Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Rund um Anglikanertum, Protestantismus und Freikirchenwesen.
Pilgerer
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Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von Pilgerer »

244. Das ökumenische Engagement entspricht dem Gebet Jesu, des Herrn, der darum bittet, dass » Alle eins sein « sollen (Joh 17,21). Die Glaubwürdigkeit der christlichen Verkündigung wäre sehr viel größer, wenn die Christen ihre Spaltungen überwinden würden und die Kirche erreichen könnte, » dass sie die ihr eigene Fülle der Katholizität in jenen Söhnen wirksam werden lässt, die ihr zwar durch die Taufe zugehören, aber von ihrer völligen Gemeinschaft getrennt sind «. Wir müssen uns immer daran erinnern, dass wir Pilger sind und dass wir gemeinsam pilgern.
Sinnvoll wäre für alle die Wiederentdeckung der christlich-katholischen Gesinnung anstelle der seperierenden (abtrennenden, abgrenzenden) Gesinnung. Alle christlichen Gemeinschaften, die Jesus Christus persönlich in ihr Herz geschlossen haben, dürfen irren, weil Jesus (der Gott ist) jeden Irrtum unendlich aufwiegt. Darüber hinaus ist die heilige göttliche Dreieinigkeit ohnehin der einzige Weg zu den christlichen Geschwistern, sowohl in der eigenen als auch in der anderen Konfession. Jesus ist der Weg zum Vater (und zu Gott), und weil Gott in jedem Menschen ist, ist Er auch der Weg zu anderen wie zur eigenen Person.
Eigentlich ist die ganze Menschheit die eine Kirche, nur erkennt die Mehrheit diese schöpfungsmäßige Bestimmung nicht, weil sie nicht Christus und damit weder Gott noch sich selbst erkennen. Jesus Christus ist der große "Pontifex", also Brückenbauer zwischen Himmel und Erde, Mensch und Gott, Mensch und Mensch. Durch ihn können wir uns mit allen Menschen blitzartig versöhnen und damit alles überwinden, was ansonsten zwischen uns steht. Durch ihn erkennen wir auch das Christliche und damit "katholische" in den anderen Christen. Weltlich gedacht sieht manches anders aus, als mit Christus gedacht.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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taddeo
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Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von taddeo »

Pilgerer hat geschrieben:Alle christlichen Gemeinschaften, die Jesus Christus persönlich in ihr Herz geschlossen haben, dürfen irren, weil Jesus (der Gott ist) jeden Irrtum unendlich aufwiegt.
Da irrst Du aber gewaltig. :dudu:

Pilgerer
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Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von Pilgerer »

taddeo hat geschrieben:
Pilgerer hat geschrieben:Alle christlichen Gemeinschaften, die Jesus Christus persönlich in ihr Herz geschlossen haben, dürfen irren, weil Jesus (der Gott ist) jeden Irrtum unendlich aufwiegt.
Da irrst Du aber gewaltig. :dudu:
Wo der HERR persönlich ist, da ist Er die Wahrheit des christlichen Bekenntnisses, ob das nun formlisiert ist oder nicht. Er ist die Wahrheit, die Gerechtigkeit, die Weisheit - der eine Schatz seines Volkes.
"45 Wiederum gleicht das Himmelreich einem Kaufmann, der gute Perlen suchte,
46 und als er eine kostbare Perle fand, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie." (Matthäus 13,45-46)
Nun ist das Himmelreich in Jesus Christus Mensch geworden, der als einziger Mensch vom Himmel gekommen ist (Johannes 3,13). Er trägt in sich das Himmelreich, also jene besondere innere Konstitution eines Menschen in der Beziehung zum ewigen Gott, die die Quelle des Paradieses ist. Darum ist das Einswerden mit Jesus der Weg ins Himmelreich. Da die eine apostolische Kirche die irdische Seite des Himmelreiches ist, gibt es hier naturgemäß nur eine Kirche, und diese besteht aus allen Menschen und Gemeinden, die mit dem Einen HERRN in lebendiger Kommunität stehen. Er macht menschliche Fehler und Irrtümer irrelevant, ja führt allmählich zur Überwindung derselben, falls sie aus Gottes Perspektive Irrtümer sind. Langfristig findet hier eine Bewegung der allmählichen Konvergenz statt, die Christen unterschiedlicher Facon zum selben Punkt hin führt, so sie nur an der Gemeinschaft mit dem lebendigen Christus festhalten. Das ist der Knackpunkt, denn ohne die Bindung an Christus (und damit die göttliche Dreieinigkeit) geht der eine heilige Faden wieder verloren.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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lutherbeck
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Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von lutherbeck »

... Für das Reformationsjubiläum 217 erwartet Schneider: Es wäre für unser Zusammenwirken als die eine Kirche Jesu Christi und für unsere gemeinsame missionarische Ausstrahlung von großer Bedeutung, dass wir in einer Ökumene der Gaben auch die Gaben der anderen explizit würdigen können.
aus:

http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=& ... S7WMRkjXYA
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

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Reinhard
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Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von Reinhard »

lutherbeck hat geschrieben:
... unsere gemeinsame missionarische Ausstrahlung ... auch die Gaben der anderen explizit würdigen ...
Mit Verlaub, solche Worthülsen kommen bei mir überhaupt nicht gut an !

Da haut die EKD als ihren Beitrag zur "missionarischen" Ausstrahlung solch ein unsägliches Positionspapier zur Beliebigkeit der Ehe heraus (und noch unzählige vergleichbare Klöpse), und dann will der Oberindianer von mir womöglich verlangen, dass ich diesen Beitrag zur Verdunklung des Evangeliums auch noch würdige ??? - nein danke, also wirklich !

Pollux
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Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von Pollux »

Pilgerer hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
Pilgerer hat geschrieben:Alle christlichen Gemeinschaften, die Jesus Christus persönlich in ihr Herz geschlossen haben, dürfen irren, weil Jesus (der Gott ist) jeden Irrtum unendlich aufwiegt.
Da irrst Du aber gewaltig. :dudu:
Wo der HERR persönlich ist, da ist Er die Wahrheit des christlichen Bekenntnisses, ob das nun formlisiert ist oder nicht. Er ist die Wahrheit, die Gerechtigkeit, die Weisheit - der eine Schatz seines Volkes.
"45 Wiederum gleicht das Himmelreich einem Kaufmann, der gute Perlen suchte,
46 und als er eine kostbare Perle fand, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie." (Matthäus 13,45-46)
Nun ist das Himmelreich in Jesus Christus Mensch geworden, der als einziger Mensch vom Himmel gekommen ist (Johannes 3,13). Er trägt in sich das Himmelreich, also jene besondere innere Konstitution eines Menschen in der Beziehung zum ewigen Gott, die die Quelle des Paradieses ist. Darum ist das Einswerden mit Jesus der Weg ins Himmelreich. Da die eine apostolische Kirche die irdische Seite des Himmelreiches ist, gibt es hier naturgemäß nur eine Kirche, und diese besteht aus allen Menschen und Gemeinden, die mit dem Einen HERRN in lebendiger Kommunität stehen. Er macht menschliche Fehler und Irrtümer irrelevant, ja führt allmählich zur Überwindung derselben, falls sie aus Gottes Perspektive Irrtümer sind. Langfristig findet hier eine Bewegung der allmählichen Konvergenz statt, die Christen unterschiedlicher Facon zum selben Punkt hin führt, so sie nur an der Gemeinschaft mit dem lebendigen Christus festhalten. Das ist der Knackpunkt, denn ohne die Bindung an Christus (und damit die göttliche Dreieinigkeit) geht der eine heilige Faden wieder verloren.
Wo siedelst Du den Himmel an, werter Pilgerer?. Im Evangelium des NT steht: "Das Himmelreich ist mitten unter euch." Und ferner: "Wo zwei oder drei in meinem Namen beisammen sind, da bin ich mitten unter ihnen."
Das kannst Du auch als Kanon singen.

Pilgerer
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Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von Pilgerer »

Pollux hat geschrieben: Wo siedelst Du den Himmel an, werter Pilgerer?. Im Evangelium des NT steht: "Das Himmelreich ist mitten unter euch." Und ferner: "Wo zwei oder drei in meinem Namen beisammen sind, da bin ich mitten unter ihnen."
Das kannst Du auch als Kanon singen.
Der Himmel ist bei Gott. Himmel = Gott und Geschöpf
Die Erbsünde war der Fall des Menschen aus dem himmlischen Verhältnis zu Gott. Die Gemeinschaft zwischen Gott und Mensch war zerrissen. Ohne Gott ist der Mensch außerhalb des Himmels. Er lebt im "Reich der Sünde". Satan interveniert im Verhältnis zwischen Gott und Mensch (siehe Hiob-Geschichte, aber auch Jesu Versuchungen), beschmutzt das Gottesbild der Menschen und fördert damit die Sünde, den Tod, die Lüge und das Leben in endlosen Schuldvorwürfen.
Jesus war ein Mensch, der diesen Fall nicht mit gemacht hatte. Er stand stets in jener Beziehung zu Gott, die dem Himmel entspricht. Wir können in ihm einen Menschen vom Himmel kennen lernen. Gleichzeitig ist Jesus Gott und bietet den Menschen an, zu ihm wieder in jene Beziehung zu treten, die dem Himmel entspricht. In Jesus war und ist der Himmel verwirklicht. Dieser Himmel ist durch seinen Kreuztod, den Stich mit der Lanze und die Auferstehung Jesu geöffnet worden. Durch den Kontakt zu Jesus bekommen wir Kontakt zum Himmel. Durch die Bindung an den HERRN Jesus können wir den Himmel auf Erden erleben, selbst wenn die äußerlichen Lebensbedingungen der Hölle (Armut, Verfolgung, ...) ähneln sein mögen.
Wir müssen verstehen, dass das goldene Paradies nicht bloß ein Schlaraffenland voller Überfluss ist, sondern dass Gott primär das Paradies für uns Menschen ausmacht. Wohl versorgt er uns im Himmel auch mit guten Gütern, aber das größte Glück ist Er selbst. Bei Jesus können wir dies unsichtbare Paradies schon erleben.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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taddeo
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Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von taddeo »

Pilgerer, Du bist echt die protestantische Inkarnation von Overkott. :roll: (Sorry, Ovi, ich hoffe, Du nimmst das nicht persönlich, sondern metaphorisch.)
Sinnfreies Geblubber, wohin das Auge schaut - bloß daß Ovi auch schon geniale Geistesblitze gepostet hat, auf die man von Dir noch immer vergeblich wartet.

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lutherbeck
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Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von lutherbeck »

Mal zurück zum Thema - was hat Franziskus den Protestanten bislang gebracht?

:|
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

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martin v. tours
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Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von martin v. tours »

Was sollte er den "bringen"?
Er ist ja zum Papst gewählt worden und nicht zum Weihnachtsmann. :blinker:

Wenn man schon den Ausdruck verwenden will, dann sollte er natürlich in erster Linie den Katholiken "etwas bringen".
Umso schöner wenn er auch anderen Christen etwas bringen kann. Das setzt aber auch die Bereitschaft voraus, etwas anzunehmen.
Bringen kann ich nur jemandem etwas, der es auch annehmen will, ansonsten kann ich nur etwas anbieten.
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

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taddeo
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Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von taddeo »

lutherbeck hat geschrieben:Mal zurück zum Thema - was hat Franziskus den Protestanten bislang gebracht?

:|
Vor allem Ruhe vor den Katholen, denke ich. Freundliches Desinteresse, um es anders zu formulieren - nicht mehr die ständige Anfrage wie unter Papst Benedikt, wie denn der Glaube (hier der des Protestantismus) vor dem Anspruch der Vernunft standhalten könne.

Pilgerer
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Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von Pilgerer »

lutherbeck hat geschrieben:Mal zurück zum Thema - was hat Franziskus den Protestanten bislang gebracht?

:|
Er ist ein christlicher Papst, also hörens- und beachtenswert.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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lutherbeck
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Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von lutherbeck »

Pilgerer hat geschrieben:
lutherbeck hat geschrieben:Mal zurück zum Thema - was hat Franziskus den Protestanten bislang gebracht?

:|
Er ist ein christlicher Papst, also hörens- und beachtenswert.
Richtig! :)
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

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