Warum werden wir nicht orthodox?

Ostkirchliche Themen.
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Stephanie
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Registriert: Sonntag 24. Oktober 2010, 15:37

Re: Warum werden wir nicht orthodox?

Beitrag von Stephanie »

Sagt mal, ist euch irgendwas nicht bekommen?
Wird kaum der Gerechte gerettet, wo werde ich Sünder erscheinen? Die Last und Hitze des Tages habe ich nicht getragen. Die um die elfte Stunde kamen, denen zähle mich bei, Gott, und sei mein Erretter.

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taddeo
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Re: Warum werden wir nicht orthodox?

Beitrag von taddeo »

:D

Pilgerer
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Re: Warum werden wir nicht orthodox?

Beitrag von Pilgerer »

ad-fontes hat geschrieben:Das bezeichnet nach meinem Dafürhalten eine affektuöse, vielleicht auch eine spirituelle Bindung zur Kirche, ähnlich wie es einem Menschen im Zustand des Verliebtseins ergeht. Das ist nichts Schlechtes, im Gegenteil...vielleicht wird daraus der Anfang einer Reise, ein Aufbruch ins Unbekannte, das Wagnis sein Leben hinzugeben, das Abenteuer Gottes..der Weg zum Hafen, die Suche, ob noch Platz auf der Arche ist, die ins Leben führt..
Die orthodoxe Kirche ist aus meiner Sicht im Leibe Christi unverzichtbar und offenbart ganz wichtige Elemente des Evangeliums und der Jungfrau Zion. Es muss möglich sein, bestimmte Formen der Kirche zu bewundern, ohne sie sich zu eigen zu machen. Das gilt natürlich ebenso für die katholische Kirche oder andere reale Formen der Kirche Christi.
ad-fontes hat geschrieben:Diese leibliche, physische Bindung, diese Einverleibung in den Einflußbereich Gottes, die Inkorporation in den mystischen Leib Christi wird zwar in der Taufe grundgelegt, aber gelebt werden kann sie realiter nur in der Gemeinschaft der Heiligen und in der Gemeinschaft am Heiligen, mit den Vorvätern und Propheten, den Aposteln und allen Zeugen, die ihr Werk weiterführen, in Einheit mit Athanasius, Hilarius, Kyrill, Leo, Martinus und den übrigen orthodoxen Hierarchen auf dem Erdenrund, gestern und heute.
Die besondere Eigenschaft Jesu Christi ist, dass sein Leib ein Tempel Gottes ist, der von Gott erfüllt ist und von Satan befreit ist. Wenn wir im Glauben den leiblichen Kontakt zu Jesus Christus herstellen, können wir an seiner besonderen Eigenschaft partizipieren. Dazu gehört, mit Christi Augen andere Christen zu sehen. Immer, wenn wir diesen Kontakt zu Jesus nicht haben, verunreinigt der Sauerteig des Satans unser Denken und verführt uns zu Hass gegenüber den Mitchristen.
Möglicherweise kann eine ähnliche Bindung zu den Heiligen etc. eine vergleichbare Wirkung haben. Das zeigt sich darin, ob es der Streitsucht und dem Hass etc. wehrt. Denn eine gute Wurzel zeigt sich in den Früchten.
taddeo hat geschrieben:
Pilgerer hat geschrieben:In der leiblichen Bindung an Jesus Christus können wir den Einfluss Satans auf uns ausschließen.
Das glaubst auch bloß Du. Solang Du Fleisch hast und bist, kann der Teufel auf Dich einwirken, und er tut es, verlaß Dich drauf. :ikb_devil2:
Wenn wir die Gesinnung Christi annehmen und verwirklichen, können wir den Einfluss Satans immerhin verringern. Entscheidend ist, dass die "gute Gesinnung" nicht aus uns selbst kommt, sondern durch die leibliche Teilhabe an Jesus Christus. Denn Er ist besser als wir, und es schützt vor geistlichem Hochmut, eine gute Tugend geschenkt zu bekommen statt sie selbst erarbeitet zu haben.
Mary hat geschrieben:
Kritiker hat geschrieben:
Pilgerer hat geschrieben:Man kann die orthodoxe Kirche lieben und achten, ohne zu ihr zu konvertieren.
Es gibt nur die römisch-katholische Kirche, alles andere sind Sekten. Wer eine Sekte liebt, ist nicht katholisch.
Peng, das hat gesessen.
Wird allerdings den Pilgerer wenig betrüben, wenn er laut deiner Einschätzung nicht katholisch ist.

Allerdings: Wir befinden uns hier in der Sakristei... hier sind die Orthodoxen die richtigen Katholiken, :huhu:
Johannes 16: "31 Jesus antwortete ihnen: Jetzt glaubt ihr? 32 Siehe, es kommt die Stunde und ist schon gekommen, dass ihr zerstreut werdet, ein jeder in das Seine, und mich allein lasst. Aber ich bin nicht allein, denn der Vater ist bei mir."
Hier nennt Jesus die Ursachen der Christenspaltungen und zeigt, wie sie tendenziell überwunden werden können. Die wirklich katholische Gesinnung bedeutet, es mit der Rechthaberei nicht zu übertreiben, sondern Jesus mehr als alles zu suchen.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

Mary
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Re: Warum werden wir nicht orthodox?

Beitrag von Mary »

Pilgerer hat geschrieben: Die wirklich katholische Gesinnung bedeutet, es mit der Rechthaberei nicht zu übertreiben, sondern Jesus mehr als alles zu suchen.
Ja, da gebe ich Dir unumwunden recht :klatsch:
(War ja auch mehr ein Hinweis meinerseits, an den Kritiker, dass in der Sakristei die Orthodoxen Gastrecht geniessen und nicht als Sektierer gesehen werden.
Pilgerer hat geschrieben:Johannes 16: "31 Jesus antwortete ihnen: Jetzt glaubt ihr? 32 Siehe, es kommt die Stunde und ist schon gekommen, dass ihr zerstreut werdet, ein jeder in das Seine, und mich allein lasst.
Hier nennt Jesus die Ursachen der Christenspaltungen und zeigt, wie sie tendenziell überwunden werden können.
Ich glaube, dass Du hier Jesu Worte überstrapazierst. Jesus sagt hier seinen Jüngern voraus, dass sie sich zerstreuen werden bei seinem Prozess und der Kreuzigung ("und mich alleinlasst").

Von Spaltungen unter den Christen war da noch für sehr lange Zeit keine Rede.

Ich finde es schwierig, die Spaltungen unter den Christen quasi biblisch zu rechtfertigen in dem man "nachweist", Jesus habe sie vorausgesagt.

lg mary
Who is so great a God as our God? You are the God who does wonders!

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Sarandanon
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Re: Warum werden wir nicht orthodox?

Beitrag von Sarandanon »

Kritiker hat geschrieben:Es gibt nur die römisch-katholische Kirche, alles andere sind Sekten. Wer eine Sekte liebt, ist nicht katholisch.
:schnarch:
Dich, o Herr, kann nur verlieren, wer dich verlässt.
(Augustinus Aurelius)

Fragesteller
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Re: Warum werden wir nicht orthodox?

Beitrag von Fragesteller »

Pilgerer hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:Diese leibliche, physische Bindung, diese Einverleibung in den Einflußbereich Gottes, die Inkorporation in den mystischen Leib Christi wird zwar in der Taufe grundgelegt, aber gelebt werden kann sie realiter nur in der Gemeinschaft der Heiligen und in der Gemeinschaft am Heiligen, mit den Vorvätern und Propheten, den Aposteln und allen Zeugen, die ihr Werk weiterführen, in Einheit mit Athanasius, Hilarius, Kyrill, Leo, Martinus und den übrigen orthodoxen Hierarchen auf dem Erdenrund, gestern und heute.
Die besondere Eigenschaft Jesu Christi ist, dass sein Leib ein Tempel Gottes ist, der von Gott erfüllt ist und von Satan befreit ist. Wenn wir im Glauben den leiblichen Kontakt zu Jesus Christus herstellen, können wir an seiner besonderen Eigenschaft partizipieren. Dazu gehört, mit Christi Augen andere Christen zu sehen. Immer, wenn wir diesen Kontakt zu Jesus nicht haben, verunreinigt der Sauerteig des Satans unser Denken und verführt uns zu Hass gegenüber den Mitchristen.
Möglicherweise kann eine ähnliche Bindung zu den Heiligen etc. eine vergleichbare Wirkung haben. Das zeigt sich darin, ob es der Streitsucht und dem Hass etc. wehrt. Denn eine gute Wurzel zeigt sich in den Früchten.
Dir sollte schon klar sein, dass die leibliche Bindung, die Ad-Fontes anpricht, das sakramentale Eingeleibtsein in den Leib Christi meint, das in derTaufe grundgelegt wiud, aber sich im kirhclichen Leben , in der "Gemeinschaft am Heiligen und der Gemeinschaft der Heiligen", bewähren muss.

(Hier könntest Du allerdings darauf hinweisen, dass es etwa das Abendmahl auch außerhalb der Orthodoxie gibt, dass Du seine vorausseetzung, dort geschehe nichts, nicht teilst und dass folglich die Gemeinschaft am Heiligen, über die die Gemeinschaft der HEiligen zustande kommt, auch hier ohne daraüber hinausgehende sichtbare Einheit geteilt werden könne. Hier wäre das Gespräch, wegen unterschiedlicher Prämissen, wohl beendet.)

Pilgerer
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Re: Warum werden wir nicht orthodox?

Beitrag von Pilgerer »

Am besten - wo wir hier in der Sakristei sind - einige Punkte, die ich in der orthodoxen Kirche gut finde:

- Ein gutes Gleichgewicht zwischen dem patriarchalischen und dem Gleichheits-Prinzip
- Die Bewahrung eines stärker spirituellen Erbes der Kirche Christi
- Die stärkere Bedeutung der Auferstehung
- Der Humor und die Gelassenheit orthodoxer Geistlicher
Mary hat geschrieben:Ich glaube, dass Du hier Jesu Worte überstrapazierst. Jesus sagt hier seinen Jüngern voraus, dass sie sich zerstreuen werden bei seinem Prozess und der Kreuzigung ("und mich alleinlasst").

Von Spaltungen unter den Christen war da noch für sehr lange Zeit keine Rede.

Ich finde es schwierig, die Spaltungen unter den Christen quasi biblisch zu rechtfertigen in dem man "nachweist", Jesus habe sie vorausgesagt.
Erste Spaltungen geschahen schon sehr früh mit den "Monophysiten" oder den persischen Christen, auch im Koran (7. Jahrhundert) findet man schon den Hinweis zahlreiche Spaltungen der Christen. Die größte Spaltung war und ist jedoch der Hass zwischen Christen. Satan hat immer dann gewonnen, wenn Christen einander hassen. Bei allem Streben nach Rechtgläubigkeit etc. sollten alle Christen dies meiden. Denn Hass trennt von Gott und Jesus, macht letztlich wieder gottlos.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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