Pit hat geschrieben:Hallo Petra,
danke für den Hinweis!
Nachdem mir mal an einem Infostand der "Piusbrüder" zwei Mitglieder gesagt haben, die heutige Messe wäre sowieso nicht akzeptabel, weil sie nicht katholisch wäre, deckt sich das ja mit der offiziellen Sichtweise der Priesterbruderschaft Pius X.
Es geht denen letztlich also garnicht um die Anerkennung des tridentinischen Ritus oder darum, auch (!) diesen feiern zu können, sondern darum, daß auf etwas längere Zeit hin betrachtet ausschliesslich (!) der tridentinische Ritus gefeiert wird.
Gruß, Pit
Höh? Ich glaube, daß die FSSPX durchaus den armenischen RItus, den byzantinischen Ritus, den Syrischen, den Chaldäischen, den Maronitischen, den Koptischen, den Äthiopischen, den Mozarabischen, den Braga-, den Sarum- und den Syro-Malabarischen Ritus akzeptiert neben dem Tridentinischen. Einige religiösen Gemeinschaften und mit der FSSPX verbundenen Priester pflegen ja sogar eine oder mehrere dieser Liturgien, und nicht den Tridentinischen Meßritus (den man besser: Römischer Ritus, nach 1962 nennt.)
Übrigens bedarf man der Interpretation von Predigten S.Exz. Erzbischof Lefebvres auch wieder eine gewisse Wissenschaft, die Sie offenbar nicht besitzen. Es geht ihm um den "Geist" der Schaffer dieser neuen Messe. Eine Versöhnung zwischen Katholizismus und Protestantismus nachzustreben, ist völlig illegitim. Der Novus Ordo Ritus an sich ist aber weder häretisch noch ungültig (der FSSPX nach, sieh Stellungnahme etwa von P. Aulagnier, ehem. Regens, und von anderen FSSPX-Priestern). Zwar sagen manche, der Novus Ordo Missae von Paul VI. sei trotzdem "in sich schlecht", aber das ist eine theologische Definition die es nicht gibt.
"Offen für Mißbräuche" und "durch Umstände in 99 % der Fälle gefährlich sakrilegische oder häretische Liturgie" sollte man eher sagen. Der offiziell promulgierter Ritus, der den Vorschriften gemäß zelebriert wird, kann ja kraft
"Auctorem Fidei" (1794) nicht "in sich schlecht" oder "sündig" sein - dás ist theologisch unmöglich. Die praktische Zelebration mag es sein, aber der Ritus an sich kánn es nicht sein. Zwar ist der Novus Ordo Missae (1969) ein "Ritus novus ac alius" und 1794 nicht gemeint, aber dennoch gilt die Unfehlbarkeit der Kirche den meisten Theologen nach auch in ihrer Liturgie. (Was also auch jede doktrinäre und diszplinäre Kritisierung des Tridentinischen Ritus
unmöglich macht - davon würden also direkt 80 % des heutigen "modernen" lateinischen Episkopates betroffen, die sich weigern die ALte Messe zuzulassen oder sie sogar verleumden als "mittelalterlich" und "obskur", wie die jansenistischen Volkssprache-Apologeten und Liturgiedeformer es am Ende des 18. Jh. auch behaupteten. - So schlimm sind die Aussagen Mons. Lefebvres also in dieser Hinsicht, sogar ohne Auslegung, noch gar nicht - im Hinblick auf die "Meinungen" eures heutigen Episkopates.) Die meisten Priester der FSSPX beschränken sich ja auch auf die von Kardinälen Ottaviani und Bacci unterschriebene und publizierte Studie
"Kurze Kritische Untersuchung des Neuen Ordo Missae" (Rom, 1969). DIe war weder häretisch noch schismatisch, oder?