"Protestantismus" in der Sicht der Tradition

Rund um den traditionellen römischen Ritus und die ihm verbundenen Gemeinschaften.
Philomena
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"Protestantismus" in der Sicht der Tradition

Beitrag von Philomena »

Grüß Gott,

als konservative, stark liturgisch und sakramental geprägte Lutheranerin lese ich mit großem Interesse das Mitteilungsblatt der deutschen FSSPX. Mit vielen Anliegen kann ich mich - mutatis mutandis - identifizieren.

Was mich nur ärgert und irritiert: Warum immer diese pauschale Verdammung eines "Protestantismus", der vom liberalen Katholizismus über evangelische Landes- und Freikirchen bis hin zu Sekten und Freimaurern reicht? Ginge es nicht auch ein bißchen differenzierter?

Mir ist durchaus bewußt, daß ein Katholizismus, der allein die Tradition als rechtgläubig und rechtmäßig ansieht, alles außerhalb der Tradition stehende kritisch beurteilen muß. Aber wäre eine solche kritische Beurteilung nicht auch möglich unter Berücksichtigung der zum Teil erheblichen innerprotestantischen Unterschiede?

Nur ein Beispiel: Mit Vorliebe wird im Mitteilungsblatt "der Protestantismus" für "den Modernismus" verantwortlich gemacht. Das ist nicht nur polemisch, sondern in dieser pauschalen Form schlichtweg falsch. Zum einen war die Reformation nicht Motor, sondern ein erstes Produkt der Neuzeit. Zum anderen gibt und gab es innerhalb des "Protestantismus" (neben den liberal-progressiven) immer auch stark retardierende Strömungen, die an altkirchliche und vorreformatorische Traditionen anknüpfen.

Etwas mehr Differenzierung wäre hier m. E. wirklich angebracht.

Beste Grüße
Philomena

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Linus
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Beitrag von Linus »

bloss hier wirst du wohl wenig erreichen, hier ist der Schmidl der Schmied sitzt in dieser Sache eindeutig bei den FSSPXern
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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jakob
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Beitrag von jakob »

Philomena,

ich kann Dir von einem etwas älteren Priester berichten, der das Hl. Meßopfer regelmäßig (täglich) nach dem überlieferten Ritus feiert und mir von seiner engen Freundschaft zu einem altlutherischen Pastor berichtete. Ich bedaure auch oft, dass - ebenso wie in der katholischen Kirche ja meistens nur die normale "Lightversion" bekannt ist - unter Protestantisch in der Regel die, naja, etwas spröden modern-reformierten Gemeinden verstanden werden.

Was die FSSPX angeht, so verstehen sie es leider trotz aller positiven Früchten nicht, auf ein bisweilen unreifes, egozentrisches Verhalten zu verzichten. Das ist schade, aber die Tradition ist stärker ;)

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Hallo Philomena,

erster Tipp: Lies den Schmarrn halt einfach nicht mehr, statt Dich darüber aufzuregen.

Zweiter kleiner Hinweis. Natürlich ist am Protestantismus nicht alles schlecht. Aber was gut daran ist, ist meistens der Rest des Katholischen - da kann man dann gleich katholisch werden, dann hat man dann nicht nur die light-Version ;)

LG
SD

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Linus
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Beitrag von Linus »

@SD
bist du schon nach "Rome sweet home" zurückgekehrt?


Rückkehr!

Linus :mrgreen:
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Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Linus hat geschrieben:@SD
bist du schon nach "Rome sweet home" zurückgekehrt?
Nö. Ich bin nicht aus Rom weggelaufen, also muß ich dahin auch nicht zurückkehren. Und um katholisch zu sein, brauchen wir nicht nach Rom ;)

(Aber wo Du grade Scott Hahn zitierst: habe gestern sein neues Buch "Letter and Spirit - From Written Text to Living Word in the Liturgy" erstanden, das mir wieder sehr gut gefällt und in vielem aus dem Herzen spricht. Diesmal ist Hahn allerdings etwas anspruchsvoller als in seinen vorherigen Büchern)

LG
Steve
Zuletzt geändert von Stephen Dedalus am Donnerstag 27. April 2006, 10:36, insgesamt 1-mal geändert.

Philomena
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Beitrag von Philomena »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Natürlich ist am Protestantismus nicht alles schlecht. Aber was gut daran ist, ist meistens der Rest des Katholischen - da kann man dann gleich katholisch werden, dann hat man dann nicht nur die light-Version ;)
Kommt drauf an, was Du vergleichen willst. Meine Gemeinde jedenfalls ist in Sachen Meßliturgie, sakramentalem Leben und Verkündigung weitaus konservativer als alles, was ich bislang in röm.-kath. Gemeinden kennengelernt habe. Insofern wäre für mich die RKK die "light-version", und das muß ich mir nicht antun.

Bisweilen nehmen auch Katholiken an unseren Gottesdiensten teil, und nicht selten hört man dann den Satz: "Bei euch ist es ja so, wie es früher bei uns war!" Eben nur auf deutsch ;)

Beste Grüße
Philo

Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Natürlich ist am Protestantismus nicht alles schlecht. Aber was gut daran ist, ist meistens der Rest des Katholischen -
Pure Polemik!

Philomena
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Beitrag von Philomena »

Tacitus hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:Natürlich ist am Protestantismus nicht alles schlecht. Aber was gut daran ist, ist meistens der Rest des Katholischen -
Pure Polemik!
Das würde ich gar nicht mal sagen. Ich denke, ich weiß, was SD meint. Nur: Im Augenblick befinde ich mich angesichts des "real existierenden Katholizismus" ;D in der kuriosen Situation, daß ich Lutheranerin bleiben muß, um - in einem überkonfessionellen Sinne - katholisch zu bleiben. (Mir ist klar, daß eine solche Argumentation meilenweit von der Denkweise der Tradition entfernt ist, ich hoffe aber, es ist trotzdem verständlich, was ich meine.)

Um es mal auf den Punkt zu bringen: Wenn ich in meiner lutherischen Gemeinde kniend die Hostie in den Mund gelegt bekomme, während der Pfarrer eine liturgisch festgelegte Spendeformel spricht, und zur gleichen Zeit in unserer röm.-kath. Nachbargemeinde eine Kirchenvorsteherin im Strickpulli den Gemeindegliedern die Hostie in die Hand legt (vielleicht noch mit dem schönen Satz: "Der Leib Christi, auch für dich, Jürgen") - dann weiß ich, wohin ich (vorerst) gehöre.

Beste Grüße
Philo

Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Philomena hat geschrieben: - in einem überkonfessionellen Sinne - katholisch zu bleiben.
Damit wirst Du hier im Forum nicht weit kommen, denn üblicherweise ist hier katholisch gleich römisch-katholisch.
Deine Unterscheidung zwischen der ecclesia visibilis und der ecclesia invisibilis, der allein Du Katholizität bescheinigst, ist gut lutherisch. Damit bist Du aber - wie Du ja selbst sagst - meilenweit von der römischen Tradition entfernt.
Auch Stephen benutzt den Begriff m.E. so, auch wenn er, glaube ich, Anglikaner ist.

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Alexander
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Beitrag von Alexander »

Was Philomenia hier schreibt, Tacitus, wird auch von manchen anderen Benutzern des Forums so gesehen, nach meiner Beobachtung auch von manchen "Römischen".
Der heutige Katholizismus wird allmählich immer "protestantischer".
Manche hochkirchlichen "Protestanten" sind der Tradition viel enger verbunden als ein Teil der heutigen Römisch-Katholischen einschließlich eines nicht unerheblichen Teiles des Klerus.
Darum sind Bedenken, die Philomenia an den Tag legt, nicht im mindesten gegenstandslos.

Allerdings hat Stephen nicht unrecht: "Aber was gut" an den hochkirchlichen Gemeinden "ist, ist meistens der Rest des Katholischen". Konsequenter Weise müßten sich solche hochkirchlichen Lutheraner voll an die Tradition ankoppeln, in die Apostolische Sukzession zurückkehren --- und damit aufhören, Lutheraner zu sein.

Leute, um keine halben Sachen zu zaubern, muß man einfach in die Orthodoxie zurück --- welche Alternative dazu gibt es denn? Seid einfach ehrlich zu Euch selbst.
Wenn es Euch etwas an der heiligen katholischen und apostolischen Kirche liegt, an dem Erbe der Kirchenväter, an dem reinen Quell der Apostolischen Überlieferung --- an der Wahrheit... Was bleibt schlichtweg außer der Orthodoxie?

Bild
Zuletzt geändert von Alexander am Donnerstag 27. April 2006, 22:20, insgesamt 1-mal geändert.
Herr Gott,
großes Elend ist über mich gekommen.
Meine Sorgen wollen mich erdrücken,
ich weiß nicht ein noch aus.
Gott, sei gnädig und hilf.
Gib Kraft zu tragen, was du schickst,
laß die Furcht
nicht über mich herrschen.
(D. Bonhoeffer)

Philomena
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Beitrag von Philomena »

Alexander hat geschrieben:Manche hochkirchlichen "Protestanten" sind der Tradition viel enger verbunden als ein Teil der heutigen Römisch-Katholischen einschließlich eines nicht unerheblichen Teiles des Klerus.
Genau das meinte ich. :jump:

Dank + Gruß
Philomena-ohne-i

Philomena
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Beitrag von Philomena »

Alexander hat geschrieben:Leute, um keine halben Sachen zu zaubern, muß man einfach in die Orthodoxie zurück
Das wäre mir - offen gestanden - kulturell zu weit weg. Ich kann - bei aller Katholizität der Kirche - nicht davon absehen, daß ich in Deutschland aufgewachsen bin und lebe. Und jede Kultur prägt, ob sie es will oder nicht, ihre eigenen Formen. Die orthodoxen Formen wären mir, selbst in einer muttersprachlichen Liturgie, daher fremd. :/

Gruß
Philo

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Tacitus hat geschrieben:Auch Stephen benutzt den Begriff m.E. so
Wie kommst Du darauf?

(Ja, ich bin C of E)

Steve

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holzi
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Beitrag von holzi »

Philomena hat geschrieben:
Alexander hat geschrieben:Leute, um keine halben Sachen zu zaubern, muß man einfach in die Orthodoxie zurück
Das wäre mir - offen gestanden - kulturell zu weit weg. Ich kann - bei aller Katholizität der Kirche - nicht davon absehen, daß ich in Deutschland aufgewachsen bin und lebe. Und jede Kultur prägt, ob sie es will oder nicht, ihre eigenen Formen. Die orthodoxen Formen wären mir, selbst in einer muttersprachlichen Liturgie, daher fremd. :/

Gruß
Philo
Tja, eine autokephale deutsche-orthodoxe bzw. lateinisch-orthodoxe Kirche ist momentan wohl noch nicht in Sicht, dazu pflegen die bisherigen orthodoxen Kirchen doch noch zu sehr ihre auf Einwanderer basierende Klientel. Eine große Öffnung gegenüber den westlich-geprägten Gläubigen erwarte ich auch nicht, da dann die Vorwürfe der angeblichen Proselytenmacherei mit dem Hintergrund eines "Kanonischen Territoriums" wieder hinfällig würden.

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holzi
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Beitrag von holzi »

Alexander hat geschrieben:Was Philomenia hier schreibt, Tacitus, wird auch von manchen anderen Benutzern des Forums so gesehen, nach meiner Beobachtung auch von manchen "Römischen".
Der heutige Katholizismus wird allmählich immer "protestantischer".
Ich glaube, hier ist die Wende mittlerweile geschafft - wenn ich mir ansehe, was aus den Seminaren an Nachwuchs kommt...

Eldar
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Beitrag von Eldar »

Manche hochkirchlichen "Protestanten" sind der Tradition viel enger verbunden als ein Teil der heutigen Römisch-Katholischen einschließlich eines nicht unerheblichen Teiles des Klerus.
Eben weil viele Katholiken im Kern eigentlich schon blitz blanke Protestanten sind. Das ist das was ich auch die ganze Zeit über sage. Also trifft es einfach nicht den Punkt zu sagen, Protestanten wären in weiten Teilen meist katholischer als die Katholiken. Weil solche Katholiken welche modern-protestantisch denken zumindest für mich keine Katholiken sind und es auch noch nie wirklich waren und vermutlich nie sein werden.

mfg Eldar
Zuletzt geändert von Eldar am Donnerstag 27. April 2006, 15:34, insgesamt 3-mal geändert.

Philomena
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Beitrag von Philomena »

Eldar hat geschrieben:Eben weil viele Katholiken im Kern eigentlich schon blitz blanke Protestanten sind. Das ist das was ich auch die ganze Zeit über sage. Also trifft es einfach nicht den Punkt zu sagen, Protestanten wären in weiten Teilen oft katholischer als die Katholiken. Weil solche Katholiken welche modern-protestantisch denken zumindest für mich keine Katholiken sind.
Gut, aber ist das nicht im Grunde doch derselbe Sachverhalt - nur aus der gegenüberliegenden Perspektive?

Gruß
Philo

Eldar
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Beitrag von Eldar »

Wieso ? Der Katholike verwirft den Protestantismus, selbst in seinen eigenen Reihen. Sollte man meinen... :roll:

mfg Eldar

Petra
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Beitrag von Petra »

An was zeigt sich der "Protestantismus" der Röm.-Kaths?

Eldar
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Beitrag von Eldar »

Petra hat geschrieben:An was zeigt sich der "Protestantismus" der Röm.-Kaths?
An den Modernismus.

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Ewald Mrnka
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Re: "Protestantismus" in der Sicht der Tradition

Beitrag von Ewald Mrnka »

Philomena hat geschrieben:Grüß Gott,

als konservative, stark liturgisch und sakramental geprägte Lutheranerin lese ich mit großem Interesse das Mitteilungsblatt der deutschen FSSPX. Mit vielen Anliegen kann ich mich - mutatis mutandis - identifizieren.

Was mich nur ärgert und irritiert: Warum immer diese pauschale Verdammung eines "Protestantismus", der vom liberalen Katholizismus über evangelische Landes- und Freikirchen bis hin zu Sekten und Freimaurern reicht? Ginge es nicht auch ein bißchen differenzierter?

Mir ist durchaus bewußt, daß ein Katholizismus, der allein die Tradition als rechtgläubig und rechtmäßig ansieht, alles außerhalb der Tradition stehende kritisch beurteilen muß. Aber wäre eine solche kritische Beurteilung nicht auch möglich unter Berücksichtigung der zum Teil erheblichen innerprotestantischen Unterschiede?

Nur ein Beispiel: Mit Vorliebe wird im Mitteilungsblatt "der Protestantismus" für "den Modernismus" verantwortlich gemacht. Das ist nicht nur polemisch, sondern in dieser pauschalen Form schlichtweg falsch. Zum einen war die Reformation nicht Motor, sondern ein erstes Produkt der Neuzeit. Zum anderen gibt und gab es innerhalb des "Protestantismus" (neben den liberal-progressiven) immer auch stark retardierende Strömungen, die an altkirchliche und vorreformatorische Traditionen anknüpfen.

Etwas mehr Differenzierung wäre hier m. E. wirklich angebracht.

Beste Grüße
Philomena
Liebe Philomena!

Ich kann Dir versichern, daß Du mir als aufrechte und gläubige Lutheranerin näher stehst als alle V2-Katholiken zusammen. In der Tat sind echte Lutheraner katholischer als die Modernisten in der Römischen Kirche, die sich insgesamt und offenbar unaufhaltsam zu einer häretischen Großsekte entwickelt.

Es ist sicher in gewisser Hinsicht ungerecht, wenn im Mittleilungsblatt die anständigen Lutheraner mit den Pseudokatholiken, "liberalen" Protestanten und Freimaurern in einen Topf geworfen werden.

Wenn wir beide, liebe Philomena so etwas http://www.kreuz.net/article.3101.html
lesen, dann sind wir uns sicher in der Einordnung derartiger Blasphemien und Verirrungen einig.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Petra
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Registriert: Samstag 4. Oktober 2003, 19:30

Beitrag von Petra »

Eldar hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:An was zeigt sich der "Protestantismus" der Röm.-Kaths?
An den Modernismus.
Und konkret woran?

Eldar
Beiträge: 1199
Registriert: Donnerstag 22. Dezember 2005, 12:35

Beitrag von Eldar »

Petra hat geschrieben:
Eldar hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:An was zeigt sich der "Protestantismus" der Röm.-Kaths?
An den Modernismus.
Und konkret woran?
Diese für das katholische Gemüt unausstehliche Beliebigkeit der religiösen Handlungen und die Beliebigkeit generell. Der Volksaltar. Die Ministrantinnen. Die Leugnung der Hölle. Diese wahre Clown-Kultur welche falsche Freude predigt und auslebt. Sünde getarnt im Deckmantel der Freude. Sie sündigen anstatt Buße zu tun und reden sich ein es wäre die wahre Freude im Herrn. Diese blinden Schafe.

Protestanten sind Heuchler. Friede Freude Eicherkuchen solange der Herr sie bloß weiter in Sünde leben lässt. Wenn jedoch Prüfungen und Leiden die Seelen solcher Menschen läutern, ja dann werden sie ungeduldig, auflehnend und vorwerfend, anstatt die auferlegten leiden in Liebe zu unserem Herrn mit Gedult und Fassung zu tragen. Ja sie sind so von Blindheit geplagt das sie nicht einmal mehr die wahre Buße im Leid erkennen geschweige denn annehmen.

Dann wird dem Herrn vorgeworfen:" Herr was bist du für ein Gott wenn du dieses und jenes zulässt. Gott wird die Schuld an alledem untergeschoben. Doch daran zu denken wie sündhaft und grauenvoll in den Augen des Herrn diese gottverlassene Welt schon geworden ist tut niemand.
Eine Vision führte Schwester Faustina die Sünden der Menschen vor Augen: «In einem Wimpernschlag», notierte sie am 9. Februar 1937, «hat mir der Herr die Sünden der Welt gezeigt, die heute begangen werden. Ich wurde ohnmächtig vor Entsetzen! Obwohl ich die Unermesslichkeit des Erbarmens kenne, war ich doch erstaunt, dass Gott die Welt existieren lässt! Da gab er mir zu verstehen, dass die Auserwählten ein Gegengewicht dazu bilden.»

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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo Eldar,

also wenn ich Dich richtig verstehe, müsste ich doch Gott im Grunde dankbar sein, daß ich behindert bin (eine "leichte" Spastik) und ihm danken, daß er mich auf Grund seiner göttlichen Liebe so leiden lässt, oder ? Die Frage von mir war jetzt nicht "polemisch", sondern ernst gemeint.
Nebenbei sind nicht alle Protestanten Heuchler, und auch nicht alle Katholiken und auch nicht alle Juden und Muslime.

Sollte der User Ewald mich allerdings nur als heuchlerischen, modernistischen, der - wie er es häufiger ausdrückt: V2-Kirche - "hörigen" und auch sonst "protestantisch-verdorbenen", linken Spinner oder dergleichen betrachten, der sowieso "protestantisch" ist (für Ewald scheinbar mittlerweile Synonym für alles nicht katholisch-traditionalistische) und so weiter, dann wäre ich mittlerweile der Überzeugung, daß es nicht mehr sinnvoll wäre, wenn ich weiterhin auf Beiträge des Users Ewald einginge, da mir meine Nerven immer noch etwas wert sind.

Gruß, Pit
carpe diem - Nutze den Tag !

Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Eldar hat geschrieben:Protestanten sind Heuchler. Friede Freude Eicherkuchen solange der Herr sie bloß weiter in Sünde leben lässt. Wenn jedoch Prüfungen und Leiden die Seelen solcher Menschen läutern, ja dann werden sie ungeduldig, auflehnend und vorwerfend, anstatt die auferlegten leiden in Liebe zu unserem Herrn mit Gedult und Fassung zu tragen. Ja sie sind so von Blindheit geplagt das sie nicht einmal mehr die wahre Buße im Leid erkennen geschweige denn annehmen.
AEQUO ANIMO AUDIENDA SUNT IMPERITORUM CONVICIA.

Mit Gelassenheit muss man die Vorwürfe Unkundiger hören.
Seneca, epistulae morales

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Eldar hat geschrieben: Protestanten sind Heuchler. Friede Freude Eicherkuchen solange der Herr sie bloß weiter in Sünde leben lässt. Wenn jedoch Prüfungen und Leiden die Seelen solcher Menschen läutern, ja dann werden sie ungeduldig, auflehnend und vorwerfend, anstatt die auferlegten leiden in Liebe zu unserem Herrn mit Gedult und Fassung zu tragen. Ja sie sind so von Blindheit geplagt das sie nicht einmal mehr die wahre Buße im Leid erkennen geschweige denn annehmen.
Was für ein Quatsch.

Hast Du eigentlich aus Deiner Bibel auch die Psalmen rausgerissen? Auch alles leidensunwillige Protestanten, diese Psalmisten, nicht wahr ... ?

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Linus
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Beitrag von Linus »

lies mal Weber, Eldar, dann weißt du dass das keine Heuchler sind, sondern arme innerweltlich asketisch bewegte Menschen, die sich freiwillig von der Mehrzahl der heilsvermittelnden Sakramente und meist auch den mächtigen Fürsprechern im Himmel abschneiden. ;)

Lesen!

Linus
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Eldar hat geschrieben:Protestanten sind Heuchler. ... Wenn jedoch Prüfungen und Leiden die Seelen solcher Menschen läutern, ja dann werden sie ungeduldig, auflehnend und vorwerfend, anstatt die auferlegten leiden in Liebe zu unserem Herrn mit Gedult und Fassung zu tragen. Ja sie sind so von Blindheit geplagt das sie nicht einmal mehr die wahre Buße im Leid erkennen geschweige denn annehmen.
Martin Luther, 95 Thesen, hat geschrieben:94. Man soll die Christen ermutigen, dass sie ihrem Haupt Christus durch Strafen, Tod und Hölle nachzufolgen trachten

95. und dass die lieber darauf trauen, durch viele Trübsale ins Himmelreich einzugehen, als sich in falscher geistlicher Sicherheit zu beruhigen.

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

Eldar hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:
Eldar hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:An was zeigt sich der "Protestantismus" der Röm.-Kaths?
An den Modernismus.
Und konkret woran?
Diese für das katholische Gemüt unausstehliche Beliebigkeit der religiösen Handlungen und die Beliebigkeit generell. Der Volksaltar. Die Ministrantinnen. Die Leugnung der Hölle. Diese wahre Clown-Kultur welche falsche Freude predigt und auslebt. Sünde getarnt im Deckmantel der Freude. Sie sündigen anstatt Buße zu tun und reden sich ein es wäre die wahre Freude im Herrn. Diese blinden Schafe.

Protestanten sind Heuchler. Friede Freude Eicherkuchen solange der Herr sie bloß weiter in Sünde leben lässt. Wenn jedoch Prüfungen und Leiden die Seelen solcher Menschen läutern, ja dann werden sie ungeduldig, auflehnend und vorwerfend, anstatt die auferlegten leiden in Liebe zu unserem Herrn mit Gedult und Fassung zu tragen. Ja sie sind so von Blindheit geplagt das sie nicht einmal mehr die wahre Buße im Leid erkennen geschweige denn annehmen.

Dann wird dem Herrn vorgeworfen:" Herr was bist du für ein Gott wenn du dieses und jenes zulässt. Gott wird die Schuld an alledem untergeschoben. Doch daran zu denken wie sündhaft und grauenvoll in den Augen des Herrn diese gottverlassene Welt schon geworden ist tut niemand.
Eine Vision führte Schwester Faustina die Sünden der Menschen vor Augen: «In einem Wimpernschlag», notierte sie am 9. Februar 1937, «hat mir der Herr die Sünden der Welt gezeigt, die heute begangen werden. Ich wurde ohnmächtig vor Entsetzen! Obwohl ich die Unermesslichkeit des Erbarmens kenne, war ich doch erstaunt, dass Gott die Welt existieren lässt! Da gab er mir zu verstehen, dass die Auserwählten ein Gegengewicht dazu bilden.»
bitte in meiner funktion als moderator sagte ich dir keine pauschalurteile du kennst nicht alle protestanten der welt.
das nächste mal wird gelöscht

Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Eldar hat geschrieben:Protestanten sind Heuchler. Friede Freude Eicherkuchen solange der Herr sie bloß weiter in Sünde leben lässt. Wenn jedoch Prüfungen und Leiden die Seelen solcher Menschen läutern, ja dann werden sie ungeduldig, auflehnend und vorwerfend, anstatt die auferlegten leiden in Liebe zu unserem Herrn mit Gedult und Fassung zu tragen.
Martin Luther in einer Predigt über Joh 15,26-16,4 an Exaudi über die wahren Christen:
Martin Luther hat geschrieben:So geht es (den Christen; Tacitus) auch noch heutigen Tages. Darum sollen wir uns vor solchem Bannen und Würgen nicht erschrecken, sondern wir sollen es mit Freuden annehmen, und lernen, daß es die rechte Farbe und das beste Zeichen ist für die Christen und die rechte Kirche. Doch so, daß die Erkenntnis Christi und seines Vaters vor allen Dingen auch dabei ist. Denn Widertäufer und andere Rotten werden auch verfolgt und leiden viel: aber sie haben die Erkenntnis Christi und seines Vaters nicht; denn sie leugnen die Zusage, welche ihnen Gott in der ersten Taufe getan hat, und richten eine neue Möncherei an, dadurch sie denken in den Himmel zu kommen und einen gnädigen Gott zu haben. Dagegen aber die rechte Kirche kennt Christum und seinen Vater, das ist, sie tröstet sich allein Gottes Güte und Barmherzigkeit durch Christum; und um solches Trostes und Hoffnung willen muß sie verfolgt werden. Das leidet sie gern; denn sie weiß, Christus hatte es hier geweissagt; darum gibt sie sich willig hin, läßt sich dem Papst und seinen Haufen uns für Ketzer und Teufelskirche rufen. Aber ihr genügt, daß sie Christum und seinen Vater kennt, und weiß, daß der Papst mit seinen Haufen, sind sie gleich noch so viel sie wollen, Christum und seinen Vater nicht kennen, sondern verfolgen; leidet darum gern mit Christus, und ist der Hoffnung, daß sie mit ihm auch in Ehren sitzen und ewig leben werden. Das verleihe uns allen unser lieber Vater im Himmel, durch seinen Sohn und den Heiligen Geist, Amen.
Zuletzt geändert von Tacitus am Donnerstag 27. April 2006, 18:45, insgesamt 1-mal geändert.

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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo Tacitus,

das Problem scheint mir mittlerweile zu sein, daß für Ewald, Cosimo und Eldar "Prostestant", "evangelisch", "lutherisch", "liberal", "Freimaurer", "Modernist", "Heuchler" etc. Begriffe sind, die mehr oder weniger gegeneinander ausgetauscht werden können.
Anders gesagt:
Wer - aus deren Sicht - evangelisch ist, ist automatisch
- ein Heuchler
- ein Ketzer
- für "Schwulenehe"
- für Abtreibung
- für Modernismus
- gegen die wahre Kirche und - besonders schlimm -
- Anhänger der verdorbenen "V2-Kirche".

Kurzum:
Wer nicht streng römisch-katholisch-traditionalistisch "tickt", ist eigentlich sowieso kein "richtiger" Christ.

Sorry, aber auf dieser Basis - etwas (!) überspitzt ausgedrückt - kann und wird es keinen Dialog mit den "Piusbrüdern" und deren Sympatisanten geben, da nämlich von deren Seite garnicht der Wille zu einem ernsthaften Dialog mit den "V2-Leuten" ( Bezeichnung a la Ewald für römisch-katholische Christen") besteht.

Leider !!

Gruß, Pit
carpe diem - Nutze den Tag !

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