holzi hat geschrieben: ↑Freitag 21. Oktober 2022, 19:52
Ich kann dir MEINE Gründe nennen, warum ich die alte Liturgie bevorzuge:
- in den meisten Messen im neuen Ritus wird mir zu viel gequatscht - d.h. zu viel pädagogisierende Moralisiererei als Dreingabe
ich habe nichts gegen eine Moral-, Bus-, oder Lehrpredigt, aber ich habe etwas gegen Erfolgspropaganda a la „Made in DDR“, in der man die Errungenschaften der nachkonziliaren Kirche hervorhebt - denn diese sind eher enttäuschend.
holzi hat geschrieben: ↑Freitag 21. Oktober 2022, 19:52
- leider halten sich viele Priester nicht ans Messbuch und feiern IHRE Liturgie und nicht in erster Linie die der Kirche
da sind wir uns 100%-tig einig.
holzi hat geschrieben: ↑Freitag 21. Oktober 2022, 19:52
- der alte Ritus ist einfach organischer, ich finde ihn schöner. Lass uns über Geschmack streiten!
das alles führt dazu, dass ich persönlich den alten Ritus vorziehe, soweit das möglich ist. Wenn nicht, dann habe ich den einen oder anderen Priester, zu dem ich auch in die neue Messe gehen kann, ohne es gleich wieder zu bereuen.
Ich besuche auch fast ausschließlich den tridentinischen Ritus. In der schlimmsten Zeit der Coronapandemie „feierte“ ich die alte Messe zu Hause vor dem Fernseher, oder den NOM (natürlich nicht den Deutschen), falls es keine Übertragung der alten Messe gab. Jedoch die Schönheit der Liturgie ist für mich zweitrangig und nur dann gegeben, wenn sie korrekt und mit Hingabe gefeiert wird.
holzi hat geschrieben: ↑Freitag 21. Oktober 2022, 19:52
Ich glaube auch nicht, dass das Konzil direkt für den Verfall verantwortlich ist, aber es hat offensichtlich eine Dynamik in Gang gebracht, die - diplomatisch ausgedrückt - nicht nur Gutes hervorgebracht hat.
wenn dem so wäre, hätten wir die Entwicklung der Kirche, die wir in Deutschland beobachten, auch woanders beobachten können. Dem war/ist es aber nicht so. Im osteuropäischen Ausland z.B. waren viele Länder durch die Trennung von dem westlichen Liberalismus (nennen wir es diplomatisch: „Antibabypillenhomotrend“), vor dem Sittenverfall dessen „geschützt“. Erst mit dem Zerfall des Kommunismus und seit dem Schengener Abkommen, konnte sich der „Rauch Satans“ auch in Richtung Osten verbreiten.