Alt-Katholiken

Rund um Anglikanertum, Protestantismus und Freikirchenwesen.
Benutzeravatar
Petur
Beiträge: 2438
Registriert: Freitag 29. Dezember 2006, 21:57
Wohnort: Ungarn

Re: Alt-Katholiken

Beitrag von Petur »

ad-fontes hat geschrieben:
Petur hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:Es gibt kein altkatholisches Forum. ;D
Es gab aber mal ein solches Forum: :mantel:
http://web.archive.org/web/27111139 ... -forum.de/
Das war aber eigentlich kein Diskussionsforum.
Sondern?
Der Administrator schrieb, dass das Ziel in erster Linie die Veröffentlichung von Informationen über den Altkatholizismus sei, die Beantwortung von Fragen, aber keine solchen Diskussionen wie in anderen Internetforen.

Benutzeravatar
ad-fontes
Beiträge: 9523
Registriert: Sonntag 28. Juni 2009, 12:34

Re: Alt-Katholiken

Beitrag von ad-fontes »

Während im Forum der anderen zu lesen ist:
Der Weg führt nur in den allerseltensten Fällen in eine alt-katholische Pfarrei. Dazu muss der persönliche Leidensdruck erst hoch genug sein (Ausschluß von den Sakramenten aufgrund von Wiederverheiratung, Ausschluß vom Priesteramt aufgrund des Brechens des Zölibatsversprechens, gefühlte oder tatsächliche Marginalisierung aufgrund der sexuellen Orientierung).

Nur mal so ein Eindruck, was jemand für einen Senf verbreitet, wenn er sich zu irgendwas berufen fühlt. Selten so ein polemisches Geschwätz gelesen. Ist natürlich ohne jede faktische Untermauerung. Weiß es aber ganz bestimmt.

Kommt von einem "alt-katholischen" Teilnehmer im Kreuzgang-Forum ...
Der Vollständigkeit halber sei noch hinzuzufügt, dass bei einer zu starken Massierung die alteingesessenen bürgerlichen Gemeindemitglieder aus Scham dem Gottesdienst fernbleiben.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

conscientia
Beiträge: 621
Registriert: Freitag 18. April 2008, 12:04

Re: Alt-Katholiken

Beitrag von conscientia »

AF,
sieh mir die Nachfrage nach!
Was heißt "bei einer zu starken Massierung"? Und: wessen "Massierung"? Der rk. Amtsträger, die mit dem Zölibat nicht mehr zurechtkommen und deshalb ak. werden?
Wer sind die "alteingesessenen bürgerlichen Gemeindemitglieder"? Die vor Ort wohnenden alteingesessenen Alt-Katholiken, die schon seit den 1870er Jahren ak. sind, seit ihre Vorväter das Dogma von 1870 angelehnt haben? (Sind das jene nationalliberalen Katholiken, die den Ultramontanismus doof fanden und die kleindeutsche Einigung unter Bismarck toll (soll es ja in Baden öfter gegeben haben, bisweilen mit einer scharfen sozialen Scheidung zwischen rk. Unterschicht und ak. Provinznotabeln)).
Habe ich dich richtig verstanden, dass das ak. Bistum bis in die Sechzigerjahre hinein zu wenig autochthonen Priesternachwuchs hatte? Wundert mich. In der Zeit war es in der kath. Jugendbewegung (Quickborn, ND) chic, Priester oder gar Jesuit zu werden. Haben sich die ak. Abiturienten eher dem protestantischen Mainstream angeschlossen und Jus oder Philologie studiert, um im neu erstandenen Deutschen Reich Karriere zu machen? (Bei den rk. Abiturienten sah es ja teilweise das familiäre Umfeld sehr gern, wenn sie ins Seminar gingen!)
Hab Dank für eine Antwort!
Grüße
c.

Benutzeravatar
ad-fontes
Beiträge: 9523
Registriert: Sonntag 28. Juni 2009, 12:34

Re: Alt-Katholiken

Beitrag von ad-fontes »

conscientia hat geschrieben:AF,
sieh mir die Nachfrage nach!
Was heißt "bei einer zu starken Massierung"? Und: wessen "Massierung"? Der rk. Amtsträger, die mit dem Zölibat nicht mehr zurechtkommen und deshalb ak. werden?
Wer sind die "alteingesessenen bürgerlichen Gemeindemitglieder"? Die vor Ort wohnenden alteingesessenen Alt-Katholiken, die schon seit den 1870er Jahren ak. sind, seit ihre Vorväter das Dogma von 1870 angelehnt haben? (Sind das jene nationalliberalen Katholiken, die den Ultramontanismus doof fanden und die kleindeutsche Einigung unter Bismarck toll (soll es ja in Baden öfter gegeben haben, bisweilen mit einer scharfen sozialen Scheidung zwischen rk. Unterschicht und ak. Provinznotabeln)).
Nein. Diejenigen aus der Gemeinde, aus der das sinngemäß wiedergebene Zitat stammt, bezogen es auf widerverheiratete Geschiedene*.

*Zur Klarstellung: Es stammt nicht aus der Gegenwart, aber bei dem MuK-Blödsinn musste ich einfach noch ein Sahnehäuptchen oben drauf setzen.


Ja, nationaliberal eingestellte Katholiken, aber seitdem der Liberalismus in Deutschland praktisch tot ist, stellt sich die Frage nach einem nationalkatholischen und unpolitischen Katholizismus in Deutschland nicht mehr. Deswegen kann es auch keine Übertritte aus diesem Lager mehr geben (die FDP ist ja wohl kaum die legitime Fortsetzung der Nationaliberalen).
conscientia hat geschrieben: Habe ich dich richtig verstanden, dass das ak. Bistum bis in die Sechzigerjahre hinein zu wenig autochthonen Priesternachwuchs hatte? Wundert mich. In der Zeit war es in der kath. Jugendbewegung (Quickborn, ND) chic, Priester oder gar Jesuit zu werden. Haben sich die ak. Abiturienten eher dem protestantischen Mainstream angeschlossen und Jus oder Philologie studiert, um im neu erstandenen Deutschen Reich Karriere zu machen? (Bei den rk. Abiturienten sah es ja teilweise das familiäre Umfeld sehr gern, wenn sie ins Seminar gingen!)
Priestermangel im Sinne eigenen Nachwuchses war stets ein Problem; sowohl im letzten Viertel des 19. als auch in der ersten wie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Quickborn und die Liturgische Bewegung nahm kaum Notiz von der AKK, obwohl in ihr schon viel von ihren Forderungen oder Wünschen an die Liturgie umgesetzt war (mitternächtliche Christmette, Osternachtfeiern, Deutsches Amt etc.). Umgekehrt gab es auch kaum Berührungspunkte. Der erste und bedeutendste Alt-Katholik, der mit ihnen zutun hatte bzw. aus ihr hervorging, war Sigisbert Kraft. Aber er war ja bekanntlich vorher romkatholisch.

Zu deiner letzten Frage gibt es eine schöne Anekdote vom Bischofsbesuch in Furtwangen. Auf die Frage Bischof Demmels an einen Ministranten, ob er sich vorstellen könnte, die Priesterlaufbahn einzuschlagen, entgegnete er dem Hochwürdigsten Herrn mit einem entsetzten Kopfschütteln: "Nein, Herr Bischof, Ingenieur will ich werden". Ministrieren schon, aber Priester werden, das war außerhalb der Vorstellung eines Jugendlichen in den 50er Jahren, das war unmodern und rückwärtsgewandt.

Dennoch gab es zu dieser Zeit noch Priester aus dem eigenen Haus. Interessanterweise stammten die ex-rk Priester zu gut einem Drittel aus ehemaligen Ordensgeistlichen.

Heute ist der Anteil der ehemaligen Ordenspriester gering.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

Benutzeravatar
ad-fontes
Beiträge: 9523
Registriert: Sonntag 28. Juni 2009, 12:34

Re: Alt-Katholiken

Beitrag von ad-fontes »

Es gab und gibt ja die verschiedensten diakonischen Einrichtungen im deutschen Bistums. Am bedeutensten war in der 2. Hälfte des 2. Jhs. (bis in die 9er Jahre) das alt-katholische Altenheim in Krefeld (inzwischen in ev. Trägerschaft).

Aber für Gemeindewachstum sicherlich ein ungeeigneter Ansatz. Umso unverständlicher, dass es die großen Pfarrgemeinden nicht der Gemeinde Bonn gleichtun und einen Kindergarten gründen, denn nur dort, wo Kinder sind, wird auch Zukunft sein.

http://www.gelbeseiten.de/branchenbuch/ ... efeld.html
http://www.kindergarten-sanktcyprian.de/
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

Benutzeravatar
Teutonius
Beiträge: 972
Registriert: Donnerstag 6. Mai 2004, 23:30
Wohnort: Berlin SO

Re: Alt-Katholiken

Beitrag von Teutonius »

Feiert ihr Altkatholiken eigenlich nach dem alten Brauch, also tridentinisch?
fide & caritate

Benutzeravatar
ad-fontes
Beiträge: 9523
Registriert: Sonntag 28. Juni 2009, 12:34

Re: Alt-Katholiken

Beitrag von ad-fontes »

Teutonius hat geschrieben:Feiert ihr Altkatholiken eigenlich nach dem alten Brauch, also tridentinisch?
In Deutschland offiziell seit 1983 nicht mehr (davor haben aber schon einige die rk Liturgiereform übernommen).

In Polen (Mariawiten), Kroatien, in einigen Gemeinden in den USA (PNCC) und in einer Gemeinde in Österreich etc. tridentinisch.

Die Wendung zum Volk in den deutschsprachigen und der holländischen Kirche zeitgleich mit der rk, aber ohne irgendwo vorgeschrieben zu sein. In einigen Gemeinden in der Schweiz zu Hochfesten zelebriert der Priester am Hochaltar "mit dem Rücken zum Volk".
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

Benutzeravatar
Petur
Beiträge: 2438
Registriert: Freitag 29. Dezember 2006, 21:57
Wohnort: Ungarn

Re: Alt-Katholiken

Beitrag von Petur »

ad-fontes hat geschrieben:
conscientia hat geschrieben: Habe ich dich richtig verstanden, dass das ak. Bistum bis in die Sechzigerjahre hinein zu wenig autochthonen Priesternachwuchs hatte? Wundert mich. In der Zeit war es in der kath. Jugendbewegung (Quickborn, ND) chic, Priester oder gar Jesuit zu werden. Haben sich die ak. Abiturienten eher dem protestantischen Mainstream angeschlossen und Jus oder Philologie studiert, um im neu erstandenen Deutschen Reich Karriere zu machen? (Bei den rk. Abiturienten sah es ja teilweise das familiäre Umfeld sehr gern, wenn sie ins Seminar gingen!)
Priestermangel im Sinne eigenen Nachwuchses war stets ein Problem; sowohl im letzten Viertel des 19. als auch in der ersten wie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Das ist aber in diesem Fall relativ. Im Vergleich mit der Mitgliederzahl der Kirche hatten die deutschen Altkatholiken mMn immer nicht wenige Priesteramtskandidaten.
Wenn eine Kirche einige Zehntausende von Mitgliedern und 3-4 Kandidaten hat, dann ist die Situation - zumindest in diesem Sinne - nicht tragisch. Es ist eine andere Frage, dass die Zahl der Pfarrgemeinden viel höher ist. Und wenn die Pfarreien schon besetzt sind (auch mit ehemaligen "Römern"), hat der "eigene" Kandidat nicht viele Chancen, bald eine Pfarrgemeinde zu bekommen. Auch das konnte eine Ursache des damaligen mäßigen Interesses sein. Die Situation ist aber heute schon wesentlich besser, obwohl das zum Teil den KandidatINnen zu verdanken ist.

Benutzeravatar
ad-fontes
Beiträge: 9523
Registriert: Sonntag 28. Juni 2009, 12:34

Re: Alt-Katholiken

Beitrag von ad-fontes »

Was zum Schmunzeln:
Wie Sie wissen, gibt es viele Ableger der altkatholischen Kirche hier in den USA das macht es aber unmöglich, alle zur Bestimmung der tatsächlichen Zahl der organisierten Kriminalität und Unabhängigen katholischen Pfarrgemeinden.
Die Herrschaft des Glaubens der Altkatholiken ist treue Festhalten an der Heiligen Schrift und die apostolische Tradition.
(Schön, wenn dem so wäre.)
Liturgische Ausdruck ist auch eine Frage der Disziplin von der örtlichen Bischof. Folglich sind viele Alt-Katholische Gemeinden haben die liturgische Erneuerung verkündet nach dem Zweiten Vatikanischen Konzils, während noch die Aufrechterhaltung Tridentiner Liturgie, in Latein oder direkte Übersetzung in klassischen oder modernen Englisch, in den Pfarreien, dass es Wunsch.
Es kann gesagt werden, dass die Gesamtzahl der Altkatholiken in ganz Europa ist nicht viel über 4.. Es scheint seltsam, daß eine Bewegung, mit so viel geistige Kraft und erhalten ein so großer Unterstützung durch den Staat sollte von falschem und schlechtem Management haben in Stücke so rasch und vollständig aus, zumal es war geförderten zu einem großen Teil in Deutschland und der Schweiz durch ein gewalttätige Angriffe auf Katholiken. Der Grund dafür ist hauptsächlich die vorherrschenden Einfluss der Laien, unter deren Überwachung sich die Geistlichen wurden durch die synodale Verfassung. Die Aufhebung der obligatorischen Zölibat zeigte die Gefahr einer völligen Instabilität und fehlende moralische Fundament der Sekte. Döllinger wiederholt geäußert, aber vergeblich gegen alle Warnungen dieser destruktiven Maßnahmen.
http://www.mb-soft.com/believe/tgcm/oldcatho.htm
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

Benutzeravatar
ad-fontes
Beiträge: 9523
Registriert: Sonntag 28. Juni 2009, 12:34

Re: Alt-Katholiken

Beitrag von ad-fontes »

DURCH DIE FESTSETZUNG DES 20. MÄRZ 2010, DEM SAMSTAG VOR DEM PASSIONSSONNTAG, ALS VORAUSSICHTLICHEM BISCHOFSWEIHETERMIN BEWEIST DIE ALT-KATHOLISCHE KIRCHE IN DEUTSCHLAND LEIDER WIEDER EINMAL MEHR, DASS SIE NUR DEM NAMEN, ABER NICHT DER SACHE NACH ALTKATHOLISCH IST.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

Benutzeravatar
Petur
Beiträge: 2438
Registriert: Freitag 29. Dezember 2006, 21:57
Wohnort: Ungarn

Re: Alt-Katholiken

Beitrag von Petur »

ad-fontes hat geschrieben:DURCH DIE FESTSETZUNG DES 20. MÄRZ 2010, DEM SAMSTAG VOR DEM PASSIONSSONNTAG, ALS VORAUSSICHTLICHEM BISCHOFSWEIHETERMIN BEWEIST DIE ALT-KATHOLISCHE KIRCHE IN DEUTSCHLAND LEIDER WIEDER EINMAL MEHR, DASS SIE NUR DEM NAMEN, ABER NICHT DER SACHE NACH ALTKATHOLISCH IST.
Die Ursache dieses in der Tat ziemlich schlechten Zeitpunkts ist vielleicht das: es ist leider nicht einfach, die Termine der einzelnen Bischöfe der UU in Einklang zu bringen. :achselzuck:

Das bedeutet aber noch nicht, dass die AKK nur dem Namen nach altkatholisch wäre.

Benutzeravatar
anneke6
Beiträge: 8493
Registriert: Montag 19. September 2005, 12:27

Was die EKD über Rom wirklich denkt

Beitrag von anneke6 »

Lutheraner hat geschrieben:Aber eins muß man der EKD lassen: Sie fordert von jedem ökumenischen Gesprächspartner ein Bekenntnis zum Evangelium ab, auch wenn das (wie bei den Altkatholiken) dann der eigenen Lehre widerspricht.
Das verstehe ich jetzt nicht. Wieso bekennen sich Altkatholiken nicht zum Evangelium?
???

Benutzeravatar
Lioba
Beiträge: 3664
Registriert: Dienstag 6. Januar 2009, 19:46

Re: Was die EKD über Rom wirklich denkt

Beitrag von Lioba »

Weil dort leider von Anfang immer wieder liberale Kräfte hineinfunkten.
Es gab neben der Diskussion um Vat I auch solche, die Idee einer "fortschrittlichen" Nationalkirche pflegten.
Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
M. v. Ebner- Eschenbach

TillSchilling

Re: Was die EKD über Rom wirklich denkt

Beitrag von TillSchilling »

anneke6 hat geschrieben:Das verstehe ich jetzt nicht. Wieso bekennen sich Altkatholiken nicht zum Evangelium?
Ich hatte ihn so verstanden, dass sie es tun. Obowhl es ihrer - katholischen - Lehre wiederspricht.

Benutzeravatar
Christ86
Beiträge: 2860
Registriert: Montag 26. Januar 2009, 01:47

Re: Was die EKD über Rom wirklich denkt

Beitrag von Christ86 »

Lutheraner hat geschrieben:Aber eins muß man der EKD lassen: Sie fordert von jedem ökumenischen Gesprächspartner ein Bekenntnis zum Evangelium ab, auch wenn das (wie bei den Altkatholiken) dann der eigenen Lehre widerspricht.
TillSchilling hat geschrieben:
anneke6 hat geschrieben:Das verstehe ich jetzt nicht. Wieso bekennen sich Altkatholiken nicht zum Evangelium?
Ich hatte ihn so verstanden, dass sie es tun. Obowhl es ihrer - katholischen - Lehre wiederspricht.
:vogel:

Was ist das wieder für ein Humbug?

Natürlich bekennen die Altkatholiken sich zum Evangelium. Aber: es gilt nicht sola scriptura - ein protestantischer und neulehriger Ansatz - sondern die Hl. Schrift und die Tradition, welche erstere erklärt, gelten als Regula fidei.

Und nochmals :roll: (das an Luthi :huhu: ) - die Altkatholiken haben keine Vereinbarung mit der EKD, denn diese Einladung wurde verurteilt durch die Internationale Bischofskonferenz, sondern die Altkatholische Kirche Deutschlands (AKD) hat eine solche Gegenseitige Einladung unterzeichnet, von der +Vobbe sagt, sie existiere de facto nicht mehr.
Wie bewundernswert sind deine Werke, o Herr, alles hast du mit Weisheit gemacht! Ps 104

User hat sich vom KG verabschiedet

Benutzeravatar
Lutheraner
Beiträge: 3914
Registriert: Donnerstag 9. November 2006, 10:50

Re: Was die EKD über Rom wirklich denkt

Beitrag von Lutheraner »

TillSchilling hat geschrieben:
anneke6 hat geschrieben:Das verstehe ich jetzt nicht. Wieso bekennen sich Altkatholiken nicht zum Evangelium?
Ich hatte ihn so verstanden, dass sie es tun. Obowhl es ihrer - katholischen - Lehre wiederspricht.
Genau. Ad-fontes hat das hier einmal aufgezeigt.
Nur das Zitat aus der Vereinbarung von EKD und AKK gibt das Evangelium unverfälscht wieder.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

Benutzeravatar
Christ86
Beiträge: 2860
Registriert: Montag 26. Januar 2009, 01:47

Re: Was die EKD über Rom wirklich denkt

Beitrag von Christ86 »

Lutheraner hat geschrieben:
TillSchilling hat geschrieben:
anneke6 hat geschrieben:Das verstehe ich jetzt nicht. Wieso bekennen sich Altkatholiken nicht zum Evangelium?
Ich hatte ihn so verstanden, dass sie es tun. Obowhl es ihrer - katholischen - Lehre wiederspricht.
Genau. Ad-fontes hat das hier einmal aufgezeigt.
Nur das Zitat aus der Vereinbarung von EKD und AKK gibt das Evangelium unverfälscht wieder.
EKD und AKD, nichts da AKK. Siehe oben.
Wie bewundernswert sind deine Werke, o Herr, alles hast du mit Weisheit gemacht! Ps 104

User hat sich vom KG verabschiedet

Benutzeravatar
Christ86
Beiträge: 2860
Registriert: Montag 26. Januar 2009, 01:47

Re: Alt-Katholiken

Beitrag von Christ86 »

Bild
Robert Nemkovich, Prime Bishop der PNCC


Symbolisiert das eine Hostie da im Bischofsstab? So einen Bischofsstab hab ich noch nie gesehen, gefällt mir aber :ja:
Wie bewundernswert sind deine Werke, o Herr, alles hast du mit Weisheit gemacht! Ps 104

User hat sich vom KG verabschiedet

TillSchilling

Re: Was die EKD über Rom wirklich denkt

Beitrag von TillSchilling »

Christ86 hat geschrieben: sondern die Altkatholische Kirche Deutschlands (AKD) hat eine solche Gegenseitige Einladung unterzeichnet, von der +Vobbe sagt, sie existiere de facto nicht mehr.
Ist sie zurückgenommen?
Christ86 hat geschrieben: Natürlich bekennen die Altkatholiken sich zum Evangelium. Aber: es gilt nicht sola scriptura - ein protestantischer und neulehriger Ansatz - sondern die Hl. Schrift und die Tradition, welche erstere erklärt, gelten als Regula fidei.
Nun, werter Christ86, genauso wie du nicht genug davon bekommen kannst uns als Ketzer zu bezeichnen, wirst du jetzt wohl damit leben müssen, dass wir das anders sehen und in der katholischen Rechtfertigungslehre eine Verzerrung der apostolischen Lehre erkennen.

Allein: darüber zu diskutieren bringt freilich nichts.

Benutzeravatar
Christ86
Beiträge: 2860
Registriert: Montag 26. Januar 2009, 01:47

Re: Was die EKD über Rom wirklich denkt

Beitrag von Christ86 »

TillSchilling hat geschrieben:
Christ86 hat geschrieben: sondern die Altkatholische Kirche Deutschlands (AKD) hat eine solche Gegenseitige Einladung unterzeichnet, von der +Vobbe sagt, sie existiere de facto nicht mehr.
Ist sie zurückgenommen?
Nein, sonst hätte er nicht gesagt de facto, sondern sie existiert nicht mehr.
TillSchilling hat geschrieben:
Christ86 hat geschrieben: Natürlich bekennen die Altkatholiken sich zum Evangelium. Aber: es gilt nicht sola scriptura - ein protestantischer und neulehriger Ansatz - sondern die Hl. Schrift und die Tradition, welche erstere erklärt, gelten als Regula fidei.
Nun, werter Christ86, genauso wie du nicht genug davon bekommen kannst uns als Ketzer zu bezeichnen,
Ist dir schon mal aufgefallen, dass ich euch nur dann so bezeichne, wenn wieder einer von euch gegen den (alt-)katholischen Glauben hetzt? :heiligschein:
TillSchilling hat geschrieben: wirst du jetzt wohl damit leben müssen, dass wir das anders sehen und in der katholischen Rechtfertigungslehre eine Verzerrung der apostolischen Lehre erkennen.

Allein: darüber zu diskutieren bringt freilich nichts.
Warum erwähnt ihr es dann immer? Ihr erklärt ja immer, nur ihr seid dem Evangelium gemäss und alle anderen hätten es verfälscht - und dann gibt es halt Widerspruch.
Wie bewundernswert sind deine Werke, o Herr, alles hast du mit Weisheit gemacht! Ps 104

User hat sich vom KG verabschiedet

Benutzeravatar
Lutheraner
Beiträge: 3914
Registriert: Donnerstag 9. November 2006, 10:50

Re: Was die EKD über Rom wirklich denkt

Beitrag von Lutheraner »

TillSchilling hat geschrieben:
Christ86 hat geschrieben: sondern die Altkatholische Kirche Deutschlands (AKD) hat eine solche Gegenseitige Einladung unterzeichnet, von der +Vobbe sagt, sie existiere de facto nicht mehr.
Ist sie zurückgenommen?
Nein, im Gegenteil. Er feierte ihr 20-.jähriges Jubiläum mit einem gemeinsamen Gottesdienst mit EKD-Bischof Huber. Das hatten wir alles hier erst kürzlich gehabt, aber die Altkatholiken jagen hier jede Woche dieselbe Sau durch's Dorf :/
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

Benutzeravatar
Lutheraner
Beiträge: 3914
Registriert: Donnerstag 9. November 2006, 10:50

Re: Was die EKD über Rom wirklich denkt

Beitrag von Lutheraner »

Christ86 hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:
TillSchilling hat geschrieben:
anneke6 hat geschrieben:Das verstehe ich jetzt nicht. Wieso bekennen sich Altkatholiken nicht zum Evangelium?
Ich hatte ihn so verstanden, dass sie es tun. Obowhl es ihrer - katholischen - Lehre wiederspricht.
Genau. Ad-fontes hat das hier einmal aufgezeigt.
Nur das Zitat aus der Vereinbarung von EKD und AKK gibt das Evangelium unverfälscht wieder.
EKD und AKD, nichts da AKK. Siehe oben.
Die Altkatholische Kirche in Deutschland kürze ich, wie die deutschen Altkatholiken auch, mit AKK ab. Ich lasse mir von Dir doch nicht vorschreiben welche Abkürzungen ich zu verwenden habe. Da blickt bei Euch eh keiner mehr durch.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

Benutzeravatar
Christ86
Beiträge: 2860
Registriert: Montag 26. Januar 2009, 01:47

Re: Was die EKD über Rom wirklich denkt

Beitrag von Christ86 »

Lutheraner hat geschrieben:
TillSchilling hat geschrieben:
Christ86 hat geschrieben: sondern die Altkatholische Kirche Deutschlands (AKD) hat eine solche Gegenseitige Einladung unterzeichnet, von der +Vobbe sagt, sie existiere de facto nicht mehr.
Ist sie zurückgenommen?
Nein, im Gegenteil. Er feierte ihr 20-.jähriges Jubiläum mit einem gemeinsamen Gottesdienst mit EKD-Bischof Huber. Das hatten wir alles hier erst kürzlich gehabt, aber die Altkatholiken jagen hier jede Woche dieselbe Sau durch's Dorf :/
Wenn ihr diese elende Vereinbarung endlich in Frieden ruhen lassen würdet, dann würden wir nicht immer "dieselbe Sau durch's Dorf jagen".

Diese Diskussion gäbe es nicht, wenn ihr sie ruhen lassen würdet - und keine Seitenhiebe austeilen würdet, wonach die AKK (also die ganze Altkatholisch Kirche, was falsch ist) sich erst durch mehrheitlich verurteilte Vereinbarung mit der EKD zum Evangelium bekennen würde (was eine Lüge ist). Lasst es doch einfach sein...
Wie bewundernswert sind deine Werke, o Herr, alles hast du mit Weisheit gemacht! Ps 104

User hat sich vom KG verabschiedet

Miserere Nobis Domine
Beiträge: 1846
Registriert: Samstag 4. April 2009, 22:17

Re: Was die EKD über Rom wirklich denkt

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

Ich bitte darum, wenn man sich nur auf die altkatholische Kirche in Deutschland bezieht, dies auch zu präzisieren. Ob man nun von AKKD, AKD, deutscher AKK oder AKK Deutschland sprechen möchte, bleibt jedem selbst überlassen.

Wenn aber nur AKK gesagt wird, entsteht aber der Eindruck, die altkatholische Kirche als Gesamtheit ihrer Nationalkirchen sei gemeint.

Benutzeravatar
Lutheraner
Beiträge: 3914
Registriert: Donnerstag 9. November 2006, 10:50

Re: Was die EKD über Rom wirklich denkt

Beitrag von Lutheraner »

Christ86 hat geschrieben: Diese Diskussion gäbe es nicht, wenn ihr sie ruhen lassen würdet - und keine Seitenhiebe austeilen würdet, wonach die AKK (also die ganze Altkatholisch Kirche, was falsch ist) sich erst durch mehrheitlich verurteilte Vereinbarung mit der EKD zum Evangelium bekennen würde (was eine Lüge ist). Lasst es doch einfach sein...
Ich darf doch wohl im evangelischen Bereich dieses Forums darauf hinweisen, dass Ihr (egal ob unter der Abkürzung AKK, AKD, AKW, PKK oder UÇK) das Evangelium in einer verfälschten Form verkündet. Im Übrigen dreht sich hier in der Klausnerei gerade dank zweier altkatholischer Dauerposter früher oder später jeder Thread um eure Gemeinschaft. Das nervt gewaltig. Diese ganzen altkatholisch-Diskussionen sollten in einem einzigen Trhead zusammengefaßt und dort behandelt werden. Mich interessieren sie schon lange nicht mehr.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

Benutzeravatar
ad-fontes
Beiträge: 9523
Registriert: Sonntag 28. Juni 2009, 12:34

Re: Alt-Katholiken

Beitrag von ad-fontes »

Christ86 hat geschrieben:
Symbolisiert das eine Hostie da im Bischofsstab? So einen Bischofsstab hab ich noch nie gesehen, gefällt mir aber :ja:
Gut möglich.
Mir nicht.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

Benutzeravatar
ad-fontes
Beiträge: 9523
Registriert: Sonntag 28. Juni 2009, 12:34

Re: Alt-Katholiken

Beitrag von ad-fontes »

Petur hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:DURCH DIE FESTSETZUNG DES 20. MÄRZ 2010, DEM SAMSTAG VOR DEM PASSIONSSONNTAG, ALS VORAUSSICHTLICHEM BISCHOFSWEIHETERMIN BEWEIST DIE ALT-KATHOLISCHE KIRCHE IN DEUTSCHLAND LEIDER WIEDER EINMAL MEHR, DASS SIE NUR DEM NAMEN, ABER NICHT DER SACHE NACH ALTKATHOLISCH IST.
Die Ursache dieses in der Tat ziemlich schlechten Zeitpunkts ist vielleicht das: es ist leider nicht einfach, die Termine der einzelnen Bischöfe der UU in Einklang zu bringen. :achselzuck:

Das bedeutet aber noch nicht, dass die AKK nur dem Namen nach altkatholisch wäre.
Es geht nicht nur warum, daß die Konsekration voraussichtlich an einem Fastentag stattfinden wird, sondern nicht an einem Herrentag!

Das ist nun aber so sehr Teil der hl. Tradition der alten ungeteilten Kirche, von der nicht ohne Not abgewichen werden darf.

Auch die Weihe Bf. Reins fand neulich an einem Samstag statt. Ich denke, es hängt nicht so sehr an Koordinierungsproblemen mit den teilnehmenden Konsekratoren, sondern daß man die Gottesdienste in den Gemeinden am Sonntag nicht ausfallen lassen will. Die Feier der ersten hl. Eucharistie des neuen Bischofs hat aber in jeder Hinsicht Vorrang vor den Gemeindemessen.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

Miserere Nobis Domine
Beiträge: 1846
Registriert: Samstag 4. April 2009, 22:17

Re: Alt-Katholiken

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

Sollte man die alt-katholische Kirche vielleicht in pragmatisch-katholische Kirche umbenennen?

Amandus2
Beiträge: 894
Registriert: Dienstag 25. August 2009, 19:24
Wohnort: Berlin

Re: Alt-Katholiken

Beitrag von Amandus2 »

wer wird denn jetzt der neue Bischof der deutschen Altkatholiken?

Es gibt ja nur zwei Kandidaten - Jürgen Wenge aus Köln und Matthias Ring aus Regensburg.

Benutzeravatar
ad-fontes
Beiträge: 9523
Registriert: Sonntag 28. Juni 2009, 12:34

Re: Alt-Katholiken

Beitrag von ad-fontes »

Amandus2 hat geschrieben:wer wird denn jetzt der neue Bischof der deutschen Altkatholiken?

Es gibt ja nur zwei Kandidaten - Jürgen Wenge aus Köln und Matthias Ring aus Regensburg.
Bislang.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

Benutzeravatar
ad-fontes
Beiträge: 9523
Registriert: Sonntag 28. Juni 2009, 12:34

Re: Alt-Katholiken

Beitrag von ad-fontes »

Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Sollte man die alt-katholische Kirche vielleicht in pragmatisch-katholische Kirche umbenennen?
Wenn dann so:
http://www.reformkatholiken.de/
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

Benutzeravatar
ad-fontes
Beiträge: 9523
Registriert: Sonntag 28. Juni 2009, 12:34

Re: Alt-Katholiken

Beitrag von ad-fontes »

Gehen wir doch mal ad-fontes und beginnen wir mit dem bei Alt-Katholiken so beliebten und geschätzten "Hippolyt", dem ersten Gegenpapst der Geschichte:
Hippolyt, Traditio apostolica hat geschrieben:Episcopus ordinetur electus ab omni populo; quique cum nominatus fuerit et placuerit omnibus, conueniet populum una cum praesbyterio et his, qui prsaesentes fuerint episcopi, die dominica. Consentientibus omnibus imponant super eum manus ...
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

Gesperrt Vorheriges ThemaNächstes Thema