Lutheraner und Reformierte
Re: Lutheraner und Reformierte
Hmm, da würde ich mich nicht festlegen wollen.
Gute Werke einfach.
Alles, womit du mit deinem christlichen Gewissen glaubst, Gott wohlgefällig zu handeln.
Wie Gott das dann beurteilen wird, ist seine Sache.
Wenn ich Paulus recht verstehe, hält er ebenfalls eine Diskussion darüber, was gute Werke im Einzelnen sind, für überflüssig. Es scheint für ihn einfach aus sich heraus klar, was gut und was böse ist.
Das Gute wird belohnt und das Böse bestraft. Sagen u.a. Mose und Paulus.
Gute Werke einfach.
Alles, womit du mit deinem christlichen Gewissen glaubst, Gott wohlgefällig zu handeln.
Wie Gott das dann beurteilen wird, ist seine Sache.
Wenn ich Paulus recht verstehe, hält er ebenfalls eine Diskussion darüber, was gute Werke im Einzelnen sind, für überflüssig. Es scheint für ihn einfach aus sich heraus klar, was gut und was böse ist.
Das Gute wird belohnt und das Böse bestraft. Sagen u.a. Mose und Paulus.
Von allen Gottesgaben ist die Intelligenz am gerechtesten verteilt. Jeder ist zufrieden mit dem, was er hat und freut sich sogar, dass er mehr hat, als die anderen.
Re: Lutheraner und Reformierte
Lutheraner hat geschrieben:@Amandus2: Auch hier warten wir noch auf Beispiele:
TillSchilling hat geschrieben:Da es so oft vorgekommen ist, wirst du jetzt ja sicher einige Beispiele nennen können.Amandus2 hat geschrieben: Gefährlich ist jedoch, wenn man sie ständig und überall über-betont, so wie es bei Lutheranern oft vorgekommen ist. Dann sagen die Leute nämlich: "Hauptsache ist doch, dass wir uns an Jesus halten" und legen die Hände in den Schoß.
Die Frage nach der Rechtfertigung und Heiligung zieht sich seit der Reformation durch die gesamte protestantische Kirchengeschichte.
Reicht allein die Rechtfertigung aus Glauben oder ist es darüber hinaus auch noch erforderlich, dass der Mensch sein Leben heiligt durch Gute Werke?
Als EIN Beispiel, wie die Rechtfertigung nur aus Glauben offensichtlich von einigen Lutheranern missverstanden wird, möchte ich die SELK (Selbständige Evangelisch Lutherische Kirche) anführen, die sich selbst ja gerne als die wahren Lutheraner darstellt. Diese Kirche hat 35.000 Mitglieder, schafft es aber nicht, in ihrer Diakonie mehr als 1 Krankenhaus, 1 Kinderheim und 1 Altersheim anzubieten.
Vergleicht man, was die SELK an Diakonieleistungen vorzuweisen hat mit dem, was andere, oft viel kleinere Freikirchen wie die Heilsarmee, die Herrnhuter Brüdergemeine oder auch die Methodisten oder Baptisten anbieten, so ist das Ergebnis für die SELK mehr als peinlich.
Die Lutheraner der SELK lehnen sich offensichtlich gemütlich zurück, da sie ja "durch ihren Glauben gerechtfertigt sind". Wenn man etwas von ihnen hört, dass nur zänkische Rechthabereien und Besserwisserei über Lehrmeinungen. Offensichtlich sind sie der Meinung, dass sie sich nicht die Hände mit diakonischer Arbeit schmutzig machen müssen - sie sind ja vor Gott gerechtfertigt.
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Re: Lutheraner und Reformierte
@Amandus2: Ich halte das was Du schreibst für einen großen Quatsch. Ich möchte hier keinen Wettbewerb der diakonischen Einrichtungen starten (obwohl die SELK dabei nicht so schlecht dastehen würde, wie Du ihr hier unterstellst!).
Die guten Werke muß jeder Einzelne vollbringen im täglichen Leben als Christ. Ob die Kirche, der er angehört möglichst viele Krankenhäuser oder Altenheime betreibt spielt dabei keine Rolle. Es geht beim Christentum überhaupt nicht darum die guten Werke "wegzudelegieren", sondern Du selbst musst den Armen und Bedürftigen helfen, Du selbst musst den Bettler vor Deiner Haustür unterstützen und ihm wieder eine Integration in die Gesellschaft ermöglichen, Du selbst musst die Alten und Kranken besuchen. Du selbst musst etwas tun. Lies mal in der Bibel nach (Stichwort "Weltgericht").
Die guten Werke muß jeder Einzelne vollbringen im täglichen Leben als Christ. Ob die Kirche, der er angehört möglichst viele Krankenhäuser oder Altenheime betreibt spielt dabei keine Rolle. Es geht beim Christentum überhaupt nicht darum die guten Werke "wegzudelegieren", sondern Du selbst musst den Armen und Bedürftigen helfen, Du selbst musst den Bettler vor Deiner Haustür unterstützen und ihm wieder eine Integration in die Gesellschaft ermöglichen, Du selbst musst die Alten und Kranken besuchen. Du selbst musst etwas tun. Lies mal in der Bibel nach (Stichwort "Weltgericht").
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"
Re: Lutheraner und Reformierte
Die Kenntnis des Amandus2 ist leider nicht sehr ausgeprägt. Schade. Aus ihm spricht eine gewisse Verletzung, weil sich die SELK den Umarmungsversuchen der großen Unions-EKD zu entziehen weiß. Zu gerne würde die EKD doch auch mit der SELK kuscheln. Aber sie will partout nicht.
Im Diakonischen Werk der SELK sind folgende Eintrichtungen gelistet:
a) Diakonissenwerk Korbach e.V. mit Psychologischer Beratungsstelle und Seniorenwohnanlage
B) Evangelisch-Lutherisches Altenheim Hesel
C) Evangelisch-Lutherisches Gertrudenstift e.V. mit Seniorenwohnanlage und Altenpflegeheim
D) Evangelisch-Lutherisches Haus Cordula, Senioren- und Pflegeheim
E) Kinder - und Jugendheim Sperlingshof - Heilpädagogisches Behandlungszentrum
F) Naemi-Wilke-Stift Guben, Kreiskrankenhaus, Kindergarten, psychologischer Beratungsstelle, Pflegeschule, etc.
G) Humanitäre Hilfe Osteuropa mit mehreren Hilfstransporten jährlich
H) zahlreiche Kindergärten in Trägerschaft der Gemeinden z.B. der St. Mariengemeinde, Zehlendorf oder der Apostelgemeinde Arpke etc. pp..
I) Mitarbeit bei Brot für die Welt als Vollmitglied
J) Evangelischer Entwicklungsdienst als Vollmitglied
Und bestimmt habe ich noch zahlreiches vergessen! Ein Tipp Amandus2: Erst informieren, dann schreiben.
Zudem wird die SELK nicht zu den Freikirchen gerechnet, sondern zu den sog. altkonfessionellen Kirchen. Baptisten und Methodisten haben mehr Mitglieder als die SELK. Ich weiss auch nicht, ob diese Gemeinschaften Zuschüsse aus ihren Weltbünden bekommen oder nicht. Die SELK muss jedenfalls alles aus Spenden ihrer Kirchglieder bestreiten.
Also der Beitrag von Amandus2 ist schlicht falsch, rein polemisch und typisch EKD-Gewäsch.
Im Diakonischen Werk der SELK sind folgende Eintrichtungen gelistet:
a) Diakonissenwerk Korbach e.V. mit Psychologischer Beratungsstelle und Seniorenwohnanlage
B) Evangelisch-Lutherisches Altenheim Hesel
C) Evangelisch-Lutherisches Gertrudenstift e.V. mit Seniorenwohnanlage und Altenpflegeheim
D) Evangelisch-Lutherisches Haus Cordula, Senioren- und Pflegeheim
E) Kinder - und Jugendheim Sperlingshof - Heilpädagogisches Behandlungszentrum
F) Naemi-Wilke-Stift Guben, Kreiskrankenhaus, Kindergarten, psychologischer Beratungsstelle, Pflegeschule, etc.
G) Humanitäre Hilfe Osteuropa mit mehreren Hilfstransporten jährlich
H) zahlreiche Kindergärten in Trägerschaft der Gemeinden z.B. der St. Mariengemeinde, Zehlendorf oder der Apostelgemeinde Arpke etc. pp..
I) Mitarbeit bei Brot für die Welt als Vollmitglied
J) Evangelischer Entwicklungsdienst als Vollmitglied
Und bestimmt habe ich noch zahlreiches vergessen! Ein Tipp Amandus2: Erst informieren, dann schreiben.
Zudem wird die SELK nicht zu den Freikirchen gerechnet, sondern zu den sog. altkonfessionellen Kirchen. Baptisten und Methodisten haben mehr Mitglieder als die SELK. Ich weiss auch nicht, ob diese Gemeinschaften Zuschüsse aus ihren Weltbünden bekommen oder nicht. Die SELK muss jedenfalls alles aus Spenden ihrer Kirchglieder bestreiten.
Also der Beitrag von Amandus2 ist schlicht falsch, rein polemisch und typisch EKD-Gewäsch.
Re: Lutheraner und Reformierte
Das selbe Palaver hatten wir hier schon mal. Aber damals - wenn mich meine Erinnerung nicht trügt - von GeorgBlN.
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Re: Lutheraner und Reformierte
Was hinter Amandus des Zweitens Beitrag steht wissen wir nicht. Ob die Existenz der SELK die EKD verletzt wage ich zu bezweifeln. Ich vermute sie wird ihr schlicht und ergreifend gleichgültig sein.Bischof hat geschrieben:Die Kenntnis des Amandus2 ist leider nicht sehr ausgeprägt. Schade. Aus ihm spricht eine gewisse Verletzung, weil sich die SELK den Umarmungsversuchen der großen Unions-EKD zu entziehen weiß. Zu gerne würde die EKD doch auch mit der SELK kuscheln. Aber sie will partout nicht.
Zur Sache selber ist Ihr Beitrag natürlich korrekt. Was Amandus2 an Kritik der lutherischen Lehre und der Praxis der SELK schreibt, ist an den Haaren herbeigezogen. Kritik sollte schon fundierter sein.
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Re: Lutheraner und Reformierte
Hallo Clemens,
- Was ist mit dem Gelähmten, der nur noch seinen Kopf bewegen kann. Wird er allein aus Gnade durch den Glauben gerecht oder muß er zu seinem Heil trotzdem gute Werke vollbringen (wenn ja: wie und welche?)
- Entspricht es Deine Erfahrung, dass Lutheraner oder allgemein Monergisten weniger gute Werke tun als Synergisten?
Ich fand interessant, dass für die Orthodoxen der Synergismus aus der Mitwirkung am Leben der Kirche (so habe ich es verstanden, nachzulesen unter meinem Link oben) besteht. Das ist mehr als nur der Werke der Nächstenliebe.Clemens hat geschrieben:Hmm, da würde ich mich nicht festlegen wollen.
Gute Werke einfach.
Alles, womit du mit deinem christlichen Gewissen glaubst, Gott wohlgefällig zu handeln.
Wie Gott das dann beurteilen wird, ist seine Sache.
Wenn ich Paulus recht verstehe, hält er ebenfalls eine Diskussion darüber, was gute Werke im Einzelnen sind, für überflüssig.
Danke für Deine Antwort. Ich habe dazu zwei Fragen:Clemens hat geschrieben: Es scheint für ihn einfach aus sich heraus klar, was gut und was böse ist.
Das Gute wird belohnt und das Böse bestraft. Sagen u.a. Mose und Paulus.
- Was ist mit dem Gelähmten, der nur noch seinen Kopf bewegen kann. Wird er allein aus Gnade durch den Glauben gerecht oder muß er zu seinem Heil trotzdem gute Werke vollbringen (wenn ja: wie und welche?)
- Entspricht es Deine Erfahrung, dass Lutheraner oder allgemein Monergisten weniger gute Werke tun als Synergisten?
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Re: Lutheraner und Reformierte
Hallo Lutheraner,
ich glaube nicht, dass Gott von jemandem Werke erwartet, die dieser nicht erbringen kann.
Auch ein reines und liebevolles Herz kann in diesem Sinne ein gutes Werk sein, das einem vom Hals abwärts Gelähmten zumutbar scheint.
Aber man könnte dein Beispiel ja noch mehr radikalisieren: Säuglinge, Geistig schwerst Behinderte, Ungeborene, usw.?
Über Ungeborene weiß ich nichts.
Über die ersten beiden Gruppen spekuliere ich: die Taufe versetzt in den Stand der Gnade. Selbigen verliert man wieder durch bewusste Tatsünden. Zu solchen braucht es die Erkenntnis der Sündhaftigkeit und das Trotzdem-Wollen und Tun.
Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass nicht vom Spezialfall her der Allgemeinfall definiert weden sollte.
Und der Allgemeinfall ist: der Mensch kann gute Werke tun, deshalb muss er es - um der Achtung vor Gott willen - auch.
Und meine Beobachtung bzgl. Mon- und Synergisten ist unklar, da bei den wenigsten Menschen ein Schild vor dem Kopf hängt, wo draufsteht, welcher dieser Varianten sie anhängen.
Grundsätzlich gilt: je frömmer, desto aktiver beim Tun guter Werke.
ich glaube nicht, dass Gott von jemandem Werke erwartet, die dieser nicht erbringen kann.
Auch ein reines und liebevolles Herz kann in diesem Sinne ein gutes Werk sein, das einem vom Hals abwärts Gelähmten zumutbar scheint.
Aber man könnte dein Beispiel ja noch mehr radikalisieren: Säuglinge, Geistig schwerst Behinderte, Ungeborene, usw.?
Über Ungeborene weiß ich nichts.
Über die ersten beiden Gruppen spekuliere ich: die Taufe versetzt in den Stand der Gnade. Selbigen verliert man wieder durch bewusste Tatsünden. Zu solchen braucht es die Erkenntnis der Sündhaftigkeit und das Trotzdem-Wollen und Tun.
Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass nicht vom Spezialfall her der Allgemeinfall definiert weden sollte.
Und der Allgemeinfall ist: der Mensch kann gute Werke tun, deshalb muss er es - um der Achtung vor Gott willen - auch.
Und meine Beobachtung bzgl. Mon- und Synergisten ist unklar, da bei den wenigsten Menschen ein Schild vor dem Kopf hängt, wo draufsteht, welcher dieser Varianten sie anhängen.
Grundsätzlich gilt: je frömmer, desto aktiver beim Tun guter Werke.
Von allen Gottesgaben ist die Intelligenz am gerechtesten verteilt. Jeder ist zufrieden mit dem, was er hat und freut sich sogar, dass er mehr hat, als die anderen.
Re: Lutheraner und Reformierte
Für mich die Einschränkung- der Impuls jedes guten Werkes sollte im Doppelgebot liegen.
Jesaja 58, Matthäus 6 und 22, 34ff und und und.
Die Liebe zu Gott fragt nach dem eigenen Heil aber nur im Zusammenhang mit der Beziehung zu IHM, die Liebe zu Nächsten kann nicht als Wurzel das Verlangen nach dem eigenen Heil haben, sie ist vollkommen und echt nur als absichtslose Liebe.
Jesaja 58, Matthäus 6 und 22, 34ff und und und.
Die Liebe zu Gott fragt nach dem eigenen Heil aber nur im Zusammenhang mit der Beziehung zu IHM, die Liebe zu Nächsten kann nicht als Wurzel das Verlangen nach dem eigenen Heil haben, sie ist vollkommen und echt nur als absichtslose Liebe.
Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
M. v. Ebner- Eschenbach
M. v. Ebner- Eschenbach
Re: Lutheraner und Reformierte
In der Leuenberger Konkordie heisst es, dass neben der Lehre über das Abendmahl auch Lehren über Jesus Christus zwischen Reformierten und Lutheranern zu gegenseitigen Verwerfungen und Verurteilungen geführt haben.
Welche christologischen Lehren waren denn das?
Da muss es ja zu und hergegangen sein, diese streng lutherische Dame hier liess ihren "kryptocalvinistischen" Kanzler jedenfalls öffentlich hinrichten:
Sophie, Kurfürstin von Sachsen
Welche christologischen Lehren waren denn das?
Da muss es ja zu und hergegangen sein, diese streng lutherische Dame hier liess ihren "kryptocalvinistischen" Kanzler jedenfalls öffentlich hinrichten:
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Re: Lutheraner und Reformierte
Der christologische Streit, der Calvinisten und Lutheraner trennte, entspann sich an der Abendmahlslehre, hatte dann aber weitere Konsequenzen.
Im Kern ging es um das Verhältnis der zwei Naturen Christi, konkret um die Frage, ob die menschliche Natur Christi Anteil an Eigenschaften der göttlichen Natur habe. Calvin verteidigte die altkirchliche Lehre von Chalcedon und trennte die göttliche und menschliche Natur sehr deutlich (die Formel von Chalcedon sagt, sie seien "unvermischt"). Daher konnte für ihn Christus seiner menschlichen Natur nach (auch seinem Leib nach) nur an einem Ort sein - im Himmel. Christus ist dieser menschlichen Natur nach daher außerhalb der geschaffenen Welt. Die göttliche Natur übersteigt die Fähigkeiten der menschlichen Natur, aber sie hebt diese nicht auf (das sog. "extra Calvinisticum").
Die Lutheraner hingegen vertraten die Auffassung, daß die göttliche Natur Eigenschaften an die menschliche Natur Christi vermittele, die sog. communicatio idiomatum. Daher könne Christus auch in seiner menschlichen Natur (in seinem Leib) überall dort präsent sein, wo das Abendmahl gefeiert werde (sog. Lehre von der Ubiquität). Christus könne seine (leibliche) Präsenz überall verwirklichen, wo er dies wolle. Dem Vorwurf der Calvinisten, die Lutheraner wichen damit von der Formel von Chalcedon ab, versuchten die Lutheraner zu begegnen, indem sie auf das "ungetrennt" verwiesen.
Die lutherische Auslegung der Christologie hat sich immer wieder als kontrovers erwiesen. In meinen Augen vertritt Calvin hier eine katholische Christologie, auch wenn er in seiner Eucharistielehre damit ein wenig in Schwierigkeiten kommt. Da er die Transsubstantiation ablehnt (mit der die katholische Tradition die Präsenz Christi in den Elementen trotz seiner körperlichen Anwesenheit im Himmel erklärt), muß er ein anderes Erklärungsmodell entwickeln. Er tut dies durch eine starke Betonung der Rolle des Heiligen Geistes, die die Entfernung zwischen der himmlischen Präsenz des Leibes Christi und der Kommunionfeier auf der Erde "überbrückt".
Während das lutherische Eucharistieverständnis naturgemäß rein christologisch funktioniert, ist das von Calvin sehr viel stärker trinitarisch. In der lutherischen Liturgie gibt es daher traditionell keine Gabenepiklese, sie ergibt keinen Sinn, da es Christus selbst ist, der sich schenkt.
Mit Gruß
SD
Im Kern ging es um das Verhältnis der zwei Naturen Christi, konkret um die Frage, ob die menschliche Natur Christi Anteil an Eigenschaften der göttlichen Natur habe. Calvin verteidigte die altkirchliche Lehre von Chalcedon und trennte die göttliche und menschliche Natur sehr deutlich (die Formel von Chalcedon sagt, sie seien "unvermischt"). Daher konnte für ihn Christus seiner menschlichen Natur nach (auch seinem Leib nach) nur an einem Ort sein - im Himmel. Christus ist dieser menschlichen Natur nach daher außerhalb der geschaffenen Welt. Die göttliche Natur übersteigt die Fähigkeiten der menschlichen Natur, aber sie hebt diese nicht auf (das sog. "extra Calvinisticum").
Die Lutheraner hingegen vertraten die Auffassung, daß die göttliche Natur Eigenschaften an die menschliche Natur Christi vermittele, die sog. communicatio idiomatum. Daher könne Christus auch in seiner menschlichen Natur (in seinem Leib) überall dort präsent sein, wo das Abendmahl gefeiert werde (sog. Lehre von der Ubiquität). Christus könne seine (leibliche) Präsenz überall verwirklichen, wo er dies wolle. Dem Vorwurf der Calvinisten, die Lutheraner wichen damit von der Formel von Chalcedon ab, versuchten die Lutheraner zu begegnen, indem sie auf das "ungetrennt" verwiesen.
Die lutherische Auslegung der Christologie hat sich immer wieder als kontrovers erwiesen. In meinen Augen vertritt Calvin hier eine katholische Christologie, auch wenn er in seiner Eucharistielehre damit ein wenig in Schwierigkeiten kommt. Da er die Transsubstantiation ablehnt (mit der die katholische Tradition die Präsenz Christi in den Elementen trotz seiner körperlichen Anwesenheit im Himmel erklärt), muß er ein anderes Erklärungsmodell entwickeln. Er tut dies durch eine starke Betonung der Rolle des Heiligen Geistes, die die Entfernung zwischen der himmlischen Präsenz des Leibes Christi und der Kommunionfeier auf der Erde "überbrückt".
Während das lutherische Eucharistieverständnis naturgemäß rein christologisch funktioniert, ist das von Calvin sehr viel stärker trinitarisch. In der lutherischen Liturgie gibt es daher traditionell keine Gabenepiklese, sie ergibt keinen Sinn, da es Christus selbst ist, der sich schenkt.
Mit Gruß
SD
If only closed minds came with closed mouths.
Re: Lutheraner und Reformierte
Hallo SD
Danke für die Zusammenfassung
Welche Lehre hat sich denn bei Leuenberg durchgesetzt?
Gruss
Danke für die Zusammenfassung
Welche Lehre hat sich denn bei Leuenberg durchgesetzt?
Gruss
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Re: Lutheraner und Reformierte
In Leuenberg hat man es nicht mehr für notwendig erachtet, derartige Feinheiten der altprotestantischen Scholastik zu diskutieren. *seufz*
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Re: Lutheraner und Reformierte
Sonst hätte man sich ja auch nicht einigen können.Stephen Dedalus hat geschrieben:In Leuenberg hat man es nicht mehr für notwendig erachtet, derartige Feinheiten der altprotestantischen Scholastik zu diskutieren. *seufz*
Wieso *seufz* ?
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Re: Lutheraner und Reformierte
Ich habe eine Schwäche für die altprotestantische Scholastik.TillSchilling hat geschrieben:Sonst hätte man sich ja auch nicht einigen können.Stephen Dedalus hat geschrieben:In Leuenberg hat man es nicht mehr für notwendig erachtet, derartige Feinheiten der altprotestantischen Scholastik zu diskutieren. *seufz*
Wieso *seufz* ?
Ich denke nicht, daß die bestehenden Unterschiede notwendigerweise kirchentrennend hätten bleiben müssen. Aber man hat den Eindruck, daß man sich in Leuenberg geeinigt hat, ohne tiefgründig theologisch zu arbeiten.
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Re: Lutheraner und Reformierte
Dem stimme ich aus vollstem Herzen zu.Stephen Dedalus hat geschrieben:Ich denke nicht, daß die bestehenden Unterschiede notwendigerweise kirchentrennend hätten bleiben müssen.
Der Eindruck ist glaube ich aber falsch. Mit Leuenberg kommt meiner Einschätzung nach ein Paradigmenwechsel zum vorläufigen Abschluss, der den theologischen und vor allem den ökumenischen Diskurs bis heute belastet.Stephen Dedalus hat geschrieben: Aber man hat den Eindruck, daß man sich in Leuenberg geeinigt hat, ohne tiefgründig theologisch zu arbeiten.
Es ist geradezu von Wenzel Lohff konzeptionelle angelegtes Programm, dass man eine "proleptische Einheit" vollzieht, ohne sich über die theologischen Inhalte wirklich klar zu werden.
Nur mal ein Beispiel: Man einigt sich dort auf eine Kompromissformel zum hl. Abendmahl. In der Rezeption frohlocken einige Lutheraner: "Hurra! Wir haben den reformierten das Zugeständnis abgerungen, die communicatio impiorum zu bekennen (n.b.!)." Gleichzeitig frohlocken auch die Reformierten: "Hurra! Wir haben den Lutheranern endlich abgerungen, die unsinnige Realpräsenz aufzugeben."
Das Konzept: Man einigt sich auf solch niedrigschwellige Kompromisse, in die jeder hinein interpretiert, was er will.
Tuomo Mannerma hat in seinem Buch "Von Preußen nach Leuenberg" ganz wunderbar nachgewiesen, dass hier das Prinzip der Union im Grunde erst zu einem Abschluss gekommen ist. Leuenberg macht jede Kirche zur Unionskirche, indem nämlich das Bekenntnis und sogar die Schrift auf die Ebene menschlicher Erkenntnis gesetzt und einem vollkommen nebulösen Evangelium entgegengestellt wird, dass im Grunde gar nicht greifbar ist. Die Frage nach der Wahrheit wird dabei soweit tranzendiert, dass sie unerreichbar wird (Imanuel Kant lässt grüßen). Man muss wohl sagen: Das ist Einheit unter Suspendierung der Wahrheit!
Kein Wunder das die theologische Kammer der EKD empfohlen hat, die Confessio Augustana nicht zum Bekenntnisstand der EKD hinzuzunehmen weil in ihr nämlich ein ganz anderer Wahrheitsbegriff verwendet wird (Stichwort: Offenbarte, göttliche Wahrheit und claritas scripturae).
Ökumenisch ist dies aber vor allem deshalb relevant, weil man überhaupt nur noch mit solchen Kirchen wirklich auf Augenhöhe verhandeln kann, die diesem "Unionsprinzip" zustimmen. Wer das nicht kann, der erlebt, was die römische Kirche in der Folge der Gemeinsamen Erklärung erfahren musste: Man kann nicht gemeinsam nach der Wahrheit suchen, wenn diese für eine Seite rein subjektiv bleibt. Verlässliche Ökumene geht anders!
Darum merke: Eine für alles offene Kirche, kann nicht ganz dicht sein!
Ehemals "KatholischAB" ist nun "NurNochKatholisch" und glücklich in die vollen Gemeinschaft der Kirche aufgenommen zu werden
Re: Lutheraner und Reformierte
"...indem nämlich das Bekenntnis und sogar die Schrift auf die Ebene menschlicher Erkenntnis gesetzt und einem vollkommen nebulösen Evangelium entgegengestellt wird, dass im Grunde gar nicht greifbar ist."
Was den christlichen Glauben betrifft, ist es immer besser, wenn er etwas "nebulös" bleibt! Vorbildlich dabei sind die Anglikaner, die ganz bewusst nur gewisse "essentials" als verbindlich anerkennen und sehr viele Fragen dem Gewissen des Einzelnen überlassen. Einen mittleren Weg nehmen die Orthodoxen ein, die zum Beispiel eine mindestens so große Marienverehrung kennen wie die Katholiken, aber nicht deren Fehler übernommen haben, alles im Detail in Dogmen fassen zu wollen. Die Katholiken wiederum haben sich mit ihrer jesuitischen Kasualistik in eine Ecke hinein manöveriert, in der sie jetzt -ökumensich- festsitzen.
Für mich ist der Begriff "nebulös" theologisch äußerst positiv besetzt! Aber, vielleicht ist das für einen traditionellen Katholiken schwer zu verstehen.
Was den christlichen Glauben betrifft, ist es immer besser, wenn er etwas "nebulös" bleibt! Vorbildlich dabei sind die Anglikaner, die ganz bewusst nur gewisse "essentials" als verbindlich anerkennen und sehr viele Fragen dem Gewissen des Einzelnen überlassen. Einen mittleren Weg nehmen die Orthodoxen ein, die zum Beispiel eine mindestens so große Marienverehrung kennen wie die Katholiken, aber nicht deren Fehler übernommen haben, alles im Detail in Dogmen fassen zu wollen. Die Katholiken wiederum haben sich mit ihrer jesuitischen Kasualistik in eine Ecke hinein manöveriert, in der sie jetzt -ökumensich- festsitzen.
Für mich ist der Begriff "nebulös" theologisch äußerst positiv besetzt! Aber, vielleicht ist das für einen traditionellen Katholiken schwer zu verstehen.
Re: Lutheraner und Reformierte
Na ja, die Anglikaner befinden sich ja in einer schweren Krise. Vielleicht ist das eben die Folge dieses Mangels an gemeinsamer Lehre?Amandus2 hat geschrieben:Vorbildlich dabei sind die Anglikaner, die ganz bewusst nur gewisse "essentials" als verbindlich anerkennen und sehr viele Fragen dem Gewissen des Einzelnen überlassen.
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Re: Lutheraner und Reformierte
Hier etwas zum Calvinjahr 29:
Test: Wie calvinistisch bist du?
http://www.trouw.nl/religie-filosofie/n ... 65191.ece
Wirklich gut gemacht!
(Mein Testergebnis: Ich bin zu 75 % calvinistisch....)
Test: Wie calvinistisch bist du?
http://www.trouw.nl/religie-filosofie/n ... 65191.ece
Wirklich gut gemacht!
(Mein Testergebnis: Ich bin zu 75 % calvinistisch....)
Re: Lutheraner und Reformierte
Ich bin zu 64% CalvinistAmandus2 hat geschrieben:Hier etwas zum Calvinjahr 29:
Test: Wie calvinistisch bist du?
http://www.trouw.nl/religie-filosofie/n ... 65191.ece
Wirklich gut gemacht!
(Mein Testergebnis: Ich bin zu 75 % calvinistisch....)
da hab ich meine Kirchenzugehörigkeit wohl verfehlt
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Re: Lutheraner und Reformierte
Ich zu 61 %...
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
Re: Lutheraner und Reformierte
Christ86 hat geschrieben:Ich bin zu 64% CalvinistAmandus2 hat geschrieben:Hier etwas zum Calvinjahr 29:
Test: Wie calvinistisch bist du?
http://www.trouw.nl/religie-filosofie/n ... 65191.ece
Wirklich gut gemacht!
(Mein Testergebnis: Ich bin zu 75 % calvinistisch....)
da hab ich meine Kirchenzugehörigkeit wohl verfehlt
Du bist eben ein typischer Schweizer. Denn ALLE Schweizer, egal ob Protestanten, Katholiken oder Atheisten, denken und fühlen -mehr oder weniger- calvinistisch.
Re: Lutheraner und Reformierte
75%! Vielleicht ist Calvin dann doch gut katholisch gewesen?Niels hat geschrieben:Ich zu 61 %...
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Re: Lutheraner und Reformierte
Ich komme auf 43%. Allerdings sind manche Fragen so banal, dass sie auf jeden Christen zutreffen, während bei zweien antikatholische Polemik Urständ feiert, die sachlich falsch ist. Es geht bei diesem Spiel offensichtlich nur darum, möglichst hohe Prozentzahlen zu generieren, um potentielle Konvertiten nachdenklich zu machen. Eine sehr durchschaubare Masche.
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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
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Re: Lutheraner und Reformierte
holzi hat geschrieben:75%! Vielleicht ist Calvin dann doch gut katholisch gewesen?Niels hat geschrieben:Ich zu 61 %...
Ha, ich habe nur 47%!
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Re: Lutheraner und Reformierte
Zu mindestens 75%!holzi hat geschrieben:Vielleicht ist Calvin dann doch gut katholisch gewesen?
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Re: Lutheraner und Reformierte
Danke für Deinen Beitrag!KatholischAB hat geschrieben:Der Eindruck ist glaube ich aber falsch. Mit Leuenberg kommt meiner Einschätzung nach ein Paradigmenwechsel zum vorläufigen Abschluss, der den theologischen und vor allem den ökumenischen Diskurs bis heute belastet.Stephen Dedalus hat geschrieben: Aber man hat den Eindruck, daß man sich in Leuenberg geeinigt hat, ohne tiefgründig theologisch zu arbeiten.
Du meinst also, man habe theologisch tiefgründig gearbeitet, aber ein falsches Paradigma zugrunde gelegt?
Bist Du mit dem Prinzip vertraut, das dem anglikanisch/römisch-katholischen Dialog zugrundeliegt? Man hat dort auf die "proleptische Einheit" verzichtet und sich die Arbeitsweise der Re-Rezeption der Tradition gewählt. In meinen Augen hat das außerordentlich beeindruckende Ergebnisse erzielt.
Wir wird denn beim lutherisch/römisch-katholischen Dialog gearbeitet?
Mit Gruß
SD
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Re: Lutheraner und Reformierte
Nicht nur! Man hat theologisch gearbeitet, es hat durchaus lange gedauert. Aber dabei hat man bestimmte philosophische Kriterien der frühen Postmoderne angewendet, weil man auf der Ebene von überkommenen Lehrgesprächen niemals eine Einigkeit hätte erzielen können. Das Ergebnis hatte ich dann oben schon beschrieben. Ob das nun eine "tiefgründige theologische" Arbeit ist, mag jeder selbst beantworten.Stephen Dedalus hat geschrieben:Du meinst also, man habe theologisch tiefgründig gearbeitet, aber ein falsches Paradigma zugrunde gelegt?
[...]
Wir wird denn beim lutherisch/römisch-katholischen Dialog gearbeitet?
Die Ergebnisse für den ökumenischen Dialog sind dabei nur fatal.
Nach meiner Beobachtung redet man ständig aneinander vorbei (vielleicht sogar bewusst). Verabschiedet irgendwelche Dokumente, muss sich aber evangelischer Seits einfach nicht daran halten (man entwickelt sich ja ständig weiter...).
Vor einigen Jahren hat die VELKD ihr Amtspapier verabschiedet "Ordnungsgemäß berufen" ; zum neuen Amtspapier der VELKD zu Allgemeinem Priestertum, Ordination und Beauftragung.
In diesem von den VELKD-Bischöfen verabschiedeten Papier (also kirchenrechtlich durchaus hochrangig) wird de facto das kirchliche Pfarramt auf die ebene von Berufungen gestellt. Die Ordination ist demnach nicht mehr als die Berufung eines Organisten oder eines Kirchenvorstehers. Ganz bewusst wird darauf hingewiesen, dass dem Ordinanden in der Ordination nichts vermittelt wird. Ordination ist Segenswunsch für die Arbeit als Pfarrer.
Hier an dieser einen Stelle haben die Evangelischen offiziell mal die Hosen runtergelassen... Und was musste die verblüffte ökumenische Öffentlichkeit sehen? Nichts! Es gab ziemlich heftige Reaktionen von Seiten der Römer und der Orthodoxen. Mit diesem Papier fiel alles weit hinter die Dialoggespräche über das Amt zurück (so z.B. noch in "Lehrverurteilungen - Kirchentrennend?"). VELKD und EKD sagten nur: Ja man müsse sich nicht so anstellen, das sein ja schließlich ein Dokument zur Selbstvergewisserung und nicht für den ökumenischen Dialog!?????
Ich weiß es nicht genau, aber ich habe den Eindruck, dass dieser Vorgang dazu geführt hat, dass man römischer Seits eingesehen hat, dass ein Streben nach Einigkeit mit den Protestanten unmöglich ist. Was ich definitiv weiß ist, dass die Römer in der Folge begonnen haben, mit den kleinen konfessionellen Bünden (z.B. ILC) und Kirchen (z.B. SELK) zu sprechen und zu verhandeln. Diese Gesprächje funktionieren auf Augenhöhe, nicht weil man gleich Groß wäre, sondern weil man die gleichen theologischen Paradigmen hat, weil hier Verlässlichkeit der Verhandlungspartner gefragt ist.
Was da raus kommt wird sich erst noch zeigen müssen. Diese Gespräche haben jetzt gerade vier mal stattgefunden.
Was aber dahinter liegt ist die Erkenntnis, dass die EKD/VELKD in ökumenischen Fragen leider nicht verlässlich ist.
Leider weiß ich darüber nichts. Erzähl mal mehr!Stephen Dedalus hat geschrieben:Bist Du mit dem Prinzip vertraut, das dem anglikanisch/römisch-katholischen Dialog zugrundeliegt? Man hat dort auf die "proleptische Einheit" verzichtet und sich die Arbeitsweise der Re-Rezeption der Tradition gewählt. In meinen Augen hat das außerordentlich beeindruckende Ergebnisse erzielt.
Gruß zurück,
KatholischAB
Ehemals "KatholischAB" ist nun "NurNochKatholisch" und glücklich in die vollen Gemeinschaft der Kirche aufgenommen zu werden
Re: Lutheraner und Reformierte
72 % bin ich nun gut calvinistischkatholischfreikirchklichlutherischreformiertorthotox ?
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Re: Lutheraner und Reformierte
Du bist einmalig!
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Re: Lutheraner und Reformierte
cantus planus hat geschrieben:Du bist einmalig!
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Re: Lutheraner und Reformierte
Echt? un wie geht'n des?asderrix hat geschrieben:72 % bin ich nun gut calvinistischkatholischfreikirchklichlutherischreformiertorthotox ?