelisch.de/blogs/stilvol ... 18-03-2017
"Lutherus interruptus" :D :kugel:

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Sempre
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Re: EKD - Geistliche und moralische Selbstauflösung

Beitrag von Sempre »

HeGe hat geschrieben:
Sonntag 19. März 2017, 12:27
Bin ich eben ein primitiver Bauer, stört mich wenig. :achselzuck:
Primitiv — ok. Den Gossenhumor aber Bauern anlasten? Meintest Du vielleicht eher Schweine?

HeGe hat geschrieben:
Sonntag 19. März 2017, 12:27
Dass du in dem Zusammenhang auf deine widerliche "Satire" auf dem Niveau billigster türkischer Boulevardzeitungen hinweist, ist aber schon lächerlich.
Da ist nichts widerlich, es sei denn das/die, was/die kritisiert wird. Die Farben der Fahnen sind Nebensache. Sie erinnern bloß daran, dass es um 12 Jahre geht.


Aber weiter zur "geistlichen und moralische Selbstauflösung". Kann davon überhaupt die Rede sein?

https://www.youtube.com/v/PO13MIejruQ
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

Fragesteller
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Re: EKD - Geistliche und moralische Selbstauflösung

Beitrag von Fragesteller »

Eine sehr differenzierte Argumentation legt die Dame da an den Tag. Super! :daumen-rauf: :roll:

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Sempre
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Re: EKD - Geistliche und moralische Selbstauflösung

Beitrag von Sempre »

Fragesteller hat geschrieben:
Montag 20. März 2017, 11:53
Eine sehr differenzierte Argumentation legt die Dame da an den Tag. Super! :daumen-rauf: :roll:
Alma von Stockhausen ist Prorektorin der Gustav-Siewerth-Akademie. Differenzierteres als diese kleine Übersicht zu Luther findet sich dort.
Kardinal Ratzinger 2002 hat geschrieben:Gern bestätige ich, daß in der Gustav-Siewerth-Akademie eine sowohl vom wissenschaftlichen wie vom kirchlichen Standpunkt her positive Arbeit geleistet wird. Ich habe selbst an der ersten Phase der Entstehung dieser Einrichtung teilnehmen können und beobachte anhand der Programme die weitere Entwicklung. Ich bin immer wieder erstaunt, welch qualifizierte Gelehrte für deren Arbeit gewonnen werden können.
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Torsten
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Re: EKD - Geistliche und moralische Selbstauflösung

Beitrag von Torsten »

katholisches.info hat geschrieben:Martin Luther und reformationspopulistische Fake News
Hubert Hecker

[...]
Aber auch die historisch-kritischen Wissenschaftler blenden die entscheidende dritte Fragestellung aus: Warum war und ist der Protestantismus so anfällig für den jeweiligen Zeitgeist? Welche Elemente in Luthers neugläubiger Lehre begünstigen die prinzipienlose Verschwisterung mit den herrschenden Zeitströmungen?
Es ist ja nicht nur so. "Sie lernen aus der Vergangenheit, und werden aus der Gegenwart dennoch nicht klug."

Wo immer einer das Wort ergreift. Schöne Worte, die nach Aufbruch klingen. So von oben herab. Und das ausgerechnet bei denen, die dieses "von oben herab" doch irgendwie ablehnen. Aus der Vergangenheit lernen, das aufheben, was andere verworfen haben, in ihrem Aufbruch. Die Demut, die Liebe, der Glaube. An etwas wirklich großes. Größer als die menschliche Vernunft je sein wird.

HeGe
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Re: EKD - Geistliche und moralische Selbstauflösung

Beitrag von HeGe »

Interview mit dem EKD-Ratsvorsitzenden - „Es spricht viel dafür, dass das Grab tatsächlich leer war“

"Es spricht viel dafür"...

Wow, bei einer solchen Überzeugung vom wichtigsten Ereignis der christlichen Heilsgeschichte, wundert einen eigentlich nichts mehr. :irritiert:
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Reinhard
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Re: EKD - Geistliche und moralische Selbstauflösung

Beitrag von Reinhard »

HeGe hat geschrieben:
Dienstag 18. April 2017, 11:21
Interview mit dem EKD-Ratsvorsitzenden - „Es spricht viel dafür, dass das Grab tatsächlich leer war“

"Es spricht viel dafür"...

Wow, bei einer solchen Überzeugung vom wichtigsten Ereignis der christlichen Heilsgeschichte, wundert einen eigentlich nichts mehr. :irritiert:
Wenn man diesen Satz nicht einfach in den luftleeren Raum stellt, sondern ihn im Kontext der Theologiegeschichte der letzten Jahrzehnte sieht, spricht dies sogar eher für eine Wiedergewinnung des Glaubens als für dessen Verfall ! - man muss so jemandem auch etwas Zeit lassen für den Weg heraus aus den gewohnten Häresien.

Bedenke bitte, dass (mindestens) eine ganze Generation von Theologen von der "wissenschaftlichen" Überzeugung und Ausbildung geprägt wurde, dass die Bibel ohnehin nur eine Mythensammlung sei, aus der man mit Hilfe historisch-kritischer Untersuchungen den (winzigen ?) historischen Kern heraus schälen müsse.

Wenn jemand aus dieser Prägung jetzt zurück findet zum Glauben der Väter, dass die Auferstehung Christi historisch tatsächlich ist, dann ist dies eine Wende, und gut.
Wir sehen das sowohl bei den jetzt jungen Priestern, als auch bei etlichen protestantischen Theologen, die in den letzten Jahren ihr Studium beendet haben: viele kehren zurück zum Glauben der alten Kirche, und wissen dies auch sehr gut zu begründen.

Deshalb: nein, das ist in meinen Augen nicht Verfall, sondern durchaus ein (zaghaftes ?) Zeichen neuer Hoffnung.

HeGe
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Re: EKD - Geistliche und moralische Selbstauflösung

Beitrag von HeGe »

Herr Bedford-Strohm spricht in diesem Zeitungsartikel nicht mit irgendwelchen Theologen, sondern mit der Öffentlichkeit. Dass diese Aussage dann ausgerechnet noch als Überschrift genommen wurde, mag zwar nicht seine Idee gewesen sein, ändert aber nichts an der Wirkung.

Ich behaupte ja auch gar nicht, dass Herr Bedford-Strohm nicht an die Auferstehung glaubt, der restliche Artikel trifft ja noch andere Aussagen zu dem Thema. Aber wieso kann man, gerade zu Ostern, nicht einfach die Aussage treffen: "Das Grab war leer, Christus ist auferstanden."? Wieso diese abwiegelnde Relativierung? Wenn ich die wichtigste Wahrheit unseres Glaubens verkündigen will, fange ich doch nicht damit an, irgendwelche Zweifel aufkommen zu lassen.
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Reinhard
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Re: EKD - Geistliche und moralische Selbstauflösung

Beitrag von Reinhard »

HeGe hat geschrieben:
Dienstag 18. April 2017, 12:38
Aber wieso kann man, gerade zu Ostern, nicht einfach die Aussage treffen: "Das Grab war leer, Christus ist auferstanden."? Wieso diese abwiegelnde Relativierung?
Hatte ich ja versucht zu erklären: weil man aufgrund seiner eigenen Geschichte im Theologiebetrieb nur so relativ zu denken gelernt hat ? - und auch für sich selber - um vor sich selber menschlich und wissenschaftlich redlich zu bleiben - in diesem Rahmen denkt ?

Man kann doch seine eigene Prägung nicht einfach durch Übernahme fremder Sätze überspringen (und stammten sie noch so sehr aus dem rechtgläubigsten Katechismus !) - zumindest, wenn man redlich bleiben will. So etwas umzulernen braucht einfach seine Zeit.
HeGe hat geschrieben:
Dienstag 18. April 2017, 12:38
Wenn ich die wichtigste Wahrheit unseres Glaubens verkündigen will, fange ich doch nicht damit an, irgendwelche Zweifel aufkommen zu lassen.
Bedenke bitte: in der protestantischen Theologie gibt es keine klaren Axiome oder Grundaussagen.
In sofern ist das, was katholischerseits klar ist, dort keineswegs klar, sondern muss erst einmal neu gewonnen werden !

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Re: EKD - Geistliche und moralische Selbstauflösung

Beitrag von HeGe »

Reinhard hat geschrieben:
Dienstag 18. April 2017, 12:51
Hatte ich ja versucht zu erklären: weil man aufgrund seiner eigenen Geschichte im Theologiebetrieb nur so relativ zu denken gelernt hat ? - und auch für sich selber - um vor sich selber menschlich und wissenschaftlich redlich zu bleiben - in diesem Rahmen denkt ?

Man kann doch seine eigene Prägung nicht einfach durch Übernahme fremder Sätze überspringen (und stammten sie noch so sehr aus dem rechtgläubigsten Katechismus !) - zumindest, wenn man redlich bleiben will. So etwas umzulernen braucht einfach seine Zeit.
Wenn man es nicht schafft, seine Aussagen je nach Adressat zu treffen und gegenüber einer theologisch ungebildeten Öffentlichkeit andere Aussagen trifft, als im wissenschaftlichen Umfeld, stellt sich für mich die Frage, wie geeignet man für ein öffentliches Amt wie das eines Landesbischofs oder EKD-Vorsitzenden ist. Womit ich übrigens nicht sagen möchte, dass ich es für legitim halte, im theologisch-wissenschaftlichen Lehrbetrieb die Auferstehung in Frage zu stellen.
Reinhard hat geschrieben:
Dienstag 18. April 2017, 12:51
Bedenke bitte: in der protestantischen Theologie gibt es keine klaren Axiome oder Grundaussagen.
In sofern ist das, was katholischerseits klar ist, dort keineswegs klar, sondern muss erst einmal neu gewonnen werden !
Na ja, ich bin zwar kein Experte für protestantische Theologie, aber dass die Auferstehung Jesu Christi dort keine klare "Grundaussage" war, jedenfalls in früheren Zeiten, wage ich doch zu bezweifeln. Hieran wird erst der theologische Lehrbetrieb der letzten Jahrzehnte etwas geändert haben.
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Hubertus
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Re: EKD - Geistliche und moralische Selbstauflösung

Beitrag von Hubertus »

:hmm: Ich glaube, trotz der Anführungszeichen in der Überschrift hat der Interviewte diesen Satz aber so gar nicht gesagt. Es ist wohl eher eine interpretierende Zusammenfassung durch die Zeitung. Die in Frage kommende Passage lautet:
Was heißt das für Sie konkret? War das Grab am Ostermorgen leer?

Bedford-Strohm: Es gibt viele historisch-kritische Argumente dafür, dass das Grab leer war. Zum Beispiel [...] Dass das alles nicht der Fall war, spricht dafür, dass das Grab leer war. Auch dass die Osterbotschaft sich so schnell verbreitete, deutet darauf hin, dass in Jerusalem wirklich etwas Unerhörtes passiert ist.
Klingt für mich schon anders als die Überschrift nahelegt.

Was nach wie vor befremdet, ist, daß der eigentliche Punkt, daß es zum Glaubenszeugnis der Kirche gehört, gar nicht erwähnt wird. Das andere sind ja sozusagen eigentlich nur stützende, apologetische Argumente. Insofern ist die Aussage natürlich kritikwürdig. Aber eben nicht unbedingt im Hinblick auf die Überschrift, m.E.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

HeGe
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Re: EKD - Geistliche und moralische Selbstauflösung

Beitrag von HeGe »

Wie gesagt, dass die Überschrift nicht unbedingt auf seinem Mist gewachsen ist, mag ja sein. Fakt ist aber, dass er eine klare Frage gestellt bekommt, nämlich "War das Grab am Ostermorgen leer?" und er nicht einfach mit "Ja." antwortet, wie es sich m.E. für einen Bischof gehören würde, sondern stattdessen mit irgendwelchen Verweisen (ausgerechnet) auf die historisch-kritische Auslegung der Schrift herumgeschwurbelt wird. Das ist es, was ich kritisiere.
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Hubertus
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Re: EKD - Geistliche und moralische Selbstauflösung

Beitrag von Hubertus »

HeGe hat geschrieben:
Dienstag 18. April 2017, 14:41
Wie gesagt, dass die Überschrift nicht unbedingt auf seinem Mist gewachsen ist, mag ja sein. Fakt ist aber, dass er eine klare Frage gestellt bekommt, nämlich "War das Grab am Ostermorgen leer?" und er nicht einfach mit "Ja." antwortet, wie es sich m.E. für einen Bischof gehören würde, sondern stattdessen mit irgendwelchen Verweisen (ausgerechnet) auf die historisch-kritische Auslegung der Schrift herumgeschwurbelt wird. Das ist es, was ich kritisiere.
Ja, je länger ich darüber nachdenke, finde ich, faßt die Überschrift die Überzeugung von Herrn Bedford-Strohm doch ganz gut zusammen. :irritiert:
Zumal so ein Interview ja kaum erscheinen dürfte, ohne daß sie eine Freigabe dafür haben.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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umusungu
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Re: EKD - Geistliche und moralische Selbstauflösung

Beitrag von umusungu »

HeGe hat geschrieben:
Dienstag 18. April 2017, 14:41
Wie gesagt, dass die Überschrift nicht unbedingt auf seinem Mist gewachsen ist, mag ja sein. Fakt ist aber, dass er eine klare Frage gestellt bekommt, nämlich "War das Grab am Ostermorgen leer?" und er nicht einfach mit "Ja." antwortet, wie es sich m.E. für einen Bischof gehören würde,
Mit diesem einfachen "Ja" hätten viele Leser aber nichts anfangen können. Das Interview ist ausdrücklich damit begründet worden, Menschen die Bedeutung des Osterfestes wieder zu erklären.
sondern stattdessen mit irgendwelchen Verweisen (ausgerechnet) auf die historisch-kritische Auslegung der Schrift herumgeschwurbelt wird. Das ist es, was ich kritisiere.
DAs leere Grab alleine hatte weder bei den Frauen noch bei Petrus einen Glauben begründet. Der Bischof versucht sehr gut biblisch den Weg vom leeren Grab zum Glauben an die Auferstehung zu skizzieren.
Christlicher Glaube ist begründet - und schwebt nicht im Mysteriösen.
Die Nachricht vom leeren Grab hat bei den Jüngern, die auf dem WWeg nach Emmaus waren, nichts wie Bestürzung hervorgerufen und sie zur Flucht aus Jerusalem getrieben.
Erst der Dreiklang aus Gemeinschaft - Kateches - Brotbrechen hat sie zum Glauben geführt!

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Re: EKD - Geistliche und moralische Selbstauflösung

Beitrag von Fragesteller »

HeGe hat geschrieben:
Dienstag 18. April 2017, 14:41
Wie gesagt, dass die Überschrift nicht unbedingt auf seinem Mist gewachsen ist, mag ja sein. Fakt ist aber, dass er eine klare Frage gestellt bekommt, nämlich "War das Grab am Ostermorgen leer?" und er nicht einfach mit "Ja." antwortet, wie es sich m.E. für einen Bischof gehören würde, sondern stattdessen mit irgendwelchen Verweisen (ausgerechnet) auf die historisch-kritische Auslegung der Schrift herumgeschwurbelt wird. Das ist es, was ich kritisiere.
Auf ein einfaches "Ja" wird der Außenstehende billig mit einem einfachen "Nein" antworten, und damit wäre das Gespräch beendet. Was bitte soll das bringen?

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asderrix
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Re: EKD - Geistliche und moralische Selbstauflösung

Beitrag von asderrix »

Fragesteller hat geschrieben:
Mittwoch 19. April 2017, 00:54
Auf ein einfaches "Ja" wird der Außenstehende billig mit einem einfachen "Nein" antworten, und damit wäre das Gespräch beendet. Was bitte soll das bringen?
Ein klares Bekenntnis.
Dieses Bekenntnis erwarte ich von jedem Christen und bin damit in guter Tradition, den Paulus sagt genau das:
Ist Christus nicht auferstanden , so ist unsre Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich. Deshalb ist das Ja für die, die darüber sprechen wollen, ein klarer Standpunkt von dem aus man diskutieren kann und den anderen ist egal, was ich sage.
Jedes Gedächtnismahl sagt: Das Beste kommt noch!

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Protasius
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Re: EKD - Geistliche und moralische Selbstauflösung

Beitrag von Protasius »

asderrix hat geschrieben:
Mittwoch 19. April 2017, 07:37
Fragesteller hat geschrieben:
Mittwoch 19. April 2017, 00:54
Auf ein einfaches "Ja" wird der Außenstehende billig mit einem einfachen "Nein" antworten, und damit wäre das Gespräch beendet. Was bitte soll das bringen?
Ein klares Bekenntnis.
Dieses Bekenntnis erwarte ich von jedem Christen und bin damit in guter Tradition, den Paulus sagt genau das:
Ist Christus nicht auferstanden , so ist unsre Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich. Deshalb ist das Ja für die, die darüber sprechen wollen, ein klarer Standpunkt von dem aus man diskutieren kann und den anderen ist egal, was ich sage.
Also etwas in dieser Richtung?
War das Grab leer?
Ja, davon bin ich fest überzeugt. Es gibt auch viele historisch-kritische Argumente dafür, daß das Grab leer war. Zum Beispiel …
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Marcus
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Re: EKD - Geistliche und moralische Selbstauflösung

Beitrag von Marcus »

asderrix hat geschrieben:
Mittwoch 19. April 2017, 07:37
Fragesteller hat geschrieben:
Mittwoch 19. April 2017, 00:54
Auf ein einfaches "Ja" wird der Außenstehende billig mit einem einfachen "Nein" antworten, und damit wäre das Gespräch beendet. Was bitte soll das bringen?
Ein klares Bekenntnis.
Dieses Bekenntnis erwarte ich von jedem Christen und bin damit in guter Tradition, den Paulus sagt genau das:
Ist Christus nicht auferstanden , so ist unsre Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich. Deshalb ist das Ja für die, die darüber sprechen wollen, ein klarer Standpunkt von dem aus man diskutieren kann und den anderen ist egal, was ich sage.
Hierzu habe ich einen alten Spiegel-Artikel aus dem Jahre 1967 gefunden:
[...] So alt wie das Christentum ist die Überzeugung, daß christlicher Glaube mit der Gewißheit von der Auferstehung Jesu steht und fällt. Als erster hat es der Apostel Paulus formuliert: "Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist unsre Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich."

[...]

In den Evangelien wird berichtet, am dritten Tag sei das Grab Jesu leer vorgefunden worden. Der Auferstandene sei mit zwei Jüngern unerkannt nach Emmaus gewandert, habe mit seinen Jüngern gegessen, getrunken und gesprochen, habe den ungläubigen Thomas seine Wundmale betasten lassen und sei schließlich aufgefahren gen Himmel.

Katholische Bischöfe und "Bekenntnis"-Protestanten verteidigen die leibliche Auferstehung, aber sie haben nur eine Minderheit auf ihrer Seite:

Fast jeder vierte (24 Prozent) stimmte der Ansicht zu: "Daß Jesus von den Toten auferstanden ist. mögen früher die Leute geglaubt haben, ich kann das nicht glauben. Jesus lebt allenfalls in seinen Werken weiter, wie man das zum Beispiel auch von Goethe sagen kann." Mehr als ein Drittel (35 Prozent) entschied sich für eine Auffassung, wie sie etwa -- fernab der Öffentlichkeit -- moderne Theologen, angeführt von Bultmann, vertreten: "Was über die Auferstehung in der Bibel steht, kann man nicht wörtlich nehmen. Jesus hat nach seinem Tode nicht wieder so wie vorher gelebt, sondern wird seinen Jüngern nur als Vision erschienen sein, um ihnen zu zeigen, daß er bei Gott weiterlebt."

> Kaum mehr Deutsche (39 Prozent) glauben, was die Kirchen seit zwei Jahrtausenden lehren: "Jesus war nur drei Tage tot. Dann ist er auferstanden und hat sein Grab verlassen. Es steht ja in der Bibel, daß er nach Ostern mit seinen Jüngern gegessen, getrunken und gesprochen hat. Dann ist er zu Gott zurückgekehrt."

Nur unter den Kirchgängern gibt es noch Mehrheiten für diesen traditionellen Auferstehungsglauben: Bei den Protestanten sind es 56, bei den Katholiken 74 Prozent. Doch sogar jeder dritte evangelische und jeder fünfte katholische Kirchgänger vermag an die Auferstehung nur so zu glauben, wie Bultmann und seine Schüler es lehren.

Auch von der kirchlichen Lehre über die Gottessohnschaft Jesu ist nicht einmal mehr die Hälfte der Deutschen überzeugt. Die Antworten auf die Frage, "welche Bedeutung Jesus für Sie persönlich" habe, zeigen, daß die meisten Bundesbürger Jesus weder so verehren, wie die Kirchen es lehren, noch so mißachten, wie es Kirchengegner wünschen. Auch wer ihn nicht für den Sohn Gottes hält, ist von der Bedeutung des Menschen Jesus überzeugt.

> Drei Prozent der Deutschen sind der Ansicht, daß "Jesus nie gelebt" hat.

> 15 Prozent messen ihm keine Bedeutung mehr zu: "Jesus hat vor fast 2000 Jahren gelebt. Heute leben wir in einer ganz anderen Welt."

> Für 39 Prozent war Jesus "nur ein Mensch, aber ein großer Mensch, der die Menschen zum Guten führen wollte. Er kann mir deshalb noch heute ein Vorbild sein".

> 42 Prozent pflichteten der kirchlichen Lehre bei: "Gott hat Jesus, seinen Sohn, zu den Menschen gesandt, um sie zu erlösen. Jesus wurde von den Toten auferweckt, und ich kann zu ihm beten." [...]
Daran sieht man recht deutlich, dass sich das Christentum in Deutschland bereits vor 50 Jahren auf dem Weg des geistigen Niedergangs befand. Es ist daher nicht selbstverständlich, wenn Theologen, die mit der Theologie Bultmanns und Co. während ihres Studiums konfrontiert worden sind, überhaupt für den Auferstehungsglauben argumentieren, wenn auch mit Formulierungen, die den Eindruck erwecken, dass der Formulierende sich dafür zu rechtfertigen hat.
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)

HeGe
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Re: EKD - Geistliche und moralische Selbstauflösung

Beitrag von HeGe »

umusungu hat geschrieben:
Dienstag 18. April 2017, 19:43
HeGe hat geschrieben:
Dienstag 18. April 2017, 14:41
Wie gesagt, dass die Überschrift nicht unbedingt auf seinem Mist gewachsen ist, mag ja sein. Fakt ist aber, dass er eine klare Frage gestellt bekommt, nämlich "War das Grab am Ostermorgen leer?" und er nicht einfach mit "Ja." antwortet, wie es sich m.E. für einen Bischof gehören würde,
Mit diesem einfachen "Ja" hätten viele Leser aber nichts anfangen können. Das Interview ist ausdrücklich damit begründet worden, Menschen die Bedeutung des Osterfestes wieder zu erklären.
Aber wenn ich schon dieses "Ja" nicht sage, was will ich dann erklären? Ich muss doch zuerst die feststehende Wahrheit mitteilen, die ich erklären möchte.

Ich habe mich übrigens vielleicht etwas missverständlich ausgedrückt. Ich meinte natürlich nicht, dass man nur "Ja." sagt und sonst nichts, sondern die Antwort auf die Frage mit dem "Ja." beginnt und anschließend die Erläuterungen gibt, also bspw. in der Art, wie es Protasius vorgeschlagen hat. Aber dieses klare, einleitende "Ja." vermisse ich eben, weil "Es spricht viel dafür, dass..." nicht dasselbe ist.
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Pilgerer
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Re: EKD - Geistliche und moralische Selbstauflösung

Beitrag von Pilgerer »

In der Praxis erscheinen die EKD-Gliedkirchen zumeist als große Bürokratien, die genauso (oder schlimmer) bürokratisch denken wie staatliche Bürokratie. Das Ganze wurzelt im protestantischen Cäsaropapaismus, der im 16. Jahrhundert den Landesherrn zum jeweiligen Ersatzpapst machte. Der König, Herzog, Fürst, Landgraf prägte seine Kirche. Kirche war weitgehend Teil der Staatsverwaltung. Bis 1918 sorgten diese auf ihre Weise für ihre Kirche. Eines der letzten Zeugnisse dieser Zeit ist der Berliner Dom von Kaiser Wilhelm II.
Mit dem Ende der Monarchien verloren diese Staatskirchen oder Landeskirchen ihren Kopf. Sie behielten ihren bürokratischen Apparat mit dessen bürokratischer Gesinnung. Statt vom jeweiligen Fürsten blieben sie anfällig von den dominierenden politischen Ideologien, die aber teils weltliche Götzen, die Vernunft oder den Menschen anbete(te)n. Dazu kamen theologische Strömungen, die systematisch Zweifel am Glauben und an der Bibel säten. Zusätzlich handeln viele seit der FO gegen ihr Gewissen, die das Pfarr- oder Bischofsamt anstreben, und das hat seelische Auswirkungen. Die klassische protestantische Pfarrerfamilie gibt es nicht mehr. Das alles macht die EKD zu dem, was sie heute ist.
Die Hoffnung liegt im einfachen Kirchenvolk, das sich eigenständig christlich bilden kann und dann manches ausgleichen kann, was oben schräg läuft.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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Protasius
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Re: EKD - Geistliche und moralische Selbstauflösung

Beitrag von Protasius »

http://www.bbc.com/news/av/world-europe ... -languages
Robotic reverend blesses worshippers in eight languages

The Protestant Church in Germany has unveiled a robotic priest called BlessU-2 to mark 500 years since the Reformation. The machine delivers various blessings in eight languages.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Sempre
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Re: EKD - Geistliche und moralische Selbstauflösung

Beitrag von Sempre »

Protasius hat geschrieben:
Donnerstag 1. Juni 2017, 13:02
http://www.bbc.com/news/av/world-europe ... -languages
Robotic reverend blesses worshippers in eight languages

The Protestant Church in Germany has unveiled a robotic priest called BlessU-2 to mark 500 years since the Reformation. The machine delivers various blessings in eight languages.
Douglas Adams hatte bereits 1987 in dem Roman Dirk Gently's Holistic Detective Agency einen "Electric Monk" vorgestellt:
The Electric Monk was a labour-saving device, like a dishwasher or a video recorder. Dishwashers washed tedious dishes for you, thus saving you the bother of washing them yourself, video recorders watched tedious television for you, thus saving you the bother of looking at it yourself; Electric Monks believed things for you, thus saving you what was becoming an increasingly onerous task, that of believing all the things the world expected you to believe.
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

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Re: EKD - Geistliche und moralische Selbstauflösung

Beitrag von Florianklaus »

Habe gerade im Radio in das Luthermusical hineingehört. Zum Fremdschämen!

Marienkind
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Re: EKD - Geistliche und moralische Selbstauflösung

Beitrag von Marienkind »

Zum Beitrag von Pilgerer » Dienstag 30. Mai 2017, 19:30 Uhr
____________________________________________________

Die Verfassung der meisten Unionskirchen (etwa der ekir oder ekiba) ist durchgehend demokratisch.
Die leitenden Personen (Kirchenpräsident, Landesbischof) werden von hälftig mit Laien besetzten Gremien für eine bestimmte Amtszeit gewählt.

Die Struktur der Landeskirchen ist grundsätzlich subsidiär.
Ortsbischöfe (wie in der elkb) und Superintendenten (wie in der ekvw) amten als Mittelinstanzen zwischen der oberen ebene der Landeskirche und den Gemeinden vor Ort.

Das alles kann man im Internet leicht finden.

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Cath1105
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Re: EKD - Geistliche und moralische Selbstauflösung

Beitrag von Cath1105 »

Florianklaus hat geschrieben:
Montag 5. Juni 2017, 22:30
Habe gerade im Radio in das Luthermusical hineingehört. Zum Fremdschämen!
De gustibus non est disputandum.
ET VERBUM CARO FACTUM EST

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asderrix
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Re: EKD - Geistliche und moralische Selbstauflösung

Beitrag von asderrix »

Florianklaus hat geschrieben:
Montag 5. Juni 2017, 22:30
Habe gerade im Radio in das Luthermusical hineingehört. Zum Fremdschämen!
Wofür schämst dich, dass die rkK die Chance zur Reformation verpasst hat vor 500 Jahren, ja das is schade, aber machen wir das beste draus.
Jedes Gedächtnismahl sagt: Das Beste kommt noch!

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Florianklaus
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Re: EKD - Geistliche und moralische Selbstauflösung

Beitrag von Florianklaus »

asderrix hat geschrieben:
Freitag 7. Juli 2017, 18:09
Florianklaus hat geschrieben:
Montag 5. Juni 2017, 22:30
Habe gerade im Radio in das Luthermusical hineingehört. Zum Fremdschämen!
Wofür schämst dich, dass die rkK die Chance zur Reformation verpasst hat vor 500 Jahren, ja das is schade, aber machen wir das beste draus.
Nein, ich schäme mich für die beispiellose Verflachung und Banalisierung religiöser Themen, die in Deutschland konfessionsübergreifend stattfindet.

RomanesEuntDomus
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Re: EKD - Geistliche und moralische Selbstauflösung

Beitrag von RomanesEuntDomus »

asderrix hat geschrieben:
Freitag 7. Juli 2017, 18:09
Florianklaus hat geschrieben:
Montag 5. Juni 2017, 22:30
Habe gerade im Radio in das Luthermusical hineingehört. Zum Fremdschämen!
Wofür schämst dich, dass die rkK die Chance zur Reformation verpasst hat vor 500 Jahren, ja das is schade, aber machen wir das beste draus.
Mit "verpassten Chancen" hat das wenig zu tun.

Die evangelischen Chöre hier im Umkreis, zu denen ich ganz guten Kontakt habe, schämen sich ebenfalls und weigern sich mehrheitlich und recht deutlich, (Zitat:) "so eine Scheiße" (Zitat Ende) auch nur zu proben.

Das einzige, was bisher hier in der Gegend problemlos ablaufen konnte, war ein Kindermusical zum gleichen Thema mit dem Titel "Der falsche Ritter".

Als Katholik finde ich, daß der evangelische Personenkult um Luther speziell in diesem Jahr sämtliche, selbst die volkstümlichsten und durch Übertreibung grenzwertigsten Formen der katholischen Heiligenverehrung und Legendenbildung weit in den Schatten stellt und nur noch lächerlich und geradezu mitleiderregend wirkt.

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asderrix
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Re: EKD - Geistliche und moralische Selbstauflösung

Beitrag von asderrix »

Florianklaus hat geschrieben:
Freitag 7. Juli 2017, 18:26
Nein, ich schäme mich für die beispiellose Verflachung und Banalisierung religiöser Themen, die in Deutschland konfessionsübergreifend stattfindet.
OK, das kann ich unterschreiben.
Jedes Gedächtnismahl sagt: Das Beste kommt noch!

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asderrix
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Re: EKD - Geistliche und moralische Selbstauflösung

Beitrag von asderrix »

RomanesEuntDomus hat geschrieben:
Freitag 7. Juli 2017, 19:20
Als Katholik finde ich, daß der evangelische Personenkult um Luther speziell in diesem Jahr sämtliche, selbst die volkstümlichsten und durch Übertreibung grenzwertigsten Formen der katholischen Heiligenverehrung und Legendenbildung weit in den Schatten stellt und nur noch lächerlich und geradezu mitleiderregend wirkt.
Ja, die Person Luther wird eindeutig überhöht, von Reformationsjubiläum, wie es angedacht war ist oft sehr wenig übrig geblieben.

Der Unterschied zwischen den so genannten Heiligen und Luther ist, dass sich mit den Fehlern von Luther sehr intensiv auseinandergesetzt wird.
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