Jeremias hat geschrieben:Ich mochte Vr. Sergius sehr gerne, als ich in seinem Gottesdienst als Messdiener diente. Auch seine Bücher sind sehr angenehme Stützen für den Gottesdienst. Daher sehe ich es ungern, wenn seine Person hier für irgendeine Argumentationsrichtung benutzt wird. Damit meine ich beide Diskutanden! Vr. Sergius' Person, ob im Guten oder Schlechten, ist mit Sicherheit nicht Thema eines Stranges namens "Mysterien". Wenn man darüber diskutieren will, dann sollte man einen eigenen Strang aufmachen. Allerdings würde ich davon absehen, da er vielen Leuten noch zu frisch im Gedächtnis ist und sicher nicht jedem gleich lieb ist, allein wegen seiner Biographie.
Es geht hier um einen Absatz, um ein, zwei Sätze. An Vater Augustinus von Hippo wird auch (ja noch mehr) kritisiert, dennoch bleibt der ein Heiliger der Kirche.
Jeremias hat geschrieben:Ich persönlich würde in diesem Forum den Begriff Sakramente nicht verwenden, da er historisch gewachsen etwas anderes bezeichnet als der orthodoxe Begriff Mysterien. Die Siebenzahl ist, soweit ich weiß, bspw. Teil der Sakramentstheologie.
Und wenn es um eine Vergleichbarkeit geht, sträuben sich mir auch die Nackenhaare. Ist denn das Mysterium der Ehe, der Krankensalbung und der Taufe gleich zu werten? Oder sollte man es nicht lieber sein lassen, da Kategorien aufzustellen, eben weil das so schlecht untereinander zu werten ist? Ich plädiere für Letzteres. Es gibt Mysterien und sie gehören zur Kirche (Mysterium der Kirche...).
Nur zur Klarstellung: Ich verfalle nun nicht meinerseits in den Fehler, meine eigene Position in dieser Frage absolut zu setzen. Wie Nietenolaf bereits darauf hinwies, gibt es Termini, deren deutsche Entsprechung noch gesucht werden muß (was er allerdings bei der Wendung "in die Aionen der Aionen" = "in Ewigkeit" merkwürdigerweise wieder einschränkt).
Nun ist es für die Orthodoxie völlig irrelevant, was ich denke und meine. Ich würde mir lediglich wünschen, daß ein solches Vorhaben nicht so schnell (voreilig) durchgezogen wird, wie es zunächst seitens der orth. Bischofskonferenz den Eindruck erweckte. Ein solches Projekt kann und sollte man nicht übers Knie brechen; bewährte andere Übersetzungen sollten nicht zugunsten einer Einheitsübersetzung verboten werden.
Einerseits hat es Vorteile, so meine ich, wenn eine Übersetzung aus einem Guß entsteht, andererseits ist sie als Werk eines einzelnen (hier: Vr. Benedikt Schneider) in der Gefahr, unausgewogen zu werden; - eine Gefahr, die sich durch Erarbeitung im Konsens eventuell minimieren ließe.
Im Umgang mit der Sprache wird sich letztlich zeigen, ob die Gläubigen und Hirten (in Deutschland) sich in einem selbstverordneten Käfig befinden oder ob sie in der Katholizität stehen und aus ihr leben.