Abendmahl mit Kindern

Rund um Anglikanertum, Protestantismus und Freikirchenwesen.
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tanatos
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Abendmahl mit Kindern

Beitrag von tanatos »

Mit dem Thema "Abendmahl mit Kindern" habe ich mich bislang kaum beschäftigt. Als ökumenisch denkender Christ ist mir natürlich bewußt, daß etwa in der Ostklirche bereits Säuglinge die konsekrieten Gaben empfangen, und daß nach Lutherichem Bekenntnis neben der Taufe auch das aus einer Unterweisung resultierte Wissen um das Besondere des Hl. Altarsakraments ist, was eine Vorraussetzung zum Sakramentsempfang ist, nicht aber irgendein bestimmtes Mindestalter die Vorraussetzung für die Teilhabe am Sakrament ist.
In einem Gespräch mit einem Freund wurde ich nun darauf aufmerksam gemacht, daß dessen zweijährige Tochter in einer unierten Berliner Gemeinde regelmäßig das Sakrament empfangt. Und das ist für mich ziemlich ungewohnt!
Mich interessiert nun, wie die Abendmahlsteilnahme vor allem in den einzelnen Landeskirchen theoretisch geregelt ist und praktisch ausgeübt wird.

Etwas nachgeforscht habe ich im Internet:

Für die VELKD habe ich zum Beispiel diese Aussage gefunden: http://www.velkd.de/523.php

Getaufte Kinder können nach gliedkirchlichem Recht in Begleitung ihrer Eltern oder anderer christlicher Bezugspersonen am Abendmahl teilnehmen, wenn sie entsprechend darauf vorbereitet worden und imstande sind, in der ihnen gemäßen Weise die Gabe des Abendmahls zu erfassen. Anderen Kindern kann mit einem Segenswort die Hand aufgelegt werden, wenn sie mit zum Altar treten.

Wenn Berlin-Brandenburg der VELKD angehören würde, wäre das, was bei der zweijährigen Tochter meines Freundes ermöglicht wurde, zumindest schwierig (denn eine explizite Unterweisung hatte das kleine Mädchen nicht einmal durch die Eltern, geschweige denn durch die Gemeinde)

Für Hannover habe ich ich zum Beispiel eine etwas genauere Ausführung dieses von der VELKD formulieren Leitlinien gefunden: http://rechtssammlung-online.evlka.de/A ... /index.jsp

Der Teilnahme von Kindern am Heiligen Abendmahl muß eine sorgfältige Unterweisung vorausgehen; daher sollen Kinder, die zum Abendmahl eingeladen werden, das Grundschulalter erreicht haben. Diese Unterweisung, in die auch die Eltern einbezogen werden sollten, kann in verschiedener Weise - durch Kindergottesdienst, Kinderstunden, Unterricht, Familienfreizeiten, Elternseminare usw. - geschehen und sollte im Hinblick auf Kinder berücksichtigen, daß Menschen über Empfinden, Tun und Verstehen zum Glauben kommen.

Also auch in Hannover wäre nicht erlaubt, was in Berlin geschieht, denn das Mädchen mit ihren zwei Jahren ist noch nicht in der Grundschule.

Welche Relevanz mag diese Rechtsgrundlage in den einzelnen Gemeinden haben? Gibt es in unierten bzw. gar kalvinistischen Landeskirchen andere Regelungen und Üblichkeiten?

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ziphen
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Re: Abendmahl mit Kindern

Beitrag von ziphen »

tanatos hat geschrieben:Welche Relevanz mag diese Rechtsgrundlage in den einzelnen Gemeinden haben? Gibt es in unierten bzw. gar kalvinistischen Landeskirchen andere Regelungen und Üblichkeiten?
Hannover hast du ja nun schon abgefrühstückt, deshalb kann ich nur ergänzen, dass einige Gemeinden in meinem Umkreis die Kinder bei Einverständnis der Eltern grundsätzlich während der Konfirmandenzeit zum Abendmahl zulassen (ich meine aber erst als Konfirmanden im 2. Jahr), andere erst nach der Konfirmation. Dass eine Gemeinde Kinder noch früher zulässt, ist mir nicht bekannt.
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Moser
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Re: Abendmahl mit Kindern

Beitrag von Moser »

Ev. Landeskirche in Württemberg hat geschrieben: Das Abendmahl mit Kindern

Wer getauft ist, gehört zur Kirche. Und wer zur Kirche gehört, ist eingeladen, das Abendmahl mit zu feiern. Das gilt für Groß und Klein.

Kinder feiern das Abendmahl mit - das ist inzwischen zur Regel geworden.Und das war auch viele lange Jahrhunderte in der Kirchengeschichte selbstverständlich. Dort wo wir in der frühen Kirche etwas über die Taufe von Kindern hören, ist es die Regel, dass diese Kinder auch das Abendmahl empfangen. Der Kirchenvater Augustin schreibt über die Kinderkommunion: „Es sind Kinder, aber sie werden zu Gliedern von Christus. Es sind Kinder, aber sie empfangen seine Sakramente. Es sind Kinder, aber sie werden zu seinen Tischgenossen, damit sie das Leben haben.“

Eine Handreichung gibt Mitarbeitern und Laien Anleitung, wie Kinder in die Feier des Abendmahls einbezogen werden können.Erst im Hochmittelalter (1215) führte eine wachsende Scheu vor der Heiligkeit des Abendmahls zur Einführung einer Altersgrenze für die bis dahin teilnehmenden Kinder.

Im Reformationszeitalter lassen dann zwar weder die Bekenntnistexte noch die neuen Kirchenordnungen eine Bindung der Abendmahlszulassung an ein bestimmtes Lebensalter erkennen. Aber in vielen evangelischen Gebieten bürgerte sich mit der Einführung der Konfirmation das entsprechende Alter als Mindestalter für die Abendmahlsteilnahme ein.

Nachdem diese zwangsläufige Verbindung von Konfirmation und Abendmahl in den letzten 5 Jahren des 2. Jahrhunderts immer wieder in Frage gestellt wurde, hat die Synode der württembergischen Landeskirche im Jahr 2 schließlich eine Neufassung der Abendmahls- und Konfirmationsordnung einstimmig beschlossen. Danach sind auch noch nicht konfirmierte Kinder und Jugendliche zur Teilnahme am Abendmahl eingeladen. Sie sollen ihrem Alter gemäß darauf vorbereitet werden.

http://www.elk-wue.de/glauben/kirchlich ... abendmahl/
In meiner früheren Gemeinde in Stuttgart habe ich hin und wieder geholfen, das Abendmahl auszuteilen. Nach meiner Erfahrung spüren und merken Kinder sehr genau (vielleicht manchmal besser als mancher Erwachsene), dass das Abendmahl etwas Besonderes ist und nicht mir "normaler" Nahrung vergleichbar. Das hat mir auch der dortige Pfarrer bestätigt.
Ich habe immer wieder gestaunt, wie andächtig und mit leuchtenden Augen sie das Abendmahl empfangen. Von daher halte ich die Regelung, auch Kinder zum Abendmahl zuzulassen, für richtig.

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tanatos
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Re: Abendmahl mit Kindern

Beitrag von tanatos »

Ev. Landeskirche in Württemberg hat geschrieben: Sie sollen ihrem Alter gemäß darauf vorbereitet werden.

http://www.elk-wue.de/glauben/kirchlich ... abendmahl/
Moser hat geschrieben: In meiner früheren Gemeinde in Stuttgart habe ich hin und wieder geholfen, das Abendmahl auszuteilen. Nach meiner Erfahrung spüren und merken Kinder sehr genau (vielleicht manchmal besser als mancher Erwachsene), dass das Abendmahl etwas Besonderes ist und nicht mir "normaler" Nahrung vergleichbar. Das hat mir auch der dortige Pfarrer bestätigt.
Ich habe immer wieder gestaunt, wie andächtig und mit leuchtenden Augen sie das Abendmahl empfangen. Von daher halte ich die Regelung, auch Kinder zum Abendmahl zuzulassen, für richtig.
vielen dank für die hinweise aus württemberg und hannover.
ich stelle fest, daß es in diesen beiden landeskirchen die praxis gibt,
a) unkonfirmierte kinder zum sakrament zuzulassen
b) auch wenn die konfirmation selbst nicht notwendig ist, bleibt doch nach den landeskirchlichen regelungen (sicherlich unter der grundvoraussetzung, daß sie getauft sind) die vorraussetzung bestehen, daß eine unterweisung stattfinden muß.
lieber moser, ich möchte noch einmal zu deinem beitrag nachfragen: da du ja die konsekrierten gaben den kindern gereicht hast, müßtest du das wissen:
hast du allen kindern das heilige abendmahl gereicht oder nur denjenigen, die eine spezielle unterweisung absolviert hatten?
bei erwachsenen gehe ich einmal davon aus, daß in der regel nur getaufte zum sakrament kommen, aber wie sieht das mit kindern aus, wo ja so manche eltern keine säuglingstaufe praktizieren wollen, um "dem kind selbst die entscheidung zu übverlassen"?
und wie sah eine solche unterweisung konkret aus?

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Moser
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Re: Abendmahl mit Kindern

Beitrag von Moser »

tanatos hat geschrieben: lieber moser, ich möchte noch einmal zu deinem beitrag nachfragen: da du ja die konsekrierten gaben den kindern gereicht hast, müßtest du das wissen:
hast du allen kindern das heilige abendmahl gereicht oder nur denjenigen, die eine spezielle unterweisung absolviert hatten?
bei erwachsenen gehe ich einmal davon aus, daß in der regel nur getaufte zum sakrament kommen, aber wie sieht das mit kindern aus, wo ja so manche eltern keine säuglingstaufe praktizieren wollen, um "dem kind selbst die entscheidung zu übverlassen"?
und wie sah eine solche unterweisung konkret aus?
Das kann ich Dir nicht beantworten - nachdem ich vom Pfarrer im Vorfeld keine Hinweise diesbezüglich bekommen habe, habe ich das Abendmahl (gemeinsam mit ihm, war da ja nicht allein verantwortlich) allen Kindern gereicht (und allen Erwachsenen) die hinzugetreten sind.

Ich kann mir allerdings auch nicht vorstellen, dass er da im Vorfeld Erkundigungen eingeholt hat, sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen. Ich habe so etwas noch nirgends erlebt. Die Praxis sieht einfach so aus: Jeder, der zum Abendmahl nach vorne kommt, bekommt auch die Gaben. Wer nicht teilnehmen kann oder möchte, bleibt in seiner Bank sitzen (das passiert auch praktisch in jedem Gottesdienst, ein paar Gläubige bleiben immer sitzen und nehmen nicht teil, aus welchen Gründen auch immer).

Es ist in der Praxis m.E. gerade bei einem ortsfremden Prediger unmöglich, festzustellen, welche der potentiellen Abendmahlsteilnehmer getauft bzw. unterwiesen sind. Wenn z.B. ein Prädikant, der die Berechtigung hat, das Abendmahl zu halten (ich selbst habe diese momentan noch nicht) und der ja üblicherweise in eine ihm fremde Gemeinde kommt, das sicherstellen wollte, müsste er vor dem Gottesdienst bei allen Teilnehmern eine Umfrage veranstalten.

Daher muss die Klärung der Frage "Kann/will ich teilnehmen" den Gläubigen selbst überlassen werden, es sei denn man führt wie früher (ich selbst habe das allerdings nicht mehr erlebt) im Vorfeld Anmeldelisten. Aber ich glaube dahin sollten wir nicht mehr zurück.

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tanatos
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Re: Abendmahl mit Kindern

Beitrag von tanatos »

@Moser: Danke!

@alle
Bei der Beschäftigung mit dem Thema stellt sich für mich eine weitere Frage. Bislang bin ich immer davon ausgegangen,
tanatos hat geschrieben:...daß nach Lutherichem Bekenntnis ... das aus einer Unterweisung resultierte Wissen um das Besondere des Hl. Altarsakraments ... eine Vorraussetzung zum Sakramentsempfang ist
Nun habe ich soeben in die BSLK geschaut und frage mich: Stimmt das überhaupt? Wird nach den Bekenntnisschriften der Abendmahlsempfang wirklich an eine vorhergehende Unterweisung gebunden, oder hatte ich das nur fälschlich angenommen?

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Marcus
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Re: Abendmahl mit Kindern

Beitrag von Marcus »

In Luthers Großem Katechismus steht zum Sakrament des Altars u.a. folgenden:
...Solches sei nur zur Vermahnung gesagt nicht allein für uns Alte und Große, sondern auch für das junge Volk, so man in der christlichen Lehre und Verstand aufziehen soll; denn damit könnte man desto leichter die zehn Gebote, Glauben und Vaterunser in die Jugend bringen, daß es ihnen mit Lust und Ernst einginge und also von Jugend auf übten und sich gewöhnten. Denn es ist doch nun fast mit den Alten geschehen, daß man solches und anders nicht erhalten kann, man ziehe denn die Leute auf, so nach uns kommen sollen und in unser Amt und Werk treten, auf daß sie auch ihre Kinder fruchtbarlich erziehen, damit Gottes Wort und die Christenheit erhalten werde. Darum wisse ein jeglicher Hausvater, daß er aus Gottes Befehl und Gebot schuldig ist, seine Kinder solches zu lehren oder lernen lasse, was sie können sollen. Denn weil sie getauft sind und in die Christenheit aufgenommen, sollen sie auch solcher Gemeinschaft des Sakraments genießen, auf daß sie uns mögen dienen und nütze werden, denn sie müssen uns doch helfen glauben, lieben, beten und wider den Teufel fechten.
...
Der Sakramentsempfang wird also weder von einem bestimmten Alter noch von der Konfirmation abhängig gemacht. Die Kinder sollen aber nach ihrer Taufe zumindest vom Hausvater (heute würde man wohl von den Eltern sprechen) ordentlich im christlichen Glauben erzogen worden sein. Die Frage wäre halt nur die, ob heute davon gerade bei Familien, die allenfalls an Weihnachten mit ihren Kindern am Gottesdienst teilnehmen, wirklich noch ausgegangen werden kann. Und die Glaubensunterweisungen im Religionsunterricht sind heute zumeist auch eher bescheiden.
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)

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ziphen
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Re: Abendmahl mit Kindern

Beitrag von ziphen »

tanatos hat geschrieben:Mich interessiert nun, wie die Abendmahlsteilnahme vor allem in den einzelnen Landeskirchen theoretisch geregelt ist und praktisch ausgeübt wird.
Für die ELK-Wü habe ich dies hier im Netz gefunden. Die als Download angebotene umfangreiche Broschüre enthält auf Seite 6 die rechtliche Regelung zum Abendmahl mit Kindern. Im Gegensatz zur Hannoverschen (Grundschulalter) nennt sie keine explizite altersbedingte Einschränkung.
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ifugao
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Re: Abendmahl mit Kindern

Beitrag von ifugao »

Marcus hat geschrieben:In Luthers Großem Katechismus steht zum Sakrament des Altars u.a. folgenden:
...Solches sei nur zur Vermahnung gesagt nicht allein für uns Alte und Große, sondern auch für das junge Volk, so man in der christlichen Lehre und Verstand aufziehen soll; denn damit könnte man desto leichter die zehn Gebote, Glauben und Vaterunser in die Jugend bringen, daß es ihnen mit Lust und Ernst einginge und also von Jugend auf übten und sich gewöhnten. Denn es ist doch nun fast mit den Alten geschehen, daß man solches und anders nicht erhalten kann, man ziehe denn die Leute auf, so nach uns kommen sollen und in unser Amt und Werk treten, auf daß sie auch ihre Kinder fruchtbarlich erziehen, damit Gottes Wort und die Christenheit erhalten werde. Darum wisse ein jeglicher Hausvater, daß er aus Gottes Befehl und Gebot schuldig ist, seine Kinder solches zu lehren oder lernen lasse, was sie können sollen. Denn weil sie getauft sind und in die Christenheit aufgenommen, sollen sie auch solcher Gemeinschaft des Sakraments genießen, auf daß sie uns mögen dienen und nütze werden, denn sie müssen uns doch helfen glauben, lieben, beten und wider den Teufel fechten.
...
Der Sakramentsempfang wird also weder von einem bestimmten Alter noch von der Konfirmation abhängig gemacht. Die Kinder sollen aber nach ihrer Taufe zumindest vom Hausvater (heute würde man wohl von den Eltern sprechen) ordentlich im christlichen Glauben erzogen worden sein. Die Frage wäre halt nur die, ob heute davon gerade bei Familien, die allenfalls an Weihnachten mit ihren Kindern am Gottesdienst teilnehmen, wirklich noch ausgegangen werden kann. Und die Glaubensunterweisungen im Religionsunterricht sind heute zumeist auch eher bescheiden.


Darf ich einmal meine bescheidene Meinung als Mutter kundtun?
Im Normalfall streckt ein Kind ab einem gewissen Alter die Hand nach der Hostie aus und verlangt danach ausdrücklich. Genau dann sollte es diese bekommen. Das bemerkt man aber nur, wenn man mit den Kindern regelmässig den Gottesdienst besucht....
Der Schwache kann nicht verzeihen. Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
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taddeo
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Re: Abendmahl mit Kindern

Beitrag von taddeo »

Ab einem gewissen Alter strecken Kinder ihre Finger nach allem möglichen aus, das ist noch lang kein Grund, ihnen das alles zu geben.

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ifugao
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Re: Abendmahl mit Kindern

Beitrag von ifugao »

taddeo hat geschrieben:Ab einem gewissen Alter strecken Kinder ihre Finger nach allem möglichen aus, das ist noch lang kein Grund, ihnen das alles zu geben.

Das ist richtig. Ich gebe einem Baby oder Kleinstkind nichts was giftig für ihn wäre. Genau das lehrt jede normale Mutter einem jeden Kind. Überlege aber bitte was genau die Mutter die zur Eucharistie geht und dem Kind erklärt dies dürfe es nicht nehmen unbewusst suggeriert.
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taddeo
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Re: Abendmahl mit Kindern

Beitrag von taddeo »

ifugao hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Ab einem gewissen Alter strecken Kinder ihre Finger nach allem möglichen aus, das ist noch lang kein Grund, ihnen das alles zu geben.

Das ist richtig. Ich gebe einem Baby oder Kleinstkind nichts was giftig für ihn wäre. Genau das lehrt jede normale Mutter einem jeden Kind. Überlege aber bitte was genau die Mutter die zur Eucharistie geht und dem Kind erklärt dies dürfe es nicht nehmen unbewusst suggeriert.
Darauf antworte ich als Katholik jetzt nicht, sonst werd ich sarkastisch.

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anneke6
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Re: Abendmahl mit Kindern

Beitrag von anneke6 »

Wenn meine Mutter mir als Kleinkind keine Meißner Porzellantassen in die Hand gegeben hat, obwohl ich sie so schön fand, habe ich nie gedacht, sie wären giftig.
Wenn man das Kind (ich gehe jetzt von einem Baby aus) nicht mit nach vorne zur Kommunion nimmt (scheint auch eine relativ neue Praxis in RKK-Gemeinden zu sein) wird es seine Hände nach nichts ausstrecken. Handkommunion für ein Baby oder Kleinkind ist dort, wo Transsubstantiation oder eine vergleichbare Lehre gelehrt wird, absolut nicht möglich. Die Hand eines Babys kann zupacken wie ein Schraubstock, und sie fuchteln gerne mit etwas herum, knabbern nur dran und werfen es dann weg. Wieviele von uns haben nicht schon zum x-ten Mal einen Beißring wieder aufgehoben, den das Baby wieder einmal aus dem Wagen geworfen hat?
???

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ifugao
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Re: Abendmahl mit Kindern

Beitrag von ifugao »

anneke6 hat geschrieben:Wenn meine Mutter mir als Kleinkind keine Meißner Porzellantassen in die Hand gegeben hat, obwohl ich sie so schön fand, habe ich nie gedacht, sie wären giftig.
Wenn man das Kind (ich gehe jetzt von einem Baby aus) nicht mit nach vorne zur Kommunion nimmt (scheint auch eine relativ neue Praxis in RKK-Gemeinden zu sein) wird es seine Hände nach nichts ausstrecken. Handkommunion für ein Baby oder Kleinkind ist dort, wo Transsubstantiation oder eine vergleichbare Lehre gelehrt wird, absolut nicht möglich. Die Hand eines Babys kann zupacken wie ein Schraubstock, und sie fuchteln gerne mit etwas herum, knabbern nur dran und werfen es dann weg. Wieviele von uns haben nicht schon zum x-ten Mal einen Beißring wieder aufgehoben, den das Baby wieder einmal aus dem Wagen geworfen hat?

Liebe Anneke,
in meinem fast ein vierteljahrhundert dauerndem Mutterdasein ist mir noch kein Kind untergekommen, daß eine Hostie weggeworfen oder ausgespuckt hätte. An mir sind tausende von Kleinstkindern vorbeigegangen zur Eucharistie. Wohlgemerkt mit Transsubstansionslehre. Die katholische Kirche hat damit schlicht und ergreifend keinerlei Erfahrung, deshalb finde ich ein Gespräch darüber sinnvoll.
Ich selbst habe einmal mit 4 Jahren eine Hostie an meinen Sitzplatz genommen um sie supergenau anzusehen und erst dann zu mir zu nehmen. Nach dem Gottesdienst meiner Großmutter Fragen zu stellen war ein Ganztagesjob für sie. Wieso, weshalb, warum..... ;D
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ifugao
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Re: Abendmahl mit Kindern

Beitrag von ifugao »

taddeo hat geschrieben:
ifugao hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Ab einem gewissen Alter strecken Kinder ihre Finger nach allem möglichen aus, das ist noch lang kein Grund, ihnen das alles zu geben.

Das ist richtig. Ich gebe einem Baby oder Kleinstkind nichts was giftig für ihn wäre. Genau das lehrt jede normale Mutter einem jeden Kind. Überlege aber bitte was genau die Mutter die zur Eucharistie geht und dem Kind erklärt dies dürfe es nicht nehmen unbewusst suggeriert.
Darauf antworte ich als Katholik jetzt nicht, sonst werd ich sarkastisch.


Mach dich locker. :blinker:
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Radulf Thoringi
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Re: Abendmahl mit Kindern

Beitrag von Radulf Thoringi »

tanatos hat geschrieben:...In einem Gespräch mit einem Freund wurde ich nun darauf aufmerksam gemacht, daß dessen zweijährige Tochter in einer unierten Berliner Gemeinde regelmäßig das Sakrament empfangt. Und das ist für mich ziemlich ungewohnt!...
In der EKM können Kinder immer ab der Konfi zum hl. Abendmahl. Die Gemeinden haben jedoch die Möglichkeit davon abzuweichen. Das bedarf eines Beschlusses des Gemeindekirchenrates. Die Kinder müssen jedoch in verständigem Alter sein und eine entsprechende Katechese absolviert haben. Taufe natürlich sowieso. In den mir bekannten Gemeinden wird dieser unbestimmte Rechtsbegriff auf ein Alter von etwa 10 bezogen. Die Kinder werden sorgfältig auf ihr erstes Abendmahl (in beiderlei Gestalt) vorbereitet und dieses hat dann auch einen besonderen Charakter. Gewisse Ähnlichkeiten sind weder zufällig noch beabsichtigt sondern unvermeidlich. Ein "Säuglingsabendmahl" ist für mich undenkbar.
Moser hat geschrieben:...Es ist in der Praxis m.E. gerade bei einem ortsfremden Prediger unmöglich, festzustellen, welche der potentiellen Abendmahlsteilnehmer getauft bzw. unterwiesen sind...
Zumindest bei unbekannten Kindern wird hier ganz einfach gefragt. ;-)
ifuago hat geschrieben:...An mir sind tausende von Kleinstkindern vorbeigegangen zur Eucharistie. Wohlgemerkt mit Transsubstansionslehre...
Beeindruckend diese Römer, schon im Krabbelalter. :tuete: Bei uns Lutherischen gibt es da höchstens Probleme mit Erwachsenen die die Konsubstantiation immer noch nicht begriffen haben. Insbesondere die Unterscheidung beider Lehren führt oft in die Leere... Aber jetzt höre ich auf.
"Der erste Schluck aus dem Becher der Wissenschaft führt zum Atheismus, aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott."
Werner Heisenberg

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ifugao
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Re: Abendmahl mit Kindern

Beitrag von ifugao »

Radulf Thoringi hat geschrieben:
tanatos hat geschrieben:...In einem Gespräch mit einem Freund wurde ich nun darauf aufmerksam gemacht, daß dessen zweijährige Tochter in einer unierten Berliner Gemeinde regelmäßig das Sakrament empfangt. Und das ist für mich ziemlich ungewohnt!...
In der EKM können Kinder immer ab der Konfi zum hl. Abendmahl. Die Gemeinden haben jedoch die Möglichkeit davon abzuweichen. Das bedarf eines Beschlusses des Gemeindekirchenrates. Die Kinder müssen jedoch in verständigem Alter sein und eine entsprechende Katechese absolviert haben. Taufe natürlich sowieso. In den mir bekannten Gemeinden wird dieser unbestimmte Rechtsbegriff auf ein Alter von etwa 10 bezogen. Die Kinder werden sorgfältig auf ihr erstes Abendmahl (in beiderlei Gestalt) vorbereitet und dieses hat dann auch einen besonderen Charakter. Gewisse Ähnlichkeiten sind weder zufällig noch beabsichtigt sondern unvermeidlich. Ein "Säuglingsabendmahl" ist für mich undenkbar.
Moser hat geschrieben:...Es ist in der Praxis m.E. gerade bei einem ortsfremden Prediger unmöglich, festzustellen, welche der potentiellen Abendmahlsteilnehmer getauft bzw. unterwiesen sind...
Zumindest bei unbekannten Kindern wird hier ganz einfach gefragt. ;-)
ifuago hat geschrieben:...An mir sind tausende von Kleinstkindern vorbeigegangen zur Eucharistie. Wohlgemerkt mit Transsubstansionslehre...
Beeindruckend diese Römer, schon im Krabbelalter. :tuete: Bei uns Lutherischen gibt es da höchstens Probleme mit Erwachsenen die die Konsubstantiation immer noch nicht begriffen haben. Insbesondere die Unterscheidung beider Lehren führt oft in die Leere... Aber jetzt höre ich auf.


Hör mal nicht auf. :freude:
Ich weiß übrigens sehr gut was Konsubstantiation ist. 8)
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Lutheraner
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Re: Abendmahl mit Kindern

Beitrag von Lutheraner »

ifugao hat geschrieben:in meinem fast ein vierteljahrhundert dauerndem Mutterdasein ist mir noch kein Kind untergekommen, daß eine Hostie weggeworfen oder ausgespuckt hätte.
Dann solltest du mal in einen Kath. Gottesdienst gehen. Ich habe dort erlebt, wie Kinder mit der Hostie auf der Kirchbank rumblödelten, bis die Eltern ihnen andeuteten, dass sie das Ding in den Mund stecken sollten. Das liegt an der unwürdigen Art und Weise, wie in der Kath. Kirche die "Kommunion" ausgeteilt wird und wahrscheinlich auch an der schlechten Erstkommunionsvorbereitung, die diese Kinder bekommen haben.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

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anneke6
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Re: Abendmahl mit Kindern

Beitrag von anneke6 »

Merkwürdig. Ich bin zwar noch nicht alt, aber immerhin 30 Jahre auf der Welt, wobei ich mich zumindest an 27 erinnere. Ich habe dergleichen in der Realität nie gesehen, obwohl ich tausende von Malen den Gottesdienst besucht habe, in vier Ländern, Deutschland eingeschlossen. Das einzige Mal, daß ich so etwas gesehen habe (Hostie in die Tasche gesteckt statt in den Mund) war in einer Fernsehserie namens "Mit Leib und Seele"…die Folge hieß irgendwas mit Rotkäppchen und es ging um Kindesmißbrauch. Ich habe schon eine Menge an Merkwürdigkeiten im Rahmen von Eucharistiefeiern erlebt, wobei es meistens mit dem Priester und anderen Hauptamtlichen zu tun gehabt hat.
Alle Merkwürdigkeiten beim Kommunionempfang, die ich beobachtet habe, betrafen Erwachsene. Darunterr gab es:
• Ausstrecken von Daumen und Zeigefinger zum Empfang der Hostie. Zwei Personen (nicht in derselben Messe). Eine Dame antwortete: "Danke."
• Selbsteintauchen der Hostie. Unzählige Male. Einige davon "schütteln" die Hostie vorher über dem Kelch "ab", was ich besonders widerwärtig finde.
• Mitnehmen der Hostie in die Bank in den geschlossenen Händen, Berührung beider Augen mit der Hostie. Eine Person. Ich hätte nicht begriffen, was sie da macht, wenn sie es mir nicht erklärt hätte.

Bei Kindern habe ich beim Akt des Kommunionsempfangs noch nie Derartiges gesehen. Noch nie. (Wohl aber Verzehr von Obst oder Süßigkeiten unmittelbar vor dem Gottesdienst.)
???

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overkott
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Re: Abendmahl mit Kindern

Beitrag von overkott »

Ich glaube, Sakramentenmissbrauch gibt es. Meist drückt sich darin eine Unsicherheit aus, eine gestörte Beziehung zum Guten und ein innerer Unfriede. Ein würdiger Sakramentenempfang bringt Friede, Freude und Glück mit Gott und Glück in der Beziehung zum Nächsten.

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