Brevier von 1962

Rund um den traditionellen römischen Ritus und die ihm verbundenen Gemeinschaften.
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taddeo
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Re: 1962-er Brevier für den Papst

Beitrag von taddeo »

Firmian hat geschrieben:aber wenn rauskommt, daß auch Drewermann und Küng das benutzt haben.....
Ob die das recht oft benutzt haben?

Die werden es eher gemacht haben wie der Landpfarrer, der sein Brevier aufschlug, dann zögerte und fragte: "Bet' i di oda beicht' i di?" - "Beicht' bist schnella" und schlug es wieder zu.

conscientia
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Re: 1962-er Brevier für den Papst

Beitrag von conscientia »

Hallo! Keine bösen Unterstellungen! Wir wollen nicht mehr aufeinander einschlagen....
Ich gehe davon aus, das Küng und Drewermann das 1962er Brevier intensiv benützt haben, wie es damals vorgeschrieben war, denn sie wollten rechtschaffene Priester sein (Küng übrigens heut noch).

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Linus
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Re: 1962-er Brevier für den Papst

Beitrag von Linus »

taddeo hat geschrieben:
Firmian hat geschrieben:aber wenn rauskommt, daß auch Drewermann und Küng das benutzt haben.....
Ob die das recht oft benutzt haben?

Die werden es eher gemacht haben wie der Landpfarrer, der sein Brevier aufschlug, dann zögerte und fragte: "Bet' i di oda beicht' i di?" - "Beicht' bist schnella" und schlug es wieder zu.
Solche Witze sind für mich leider nicht mehr lustig, seitdem ich weiß, daß das auslassen auch nur eines Verses des Breviers die Todsünde für den Kleriker nach sich zog (sagte mir jedenfalls ein FSSP Priester...)
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Maurus
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Re: 1962-er Brevier für den Papst

Beitrag von Maurus »

Linus hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
Firmian hat geschrieben:aber wenn rauskommt, daß auch Drewermann und Küng das benutzt haben.....
Ob die das recht oft benutzt haben?

Die werden es eher gemacht haben wie der Landpfarrer, der sein Brevier aufschlug, dann zögerte und fragte: "Bet' i di oda beicht' i di?" - "Beicht' bist schnella" und schlug es wieder zu.
Solche Witze sind für mich leider nicht mehr lustig, seitdem ich weiß, daß das auslassen auch nur eines Verses des Breviers die Todsünde für den Kleriker nach sich zog (sagte mir jedenfalls ein FSSP Priester...)
Bei aller Liebe: Aber solche Grade von Sünden bei derartigen Vergehen...nä.

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Linus
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Re: 1962-er Brevier für den Papst

Beitrag von Linus »

Mh früher war das mW nicht "nur" ein Versprechen, sondern mehr ein "Eid"
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taddeo
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Re: 1962-er Brevier für den Papst

Beitrag von taddeo »

Linus hat geschrieben:Solche Witze sind für mich leider nicht mehr lustig, seitdem ich weiß, daß das auslassen auch nur eines Verses des Breviers die Todsünde für den Kleriker nach sich zog (sagte mir jedenfalls ein FSSP Priester...)
Moment mal, für die "Schwere" einer Sünde gab und gibt es immerhin Regeln. Ob das (vermutlich als Versehen gemeinte) Auslassen einer Brevierzeile eine schwerwiegende Materie darstellt, die für ne Todsünde in Frage kommt, wäre wohl diskutabel, ist jedenfalls sicher nicht de fide.
Und was Deine Quelle aus der FSSP angeht - da gibt's ja auch nicht nur helle Köpfe, sondern welche, die noch nicht geschnallt haben, daß die kirchliche Lehren und Disziplin auch nach Pius XII. authentisch weitergeschrieben wurde: Mit der natürlichen Familienplanung riskiert der Katholik die Hölle.

conscientia
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Re: 1962-er Brevier für den Papst

Beitrag von conscientia »

Jone, Katholische Moraltheologie, § 158, 1 hat geschrieben: Als schwere Sünde gilt die Auslassung einer kleinen Hore oder eines gleichwertigen Teiles. Wer aber das ganze Tagesoffizium ausläßt, begeht ebenfalls nur eine einzige Sünde, vorausgesetzt, daß er von vornherein dazu entschlossen war. Wer mehrere Tage hintereinander das Brevier nicht betet, begeht an jedem Tage eine neue schwere Sünde. Wer sein Offizium in deutscher Sprache verrichtet [...], erfüllt seine Pflicht nicht.
So viel zum Thema. Dass die Kanonistik die Dinge heute anders sieht, ist klar. Wichtig ist, sich klarzumachen, was "Brevierpflicht" früher bedeutet hat. Die Kasuistik bei Jone zeigt die Absurditäten, die solche Dinge bisweilen mit sich bringen.

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Firmian
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Re: 1962-er Brevier für den Papst

Beitrag von Firmian »

M.E. geht/ging der Blick aufs Wesentliche verloren, wenn Brevier versäumen gleich schon eine schwere Sünde ist, also quasi auf einer Stufe mit Mord und Ehebruch. (Oder gibt's auch noch "ganz schwere" und "überaus und extrem schwere" Sünden?)

{Also, ich habe mal einen Priester (und zwar einen, der zumindest gelegentlich mit Soutane rumläuft) erlebt, der hatte sein Brevierbuch im Wohnzimmer im Bücherschrank stehen, und das sah nicht so aus, als würde er es mehrfach täglich rausholen.... aber ich will ihm nichts unterstellen, vielleicht hat er ja mehrere.}

HeGe
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Re: 1962-er Brevier für den Papst

Beitrag von HeGe »

Das macht dann Sinn, wenn man nicht aus Versehen mal eine Zeile überliest, sondern bewusst Passagen weglässt, weil man mit den darin enthaltenen Glaubenswahrheiten nicht konform geht.

Das ist heute beispielsweise ganz modern beim Credo, wo dann der Glaube an die "eine, heilige, katholische und apostolische Kirche" nicht bekannt wird, weil man ja damit angeblich die armen Brüder und Schwestern der protestantischen "Kirchen" verschreckt.
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Firmian
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Re: 1962-er Brevier für den Papst

Beitrag von Firmian »

Wobei ich ein bewußtes Weglassen noch läßlicher fände als, was sicher viel öfter vorkommt. lügen. Wieviele Leute leiern Texte runter, die sie eigentlich nicht vertreten?

Hab' ich mir vor ein paar Jahren mal gedacht bei einer Taufe. Da ich den Vater des Täuflings und seine Ansicht zu Glaubensbestandteilen kenne, weiß ich, daß er die an ihn gerichteten Fragen "glauben Sie an...." aus seiner Sicht sachlich falsch beantwortet hat. Aber eine Taufe ist halt eine schöne Familienfeier....

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