Orthodoxe Gottesdienste

Ostkirchliche Themen.
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Linus
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Beitrag von Linus »

Nein, aber in gut katholischen Haushalten geht auch schon ein Liter Pro Woche weg...
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Linus hat geschrieben:Nein, aber in gut katholischen Haushalten geht auch schon ein Liter Pro Woche weg...
:hmm: ... und wohin ?
"Selig sind die, die nicht gesehen und doch geglaubt haben" (Joh. 20,31)

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Linus
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Beitrag von Linus »

auf die Stirn, und in den Mund, zum trinken.

Meine Schwiegermutter ist so ein Fall.
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Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

Linus hat geschrieben:auf die Stirn, und in den Mund, zum trinken.

Meine Schwiegermutter ist so ein Fall.
In Luft auflösen wird sich auch ein gewisser Teil, vor allem wenn das Weihwasserschälchen in der Küche und in gut beheizten Räumen hängt.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

Jonathan
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Kathisma

Beitrag von Jonathan »

Liebe Diskussionsfreunde,

zum Thema der orthodoxen Liturgie habe ich folgende Frage, bei der mir hier sicher jemand weiterhelfen kann, obwohl sie eigentlich banal ist:

Ich möchte gerne wissen, welche Psalmen jeweils ein Kathisma bilden. Über google konnte ich diese Frage leider nicht klären. Wenn jemand eine Seite im Internet kennt, auf der eine Zusammenstellung bzw. Zuordnung der jeweilgen Psalmen zu finden ist, wäre ich für einen Link dankbar.

Danke für Eure Antworten.

Jonathan

Germanus
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Beitrag von Germanus »

Lieber Jonathan,
habe gerade Deine Frage gelesen. Unter dem folgenden Link findest Du eine Aufstellung der Kathismata (in engl. Sprache) mit den dazugehörigen Psalmen:
http://www.pomog.org/index.html?http:// ... lter.shtml

Herzl. Grüße, Germanus

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

http://en.wikipedia.org/wiki/Kathisma

Eine Stasis wird abgeschlossen durch eine kleine Doxologie, 3x Alleluja, Kyrie eleison, kleine Doxologie.

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Alexander
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Re: Orthodoxe Gottesdienste

Beitrag von Alexander »

Der große Einzug. Was der Diakon in der Mitte in den Händen hält, die der Diskos (= die Patene)

Bild
Herr Gott,
großes Elend ist über mich gekommen.
Meine Sorgen wollen mich erdrücken,
ich weiß nicht ein noch aus.
Gott, sei gnädig und hilf.
Gib Kraft zu tragen, was du schickst,
laß die Furcht
nicht über mich herrschen.
(D. Bonhoeffer)

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Joseph
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Re: Orthodoxe Gottesdienste

Beitrag von Joseph »

Schönes Bild, danke....
Joseph
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Mary
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Re: Kathisma

Beitrag von Mary »

Jonathan hat geschrieben:Liebe Diskussionsfreunde,

zum Thema der orthodoxen Liturgie habe ich folgende Frage, bei der mir hier sicher jemand weiterhelfen kann, obwohl sie eigentlich banal ist:

Ich möchte gerne wissen, welche Psalmen jeweils ein Kathisma bilden. Über google konnte ich diese Frage leider nicht klären. Wenn jemand eine Seite im Internet kennt, auf der eine Zusammenstellung bzw. Zuordnung der jeweilgen Psalmen zu finden ist, wäre ich für einen Link dankbar.

Danke für Eure Antworten.

Jonathan
Hallo Jonathan,

Im Psalter, (Deutsch, aus dem Griechischen übersetzt von Dorothea Schütz herausgegeben vom Kloster des Hl Hiob von Pocaev, München ISBN 3-926165-85-5) findest Du die Kathismeneinteilungen, dazu die Einleitungs- und Schlussgebete, und Angaben, wann welche Kathismen in den Klöstern gebetet werden.

Ich persönlich mag diese Hilfe zum Beten der Psalmen, wenn auch die Worte manchmal ungewohnt klingen (war bisher die Lutherübersetzung gewohnt :-) ) Aber das ist garnicht schlecht, die Psalmen so "neu" zu entdecken.

Lg Maria
Who is so great a God as our God? You are the God who does wonders!

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songul
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Re: Orthodoxe Gottesdienste

Beitrag von songul »

Es gibt auch noch den Buchhagener Psalter:

Format 12 / 18,5 cm, 288 Seiten, gebunden, Leder mit Blind- und Goldprägung.
ISBN 978-3-926236-07-4
Einführungspreis bis 31. März 2010 € 24,-. Danach € 27,-

"Zur Übersetzung

Ziel war es, einen Psalter auf der Grundlage der Septuaginta zu gewinnen, der nicht nur „übersetztes Griechisch“ ist, sondern nach den großen Vorbildern eines Luther oder Guardini als deutscher Text aus sich selbst heraus überzeugt, der aus dem Ureigensten der deutschen Sprache schöpft, und ihre verdrängte Eigenschaft als heilige Sprache neu zum Tragen kommen lässt.

Sprache ist gestaltgewordener Geist, Abglanz und Widerhall des Ewigen Wortes. Dieser Urquell von Sprache tritt exemplarisch im Bereich des Heiligen hervor.

Liturgische Sprache gründet im Gebet. Sie darf und soll aus Allem schöpfen, alle Farb-, Licht- und Schattenwerte aus dem blutvollen, herrlichen und schrecklichen Erdenleben kennen, aber sie darf niemals profan, darf nicht Sprache des Alltags sein. Sprache kann, jenseits rationaliter fassbarer Gedanken, erheben oder herunterziehen. Sie kann den Sinn verflachen oder fälschen, wie sie ihn umgekehrt mit Wendungen, die durch Klang und Rhythmus, Spannung und Weite in der Zielsprache den Sinn stützen und stimmige Assoziationen anregen, klarzulegen, zu durchlichten und zu erheben vermag. "

Quelle:

Was mir persönlich aufgefallen war damals als ich drin herumblätterte war die Änlichkeit der Sprache mit dem Psalter Romano Guardinis, den ich persönlich sehr gerne habe, und als ich gefragt hatte, wurde mir bestätigt,dass dieser Psalter auch grossen Respekt geniesst bei den Mönchen.

LG Songul

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Niels
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Re: Orthodoxe Gottesdienste

Beitrag von Niels »

Gerade entdeckt: http://www.newliturgicalmovement.org/2 ... t-2nd.html
(dort findet man schöne Ikonen der Propheten Nahum, Habakuk und Zefanja :daumen-rauf: )
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Amandus2
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Re: Orthodoxe Gottesdienste

Beitrag von Amandus2 »

Ich war noch nie in einem orthodoxen Gottesdienst, würde aber gerne einmal eine orthodoxe Kirche in Berlin besuchen.

Frage: Könnt ihr einem Protestanten in Berlin eine Gemeinde empfehlen? Es gibt hier ja auch eine deutschsprachige Gemeinde.

Wie lange dauert ein solcher Gottesdienst und muss man dort tatsächlich die ganze Zeit stehen?

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anneke6
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Re: Orthodoxe Gottesdienste

Beitrag von anneke6 »

Zu Deinen letzten zwei Fragen: Wie lang er dauert hängt a) davon ab, um was für einen Gottesdienst es sich handelt und b) von der Gemeinde. Hier dauert die sonntägliche Göttliche Liturgie (Chrystostomus) ca 90 Minuten, wenn man pünktlich zum Orthros kommt 20 Minuten mehr. Basiliusliturgie dauert etwas länger. Nachtwache am Vorabend dauert hier so zwischen 120 und 160 Minuten. — Nach oben hin gibt es kaum Grenzen, ich habe da entsprechende Berichte von Männern gehört, die auf dem Berg Athos waren…
Du kannst auch später kommen oder früher gehen…aber das würde ich, wenn Du die Gottesdienste kennenlernen willst, nicht empfehlen.
Zum Stehen: Wenn Du müde wirst, kannst Du Dich setzen. Auch in Kirchen, wo es keine Bänke gibt, gibt es hinten ein paar Stühle. Pater Theodor war übrigens der Meinung, daß man zur Apostellesung sitzen sollte. Wenn der Priester oder Diakon ruft "Stehet aufrecht!" würde ich aber aufstehen.
???

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songul
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Re: Orthodoxe Gottesdienste

Beitrag von songul »

Amandus2 hat geschrieben:Ich war noch nie in einem orthodoxen Gottesdienst, würde aber gerne einmal eine orthodoxe Kirche in Berlin besuchen.
Frage: Könnt ihr einem Protestanten in Berlin eine Gemeinde empfehlen? Es gibt hier ja auch eine deutschsprachige Gemeinde.
Wie lange dauert ein solcher Gottesdienst und muss man dort tatsächlich die ganze Zeit stehen?
Es gibt in Berlin die deutschprachige Gemeinde zum Hl. Isidorus unter dem Patriarchat von Moskau.
Sie wird betreut von Pfr. Michail Rahr und feiert die Gottesdienste ausschliesslich in Deutsch.
Sie haben sogar die Erlaubniss erhalten nach dem gregorianischen Kalender die Feste zu feiern, da viele gemischte Familien haben und so alle gemeinsam feiern können.

Sie haben einen Blog:

http://heiligenisidor.blogspot.com/

Dei Gottesdienste sind "normal" ;) lang d.h. 1,5 h oder so. Für die, die nicht lang stehen können gibt es Sitzbänke.
Grundsätzlich sind in allen Gottesdiensten Nicht-Orthodoxe willkommen nur das meiste ist bei denen nicht in Deutsch.
Die Kirche von Antiochia dürfte auch viel in Deutsch anbieten, denn die jungen Leute - und die sind dort zahlreich - verstehen fast kein Arabisch mehr.
Einfach anrufen, Abouna Hanna freut sich sehr. Die Gastfreundschaft in dieser Gemeinde ist grandios (Orientalen eben) an vielen Sonntagen und an den Festen sowieso, kochen die Frauen Unmengen von Essen.

LG Songul

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Nietenolaf
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Re: Orthodoxe Gottesdienste

Beitrag von Nietenolaf »

anneke6 hat geschrieben:Pater Theodor war übrigens der Meinung, daß man zur Apostellesung sitzen sollte. Wenn der Priester oder Diakon ruft "Stehet aufrecht!" würde ich aber aufstehen.
Das dürfen/sollen an der Stelle nur die Priester und Bischöfe tun, wodurch angezeigt wird, daß sie ein apostolisches Amt ausüben.
ἐὰν γὰρ ἀποϑάνῃ ἄνϑρωπος, ζήσεται συντελέσας ἡμέρας τοῦ βίου αὐτοῦ· ὑπομενῶ, ἕως ἂν πάλιν γένωμαι.

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anneke6
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Re: Orthodoxe Gottesdienste

Beitrag von anneke6 »

Nietenolaf hat geschrieben:
anneke6 hat geschrieben:Pater Theodor war übrigens der Meinung, daß man zur Apostellesung sitzen sollte. Wenn der Priester oder Diakon ruft "Stehet aufrecht!" würde ich aber aufstehen.
Das dürfen/sollen an der Stelle nur die Priester und Bischöfe tun, wodurch angezeigt wird, daß sie ein apostolisches Amt ausüben.
Ich gebe ja nur wieder, was Pater Theodor gesagt hat
ieromonach hat geschrieben:Friede,
Sitzen sollte man während der Gottesdienste bei den Psalmenlesungen und während der Apostellesung. Das ist hl. apostolische Überlieferung, leider im Westen durch Einfluss des Protestantismus verlorengegangen…
http://kreuzgang.org/viewtopic.php?f=1& ... en#p229353
???

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songul
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Re: Orthodoxe Gottesdienste

Beitrag von songul »

anneke6 hat geschrieben:Zu Deinen letzten zwei Fragen: Wie lang er dauert hängt a) davon ab, um was für einen Gottesdienst es sich handelt und b) von der Gemeinde. Hier dauert die sonntägliche Göttliche Liturgie (Christostomus) ca 90 Minuten, wenn man pünktlich zum Orthros kommt 20 Minuten mehr. Basiliusliturgie dauert etwas länger. Nachtwache am Vorabend dauert hier so zwischen 120 und 160 Minuten. — Nach oben hin gibt es kaum Grenzen, ich habe da entsprechende Berichte von Männern gehört, die auf dem Berg Athos waren…
Du kannst auch später kommen oder früher gehen…aber das würde ich, wenn Du die Gottesdienste kennenlernen willst, nicht empfehlen.
Zum Stehen: Wenn Du müde wirst, kannst Du Dich setzen. Auch in Kirchen, wo es keine Bänke gibt, gibt es hinten ein paar Stühle. Pater Theodor war übrigens der Meinung, daß man zur Apostellesung sitzen sollte. Wenn der Priester oder Diakon ruft "Stehet aufrecht!" würde ich aber aufstehen.
Kleine Korrektur:

Nach dem slawischen Tipikon (etwa Ordinarium) wird in den Pfarrkirchen Nachtwache gefeiert; diese besteht aus Vesper, Laudes und Prim.
Am darauffolgenden Morgen folgt die Liturgie, der die Stunden Terz und Sext vorangehen.
Während der Stundenlesung findet die Gabenvorbereitung (Proskumidie) statt.

Nach dem griechischen Tipikon gibt es am Vorabend eine Vesper (in nur ganz seltenen Fällen findet eine Vigil statt) und am nächsten Morgen gibt es die Laudes in der Regel ohne die kleinen Stunden.

In den Klöstern, die ja zum Verrichten des Offiziums verpflichtet sind werden die Stunden und Liturgien in voller Länge vollzogen.

Als Faustregel kann gelten:
Russen und Georgier haben die längsten Gottesdienste; Griechen und Bulgaren mitunter die kürzesten und Rumänen und Serben liegen irgendwo dazwischen.

Aber alle haben längere Gottesdienste als in den West-Kirchen; meistens jedenfalls.

LG Songul

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anneke6
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Re: Orthodoxe Gottesdienste

Beitrag von anneke6 »

Im Westen gilt wohl "In der Kürze liegt die Würze"…aber in manchen Klöstern kann es auch ziemlich lange dauern.
Schade übrigens, daß es hier bei mir keine georgische Kirche gibt. Hier bei den Russen kommen auch Georgier, die ihr Vaterunser laut beten (dazu sind hier auch Deutsche eingeladen…) und ich finde, esi st eine schöne Sprache.
???

Amandus2
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Re: Orthodoxe Gottesdienste

Beitrag von Amandus2 »

Vielen Dank für die Tipps!

Vor einigen Monaten war hier ein kleiner Kirchentag, auf dem sich (fast) alle Gemeinden und Kirchen Berlins vorgestellt haben.

In der Reihe der Orthodoxen wurde eifrig Fleisch gegrillt und es roch sehr orientalisch.

Leider habe ich damals keine Gespräche mit den Orthodoxen geführt.

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anneke6
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Re: Orthodoxe Gottesdienste

Beitrag von anneke6 »

Jetzt wirst Du mit fast(en) food verköstigt. Ich hätte vorher auch nie gedacht, daß Auberginen auf Brot schmecken.
???

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songul
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Re: Orthodoxe Gottesdienste

Beitrag von songul »

Amandus2 hat geschrieben:Vielen Dank für die Tipps!

Vor einigen Monaten war hier ein kleiner Kirchentag, auf dem sich (fast) alle Gemeinden und Kirchen Berlins vorgestellt haben.

In der Reihe der Orthodoxen wurde eifrig Fleisch gegrillt und es roch sehr orientalisch.

Leider habe ich damals keine Gespräche mit den Orthodoxen geführt.
@2. Absatz:
Das waren bestimmt Abouna und seine Jungs aus der Türkei; viele von denen sind in der Dönerproduktion involviert und gehören zur Kirche von Antiochia.

@3. Absatz:
Tsk..Tsk..Tsk...Bild

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anneke6
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Re: Orthodoxe Gottesdienste

Beitrag von anneke6 »

Noch ein paar Anmerkungen von einer Nicht-Orthodoxen für einen Nicht-Orthodoxen:

1. Wenn die große Tür der Ikonostase offen steht, guck ruhig zu, was der Priester macht, aber bleib auf Deinem Platz (Persönliche Meinung)
2. Einen Gottesdienst der russisch-orthodoxen Kirche kann ich besonders empfehlen: Die Nachtwache vor Kreuzerhöhung. Der Vorhang ist fast die ganze Zeit zu, auf dem Tisch für die Ikone wird ein mit Kräutern geschmücktes Kreuz verehrt, es gibt drei vollständige Prostrationen und eine Litia.
3. Küsse die Ikone, die zur Verehrung ausgestellt ist, oder solche, die in Glaskästen untergebracht sind. Gemalte Ikonen, die nicht durch Glas geschützt sind, würde ich nicht küssen. Die hiesigen Georgier allerdings fahren mit dem Finger über den Rand solcher Ikonen und küssen ihn dann.

Nachtrag: Man küßt auf Ikonen nicht die Gesichter der dargestellten Personen. Empfehlungen, die man häufig lesen kann: Bei Christus küßt man Füße und Hände, bei der Gottesmutter den Saum des Kopftuchs, bei Johannes dem Täufer die Haare des abgetrennten Kopfes. Hier ist es allerdings üblich, den unteren Teil der Ikone zu küssen und danach mit der Stirn zu berühren. Als ich einmal, um besonders korrekt zu sein, die Füße des Gekreuzigten auf dem Segenskreuz küssen wollte, drückte der Priester mir die Mitte auf die Lippen.
???

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Joseph
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Re: Orthodoxe Gottesdienste

Beitrag von Joseph »

anneke6 hat geschrieben:Jetzt wirst Du mit fast(en) food verköstigt. Ich hätte vorher auch nie gedacht, daß Auberginen auf Brot schmecken.
Oder einen Portabello Pilz (riesig) wie ein Steak gegrillt mit Lauch, Zwiebeln und Pommes.....

Want mor recipes?

Gruß
Joseph
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Amandus2
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Re: Orthodoxe Gottesdienste

Beitrag von Amandus2 »

anneke6 hat geschrieben:Noch ein paar Anmerkungen von einer Nicht-Orthodoxen für einen Nicht-Orthodoxen:

1. Wenn die große Tür der Ikonostase offen steht, guck ruhig zu, was der Priester macht, aber bleib auf Deinem Platz (Persönliche Meinung)
2. Einen Gottesdienst der russisch-orthodoxen Kirche kann ich besonders empfehlen: Die Nachtwache vor Kreuzerhöhung. Der Vorhang ist fast die ganze Zeit zu, auf dem Tisch für die Ikone wird ein mit Kräutern geschmücktes Kreuz verehrt, es gibt drei vollständige Prostrationen und eine Litia.
3. Küsse die Ikone, die zur Verehrung ausgestellt ist, oder solche, die in Glaskästen untergebracht sind. Gemalte Ikonen, die nicht durch Glas geschützt sind, würde ich nicht küssen. Die hiesigen Georgier allerdings fahren mit dem Finger über den Rand solcher Ikonen und küssen ihn dann.

Nachtrag: Man küßt auf Ikonen nicht die Gesichter der dargestellten Personen. Empfehlungen, die man häufig lesen kann: Bei Christus küßt man Füße und Hände, bei der Gottesmutter den Saum des Kopftuchs, bei Johannes dem Täufer die Haare des abgetrennten Kopfes. Hier ist es allerdings üblich, den unteren Teil der Ikone zu küssen und danach mit der Stirn zu berühren. Als ich einmal, um besonders korrekt zu sein, die Füße des Gekreuzigten auf dem Segenskreuz küssen wollte, drückte der Priester mir die Mitte auf die Lippen.



Also, Ikonen küssen - das bringe ich nicht. Dafür müsste ich als Reformierter (Bilderverbot!) zu viele Hemmschwellen überwinden....

Ich habe vor zwei oder drei Jahren einmal einen Fernsehgottesdienst aus der rumänischen Kathedrale in Nürnberg(?) gesehen. Dieser hatte mir außerordentlich gut gefallen, wohl auch deshalb, weil die Übersetzung so hervorragend war. Der Übersetzer ging emotional und im Tonfall ganz auf die rumänische Sprache und Mentalität ein.

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Joseph
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Re: Orthodoxe Gottesdienste

Beitrag von Joseph »

anneke6 hat geschrieben: Zum Stehen: Wenn Du müde wirst, kannst Du Dich setzen. Auch in Kirchen, wo es keine Bänke gibt, gibt es hinten ein paar Stühle. Pater Theodor war übrigens der Meinung, daß man zur Apostellesung sitzen sollte. Wenn der Priester oder Diakon ruft "Stehet aufrecht!" würde ich aber aufstehen.
Obwohl ich ein feuriger Gegner von Bänken in der Kirche bin (Bänke, nicht ein paar Stühle für Fußkranke) und in meiner Kirche es auch keine gibt, machen wir es wie folgt.
Man steht Grundsätzlich, aber ganz bestimmt, auch wenn man seine Füße und Beine schon nicht mehr fühlen kann, beim Evangelium, der Epiklese (man macht eine Prostration oder am Sonntag eine tiefe Verbeugung), dem Vater Unser und immer wenn der Diakon ruft, "stand upright."
Man sitzt, im hinteren Eckchen auf zwei Bänken an der Wand oder bei der Predigt (auf dem Boden, wir haben Teppiche) oder kurz bevor man am umkippen oder nicht Orthodox ist....

Gruß
vom schon mehrfach am umkippen gewesenen
Joseph
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anneke6
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Re: Orthodoxe Gottesdienste

Beitrag von anneke6 »

@ Joseph: Hmm, das klingt extrem lecker. Mehr Rezepte? Gerne, stell sie doch in unseren Thread im Gemüsegarten.
@ Amandus: Schade, denn Ikonen gehören nunmal zum orthodoxen Gottesdienst dazu, ähnlich wie Weihrauch. Und in der Regel bekommt man das Antidoron, wenn man zur Kreuzesverehrung nach vorne kommt. Übrigens wird nicht in allen orthodoxen Gemeinden das Antidoron an Nicht-Orthodoxe abgegeben, aber die Frage hatten wir ja bereits.
???

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Re: Orthodoxe Gottesdienste

Beitrag von Amandus2 »

Ich habe heute einen schönes Satz von Johannes Chrysostomos gelesen, der mich sehr angesprochen hat. Er stammt aus dem Heft "CA - Confessio Augusta", III/2009), lutherisches Magazin. Wahrscheinlich kennen den hier alle schon auswendig, aber für mich war er neu:

"Was für ein Geschenk Christi! Oben lobpreisen Heerscharen der Engel, unten lobsingen Versammlungen von Menschenchören denselben Preisgesang. Oben jubeln die Seraphim den Dreimalheiliggesang, unten sendet dieselbe Menschenmenge denselben Gesang empor! Eine gemeinsame feierliche Versammlung der himmlischen und irdischen Welt kommt zusammen, eine Eucharistie, ein Frohsinn, ein Freudenchor!"

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Joseph
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Re: Orthodoxe Gottesdienste

Beitrag von Joseph »

Amandus2 hat geschrieben: Also, Ikonen küssen - das bringe ich nicht. Dafür müsste ich als Reformierter (Bilderverbot!) zu viele Hemmschwellen überwinden....
Amandus, niemand erwartet das von Dir.... Aber, hast Du schon mal ein Foto Deiner Eltern, Deiner Frau/Freundin, Deiner Kinder geküßt? Wenn ja, wem galt der Kuss? Dem Papierfoto oder der abgebildeten Person? Nun das ist die Idee hinter dem Küssen von Ikonen. Wenn nein, warum nicht? Weil es eine Sünde ist? Weil es unhygienisch ist? Oder weil es Dir emotionell nicht zusagt?
Wir Orthodoxe sind sehr physisch eingestellte leute (unser Körper betet mit) und haben die Tendenz alles (und jeden) zu küssen was nicht Niet- und Nagelfest ist. Nicht weil wir einen Fetisch haben der uns zwingt Holzbilder zu küssen sondern weil wir die natürliche Sehnsucht haben unsere Gefühle in einer simplen, menschlichen Weise auszudrücken.... und wir sind generell nicht sehr steif oder formell....

Kuss
Joseph
Zuletzt geändert von Joseph am Donnerstag 3. Dezember 2009, 21:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Joseph
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Re: Orthodoxe Gottesdienste

Beitrag von Joseph »

Amandus2 hat geschrieben: "Was für ein Geschenk Christi! Oben lobpreisen Heerscharen der Engel, unten lobsingen Versammlungen von Menschenchören denselben Preisgesang. Oben jubeln die Seraphim den Dreimalheiliggesang, unten sendet dieselbe Menschenmenge denselben Gesang empor! Eine gemeinsame feierliche Versammlung der himmlischen und irdischen Welt kommt zusammen, eine Eucharistie, ein Frohsinn, ein Freudenchor!"
Das ist die Göttliche Liturgie, so wie wir sie erfahren....

Das Motto der OK: Amandus "Come and see...!"
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taddeo
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Re: Orthodoxe Gottesdienste

Beitrag von taddeo »

Joseph hat geschrieben:
Amandus2 hat geschrieben: "Was für ein Geschenk Christi! Oben lobpreisen Heerscharen der Engel, unten lobsingen Versammlungen von Menschenchören denselben Preisgesang. Oben jubeln die Seraphim den Dreimalheiliggesang, unten sendet dieselbe Menschenmenge denselben Gesang empor! Eine gemeinsame feierliche Versammlung der himmlischen und irdischen Welt kommt zusammen, eine Eucharistie, ein Frohsinn, ein Freudenchor!"
Das ist die Göttliche Liturgie, so wie wir sie erfahren....
Gut katholisch halt ... ;D

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songul
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Re: Orthodoxe Gottesdienste

Beitrag von songul »

Amandus2 hat geschrieben: Also, Ikonen küssen - das bringe ich nicht. Dafür müsste ich als Reformierter (Bilderverbot!) zu viele Hemmschwellen überwinden....

Ich habe vor zwei oder drei Jahren einmal einen Fernsehgottesdienst aus der rumänischen Kathedrale in Nürnberg(?) gesehen. Dieser hatte mir außerordentlich gut gefallen, wohl auch deshalb, weil die Übersetzung so hervorragend war. Der Übersetzer ging emotional und im Tonfall ganz auf die rumänische Sprache und Mentalität ein.
Also Amandus2,
lass dich nicht irre machen.
Du wolltest wissen ob es in Berlin die Möglichkeit gibt orthodoxe Gottesdienste zu besuchen.
Ich hab dir ein paar Tipps gegeben.
Andere auch.
Grundsätzlich gilt, und für Berlin im besonderen (ich bin was Berlin betrifft durchaus Insiderin): Gäste, seien sie Christen oder Nichtchristen sind willkommen.
Kein Mensch erwartet von jemanden der sich nicht Auskennt oder nicht möchte, Ikonen zu küssen oder die Hande des Priesters oder ein Kreuz.
Zur Evangelienlesung oder dem Credo oder dem Vaterunser zu stehen ist auch in anderen Kirchen üblich und somit machbar; ansonsten kann jemand der neu und sich noch unsicher und vielleicht auch mal fremd fühlt, ruhig auf einer Bank oder einem Stuhl Rast nehmen und die Eindrücke in sich aufnehmen.
Das ist ganz normal.

Am Schluss einer jeden Liturgie gehen die Gläubigen nach vorne zum Priester und bekommen das gesegnete Brotstückchen (Antidoron) und der Priester wünscht ihnen einen gesegneten Feiertag.
Dabei küssen viele - nicht alle - das Segenskreuz und auch manchmal die Hand des Priesters. Wenn ein Priester merkt dass ein Gast vor ihm steht wird er ihm nicht das Brot verwehren oder gar ärgerlich sein, wenn er das Kreuz nicht küsst. Eher wird er fragen woher man kommt oder so. Und oft genug bekommt so einer dann noch eine extra Portion Brot dazu.
Das ist eigentlich bei allen so.
Nur wenn einer ganz offensichtlich erkenntlich ein Nichtchrist ist, dann bekommt er (vielleicht) dieses Brot nicht überreicht, denn die Bedingung ist eigentlich, das nur Christgläubigen auszuhändigen.

Aber Amandus, geh oder geh nicht; aber wenn du gehst, sei einfach wie in deiner eigenen Kirche ruhig und respektvoll.
Du gehst schliesslich in eine Kirche und nichts anderes.

LG Songul

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