Lutheraner hat geschrieben:taddeo hat geschrieben:Falls die paar Protestanten, die ich leibhaftig (
) kenne, annähernd repräsentativ für den ganzen Club sein sollten,
dann neigt diese Spezies generell dazu, zuerst auf das eigene Leben zu schauen und dann aus dem vulgärreligiösen - zur Not auch biblisch-christlichen - Normenangebot sich das rauszupicken, das mit dem Leben am besten harmoniert. Davon, daß sich das Leben an vorgegebenen Glaubensregeln orientieren und womöglich gar ändern können müßte, habe ich bisher kaum was mitbekommen. Das scheint ein
Morbus Catholicus zu sein.
Nö. Genauso sind die Katholiken, die ich kenne (und das meine ich jetzt nicht als stichelndes Kontern).
Meine persönliches Lebenserfahrung ist die, dass es KEINE religiöse Gemeinschaft von Menschen gibt, die man -als Gemeinschaft- als besser oder als schlechter als Mitglieder von anderen Gemeinschaften bezeichnen könnte. Menschen sind Menschen mit allen ihren Stärken und Schwächen, egal ob sie Katholiken, Protestanten, Muslims, Hindus, oder Humanisten sind.
Wohl haben einige Gemeinschaften schönere Theorien als andere, aber es bleiben Theorien.
Es ist eine Binsenwahrheit: In allen Konfessionen gibt es gute und schlechte Menschen.
Wenn man, wie in der offizielle katholischen Lehre oder in solchen Freikirchen, die als die perfekte Gemeinde ("Stadt auf dem Berg") gelten wollen, die Forderungen nach einem vorbildlichen Leben aufstellt, so führt dies nur zu Ängstlichkeit, Doppelmoral und Selbstqual.
Ich kenne viele Konfessionen und Gemeinden. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass in liberalen Gemeinden (Altkatholiken, evangelische Landeskirchen) die Menschen psychisch ausgeglichener, freundlicher und "erlöster" wirken.