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Re: Trennung zwischen Ost und West: das Papsttum

Verfasst: Freitag 12. September 2014, 19:38
von Pilgerer
Mary hat geschrieben:
Pilgerer hat geschrieben:
Mary hat geschrieben:Es geht um den Glauben, den Petrus als Erster bekannt hat: "Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes". Dieser Glaube ist der Fels, auf dem Christus seine Kirche gebaut hat.
Haben die Petrus-Briefe eine damit zusammen hängende Bedeutung?
Ich verstehe Deine Frage nicht ganz... bitte nochmal erläutern.
Welchen Stellenwert haben die Petrus-Briefe? Entspricht das der Bedeutung Petri?

Re: Trennung zwischen Ost und West: das Papsttum

Verfasst: Freitag 12. September 2014, 22:35
von Mary
Pilgerer hat geschrieben: Welchen Stellenwert haben die Petrus-Briefe?
Sie sind genauso Heilige Schrift wie die Paulus-Briefe.
Pilgerer hat geschrieben:Entspricht das der Bedeutung Petri?
Was ist denn Deiner Meinung nach die Bedeutung Petri?

(meine Meinung: Petrus war der Jünger, der sich - bsp durch sein Messiasbekenntnis - besonders hervorgetan hat. Schon in der Jerusalemer Gemeinde war er aber nicht Oberhaupt. Er hat - genauso wie die anderen Apostel - keinen direkten Nachfolger, sondern hat Älteste eingesetzt. In Rom bsp den Linus. Er hat also mit Paulus gemeinsam die Gemeinde in Rom gegründet, war aber nie deren Bischof. Ein Petrusamt gibt es nicht.)

Re: Trennung zwischen Ost und West: das Papsttum

Verfasst: Freitag 12. September 2014, 22:57
von Tinius
Mary hat geschrieben:
Pilgerer hat geschrieben: Welchen Stellenwert haben die Petrus-Briefe?
Sie sind genauso Heilige Schrift wie die Paulus-Briefe.
Pilgerer hat geschrieben:Entspricht das der Bedeutung Petri?
Was ist denn Deiner Meinung nach die Bedeutung Petri?

(meine Meinung: Petrus war der Jünger, der sich - bsp durch sein Messiasbekenntnis - besonders hervorgetan hat. Schon in der Jerusalemer Gemeinde war er aber nicht Oberhaupt. Er hat - genauso wie die anderen Apostel - keinen direkten Nachfolger, sondern hat Älteste eingesetzt. In Rom bsp den Linus. Er hat also mit Paulus gemeinsam die Gemeinde in Rom gegründet, war aber nie deren Bischof. Ein Petrusamt gibt es nicht.)
Das ist richtig. Zu wem zog Paulus hinauf nach Jerusalem ??? Wen traf er dort bei seiner zweiten Jerusalem-Reise ???? Keinen Petrus allein, der als zentrale Figur der Apostelgeschichte in Jerusalem wirkte. Sondern die Säulen Jakobus den Gerechten, Johannes und Kephas.

Re: Trennung zwischen Ost und West: das Papsttum

Verfasst: Samstag 13. September 2014, 00:37
von taddeo
Mary hat geschrieben:(meine Meinung: Petrus war der Jünger, der sich - bsp durch sein Messiasbekenntnis - besonders hervorgetan hat. Schon in der Jerusalemer Gemeinde war er aber nicht Oberhaupt. Er hat - genauso wie die anderen Apostel - keinen direkten Nachfolger, sondern hat Älteste eingesetzt. In Rom bsp den Linus. Er hat also mit Paulus gemeinsam die Gemeinde in Rom gegründet, war aber nie deren Bischof. Ein Petrusamt gibt es nicht.)
Diese Meinung sei Dir unbenommen, sie muß wohl zu Deinem orthodoxen Selbstverständnis gehören - sie ist aber durch historische Forschungen nicht gedeckt.
Petrus war zeitweise durchaus eine Art "Oberhaupt" der Jerusalemer Gemeinde, man denke nur an die Pfingstereignisse in der Apostelgeschichte; da tritt immer Petrus als Wortführer auf. In anderen Gemeinden, etwa in Antiochia (diese Tradition stammt m. W. aus der Orthodoxie!), und später auch in Rom hatte er durchaus "Bischofsrang". Man hätte nicht gerade ihn zum Kreuzigen ausgesucht, wenn man nicht damit das Oberhaupt dieses Christenclubs hätte abservieren können.

Re: Trennung zwischen Ost und West: das Papsttum

Verfasst: Samstag 13. September 2014, 09:49
von Sarandanon
Mary hat geschrieben:(meine Meinung: Petrus war der Jünger, der sich - bsp durch sein Messiasbekenntnis - besonders hervorgetan hat. Schon in der Jerusalemer Gemeinde war er aber nicht Oberhaupt. Er hat - genauso wie die anderen Apostel - keinen direkten Nachfolger, sondern hat Älteste eingesetzt. In Rom bsp den Linus. Er hat also mit Paulus gemeinsam die Gemeinde in Rom gegründet, war aber nie deren Bischof. Ein Petrusamt gibt es nicht.)
Das ist nicht nur orthodoxe Ansicht, es entspricht meiner Meinung nach der der Alten Kirche. Wobei wir in der AKK nicht unbedingt widersprechen, dass Petrus Bischof von Rom war. Ich glaube sogar, dass er es war.

Allerdings seine von IHM übertragene Aufgabe als der "Fels, auf dem ER die Kirche baut" steht damit nicht in unmittelbarem Zusammenhang. Es war eine einmalig vergebene Aufgabe an Petrus, aus dem sich kein Nachfolgeanspruch ergeben hat. Dieser wurde erst mühevoll durch Rom über einen jahrhundertewährenden Machtkampf mit den anderen Patriarchaten menschlich konstruiert.

Re: Trennung zwischen Ost und West: das Papsttum

Verfasst: Samstag 13. September 2014, 09:58
von Mary
taddeo hat geschrieben: Petrus war zeitweise durchaus eine Art "Oberhaupt" der Jerusalemer Gemeinde, man denke nur an die Pfingstereignisse in der Apostelgeschichte; da tritt immer Petrus als Wortführer auf. In anderen Gemeinden, etwa in Antiochia (diese Tradition stammt m. W. aus der Orthodoxie!), und später auch in Rom hatte er durchaus "Bischofsrang".
Wortführer, Apostel und Evangelist - ja.
Bischof - nein.

Wie hätte Petrus auch Bischof sein können.... er ist ja immer unterwegs gewesen, bis er nach Rom kam. (siehe die Grussworte im 1. Petrusbrief.)

Re: Trennung zwischen Ost und West: das Papsttum

Verfasst: Samstag 13. September 2014, 18:44
von Pilgerer
Mary hat geschrieben:
Pilgerer hat geschrieben: Welchen Stellenwert haben die Petrus-Briefe?
Sie sind genauso Heilige Schrift wie die Paulus-Briefe.
Pilgerer hat geschrieben:Entspricht das der Bedeutung Petri?
Was ist denn Deiner Meinung nach die Bedeutung Petri?

(meine Meinung: Petrus war der Jünger, der sich - bsp durch sein Messiasbekenntnis - besonders hervorgetan hat. Schon in der Jerusalemer Gemeinde war er aber nicht Oberhaupt. Er hat - genauso wie die anderen Apostel - keinen direkten Nachfolger, sondern hat Älteste eingesetzt. In Rom bsp den Linus. Er hat also mit Paulus gemeinsam die Gemeinde in Rom gegründet, war aber nie deren Bischof. Ein Petrusamt gibt es nicht.)
Zunächst einmal gilt das, was für die Kirche als Kollektiv gilt, meiner Ansicht nach auch für die Kirche als Individuum: "19 Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch ist und den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört?" (1. Korinther 6,19). Der Glaube Petri ist der Anfang oder "Fels" des persönlichen wie des gemeinschaftlichen Glaubens. Auf diesem Anfang bauen Paulus und später Johannes auf.
Was macht den Glauben Petri aus? Es ist ein Glaube, der von den "Pforten der Hölle" nicht überwunden werden kann (Matthäus 16,18). Es gibt im Leben eines Christen wie der Kirche schwerste Anfechtungen aller Art: Philosophien, Schicksalsschläge, Versuchungen etc. was alles den Glauben anfechten könnte. Der Glaube Petri ist ein Glaube, der dagegen besteht. Dieser "felsenfeste" Glaube ist notwendig, um nicht vom Glauben abzufallen.