Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Rund um Anglikanertum, Protestantismus und Freikirchenwesen.
Raphael

Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von Raphael »

lutherbeck hat geschrieben:Aber die Zeit schreitet voran - auch ohne meine Worte...
Die Zeit heilt keine Wunden, aber es gibt EINEN, der sie heilen kann! :)

Pilgerer
Beiträge: 2697
Registriert: Freitag 3. Juni 2011, 00:45

Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von Pilgerer »

Radulf Thoringi hat geschrieben:
ChrisCross hat geschrieben:Da sollte man aber erstmal auf protestantischer Seite "christlich" wieder durch "katholisch" ersetzen...
Damit hast Du recht. Das ist mehr als überfällig. Allerdings würde die Rückkehr zur offenkundig richtigen Form "katholisch" ohnehin nicht bedeuten, daß hier katholisch = römisch-katholisch verstanden würde. Insofern wäre es keine signifikante Änderung.
Trotzdem sollte dafür eingetreten werden.
Das Wort "christlich" ist sinnvoll, um die Kirche an ihre Bindung an Jesus Christus zu erinnern, die sie von Gemeinschaften unterscheidet, die noch unter der Erbsünde leben.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

Benutzeravatar
Niels
Beiträge: 24027
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 11:13

Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von Niels »

Aha. Also eine Änderung der "Konzilstexte" aus "pastoralen Gründen"? :glubsch:
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Pilgerer
Beiträge: 2697
Registriert: Freitag 3. Juni 2011, 00:45

Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von Pilgerer »

Niels hat geschrieben:Aha. Also eine Änderung der "Konzilstexte" aus "pastoralen Gründen"? :glubsch:
Ich würde es als ein Synonym ansehen, das das aussagt, was das Wort "katholisch" in dem Zusammenhang ("katholische Kirche") von seinem Ursprung her bedeutet. Dazu beinhaltet es das Christus-Bekenntnis, was den Stein des Anstoßes klar benennt, an dem sich Heiden und Juden seit 2000 Jahren im Christentum stoßen.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

Benutzeravatar
Maurus
Beiträge: 6813
Registriert: Donnerstag 2. März 2006, 12:56
Wohnort: Kurmainz

Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von Maurus »

Pilgerer hat geschrieben:
Niels hat geschrieben:Aha. Also eine Änderung der "Konzilstexte" aus "pastoralen Gründen"? :glubsch:
Ich würde es als ein Synonym ansehen, das das aussagt, was das Wort "katholisch" in dem Zusammenhang ("katholische Kirche") von seinem Ursprung her bedeutet. Dazu beinhaltet es das Christus-Bekenntnis, was den Stein des Anstoßes klar benennt, an dem sich Heiden und Juden seit 2000 Jahren im Christentum stoßen.
Das Wort »katholisch« im Credo bedeutet, dass es trotz der vielen Ortskirchen nur eine einzige ‒ alles umfassende ‒ Kirche gibt. Inwiefern ist »christlich« ein Synonym für diese Aussage?

Benutzeravatar
lutherbeck
Beiträge: 4004
Registriert: Montag 21. Dezember 2009, 09:09

Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von lutherbeck »

Um zurück zum Thema zu kommen:

http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=p ... 8KvLemHkjw

daraus die Worte des Papstes:
„Das sind die großen Ideologen. Das Wort Jesu geht zum Herzen, weil es ein Wort der Liebe ist, das wiederum Lieben lernt. Jene aber schneiden diese Liebe ab, jene Ideologen. Und auch die Schönheit. Die diskutieren unaufhörlich die Frage, ‚wie er uns seinen Leib zu essen geben kann’. Das ist ein rein intellektuelles Problem! Und wenn die Ideologie in der Kirche dazukommt, wenn die Ideologie die Vernunft des Evangeliums beeinträchtigt, dann versteht man nichts mehr.“

...

„Diejenigen, die nur über das Müssen sprechen, laden alles auf die Schultern der Gläubigen. Diese Ideologen verfälschen das Evangelium. Jede ideologische Interpretation, woher sie auch komme, ist so eine Verfälschung des Evangeliums. Und diese Ideologen werden, wie wir in der Geschichte der Kirche gesehen haben, Intellektuelle ohne Talent, Ethiker ohne Güte. Und von Schönheit sprechen wir gar nicht, denn davon verstehen sie nichts."
Was haltet ihr davon?
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

Pilgerer
Beiträge: 2697
Registriert: Freitag 3. Juni 2011, 00:45

Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von Pilgerer »

Maurus hat geschrieben: Das Wort »katholisch« im Credo bedeutet, dass es trotz der vielen Ortskirchen nur eine einzige ‒ alles umfassende ‒ Kirche gibt. Inwiefern ist »christlich« ein Synonym für diese Aussage?
Die eine Kirche ist individuell wie kollektiv auf Christus gegründet, und umfasst einzig jene, die diese Basis teilen. Daher ist die "christliche Kirche" immer auch "katholisch". Kirchen, die nicht christlich sind, sind nicht katholisch. Alle christlichen Gemeinschaften sind Teil der einen christlichen und katholischen Kirche.
Häretiker sind keine echten Christen. Ihnen fehlt das erlösende Momentum des Christentums. Auch fehlt ihnen die "Salbung mit dem Heiligen Geist", die das Christsein als Gesalbte ausmacht. Die Häretiker sind "Christus-Gläubige", die in irgendeiner Form Jesus für den Messias halten, aber denen der Heilige Geist und der volle christliche Glaube fehlt.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

Benutzeravatar
Maurus
Beiträge: 6813
Registriert: Donnerstag 2. März 2006, 12:56
Wohnort: Kurmainz

Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von Maurus »

Pilgerer hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben: Das Wort »katholisch« im Credo bedeutet, dass es trotz der vielen Ortskirchen nur eine einzige ‒ alles umfassende ‒ Kirche gibt. Inwiefern ist »christlich« ein Synonym für diese Aussage?
Die eine Kirche ist individuell wie kollektiv auf Christus gegründet, und umfasst einzig jene, die diese Basis teilen.
In dem Credo-Artikel geht es nicht darum, wer zur Kirche gehört. Dass man an Christus glauben muss, um zur Kirche zu gehören, ist logisch. Dadurch werden »christlich« und »katholisch« nicht deckungsgleich. Mit »katholisch« soll nicht ausgesagt werden, dass die Kirche die Versammlung derer ist, die an Christus glauben (obwohl sie das auch ist, aber das kommt vorher schon), sondern, dass sie »katholisch« ist, also alle diese kleinen und großen Gemeinden und Ortskirchen umfassend. Diesen Sinngehalt bildet »christlich« an dieser Stelle nicht ab.
Wahlkatholik hat geschrieben:Alle christlichen Gemeinschaften sind Teil der einen christlichen und katholischen Kirche.
Häretiker sind keine echten Christen.
In etlichen Kirchen und Gemeinschaften widersprechen sich Satz eins und Satz zwei. Etliche christliche Gemeinschaften halten sich gegenseitig für Häretiker.

Pilgerer
Beiträge: 2697
Registriert: Freitag 3. Juni 2011, 00:45

Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von Pilgerer »

Maurus hat geschrieben:In dem Credo-Artikel geht es nicht darum, wer zur Kirche gehört. Dass man an Christus glauben muss, um zur Kirche zu gehören, ist logisch. Dadurch werden »christlich« und »katholisch« nicht deckungsgleich. Mit »katholisch« soll nicht ausgesagt werden, dass die Kirche die Versammlung derer ist, die an Christus glauben (obwohl sie das auch ist, aber das kommt vorher schon), sondern, dass sie »katholisch« ist, also alle diese kleinen und großen Gemeinden und Ortskirchen umfassend. Diesen Sinngehalt bildet »christlich« an dieser Stelle nicht ab.
Das "christliche" benötigt nicht nur den Glauben, sondern auch die Taufe mit Feuer (Hl. Geist). Denn ein Christ ist auch ein kleiner Christus oder Messias, und das bedeutet "der Gesalbte". Als Christen glauben wir nicht allein aus eigener Kraft, sondern gemeinsam mit dem Heiligen Geist und mit Seinen göttlichen Augen, die den Vater als Vater und Jesus Christus als Herrn, Hirte, König und Bräutigam erkennen. Ansonsten wäre der Begriff "Christ" unangemessen.

Die "Christus"-Gläubigen wie Muslime oder messianische Juden halten Jesus zwar für den Messias, aber sie haben nur den unvollständigen Glauben. Andere Häretiker sehen in Jesus vielleicht sogar den wahren Gott und wahren Menschen, aber sind nicht vom Heiligen Geist erfasst. Dazu gehören insbesondere abstruse Führer-Sekten, wie es sie mitunter gibt.

Christen im genannten Sinn werden, weil sie mit dem Heiligen Geist gesalbt sind, durch Ihn vereint und zu der einen Kirche gemacht, der apostolischen und katholischen Kirche, die auch als christliche bezeichnet werden kann. Sie ist ein Wunder, das auf Gottes Werken beruht.
Maurus hat geschrieben:In etlichen Kirchen und Gemeinschaften widersprechen sich Satz eins und Satz zwei. Etliche christliche Gemeinschaften halten sich gegenseitig für Häretiker.
Das tun sie leichtfertig und in fleischlicher Ungeduld. Ich weiß nicht, welche Gemeinschaften alle christlich genug sind, um zur Einen Kirche zu gehören, aber ich weiß, dass Gott es weiß und alles sieht. Darauf kommt es an. Grundsätzlich kann der Heilige Geist in den Christen auch Sich Selbst wieder wahrnehmen. Doch leider hören wir oft nicht auf ihn, sondern lassen das fleischliche Misstrauen gedeihen, das von Satan gesät wird.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

Raphael

Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von Raphael »

Pilgerer hat geschrieben:Doch leider hören wir oft nicht auf ihn, sondern lassen das fleischliche Misstrauen gedeihen, das von Satan gesät wird.
Das Mißtrauen ist dann berechtigt, wenn eigenwillige ekklesiologische Definitionen vorgetragen und zum Maßstab erklärt werden. :daumen-runter:

Der Hl. Robert Bellarmin, seines Zeichens Kirchenlehrer, sagt:
Die Kirche ist eine Gemeinschaft von Menschen, die durch das Bekenntnis desselben christlichen Glaubens und den Empfang derselben Sakramente verbunden sind, unter der Leitung ihrer rechtmäßigen Oberhirten und des alleinigen Stellvertreters Christi auf Erden, des römischen Papstes.
Dies ist eine allgemeinverbindliche und präzise Definition.

Pilgerer
Beiträge: 2697
Registriert: Freitag 3. Juni 2011, 00:45

Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von Pilgerer »

Raphael hat geschrieben:Das Mißtrauen ist dann berechtigt, wenn eigenwillige ekklesiologische Definitionen vorgetragen und zum Maßstab erklärt werden.
Die lutherische Definition ist:
Ich glaube, daß ich nicht aus eigener Vernunft noch Kraft an Jesus Christus, meinen Herrn, glauben oder zu ihm kommen kann; sondern der Heilige Geist hat mich durch das Evangelium berufen, mit seinen Gaben erleuchtet, im rechten Glauben geheiligt und erhalten; gleichwie er die ganze Christenheit auf Erden beruft, sammelt, erleuchtet, heiligt und bei Jesus Christus erhält im rechten, einigen Glauben
Dazu die Bibel:
"wir sind durch "einen" Geist alle zu "einem" Leib getauft, wir seien Juden oder Griechen, Sklaven oder Freie, und sind alle mit "einem" Geist getränkt." (1. Kor. 12,13)
"seid darauf bedacht, zu wahren die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens: 4 "ein" Leib und "ein" Geist, wie ihr auch berufen seid zu "einer" Hoffnung eurer Berufung; 5 "ein" Herr, "ein" Glaube, "eine" Taufe; 6 "ein" Gott und Vater aller, der da ist über allen und durch alle und in allen." (Epheser 4)

Paulus sagt nichts vom Papst, daher kann dieser nicht so wichtig sein, dass davon die "Katholizität" abhängt. Gott ist der Heilige Geist, und seine Autorität ist groß genug, um die Kirche zu stiften. Dazu kann Jesus Christus als "Apostel des Vaters" jederzeit und überall die Kirche neu ins Leben rufen, so wie Gott auch aus Steinen Kinder Abrahams erwecken könnte (Matthäus 3,9).
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

Raphael

Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von Raphael »

Pilgerer hat geschrieben:Die lutherische Definition ist:
Zu Luther hat ein Entmythologisierer in der Bultmann'schen Tradition letztens ein zusammenfassendes Buch geschrieben, welches insbesondere auf Originalzitate desjenigen eingeht, von dem die von Dir vorgebrachte Definition stammt: hier!
Was von den definitorischen Leistungen dieses besagten Herrn nach der Lektüre noch übrig bleibt, liegt auf der Hand.

Im Übrigen gehört das Papsttum schon in der frühesten Kirche zur innerkirchlichen Ordnung. Ja, schon bevor die Schrift kanonisiert worden ist, ist in Rom der Papst kirchenleitend tätig. Und da die una sancta zwei Säulen hat, auf der ihre Lehre ruht, nämlich Schrift und Tradition, ist dieses Papsttum unverzichtbarer Bestandteil der Katholizität. Letzteres selbst dann, wenn man auf Dogmen wie das Jurisdiktionsprimat oder das der Infallibilität verzichten würde, was Gott zu verhüten wissen wird.

Benutzeravatar
lutherbeck
Beiträge: 4004
Registriert: Montag 21. Dezember 2009, 09:09

Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von lutherbeck »

Aus:

http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=p ... tO5sCDJ3Ug
...werde sich langfristig sehr positiv auf die Ökumene auswirken, nicht nur die mit den Anglikanern...
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

Benutzeravatar
lutherbeck
Beiträge: 4004
Registriert: Montag 21. Dezember 2009, 09:09

Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von lutherbeck »

"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

Dschungelboy

Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von Dschungelboy »

Ich weiß ehrlich gesagt noch nicht, was ich davon halten soll. :achselzuck:

Werd' mir das Teil am Wochenende mal zu Gemüte führen. :hmm:

Benutzeravatar
Juergen
Beiträge: 26999
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:43

Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von Juergen »

Dann nimm aber bitte den Originaltext und nicht nur Zeitungsartikel
http://www.vatican.va/holy_father/franc ... che_Dialog

Der ökumenische Dialog
244. Das ökumenische Engagement entspricht dem Gebet Jesu, des Herrn, der darum bittet, dass » Alle eins sein « sollen (Joh 17,21). Die Glaubwürdigkeit der christlichen Verkündigung wäre sehr viel größer, wenn die Christen ihre Spaltungen überwinden würden und die Kirche erreichen könnte, » dass sie die ihr eigene Fülle der Katholizität in jenen Söhnen wirksam werden lässt, die ihr zwar durch die Taufe zugehören, aber von ihrer völligen Gemeinschaft getrennt sind «. Wir müssen uns immer daran erinnern, dass wir Pilger sind und dass wir gemeinsam pilgern. Dafür soll man das Herz ohne Ängstlichkeit dem Weggefährten anvertrauen, ohne Misstrauen, und vor allem auf das schauen, was wir suchen: den Frieden im Angesicht des einen Gottes. Sich dem anderen anvertrauen ist etwas „Selbstgemachtes“. Der Friede ist selbstgemacht. Jesus hat uns gesagt: » Selig, die Frieden herstellen « (vgl. Mt 5,9). In diesem Einsatz erfüllt sich auch unter uns die alte Weissagung: » Dann schmieden sie Pflugscharen aus ihren Schwertern «(Jes 2,4).

245. In diesem Licht ist die Ökumene ein Beitrag zur Einheit der Menschheitsfamilie. Die Anwesenheit Seiner Heiligkeit Bartholomäus I., des Patriarchen von Konstantinopel, und Seiner Gnaden Rowan Douglas Williams, des Erzbischofs von Canterbury in der Synode war ein echtes Geschenk Gottes und ein wertvolles christliches Zeugnis.

246. Angesichts der Gewichtigkeit, die das Negativ-Zeugnis der Spaltung unter den Christen besonders in Asien und Afrika hat, wird die Suche nach Wegen zur Einheit dringend. Die Missionare in jenen Kontinenten sprechen immer wieder von den Kritiken, Klagen und dem Spott, der ihnen aufgrund des Skandals der Spaltungen unter den Christen begegnet. Wenn wir uns auf die Überzeugungen konzentrieren, die uns verbinden, und uns an das Prinzip der Hierarchie der Wahrheiten erinnern, werden wir rasch auf gemeinsame Formen der Verkündigung, des Dienstes und des Zeugnisses zugehen können. Die riesige Menge derer, die die Verkündigung Jesu Christi nicht angenommen haben, kann uns nicht gleichgültig lassen. Daher ist der Einsatz für eine Einheit, die die Annahme Jesu Christi erleichtert, nicht länger bloße Diplomatie oder eine erzwungene Pflichterfüllung und verwandelt sich in einen unumgänglichen Weg der Evangelisierung. Die Zeichen der Spaltung unter Christen in Ländern, die bereits von der Gewalt zerrissen sind, fügen weiteren Konfliktstoff von Seiten derer hinzu, die ein aktives Ferment des Friedens sein müssten. So zahlreich und so kostbar sind die Dinge, die uns verbinden! Und wenn wir wirklich an das freie und großherzige Handeln des Geistes glauben, wie viele Dinge können wir voneinander lernen! Es handelt sich nicht nur darum, Informationen über die anderen zu erhalten, um sie besser kennen zu lernen, sondern darum, das, was der Geist bei ihnen gesät hat, als ein Geschenk aufzunehmen, das auch für uns bestimmt ist. Um nur ein Beispiel zu geben: Im Dialog mit den orthodoxen Brüdern haben wir Katholiken die Möglichkeit, etwas mehr über die Bedeutung der bischöflichen Kollegialität und über ihre Erfahrung der Synodalität zu lernen. Durch einen Austausch der Gaben kann der Geist uns immer mehr zur Wahrheit und zum Guten führen.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

Pilgerer
Beiträge: 2697
Registriert: Freitag 3. Juni 2011, 00:45

Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von Pilgerer »

244. Das ökumenische Engagement entspricht dem Gebet Jesu, des Herrn, der darum bittet, dass » Alle eins sein « sollen (Joh 17,21). Die Glaubwürdigkeit der christlichen Verkündigung wäre sehr viel größer, wenn die Christen ihre Spaltungen überwinden würden und die Kirche erreichen könnte, » dass sie die ihr eigene Fülle der Katholizität in jenen Söhnen wirksam werden lässt, die ihr zwar durch die Taufe zugehören, aber von ihrer völligen Gemeinschaft getrennt sind «. Wir müssen uns immer daran erinnern, dass wir Pilger sind und dass wir gemeinsam pilgern.
Sinnvoll wäre für alle die Wiederentdeckung der christlich-katholischen Gesinnung anstelle der seperierenden (abtrennenden, abgrenzenden) Gesinnung. Alle christlichen Gemeinschaften, die Jesus Christus persönlich in ihr Herz geschlossen haben, dürfen irren, weil Jesus (der Gott ist) jeden Irrtum unendlich aufwiegt. Darüber hinaus ist die heilige göttliche Dreieinigkeit ohnehin der einzige Weg zu den christlichen Geschwistern, sowohl in der eigenen als auch in der anderen Konfession. Jesus ist der Weg zum Vater (und zu Gott), und weil Gott in jedem Menschen ist, ist Er auch der Weg zu anderen wie zur eigenen Person.
Eigentlich ist die ganze Menschheit die eine Kirche, nur erkennt die Mehrheit diese schöpfungsmäßige Bestimmung nicht, weil sie nicht Christus und damit weder Gott noch sich selbst erkennen. Jesus Christus ist der große "Pontifex", also Brückenbauer zwischen Himmel und Erde, Mensch und Gott, Mensch und Mensch. Durch ihn können wir uns mit allen Menschen blitzartig versöhnen und damit alles überwinden, was ansonsten zwischen uns steht. Durch ihn erkennen wir auch das Christliche und damit "katholische" in den anderen Christen. Weltlich gedacht sieht manches anders aus, als mit Christus gedacht.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von taddeo »

Pilgerer hat geschrieben:Alle christlichen Gemeinschaften, die Jesus Christus persönlich in ihr Herz geschlossen haben, dürfen irren, weil Jesus (der Gott ist) jeden Irrtum unendlich aufwiegt.
Da irrst Du aber gewaltig. :dudu:

Pilgerer
Beiträge: 2697
Registriert: Freitag 3. Juni 2011, 00:45

Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von Pilgerer »

taddeo hat geschrieben:
Pilgerer hat geschrieben:Alle christlichen Gemeinschaften, die Jesus Christus persönlich in ihr Herz geschlossen haben, dürfen irren, weil Jesus (der Gott ist) jeden Irrtum unendlich aufwiegt.
Da irrst Du aber gewaltig. :dudu:
Wo der HERR persönlich ist, da ist Er die Wahrheit des christlichen Bekenntnisses, ob das nun formlisiert ist oder nicht. Er ist die Wahrheit, die Gerechtigkeit, die Weisheit - der eine Schatz seines Volkes.
"45 Wiederum gleicht das Himmelreich einem Kaufmann, der gute Perlen suchte,
46 und als er eine kostbare Perle fand, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie." (Matthäus 13,45-46)
Nun ist das Himmelreich in Jesus Christus Mensch geworden, der als einziger Mensch vom Himmel gekommen ist (Johannes 3,13). Er trägt in sich das Himmelreich, also jene besondere innere Konstitution eines Menschen in der Beziehung zum ewigen Gott, die die Quelle des Paradieses ist. Darum ist das Einswerden mit Jesus der Weg ins Himmelreich. Da die eine apostolische Kirche die irdische Seite des Himmelreiches ist, gibt es hier naturgemäß nur eine Kirche, und diese besteht aus allen Menschen und Gemeinden, die mit dem Einen HERRN in lebendiger Kommunität stehen. Er macht menschliche Fehler und Irrtümer irrelevant, ja führt allmählich zur Überwindung derselben, falls sie aus Gottes Perspektive Irrtümer sind. Langfristig findet hier eine Bewegung der allmählichen Konvergenz statt, die Christen unterschiedlicher Facon zum selben Punkt hin führt, so sie nur an der Gemeinschaft mit dem lebendigen Christus festhalten. Das ist der Knackpunkt, denn ohne die Bindung an Christus (und damit die göttliche Dreieinigkeit) geht der eine heilige Faden wieder verloren.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

Benutzeravatar
lutherbeck
Beiträge: 4004
Registriert: Montag 21. Dezember 2009, 09:09

Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von lutherbeck »

... Für das Reformationsjubiläum 217 erwartet Schneider: Es wäre für unser Zusammenwirken als die eine Kirche Jesu Christi und für unsere gemeinsame missionarische Ausstrahlung von großer Bedeutung, dass wir in einer Ökumene der Gaben auch die Gaben der anderen explizit würdigen können.
aus:

http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=& ... S7WMRkjXYA
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

Benutzeravatar
Reinhard
cum angelis psallat Domino
Beiträge: 2161
Registriert: Montag 30. Mai 2011, 11:06
Wohnort: in der ostdeutschen Diaspora

Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von Reinhard »

lutherbeck hat geschrieben:
... unsere gemeinsame missionarische Ausstrahlung ... auch die Gaben der anderen explizit würdigen ...
Mit Verlaub, solche Worthülsen kommen bei mir überhaupt nicht gut an !

Da haut die EKD als ihren Beitrag zur "missionarischen" Ausstrahlung solch ein unsägliches Positionspapier zur Beliebigkeit der Ehe heraus (und noch unzählige vergleichbare Klöpse), und dann will der Oberindianer von mir womöglich verlangen, dass ich diesen Beitrag zur Verdunklung des Evangeliums auch noch würdige ??? - nein danke, also wirklich !

Pollux
Beiträge: 314
Registriert: Montag 16. September 2013, 11:55

Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von Pollux »

Pilgerer hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
Pilgerer hat geschrieben:Alle christlichen Gemeinschaften, die Jesus Christus persönlich in ihr Herz geschlossen haben, dürfen irren, weil Jesus (der Gott ist) jeden Irrtum unendlich aufwiegt.
Da irrst Du aber gewaltig. :dudu:
Wo der HERR persönlich ist, da ist Er die Wahrheit des christlichen Bekenntnisses, ob das nun formlisiert ist oder nicht. Er ist die Wahrheit, die Gerechtigkeit, die Weisheit - der eine Schatz seines Volkes.
"45 Wiederum gleicht das Himmelreich einem Kaufmann, der gute Perlen suchte,
46 und als er eine kostbare Perle fand, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie." (Matthäus 13,45-46)
Nun ist das Himmelreich in Jesus Christus Mensch geworden, der als einziger Mensch vom Himmel gekommen ist (Johannes 3,13). Er trägt in sich das Himmelreich, also jene besondere innere Konstitution eines Menschen in der Beziehung zum ewigen Gott, die die Quelle des Paradieses ist. Darum ist das Einswerden mit Jesus der Weg ins Himmelreich. Da die eine apostolische Kirche die irdische Seite des Himmelreiches ist, gibt es hier naturgemäß nur eine Kirche, und diese besteht aus allen Menschen und Gemeinden, die mit dem Einen HERRN in lebendiger Kommunität stehen. Er macht menschliche Fehler und Irrtümer irrelevant, ja führt allmählich zur Überwindung derselben, falls sie aus Gottes Perspektive Irrtümer sind. Langfristig findet hier eine Bewegung der allmählichen Konvergenz statt, die Christen unterschiedlicher Facon zum selben Punkt hin führt, so sie nur an der Gemeinschaft mit dem lebendigen Christus festhalten. Das ist der Knackpunkt, denn ohne die Bindung an Christus (und damit die göttliche Dreieinigkeit) geht der eine heilige Faden wieder verloren.
Wo siedelst Du den Himmel an, werter Pilgerer?. Im Evangelium des NT steht: "Das Himmelreich ist mitten unter euch." Und ferner: "Wo zwei oder drei in meinem Namen beisammen sind, da bin ich mitten unter ihnen."
Das kannst Du auch als Kanon singen.

Pilgerer
Beiträge: 2697
Registriert: Freitag 3. Juni 2011, 00:45

Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von Pilgerer »

Pollux hat geschrieben: Wo siedelst Du den Himmel an, werter Pilgerer?. Im Evangelium des NT steht: "Das Himmelreich ist mitten unter euch." Und ferner: "Wo zwei oder drei in meinem Namen beisammen sind, da bin ich mitten unter ihnen."
Das kannst Du auch als Kanon singen.
Der Himmel ist bei Gott. Himmel = Gott und Geschöpf
Die Erbsünde war der Fall des Menschen aus dem himmlischen Verhältnis zu Gott. Die Gemeinschaft zwischen Gott und Mensch war zerrissen. Ohne Gott ist der Mensch außerhalb des Himmels. Er lebt im "Reich der Sünde". Satan interveniert im Verhältnis zwischen Gott und Mensch (siehe Hiob-Geschichte, aber auch Jesu Versuchungen), beschmutzt das Gottesbild der Menschen und fördert damit die Sünde, den Tod, die Lüge und das Leben in endlosen Schuldvorwürfen.
Jesus war ein Mensch, der diesen Fall nicht mit gemacht hatte. Er stand stets in jener Beziehung zu Gott, die dem Himmel entspricht. Wir können in ihm einen Menschen vom Himmel kennen lernen. Gleichzeitig ist Jesus Gott und bietet den Menschen an, zu ihm wieder in jene Beziehung zu treten, die dem Himmel entspricht. In Jesus war und ist der Himmel verwirklicht. Dieser Himmel ist durch seinen Kreuztod, den Stich mit der Lanze und die Auferstehung Jesu geöffnet worden. Durch den Kontakt zu Jesus bekommen wir Kontakt zum Himmel. Durch die Bindung an den HERRN Jesus können wir den Himmel auf Erden erleben, selbst wenn die äußerlichen Lebensbedingungen der Hölle (Armut, Verfolgung, ...) ähneln sein mögen.
Wir müssen verstehen, dass das goldene Paradies nicht bloß ein Schlaraffenland voller Überfluss ist, sondern dass Gott primär das Paradies für uns Menschen ausmacht. Wohl versorgt er uns im Himmel auch mit guten Gütern, aber das größte Glück ist Er selbst. Bei Jesus können wir dies unsichtbare Paradies schon erleben.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von taddeo »

Pilgerer, Du bist echt die protestantische Inkarnation von Overkott. :roll: (Sorry, Ovi, ich hoffe, Du nimmst das nicht persönlich, sondern metaphorisch.)
Sinnfreies Geblubber, wohin das Auge schaut - bloß daß Ovi auch schon geniale Geistesblitze gepostet hat, auf die man von Dir noch immer vergeblich wartet.

Benutzeravatar
lutherbeck
Beiträge: 4004
Registriert: Montag 21. Dezember 2009, 09:09

Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von lutherbeck »

Mal zurück zum Thema - was hat Franziskus den Protestanten bislang gebracht?

:|
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

Benutzeravatar
martin v. tours
Beiträge: 3475
Registriert: Sonntag 2. November 2008, 21:30

Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von martin v. tours »

Was sollte er den "bringen"?
Er ist ja zum Papst gewählt worden und nicht zum Weihnachtsmann. :blinker:

Wenn man schon den Ausdruck verwenden will, dann sollte er natürlich in erster Linie den Katholiken "etwas bringen".
Umso schöner wenn er auch anderen Christen etwas bringen kann. Das setzt aber auch die Bereitschaft voraus, etwas anzunehmen.
Bringen kann ich nur jemandem etwas, der es auch annehmen will, ansonsten kann ich nur etwas anbieten.
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von taddeo »

lutherbeck hat geschrieben:Mal zurück zum Thema - was hat Franziskus den Protestanten bislang gebracht?

:|
Vor allem Ruhe vor den Katholen, denke ich. Freundliches Desinteresse, um es anders zu formulieren - nicht mehr die ständige Anfrage wie unter Papst Benedikt, wie denn der Glaube (hier der des Protestantismus) vor dem Anspruch der Vernunft standhalten könne.

Pilgerer
Beiträge: 2697
Registriert: Freitag 3. Juni 2011, 00:45

Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von Pilgerer »

lutherbeck hat geschrieben:Mal zurück zum Thema - was hat Franziskus den Protestanten bislang gebracht?

:|
Er ist ein christlicher Papst, also hörens- und beachtenswert.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

Benutzeravatar
lutherbeck
Beiträge: 4004
Registriert: Montag 21. Dezember 2009, 09:09

Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von lutherbeck »

Pilgerer hat geschrieben:
lutherbeck hat geschrieben:Mal zurück zum Thema - was hat Franziskus den Protestanten bislang gebracht?

:|
Er ist ein christlicher Papst, also hörens- und beachtenswert.
Richtig! :)
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema