Christus-Rosenkranz

Rund um Anglikanertum, Protestantismus und Freikirchenwesen.
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olafberlin
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Re: Christus-Rosenkranz

Beitrag von olafberlin »

Hätte schon Interesse, ab und zu mal den Christusrosenkranz zu beten - tue es dann allein aber doch nicht.
Gibts da in Berlin noch mehr Rosenkranzwillige?
Hallo,
bin gebürtiger Berliner, evangelisch, Lehrer, schwul, Akkordeonfan, Chorsänger, Leseratte (na - was die Lesegeschwindigkeit betrifft, eher Leseschnecke),...

Dschungelboy

Re: Christus-Rosenkranz

Beitrag von Dschungelboy »

Radulf Thoringi hat geschrieben: "Gegrüssest seist Du, Maria, voll der Gnade.
Der Herr ist mit Dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen
und gebenedeit ist die Frucht Deines Leibes, Jesus.
Heilige Maria, Mutter Gottes, Du Seelenbraut,
mit Dir bitten wir Sünder,
um Gottes Kraft,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen."
Das lese ich so jetzt zum ersten mal :hmm: Woher stammt diese Abwandlung denn?

Ich finde die im übrigen sehr holprig. Die Vorstellung, dass Maria nicht für sondern mit uns betet, ist aus evangelischer Sicht ja zuerst nachzuvollziehen. Aber wofür soll Maria denn beten? Um "Gottes Kraft jetzt und in der Stunde unseres Todes"? Also die Todesstunde Mariens ist ja zweifelsfrei schon hinüber, egal wie sie von statten gegangen ist. Betet sie also doch nicht um Kraft für ihre eigene Sterbestunde, sondern für unsere? Also doch als Vermittlerin? Es kann gar nichts anderes sein, auch wenn man sich mit holprigen Formulierungen von der direkten Bitte um Fürsprache flüchten will...

Tinius
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Re: Christus-Rosenkranz

Beitrag von Tinius »

ES passt einfach nicht. Da will man sich mit irgendwelchen Verrenkungen um etwas herumbiegen, das bei den Protestanten nicht da ist.
Oder umgekehrt: die Schrift sagt viele Dinge über Maria, die der ihr angedichteten Rolle und Bedeutung nicht entsprechen.

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olafberlin
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Re: Christus-Rosenkranz

Beitrag von olafberlin »

Hallo Ihr Lieben,
wir probieren es jetzt einfach mal: Am 15. Februar beten wir vor der Komplet zum ersten Mal den Christusrosenkranz der Evangelischen Christusbruderschaft in Neukölln.
Herzliche Einladung.

https://www.facebook.com/events/380847508937054/

Mittwoch, 15. Februar
Martin-Luther-Kirche
Fuldastr. 50
12045 Berlin-Neukölln

20:15 Uhr: Christusrosenkranz der Evangelischen Michaelsbruderschaft
21:00 Uhr: Komplet (Evangelisches Gesangbuch, EG786)
Hallo,
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TeDeum
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Re: Christus-Rosenkranz

Beitrag von TeDeum »

Natürlich kein richtiger Ersatz für das gemeinsame Gebet, aber wenn du den katholischen TV-Sender EWTN empfängst, da wird auch regelmäßig der Rosenkranz gebetet. In sehr würdiger Form, wie ich finde. Gibt wohl auch einen live-stream auf der oben verlinkten Seite.

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olafberlin
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Re: Christus-Rosenkranz

Beitrag von olafberlin »

Danke für den Hinweis. :)
Hallo,
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olafberlin
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Re: Christus-Rosenkranz

Beitrag von olafberlin »

Hallo ihr Lieben,
jetzt brauche ich mal liturgische Beratung.
Ich möchte den (Christus-)Rosenkranz gern gemeinsam mit anderen Interessierten in der Kirche beten - und zwar als eigenständige Andacht - vor der Komplet. Ich gehe davon aus, dass einige erst zur Komplet kommen werden und einen Rosenkranz nicht mitbeten wollen - deshalb sollte der Rosenkranz schon "abgeschlossen" werden.
Meine Frage: Wie beendet ihr den Rosenkranz in euren Kirchen beim gemeinsamen Beten?
Konkret gehe ich mal von einem katholischen Rosenkranz ohne Fatimagebet aus (dafür gibt es im evangelischen Christusrosenkranz nämlich keine Entsprechung). Nach den fünf Gesätzen gibt es ein letztes "Ehre sei dem Vater...". Und dann?
Kreuzzeichen - und Schluss?
Oder noch mal ein Vater unser?
Ein Segen?
Marianische Antiphon? (Auch dafür gibt es nichts entsprechendes beim Christusrosenkranz)

In vielen Gemeinden folgt ja wohl auf den Rosenkranz die Feier einer Messe. Jetzt aber mal angenommen, es geht nur um das gemeinsame Beten des Rosenkranzes, ohne anschließende Messe - wie beenden wir den dann?

Im Tagzeitenbuch der Evangelischen Michaelsbruderschaft folgt auf das letzte "Ehre sei dem Vater... Amen":

(Vaterunser)
Stille - Freies Gebet
Preces oder Litanei (EG192) oder Te Deum oder Loblied
Kollekte (Gebet der Woche)
Segen

Ich habe keine Ahnung, warum das Vaterunser hier in Klammern steht - ob es an dieser Stelle fakultativ ist!?!
Diese Abfolge wäre möglich, scheint mir aber zu umfangreich, da wir anschließend ja noch die Komplet beten.

Von mir aus darf es gern vielfältig werden: Wie beendet ihr beim gemeinsamen Beten einen Rosenkranz, wenn keine Messe oder Eucharistie folgt?

Bin gespannt auf eure Antworten.
Bitte gern verschieben, wenn die Antwort hier falsch plaziert sein sollte (habe überlegt, ein neues Thema aufzumachen, weil ich ja etwas über den traditionellen Rosenkranz in katholischen Gemeinden erfahren möchte.

Vielen Dank.
Liebe Grüße
Olaf aus Berlin
Hallo,
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Schwenkelpott
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Re: Christus-Rosenkranz

Beitrag von Schwenkelpott »

Bei dem Rosenkranzgebet, bei dessen Ende ich öfters unter der Woche anwesend bin, da danach eine abendliche Werktagsmesse folgt, ist der Abschluss das "Fatima-Gebet". Danach sind es noch gut fünf Minuten bis zum Beginn der Hl. Messe.
Der Katholik steht und will stehen in Allem auf historischem Boden; nur das Erdreich der Überlieferung gibt ihm Festigkeit und Nahrung; nur was sich an Überliefertes anschließt, gedeiht und treibt zu neuen Blüten und neuem Samen.
H. Bone, Cantate! 1847

St. Joseph
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Re: Christus-Rosenkranz

Beitrag von St. Joseph »

Auch wenn der Rosenkranz in Gemeinschaft gebetet wird gehört er doch nicht zur Liturgie, sondern zu den privaten Gebeten.
Daher finde ich es nicht verkehrt diesen schlicht in Stille enden zu lassen und zwischen dem Rosenkranz und der Komplet eine Zeit des stillen Gebetes, der persönlichen Andacht folgen zu lassen. Im katholischen Rahmen könnte man hier auch an eine Zeit der eucharistischen Anbetung denken.

Will man hier noch ein Vater Unser anfügen, so sollte man es jedoch am Anfang des Rosenkranzes auslassen. (unnötige Doppelung). Der Rosenkranz lebt ja davon, dass es sich um ein einfaches Gebet handelt, welches jeder sofort mitvollziehen kann, daher sollte die Gestaltung auch möglichst einfach und stets wiederkehrend sein. Im Zweifel könntet ihr auch zwei oder drei Varianten ausprobieren und dann mit der Betergruppe festlegen, wie ihr es künftig halten wollt.

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Senensis
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Re: Christus-Rosenkranz

Beitrag von Senensis »

Ein normaler Rosenkranz würde ja das letzte Gesätzchen mit dem Ehre sei (und dem Fatimagebet) enden lassen. Für das "danach" habe ich schon manche Traditionen erlebt. In der Regel sind es echte Klassiker der Volksfrömmigkeit, die hier plaziert werden. Beispielsweise kann "Der Engel des Herrn" (Angelus) angefügt werden oder ein Gebet zum Hl. Josef, oder eine kleine Alltagsmarienweihe wie "Jungfrau, Mutter Gottes mein". Anderenorts habe ich auch erlebt, daß man die sogenannten Leoninischen Gebete (ganz oder in Auswahl) anfügt, z. B. Salve Regina - Hl. Erzengel Michael - dreimalige Anrufung des Hl. Herz Jesu.

In der Regel wird aber tatsächlich an den Rosenkranz noch etwas angefügt, mindestens eben das Kreuzzeichen ("Im Namen des....") und/oder die beliebte Kurzformel "Maria mit dem Kinde lieb - uns allen Deinen Segen gib."

Das sind nun typisch katholische Gebete. Euch würde ich in Analogie beispielsweise Luthers Abendsegen empfehlen oder ein anderes Christus- und/oder Abendgebet, oder wenn es tatsächlich nur kurz sein soll, ein abschließendes Kreuzzeichen. An der obigen Aufzählung kannst Du erkennen, daß tatsächlich einiger Gestaltungsspielraum besteht.
et nos credidimus caritati

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Protasius
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Re: Christus-Rosenkranz

Beitrag von Protasius »

Beim Rosenkranz kenne ich es so, daß oft mit einem Marienlied oder einer marianischen Antiphon geschlossen wird. Beim Christus-Rosenkranz könnte man vllt. mit einem der Zeit entsprechenden Lied wie Christ, der du bist der helle Tag oder Nun komm, der Heiden Heiland schließen (falls das in der in diesem Fall darauf folgenden Komplet nicht als Hymnus auftaucht).
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Senensis
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Re: Christus-Rosenkranz

Beitrag von Senensis »

Stimmt, auch eine gute Idee!
et nos credidimus caritati

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olafberlin
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Re: Christus-Rosenkranz

Beitrag von olafberlin »

Hallo Ihr Lieben,
vielen Dank schon mal für eure Anregungen.
Ich denke, wir werden tatsächlich mal beides ausprobieren: eine "stille Zeit" nach dem letzten "Ehre sei dem Vater... Amen." bis zur Komplet - und ein Segens- oder Christuslied als Abschluss des Rosenkranzes.
Für mich wichtig war auch noch mal die Information, dass der Rosenkranz Teil der persönlichen Spiritualität ist - und nicht Teil der Liturgie.
Natürlich bin ich weiterhin für Anregungen dankbar.

Ganz liebe Grüße
Olaf
Hallo,
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Radulf Thoringi
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Re: Christus-Rosenkranz

Beitrag von Radulf Thoringi »

Dschungelboy hat geschrieben:
Mittwoch 11. Januar 2017, 10:19
Radulf Thoringi hat geschrieben: "Gegrüssest seist Du, Maria, voll der Gnade.
Der Herr ist mit Dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen
und gebenedeit ist die Frucht Deines Leibes, Jesus.
Heilige Maria, Mutter Gottes, Du Seelenbraut,
mit Dir bitten wir Sünder,
um Gottes Kraft,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen."
Das lese ich so jetzt zum ersten mal :hmm: Woher stammt diese Abwandlung denn?

Ich finde die im übrigen sehr holprig. Die Vorstellung, dass Maria nicht für sondern mit uns betet, ist aus evangelischer Sicht ja zuerst nachzuvollziehen. Aber wofür soll Maria denn beten? Um "Gottes Kraft jetzt und in der Stunde unseres Todes"? Also die Todesstunde Mariens ist ja zweifelsfrei schon hinüber, egal wie sie von statten gegangen ist. Betet sie also doch nicht um Kraft für ihre eigene Sterbestunde, sondern für unsere? Also doch als Vermittlerin? Es kann gar nichts anderes sein, auch wenn man sich mit holprigen Formulierungen von der direkten Bitte um Fürsprache flüchten will...
Hallo,

eine Beantwortung ist gar nicht so einfach. Ich habe einen genauen Urheber nicht herausbekommen. Es stammt wohl aus dem Umfeld eines lutherischen Thüringer St. Georgsordens. Zu dem habe ich aber auch keine Beziehung. Irgendwann nach Jahren ist es echt schwierig da nachzukommen. Auch auf römischer Seite kursieren sehr viele Abwandlungen.

Das Wesen von Rosenkranzgebeten ist doch gerade, die stete Wiederholung einer einfache Form. Damit sind Varianten geradezu vorprogrammiert.

Zu Deiner Textbeurteilung denke ich, man sollte aus dem Vorgenannten folgend, einfach nicht zuviel hineinlesen. Was ist nicht alles holprig. Eine Sache ist aber wichtig (denke ich): Du stößt Dich offenbar am bereits erfolgten Verscheiden der Hl. Jungfrau. Es ist aber immer zu beachten, das die Bindung an eine sozusagen "mechanisch" dahinfließende Zeit nur in unserem irdischen Dasein besteht. Eigentlich noch nicht einmal da. Aber das würde jetzt jeden Rahmen sprengen. Die Hl. Jungfrau kann sehr wohl, genau wie andere bereits verschiedene Heilige und beispielsweise auch wir lebenden Kreuzgängster Fürbitte tun. Ich weiß nicht warum der HERR uns dazu ermutigt. Aber es ist offenbar so.

Wenn Du es mit der Muttergottes (leider) nicht so hast, ist der Christusrosenkranz mit Sicherheit auch nicht schlecht, oder der Barmherzigkeitsrosenkranz (den habe ich heute nachmittag bei einer Andacht gebetet). Aber eigentlich finde diesmal ich beide etwas holprig. Vielleicht ist das auch nur die fehlende Routine.

Solange wir uns bei der Marienverehrung an Lukas halten, machen wir bestimmt nichts falsch. Mit Goethe sollten wir natürlich nicht "Jungfrau, Mutter, Königin, Göttin bleibe gnädig" sagen. Da rollen sich mir dann bei Göttin doch die lutherischen Zehennägel hoch.

Summa summarum bleibe ich am liebsten bei den üblichen Rosenkranztexten, ohne die diversen Modifikationen abzulehnen.
Zuletzt geändert von Radulf Thoringi am Mittwoch 29. März 2017, 22:10, insgesamt 1-mal geändert.
"Der erste Schluck aus dem Becher der Wissenschaft führt zum Atheismus, aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott."
Werner Heisenberg

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taddeo
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Re: Christus-Rosenkranz

Beitrag von taddeo »

Radulf Thoringi hat geschrieben:
Mittwoch 29. März 2017, 21:58
Mit Goethe sollten wir natürlich nicht "Jungfrau, Mutter, Königin, Göttin sei mir gnädig" sagen. Da rollen sich mir dann bei Göttin doch die lutherischen Zehennägel hoch.
Katholische Zehennägel genauso, das sei der Ordnung halber angemerkt. :pfeif: ;D
Die katholische Volksfrömmigkeit hat weiß Gott viele Blüten hervorgebracht (zB in den Marienliedern des 19. Jh.s), die absonderlich anmuten mögen, wenn man nicht damit großgeworden ist. Aber ich kenne wirklich keinen einzigen Text, wo einmal von Maria als "Göttin" die Rede wäre. Da hätte sich jeder aufrechte Katholik Sünden gefürchtet, sowas zu sagen.

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Radulf Thoringi
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Re: Christus-Rosenkranz

Beitrag von Radulf Thoringi »

Dschungelboy hat geschrieben:
Mittwoch 11. Januar 2017, 10:19
...Also doch als Vermittlerin? Es kann gar nichts anderes sein, auch wenn man sich mit holprigen Formulierungen von der direkten Bitte um Fürsprache flüchten will...
Da bin ich doch letztens im Gottesdienst auf das Lied "Die Kirche steht gegründet" Ev. Gesangbuch 264 aufmerksam geworden:

3. Schon hier ist sie verbunden
mit dem, der ist und war,
hat selige Gemeinschaft
mit der Erlösten Schar.
Mit denen, die vollendet,
zu dir, Herr, rufen wir:
Verleih, dass wir mit ihnen
dich preisen für und für.

Paßt natürlich nicht genau, aber nicht uninteressant.
"Der erste Schluck aus dem Becher der Wissenschaft führt zum Atheismus, aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott."
Werner Heisenberg

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DrMartinus
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Re: Christus-Rosenkranz

Beitrag von DrMartinus »

Und schon wieder ein Jahr Pause. Tut mir leid, ich habe die Wiederaufnahme der Diskussion angestoßen und erst jetzt gemerkt, dass es darauf dann doch eine Reihe Reaktionen gab. Vermutlich habe ich die Benachrichtigung irgendwie verpasst (oder es war so eingestellt, dass ich gar keine bekam). Ich finde alle Antworten sehr interessant und danke herzlich dafür.
In meinen protestantischen (lutherischen) Augen ist Maria allemal eine verehrungswürdige Person, und ich darf hier gestehen, dass ich sie auch einmal ganz persönlich um Fürsprache gebeten habe, was tatsächlich zu einem Erlebnis führte, das ich als von Gott geschenkt bezeichnen möchte, weil ich es mir anders nicht erklären kann. Ob das nun mit diesem einen Mariengebet zu tun hat, oder mit den vielen anderen, die ich in dieser Zeit von mich gab, weiß ich nicht - jedenfalls kam es mir hinterher, dass da eine zeitlich enge Verbindung bestand. Und insofern habe ich nun Schwierigkeiten mit all den theologischen Hürden, die die Protestanten hier aufbauen. Mich hat es jedenfalls selbst überrascht. Ich bin da einem inneren Impuls gefolgt, und seitdem bitte ich sie öfter um Fürsprache. Was den Rosenkranz angeht, bleibe ich in der Regel beim Christus-Rosenkranz, obwohl ich manchmal auch denke, dass die Formulierungen zu allgemein gehalten sind - es ist reine Anbetung, was ja aber auch in Ordnung ist und vielleicht der Grund dafür, dass er mich in eine meditative Grundhaltung bringt, die einfach nur gut tut.
Aber manchmal denke ich schon, dass es gut wäre, wenn aus der Anbetung heraus auch eine Bitte formuliert würde. Na, vielleicht fällt mir dazu noch was ein.

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DrMartinus
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Re: Christus-Rosenkranz

Beitrag von DrMartinus »

Radulf Thoringi hat geschrieben:
Montag 24. April 2017, 19:34
Da bin ich doch letztens im Gottesdienst auf das Lied "Die Kirche steht gegründet" Ev. Gesangbuch 264 aufmerksam geworden:

3. Schon hier ist sie verbunden
mit dem, der ist und war,
hat selige Gemeinschaft
mit der Erlösten Schar.
Mit denen, die vollendet,
zu dir, Herr, rufen wir:
Verleih, dass wir mit ihnen
dich preisen für und für.

Paßt natürlich nicht genau, aber nicht uninteressant.
Ähnliches enthält das Lied "Herr, mach uns Mut" EG 154 in der letzten Strophe. Allerdings wird da das Gebet der Heiligen schon abgeschwächt:

6. mit allen Heilgen beten wir dich an.
Sie gingen auf dem Glaubensweg voran
und ruhn in dir, der unsern Sieg gewann!
Halleluja, Halleluja!

Immerhin wird da aber eine Verbindung zu den Heiligen, die uns vorausgingen, hergestellt. Das war in früheren Ausgaben undenkbar, und beide Lieder kommen nicht aus dem deutschsprachigen Raum, sondern haben anglikanischen Hintergrund. Und die anglikanische Kirche hat da weniger Hemmungen. Ich bin froh und dankbar, dass es diese beiden Lieder im EG gibt, denn ich habe sie schon während meiner Zeit im Ausland schätzen gelernt.

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