Orthodoxer Bibelkreis in Hamburg

Ostkirchliche Themen.
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Sebastian
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Orthodoxer Bibelkreis in Hamburg

Beitrag von Sebastian »

Mahlzeit in die Runde!

ich möchte euch gerne erzählen, dass in Hamburg demnächst ein orthodoxer Bibelgesprächskreis stattfinden wird. Geleitet wird er von einem orthodoxem Priester einer Gemeinde, die dem griechischen Patriachart angehört. Sinn ist es, die Hl. Schrift den Gläubigen/Interessenten nahe zu bringen, Diskussionen zu führen und dass Fundament unseres Glaubens zu erläutern.

Schön ist, dass sich auch Menschen angemeldet haben, die dem Moskauer oder serbischen Patriachart angehören, was zeigt, dass die Orthodoxe Kirche eben keine Landeskirche(n) ist/sind. Es beschränkt sich auch nicht auf orthodox Gläubige, sondern ist für alle da, die Interesse haben.

Ich werde auch dran teilnehmen zusammen mit einer Freundin (serbische Studentin) und bin sehr gespannt! :)

Oftmals kommt einem der Verdacht, dass vieles im Glaubensleben ausschließlich der Tradition halber getan wird, ohne den Ursprung/ Grund dafür zu kennen. Daher emfinde ich solche Kreise als einen Schritt in die "richtige Richtung".

Habt ihr/haben Sie auch Gesprächskreise zu biblischen Themen in eurer/Ihrer Gemeinde? Wie bewerten/beurteilen Sie solche? Lese gerne auch Erfahrungen von katholischer oder protestantischer Seite ;)

Liebe Grüsse
in Christo
Sebastian
"Selig sind die, die nicht gesehen und doch geglaubt haben" (Joh. 20,31)

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Alexander
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Beitrag von Alexander »

Klasse Sache.
Herr Gott,
großes Elend ist über mich gekommen.
Meine Sorgen wollen mich erdrücken,
ich weiß nicht ein noch aus.
Gott, sei gnädig und hilf.
Gib Kraft zu tragen, was du schickst,
laß die Furcht
nicht über mich herrschen.
(D. Bonhoeffer)

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ich würde ungefähr folgende Empfehlung geben:

1. Bindet das ganze in einen liturgischen Rahmen ein.
2. Diskutiert nicht.
3. Diskutiert nicht, sondern empfangt das Wort und gebt eine Reso-
    nanz darauf.
4. Gebt die Resonanz, indem ihr das Wort in Beziehung zu eurer Ge-
    schichte und gegenwärtigen Situation setzt.
5. Laßt euch hernach das Wort vom durch die Kirche zum Lehrer be-
    stellten Priester auslegen.
6. Nehmt an jedem Abend, an welchem ihr euch trefft, das Wort aus
    dem Alten wie aus dem Neuen Testamente, am besten eine Lesung
    aus der geschichtlichen Büchern des Alten Testaments oder auch
    aus den Weisheitsbüchern, eine aus den Propheten, eine aus dem
    Neuen Testament (außer den Evangelien) und eine aus dem Evan-
    gelium.
7. Eine solche Liturgie des Wortes bedarf einer Vorbereitung. Am be-
    sten ist es, wenn ihr nicht zu wenige seid. Es könnte dann jeweils
    eine kleine Gruppe – drei oder vier Gläubige – ein oder zwei Tage
    vorher die Liturgie vorbereiten. Eine Möglichkeit – besonders für
    Anfänger – besteht darin, bestimmte biblische Begriffe zum Aus-
    gangspunkt zu nehmen. Die Vorbereitungsgruppe wählt dann zum
    Beispiel einen solchen Begriff aus einer vorgegebenen Liste – eine
    solche könnte ich auch noch heraussuchen – und sucht dann an-
    hand einer Konkordanz Schriftstellen zu diesen Begriff, sortiert
    nach den vier genannten Kategorien. Man findet vielleicht drei,
    vier Stellen aus jeder Kategorie. Sind es mehr, läßt man den Rest
    gleich weg, sonst überfordert man sich. Dann liest man all diese
    Stellen und sucht gemeinsam je Kategorie eine für die vorzuberei-
    tende Wortliturgie aus, also viere zusammen. – Man wird sich für
    jene Stellen entscheiden, die einen am meisten ansprechen. Oft
    wird die Vorbereitungsgruppe sich dabei nicht gleich ganz einig
    seien. Dann wird man begründen, besprechen und sich letztlich
    auf etwas einigen. Falls man – was auch möglich ist – seitens der
    Vorbereitungsgruppe die Lesungen in der Wortliturgie mit dem
    ganzen Kreis kurz einleiten oder vorstellen möchte, wird man auch
    darüber schon bei der Vorbereitung sprechen und auch die Aufga-
    ben verteilen. – Später, frühestens nach ein, zwei Jahren, kann man
    dazu übergehen, statt einzelner Begriffe biblische, heils- und auch
    kirchengeschichtliche Themen vorzubereiten, was sich dann über
    mehrere Liturgien erstreckte – etwa vier bis sechs –, die möglichst
    je Thema von einer Vorbereitungsgruppe vorbereitet werden soll-
    ten. Dabei wechselte die Vorbereitungsgruppe dann also in länge-
    ren Intervallen.
8. Zwischen den Lesungen singt Lieder und Psalmen.
9. Die Methode ist erprobt. ;)

Eine Auswahl geeigneter Begriffe wäre zum Beispiel:
Antlitz, Hand/Arm, Arme, Auserwählung, Barmherzigkeit, Berg, Blut, Braut/Bräutigam,
Brot, Bruder, Buch, Bund, Bundeslade, Erbe, Erde/Land, Feind, Feuer, Fleisch, Fremdling,
Freude, Friede, Frucht, Geist, Gemeinschaft, Gerechtigkeit, Götze, Haus, Heil, Herr, Herr-
lichkeit, Herz, Himmel, Hirt/Herde, Hoffnung, Hören, Hunger/Durst, Knecht, Kreuz,
Leib, Licht, Macht, Mahl, Nacht, Name, Öl, Ruhe, Segen, Sieg, Siegel, Stein, Stunde, Tag,
Tempel, Treue, Verheißung, Wachen, Wasser, Weg, Wein, Weinstock, Weisheit, Welt,
Wolke, Wunder/Zeichen, Wüste, Zeit.

Geeignete Themen für die „fortgeschrittene“ Vorbereitungsform könnten sein:
Abraham, Exodus, vierzig Jahre in der Wüste, Der Bund vom Sinai, Eroberung des gelob-
ten Landes, David und das Reich, die babylonische Gefangenschaft, die Propheten, Schöp-
fung und Sündenfall, der Messias, Auferstehung des Fleisches, die Kirche als Sakrament
des Heils, Urkirche und apostolische Väter, ökumenische Konzilien, Kirchenväter, Parusie
und Eschata.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Danke Robert, das klingt echt gut, bisher kannte ich nur Bibelteilen und da blieb immer nur ein äußerst schaler nachgeschmack....
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Willy
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Beitrag von Willy »

Hallo,

ja, in Berlin Tegel soll 1 mal im Monat, am letzten Sonntag des Monats, auch solch eine Runde zusammenkommen.
Allerdings war es mir bisher noch nicht möglich, daran teizunehmen..
Ich hoffe, dass wird auch noch... denn der Wunsch ist auf jeden Fall da.

herzlichst René

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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Hallo Robert,

vielen Dank für die Anregungen. Ehrlich gesagt habe ich keine genaue Ahnung, wie dieser Kreis aussehen wird.

"Diskussion" war evtl. falsch ausgedrückt von mir- Reflexion wäre ein besserer Begriff.

Danke nochmal für die Anregungen

Sebastian
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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Der recht bekannte ehemals evangelische Theologe Karl Christian Felmy wurde am 02. Januar d.J. in Hamburg durch Erzbischof Feofan zum Lektor geweiht. Was es nicht alles gibt! :mrgreen:

(Nicht, daß dies etwas mit diesem "Bibelkreis" zu tun hat, ich fand nur keinen besseren Strang für diese Nachricht!)

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Linus
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Beitrag von Linus »

Nietenolaf hat geschrieben:Der recht bekannte ehemals evangelische Theologe Karl Christian Felmy wurde am 02. Januar d.J. in Hamburg durch Erzbischof Feofan zum Lektor geweiht. Was es nicht alles gibt! :mrgreen:

(Nicht, daß dies etwas mit diesem "Bibelkreis" zu tun hat, ich fand nur keinen besseren Strang für diese Nachricht!)
Wie wärs mit "Neues aus orthodoxen Gefilden"? Da kommen dann halt alle orth. Kurzmeldungen rein?
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Clemens
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Beitrag von Clemens »

Nietenolaf hat geschrieben:Der recht bekannte ehemals evangelische Theologe Karl Christian Felmy wurde am 02. Januar d.J. in Hamburg durch Erzbischof Feofan zum Lektor geweiht. Was es nicht alles gibt! :mrgreen:
Na so was!
Bei ihm habe ich einstmals studiert (orthodoxe Theologiegeschichte). Aber ich konnte mit der Orthodoxie einfach nicht richtig warm werden. Und als ich nach dem Seminarausflug in den orthodoxen Gottesdienst nach Sachsenhausen mein Unbehagen artikulierte, meinte er ungefähr: "Jaja, die mit Rom sympathisierenden finden da noch schwerer einen Zugang, als die Evangelischen."




Soso, auch konvertiert...

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Stimmt wahrscheinlich…und umgekehrt auch, habe ich das Gefühl.

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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Clemens hat geschrieben:
Nietenolaf hat geschrieben:Der recht bekannte ehemals evangelische Theologe Karl Christian Felmy wurde am 02. Januar d.J. in Hamburg durch Erzbischof Feofan zum Lektor geweiht. Was es nicht alles gibt! :mrgreen:
Na so was!
Bei ihm habe ich einstmals studiert (orthodoxe Theologiegeschichte). Aber ich konnte mit der Orthodoxie einfach nicht richtig warm werden.
... und damit Du mit uns so richtig "warm" wirst, besuchst Du bei Deinem nächsten Hamburg Aufenthalt den hier genannten Gesprächskreis :P
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tanatos
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Beitrag von tanatos »

Nietenolaf hat geschrieben:Der recht bekannte ehemals evangelische Theologe Karl Christian Felmy wurde am 02. Januar d.J. in Hamburg durch Erzbischof Feofan zum Lektor geweiht. Was es nicht alles gibt! :mrgreen:

(Nicht, daß dies etwas mit diesem "Bibelkreis" zu tun hat, ich fand nur keinen besseren Strang für diese Nachricht!)
heißt das, daß felmy jetzt kein glied eine lutherischen kirche, sondern einer orthodoxen kirche ist, zu deutsch: daß er konvertiert ist?

und gibt es hierfür auch irgendwelche belegstellen?

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

tanatos hat geschrieben:heißt das, daß felmy jetzt kein glied eine lutherischen kirche, sondern einer orthodoxen kirche ist, zu deutsch: daß er konvertiert ist?
und gibt es hierfür auch irgendwelche belegstellen?
Ja, er muß ja konvertiert sein (vielleicht gar erst getauft, was mich ein wenig wunderte; er wird aber in der Nachricht über seine Aufstellung als Lektor Wasilij/Basilios geheißen). Als Beleg hier nebenstehend ein Bild von seiner Chirotesie. Ansonsten kann man diese Information hier (auf Russisch) nachlesen: http://www.rokmp.de/218.htm

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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

tanatos hat geschrieben:
Nietenolaf hat geschrieben:Der recht bekannte ehemals evangelische Theologe Karl Christian Felmy wurde am 02. Januar d.J. in Hamburg durch Erzbischof Feofan zum Lektor geweiht. Was es nicht alles gibt! :mrgreen:

(Nicht, daß dies etwas mit diesem "Bibelkreis" zu tun hat, ich fand nur keinen besseren Strang für diese Nachricht!)
heißt das, daß felmy jetzt kein glied eine lutherischen kirche, sondern einer orthodoxen kirche ist, zu deutsch: daß er konvertiert ist?
Ja.
tanatos hat geschrieben:und gibt es hierfür auch irgendwelche belegstellen?
Ja, Klick

Hier ein Auszug:
Karl Christian Felmy hat geschrieben:Wichtiger ist, dass sich meine innere Beziehung zu dem Gegenstand meiner Forschungen gefestigt hat und ich vor kurzem selbst die Orthodoxie angenommen habe.
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ieromonach
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Die Sakristei

Beitrag von ieromonach »

Lieber Nietenolaf,
sollte der Konvertit Felmy, Lektor Basilios, vorher getauft worden sein warum könnte das für Dich eine Verwunderung auslösen? Die Mysterien, inkl. Mysterienpendung, sind der Kirche anvertraut. Ausserhalb der Kirche können keine Mysterien gespendet werden. Da der Protestantismus nicht Kirche ist sind auch alle "Sakramente" keine Mysterien (Sakramente). Wenn von vielen Priestern (Bischöfen) die Ikonomia zum Normalfall gemacht wird ist etwas ungesundes in der Kirche eingefügt worden. Im Pidalion steht darüber einiges geschrieben. + P. Theodoros

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Sebastian
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Re: Die Sakristei

Beitrag von Sebastian »

ieromonach hat geschrieben:Lieber Nietenolaf,
sollte der Konvertit Felmy, Lektor Basilios, vorher getauft worden sein warum könnte das für Dich eine Verwunderung auslösen? Die Mysterien, inkl. Mysterienpendung, sind der Kirche anvertraut. Ausserhalb der Kirche können keine Mysterien gespendet werden. Da der Protestantismus nicht Kirche ist sind auch alle "Sakramente" keine Mysterien (Sakramente). Wenn von vielen Priestern (Bischöfen) die Ikonomia zum Normalfall gemacht wird ist etwas ungesundes in der Kirche eingefügt worden. Im Pidalion steht darüber einiges geschrieben. + P. Theodoros
Ich denke N.O. und alle anderen Orthodoxe hier sind sich über die Bedeutung der Mysterien im Rahmen des orthodoxen Kirchenverständnis im Klaren, P. Theodor. Die "Verwunderung", wenn überhaupt, rührt daher, wenn man sich mal Hr. Basilios Felmy's Werdegang genauer ansieht und beispielsweise das von mir eingestellte Interview mit älteren Aussagen vergleicht...
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tanatos
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Re: Die Sakristei

Beitrag von tanatos »

Sebastian hat geschrieben: Die "Verwunderung", wenn überhaupt, rührt daher, wenn man sich mal Hr. Basilios Felmy's Werdegang genauer ansieht und beispielsweise das von mir eingestellte Interview mit älteren Aussagen vergleicht...
Welche da sind? Und wieso führt dieser Werdegang zur Verwunderung?

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Nietenolaf hat geschrieben:Ja, er muß ja konvertiert sein (vielleicht gar erst getauft, was mich ein wenig wunderte; er wird aber in der Nachricht über seine Aufstellung als Lektor Wasilij/Basilios geheißen).
Vielleicht nicht getauft, sondern gefirmt? Das dürfte bei in die Kirche heimkehrenden Protestanten ja unabdingbar sein.
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Robert Ketelhohn
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Re: Die Sakristei

Beitrag von Robert Ketelhohn »

ieromonach hat geschrieben:Lieber Nietenolaf,
sollte der Konvertit Felmy, Lektor Basilios, vorher getauft worden sein warum könnte das für Dich eine Verwunderung auslösen? Die Mysterien, inkl. Mysterienpendung, sind der Kirche anvertraut. Ausserhalb der Kirche können keine Mysterien gespendet werden. Da der Protestantismus nicht Kirche ist sind auch alle "Sakramente" keine Mysterien (Sakramente). Wenn von vielen Priestern (Bischöfen) die Ikonomia zum Normalfall gemacht wird ist etwas ungesundes in der Kirche eingefügt worden. Im Pidalion steht darüber einiges geschrieben. + P. Theodoros
Die Ketzersakramente zu verwerfen, ist selbst häretisch. Darum hat die Kirche zur Väterzeit hart genug gerungen.

Natürlich ist der donatistische Irrtum immer wieder einmal hochgekommen, im Osten wie im Westen. Dennoch ist die Lehre der Kirche hierüber eindeutig. (Was freilich nicht heißt, daß man nicht im Einzelfall genau hinschauen sollte. Aber ein eventueller Defekt ist dann auch in Einzelfall begründet, er folgt nicht aus der Zugehörigkeit zur Häresie an sich.)
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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Soll das etwa heißen Robert, daß das von den Pfarrern von Lutheraners Fraktion gefeierte "Abendmahl" etwa wirklich der Leib und das Blut Christi währe? Es ist ja ein Sakrament (zumindest will es eins sein) und wird von Ketzern gespendet.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Das kommt nun auf die Häresie an. Bei den Kopten z. B. ist die Eucharistie ebenso „gültig“ wie bei uns, und wer ohne eigene Schuld um die zugrundeliegende schismatische und häretische Situation nicht weiß, dem wird die Teilname an der Kommunion bei den Kopten ebenso fruchtbar wie, mutatis mutandis, einem Katholiken in gleicher Lage bei uns.

Bei den Lutheranern sieht es anders aus. Deren Lehre vom sogenannten „Abendmahl“ ist etwas ganz anderes, als was die Kirche über die Eucharistie lehrt, ganz abgesehen von der faktischen Unmöglichkeit der Eucharistie infolge fehlenden Priestertums.

Bei der Taufe liegen die Dinge aber anders. Es gibt keine Gründe, welche eine Gültigkeit der Lutheranertaufe a priori ausschlössen. Darum taufen in der Regel weder Römer noch Russen heimkehrende Protestanten erneut, unbeschadet dessen, daß man auf den Einzelfall schauen muß und im Zweifel dann doch lieber bindungsweise noch einmal tauft. Aber eben auch nur bedingungsweise.
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