Litfaßsäule

Rund um Anglikanertum, Protestantismus und Freikirchenwesen.
Dschungelboy

Re: Litfaßsäule

Beitrag von Dschungelboy »

Pilgerer hat geschrieben:
Nach meinem Eindruck handelte es sich bei der Feier um eine Art "Agape-Feier" mit dem Titel des "Abendmahls".
Ich hab auf der Seite mit dem verlinkten Artikel nachgefragt und dort wurde von der Autorin, die ja offensichtlich zugegen war und ihren Spaß hatte, bestätigt, dass es sich um "ein richtiges Abendmahl mit Einsetzungsworten, Brot und Saft" handelte.

In den Augen der Veranstalter und wohl auch der meisten Gäste sollte es also wohl tatsächlich ein Abendmahl sein.

Pilgerer
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Re: Litfaßsäule

Beitrag von Pilgerer »

Dschungelboy hat geschrieben:
Pilgerer hat geschrieben:
Nach meinem Eindruck handelte es sich bei der Feier um eine Art "Agape-Feier" mit dem Titel des "Abendmahls".
Ich hab auf der Seite mit dem verlinkten Artikel nachgefragt und dort wurde von der Autorin, die ja offensichtlich zugegen war und ihren Spaß hatte, bestätigt, dass es sich um "ein richtiges Abendmahl mit Einsetzungsworten, Brot und Saft" handelte.

In den Augen der Veranstalter und wohl auch der meisten Gäste sollte es also wohl tatsächlich ein Abendmahl sein.
Sie haben an "Brot und Saft" geglaubt, aber nicht an Jesu Fleisch und Blut. Daher ist es kein Abendmahl lutherischer Art. War es ein reformiertes Abendmahl und würde es der reformierten Tradition gerecht werden?
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

Fragesteller
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Re: Litfaßsäule

Beitrag von Fragesteller »

Pilgerer hat geschrieben: Sie haben an "Brot und Saft" geglaubt, aber nicht an Jesu Fleisch und Blut. Daher ist es kein Abendmahl lutherischer Art. War es ein reformiertes Abendmahl und würde es der reformierten Tradition gerecht werden?
Heidelberger Katechismus hat geschrieben: Christus hat mir und allen Gläubigen befohlen,
zu seinem Gedächtnis
von dem gebrochenen Brot zu essen
und von dme Kelch zu trinken.
Dabei hat er verheißen:
Erstens, dass sein Leib so gewiss
für mich am Kreuz geopfert und gebrochen ist,
und sein Blut für mich vergossen ist,
wie ich mit den Augen sehe,
dass das Brot des Herrn mir gebrochen
und der Kelch mir gegeben wird.

Zweitens,
dass er selbst meine Seele
mit seinem gekreuzigten Leib
und vergossenen Blut
so gewiss zum ewigen Leben speist und tränkt,
wie ich aus der Hand des Dieners empfange
und leiblich genieße
das Brot und den Kelch des Herrn,
welche mir als gewisse Wahrzeichen
des Leibes und Blutes Christi gegeben werden.
Und diese rein symbolische Deutung ist noch nicht einmal alles, was im reformierten Rahmen möglich ist:
Die Leuenberger Konkordie, der auch viele reformierte Kirchen zustimmen, hat geschrieben: Im Abendmahl schenkt sich der auferstandene Jesus Christus in seinem für alle dahingegebenen Leib und Blut durch sein verheißendes Wort mit Brot und Wein. Er gewährt uns dadurch Vergebung der Sünden und befreit uns zu einem neuen Leben aus Glauben. Er läßt uns neu erfahren, daß wir Glieder an seinem Leibe sind. Er stärkt uns zum Dienst an den Menschen.
Wenn wir das Abendmahl feiern, verkündigen wir den Tod Christi, durch den Gott die Welt mit sich selbst versöhnt hat. Wir bekennen die Gegenwart des auferstandenen Herrn unter uns. In der Freude darüber, daß der Herr zu uns gekommen ist, warten wir auf seine Zukunft in Herrlichkeit.
Demgegenüber:
http://www.kirchentag.de/aktuell/nachrichten/archiv-hamburg/feierabendmahl-unter-dem-regenbogen.html hat geschrieben: Das Feierabendmahl unterm Regenbogen will versuchen, diesen Meinungen Raum zu geben – ohne, dass eine die anderen dominiert. Der Plan ist, Menschen aller Lebensformen miteinander ins Gespräch zu bringen, denn: „ Feierabend ist etwas Positives, das jede und jeder kennt, und miteinander ein Mahl zu teilen ist eine verbindende Aktion. Sie ist aber so klar definiert, dass alle Teilnehmenden nur soviel investieren müssen, wie es ihnen gut damit geht, “ sagt Dr. Kerstin Söderblom, Pfarrerin aus Frankfurt am Main, die die Veranstaltung mit vorbereitet.
Die Schnittmenge ist also gering.

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tanatos
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Re: Litfaßsäule

Beitrag von tanatos »

Dschungelboy hat geschrieben:
Fragesteller hat geschrieben:Das Abendmahl aber zum Clownsspektakel und/oder zur politischen Demonstration (mag das Ziel auch noch so berechtigt sein) zu machen, fällt nicht in diesen Spielraum.
Außerdem sind solche Spektakel ein Bärendienst für die Ökumene. Erwarten wir tatsächlich, dass uns die RKK ernst nimmt und auch nur einen Moment an ein "gemeinsames Abendmahl" denkt? Mit solchen Bildern vor dem Augen? :(
Das benennt wieder einmal das Hauptprobleme an einem weiteren Fortschritt in der ökumenischen Entwicklung:Und das ist die EKD!

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Reinhard
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Re: Litfaßsäule

Beitrag von Reinhard »

tanatos hat geschrieben:Das benennt wieder einmal das Hauptprobleme an einem weiteren Fortschritt in der ökumenischen Entwicklung:Und das ist die EKD!
"Die EKD" bietet sich ja so richtig schön als Feindbild an, aber im Grunde ist sie ja nur das verfasste Organ des protestantischen Mainstream.

Mit anderen Worten: die glaubensmäßige Beliebigkeit und Bodenlosigkeit ist nicht etwa ein sporadisches Phänomen in protestantischen Kreisen, sondern Mehrheitskonsens. Das ist ja wohl das Elend und zugleich die Sackgasse, oder ?

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tanatos
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Re: Litfaßsäule

Beitrag von tanatos »

Reinhard hat geschrieben:
tanatos hat geschrieben:Das benennt wieder einmal das Hauptprobleme an einem weiteren Fortschritt in der ökumenischen Entwicklung:Und das ist die EKD!
"Die EKD" bietet sich ja so richtig schön als Feindbild an, aber im Grunde ist sie ja nur das verfasste Organ des protestantischen Mainstream.

Mit anderen Worten: die glaubensmäßige Beliebigkeit und Bodenlosigkeit ist nicht etwa ein sporadisches Phänomen in protestantischen Kreisen, sondern Mehrheitskonsens. Das ist ja wohl das Elend und zugleich die Sackgasse, oder ?
Das Problem ist hier vor allem, daß es sich bei der EKD um keine Kirche handelt, sondern um eine Kirchensteuereinzugsgemeinschaft.
Die Kirchensteuern, also der Mammon, haben zu einer Auflösung des Luthertums und der Kirchlichkeit im Landeskirchentum geführt. Das ist schade, andere Länder (etwa die USA) zeigen, daß es auch anders geht.

Pilgerer
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Re: Litfaßsäule

Beitrag von Pilgerer »

tanatos hat geschrieben: Die Kirchensteuern, also der Mammon, haben zu einer Auflösung des Luthertums und der Kirchlichkeit im Landeskirchentum geführt. Das ist schade, andere Länder (etwa die USA) zeigen, daß es auch anders geht.
Das eigentliche Problem ist die Verstaatlichung der evangelischen Kirche(n) durch die Preußen gewesen. Das gab damals Ärger und Abspaltungen in Form von freien lutherischen oder reformierten Kirchen. Als Staatskirche übertrug der Staat seiner Kirche staatliche Aufgaben, z.B. Erziehung, Untertänigkeit, Treue zum König etc. zu verbreiten. Diese Rolle der preußischen Kirche als staatliches Organ ist in Teilen auch nach 1918 verblieben. Sie hat zwar ihren staatlichen Auftrag verloren, benimmt sich aber so, als sei sie immer noch eine Staatsbehörde, die die jeweilige staatliche Ideologie annehmen muss. Das geschah z.B. im Dritten Reich in der "Deutschen Kirche", in den 50er Jahren in der konservativen Kirche, und nach 1968 in der von "sozialliberalen" Ideen geprägten Kirche, die sie bis heute überwiegend geblieben ist.

Die Lösung wäre heute entweder ein bekennender christlicher Staat oder die völlige Entstaatlichung der Kirche und Rückkehr zur evangeliumsgemäßen Hingabe gegenüber dem dreieinigen Gott. Bonhoeffer war darin tatsächlich ein Vorreiter im 3. Reich. Seine Haltung war nicht liberal, sondern bekennend, und dies bekennende Christentum brauchen wir in der EKD wie in der deutschen RKK.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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berneuchen
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Re: Litfaßsäule

Beitrag von berneuchen »

Pilgerer hat geschrieben:
tanatos hat geschrieben: Die Kirchensteuern, also der Mammon, haben zu einer Auflösung des Luthertums und der Kirchlichkeit im Landeskirchentum geführt. Das ist schade, andere Länder (etwa die USA) zeigen, daß es auch anders geht.
Das eigentliche Problem ist die Verstaatlichung der evangelischen Kirche(n) durch die Preußen gewesen. Das gab damals Ärger und Abspaltungen in Form von freien lutherischen oder reformierten Kirchen. Als Staatskirche übertrug der Staat seiner Kirche staatliche Aufgaben, z.B. Erziehung, Untertänigkeit, Treue zum König etc. zu verbreiten. Diese Rolle der preußischen Kirche als staatliches Organ ist in Teilen auch nach 1918 verblieben. Sie hat zwar ihren staatlichen Auftrag verloren, benimmt sich aber so, als sei sie immer noch eine Staatsbehörde, die die jeweilige staatliche Ideologie annehmen muss. Das geschah z.B. im Dritten Reich in der "Deutschen Kirche", in den 50er Jahren in der konservativen Kirche, und nach 1968 in der von "sozialliberalen" Ideen geprägten Kirche, die sie bis heute überwiegend geblieben ist.

Die Lösung wäre heute entweder ein bekennender christlicher Staat oder die völlige Entstaatlichung der Kirche und Rückkehr zur evangeliumsgemäßen Hingabe gegenüber dem dreieinigen Gott. Bonhoeffer war darin tatsächlich ein Vorreiter im 3. Reich. Seine Haltung war nicht liberal, sondern bekennend, und dies bekennende Christentum brauchen wir in der EKD wie in der deutschen RKK.
Ergänzend sei erwähnt: zu den Wurzeln der EKD gehört die Erfahrung der Zeit der NS-Herrschaft: das konfessionell atomisierte evang. Provinz- und Landeskirchentum war nicht in der Lage mit einer Stimme Zeugnis zu geben und dem Staat gegenüberzutreten; es schaute weitgehend sogar protestlos zu , als ein NS- "Reichsbischof" ernannt wurde. Dazu kam die Person Niemöllers, der nach 1945 im geliehenen Glanz Bonhoeffers auftretend, eine "bruderschaftlich organisierte" Kirche (also ohne bischöfliche Verfassung) fordete. Die EKD war auch also ab ovo auch ein Gegenentwurf und - programm gegen jene Landeskirchen, die in den 30-er Jahren das Bischofsamt (wieder- ) eingeführt hatten und sich nun der Niemöllerschen Linie nicht beugen wollten. Der Kampf geht übrigens - gemildert zwar- immer noch weiter, wenn etwa die bayerische Landreskirche für ihre Gemeinden nicht das Gottesdienstbuch (ein EKD - Produkt) sondern eine eigene Agenden- Loseblattsammlung verordnet.

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lutherbeck
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Re: Litfaßsäule

Beitrag von lutherbeck »

Euch allen einen gesegneten Sonntag Trinitatis!

:)
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

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ziphen
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Re: Litfaßsäule

Beitrag von ziphen »

Die Ev. St. Jacobi-Gemeinde Göttingen wird derzeit dafür gescholten, dass Sie nun, nach 18 Jahren kostenlosem Zurverfügungstellen, für die Räumlichkeiten Miete von der Göttinger Tafel haben möchte.
http://www.ndr.de/regional/niedersachse ... el179.html

Angeblich kommuniziert man nur nach über die Anwälte.

Hier ein Fernsehbeitrag:
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/h ... 15861.html
Wenn böse Zungen stechen, / mir Glimpf und Namen brechen, / so will ich zähmen mich; /
das Unrecht will ich dulden, / dem Nächsten seine Schulden / verzeihen gern und williglich.

Paul Gerhardt: O Welt, sieh hier dein Leben

Dschungelboy

Re: Litfaßsäule

Beitrag von Dschungelboy »

Zweischneidiges Schwert... :roll:

Solche Projekte sind immer schnell gegründet, die Kirche stellt selbstverständlich die Räumlichkeiten zur Verfügung. Vor 18 Jahren war aber auch die Kassenlage noch vielfach eine andere. Das will natürlich unsere kirchenkritische Gesellschaft nicht gelten lassen, "die Kirche hat doch genug Geld", das Totschlagargumet Staatsleistungen ist dann auch meist schnell bei der Hand, dann noch das obligatorische "Jesus hätte" und "Jesus würde", oft von Menschen, für die Jesus allenfalls noch das süße Ding in der Weihnachtskrippe ist. :traurigtaps:

Kirche ist heute gut beraten, bei gemeinsamen Projekten mit Kommunen und Vereinen Vorsicht walten zu lassen. Scon Oma wusste: "Kumpanei ist Lumperei" :tuete:

civilisation
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Re: Litfaßsäule

Beitrag von civilisation »

Die Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) beschloss die weitgehende Gleichstellung der Segnung homosexueller Paare mit der Trauung von Mann und Frau am Samstagabend in Darmstadt - als Teil ihres neuen Leitfadens für die Gemeindepraxis. Damit wird künftig auch die Segnung als kirchliche Amtshandlung beurkundet. Die Synode will in den kommenden Monaten weiter darüber beraten, ob die Segnung auch als Trauung bezeichnet werden kann.
aus: http://www.hr-online.de/website/rubrike ... t_4875549

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Marcus
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Re: Litfaßsäule

Beitrag von Marcus »

Ich denke, dass das „richtige“ Ergebnis bereits feststehen wird… Die Frage wird dann nur noch sein, wann es umgesetzt werden wird...
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)

Alt-Katholik
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Re: Litfaßsäule

Beitrag von Alt-Katholik »

Wundert mich, dass noch keiner über diese neue Studie zwischen LWB und RKK gepostet hat. :hae?:

http://www.idea.de/detail/thema-des-tag ... ation.html

Dschungelboy

Re: Litfaßsäule

Beitrag von Dschungelboy »

civilisation hat geschrieben:
Die Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) beschloss die weitgehende Gleichstellung der Segnung homosexueller Paare mit der Trauung von Mann und Frau am Samstagabend in Darmstadt - als Teil ihres neuen Leitfadens für die Gemeindepraxis. Damit wird künftig auch die Segnung als kirchliche Amtshandlung beurkundet. Die Synode will in den kommenden Monaten weiter darüber beraten, ob die Segnung auch als Trauung bezeichnet werden kann.
aus: http://www.hr-online.de/website/rubrike ... t_4875549
Man möchte eigentlich nur noch :kotz:

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tanatos
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Re: Litfaßsäule

Beitrag von tanatos »

Alt-Katholik hat geschrieben:Wundert mich, dass noch keiner über diese neue Studie zwischen LWB und RKK gepostet hat. :hae?:

http://www.idea.de/detail/thema-des-tag ... ation.html
Das ist doch (zumindest aus lutherischer Sicht) nur konsequent! Man gedenkt dem Jubiläum der lutherischen Reformation ja auch schon gemeinsam mit den kalvinistischen Irrlehrern, die das eigentliche Anliegen Luthers ohnehin nicht verstanden haben. Warum sollte dann nicht auch gemeinsam mit den Römern oder den Wiedertäufern gedenken?

Dschungelboy

Re: Litfaßsäule

Beitrag von Dschungelboy »

Erst mal abwarten, was da nun so genau drinsteht. :nuckel:

Da es aber von allen offziellen Seiten schon so gelobt wird, befürchte ich leider nur Weichgespültes. :pfeif:

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lutherbeck
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Re: Litfaßsäule

Beitrag von lutherbeck »

„Wenn Christen diese Herausforderungen bestehen wollen, dann können sie dies nur gemeinsam tun.“
Ich sehe das auch so, aber wo ist ein Weg dahin? :hae?:
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

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Basler
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Re: Litfaßsäule

Beitrag von Basler »

Leider wurden die Reformierten kaum berücksichtigt.
Wer glaubt, ist entbunden.
Wer nicht glaubt, ist gebunden.

Huldrych Zwingli

HeGe
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Re: Litfaßsäule

Beitrag von HeGe »

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taddeo
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Re: Litfaßsäule

Beitrag von taddeo »

Welcher Kreuzgängster war denn da am Werk? :hmm:

Diebe stehlen wertvolle Luther-Schriften in Eisenach
Es handelt sich um die Flugschriften "An den Christlichen Adel deutscher Nation" aus dem Jahr 1520, "An die Radherrn aller stedte" von 1524 sowie die "Lutherpredigt, das man Kinder zur Schulen halten soll" von 1530. Der wissenschaftliche Leiter des Lutherhauses, Jochen Birkenmeier", sprach "von einem ganz herben Verlust, der nicht ohne weiteres zu ersetzen ist". Der materielle Wert der Beute werde auf etwa 60 000 Euro geschätzt.
...
Junkermann forderte den oder die Täter auf, das Diebesgut zurückzugeben. "Das geht auch anonym gegenüber einem Seelsorger oder einer Seelsorgerin."

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asderrix
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Re: Litfaßsäule

Beitrag von asderrix »

taddeo hat geschrieben:Welcher Kreuzgängster war denn da am Werk? :hmm:

Diebe stehlen wertvolle Luther-Schriften in Eisenach
Es handelt sich um die Flugschriften "An den Christlichen Adel deutscher Nation" aus dem Jahr 1520, "An die Radherrn aller stedte" von 1524 sowie die "Lutherpredigt, das man Kinder zur Schulen halten soll" von 1530. Der wissenschaftliche Leiter des Lutherhauses, Jochen Birkenmeier", sprach "von einem ganz herben Verlust, der nicht ohne weiteres zu ersetzen ist". Der materielle Wert der Beute werde auf etwa 60 000 Euro geschätzt.
...
Junkermann forderte den oder die Täter auf, das Diebesgut zurückzugeben. "Das geht auch anonym gegenüber einem Seelsorger oder einer Seelsorgerin."
Ich wars nicht, ich war Samstag nur auf der Wartburg. ;-)
Jedes Gedächtnismahl sagt: Das Beste kommt noch!

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taddeo
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Re: Litfaßsäule

Beitrag von taddeo »

:D Ich hätt auch eher auf ad-fontes getippt oder einen anderen Quellenfreak mit Adelsfaible. :pfeif: ;D

adelphe
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Re: Litfaßsäule

Beitrag von adelphe »

Prof. Dr. Cornelius-Bundschuh ist neuer Bischof der Badischen Ladeskirche

http://ekd.de/presse/pm125_2013_wahl_co ... schuh.html

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asderrix
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Re: Litfaßsäule

Beitrag von asderrix »

Aufsatz der katholischen Theologin Angelika Strube (Bayreuth) im Vorbereitungsheft zur Interkulturellen Woche, die sich gegen Rassismus wendet und am 21. September in Kiel eröffnet wird. Unter der Überschrift „Rechtsextreme Einstellungen machen vor Kirchentüren nicht halt!“ schreibt Strube unter anderem, „neurechten Medien und neurechtem Gedankengut“ begegne man auch in einigen „sich christlich nennenden Zeitschriften und Internetseiten“: „Im evangelischen Bereich sind es vor allem die Deutsche Evangelische Allianz (DEA) und ihr nahe stehenden Medien wie ‚idea’ und ‚medrum’“. Diener nennt diese Behauptungen „absurd“ und „wahrheitswidrig“. Auch die Evangelische Nachrichtenagentur idea (Wetzlar) und der Internetdienst „medrum“ (Lörzweiler bei Mainz) weisen Strubes Vorwürfe als falsch und verleumderisch zurück.
In einer Protestnote an das Oberhaupt der griechisch-orthodoxen Kirche in Deutschland, Metropolit Augoustinos (Bonn), den Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch (Freiburg), und den EKD-Ratsvorsitzenden, Nikolaus Schneider (Berlin), hatte zuvor Allianz-Generalsekretär Hartmut Steeb (Stuttgart) der Falschbehauptung im Heft zur Interkulturellen Woche widersprochen.
Laut Steeb haben die Kirchenleiter auf seine Bitte um Einstellung der Auslieferung des Vorbereitungsheftes noch nicht einmal geantwortet.
Die Ökumene funktioniert doch. :(
Jedes Gedächtnismahl sagt: Das Beste kommt noch!

Dschungelboy

Re: Litfaßsäule

Beitrag von Dschungelboy »

Absurd. Völlig absurd. :kotz: :vogel:

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JosefBordat
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Re: Litfaßsäule

Beitrag von JosefBordat »

Jobo72's Weblog - Christliche Existenzphilosophie. Gott, die Welt und alle Dinge überhaupt

Tritonus
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Re: Litfaßsäule

Beitrag von Tritonus »

asderrix hat geschrieben: ...
Laut Steeb haben die Kirchenleiter auf seine Bitte um Einstellung der Auslieferung des Vorbereitungsheftes noch nicht einmal geantwortet.
Die Ökumene funktioniert doch. :(
Im katholischen Bereich kennt man Frau Strube bereits ( http://www.kath.net/news/4211 ). Ich vermute mal, dass sie Narrenfreiheit besitzt, wusste allerdings noch nicht, dass sie neuerdings auch idea und Co auf dem Kieker hat.

Letztes Jahr schrieb sie im "Publik Forum":
... Indem sich katholisch nennende Medien wie kath.net positiv auf neurechte und rechtspopulistische Scharnierorgane beziehen, machen sie sich selbst zu einem Scharnierorgan. Sie verhelfen neurechtem Gedankengut und neurechten Medien zu Leserinnen und Lesern in der »Mitte der Kirche«. Und umgekehrt erteilen sie neurechten Medien und Ideologien gewissermaßen einen »kirchlichen Segen« und lassen sie dadurch gesellschaftlich salonfähig erscheinen.

Wohlgemerkt: Kath.net ist eine private Initiative und keine offizielle Internetseite der katholischen Kirche. Dennoch müssen sich von solcherlei Umtrieben auch die offiziellen kirchlichen Stellen, in diesem Falle sinnvollerweise die deutschen und österreichischen Bischöfe, distanzieren. Sonst fällt das, was dort zu sehen und zu lesen ist, auf die römisch-katholische Kirche insgesamt zurück.

( http://www.publik-forum.de/Religion-Kir ... charnier/1 )
Nachdem ihre tollen Schinken ("Frauenweisheit -- Gottesweisheit" ...) wahrscheinlich nix gebracht haben und offensichtlich zu Ladenhütern geworden sind, hat sie sich wohl diesmal ein echt lukratives und risikoloses Betätigungsfeld gesucht.

Pilgerer
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Re: Litfaßsäule

Beitrag von Pilgerer »

Innerhalb der FeG gibt es eine Diskussion darüber, ob ihre Mitglieder auch am Abendmahl in "Volkskirchen" teilnehmen dürfen. Ihr Präses Ansgar Hösting lehnt das in den meisten Fällen ab, weil in der "Volkskirche" auch unchristliche Kirchenmitglieder am Abendmahl teilnehmen.
Es könne aber durchaus Ausnahmen geben, so Hörsting. Dies sei etwa der Fall, wenn Mitarbeiter aus Landes- und Freikirchen vor einer übergemeindlichen Evangelisation das Abendmahl feiern: „Da spüren wir, dass wir als Nachfolger gemeinsam an den Tisch des Herrn treten. Da wäre eine Zurückhaltung unangemessen.“ Hörsting betont, dass er sich über die Teilnahme aller Nachfolger Christi am Abendmahl freue, unabhängig ihrer Kirchenzugehörigkeit: „Wir wollen nicht weniger Geschwister haben als Gott Kinder.“ Bei Abendmahlsfeiern, die einen klaren Bezug zum Glauben an Jesus Christus vermissen ließen, sollten Mitglieder seiner Freikirche nicht teilnehmen: „Wir müssen hier ganz ehrlich sein, auch wenn das nicht immer verstanden wird.“
http://www.idea.de/detail/glaube/detail ... 25581.html
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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Petur
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Re: Litfaßsäule

Beitrag von Petur »

"Lutherans elect Elizabeth Eaton first female presiding bishop of ELCA":

http://www.religionnews.com/213/8/14/ ... p-of-elca/

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berneuchen
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Re: Litfaßsäule

Beitrag von berneuchen »

Pilgerer hat geschrieben:Innerhalb der FeG gibt es eine Diskussion darüber, ob ihre Mitglieder auch am Abendmahl in "Volkskirchen" teilnehmen dürfen. Ihr Präses Ansgar Hösting lehnt das in den meisten Fällen ab, weil in der "Volkskirche" auch unchristliche Kirchenmitglieder am Abendmahl teilnehmen.
Es könne aber durchaus Ausnahmen geben, so Hörsting. Dies sei etwa der Fall, wenn Mitarbeiter aus Landes- und Freikirchen vor einer übergemeindlichen Evangelisation das Abendmahl feiern: „Da spüren wir, dass wir als Nachfolger gemeinsam an den Tisch des Herrn treten. Da wäre eine Zurückhaltung unangemessen.“ Hörsting betont, dass er sich über die Teilnahme aller Nachfolger Christi am Abendmahl freue, unabhängig ihrer Kirchenzugehörigkeit: „Wir wollen nicht weniger Geschwister haben als Gott Kinder.“ Bei Abendmahlsfeiern, die einen klaren Bezug zum Glauben an Jesus Christus vermissen ließen, sollten Mitglieder seiner Freikirche nicht teilnehmen: „Wir müssen hier ganz ehrlich sein, auch wenn das nicht immer verstanden wird.“
http://www.idea.de/detail/glaube/detail ... 25581.html
Solche Denke kommt heraus, wenn das Altarsakrament in reformierter Leseart nur noch Siegel für die Wiedergeborenen und nicht auch Pharmakon für die im Glauben Schwachen ist.

Fragesteller
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Re: Litfaßsäule

Beitrag von Fragesteller »

berneuchen hat geschrieben:
Pilgerer hat geschrieben:Innerhalb der FeG gibt es eine Diskussion darüber, ob ihre Mitglieder auch am Abendmahl in "Volkskirchen" teilnehmen dürfen. Ihr Präses Ansgar Hösting lehnt das in den meisten Fällen ab, weil in der "Volkskirche" auch unchristliche Kirchenmitglieder am Abendmahl teilnehmen.
Es könne aber durchaus Ausnahmen geben, so Hörsting. Dies sei etwa der Fall, wenn Mitarbeiter aus Landes- und Freikirchen vor einer übergemeindlichen Evangelisation das Abendmahl feiern: „Da spüren wir, dass wir als Nachfolger gemeinsam an den Tisch des Herrn treten. Da wäre eine Zurückhaltung unangemessen.“ Hörsting betont, dass er sich über die Teilnahme aller Nachfolger Christi am Abendmahl freue, unabhängig ihrer Kirchenzugehörigkeit: „Wir wollen nicht weniger Geschwister haben als Gott Kinder.“ Bei Abendmahlsfeiern, die einen klaren Bezug zum Glauben an Jesus Christus vermissen ließen, sollten Mitglieder seiner Freikirche nicht teilnehmen: „Wir müssen hier ganz ehrlich sein, auch wenn das nicht immer verstanden wird.“
http://www.idea.de/detail/glaube/detail ... 25581.html
Solche Denke kommt heraus, wenn das Altarsakrament in reformierter Leseart nur noch Siegel für die Wiedergeborenen und nicht auch Pharmakon für die im Glauben Schwachen ist.
Dieser Elitarismus ist natürlich Unsinn. Allerdings ist auch lutherischerseits klar, dass diejenigen die Finger vom Pharmakon lassen sollten, die es verachten und gar nicht geheilt werden wollen.

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