Neue Rückbesinnung auf die Sakramente der Ehe und Beichte

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Lutheraner
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Beitrag von Lutheraner »

mitsch hat geschrieben: Aber,
kann es nicht sein, daß man jemandem die Seife reichen kann - waschen muß er sich dann alleine...
Erzähl das mal dem Vatikan. Vielleicht ändert er dir zuliebe seine Ablass-Theologie. Mit "Seife reichen" hat die jetzige jedenfalls nichts zu tun ;)

mitsch
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Beitrag von mitsch »

Lutheraner hat geschrieben:
mitsch hat geschrieben: Aber,
kann es nicht sein, daß man jemandem die Seife reichen kann - waschen muß er sich dann alleine...
Erzähl das mal dem Vatikan. Vielleicht ändert er dir zuliebe seine Ablass-Theologie. Mit "Seife reichen" hat die jetzige jedenfalls nichts zu tun ;)
Aber:
schickt man den nicht auch einem Reisenden , ja einem Sterbenden ein letztes Gebet mit auf den Weg? In der Hoffnung, dies trage und schütze den Betroffenen? Ein Gebet für jemanden kann doch auch "drüben" als eine Art von "Empfehlung" gelten - nit?

Mitsch
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incarnata
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Beitrag von incarnata »

Könnte es sein,daß Luther deshalb aller Lehre von "sola scriptura" zum
Trotz die Ehe zum weltichen Ding erklärt hat,damit er sich vor seinem
Gewissen für seine Eheschliessung mit Katharina von Bora rechtfertigen
konnte.Denn eigentlich wusste er in seinem Inneren,daß er als geweihter
Priester mit der Kirche "verheiratet" war und seine Frau als Ordensfrau mit
dem "himmlischen Bräutigam".Mit einem rein weltlichen Eheverständnis
werden diese Gelübde ja scheinbar nicht gebrochen.
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

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Walter
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Beitrag von Walter »

Soweit ich weiß, erklärte Luther die Ehe schon "für ein weltlich Ding", bevor er Katharina von Bora überhaupt kennenlernte.
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mitsch
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Beitrag von mitsch »

Walter hat geschrieben:Soweit ich weiß, erklärte Luther die Ehe schon "für ein weltlich Ding", bevor er Katharina von Bora überhaupt kennenlernte.
Aber er hat doch die Ehe für den höchsten aller Stände gehalten; kommt das dem Begriff eines Sakramentes nicht schon recht nahe?

Mitsch, :hmm:
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SpaceRat
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Beitrag von SpaceRat »

incarnata hat geschrieben:Könnte es sein,daß Luther deshalb aller Lehre von "sola scriptura" zum
Trotz die Ehe zum weltichen Ding erklärt hat,damit er sich vor seinem
Gewissen für seine Eheschliessung mit Katharina von Bora rechtfertigen
konnte.Denn eigentlich wusste er in seinem Inneren,daß er als geweihter
Priester mit der Kirche "verheiratet" war und seine Frau als Ordensfrau mit
dem "himmlischen Bräutigam".Mit einem rein weltlichen Eheverständnis
werden diese Gelübde ja scheinbar nicht gebrochen.
Das hatte er nicht nötig, weil ja bereits die Gelübde als von Menschen erdichtet angesehen werden.
Oder meinst Du, er hat an Prediger 4,12 (zweiten Halbsatz) gedacht?

Etwas schizo war Luther aber auch, denn auch dies stammt von ihm:

Ein Sermon vom ehelichen Stand
[...]
Zum ersten, daß ein Sakrament ist. Ein Sakrament aber heißt ein heiliges Zeichen, das do bedeut etwas anders geistlich, heilig, himmelisch und ewig Ding, gleich wie das Wasser der Taufe. Wann das der Priester über das Kind geußt, bedeut die heilige, gottlich und ewige Gnade, die doneben wird gossen in die Seele und Leib desselben Kinds und reiniget aus die Erbsunde, daß do Gottes Reich inne sei, welche Ding unaussprechliche Guter sein und gar viel unmeßlich großer dann das Wasser, das dieselben bedeutet. Also ist auch der eheliche Stand ein Sakrament, ein äußerlichs heiligs Zeichen des allergroßten, heiligesten, wirdigesten, edlesten Dings, das noch nie gewesen oder werden mag, das ist: die Vereinung gottlicher und menschlicher Natur in Christo.
[...]


Und Melanchthin schreibt in der Apologia:
Aber der eheliche Stand ist nicht erst eingesetzt im Neuen Testament, sondern bald als das menschliche Geschlecht erst geschaffen ist. Und er ist auch durch Gott befohlen und geboten. Er hat auch göttliche Zusagungen, welche wohl nicht eigentlich zum Neuen Testament gehören, sondern mehr das leibliche Leben angehen. Darum so es jemand will ein Sakrament nennen, fechten wir dies nicht hoch an.

Und etwas entspannender:
Was? Sieben Sakramente zählen
Die Herren Theologen? Ei!
Für Leute, welche niemals fehlen,
Heißt das doch gröblich sich verzählen!
Sind Buß' und Eh' nicht einerlei?

Johann Baptist Edler von Alxinger, (1755 - 1797), österreichischer Lyriker, Epiker und Epigramm-Dichter
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mitsch
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Beitrag von mitsch »

Also doch!

:jump:

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SpaceRat
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Beitrag von SpaceRat »

mitsch hat geschrieben:Also doch!
:jump:
In der Apologia steht auch, daß es eigentlich keine Rolex spielt:

"Hier befehlen sie, daß auch wir sieben Sakramente zählen. Wir glauben, es muß gezeigt werden, daß die in der Hl. Schrift üblichen Riten und Zeremonien nicht übersehen werden, wieviel sie auch sind. Wir glauben, daß es nicht viel ausmacht, auch wenn der Lehre wegen die einen so, die anderen anders zählen, wenn sie dennoch die in der Hl. Schrift überlieferten Riten richtig bewahren. Die Alten haben nicht in derselben Weise gezählt. Wenn wir die Sakramente als Riten bezeichnen, die den Befehl Gottes haben und denen die Verheißung der Gnade beigefügt ist, [so] kann man leicht beurteilen, was eigentlich Sakramente sind. ... Aber lassen wir das. Denn kein kluger Mann wird um die Zahl oder das Wort ["Sakrament"] streiten, wenn nur jene Riten beibehalten werden, de den Befehl Gottes und Verheißungen haben."
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mitsch
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Beitrag von mitsch »

SpaceRat hat geschrieben:
mitsch hat geschrieben:Also doch!
:jump:
In der Apologia steht auch, daß es eigentlich keine Rolex spielt:

"Hier befehlen sie, daß auch wir sieben Sakramente zählen. Wir glauben, es muß gezeigt werden, daß die in der Hl. Schrift üblichen Riten und Zeremonien nicht übersehen werden, wieviel sie auch sind. Wir glauben, daß es nicht viel ausmacht, auch wenn der Lehre wegen die einen so, die anderen anders zählen, wenn sie dennoch die in der Hl. Schrift überlieferten Riten richtig bewahren. Die Alten haben nicht in derselben Weise gezählt. Wenn wir die Sakramente als Riten bezeichnen, die den Befehl Gottes haben und denen die Verheißung der Gnade beigefügt ist, [so] kann man leicht beurteilen, was eigentlich Sakramente sind. ... Aber lassen wir das. Denn kein kluger Mann wird um die Zahl oder das Wort ["Sakrament"] streiten, wenn nur jene Riten beibehalten werden, de den Befehl Gottes und Verheißungen haben."
Genau! War nicht auch in der alten Kirche die Zahl der Sakramente lange Zeit immer wieder wechselnd?

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SpaceRat
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Beitrag von SpaceRat »

mitsch hat geschrieben:
SpaceRat hat geschrieben:
mitsch hat geschrieben:Also doch!
:jump:
In der Apologia steht auch, daß es eigentlich keine Rolex spielt:

"Hier befehlen sie, daß auch wir sieben Sakramente zählen. Wir glauben, es muß gezeigt werden, daß die in der Hl. Schrift üblichen Riten und Zeremonien nicht übersehen werden, wieviel sie auch sind. Wir glauben, daß es nicht viel ausmacht, auch wenn der Lehre wegen die einen so, die anderen anders zählen, wenn sie dennoch die in der Hl. Schrift überlieferten Riten richtig bewahren. Die Alten haben nicht in derselben Weise gezählt. Wenn wir die Sakramente als Riten bezeichnen, die den Befehl Gottes haben und denen die Verheißung der Gnade beigefügt ist, [so] kann man leicht beurteilen, was eigentlich Sakramente sind. ... Aber lassen wir das. Denn kein kluger Mann wird um die Zahl oder das Wort ["Sakrament"] streiten, wenn nur jene Riten beibehalten werden, de den Befehl Gottes und Verheißungen haben."
Genau! War nicht auch in der alten Kirche die Zahl der Sakramente lange Zeit immer wieder wechselnd?
Ja. Die Rede war von 4,7 oder 12 Sakramenten.
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Walter
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Beitrag von Walter »

Die gleiche Diskussion hatten wir übrigens vor genau zwei Wochen schon einmal (siehe ab hier).
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mitsch
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Beitrag von mitsch »

Walter hat geschrieben:Die gleiche Diskussion hatten wir übrigens vor genau zwei Wochen schon einmal (siehe ab hier).

Das stimmt - mea culpa!

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