"Erotischer Gottesdienst" auf dem Ev. Kirchentag

Rund um Anglikanertum, Protestantismus und Freikirchenwesen.
John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

Genau. Am meisten rege ich mich darüber auf, daß die EKD keine besser aussehenden Tänzerinnen finden konnten. *schnellwegduckend*

Eher im Ernst, OK, diese Veranstaltung ist ziemlich gewagt und ich weiß nicht, ob ich sie in dieser Form so gut finde (da ich nicht dabei war und da ich dem Spiegel überhaupt nicht mehr vertraue, kann ich keinen Urteil machen), aber andererseits muß man feststellen, daß Sex an sich nichts schlimmes ist, solange der innerhalb der Ehe stattfindet. (Lest doch mal das Hohelied in der Bibel. Ist doch sehr erotisch: "Wenn du das nicht weißt, / du schönste der Frauen, dann folge den Spuren der Schafe, / dann weide deine Zicklein / dort, wo die Hirten lagern." Oder "Dein Schoß ist ein rundes Becken, / Würzwein mangle ihm nicht. Dein Leib ist ein Weizenhügel, / mit Lilien umstellt." Man muß sein Vorstellungsvermögen nicht zu sehr ausschöpfen, um zu sehen, was wohl damit gemeint ist...)

Vielleicht ist es keine so schlechte Idee, das Thema zumindest anzusprechen, anstatt völlig verklemmt darauf zu reagieren. Wie gesagt, solange man auf die Ehe als Vorbild hinweist, hätte ich damit kein Problem.

Cheers,

John
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Granuaile
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Beitrag von Granuaile »

Auf das Risiko hin, dass ich nun wegen sittlicher Verluderung aus diesem Forum rausgeschmissen werde: Ich bekenne, dass ich einer der 400 Menschen bin, welche an diesem "erotischen Gottesdienst" in der Karthäuserkirche (heute eine evangelische Kirche) teilnehmen durften. Ja, wir haben die Kirche ohne Schuhe, also in Strümpfen oder gar - oh wie unsittlich - nackten Fusses betreten. Ja, wir haben es genossen, alle unsere Sinne anregen zu lassen: der Duft von Rosenblätter, der Anblick einer Tänzerin, Musik; eine Predigt, in welcher der Pfarrer die Sexualtät der Menschen klar nannte und nicht in moralisierender Weise um diese herumsalbaderte; und zuletzt haben wir uns gegenseitig mit Öl die Hand oder die Stirn gesalbt.
Der Begriff des "erotischen Gottesdienstes" lässt wohl einige Fantasien zu, welche offenbar auch das Denken der Podiumsteilnehmerinnen und -teilnehmer hier mitprägt. Erotik ist aber auch das unschuldige Spüren der Umwelt und des Nächsten mit allen Sinnen. Und das wurde in diesem Gottesdienst gefeiert. Es war einer der schönsten und liebevollsten Gottesdienste, die ich in den letzten Jahren erleben durfte. Und - jetzt werde ich etwas trotzig - dies lasse ich mir durch euch nicht kaputt machen. Wenn ihr die Zelebrierung eines solchen Gottesdienstes und die Teilnahme an einem solchen als sündhaft erklärt, so bin ich in euren Augen gerne ein Sünder. Doch habe ich mich an diesem Abend nahe bei Gott und den Mitmenschen gefühlt, und dies ist nach meinem Verständnis keine Sünde!

Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

Petra hat geschrieben:"Ein exaktere Beurteilung geht nicht, da 1. Bericht vom Spiegel (Spiegel!)
Ich habe doch schon gestern abend in diesem Thread einen weiteren Link gepostet:
http://www.wdr.de/themen/kultur/religio ... yle=kultur
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Aus meiner Sicht klingt das Ganze eher wie ein Selbsterfahrungs-Workshop mit geistlichem Einschlag. Als "gottesdienstlich" empfinde ich die Berichte nicht. Aber erheiternd finde ich, daß einige bei der Erwähnung von "Erotik" und Salbung mit Öl gleich ans Bordell denken. Entweder habt Ihr deutlich mehr Erfahrungen als ich, oder mein Erotikbegriff stimmt nicht. :D
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Edi
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Beitrag von Edi »

Viele Leute können halt nicht mehr zwischen Christozentrik und Anthropozentrik unterscheiden. Daher haben wir ja heutzutage auch die ganzen Abweichungen im Glauben, wo sich Menschen auf irgendeine Art und Weise in den Mittelpunkt stellen wollen und Gott nur noch am Rande auftaucht. Damit das auch zum Glauben passt, sucht man sich entsprechende Erklärungen aller Art.
Wenn in kath. Gottesdiensten Pfarrer als Narren auftreten, ist das ähnlich, nur eben nicht erotisch. Beim ev. Kirchentag gab es schon vor Jahren den Auftritt von Hexen, es wird bei Kirchentagen beider Konfessionen wohl vieles zugelassen, was mit dem christlichen Glauben nichts mehr ocder nicht mehr viel zu tun hat.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
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Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

Granuaile hat geschrieben: Der Begriff des "erotischen Gottesdienstes" lässt wohl einige Fantasien zu, welche offenbar auch das Denken der Podiumsteilnehmerinnen und -teilnehmer hier mitprägt. Erotik ist aber auch das unschuldige Spüren der Umwelt und des Nächsten mit allen Sinnen. Und das wurde in diesem Gottesdienst gefeiert.
Ich denke, der Begriff bzw. die Definition des "Gottesdienstes" ist es, was in dieser Diskussion bei mir als Katholik etwas Befremden auslöst. Wie ich schon gestern schrieb, halte ich das Ganze (soweit ich das überhaupt aus den Berichten u. Bildern beurteilen kann) für
a) nicht sehr erotisch
b) nicht für einen Gottesdienst
sondern eher für eine Art religiös motivierter meditativer Unterhaltung. Nicht mehr und nicht weniger. Den Teilnehmern hat es sicher gefallen und als "sündig" würde ich das kaum bezeichnen.

Was mich daran eher stört ist halt die Wortwahl "erotischer Gottesdienst" der Veranstalter. Denn als Gottesdienst verstehe ich in erster Linie eine heilige Liturgie und keine Unterhaltung, auch wenn sie noch so gut gemeint ist.
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taddeo
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Beitrag von taddeo »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Aus meiner Sicht klingt das Ganze eher wie ein Selbsterfahrungs-Workshop mit geistlichem Einschlag. Als "gottesdienstlich" empfinde ich die Berichte nicht. Aber erheiternd finde ich, daß einige bei der Erwähnung von "Erotik" und Salbung mit Öl gleich ans Bordell denken. Entweder habt Ihr deutlich mehr Erfahrungen als ich, oder mein Erotikbegriff stimmt nicht. :D
Wenn man Erotik mit "Grund zur Erregung" gleichsetzen wollte, gäbe es auch katholischerseits haufenweise "erotische" Gottesdienste... die Frage wäre nur, was sich da erregt bzw. was einem dabei hochkommt.
Wenn einer glaubt, daß er Gott näherkommt, wenn er sich selber zelebriert, dann soll ers halt versuchen, solange er das nicht als katholische Liturgie verkaufen will (und die Gefahr bestand ja wohl in Köln nicht). Früher oder später wird er merken, daß es ein Holzweg ist. Papst Benedikt hat es in seiner Enzyklika eigentlich gut gesagt, daß Eros eine feine Sache ist, wenn man nicht dabei stehenbleibt. (Eine Salbung mit duftendem Öl für die Gläubigen gibts übrigens in der ostkirchlichen Tagzeitenliturgie auch, m. W. als Zeichen für die Liebe Gottes. Ist also weiß Gott nichts Neues oder Ungewöhnliches.)

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holzi
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Beitrag von holzi »

taddeo hat geschrieben:Wenn man Erotik mit "Grund zur Erregung" gleichsetzen wollte, gäbe es auch katholischerseits haufenweise "erotische" Gottesdienste...
Ja, da gibt's tatsächlich erotische Gottesdienstformen. Ich erinnere mich da an eine Episode im Kloster Müstair in der Schweiz. Ich war in aller Herrgottsfrühe mit dem Motorrad Richtung Umbrailpass und Stilfser Joch unterwegs, da machte ich in der besagten uralten Klosterkirche Station, es war wohl gerade Zeit der Laudes? (so gegen 6 Uhr - obwohl das für die Laudes eher spät scheint - ist aber jetzt auch egal). Der glockenhelle Gesang der Benediktinerinnen im Wechsel mit dem Bariton des Priesters - Lateinisch übrigens - hatte durchaus etwas erotisches in sich, ein Gefühl ganzer Hingabe, was da in der Luft lag - zumal man die Schwestern und den Priester vom Kirchenschiff aus auch nicht sehen konnte.

Petra
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Beitrag von Petra »

Raimund Josef H. hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:"Ein exaktere Beurteilung geht nicht, da 1. Bericht vom Spiegel (Spiegel!)
Ich habe doch schon gestern abend in diesem Thread einen weiteren Link gepostet:
http://www.wdr.de/themen/kultur/religio ... yle=kultur
Ui, den habe ich tatsächlich übersehen. :/

(Die purzelbaumschlagende Tänzerin ist erotisch? :hmm: )

Petra
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Beitrag von Petra »

Granuaile hat geschrieben:Auf das Risiko hin, dass ich nun wegen sittlicher Verluderung aus diesem Forum rausgeschmissen werde: Ich bekenne, dass ich einer der 400 Menschen bin, welche an diesem "erotischen Gottesdienst" in der Karthäuserkirche (heute eine evangelische Kirche) teilnehmen durften.
Sehr mutig. :ja:

Aber die vorauseilende Entrüstung aufgrund eines Spiegelartikels war schon interessant zu lesen, gibts zu. (Spiegel! *schnaub*)

Hoffentlich bist du nicht katholisch, sonst kommt gleich Lutheraner und schreibt: Hab ich's nicht gesagt! :D

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SpaceRat
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Beitrag von SpaceRat »

Linus hat geschrieben:
Ecce Homo hat geschrieben:warum die Leute nicht in ein Bordell gehen
Kirche ist net so teuer, wie Bordell.
Du warst offensichtlich noch nicht in Köln in der Kirche...
Kollekte während des GoDi, Ausgangskollekte, Opferstock, 2. Opferstock am Kerzenständer, am Seiteneingang ein Café....
(Und bei uns kommen auch die größeren Scheine in den Himmel, zumindest dienten die Münzen bei der Ausgangskollekte eher zum Sichern der Scheine gegen Wegfliegen denn als Kollektengabe...)

Und das scheint die Regel zu sein, jedenfalls werden die Gesamt-Kollektenerlöse ja bei uns in den Bekanntmachungen des Gottesdienstes genannt und die waren beide am Sonntag zuvor deutlich vierstellig (Da passen übrigens max. 250 Leute in die Kirche)....
Schmutziges Geschirr schimmelt nicht, wenn man es einfriert.

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Die einzige FRage die sich mir bei solchen Gschichten stellt, muß man alles gleich in ein Theaterstückl zur Massenbefriedigung verarbeiten.
Der Ansatz der Sichtweise der Veranstalter mag ganz gut sein, aber reicht dazu net ne normale Podiumsdiskussion? In wirklichkeit hat man die L(M)eute mit "Sex sells" in die Kirche gelockt.
Aber diese SAchen füllen die Kirche nur kurzfristig, eine Hupfdolenmesse lässt sich nicht jeden Sonntag verwirklichen und wenn doch wird sie bald für den Normalbürger genauso fad wie jede andere.
Auserdem sind solche "Kunstmessen" egal ob evangelischer Gottesdienst oder katholische MEsse keine wirkliche beteiligung der GEmeinde sondern genauso Frontalzwangsbeglückung der GEmeinde durch Wenige wie ne Tridentinische stille Messe.
Lieber ne normale GEmindemesse mit Laienbeteiligung für alle im Rahmen, als Selbstprofilierung irgenwelcher Jungschartanten, Pastoralassis oder hormonschubgeplagter Priester die meinen der Tanz der Salome sei ein sanktionsloser Weg der Selbstbefriedigung.

LG
Fiore
Einer ist Gesetzgeber und Richter, er, der die Macht hat, zu retten oder zu verderben. Wer aber bist du, daß du den Nächsten richtest? (Jak4,12)
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taddeo
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Beitrag von taddeo »

SpaceRat hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:
Ecce Homo hat geschrieben:warum die Leute nicht in ein Bordell gehen
Kirche ist net so teuer, wie Bordell.
Du warst offensichtlich noch nicht in Köln in der Kirche...
Kollekte während des GoDi, Ausgangskollekte, Opferstock, 2. Opferstock am Kerzenständer, am Seiteneingang ein Café....
(Und bei uns kommen auch die größeren Scheine in den Himmel, zumindest dienten die Münzen bei der Ausgangskollekte eher zum Sichern der Scheine gegen Wegfliegen denn als Kollektengabe...)

Und das scheint die Regel zu sein, jedenfalls werden die Gesamt-Kollektenerlöse ja bei uns in den Bekanntmachungen des Gottesdienstes genannt und die waren beide am Sonntag zuvor deutlich vierstellig (Da passen übrigens max. 250 Leute in die Kirche)....
War da nicht mal irgendwo was gestanden mit dem Gotteshaus und der Räuberhöhle? :kratz:

Bin ich froh, daß ich normalerweise auf der Orgelbank sitze, wenn ich in die Kirche gehe. Der Mesner grüßt mich immer ganz freundlich, wenn er zum Sammeln bei den heiligen Jungfrauen und scheinheiligen Mannsbildern an mir vorbeigeht, und statt ausgeplündert zu werden, krieg ich auch noch Geld (zwar nicht viel, aber immerhin).

Kurt
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Beitrag von Kurt »

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Die Mimik der Zuschauer ist absolut sehenswert.

Ich bin mir sehr sicher, dass ich auch so geguckt hätte wie der Typ vorne links. Vielleicht hätte ich überlegt, was es wohl anschließend zu essen gibt. Oder ich hätte mir anschließend eine Zeitung gekauft, vielleicht den Spiegel, und etwas gelesen.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Man hätte die Turnerin auch fragen können, wo sie ihre erotischen Schlüpfer kauft.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Das scheint mir doch weitgehend Geschmacksache zu sein.

Aber da hat mal ein Pfarrer Mut, und schon wird er zerrissen. Vielleicht können wir einfach in unserer Zeit nicht mit außergewöhnlichen Gedanken und Ideen umgehen.

Hony soit qui mal y pense... ein Schuft, wer Böses dabei denkt.

Pierre
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John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

Pierre hat geschrieben:Das scheint mir doch weitgehend Geschmacksache zu sein.

Aber da hat mal ein Pfarrer Mut, und schon wird er zerrissen. Vielleicht können wir einfach in unserer Zeit nicht mit außergewöhnlichen Gedanken und Ideen umgehen.
Zerrissen? Nun ja, bei einer so außergewöhnlichen Veranstaltung ist Kritik nicht ganz unerwartet, oder?

Irgendwo muß man einfach ein dickes Fell haben.
Pierre hat geschrieben:Hony soit qui mal y pense... ein Schuft, wer Böses dabei denkt.
Edward III. und ganz England läßt grüssen, sagt der Anglikaner. ;D

(Wobei es "Honi" und nicht "Hony" heißt, aber egal. :) )

Cheers,

John
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SpaceRat
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Beitrag von SpaceRat »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Man hätte die Turnerin auch fragen können, wo sie ihre erotischen Schlüpfer kauft.
Hör auf. es ist früh am morgen und ich hab noch nichts gegessen!
Schmutziges Geschirr schimmelt nicht, wenn man es einfriert.

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Granuaile
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Gottesdienst?

Beitrag von Granuaile »

Es wurde hier mehrmals die Frage gestellt, ob es sich bei diesem erotischen Gottesdienst wirklich um einen Gottesdienst oder nicht um eine anderweitige Veranstaltung mit religiösem Einschlag handle. Nun kommt es wohl sehr drauf an, wie man Gottesdienst definiert. Darüber möchte ich hier nicht streiten. Lediglich zur Information füge ich an, dass der fragliche erotische Gottesdienst der üblichen Liturgie evangelischer Gottesdienste folgte, also alle Elemente eines Wortgottesdienstes in der üblichen Reihenfolge vorhanden waren. Die sinnlichen, erotischen Elemente erfolgten entweder zusätzlich oder an den Stellen, wo in einem klassischen Gottesdienst ein Zwischenspiel der Orgel oder ein Lied der Gemeinde erfolgt (wobei immerhin die Gemeinde auch zwei Lieder sang).

Noch eine Bemerkung: Mich wundert, dass der Evangelische Kirchentag, immerhin das grösste evangelische Fest des Glaubens im deutschsprachigen Raum, hier in der Klausnerei lediglich im Zusammenhang mit diesem erotischen Gottesdienst ein Thema bildet, ansonsten aber nicht zu interessieren scheint, ja geradezu ignoriert wird.

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Maria Magdalena
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Beitrag von Maria Magdalena »

Eigendlich ist es irgendwie nur peinlich, aber wir wissen doch, dass es in der ev.-luth. Kirche völlig anderes "abgeht". :mrgreen: Also weshalb sich darüber aufregen? Dankt einfach daran "sie können nichts dafür!"
Und wegen der Tänzerin nur dies, sie scheint sehr gelenkig zu sein und trägt saubere Höschen( was mehr ist als bei so manchen Anderen!) :D :D :D :D
Und vielleicht bekommt die ev.-luth. Kirche irgend eines Tages mit, dass man so die Leute nicht zum Glauben zurück bekommt. Also laßt uns hoffen und beten!

Kurt
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Beitrag von Kurt »

Ich würde mich auch für einen martialischen Gottesdienst interessieren. Ein paar durchtrainierte Kämpfer hauen sich dabei gegenseitig auf die Wangen, und die Besucher finden es anschliessend gut.

Hach, endlich kehren Mars und Venus aus ihrem babylonischen Exil zurück in die ehemals christlichen Tempel [Punkt]

:ikb_gunsmilie:

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pierre10
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Re: Gottesdienst?

Beitrag von pierre10 »

Granuaile hat geschrieben: Noch eine Bemerkung: Mich wundert, dass der Evangelische Kirchentag, immerhin das grösste evangelische Fest des Glaubens im deutschsprachigen Raum, hier in der Klausnerei lediglich im Zusammenhang mit diesem erotischen Gottesdienst ein Thema bildet, ansonsten aber nicht zu interessieren scheint, ja geradezu ignoriert wird.
Alles was normal ist interessiert nicht. Aber bei so etwas kann Mensch so schön dem anderen in die Suppe spuken.

Im Ernst: Kirchentage, gleich welcher Art ziehen Menschen an, die sich mit dem Thema Gott und Mensch auseinander setzen wollen. Leider wird auf solchen Veranstaltungen oft nicht genug "alte Zöpfe", vielleicht nicht abgeschnitten, zumindest aber kritisiert.

Pierre
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Edi
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Beitrag von Edi »

Kurt hat geschrieben:Ich würde mich auch für einen martialischen Gottesdienst interessieren. Ein paar durchtrainierte Kämpfer hauen sich dabei gegenseitig auf die Wangen, und die Besucher finden es anschliessend gut.
Es muss mehr sein: Wir kreuzigen mal einen ev. Pfarrer, am besten gleich Herrn Huber aus Berlin, das wäre mal was neues für ihn und die Zuschauer. Ideen für Ungewöhnliches findet man mit etwas Phantasie genug. Je perverser, desto besser... :roll:
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
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der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

sofaklecks
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Das verstehe ich richtig

Beitrag von sofaklecks »

Das verstehe ich jetzt richtig:

Wir Katholiken hätten uns mehr um den evangelischen Kirchentag kümmern sollen.

Ahh jahh.

Das das nicht geschehen ist kann nur daran liegen, dass im Kreuzgang Protestanten keine Themen ansprechen dürfen.

Oder mal klarer formuliert:

Offenbar hat der Kirchentag die Protestanten hier im Forum noch viel weniger interessiert, sonst hätten sie ergiebigere Themen zur Diskussion gestellt als das der Katholik getan hat, der in der Dummheit dieses Thema hier aufgegriffen hat.

Oder es gab keine ergiebigen Themen als den eines erotischen Gottesdienstes, bei dem über die Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs eines evangelischen Pfarrers gepredigt wird, an dessen vermehrter Häufigkeit die tiefere Erkenntnis Gottes abzulesen ist. Mit Verlaub: Da scheint mir die Tiefe der Erkenntnis Gottes in etwa dem gebotenen Mass an Erotik zu entsprechen, wobei ich nicht erkennen kann, wie beides den Besuchern vermittelt wurde. Lukas 6, 39 lässt grüssen, nur dass hier nicht einer, sondern offenbar viele von dem Blinden geführt wurden.

Wenn ich die Beiträge hier lese, dann gefällt mir meine Überschrift am Anfang immer besser.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Kurt hat geschrieben:Ich würde mich auch für einen martialischen Gottesdienst interessieren. Ein paar durchtrainierte Kämpfer hauen sich dabei gegenseitig auf die Wangen, und die Besucher finden es anschliessend gut.
Ich glaub kaum, daß Mensurfechtende Verbindungen in der Öffentlichkeit eine solche schlagen würden. (Na gut Corps fallen eh meist raus - wegen dem Wangenleder)
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

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Linus
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Re: Gottesdienst?

Beitrag von Linus »

Pierre hat geschrieben:Leider wird auf solchen Veranstaltungen oft nicht genug "alte Zöpfe", vielleicht nicht abgeschnitten, zumindest aber kritisiert.

Pierre
Was wären denn solche alten Zöpfe, die du abgeschnitten sehen möchtest?
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Walter
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Re: Das verstehe ich richtig

Beitrag von Walter »

sofaklecks hat geschrieben:Das verstehe ich jetzt richtig:

Wir Katholiken hätten uns mehr um den evangelischen Kirchentag kümmern sollen.

Ahh jahh.
Zumindest in deinem Bistum wird das jahh so gesehen und auch praktiziert:
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sofaklecks
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Unterschied

Beitrag von sofaklecks »

Da gibt es einen kleinen feinen Unterschied zu beachten:

Der Kirchentag Rhein-Neckar wird ökumenisch.

Darum ging es aber in meinem Beitrag nicht.

Ich hab mich daran gestossen, dass sich jemand darüber beklagt hat, im Kreuzgang würde man vom Evangelischen Kirchentag bis auf diesen Strang keine Notiz nehmen. Es stand und steht doch jedermann frei, hier interessante Themen aus diesem Kirchentag zur Diskussion zu stellen, so es welche gab. Stattdessen Vorwürfe, man täte dieses Ereignis nicht gebührend würdigen.

Ich hätte es natürlich auch wie Pit machen und selbst einen Strang dazu eröffnen können. Aber warum bitte tut das derjenige nicht, der hier mangelndes Interesse beklagt. Erinnert mich an das Mädchen, das sich bitter darüber beklagt, dass sie beim Tanzengehen nie aufgefordert wird und dann bei der Damenwahl beleidigt sitzenbleibt.

sofaklecks

sofaklecks

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Johannes XXIII.
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Re: Unterschied

Beitrag von Johannes XXIII. »

sofaklecks hat geschrieben: Erinnert mich an das Mädchen, das sich bitter darüber beklagt, dass sie beim Tanzengehen nie aufgefordert wird und dann bei der Damenwahl beleidigt sitzenbleibt.
Frau Sofaklecks? ;D ;D :D :D :D :kiss: :kiss:
"Wenn die Menschen, gerade die Jugend, ungestüm nach dem Sinn des Lebens fragen: Gebt ihr eine überzeugende, verständliche Antwort." (P.P. Johannes Paulus II.)

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Frechling!

Beitrag von sofaklecks »

Frechling, protestantischer!

Die Dame meines Herzens ist eine Zierde ihres Gechlechts.

Den purzelbaumschlagenden Besen vom Kirchentag sticht sie noch alle Tage aus, das walte Hugo.

sofaklecks

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Johannes XXIII.
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Re: Frechling!

Beitrag von Johannes XXIII. »

sofaklecks hat geschrieben:Frechling, protestantischer!

Die Dame meines Herzens ist eine Zierde ihres Gechlechts.

Den purzelbaumschlagenden Besen vom Kirchentag sticht sie noch alle Tage aus, das walte Hugo.

sofaklecks
Ich meinte ja nur, weil DU schon häufiger als Frau Sofaklecks hier im Kreuzgang tituliert wurdest. ;D

Und: Seit wann bin ich protestantisch?? *nach Luft schnapp*
"Wenn die Menschen, gerade die Jugend, ungestüm nach dem Sinn des Lebens fragen: Gebt ihr eine überzeugende, verständliche Antwort." (P.P. Johannes Paulus II.)

sofaklecks
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Viktualienmarkt

Beitrag von sofaklecks »

War wieder ein Sofakleckswitz:

Ein asiatisch aussehender Tourist klaut der Marktfrau auf dem Viktualienmarkt eine Apfel und rennt davon. "Saupreiss, japanischer!" ruft die ihm nach.

Klar, dass das kein Berliner war.

Aber in dem Zusammenhang.

sofaklecks,
jetzt aber ebenso schnell rennend

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