Warum werden wir nicht katholisch?

Rund um Anglikanertum, Protestantismus und Freikirchenwesen.
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Reinhard
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Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von Reinhard »

Pollux hat geschrieben:Die Bibel ist die einzige Grundlage für den christlichen Glauben.
Dazu hat eine orthodoxe Seite eine sehr weise Erwiderung geschrieben: in Kap. 2.: "Die Quelle des christlichen Glaubens".

Die Hl. Schrift ist ja nicht vom Himmel gefallen wie das Buch Mormon, und so ist es absolut ahistorisch, wenn man (ohne jede Begründung !) protestantischerseits leugnet, dass die Bibel natürlich aus der Tradition heraus entstanden ist, und damit lediglich ein Teil dieser Tradition ist.
(Ja, ich weiß: das ist der Klassiker, und für einen Protestanten kaum annehmbar, denn Luthers aus der Luft gegriffenes Dogma der "Sola Scriptura" ist ihm wichtiger als die Aufrichtigkeit)

Pollux
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Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von Pollux »

Reinhard hat geschrieben:
Pollux hat geschrieben:Die Bibel ist die einzige Grundlage für den christlichen Glauben.
Dazu hat eine orthodoxe Seite eine sehr weise Erwiderung geschrieben: in Kap. 2.: "Die Quelle des christlichen Glaubens".

Die Hl. Schrift ist ja nicht vom Himmel gefallen wie das Buch Mormon, und so ist es absolut ahistorisch, wenn man (ohne jede Begründung !) protestantischerseits leugnet, dass die Bibel natürlich aus der Tradition heraus entstanden ist, und damit lediglich ein Teil dieser Tradition ist.
(Ja, ich weiß: das ist der Klassiker, und für einen Protestanten kaum annehmbar, denn Luthers aus der Luft gegriffenes Dogma der "Sola Scriptura" ist ihm wichtiger als die Aufrichtigkeit)
Ich werde nicht katholisch, weil ich ev. sozialisiert bin und kein Lehramt über meinen Glauben befinden soll.Es glaubt eh jeder nach seiner eigenen persönlichen Einsicht und nicht danach, was andere ihm vorschreiben wollen.Eine kirchliche Dogmatik sehe ich mit größter Vorsicht.ja ich halte sie für höchst problematisch.Freilich haben die Kirchenväter Dogmatik zelebriert und es ist Lehrfach für Studenten der Theologie, aber die Wirklichkeit in einer christlichen Gemeinde, auch der katholischen ist eine andere.Dort glaubt niemand, weil es irgendjemandes Glaubensüberzeugung ist, sondern jeder findet auf seine ganz eigene persönliche Weise zum Glauben an den Auferstandenen und da gibt es etliche, die zählen sich zur christlichen Gemeinde, glauben aber nicht an die Auferstehung und an ein Leben nach dem Tod.Das ist die Realität, wenn Du Dich mit anderen Gemeindegliedern austauscht.

Fragesteller
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Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von Fragesteller »

Pollux hat geschrieben:
Reinhard hat geschrieben:
Pollux hat geschrieben:Die Bibel ist die einzige Grundlage für den christlichen Glauben.
Dazu hat eine orthodoxe Seite eine sehr weise Erwiderung geschrieben: in Kap. 2.: "Die Quelle des christlichen Glaubens".

Die Hl. Schrift ist ja nicht vom Himmel gefallen wie das Buch Mormon, und so ist es absolut ahistorisch, wenn man (ohne jede Begründung !) protestantischerseits leugnet, dass die Bibel natürlich aus der Tradition heraus entstanden ist, und damit lediglich ein Teil dieser Tradition ist.
(Ja, ich weiß: das ist der Klassiker, und für einen Protestanten kaum annehmbar, denn Luthers aus der Luft gegriffenes Dogma der "Sola Scriptura" ist ihm wichtiger als die Aufrichtigkeit)
Ich werde nicht katholisch, weil ich ev. sozialisiert bin und kein Lehramt über meinen Glauben befinden soll.Es glaubt eh jeder nach seiner eigenen persönlichen Einsicht und nicht danach, was andere ihm vorschreiben wollen.Eine kirchliche Dogmatik sehe ich mit größter Vorsicht.ja ich halte sie für höchst problematisch.Freilich haben die Kirchenväter Dogmatik zelebriert und es ist Lehrfach für Studenten der Theologie, aber die Wirklichkeit in einer christlichen Gemeinde, auch der katholischen ist eine andere.Dort glaubt niemand, weil es irgendjemandes Glaubensüberzeugung ist, sondern jeder findet auf seine ganz eigene persönliche Weise zum Glauben an den Auferstandenen und da gibt es etliche, die zählen sich zur christlichen Gemeinde, glauben aber nicht an die Auferstehung und an ein Leben nach dem Tod.Das ist die Realität, wenn Du Dich mit anderen Gemeindegliedern austauscht.
Vom Sein auf das Seinsollen zu schließen, ist mal wieder ein Klassiker der Fehlargumentation.

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Gallus
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Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von Gallus »

Pollux hat geschrieben:Ich werde nicht katholisch, weil ich ev. sozialisiert bin und kein Lehramt über meinen Glauben befinden soll.Es glaubt eh jeder nach seiner eigenen persönlichen Einsicht und nicht danach, was andere ihm vorschreiben wollen.
Das stimmt so nicht. Dogmatik bedeutet schließlich nicht, daß einem kommentarlos hundert Dogmen hingeschmissen werden, sondern die Kirche liefert zu ihren Dogmen ausführliche Begründungen dafür, warum es richtig und vernünftig ist, diese zu glauben. Wenn sich jemand davon partout nicht überzeugen lassen will, dann ist das sein Pech. Und vielleicht muß er auch erst einmal lernen, daß Glauben nicht vom Himmel fällt, sondern manchmal erarbeitet werden muß, indem man sich mit der Lehre der Kirche auseinander setzt, und zwar immer unter der Prämisse: Habe ich wirklich gute Gründe, von dem abzuweichen, was Christen seit Jahrtausenden glauben? Und in der Regel habe ich diese Gründe dann nämlich nicht.

Man muß sich selbst mal nicht so wichtig nehmen und zum Maßstab aller Dinge machen, sondern sich in Relation zur Kirche und ihrer Geschichte sehen. Und dann ist die Frage nämlich schon: Wieso sollte so ein Krümel wie ich eigentlich darüber entscheiden, was christlicher Glaube ist und was nicht?
Pollux hat geschrieben:Dort glaubt niemand, weil es irgendjemandes Glaubensüberzeugung ist, sondern jeder findet auf seine ganz eigene persönliche Weise zum Glauben an den Auferstandenen und da gibt es etliche, die zählen sich zur christlichen Gemeinde, glauben aber nicht an die Auferstehung und an ein Leben nach dem Tod.Das ist die Realität, wenn Du Dich mit anderen Gemeindegliedern austauscht.
Entschuldigung, aber wenn jemand nicht an die Auferstehung und das ewige Leben glaubt, dann ist er oder sie halt auch kein Christ. Soviel Trennschärfe muß dann schon erlaubt sein.

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Clemens
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Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von Clemens »

Pollux hat geschrieben:
Ich werde nicht katholisch, weil ich ev. sozialisiert bin und kein Lehramt über meinen Glauben befinden soll.
Das sind ja zwei ganz überzeugende Gründe!
Ich z. B. wurde katholisch, weil ich einsah, dass das mutwillige Verharren im Irrtum* mich das Ewige Leben kosten kann. Und das waren mir meine evangelische Sozialisation und die protestantische Freiheit, als Pfarrer sogar mein eigener Papst sein zu dürfen, dann doch nicht wert.

* Bei der Klärung, was wahr und was falsch ist, habe ich mich bemüht, mich möglichst stark von Tatsachen und Sachargumenten leiten zu lassen und möglichst wenig von meinem protest. Wunschdenken.

heiliger_raphael
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Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von heiliger_raphael »

Pollux hat geschrieben: Ich werde nicht katholisch, weil ich ev. sozialisiert bin und kein Lehramt über meinen Glauben befinden soll. Es glaubt eh jeder nach seiner eigenen persönlichen Einsicht und nicht danach, was andere ihm vorschreiben wollen.
Den gebrachten Einwand fand ich schon nachvollziehbar. Die Bibel ansich, ihre Zusammenstellung, die Übersetzungen, die Deutungen, sind ja Teil eines "Lehramts". Auf der einen Seite kann ich Deiner Argumentation (menschlich) folgen, auf der anderen Seite stellt sich mir die Frage, warum ein Lehramt abgelehnt wird, wenn man sich gleichzeitig auf ein Buch, das u.a. auch die Frucht des Lehramts ist, stützt. Hier wurde ja angeführt, dass die Bibel weder vom Himmel gefallen ist, noch die Verbalinspiration eines Engels, sondern im Kontext von Zeit und Kultur steht und daher immer die Interpretation durch eine kompetente Stelle benötigt.

Die Sozialisation halte ich übrigens für kein Argument: Jesus forderte uns zur Umkehr auf und nicht dazu, sozialisierte Fehler weiter zu pflegen :) Jedenfalls bin ich katholisch geworden, obwohl ich anders sozialisiert wurde, weil ich die Wahrheit erkannt habe und zu dieser Wahrheit auch jemand gehört, der sie mir vermitteln kann. Dazu brauche ich das Lehramt.

Eine kirchliche Dogmatik sehe ich mit größter Vorsicht.ja ich halte sie für höchst problematisch.
Problematisch finde ich eher, für sich selbst umfassende Kenntnisse in Geschichtswissenschaft, Sprachwissenschaft, Theologie, Altgriechisch, Latein usw usf zu beanspruchen. Im Grunde ist das die Voraussetzung, wenn man sich selbst zum Lehramt machen möchte.
Sind denn Protestanten in allen Wissenschaften, die zur Auslegung der Heiligen Schrift notwendig sind, wirklich so professionell geschult und fachkundig?
Freilich haben die Kirchenväter Dogmatik zelebriert und es ist Lehrfach für Studenten der Theologie, aber die Wirklichkeit in einer christlichen Gemeinde, auch der katholischen ist eine andere.
Die Schlussfolgerung kann ich nicht nachvollziehen. Wenn ich einen Missstand erkenne, kann ich ihn doch nicht zum Maßstab machen. Dann können wir auch alle fremdgehen, weil das ja so die übliche Praxis vieler Menschen ist.

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Jarom1
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Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von Jarom1 »

heiliger_raphael hat geschrieben: Den gebrachten Einwand fand ich schon nachvollziehbar. Die Bibel ansich, ihre Zusammenstellung, die Übersetzungen, die Deutungen, sind ja Teil eines "Lehramts". Auf der einen Seite kann ich Deiner Argumentation (menschlich) folgen, auf der anderen Seite stellt sich mir die Frage, warum ein Lehramt abgelehnt wird, wenn man sich gleichzeitig auf ein Buch, das u.a. auch die Frucht des Lehramts ist, stützt. Hier wurde ja angeführt, dass die Bibel weder vom Himmel gefallen ist, noch die Verbalinspiration eines Engels, sondern im Kontext von Zeit und Kultur steht und daher immer die Interpretation durch eine kompetente Stelle benötigt.
Hierzu ein Auszug aus der Westminster Confession (Abschnitt 1,7):
All things in Scripture are not alike plain in themselves, nor alike clear unto all;(1) yet those things which are necessary to be known, believed, and observed for salvation, are so clearly propounded, and opened in some place of Scripture or other, that not only the learned, but the unlearned, in a due use of the ordinary means, may attain unto a sufficient understanding of them.(2)
(1) 2Pe 3:16
(2) Ps 119:105,130
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Pilgerer
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Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von Pilgerer »

Florianklaus hat geschrieben:
Ralf hat geschrieben:
Pollux hat geschrieben:Die Bibel ist die einzige Grundlage für den christlichen Glauben.
Wo steht das?
Bei Luther. ;D
Luther hat faktisch eher ein "Prima Scriptura" betrieben, also erst die Schrift und dann die schrift-konforme Tradition. Er hat versucht, alles aus der römisch-katholischen Tradition zu bewahren, was er als mit der Bibel vereinbar hielt. Schließlich ging Luther davon aus, dass erst um 1200 herum die Päpste zu jenen "Tyrannen" wurden, als die er sie gerne bezeichnete, die (nach seiner Auffassung) den Leuten unnötige heilswidrige Lasten auferlegten.
Bei den Sakramenten hat Luther geguckt, was in der Bibel steht und ob Jesus Christus sie persönlich gestiftet habe. Die Taufe und das Abendmahl hat er ganz klar darin gefunden, die Beichte hat er wohl auch noch begründen können, aber für die übrigen vier Sakramente fand er keinen Beleg und somit zumindest keine Notwendigkeit.

Das Verbindende der bekennenden reformierten Konfessionen ist das stärkere Leben aus der Gegenwart Christi und der zeitlosen Botschaft der Bibel. Sie orientieren sich nicht in der Weise an der Vergangenheit, wie es die Orthodoxen und Katholiken tun. Die Bibel ist für sie kein Werk der Vergangenheit, sondern von Gott uns mit einer klaren Botschaft gegeben, durch die er heute noch spricht.
Davon weichen jedoch die "nihilistischen Strömungen" ab, wie wir sie in der EKD teils antreffen. Für diese gilt nichts als maßgeblich, weder Tradition noch Bibel noch Gott, sondern nur der Wille des Menschen, der über allen Werten steht (wie beim "Volonté Generale" von Rousseau).
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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Sarandanon
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Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von Sarandanon »

Pollux hat geschrieben:Die Bibel ist die einzige Grundlage für den christlichen Glauben.
Moin, mein lieber Pollux, schön, mal wieder was von Dir zu lesen.

Aber sag mal, glaubst Du an die Trinität oder lehnst Du diese ab aufgrund solo scriptura?
Dich, o Herr, kann nur verlieren, wer dich verlässt.
(Augustinus Aurelius)

Bibelleser
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Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von Bibelleser »

Sarandanon hat geschrieben:
Pollux hat geschrieben:Die Bibel ist die einzige Grundlage für den christlichen Glauben.
Moin, mein lieber Pollux, schön, mal wieder was von Dir zu lesen.

Aber sag mal, glaubst Du an die Trinität oder lehnst Du diese ab aufgrund solo scriptura?
Das ist ein genialer Hinweis. Allerdings glauben auch die Sola-scriptura-Anhänger an den DREIEINIGEN Gott, der sich in den Schriften offenbart.

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Sarandanon
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Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von Sarandanon »

Das ist mir natürlich bekannt. Trotzdem gibt es Protestanten, die eben nicht an die Trinität glauben. Es ist ja auch nicht wirklich offensichtlich aus der Bibel zu erlesen.

Davon abgesehen: Die Alte Kirche hat so meine ich 4 Konzilien gebraucht, um das Dogma der Dreifaltigkeit zu manifestieren. Über hundert Jahre.

Meine hypothetische Frage: Wenn sich die Gegner der Trinität durchgesetzt hätten, wenn es also ein Dreifaltigkeitsdogma nie gegeben hätte, würde sich dann auch für den geneigten sola scriptura Anhänger die Dreifaltigkeit offenbart haben?
Dich, o Herr, kann nur verlieren, wer dich verlässt.
(Augustinus Aurelius)

evangelisch
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Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von evangelisch »

Warum werde ich nicht katholisch?

Ganz einfach: Weil ich gerne evangelisch bin und stolz darauf bin, evangelisch zu sein!

:pfeif:

gc-148
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Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von gc-148 »

evangelisch hat geschrieben:Warum werde ich nicht katholisch?

Ganz einfach: Weil ich gerne evangelisch bin und stolz darauf bin, evangelisch zu sein!

:pfeif:
dann erfreue Dich Deines Glaubens - und mach ihn konkret!

Bibelleser
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Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von Bibelleser »

Sarandanon hat geschrieben:
Meine hypothetische Frage: Wenn sich die Gegner der Trinität durchgesetzt hätten, wenn es also ein Dreifaltigkeitsdogma nie gegeben hätte, würde sich dann auch für den geneigten sola scriptura Anhänger die Dreifaltigkeit offenbart haben?
Natürlich nicht. Denn die von den Reformatoren gedachte christliche Welt des 1. bis 4.Jahrhunderts hatte theologisch nur Bestand, weil sie auf vielen Traditionen basierte. Hätte man sich im 4.Jahrhundert gegen eine Trinität entschieden, hätten die Reformatoren nichts anderes gekannt.

Pollux
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Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von Pollux »

Sarandanon hat geschrieben:Das ist mir natürlich bekannt. Trotzdem gibt es Protestanten, die eben nicht an die Trinität glauben. Es ist ja auch nicht wirklich offensichtlich aus der Bibel zu erlesen.

Davon abgesehen: Die Alte Kirche hat so meine ich 4 Konzilien gebraucht, um das Dogma der Dreifaltigkeit zu manifestieren. Über hundert Jahre.

Meine hypothetische Frage: Wenn sich die Gegner der Trinität durchgesetzt hätten, wenn es also ein Dreifaltigkeitsdogma nie gegeben hätte, würde sich dann auch für den geneigten sola scriptura Anhänger die Dreifaltigkeit offenbart haben?
Es ist nicht offensichtlich aus der Bibel zu erlesen,aber diese Konzilsentscheidung leuchtet mir ein.Ich kann nur das glauben, was mir aus dem Verständnis der Schrift und natürlich bedarf diese der Exegese, verständlich erscheint. Ich bin schon deshalb auf die fachkundige Exegese angewiesen, weil ich weder altgriechisch noch hebräisch in der Schule und in meinem späteren Leben gelernt habe.In Religions- und Glaubensfragen bin ich einfaches Kirchenmitglied, von Haus aus ev.ref. und nun problemlos in Gütersloh ein Angehöriger der luth. Kirche.
Worin unterscheiden sich Lutheraner und Reformierte? Im Verständnis des Abendmahls, aber es gibt die Predigt- und Altargemeinschaft nach der Leuenberger Konkordie.
Zuletzt geändert von Pollux am Freitag 20. Juni 2014, 23:19, insgesamt 1-mal geändert.

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Sarandanon
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Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von Sarandanon »

evangelisch hat geschrieben:Warum werde ich nicht katholisch?

Ganz einfach: Weil ich gerne evangelisch bin und stolz darauf bin, evangelisch zu sein!

:pfeif:
Verträgt sich denn Stolz in Verbindung mit dem Glauben?
Dich, o Herr, kann nur verlieren, wer dich verlässt.
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Heinrich II
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Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von Heinrich II »

evangelisch hat geschrieben:Warum werde ich nicht katholisch?

Ganz einfach: Weil ich gerne evangelisch bin und stolz darauf bin, evangelisch zu sein!
:pfeif:
Was genau bedeutet es denn evangelisch zu sein? Eigentlich doch nur sich von der katholischen Kirche abzugrenzen, denn abgesehen davon zersplittert der Protestantismus in zahlreiche Einzelteile.

Früher hatte ich ähnliche Gefühle. Im Nachhinein - nachdem ich nun angekommen bin in der einen heiligen katholischen und apostolischen Kirche - kommt mir persönlich dieser "Stolz auf Abgrenzung" reichlich albern vor.
Wer euch ein anderes Evangelium verkündet, als ihr angenommen habt, der sei verflucht. Geht es mir denn um die Zustimmung der Menschen, oder geht es mir um Gott?

Bibelleser
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Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von Bibelleser »

Pollux hat geschrieben:In Religions- und Glaubensfragen bin ich einfaches Kirchenmitglied, von Haus aus ev.ref. und nun problemlos in Gütersloh ein Angehöriger der luth. Kirche.
Worin unterscheiden sich Lutheraner und Reformierte? Im Verständnis des Abendmahls, aber es gibt die Predigt- und Altargemeinschaft nach der Leuenberger Konkordie.
Lutheraner und Reformierte unterscheiden sich theologisch GANZ erheblich. Das auf das "Verständnis des Abendmahls" zu reduzieren, ist nicht richtig.

Die heute üblichen, einfachen Auflistungen (siehe z.B. hier:
http://www.ev-forum-hanau.de/ddd/d38_a.html )

täuschen über massive Unterschiede in der Christologie (!) und der Ethik hinweg. Auch die unterschiedliche Sichtweise der Schrift und das Gottesbild werden heute oft verschwiegen.
Zuletzt geändert von Bibelleser am Samstag 21. Juni 2014, 00:02, insgesamt 1-mal geändert.

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Sarandanon
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Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von Sarandanon »

Pollux hat geschrieben:Es ist nicht offensichtlich aus der Bibel zu erlesen,aber diese Konzilsentscheidung leuchtet mir ein.Ich kann nur das glauben, was mir aus dem Verständnis der Schrift und natürlich bedarf diese der Exegese, verständlich erscheint. Ich bin schon deshalb auf die fachkundige Exegese angewiesen, weil ich weder altgriechisch noch hebräisch in der Schule und in meinem späteren Leben gelernt habe.
Aus meinem Verständnis heraus ist die Position, sich nur auf die Schrift zurückzuziehen so radikal nicht haltbar. Es sein denn, man lässt tatsächlich wichtige Glaubensgrundsätze außen vor, wie zB Trinität, Sakramente, Jesus ist wahrer Mensch und wahrer Gott, Glaubensbekenntnis. Das mag bei einigen protestantischen Strömungen durchaus der Fall sein. Beim klassischen evangelischen Glauben wird aber mMn tatsächlich nicht nur auf die Bibel sondern auch auf die Tradition zurückgegriffen.
Zuletzt geändert von Sarandanon am Samstag 21. Juni 2014, 00:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Reinhard
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Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von Reinhard »

evangelisch hat geschrieben:Warum werde ich nicht katholisch?

Ganz einfach: Weil ich gerne evangelisch bin und stolz darauf bin, evangelisch zu sein!
:pfeif:
... das hat doch etwas von dem Stolz eines Kaninchenzüchtervereins !

Für den "Leib Christi" wäre mir das eindeutig zu wenig. Aber womöglich triffst Du damit den Punkt genauer als Du ahnst:
auch bei uns in der Stadt ist die ev. Kirchgemeinde tendenziell mehr ein "evangelischer Kulturverein", sowohl von den Themen und Angeboten her, als auch dem inneren Empfinden nach.
Dem gegenüber scheint unsere katholische Pfarrgemeinde eher in einem über die Jahrtausende tradierten Glauben zu ruhen. - So sehr, dass man sich auch eine große ökumenische Offenheit leisten kann, ohne die eigene katholische Identität in Gefahr zu sehen.

Auf jeden Fall steht bei uns IRL (kath.) nicht nur die "katholische Zugehörigkeit" im Mittelpunkt, sondern sehr bewusst auch der eigene Glaube, das Gebet und die Sakramente, also eine echte, persönliche Spiritualität. Das ist ganz wichtig !

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asderrix
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Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von asderrix »

Heinrich II hat geschrieben: Was genau bedeutet es denn evangelisch zu sein? Eigentlich doch nur sich von der katholischen Kirche abzugrenzen,
Nur, würde ich nicht sagen, es ist aber wirklich wichtig sich von den Fehlentwicklungen in der rkK zu distanzieren.
Dass im evangelisch Lager, ohne den Zwang der Institution "allein selig machende Kirche" logischerweise viele Strömungen auch äußerlich sichtbar sind, es viele Fehlentwicklungen gibt die zum k.... sind und der aktuelle Zustand der EKD grauenhaft ist, macht die rkK nicht besser.

Die Tradition ist nicht das Fundament der Bibel, sondern die Urgemeinde, deshalb muss die Bibel als alleinige und unumstößliche Richtschnur des Christentums klar benannt werden, Tradition kann hilfreich sein, aber dort wo sie der Bibel widerspricht, ist sie zu revidieren/reformieren.

Das war der Ansatz Luthers und muss auch heute das Bestreben von Christen sein, die nach dem Willen Gottes leben möchten.
Jedes Gedächtnismahl sagt: Das Beste kommt noch!

Pollux
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Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von Pollux »

Bibelleser hat geschrieben:
Pollux hat geschrieben:In Religions- und Glaubensfragen bin ich einfaches Kirchenmitglied, von Haus aus ev.ref. und nun problemlos in Gütersloh ein Angehöriger der luth. Kirche.
Worin unterscheiden sich Lutheraner und Reformierte? Im Verständnis des Abendmahls, aber es gibt die Predigt- und Altargemeinschaft nach der Leuenberger Konkordie.
Lutheraner und Reformierte unterscheiden sich theologisch GANZ erheblich. Das auf das "Verständnis des Abendmahls" zu reduzieren, ist nicht richtig.

Die heute üblichen, einfachen Auflistungen (siehe z.B. hier:
http://www.ev-forum-hanau.de/ddd/d38_a.html )

täuschen über massive Unterschiede in der Christologie (!) und der Ethik hinweg. Auch die unterschiedliche Sichtweise der Schrift und das Gottesbild werden heute oft verschwiegen.
Ich empfinde diese Unterscheidung zwischen Lutheranern und Reformierten als kleinkariert und geradezu lächerlich. In der ref. lippischen Landeskirche gibt es derzeit sechs Klassen, so heißt das, davon sind fünf ev.ref. und die sechste ist lutherisch.Für den ev.Christen in Lippe macht es keinen Unterschied, ob er in einer luth. Kirche Gottesdienst feiert oder in einer ev.ref. Gemeinde.

San Marco
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Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von San Marco »

Pollux hat geschrieben:
Ich empfinde diese Unterscheidung zwischen Lutheranern und Reformierten als kleinkariert und geradezu lächerlich. In der ref. lippischen Landeskirche gibt es derzeit sechs Klassen, so heißt das, davon sind fünf ev.ref. und die sechste ist lutherisch.Für den ev.Christen in Lippe macht es keinen Unterschied, ob er in einer luth. Kirche Gottesdienst feiert oder in einer ev.ref. Gemeinde.
Dann hast du offensichtlich nichts verstanden, was theologisch und liturgisch lutherisch bzw. reformiert ist.

Leider ist deine Einstellung GENAU das Ergebnis der Entwicklung des 19. und 20. Jahrhunderts mit der Zerstörung des religiösen Lebens und Denkens.
Erzwungene Union in Preußen, weil der König es so wollte? Kein Problem. Unierte Kirchen ohne jedes Profil? Kein Problem.
Zerrüttung des reformierten Profils auch in der Lippischen (eigentlich reformierten) Landeskirche? Kein Problem.

Ist doch in den Kirchen der EKD alles komplett egal:

- was über Christus gedacht wird, wer das überhaupt ist
- Rechtfertigung und Heiligung ? Wie kommt das ? Alles wurschst
- Abendmahl....was passiert da ? Egal.....ist mir doch als egal...ich geh halt vor und das war es dann (Sündenvergebung, Realpräsenz, was tue ich da?)
- Bedeutung des Alten Testaments? Juckt mich doch nicht.
- Taufe ? Vergebung der Sünden oder nur ein Zeichen? Juckt mich doch nicht...

Wer die Unterscheidung zwischen Lutheranern und Reformierten "als kleinkariert und geradezu lächerlich" bezeichnet, hat sich mit seinen eigenen Worten sein Urteil gesprochen.
Dann doch lieber katholisch, als sowas anhören zu müssen. :ja:

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Jarom1
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Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von Jarom1 »

:klatsch: :klatsch: :klatsch:

Zusammenarbeiten, aber nicht die Unterschiede nivellieren.
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San Marco
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Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von San Marco »

Jarom1 hat geschrieben::klatsch: :klatsch: :klatsch:

Zusammenarbeiten, aber nicht die Unterschiede nivellieren.
Exakt [Punkt] :klatsch: :klatsch: :klatsch: :ja: :ja: :ja: :ja:

Bibelleser
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Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von Bibelleser »

http://www.irt-ggmbh.de/downloads/katholischirt.pdf

Lesenswert.

Zitat:

"Warum nicht römisch-katholisch? Ich stelle diese Frage in einer Zeit, in der die protestantischen Landes-und Freikirchen in der Öffentlichkeit kaum noch wahrgenommen werden. Ich stelle sie an den Protestanten, der angesichts seiner geistlich zerfallenden Kirche in der scheinbar jahrtausendealten römischen Kirche Geborgenheit, Ordnung, Autorität und Stetigkeit sucht. Ein älterer Herr und aufmerksamer Protestant, der keinen sonntäglichen Gottesdienst an seinem Wohnort hat und dafür öfters den Gottesdienst im ZDF anschaut, sagte mir vor einiger Zeit: „Die katholischen Predigten sind oft gehaltvoller als die evangelischen.“ Offensichtlich erscheint nicht wenigen Protestanten die römische Kirche attraktiver als ihre eigene."

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Reinhard
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Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von Reinhard »

Bibelleser hat geschrieben:Lesenswert.
...
Die Position dieses Instituts ist ziemlich genau das evangelische "Lager", in dem ich aufgewachsen bin. Von daher sind mir diese Positionen und Argumente bestens bekannt, und ich habe mich die letzten 40 Jahre lang damit ausführlichst auseinandergesetzt.

Und gerade deshalb bin ich letztlich katholisch geworden, weil in dieser ± evangelikalen Sphäre eben nicht die ganze Fülle der Wahrheit und der Gnadengaben und umfassende intellektuelle Redlichkeit zu finden sind !
Von daher könnte ich Dir zu jedem einzelnen Punkt aufzeigen, wo genau dort jeweils der Wurm drin steckt. Allerdings werde ich das nicht "mit der Gießkanne" machen, denn es ist eine irrsinnige, mühsame Arbeit, und zudem meist verlorene Liebesmüh.
Wie ich oben schon sagte: "Die aus der Luft gegriffenen Dogmen der vier "Sola" sind im Protestantismus i.d.R. wichtiger als die Aufrichtigkeit." - zum großen Teil aus kultureller Gewohnheit.

evangelisch
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Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von evangelisch »

Bibelleser hat geschrieben:http://www.irt-ggmbh.de/downloads/katholischirt.pdf

Lesenswert.
Naja - nicht unbedingt.

In seiner Grundausrichtung ist dieses Papier schlicht katastrophal (Tenor: Die Landeskirchen sind ja so furchtbar schrecklich, wo finde ich nur eine Gemeinschaft die für meine Bedürfnisse nur ja konservativ genug ist, Kreationismus, Wörtlich-Nehmen der Bibel).

Außerdem kommt es in einem überheblichen, vorwiegend anti-katholischen Kampfduktus daher, der in Zeiten der Ökumene nicht unbedingt angemessen ist.

Nichtsdestotrotz enthält es stellenweise ganz gute Argumentationshilfen, etwa zur Marien- und Heiligenverehrung.

Fragesteller
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Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von Fragesteller »

Reinhard hat geschrieben:
Bibelleser hat geschrieben:Lesenswert.
...
Die Position dieses Instituts ist ziemlich genau das evangelische "Lager", in dem ich aufgewachsen bin. [...]
Du hast Dich damals also auch gleichzeitig zum Heidelberger Katechismus und der CA bekannt? ;D

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Reinhard
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Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von Reinhard »

Fragesteller hat geschrieben:Du hast Dich damals also auch gleichzeitig zum Heidelberger Katechismus und der CA bekannt? ;D
Nee, nicht ganz. ;D Wenn ich ein Bekenntnis formuliert hätte, dann nur "zu Jesus meinem Retter und Hern". Punkt. - weiter ging die Theologie oft nicht.

Man beachte den feinen Unterschied zwischen "reformiert" und "reformatorisch" !
Das 2. ist im Grunde evangelikal, zwar praktisch mit etlichen kalvinistischen Zügen, aber mit den Bekenntnisschriften Kalvins und Zwinglis hatte man es dann doch nicht so. Daraus wird eher eine Blütenlese betrieben. Und Confessio Augustana - "was ist das ?" :blinker:

heiliger_raphael
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Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von heiliger_raphael »

Jarom1 hat geschrieben: Zusammenarbeiten, aber nicht die Unterschiede nivellieren.
Warum eigentlich? Die Frage ist ernst gemeint. Auf welcher Ebene sollte man wieso zusammenarbeiten? Für mich gibt es für dieses Ökumene-Gedöns keine wirkliche Grundlage, die irgendeine praktische Relevanz hätte.

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martin v. tours
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Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von martin v. tours »

Unterschiede nivellieren und kleinreden ist Mist, aber Zusammenarbeit ist trotzdem möglich und wichtig.
Auf welcher Ebene?
Nun z. B. in der Politik. Wenn das "Christliche" immer mehr aus der Politik verschwindet. Wenn die EUdssr sogar glaubt ohne Gottesbezug auskommen zu können. Im Kampf gegen Euthanasie und Abtreibung. Im Kampf gegen den Gender-Irrsinn.
Es gibt genug Felder in denen man "Konfessionsübergreifend" zusammenarbeiten könnte.
Ich bin auch gegen dieses "Ökumene - Gedöns" wie Du es formulierst, aber spätestens wenn Du, wie in meinem Fall, nicht nur Katholiken in der engeren Familie hast, musst Du Wege finden damit umzugehen.
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

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