Die Gottesgebärerin

Ostkirchliche Themen.
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lifestylekatholik
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von lifestylekatholik »

Das heißt, Maria ist doch nicht von jedem Sündenmakel frei?
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Lupus
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von Lupus »

Warum sollte nicht die ewige Weisheit und Vorsehung Gottes die Jungfrau, aus der sein Sohn geboren werden sollte, gleichsam im Vorgriff auf die der ganzen Menschheit zugedachte Erlösung von Sünde und Schuld durch die Hingabe eben dieses Sohnes vorbereitet und somit durch Gnade, nicht eigenes Verdienst, makellos und rein geschaffen haben?

+L.
Christus mein Leben, Maria meine Hoffnung, Don Bosco mein Ideal!

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Monergist
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von Monergist »

Das heißt, dass sie nach orthodoxem Verständnis die gleichen Voraussetzungen/"Startbedingungen" wie alle Menschen hatte - damit erlösungsbedürftig war -, "eine von uns" war, stellvertretend für die Menschheit in den göttlichen Heilsplan einstimmen konnte, den Kampf gegen die Sünde und die Leidenschaften mit Askese und Gehorsam erfolgreich führte und deshalb besonders verehrungswürdig ist.

Allerdings unterscheidet sich das orthodoxe Erbsündenverständnis erheblich von dem rk, so dass aus diesem Grund auch eine Diskussion über diese Frage schwierig ist.
1 Cor.11:30: That is why the work of a priest is not to distribute tickets, so that people might enter Paradise; he must heal people, so that when they encounter God, God will become light and not fire to them.

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lifestylekatholik
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von lifestylekatholik »

Monergist hat geschrieben:Allerdings unterscheidet sich das orthodoxe Erbsündenverständnis erheblich von dem rk, so dass aus diesem Grund auch eine Diskussion über diese Frage schwierig ist.
Wenn also die Orthodoxen unter dem Wort »Erbsünde« etwas anderes verstehen als die Katholiken, inwiefern ist dann die unbefleckte Empfängnis, die ja von der Erbsünde nach katholischem Verständnis redet, also das, was die Orthodoxen unter »Erbsünde« verstehen, gerade nicht betrifft, problematisch?

Ohne Makel der Erbsünde geboren -- heißt das nicht eben genau dies: Dass Maria immer frei von jeder Sünde war? :hmm:
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Monergist
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von Monergist »

Problematisch ist, dass nach Eurem Verständnis die Gottesgebärerin nicht sündigen konnte und nach unserem nicht sündigen wollte, wie es einmal jemand irgendwo formuliert hat (ich weiß auf die Schnelle nicht wer und wo).
1 Cor.11:30: That is why the work of a priest is not to distribute tickets, so that people might enter Paradise; he must heal people, so that when they encounter God, God will become light and not fire to them.

Miserere Nobis Domine
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

Der Begriff "Erbsünde" ist in der Orthodoxe gar nicht üblich, eher spricht man von der "Sünde der Vorfahren".

Die Lehre, dass jeder Mensch durch das Gezeugtsein schon sündig wäre, gibt es in der Orthodoxie jedenfalls nicht. Auch nicht die Lehre, dass die persönliche Sünde Adams von uns geerbt sei. Darum ist es nicht nötig, da für Maria eine Ausnahme zu machen. Ein sündloses Leben unter den gleichen Bedingungen wie für den Rest der Menschheit genügt.

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Anselmus
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von Anselmus »

Ja, ich war da auch ein wenig "flapsig", als ich denn Begriff Erbsünde verwandte. Aber ich denke, Monergist und MND haben schon das nötige dazu gesagt.

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anneke6
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von anneke6 »

Monergist hat geschrieben:Problematisch ist, dass nach Eurem Verständnis die Gottesgebärerin nicht sündigen konnte und nach unserem nicht sündigen wollte, wie es einmal jemand irgendwo formuliert hat (ich weiß auf die Schnelle nicht wer und wo).
Bist Du Dir da sicher? Vor dem Sündenfall gab es keine Erbsünde (wenn wir diese katholische Lehre jetzt einmal als Axiom ansehen) und als Adam und Eva erschaffen wurden, waren sie komplett frei von ihr. Dennoch waren sie in der Lage zu sündigen. Warum hätte es bei Maria anders sein sollen? Ich denke — als Katholikin — daß Maria mit einem freien Willen ausgestattet war und auf die Botschaft des Engels ablehnend hätte reagieren können.
???

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lifestylekatholik
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von lifestylekatholik »

anneke6 hat geschrieben:Ich denke — als Katholikin — daß Maria mit einem freien Willen ausgestattet war und auf die Botschaft des Engels ablehnend hätte reagieren können.
Selbstverständlich hätte sie.

Auch die Darstellung durch MND, was die Erbsünde nach katholischem Verständnis bedeute (»Die Lehre, dass jeder Mensch durch das Gezeugtsein schon sündig wäre, gibt es in der Orthodoxie jedenfalls nicht. Auch nicht die Lehre, dass die persönliche Sünde Adams von uns geerbt sei.«) ist schief und weist in die falsche Richtung.

Aber immerhin lerne ich hier in der Sakristei die Sichtweise einiger Orthodoxer kennen.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Monergist
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von Monergist »

anneke6 hat geschrieben:
Monergist hat geschrieben:Problematisch ist, dass nach Eurem Verständnis die Gottesgebärerin nicht sündigen konnte und nach unserem nicht sündigen wollte, wie es einmal jemand irgendwo formuliert hat (ich weiß auf die Schnelle nicht wer und wo).
Bist Du Dir da sicher? Vor dem Sündenfall gab es keine Erbsünde (wenn wir diese katholische Lehre jetzt einmal als Axiom ansehen) und als Adam und Eva erschaffen wurden, waren sie komplett frei von ihr. Dennoch waren sie in der Lage zu sündigen. Warum hätte es bei Maria anders sein sollen? Ich denke — als Katholikin — daß Maria mit einem freien Willen ausgestattet war und auf die Botschaft des Engels ablehnend hätte reagieren können.
Ehrlich gesagt, finde ich Deinen Einwand gerade relativ richtig. :) Unter dem stärkeren Vorbehalt, dass ich mich irre (da dies nun nicht gerade mein Spezialgebiet ist), ist doch meines Wissens mit dem Sündenfall nach rk Verständnis als Strafe Gottes die ursprüngliche Gerechtigkeit der ersten Menschen verloren gegangen, sie wurden sterblich und vor allem der übernatürlichen - geschaffenen - Gnadenkräfte beraubt. Und dies galt für alle Menschen, aber nicht für die Gottesmutter, die nach rk Auffassung vollumfänglich von der Erbsünde befreit wurde (deshalb ist der orthodoxe Hinweis, dass sie andere Voraussetzungen hatte, richtig). In der Tat hat dies aber auch für Eva gegolten... :hmm:

Dennoch machen (der auch von Dir in anderen Sachen schon verlinkte) Fr. John Matusiak http://www.oca.org/QA.asp?ID=116&SID=3 und auch diese ansonsten gute Seite den "Vorwurf":
http://www.stjohndc.org/Russian/orthhtrdx/e_P06.htm (Verehrung der Gottesmutter)
http://www.stjohndc.org/Russian/orthhtrdx/e_P07.htm (Erbsünde)...
1 Cor.11:30: That is why the work of a priest is not to distribute tickets, so that people might enter Paradise; he must heal people, so that when they encounter God, God will become light and not fire to them.

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Anselmus
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von Anselmus »

Ein Stichwort, dass hier vielleicht von Interesse sein könnte, ist die Konkupiszenz. Demzufolge hat nach katholischer Lehre die Erbsünde die Folge, dass die Menschen zum Bösen neigen. Sündigen kann man sicherlich auch ohne Erbsünde (sonst wäre die Erbsünde nicht möglich). Allerdings ist es durch die Erbsünde (nämlich genauer gesagt durch die Konkupiszenz) schwerer, nicht zu sündigen. So wie ich den KKK lese (habe aber nicht alles gelesen). Ist Maria "von jedem Makel der Erbsünde unversehrt" geboren wurden, dürfte also auch nicht unter der Konkupiszenz gelitten habe. Somit war es iher möglich zu sündigen, aber sie neigte nciht so sehr dazu wie andere...

Bliebe also dennoch ein Unterschied zur orthodoxen Auffassung. Hier noch eine Stelle aus dem KKK dazu

besonders interessant sind wohl Absatz 405 und 411

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Nassos
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von Nassos »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Nassos hat geschrieben:Ich las das heute hier
wikipedia hat geschrieben:In der Ostkirche wird Maria als "Panhagia" (die Ganzheilige) und "von jedem Sündenmakel frei" gefeiert, womit ebenfalls ein positives Verständnis der "unbefleckten Empfängnis" ausgesagt wird, obwohl die orthodoxe Kirche die Bulle "Ineffabilis Deus" nicht akzeptiert.
Der Verfasser scheint ja ein römischer Katholik zu sein... Aber kann man die zitierte Aussage so stehen lassen?
Was stört dich daran? Die unbefleckte Empfängnis bedeutet, Maria wurde vom ersten Augenblick an vor der Sünde bewahrt. Sie ist »von jedem Sündenmakel frei«.
Hallo lifestylekatholik,

mich stört gar nichts an der Aussage. Es hörte sich so an, als ob wir das auch gerne hätten, aber es nicht wagen zu dogmatisieren, weil es nirgends belegt oder durch die Väter erwähnt wird. Und sich sicherheitshalber sich nicht all zu weit aus dem Fenster lehnt.

Ich wollte eigentlich von den Orthodoxen hier wissen, ob die Aussage so wie sie in wikipedia steht, richtig ist.

Was die Erbsünde angeht, ist es doch wurscht, wie sie heißt. Bei der unbefleckten Empfängnis geht es doch darum, ob Maria von Anfang an ohne makellos war. Der Gedanke, dass sie es war, empfinde ich persönlich als schön. Der Gedanke, dass sie es nicht war, sondern "eine von uns" und uns Geschöpfen trotzdem diese Ehre zuteil wurde, durch sie geboren zu werden... das lässt einen doch auch vor Ehrfurcht erzittern.

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Nietenolaf
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von Nietenolaf »

Laß Dich von Lifestylekatholik nicht hinter's Licht führen. Die "Unbefleckte Empfängnis" ist ein Dogma, das die Gottesmutter primär aus der Wirkung der Ursünde herausnimmt. "Von jedem Sündenmakel frei" klingt zwar schön und akzeptabel, das trifft aber nicht den Kerngehalt des Dogmas.

Katechismus der Katholischen Kirche, §491 hat geschrieben:Im Laufe der Jahrhunderte wurde sich die Kirche bewußt, daß Maria, von Gott ,,mit Gnade erfüllt" (Lk 1,28), schon bei ihrer Empfängnis erlöst worden ist. Das bekennt das Dogma von der unbefleckten Empfängnis, das 1854 von Papst Pius IX. verkündigt wurde: daß die seligste Jungfrau Maria im ersten Augenblick ihrer Empfängnis durch die einzigartige Gnade und Bevorzugung des allmächtigen Gottes im Hinblick auf die Verdienste Christi Jesu, des Erlösers des Menschengeschlechtes, von jeglichem Makel der Urschuld unversehrt bewahrt wurde"(DS 2803).


PS: Das Zitat aus Wikipedia ist bezüglich der "Unbefleckten Empfängnis" unsinnig und irreführend.
ἐὰν γὰρ ἀποϑάνῃ ἄνϑρωπος, ζήσεται συντελέσας ἡμέρας τοῦ βίου αὐτοῦ· ὑπομενῶ, ἕως ἂν πάλιν γένωμαι.

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Nassos
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von Nassos »

Merci. Das heißt dann, dass die Orthodoxie in keinster Weise an so etwas denkt (ich spreche hier nicht vom dogmatisieren), also: "ja, liebe Katholiken, könnte schon sein, aber es ist Spekulation"...?
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Marion
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von Marion »

anneke6 hat geschrieben:
Monergist hat geschrieben:Problematisch ist, dass nach Eurem Verständnis die Gottesgebärerin nicht sündigen konnte und nach unserem nicht sündigen wollte, wie es einmal jemand irgendwo formuliert hat (ich weiß auf die Schnelle nicht wer und wo).
Bist Du Dir da sicher? Vor dem Sündenfall gab es keine Erbsünde (wenn wir diese katholische Lehre jetzt einmal als Axiom ansehen) und als Adam und Eva erschaffen wurden, waren sie komplett frei von ihr. Dennoch waren sie in der Lage zu sündigen. Warum hätte es bei Maria anders sein sollen? Ich denke — als Katholikin — daß Maria mit einem freien Willen ausgestattet war und auf die Botschaft des Engels ablehnend hätte reagieren können.
:daumen-rauf:
Natürlich hätte sie (auch nach Katholischer Lehre) sündigen können. Sie besaß wie wir alle den freien Willen :)
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Nassos
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von Nassos »

Nein, auch nach orthodoxem Verständnis war Maria jederzeit in der Lage zu sündigen. Auch bei uns wird ihr Wille (und zwar im direkten Gegensatz zu Evas Willen) hervorgehoben. So hatte ich es auch stets von der römisch-katholischen Kirche aufgefasst.

Ich halte die Unfähigkeit zur Sünde für ein ... ungültiges Dogma. :breitgrins: :pfeif:
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Johannes22101988
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von Johannes22101988 »

Nassos hat geschrieben:Nein, auch nach orthodoxem Verständnis war Maria jederzeit in der Lage zu sündigen. Auch bei uns wird ihr Wille (und zwar im direkten Gegensatz zu Evas Willen) hervorgehoben. So hatte ich es auch stets von der römisch-katholischen Kirche aufgefasst.

Ich halte die Unfähigkeit zur Sünde für ein ... ungültiges Dogma. :breitgrins: :pfeif:
und die ist für mich viel zu leicht nachvollziehbar :roll: :pfeif:
Wer die kirche nicht als mutter sieht, kann GOTT nicht als VATER sehen.

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Nassos
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von Nassos »

da fällt mir gerade was Schreckliches ein. Was wäre gewesen,wenn sie unbefleckt empfangen wurde, aber dann doch gesündigt hätte? :auweia:
Θεούλη μου...
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Johannes22101988
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von Johannes22101988 »

Nassos hat geschrieben:da fällt mir gerade was Schreckliches ein. Was wäre gewesen,wenn sie unbefleckt empfangen wurde, aber dann doch gesündigt hätte? :auweia:
Θεούλη μου...
manche dinge wären glaube ich unmöglich - ebenso, dass auch unsere mutter gesündigt hat. :breitgrins:
Wer die kirche nicht als mutter sieht, kann GOTT nicht als VATER sehen.

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Nassos
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von Nassos »

Ach so, Du bist auch der Meinung, dass sie zur Sünde unfähig war?

nee, Mann, sie WOLLTE NICHT. Sie hätte aber können.
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Christ86
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von Christ86 »

Nassos hat geschrieben:Ach so, Du bist auch der Meinung, dass sie zur Sünde unfähig war?

nee, Mann, sie WOLLTE NICHT. Sie hätte aber können.
Natürlich hätte die Allerseligste Mutter Gottes sündigen können, denn sie war ein Mensch wie wir, aber als die treueste Dienerin Gottes tat sie es einfach nicht. Sie wollte nicht, wie du es sagst, denn sie war und ist dem Herrn treu ergeben. Sie ist das Bild der neuen Schöpfung und die Mutter der Kirche. :huhu:
Wie bewundernswert sind deine Werke, o Herr, alles hast du mit Weisheit gemacht! Ps 104

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Monergist
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von Monergist »

Hallo Nassos,

Nietenolaf hat Recht, wenn er betont, dass die Gottesgebärerin ebenso wie alle Menschen der Erbsünde im orthodoxen Verständnis unterworfen war. Das ist der Unterschied.

Bartholomäus der I. zu dem Thema (Englisch)
1 Cor.11:30: That is why the work of a priest is not to distribute tickets, so that people might enter Paradise; he must heal people, so that when they encounter God, God will become light and not fire to them.

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Johannes22101988
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von Johannes22101988 »

Christ86 hat geschrieben:
Nassos hat geschrieben:Ach so, Du bist auch der Meinung, dass sie zur Sünde unfähig war?

nee, Mann, sie WOLLTE NICHT. Sie hätte aber können.
Natürlich hätte die Allerseligste Mutter Gottes sündigen können, denn sie war ein Mensch wie wir, aber als die treueste Dienerin Gottes tat sie es einfach nicht. Sie wollte nicht, wie du es sagst, denn sie war und ist dem Herrn treu ergeben. Sie ist das Bild der neuen Schöpfung und die Mutter der Kirche. :huhu:
die jeder christ als vorbild haben sollte ( ich gucke da jetzt ganz scharf zu den protestanten :detektiv: )
Wer die kirche nicht als mutter sieht, kann GOTT nicht als VATER sehen.

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Christ86
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von Christ86 »

Johannes22101988 hat geschrieben:
Christ86 hat geschrieben:
Nassos hat geschrieben:Ach so, Du bist auch der Meinung, dass sie zur Sünde unfähig war?

nee, Mann, sie WOLLTE NICHT. Sie hätte aber können.
Natürlich hätte die Allerseligste Mutter Gottes sündigen können, denn sie war ein Mensch wie wir, aber als die treueste Dienerin Gottes tat sie es einfach nicht. Sie wollte nicht, wie du es sagst, denn sie war und ist dem Herrn treu ergeben. Sie ist das Bild der neuen Schöpfung und die Mutter der Kirche. :huhu:
die jeder christ als vorbild haben sollte ( ich gucke da jetzt ganz scharf zu den protestanten :detektiv: )
:erschrocken:

Protestanten? Gde?

:ikb_tank: :ikb_tomcat: :ikb_tank:
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anneke6
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von anneke6 »

Daß Maria ein Vorbild ist, wird wohl kein ernsthafter Protestant leugnen.
Ich war übrigens vor ein paar Wochen in einer evangelischen Kirche. Die hatten dort einen "Raum der Stille" ausgeschildert…dort gab es zwei Ikonen, einmal Christus und einmal die Gottesgebärerin, ein paar Stühle und die Möglichkeit, Kerzen anzuzünden. Den Preis von 50 ct fand ich, da es sich um hohe Kerzen und nicht um Teelichter handelte, auch nachvollziehbar. Allgemein wirkte der "Raum der Stille" ansprechend. Und still war es tatsächlich. ;)
???

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lifestylekatholik
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von lifestylekatholik »

Nassos hat geschrieben:Merci. Das heißt dann, dass die Orthodoxie in keinster Weise an so etwas denkt (ich spreche hier nicht vom dogmatisieren), also: "ja, liebe Katholiken, könnte schon sein, aber es ist Spekulation"...?
Lass dich nicht von Nietenolaf hinters Licht führen, der aus Worten Fallstricke dreht. Aber ich bin hier eh im falschen Film. :huhu:
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Nassos
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von Nassos »

nein, nein, die Frage nach dem Denken aber nicht dogamtisieren war ernst gemeint.

Du bist hier nicht im falschen Film. Gerade bei diesen unterschiedlichen Ansichten ist es wichtig, dass kein falsches Verständnis entsteht.
Holzi lehrte mich einst, was die Unbefleckte Empfängnis wirklich heißt, denn wie die meisten Laien, ging ich ja auch von etwas ganz anderem aus.
Außerdem fängste ja an, die Denke der Orthodoxen zu durchschauen :detektiv: :blinker:
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Mary
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von Mary »

Nassos hat geschrieben:
Ich wollte eigentlich von den Orthodoxen hier wissen, ob die Aussage so wie sie in wikipedia steht, richtig ist.

Was die Erbsünde angeht, ist es doch wurscht, wie sie heißt. Bei der unbefleckten Empfängnis geht es doch darum, ob Maria von Anfang an ohne makellos war. Der Gedanke, dass sie es war, empfinde ich persönlich als schön. Der Gedanke, dass sie es nicht war, sondern "eine von uns" und uns Geschöpfen trotzdem diese Ehre zuteil wurde, durch sie geboren zu werden... das lässt einen doch auch vor Ehrfurcht erzittern.

Nassos
Hallo Nassos,

ein Gedanke ist in der Diskussion bisher nicht zur Sprache gekommen.

So wie ich es damals als römische Katholikin verstand, ist das Dogma von der "ohne Erbsünde empfangenen" Maria nicht so sehr eine Aussage über Marias eigene Sündlosigkeit, sondern eine Aussage darüber, dass sie als Mutter des menschwerdenden Gottes überhaupt in Frage kommen konnte.

Nach katholischer Lehre wird die Erbsünde an jeden Menschen als zwar nicht persönliche, aber doch als Schuld in Form der Erbsünde weitergegeben. (siehe auch die Sorge um ungetauft verstorbene Kinder...)
Hätte nun Maria diese Erbsünde (Erbschuld) getragen, so hätte sie diese auch an ihren Sohn Jesus weitervererbt. Dadurch wäre Jesus nicht mehr der Sündenlose gewesen.

Ich denke, daraus wird klar, dass Orthodoxe ein solches Verständnis von der Sündlosigkeit Mariens nicht teilen können.

Wir glauben aber sicher, auch ohne Dogma, an die Sündlosigkeit der Gottesgebärerin! Als Kind schon wurde sie ja dem Tempel übergeben und hat sicher eine Umgebung und Erziehung genossen, die andere sich nur wünschen können, mal so salopp gesagt. In sehr jungen Jahren (ich nehme an, nach der ersten Menstruation) dem Josef verlobt, hat sie dann den Herrn empfangen. Und... auch wenn die Schrift davon spricht, dass sie vieles, was mit ihrem Kind geschah, zuerst nicht verstanden hat... so glaube ich doch ganz fest, dass sie, die Gott in ihrem Schoss trug, nicht (mehr) sündigen konnte.

Liebe Grüsse
Maria
Who is so great a God as our God? You are the God who does wonders!

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Nassos
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von Nassos »

Ich weiß, dass es hierbei um ein "würdiges Gefäß" geht. Aber die Weitergabe der Erbsünde an Jesus von einer makellosen Maria bedarf der Unfehlbarkeit, weil die Füße, auf die es steht (nach dieser Logik, die Du anführst) viel schwächer sind als tönerne.

Es setzt die unbefleckte Empfängnis auch der Vorgänger Mariens voraus. Warum sollte ansonsten die unbefleckte Empfängnis durch Gottes Gnade bei Ihr möglich sein, aber nicht beim fleischgewordenen Gott selber (wo Gott doch nicht anders als unbefleckt empfangen weren kann)? Oder kam die göttliche Natur etwas später hinzu?
So gedacht hört sich das ganze nicht ganz "ungefährlich" an.
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Nassos
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von Nassos »

Gebete an die Allheilige Gottesgebärerin.

Akathist an die Allheilige Gottesgebärerin
Hieraus zur Struktur:
Nach dem Proömium folgen jeweils abwechselnd insgesamt 12 große Strophen (Ikos, griech. οίκος) und 12 kleine (Kontakion, griech. κοντάκιο). Die Ikoi enden jeweils mit einem und demselben thematischen Refrain (im Akathist an die Gottesmutter beispielsweise "Χαῖρε, Νύμφη ἀνύμφευτε", deutsch etwa "Freue Dich, unvermählte Braut!"). Die Kontakia enden auf "Halleluja". Das "Freue Dich", die sogenannten Chairetismen (vom griech. Χαῖρε - "Freue Dich", eine griechische Grußformel), aus denen die Ikoi im wesentlichen bestehen, sind ein Charakteristikum für die Akathist-Hymnen. Jeder Ikos enthält 12 Chairetismen, welche im Griechischen isosyllabisch paarweise und mit identischer Metrik angeordnet sind. Ursprüngliche Akathiste bilden außerdem, nimmt man die Anfangsbuchstaben der Ikoi und Kontakia hintereinander, in dem Sinne ein Akrostichon, dass damit das gesamte (griechische, aus 24 Buchstaben bestehende) Alphabet "abgearbeitet" wird.
Der Akathis wird in Griechenland auch "die Grüße" genannt, der Hauptinhalt der Kondakien.

Ich bitte Euch herzlich, nehmt Euch die Zeit und lest das nicht nur durch, sondern versucht das in Eure Seele wirken zu lassen.
Unsere Allheilige Fürbitterin, das junge demütige Mädchen, das den Willen des Herrn ehrte und uns die Pforte zum Paradies quasi wieder aufmachte (nun, eigentlich der Herr mit Seiner Auferstehung), aber Sie, die den Herrn stillte, gilt unsere höchste Verehrung - und diese kann nie genug sein.

Allheilige Gottesgebärerin, errette uns!
1. Kondakion
Dir, der für uns kämpfenden Heerführerin, bringen wir, als Deine von den Übeln erlösten Knechte, dankerfüllte Siegeslieder dar, o Gottesgebärerin. Die Du unüberwindliche Macht besitzt, errette uns aus allen Gefahren, auf daß wir Dir zurufen: Sei gegrüßt, Du unvermählte Braut!

1. Ikos
Aus oberster Ordnung vom Himmel wurde ein Engel gesandt, um der Gottesmutter zuzurufen: Sei gegrüßt! Allheilige Gottesgebärerin, errette uns(3x)
Und als bei seinem Gruß der Körperlose Dich, Herr, Sich verkörpern sah, geriet er außer Fassung, wankte, doch stand er und rief gefaßt Ihr zu:
Sei gegrüßt, durch Dich wird aufleuchten die Freude;
sei gegrüßt, durch Dich wird schwinden der Fluch.
Sei gegrüßt, Du Ruf, Aufrichtung des gefallenen Adam;
sei gegrüßt, Du Erlösung von den Tränen Evas.
Sei gegrüßt, Du Höhe, schwer erklimmbar für Menschenverstand;
sei gegrüßt, Du Tiefe, schwer ergründbar auch Engelaugen.
Sei gegrüßt, da Du des Königs Thron bist;
sei gegrüßt, da Du den Träger des Universums trägst.
Sei gegrüßt, Du Stern, der die Sonne bedeutet;
sei gegrüßt, Du Mutterleib, da Gott Fleisch annimmt.
Sei gegrüßt, durch Dich wird die Schöpfung neu gewirkt;
sei gegrüßt, durch Dich werfen wir vor dem Schöpfer uns nieder.
Sei gegrüßt, Du unvermählte Braut!

2. Kondakion
Blickt die Heilige auf sich in ihrer Reinheit, antwortet unbefangen Gabriel:
Das Befremdliche, was Du sagst, ist meinem Sinn schwer eingänglich:
Denn wie kannst Du von Schwangerschaft reden, die ohne Samen entstand, und rufst noch: Halleluja!

2. Ikos[/b]
Christi Geburt, die unerkennbare Erkenntnis zu erkennen, suchte die Jungfrau und rief dem Gottesdiener zu:
Sag' mir, wie kann ich den Sohn aus reinem Leib gebären?
Der sprach zu ihr, vor Heiligem erbebend, jedoch mit starker Stimme:
Sei gegrüßt, Du Eingeweihte in unsäglichen Ratschluß;
sei gegrüßt, Du Vertrauen derer, die in Schweigen bitten.
Sei gegrüßt, Du Beginn der Wunder Christi;
sei gegrüßt, Du Zusammenfassung Seiner Lehren des Heils.
Sei gegrüßt, Du Himmelsleiter, auf welcher Gott herniederstieg;
sei gegrüßt, Du Brücke, die führt die Irdischen zum Himmel.
Sei gegrüßt, Du Wunder, von Engeln vielverkündet;
sei gegrüßt, Du Wunde, von Dämonen vielbeweint.
Sei gegrüßt, die Du durch unsägliches Geheimnis das Licht hervorbrachtest;
sei gegrüßt, die Du das «Wie» niemanden lehrtest.
Sei gegrüßt, die Du der Weisen Wissen übersteigst;
sei gegrüßt, die Du den Sinn der im Glauben Treuen erhellst.
Sei gegrüßt, Du unvermählte Braut!

3. Kondakion

Dann überschattete die Kraft des Höchsten zur Empfängnis die Jungfrau,
die von keinem Manne wußte, und ihren Leib, reich an Frucht,
wies Er als liebliches Feld allen, die das Heil ernten wollen und dabei so singen: Halleluja!

3. Ikos
Empfangen hatte die Jungfrau in Ihrem Leibe Gott und eilte zu Elisabeth.
Deren Kind erkannte sogleich der Gottesmutter Begrüßungskuß,
und freudig hüpfte es im Mutterleibe, als ob es sänge und Ihr zuriefe:
Sei gegrüßt, Du Zweig, auf welchem aufbricht unverwelkliche Blüte;
sei gegrüßt, Du Schatz, in welchem sich findet unsterbliche Frucht.
Sei gegrüßt, die Du Gott, den menschenliebenden Ackermann, auf dem Ackerboden Deines Leibes wachsen läßt;
sei gegrüßt, die Du den anpflanzt, der unser Leben gepflanzt hat.
Sei gegrüßt, Du Flur, wo aufgeht der Barmherzigkeit Fülle;
sei gegrüßt, Du Tafel überreich mit Versöhnung gedeckt.
Sei gegrüßt, da Du aufsprießen läßt des Paradieses üppige Wiese;
sei gegrüßt, da Du den Seelenhafen bereitest.
Sei gegrüßt, Du angenehm duftender Weihrauch der Fürbitte;
sei gegrüßt, Du Aussöhnung für das ganze All.
Sei gegrüßt, Du Wohlgefallen Gottes an den Sterblichen;
sei gegrüßt, Du Zugang der Sterblichen zu Gott.
Sei gegrüßt, Du unvermählte Braut!

4. Kondakion
Fluten von zweifelnden Gedanken im Innern rissen den enthaltsamen Josef hinweg.
Zu Dir schaute er, die Du von keinem Manne berührt, argwöhnte, Du seiest, Unbefleckte, von verstohlener Liebschaft verführt.
Als er aber Deine Empfängnis vom Heiligen Geiste verstand, sagte er: Halleluja!

4. Ikos
Gloria hörten die Hirten die Engel singen, himmlische Hymnen auf das Kommen Christi ins Fleisch.
Und eilig gleichsam zum Hirten gekommen, schauen sie Ihn als Lamm unschuldig am Leibe Mariens weiden.
Der sangen sie Hymnen und sagten:
Sei gegrüßt, Du Mutter des Hirten und Lammes zugleich;
sei gegrüßt, Du Hürde der geistlichen Herde.
Sei gegrüßt, Du Schutzwehr gegen unsichtbare Feinde;
sei gegrüßt, Du Öffnung der Paradiesespforten.
Sei gegrüßt, da der Himmel jubelt mit der Erde;
sei gegrüßt, da Irdisches mit Himmlischen tanzt.
Sei gegrüßt, Du Mund der Apostel, nimmer verstummt;
sei gegrüßt, Du Mut der sich selbst Überwindenden, nimmer besiegt.
Sei gegrüßt, Du Stütze, die stark macht den Glauben;
sei gegrüßt, Du strahlende Erkenntnis der Gnade.
Sei gegrüßt, durch Dich wurde die Unterwelt entblößt;
sei gegrüßt, durch Dich zogen wir an der Herrlichkeit Hülle.
Sei gegrüßt, Du unvermählte Braut!

5. Kondakion
Den zu Gott eilenden Stern betrachtend, folgten die Weisen seinem Glänze nach.
Sie verfügten als Wegleuchte über den Stern und erkundeten so den über alles verfügenden Herrn.
Und als sie den nicht Erreichbaren erreichten, kam Freude über sie, und sie riefen Ihm zu: Halleluja!

5. Ikos
In den Händen der Jungfrau erblickten die Söhne der Chaldäer den, der mit Seiner Hand die Menschen schuf.
Und da sie in Ihm den Herrscher erkannten, auch wenn Er angenommen hatte Knechtsgestalt, eilten sie,
Ihn mit Geschenken zu ehren und zur Gesegneten zu rufen:
Sei gegrüßt, Du Mutter des Sternes ohne Untergang;
sei gegrüßt, Du Schimmer des Tages, da sich das Geheimnis offenbart.
Sei gegrüßt, die Du den Flammenofen des Truges löschtest;
sei gegrüßt, die Du alle ins Geheimnis der Dreifaltigkeit Eingeweihten erleuchtest.
Sei gegrüßt, die Du den menschenhassenden Tyrannen aus der Herrschaft jagst;
sei gegrüßt, die Du Christus, den menschenliebenden Herrn und König, zeigst.
Sei gegrüßt, die Du erlöst von unvernünftigem Gottesdienst;
sei gegrüßt, die Du aus dem Schmutz böser Werke uns reißt.
Sei gegrüßt, die Du ein Ende setzt der Feueranbetung;
sei gegrüßt, die Du dämpfst die Flamme der Leidenschaften.
Sei gegrüßt, Du Führerin der Gläubigen zu maßvollem Leben;
sei gegrüßt, Du Wonne aller Menschenkinder.
Sei gegrüßt, Du unvermählte Braut!

6. Kondakion
Jeder der Weisen, nun Gott tragenden Verkünder, kehrte nach Babylon heim.
Sie erfüllten die Weissagung und verkündeten Dich als Christus allen.
Von ihnen unbeachtet, blieb zurück König Herodes, der geschwätzige Tor, der nicht einmal zu singen wußte: Halleluja!

6. Ikos
Indem Du, Heiland, strahlen ließest in Ägypten der Wahrheit Licht, vertriebst Du der Lüge Dunkel.
Denn die falschen Götter dort ertrugen Deine Stärke nicht und stürzten.
Die vom Götzendienst Erlösten aber riefen zu der Gottesmutter:
Sei gegrüßt, Du Wiederaufrichtung der Menschen;
sei gegrüßt, Du Sturz der Dämonen.
Sei gegrüßt, die Du den Irrwahn des Truges niedergetreten;
sei gegrüßt, die Du der falschen Götter Fallgrube aufdecktest.
Sei gegrüßt, Du Meer, das den Pharao dieser Welt verschlang;
sei gegrüßt, Du Felsen, der Du Lebensdurst stilltest.
Sei gegrüßt, Du Feuersäule, Wegweiser für die im Dunkel;
sei gegrüßt, Du schirmender Schutz für die Welt, weiter gespannt als die Wolke, die Israel deckte.
Sei gegrüßt, Du neue MannaSpeise;
sei gegrüßt, Du Dienerin bei heiligem Festmahl.
Sei gegrüßt, Du Land der Verheißung;
sei gegrüßt, Milch und Honig fließen aus Dir.
Sei gegrüßt, Du unvermählte Braut!

7. Kondakion
Lenken wollte seine Schritte der greise Simeon aus dieser trügerischen Zeit, da wurdest Du,
ein neugeborenes Kind, vor ihn gebracht, er aber erkannte Dich als vollkommenen Gott.
Deswegen staunte er über Deine unaussprechliche Weisheit und rief aus: Halleluja!

7. Ikos
Makellose neue Schöpfung zeigte der Schöpfer und machte sie uns sichtbar, die wir durch Ihn geworden.
Er ließ sie aufgehen aus unbesätem Mutterleib und bewahrte diesen unversehrt wie vordem,
damit wir dies Wunder schauen, sie preisen und rufen:
Sei gegrüßt, Du Blume der Unverweslichkeit;
sei gegrüßt, Du Krone enthaltsamen Lebens.
Sei gegrüßt, aus Dir leuchtet sichtbar Auferstehung auf;
sei gegrüßt, Du läßt das Leben der Engel uns schauen.
Sei gegrüßt, Du Baum mit prangender Frucht, der Glaubenstreue nährt;
sei gegrüßt, Du Lebensholz mit schattigem Laube, welches viele unter sich birgt.
Sei gegrüßt, die im Leibe Du birgst der Eingekerkerten Befreier;
sei gegrüßt, die zur Welt Du bringst Den, der die Irrenden führt auf den Weg.
Sei gegrüßt, Du Bitte, deren Reinheit den gerechten Richter rührt;
sei gegrüßt, Du Vergebung für viele, die vom Bösen waren verführt.
Sei gegrüßt, Du Schutzkleid, Du gibst den Nackten Mut;
sei gegrüßt, Du Zärtlichkeit, Du besiegst die begehrende Glut.
Sei gegrüßt, Du unvermählte Braut!

8. Kondakion
Nie zuvor geschaute, fremde Geburt wir sehen, laßt uns fremd werden der Welt, lenken wir unseren Sinn zum Himmel:
Denn darum erschien der Höchste auf Erden, gering in Menschengestalt, daß Er ziehe zu Seiner Höhe, die zu Ihm rufen:
Halleluja!

8. Ikos
Ohne von der oberen Welt entfernt zu sein, war Er ganz und gar ins Niedrige gekommen, Gott, das unbeschreibliche Wort.
Denn Herabkunft Gottes und nicht räumliche Entfernung war es, Geburt aus der Jungfrau,
welche Gott empfing und solches vernahm:
Sei gegrüßt, Du Raum des über den Raum erhabenen Gottes;
sei gegrüßt, Du Tor für das verehrte Geheimnis.
Sei gegrüßt, Du zweifelhafte Kunde der Ungläubigen;
sei gegrüßt, Du Ruhm ohne Zweifel den Gläubigen.
Sei gegrüßt, Du allerheiligster Wagen Des, der über den Cherubim thront;
sei gegrüßt, Du vorzügliches Gemach Des, der über den Seraphim thront.
Sei gegrüßt, die Du die Gegensätze zu Einem zusammenführst;
sei gegrüßt, die Du Jungfräulichkeit und Mutterschaft vereinigst.
Sei gegrüßt, durch Dich wurde aufgehoben der Sündenfall;
sei gegrüßt, durch Dich ist geöffnet das Paradies für uns alle.
Sei gegrüßt, Du Schlüssel zu Christi Königreich;
sei gegrüßt, Du Hoffnung der ewigen Güter.
Sei gegrüßt, Du unvermählte Braut!

9. Kondakion
Die ganze Himmelswelt der Engel staunte sehr über Deiner Menschwerdung gewaltiges Werk.
Denn den als Gott Unnahbaren sahen sie als allen nahbaren Menschen.
Mit uns teilte Er Sein Leben, hörte aber von allen Menschen und Engeln: Halleluja!

9. Ikos
Die wortreichen Redner sehen wir stumm wie Fische vor Dir, o Gottesgebärerin.
Denn sie vermögen nicht zu sagen, wie Du Jungfrau bleibst und doch Mutter zu werden vermochtest.
Wir aber staunen vor dem Geheimnis und rufen laut im Glauben:
Sei gegrüßt, Du Gefäß der Weisheit Gottes;
sei gegrüßt, Du Schatzkammer Seiner Vorsehung.
Sei gegrüßt, die Du weise Philosophen als Unweise zeigst;
sei gegrüßt, da Sprachkundige Du als unfähig zum Sprechen erweist.
Sei gegrüßt, da die gewaltigen Denker zu Narren wurden;
sei gegrüßt, da die Fabeldichter dahinwelkten vor Dir.
Sei gegrüßt, die Du zerreißt der Athener Lügennetze;
sei gegrüßt, die Du füllst der Fischer Netze.
Sei gegrüßt, die Du herausführst aus der Tiefe der Unwissenheit;
sei gegrüßt, die Du viele erleuchtest mit Erkenntnis.
Sei gegrüßt, Du Schiff derer, die gerettet werden wollen;
sei gegrüßt, Du Hafen derer, die das Meer des Lebens durchfahren.
Sei gegrüßt, Du unvermählte Braut!

10. Kondakion
Retten will die Welt, Der alles schuf, der Weltenordner,
Er kam zur Welt aus eignem Willen, und da Er als Gott der Hirte ist,
erschien Er um unseretwillen als Mensch nach unserer Art,
denn Der durch Gleiches das Gleiche berief, hört nun als Gott: Halleluja!

10. Ikos

Schützende Mauer für Jungfrauen bist Du, Gottesmutter und Jungfrau, auch für alle, die zu Dir fliehen.
Denn der Schöpfer des Himmels und der Erden bereitete Dich, Du Reine,
nahm Wohnung in Deinem Schöße und lehrte alle, zu Dir zu rufen:
Sei gegrüßt, Du Ehrenmal der Jungfräulichkeit;
sei gegrüßt, Du Tor des Heils.
Sei gegrüßt, Du Anführerin geistiger Neuschöpfung;
sei gegrüßt, Du Spenderin göttlicher Güte.
Sei gegrüßt, denn Du hast wiedergeboren die in Schande Empfangenen;
sei gegrüßt, denn Du brachtest die der Vernunft Beraubten zur Vernunft.
Sei gegrüßt, die Du vernichtest den Verderber der Sinne;
sei gegrüßt, die Du gebierst den Erzeuger der Reinheit.
Sei gegrüßt, Du Brautgemach der Vermählung ohne Bräutigam;
sei gegrüßt, die Du die Gläubigen mit dem Herrn verbindest.
Sei gegrüßt, Du edle Erzieherin der Jungfrauen;
sei gegrüßt, Du Brautführerin heiliger Seelen.
Sei gegrüßt, Du unvermählte Braut!

11. Kondakion
Kein Lobgesang, der sich bemüht, sie darzulegen, kommet gleich der Fülle Deiner vielen Erbarmungen:
Selbst wenn wir auch Lieder an Zahl dem Sande gleich darbrächten, heiliger König,
nichts würden wir vollbringen, würdig dessen, das Du uns gabst, die wir zu Dir rufen: Halleluja.

11. Ikos
Als lichtbringenden Leuchter, der denen in der Finsternis erschien, sehen wir die heilige Jungfrau;
denn indem sie das nicht irdische Licht anzündet, führt sie alle zur göttlichen Erkenntnis,
mit Glanz erleuchtet sie den Verstand und wird mit dem Zuruf geehrt:
Sei gegrüßt, Du Strahl der geistigen Sonne;
sei gegrüßt, Du Lichtpfeil aus nie dunkelndem Glanz.
Sei gegrüßt, Du Blitz, der die Seelen erhellt;
sei gegrüßt, wie Donner fällst Du die Feinde.
Sei gegrüßt, Du läßt aufgehn lichtreiche Erleuchtung;
sei gegrüßt, Du läßt aufquellen reichfließenden Strom.
Sei gegrüßt, Du zeichnest das Bild uns vom künftigen Brunnen des Lebens;
sei gegrüßt, Du wäschst weg den Schmutz unseres sündigen Strebens.
Sei gegrüßt, Du Becken, das reinwäscht unser Gewissen;
sei gegrüßt, Du Krug, der mischt unsern Jubel wie Wein.
Sei gegrüßt, Du Dufthauch von Christi Wohlgeruch;
sei gegrüßt, Du heiteres Leben bei Gottes mystischem Freudenmahl.
Sei gegrüßt, Du unvermählte Braut!

12. Kondakion
Verirrung von Anbeginn nun gnädig zu vergeben, beschloß Er, Der die Schulden aller Menschen bezahlt.
Er nahm Wohnung nach Seinem Willen bei denen, die Seiner Gnade fern.
Den Schuldschein zerriß Er und hört nun von allen: Halleluja!

12. Ikos

Wenn wir Dein Gebären besingen, preisen wir alle Dich, Gottesmutter, als lebendigen Tempel.
Denn in Deinem Schöße hat Wohnung genommen der Herr, Dessen Hand das All zusammenhält,
und Er heiligte, verherrlichte, lehrte alle, zu Dir zu rufen:
Sei gegrüßt, Du Stiftshütte Gottes und des Wortes;
sei gegrüßt, Du Heilige, erhabener als die Heiligen.
Sei gegrüßt, Du Lade des Bundes, golden vom Geist;
sei gegrüßt, Du Schatzkammer unerschöpflichen Lebens.
Sei gegrüßt, Du kostbares Diadem Gott fürchtender Herrscher;
sei gegrüßt, Du Ehre und Ruhm ehrfürchtiger Priester.
Sei gegrüßt, Du unerschütterlicher Wehrturm der Kirche;
sei gegrüßt, Du unüberwindliche Mauer Seines Reichs.
Sei gegrüßt, durch Dich werden Siegeszeichen errichtet;
sei gegrüßt, durch Dich stürzen Feinde zu Boden.
Sei gegrüßt, Du Heilung meines Leibes; sei gegrüßt, Du Heil meiner Seele.
Sei gegrüßt, Du unvermählte Braut!

13. Kondakion
Zu Dir, von allen Geschöpfen gepriesene Mutter, die geboren hat das für alle Heiligen heiligste Wort,
zu Dir, die annimmt unsere Gabe nun, flehen wir:
Von allem Unglück erlöse uns und von der künftigen Strafe alle befreie, die zu Dir rufen: Halleluja!
Dieser Kondakion wird dreimal gesprochen.
1. Ikos
Aus oberster Ordnung vom Himmel wurde ein Engel gesandt, um der Gottesmutter zuzurufen: Sei gegrüßt!
Und als bei seinem Gruß der Körperlose Dich, Herr, Sich verkörpern sah, geriet er außer Fassung, wankte, doch stand er und rief gefaßt Ihr zu:
Sei gegrüßt, durch Dich wird aufleuchten die Freude;
sei gegrüßt, durch Dich wird schwinden der Fluch.
Sei gegrüßt, Du Ruf, Aufrichtung des gefallenen Adam;
sei gegrüßt, Du Erlösung von den Tränen Evas.
Sei gegrüßt, Du Höhe, schwer erklimmbar für Menschenverstand;
sei gegrüßt, Du Tiefe, schwer ergründbar auch Engelaugen.
Sei gegrüßt, da Du des Königs Thron bist;
sei gegrüßt, da Du den Träger des Universums trägst.
Sei gegrüßt, Du Stern, der die Sonne bedeutet;
sei gegrüßt, Du Mutterleib, da Gott Fleisch annimmt.
Sei gegrüßt, durch Dich wird die Schöpfung neu gewirkt;
sei gegrüßt, durch Dich werfen wir vor dem Schöpfer uns nieder.
Sei gegrüßt, Du unvermählte Braut!

1. Kondakion
Dir, der für uns kämpfenden Heerführerin, bringen wir, als Deine von den Übeln erlösten Knechte, dankerfüllte Siegeslieder dar, o Gottesgebärerin. Die Du unüberwindliche Macht besitzt, errette uns aus allen Gefahren, auf daß wir Dir zurufen: Sei gegrüßt, Du unvermählte Braut!
Ich glaube; hilf meinem Unglauben

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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von Nassos »

Gebete an die Allhelige Gottesgebärerin

Reine Jungfrau (Agni Parthene) des Hl. Nektarios.

Hier von den Mönchen des Athos psalmodiert.

Sehr beliebt, auch bei Nichtorthodoxen!
Ich glaube; hilf meinem Unglauben

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Nassos
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von Nassos »

Gebete an die Alleilige Gottesgebärerin

Der Kleine Parakletische Kanon

Kanones sind kirchliche Hymnen, die sich fürgewöhnlich aus neun Oden zusammensetzen, entsprechend der bekannten neun hagiographischen (acht des Alten Testaments: 1 und 2 des Moses, 3 der Hanna, Mutter des Propheten Samuel, 4 des Propheten Abbakum, 5 des Propheten Jesaja, 6 des Propheten Jonas, 7 und 8 der drei Jünglinge im Feuerofen. Und einer Ode, die neunte, der Gottesgebärerin-Lukas 1, 47-55).
In den Kanones bilden die ersten Buchstaben der Eirmon und Troparion für gewöhnlich eine Akrostoichis (sie bilden also also eine Phrase) oder das Alphabet (wie beim Akathist).


Besonders beliebt - abgesehen vom Akathist - ist der Große und Kleine Parakletische Kanon. Ersterer wird während der Zeit zum 15. August gesungen, abwechselnd mit dem Kleinen (also vom 1. bis zum 13. August, ausgenommen Samstag und des Vortages der Metamorphosis, im Abendgebet. Man fängt mit dem Kleinen an, aber sonntags wird ungeachtet der Reihenfolge immer der Große gesungen).

Parakletischer Kanon heißt auf Deutsch Trostkanon (man denke an Parakletos = Tröster = Heiliger Geist)

(Zu beten in jeder Not und Trübsal der Seele)

Himmlischer König, Tröster, Geist der Wahrheit,
Allgegenwärtiger und alles Erfüllender,
Urquell des Guten und Spender des Lebens.
Komm und nimm Wohnung in uns, reinige uns von aller Befleckung
und rette, o Gütiger, unsere Seelen. Amen.

Heiliger Gott, heiliger Starker, heiliger Unsterblicher, erbarme Dich unser. (dreimal)

Allheilige Dreifaltigkeit, erbarme Dich unser.
Herr, reinige uns von unseren Sünden.
Gebieter, vergib uns unsere Vergehen.
Heiliger, sieh unsere Schwächen an
und heile sie um Deines Namens willen.
Herr, erbarme Dich. (dreimal)

Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar und in alle Ewigkeit. Amen.

Vater unser im Himmel, geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Amen.

Herr, erbarme dich (12 mal).

Dann:

Kommt, laßt uns anbeten Gott, unseren König!
Kommt, laßt uns anbeten und niederfallen vor Christus, Gott, unserem König!
Kommt, laßt uns anbeten und niederfallen vor Christus selbst, unserem König und Gott!



Psalm 142

Herr, höre mein Gebet, nach deiner Treue vernimm mein Flehen, erhöre mich nach deiner Gerechtigkeit. Geh mit deinem Knecht nicht ins Gericht; denn keiner, der lebt, ist gerecht vor dir. Der Feind verfolgt meine Seele, tritt mein Leben zu Boden, er hat mich ins Dunkel gestellt, den längst Verstorbenen gleich. Mein Geist verzagt in mir; mir erstarrt das Herz in der Brust. Ich gedenke der alten Tage, all deinen Werken sinne ich nach, erwäge das Werk deiner Hände. Ich breite nach dir meine Hände aus; wie dürres Land, so dürstet nach dir meine Seele. Eile, erhöre mich, Herr, denn mein Geist wird müde. Verbirg dein Angesicht nicht vor mir, damit ich nicht wie die Menschen werde, die längst begraben sind. Laß mich deine Huld erfahren am frühen Morgen, denn ich vertraue auf dich. Zeig mir den Weg, den ich gehen soll, denn ich erhebe meine Seele zu dir. Herr, entreiße mich den Feinden. Zu dir nehme ich meine Zuflucht. Lehre mich, deinen Willen zu tun; denn du bist mein Gott. Dein guter Geist leite mich auf ebenem Pfad. Um deines Namens willen, Herr, erhalte mich am Leben, führe mich heraus aus der Not in deiner Gerechtigkeit. Vertilge in deiner Huld meine Feinde, laß all meine Gegner untergehen. Denn ich bin dein Knecht.



Gott ist der Herr. Er ist uns erschienen; gelobt sei der, der da kommt im Namen des Herrn (dreimal).

Anschließend diese Troparien:

Zur Gottesgebärerin laßt uns Sünder in Demut nun eifrig eilen, bußfertig niederfallen und aus der Tiefe unserer Seele zu ihr rufen: Gebieterin, hilf uns in deiner Barmherzigkeit. Säume nicht, denn wir vergehen wegen der Menge unserer Sünden; wende dich nicht ab von deinen Dienern, denn dich haben wir als einzige Hoffnung (2 Mal).

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Niemals, o Gottesgebärerin, werden wir Unwürdige aufhören, deine Werke zu verkünden, denn wenn du nicht als Fürbitterin für uns eingetreten wärest, wer hätte uns aus so vielen Gefahren errettet. Wer hätte uns bis jetzt frei bewahrt. Wir werden von dir nicht fortgehen, Gebieterin, denn du errettest deine Diener aus allen Bedrängnissen.

Psalm 50/51

Erbarme dich meiner, o Gott, nach deiner Huld und nach deiner großen Barmherzig­keit tilge meine Missetat. Wasche meine Schuld ganz von mir ab und reinige mich von meiner Sünde, denn ich erkenne meine Schuld und meine Sünde steht mir immer vor Augen. An dir allein habe ich gesündigt und Übles vor dir getan; du aber sollst recht behalten in deinem Spruch, sollst siegreich sein in dei­nem Richten. Siehe, in Schuld wurde ich gezeugt und in Sün­den hat mich meine Mutter geboren. Siehe, du hast Gefallen an der Wahrheit; das Unbekannte und Verborgene deiner Weisheit hast du mir offenbart. Besprenge mich mit Ysop, und ich werde rein; wasche mich und ich werde weißer als Schnee. Lasse mich Freude und Wonne vernehmen und mein gedemütigtes Gebein wird fröhlich werden. Wende dein Antlitz ab von meinen Sünden und tilge alle meine Missetaten. Ein reines Herz erschaffe in mir, o Gott, und erneuere in mir den rechten Geist. Verstoße mich nicht vor deinem Angesicht und deinen Heiligen Geist nimm nicht von mir. Aufs neue gib mir die Freude deines Heils und stärke mich mit dem Geist der Großmut. Ich werde den Missetätern deine Wege lehren und Gottlose werden sich zu dir bekehren. Befreie mich von Blutschuld, o Gott, du Gott meines Heils, und meine Zunge wird deine Gerechtigkeit rühmen. Herr, öffne meine Lippen, auf daß mein Mund dein Lob verkünde! Denn du hast kein Gefallen an Schlachtopfern – ich hätte sie dir gern dargebracht – doch Brandopfer nimmst du nicht an. Das rechte Opfer ist ein reuiger Sinn. Ein Herz voll Reue und Demut wirst du nicht verschmähen. Erweise dich gnädig an Zion, Herr, auf daß die Mauern Jerusalems wieder erstehen! Dann werden dir rechte Opfer gefallen, die Gaben und die Brandopfer. Dann wird man wieder Kälber auf deine Altäre legen.

Kanon an die Gottesgebärerin

1. Ode
Irmos: Das Meer wie festes Land durchschreitend und der ägyptischen Drangsal entflohen, rief der Israelit aus: laßt uns unseren Befreier und Gott preisen.

Allheilige Gottesgebärerin, erlöse uns.

Von vielen Versuchungen umfangen, zu dir flüchte ich mich Rettung suchend, o Jungfrau und Mutter des Wortes; erlöse mich von Bürden und Schrecken.

Allheilige Gottesgebärerin, erlöse uns.

Der Ansturm der Leidenschaften erschüttert mich; erfüllt ist meine Seele mit Mutlosigkeit. O allreine Jungfrau, gewähre Frieden durch die Ruhe, welche von deinem Sohn und Gott ausgeht.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

O Jungfrau, die du Gott den Erlöser geboren hast, dich flehe ich an, mich von Nöten zu erlösen, denn zu dir nehme ich meine Zuflucht und vor dir breite ich meine Seele und meine Gedanken aus.

Jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Würdige, Gottesmutter, meinen kranken Körper und meine kranke Seele deiner göttlichen Aufsicht und Fürsorge, als Gütige und Gebärerin des Guten.

3. Ode
Irmos: Herr, Erbauer der Himmelsfestung und Gründer der Kirche, du, bei dem alles Verlangen endet, befestige mich in deiner Liebe, du Halt der Gläubigen, einzig Menschenliebender.

Allheilige Gottesgebärerin, erlöse uns.

Dich nehme ich als Schutz und Schirm meines Lebens, jungfräuliche Gottesgebärerin. Lenke mich zu deinem Hafen, Urheberin alles Guten, Halt der Gläubigen, einzig Allbesungene.

Allheilige Gottesgebärerin, erlöse uns.

Ich bitte dich inständig, Jungfrau, verscheuche die seelische Beunruhigung und den Ansturm der Verzagtheit von mir, denn du, Gottesbraut, hast Christus, den Spender der Ruhe, geboren, einzig Allreine.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

Du hast uns den Wohltäter, den Urheber des Guten, geboren; so laß die Fülle deiner Wohltaten für alle ausströmen, denn du vermagst alles, die du Christus, den an Stärke Mächtigen, geboren hast, Gottselige.

Jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Ich bin geprüft durch arge Kraftlosigkeit und schädliche Leiden; hilf mir, Jungfrau, denn dich kenne ich als nie verarmenden und unerschöpflichen Schatz der Heilung, du Allreine.

Errette deine Diener von allem Unheil, Gottesgebärerin, denn, nach Gott, nehmen wir alle unsere Zuflucht zu dir, als zu einer unzerstörbaren Schutzmauer und Beschirmung

Blicke barmherzig auf mein schweres körperliches Mißgeschick, allbesungene Gottesgebärerin, und heile die Krankheit meiner Seele.
Troparion

Glühende Fürsprecherin und unüberwindliche Mauer, Quelle der Barmherzigkeit, Zufluchtsstätte der Welt, dir rufen wir inbrünstig zu: Herrin und Gottesgebärerin, eile und befreie uns aus aller Not, du schnelle Unterstützung.

4. Ode
Irmos: Ich vernahm, o Herr, das Geheimnis deines Waltens, ich verstand deine Werke und rühmte deine Gottheit.

Allheilige Gottesgebärerin, erlöse uns.

Gottesbraut, die du den Herrn, den Lenker des Alls, geboren hast, stille den Aufruhr meiner Leidenschaften und den Wellenschlag meiner Sünden.

Allheilige Gottesgebärerin, erlöse uns.

Ich rufe zu dir, gewähre mir den Abgrund deiner Barmherzigkeit, denn du hast den Barmherzigen geboren, den Erlöser aller, die dich besingen.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

Wir genießen das Gnadengeschenk deiner Gaben, Allreine, und preisen dich lobsingend, da wir dich als Gottesgebärerin erkennen.

Jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Als Hoffnung und Halt, als unerschütterliche Mauer besitzen wir dich, Allbesungene; so werden wir von allem Ungemach befreit.

5. Ode
Irmos: Erleuchte uns durch deine Gebote, Herr, und durch deinen mächtigen Arm gewähre uns deinen Frieden, du Menschenfreund.

Allheilige Gottesgebärerin, erlöse uns.

Erfülle mein Herz mit Frohsinn, Reine, und gib mir deine lautere Freude, die du den Urheber der Freude geboren hast.

Allheilige Gottesgebärerin, erlöse uns.

Erlöse uns aus aller Not, unschuldige Gottesgebärerin, die du die ewige Erlösung geboren hast, und den Frieden, der alle Vernunft übersteigt.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

Durch die Erleuchtung deines Glanzes, zerstreue den Nebel meiner Vergehen, Gottesbraut, denn du hast das göttliche, urewige Licht geboren.

Jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Heile, Reine, die Krankheit meiner Seele, würdige mich deiner gütigen Aufsicht und gewähre mir Heilung durch deine Fürbitten.

6. Ode
Irmos: Vor dem Herrn gieße ich mein Gebet aus, ihm werde ich meine Trübsal kundtun, weil meine Seele von Leiden erfüllt ist, und mein Leben sich dem Totenreich nähert; so bete ich wie Jonas: Gott, aus der Verwesung führe mich empor.

Allheilige Gottesgebärerin, erlöse uns.

Von Tod und Verwesung hat er uns errettet, indem er sich selber dem Tode preisgab. Heilige Jungfrau, bitte zu ihm, deinem Sohn und Gott, meine von Tod und Verwesung umfangene Natur von der Bosheit der Feinde zu erretten.

Allheilige Gottesgebärerin, erlöse uns.

Ich kenne dich als Beschützerin des Lebens und treueste Hüterin, Jungfrau, die den Aufruhr des Unheils vertreibt und die Ränke der Dämonen vernichtet; inständig bitte ich dich, daß ich aus der Verderbnis der Leidenschaften errettet werde.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

Als eine Mauer der Zuflucht besitzen wir dich, Jungfrau, als vollkommene Rettung der Seelen und Befreiung in Trübsalen; durch dein Licht werden wir allezeit erfreut. O Gebieterin, errette uns auch jetzt aus Leiden und Gefahren.

Jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Auf der Lagerstätte liege ich nun krank darnieder, und es gibt keine Heilung für meinen Körper; aber dich, Gütige, die du Gott, den Erlöser der Welt und Befreier von Krankheit, geboren hast, bitte ich: Aus dem Verderben der Leiden richte mich empor.

Errette deine Diener von allem Unheil, Gottesgebärerin, denn, nach Gott, zu dir nehmen wir alle unsere Zuflucht, als zu einer unzerstörbaren Schutzmauer und Beschirmung

Blicke barmherzig auf mein schweres Gebrechen des Leibes, allbesungene Gottesgebärerin, und heile die Krankheit meiner Seele.

Kondakion

Nie beschämte Fürsprecherin der Christen, treue Vermittlerin beim Schöpfer, verachte nicht die flehentlichen Stimmen der Sünder, komm vielmehr, als Gütige uns zu Hilfe, die wir gläubig zu dir rufen: Eile, Gottesgebärerin, zur Fürbitte und mühe dich beim Flehen, die du allezeit beschützt, die dich verehren.

Prokimenon: Deines Namens will ich gedenken von Geschlecht zu Geschlecht.

Stih: Höre, Tochter, siehe her und neige dein Ohr, vergiß dein Volk und das Haus deines Vaters.

Evangelium
Lesung aus dem heiligen Evangelium nach Lukas:

(I,39-49, 56)

Nach einigen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa. Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabeth. Als Elisabeth den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabeth vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du unter den Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, daß die Mutter meines Herrn zu mir kommt? In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Selig ist die, die geglaubt hat, daß sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ. Da sagte Maria: Meine Seele preist die Größe des Herrn hoch, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, und sein Name ist heilig. Und Maria blieb etwa drei Monate bei ihr; dann kehrte sie nach Hause zurück.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

Vater, Wort und Heiliger Geist, Heilige Dreieinigkeit, tilge die Menge unserer Missetaten.
Jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Auf die Fürbitten der Gottesgebärerin, Erbarmungsvoller, tilge die Menge unserer Missetaten.

Vers: Erbarme dich meiner, o Gott, und nach der Fülle deiner Barmherzigkeit tilge mein Vergehen.

Überlaß uns nicht menschlichem Schutz, allheilige Gebieterin, sondern nimm das Flehen deiner Diener an; denn Trübsal umfängt uns und die dämonischen Geschosse können wir nicht ertragen. Wir besitzen keinen Schutz und keinen Ort, wohin wir Unselige, die wir von allen Seiten bekämpft werden, unsere Zuflucht nehmen könnten; und keinen Trost haben wir außer dir, Herrin der Welt, du Hoffnung und Schutz der Gläubigen. Weise unser Flehen nicht von dir, und vollbringe, was für uns gut ist.

Niemand, der zu dir eilt, allreine Jungfrau und Gottesgebärerin, geht beschämt von dir hinweg, sondern erhält die Gabe der hilfebringenden Vergebung, wenn er um Gnade bittet.

Du bringst den Betrübten die Wende, den Schwachen die Rettung, jungfräuliche Gottesgebärerin; errette die Stadt und das Volk, du Friede derer, die im Krieg leiden, Stille der Bestürmten, einziger Schutz der Gläubigen.

7. Ode
Irmos: Die aus Judäa nach Babylon gekommenen Jünglinge verachteten einst die Glut des Flammenofens durch den Glauben an die Dreieinigkeit und sangen: Gelobt seist du, Gott unserer Väter.

Allheilige Gottesgebärerin, erlöse uns.

Um unsere Rettung zu vollbringen, Heiland, nahmst du Wohnung im Schoß der Jungfrau, die du der Welt als Fürsprecherin gegeben hast. Gelobt seist du, Gott unserer Väter.

Allheilige Gottesgebärerin, erlöse uns.

Den Freund der Barmherzigkeit, den du, reine Mutter, geboren hast, flehe, daß er uns von Versündigungen und seelischen Befleckungen erlöse, die wir singen: Gelobt seist du, Gott unserer Väter.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

Als Schatzkammer des Heils und Quelle der Unvergänglichkeit, als Säule der Sicherheit und Pforte zur Buße hast du deine Mutter denen gezeigt, die rufen: Gelobt seist du, Gott unserer Väter.

Jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

O Gottesgebärerin, gewähre allen, die sich in Liebe deiner Obhut nahen, Heilung von der Schwäche des Körpers und der Krankheit der Seele, da du uns Christus, den Erlöser geboren hast.

8. Ode
Irmos: Lobpreist den König der Himmel, den die Heerscharen der Engel besingen, und erhebt ihn hoch in alle Ewigkeiten.

Allheilige Gottesgebärerin, erlöse uns.

Weise nicht ab, die nach deiner Hilfe verlangen, Jungfrau, welche dich besingen und preisen in Ewigkeit.

Allheilige Gottesgebärerin, erlöse uns.

Heile das Unvermögen meiner Seele und die Krankheit des Körpers, daß ich dich, du Reine, in Ewigkeit preise.

Wir preisen den Vater und den Sohn und den Heiligen Geist, unseren Herrn.

Die Fülle der Heilmittel gießt du aus über die, welche dich, Jungfrau, gläubig besingen und deine unaussprechliche Geburt preisen.

Jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Du verscheuchst die Stürme der Versuchungen und den Ansturm der Leidenschaften, Jungfrau. Deshalb preisen wir dich in alle Ewigkeit.

9. Ode
Irmos: als wahre Gottesgebärerin bekennen wir dich, die wir von dir gerettet wurden, reine Jungfrau, und mit den körperlosen Chören preisen wir dich hoch.

Allheilige Gottesgebärerin, erlöse uns.

Wende dich nicht ab von der Flut meiner Tränen, Jungfrau, denn du hast Christus geboren, der jede Träne von jedem Angesicht abgewischt hat.

Allheilige Gottesgebärerin, erlöse uns.

Mit Freude erfülle mein Herz, Jungfrau, die du die Fülle der Freude empfangen und den Gram der Sünde zerstört hast.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

Mit den Strahlen deines Lichts, welche die Finsternis der Unwissenheit verscheuchen, erleuchte, Jungfrau, die, welche dich im wahren Glauben als Gottesgebärerin bekennen.

Jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Heile, Jungfrau, am Ort der Bedrängnis, den der Krankheit Unterworfenen und führe ihn aus der Kraftlosigkeit zur Gesundheit.

O, strahlende Wolke, Gottesmutter, unterwirf mit deiner kraftvollen Rechte diejenigen, die gegen uns kämpfen, hilf denen im Leiden, errette die Unterworfenen und erlöse von Sünden alle, die zu dir beten, denn alles vermagst du, was du willst.

Anschließend: Wahrhaft würdig und recht ist es, dich seligzupreisen, Gottesgebärerin, allzeit selige und ganz unbefleckte Mutter unseres Gottes; die du ehrwürdiger bist als die Cherubim und unvergleichlich herrlicher als die Seraphim. Unversehrt hast du Gott, das Wort, geboren. Dich, wahrhaftige Gottesgebärerin, preisen wir hoch!

Und diese Stychera:

Du Gütige beschützt alle, die im Glauben unter deinen mächtigen Schutz eilen. Denn in Unheil und Trübsal haben wir Sünder, die wir mit vielen Missetaten beladen sind, keine andere Mittlerin vor Gott, Mutter Gottes des Höchsten. Deshalb fallen wir vor dir nieder. Erlöse deine Diener aus aller Not.

Stih: Deines Namens will ich gedenken von Geschlecht zu Geschlecht.

Allreine Mutter Gottes des Höchsten, die du Freude aller Betrübten, Hilfe der Verfolgten, Nahrung der Hungernden, Tröstung der Fremden, Stab der Blinden, Trost der Kranken, Stütze und Schutz der Niedergedrückten, Beistand der Weisen bist, dich flehen wir an, eile, deine Diener zu erretten.

Stih: Höre, Tochter, und siehe und neige dein Ohr, vergiß dein Volk und das Haus deines Vaters.

Freue dich, allreine Jungfrau, freue dich, teuerstes Zepter Christi, des Königs; freue dich, die du den mystischen Weinstock geboren hast, freue dich, Himmelspforte und nicht verbrennender Dornbusch; freue dich, Licht der ganzen Welt und Freude aller; freue dich Erlösung der Gläubigen, freue dich, Schutz und Zuflucht aller Christen, o Gebieterin.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Freue dich, Lob der ganzen Welt, freue dich, Gotteshaus; freue dich, Schattiger Berg und Zuflucht; freue dich goldene Säule, freue dich, Reine, Ruhm der Christen; freue dich Maria, Mutter Christi, unseres Gottes; freue dich, Paradies und göttlicher Tisch, freue dich Tempel und goldenes Gefäß, freue dich, Freude aller.

Sie, die erhabener ist als die Himmel und reiner als die lichtspendenden Sonnenstrahlen, die uns vom Fluch erlöst hat, die Gebieterin der Welt, laßt uns mit Lobliedern ehren.

Auf Grund der Menge meiner Sünden ist mein Körper krank und meine Seele schmachtet dahin. Zu dir nehme ich meine Zuflucht, Gnadenerfüllte, du Hoffnung der Hoffnungslosen, komm mir zu Hilfe.

Gebieterin, Mutter des Erlösers, nimm das Flehen deiner unwürdigen Diener an, damit du bei deinem Sohn Fürsprache hältst. O Herrin der Welt, sei unsere Mittlerin.

Dir, der allbesungenen Gottesgebärerin, singen wir jetzt das Loblied mit Eifer und Freude, zusammen mit dem Vorläufer und allen Heiligen; flehe, Gottesgebärerin, damit wir Erbarmen finden.

All ihr Heerscharen der Engel, du Vorläufer des Herrn, ihr zwölf Apostel und all ihr Heiligen, haltet Fürbitte mit der Gottesgebärerin, damit wir errettet werden.

Erbarmen zeige mir, dem Armen, denn außer dir kenne ich, der ich mit vielen Sünden beladen bin, keine andere Zuflucht. Erbarme dich meiner, du Hoffnung der Christen.

Schlußgebete

Gebieterin, nimm die Bitten deiner Diener an und errette uns aus aller Not und Trübsal.

All meine Hoffnung setze ich auf dich, Mutter Gottes, bewahre mich unter deinem Schutz.

Durch die Gebete deiner allheiligen Mutter und aller Heiligen, Herr Jesus Christus, Sohn Gottes, erbarme dich unser und rette uns! Amen.
Ich glaube; hilf meinem Unglauben

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