Lesungen aus dem alten Brevier

Rund um den traditionellen römischen Ritus und die ihm verbundenen Gemeinschaften.
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Marion
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Re: Lesungen aus dem alten Brevier

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Hl. Bischof, Bekenner und Kirchenlehrer Johannes Chrysostomus - 27. Januar

Johannes stammte aus Antiochien. Wegen des goldenen Flusses seiner Rede erhielt er den Beinamen Chrysostomus (Goldmund). Nach dem Studium der Rechte und weltlichen Wissenschaften wandte er sich mit aller Kraft und mit großem Eifer dem Studium der Heiligen Schrift zu. Er empfing die heiligen Weihen und wurde Priester der Kirche von Antiochien. Nach dem Tode des Nektarius wurde er auf Vorschlag des Kaisers Arkadius wider seinen Willen auf den bischöflichen Stuhl von Konstantinopel erhoben. Sobald er dieses Hirtenamt übernommen hatte, trat er mit aller Schärfe gegen die verderbten Sitten und die Ausschweifungen der Vornehmen auf. Wegen dieses Freimutes zog er sich bei vielen großen Haß zu. Auch bei Eudoxia erregte er großen Unwillen, weil er sie wegen des Geldes der Witwe Kallitrope und wegen des Ackers einer anderen Witwe tadelte. Damals fand zu Chalzedon eine Versammlung von einigen Bischöfen statt. Auch Johannes war dazu geladen, ging aber nicht hin, weil sie, wie er sagte, nicht rechtmäßig und nicht öffentlich war. Daraufhin wurde Chrysostomus hauptsächlich auf Betreiben der Eudoxia verbannt. Bald darauf entstand aber ein Aufstand des Volkes, das nach ihm verlangte, und so wurde er unter dem wunderbaren Jubel der ganzen Stadt wieder zurückberufen. Da er aber nicht abließ, die eingerissene Sittenlosigkeit zu geißeln und vor der silbernen Bildsäule der Eudoxia auf dem Platze der heiligen Sophia keine Spiele abhalten ließ, wurde er von neuem auf Betreiben der gegen ihn verschworenen Bischöfe zur Verbannung gezwungen. Die Witwen und Waisen jedoch bedauerten die Ausweisung ihres gemeinsamen Vaters. Es ist unglaublich, wie viel Leiden Chrysostomus in der Verbannung erlitt und wie viele er zum christlichen Glauben bekehrte. Auf einer Bischofsversammlung zu Rom wurde er zwar durch ein Dekret des Papstes Innozenz I. wieder in sein Bistum eingesetzt. Auf dem Wege mußte er jedoch von den Soldaten, die ihn bewachten, die schrecklichsten Leiden und Mißhandlungen erdulden. Als er durch Armenien geführt wurde, erschien ihm eines Nachts der heilige Martyrer Basiliskus, in dessen Kirche er vorher gebetet hatte, und sprach zu ihm: Bruder Johannes, morgen werden wir an einer Stätte beisammen sein. Am andern Morgen empfing er darum das heiligste Sakrament des Altares, bezeichnete sich mit dem Kreuzzeichen und gab Gott seine Seele zurück am 14. September. Nach seinem Tode fiel in Konstantinopel ein furchtbarer Hagel und vier Tage darauf starb die Kaiserin. Seinen Leichnam ließ Theodosius, der Sohn des Arkadius, unter großem Prachtaufwand und unter dem Geleite einer unzähligen Volksmenge nach Konstantinopel bringen und ehrenvoll bestatten am 27. Januar. Der Kaiser selbst wollte seinen Leichnam ehren und ihn für seine Eltern um Verzeihung bitten. Später wurden seine Überreste nach Rom übertragen und in der vatikanischen Basilika beigesetzt. Die Zahl, der fromme Inhalt und die glänzende Form seiner Predigten und übrigen Schriften, seine geistreiche und dabei doch sinngemäße Art der Erklärung der heiligen Schriften erregt noch heute allgemeine Bewunderung. Man glaubt es gerne, daß ihm, wie erzählt wird, der Apostel Paulus, den er in bewundernswerter Weise verehrte, beim Schreiben und Predigen vieles eingesagt hat. Diesen berühmten Kirchenlehrer hat Papst Pius X. zum himmlischen Patron der Prediger bestimmt.
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Re: Lesungen aus dem alten Brevier

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Hl Petrus Nolaskus 28. Januar
Petrus Nolaskus war zu Rekaudum bei Carcassonne in Frankreich aus vornehmem Geschlecht geboren. Er zeichnete sich besonders durch eine ungewöhnliche Liebe zum Nächsten aus. Ein Vorzeichen für seine Tugend war es, daß in seiner Kindheit, als er noch in der Wiege lag, ein Bienenschwarm auf ihn zuflog und eine Honigwabe in seiner Rechten baute. Als Jüngling verlor er seine Eltern. Aus Abneigung gegen die Irrlehre der Albigenser, die damals in Frankreich weit verbreitet war, verkaufte er sein väterliches Erbe und ging nach Spanien. Bei der allerseligsten Jungfrau auf dem Berge Montserrat erfüllte er ein Gelübde, das er früher abgelegt hatte. Dann zog er weiter nach Barcelona. Nachdem er sein ganzes Geld für den Loskauf der gefangenen Christen geopfert hatte, faßte er den Entschluß, zu ihrer Befreiung sich selbst zu verkaufen oder für sie in die Sklaverei zu gehen. Wie sehr dieser Entschuß des Heiligen Gott wohlgefällig war, zeigt folgendes Ereignis: Als er in der Nacht betete und hin und her überlegte, wie man den gefangenen Christen helfen könne, erschien ihm die allerseligste Jungfrau und versicherte ihm, es sein ihrem Sohne und ihr höchst angenehm, wenn ihr zu Ehren ein Orden gestiftet würde, der es sich vor allem zur Aufgabe stellte, die Christen aus der Sklaverei der Ungläubigen zu erlösen. Dieser himmlischen Mahnung kam er sofort nach und gründete zusammen mít dem hl. Raymundus von Pennafort und König Jakob I. von Aragonien, die ebenfalls von der Gottesmutter dazu aufgefordert wurden, den Orden der heiligen Jungfrau Maria von der Erlösung der Gefangenen. Die Mitglieder wurden durch ein viertes Gelübde verpflichtet, selbst als Pfand in der Hand der Heiden zurückzubleiben, wenn es zur Befreiung der Christen notwendig wäre. Schon frühzeitig hatte er das Gelübde der Keuschheit abgelegt und bewahrte diese Tugend unbefleckt sein Leben lang. Wunderbar glänzte er durch Geduld, Demut, Enthaltsamkeit und alle übrigen christlichen Tugenden. Auch war er mit der Gabe der Weissagung ausgestattet und sagte mehrfach zukünftige Dinge voraus. So ist vor allem bekannt, daß der König Jakob, als er die von den Mauren belagerte Stadt Valencia angreifen wollte, vorher von Petrus die Versicherung erhielt, daß er den Sieg erringen werde. Häufig wurde er durch die Erscheinung seines Schutzengels und der jungfräulichen Gottesmutter getröstet. Vom Alter gebeugt und über seinen nahen Tod unterrichtet, fiel er schließlich in eine Krankheit. Er empfing die heiligen Sakramente und ermahnte seine Brüder nochmals zur Liebe gegen die Gefangenen; dann betete er voll Andacht den Psalm: Ich will Dich preisen, Herr, aus meinem ganzen Herzen, und gab bei den Worten: Der Herr sandte Erlösung seinem Volke, seinen Geist auf um Mitternacht an der Vigil der Geburt des Herrn im Jahre 1256.
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Hl. Franz von Sales 29. Januar
Franziskus wurde in dem Städtchen Sales, von dem seine Familie auch den Namen hat, von frommen adeligen Eltern geboren. Er gab schon in früher Jugend durch Sittenreinheit und ernstes Wesen Beweise für seine spätere Heiligkeit. Als Jüngling oblag er den weltlichen Wissenschaften, bald aber widmete er sich zu Paris dem Studium der Philosophie und Theologie; und damit ihm in seiner Ausbildung nichts fehle, erwarb er sich in Padua mit höchster Auszeichnung den Doktorgrad beider Rechte. Im heiligen Hause zu Loretto erneuerte er das Gelübde ewiger Keuschheit, das er schon in Paris abgelegt hatte. Von diesem heiligen Entschluß vermochte ihn auch keine List des Teufels und kein Sinnenreiz jemals abzubringen. Die ehrenvolle Bürde eines Ratsherrn von Savoyen schlug er aus, vielmehr trat er in den geistlichen Stand. Er empfing die Priesterweihe und wurde Propst an der Kirche von Genf. Dieses Amt verwaltete er so gut, daß Bischof Granier ihn zum Prediger des Wortes Gottes bestimmte, um Chablais und mehrere Städte in der Umgebung von Genf von der Irrlehre Kalvins zu reinigen. Freudigen Herzens nahm er diese Sendung an. Er mußte dabei aber auch sehr viel Bitteres durchmachen; öfters wurde er von den Ketzern mit dem Tode bedroht und vielfach verleumdet und angegriffen. Aber inmitten so vieler Gefahren und Kämpfe bewahrte er stets eine unüberwindliche Seelenruhe. Mit Gottes Hilfe führte er, so wird berichtet, 72 000 Irrgläubige zum katholischen Glauben zurück, darunter auch viele Adelige und Gebildete. Nach dem Tode des Bischofs Granier, der ihn zm Koadjutor hatte bestellen lassen, wurde er zum Bischof geweiht; und nun ließ er die Strahlen seiner Heiligkeit erst recht überall leuchten. Er zeichnete sich aus durch Eifer für die Kirchenzucht, durch Friedensliebe, durch Wohltätigkeit gegen die Armen und durch jegliche Tugend. Zur Förderung des Gottesdienstes stiftete er nach der Regel des hl. Augustinus einen neuen weiblichen Orden, der den Namen von der Heimsuchung derhl. Jungfrau erhielt. Diesem gab er auch Konstitutionen, die wegen ihrer Weisheit, Klugheit und Milde Bewunderung verdienen. Er verherrlichte die Kirche Gottes auch durch seine Schriften, die voll himmlischer Weisheit sind und in denen er einen sicheren, geraden Weg zur christlichen Vollkommenheit zeichnet. In seinem 55. Lebensjahr, als er eben von Frankreich nach Annecy heimkehren wollte, wurde er, nachdem er noch am Tage des heiligen Evangelisten Johannes zu Lyon das heilige Opfer dargebracht hatte, von einer schweren Krankheit befallen und ging am folgenden Tage in den Himmel ein, im Jahre des Herrn 1622. Sein Leichnam wurde nach Annecy gebracht und in der Kirche der genannten Klosterfrauen ehrenvoll bestattet. Alsbald wurde er auch durch Wunder verherrlicht. Nach entsprechender Untersuchung dieser Wunder wurde er vom Papst Alexander VII. in die Zahl der Heiligen aufgenommen und sein Festtag auf den 29. Januar festgelegt. Von Papst Pius IX. wurde er auf Vorschlag der heiligen Ritenkongregation zum allgemeinen Kirchenlehrer ernannt.
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Re: Lesungen aus dem alten Brevier

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4. Sonntag nach Erscheinung
Matth. 8, 23 -27
hl. Hieronymus:
Das fünfte Wunder wirkt er, als er zu Kapharnaum das Schifflein bestieg und den Sturm und dem Meer gebot. Das sechste, als er im Lande der Gerasener den Teufeln Macht über die Schweine gab. Das siebte, als er sich in seine Stadt begab und den zweiten Gichtbrüchigen auf seiner Bahre heilte. Denn der erste Gichtbrüchige ist der Knecht des Hauptmannes. Er aber schlief; und sie traten zu ihm, weckten ihn und riefen: Herr, hilf uns! Ein Vorbild für dieses Wunder lesen wir bei Jonas. auch er blieb ruhig und schlief, während alle andern voller angst waren; Er musste erst geweckt werden. Durch seine anweisungen aber und durch das Bedeutungsvolle, das er leiden musste, rettete er diejenigen, die ihn geweckt hatten. Dann stand er auf, gebot den Winden und dem Meere. Daraus ersehen wir, daß alle Geschöpfe ihren Schöpfer anerkennen. Denn die Elemente, die er anfuhr und denen er gebot, erkannten seine Oberherrschaft an; nicht, wie Irrlehrer fälschlich meinen, weil alles beseelt ist, sondern wegen der Allmacht des Schöpfers; selbst das was uns leblos erscheint, ist ihm gegenüber voll Leben. Die Menschen aber wunderten sich und sprachen: Wer ist dieser, daß ihm auch Winde und Meere gehorchen? Nicht die Jünger, sondern die Schiffleute und die übrigen, die sich auf dem Schiff befanden, wunderten sich. Wollte aber jemand unbedingt behaupten, diejenigen, die sich wunderten, seinen die Apostel gewesen, so entgegnen wir ihm, daß sie dann mit Recht Menschen genannt werden, weil sie die Macht des Erlösers noch nicht erkannt hatten.


Aus der Buch des hl. Papstes Gregor über Sittenfrage

Wir sättigen unseren Leib mit Nahrung, damit er nicht kraftlos und schwach werde, wir entziehen ihm aber auch die Kraft durch fasten, damit er nicht übersättigt und uns lästig werde. Wir suchen ihn durch stete Bewegung ihn kräftig zu erhalten, damit er nicht durch allzuviel Ruhe und Mangel an Bewegung zugrunde gehe; wir lassen ihn aber auch wieder Ruhe geniessen, aufdaß er nicht in Folge auf allzuviel Bewegung erliege. Wir bedecken ihn mit Kleidern, damit ihm die Kälte nicht schade, wir werfen diese Gewänder aber wieder weg, damit uns die Hitze nicht ganz ersticke. Wenn wir nun so vielen Bedürfnissen entgegenkommen, was tun wir da anders, als daß wir der Vergänglichkeit dienen? wir suchen wenigstens durch solche mannigfaltige Pflege den Körper zu erhalten, nachdem ihn ohnedies schopn in folge seiner Schwäche und Veränderlichkeit schwere Angst drückt. Daher heißt es ganz richtig beim apostel Paulus: Ver Vergänglichkeit ist die Schöpfung unterworfen, nicht freiwillig, sondern um dessentwillen, der sie unterworfen hat in der Hoffnung, daß auch die Schöpfung selbst befreit wird von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zur herrlichen Freiheit der Kinder Gottes. Der Vergänglichkeit ist das Geschöpf nicht freiwillig unterworfen; denn der Mensch, der wohl freiwillig den ursprünglichen Zustand der Unsterblichkeit preisgegeben hat und nun von der Last der verdienten Sterblichkeit bedrückt wird, unterwirft sich wider Willen der Verderbtheit und Veränderlichkeit seiner Natur. Von diesem sklavendienste wird das Geschöpf einmal erlöst, wenn es bei der Auferstehung in Unverweslichkeit zur Herrlichkeit der Kinder Gottes erhoben wird.. Hienieden sind also die auserwählten dieser Dienstbarkeit unterworfen, weil sie noch unter der Strafe der Verweslichkeit leiden. Aber wenn wir die Hülle des vergänglichen Fleisches ablegen, dann werden wir auch von diesen lästigen Banden, die uns jetzt noch fesseln, befreit. Wir sehnen uns nach der Anschauung gottes; aber die bande des sterblichen Leibes hindert uns noch daran. Mit Recht heißen wir also Gefesselte, weil wir noch keinen freien Zugang zu Gott haben, wie es unsere Sehnsucht ist. Daher ruft Paulus, voll Begierde nach der Ewigkeit, aber noch beladen mit der Bürde, seines verweslichen Leibes, wie ein Gefangener aus: Ich sehne mich danach, aufgeläst zu werden und bei Christus zu sein. Aufgelöst könnte er ja nicht wünschen, wenn er sich nicht zweifellos für gefesselt halten würde.
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Marion
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Re: Lesungen aus dem alten Brevier

Beitrag von Marion »

Hl. Bekenner Johannes Bosco - 31. Januar

Johannes Bosco wurde von einfachen Eltern zu Castelnuovo d´Asti geboren. Nach dem Tode seines Vaters wurde er von seiner Mutter fromm erzogen. Schon in seiner frühesten Jugend zeigte sich, daß er einmal etwas Großes werden könne. Er war ein milder Charakter und besaß eine starke Neigung zur Frömmigkeit. Bei seinen Altersgenossen genoß er ein besonderes Ansehen und begann schon früh ihre Streitigkeiten zu schlichten, kleinere Raufereien beizulegen, schlechte Reden und ausgelassene Streiche zu verhindern. Dabei wußte er durch interessante Unterhaltung sie an sich zu fesseln; er verstand es, beim Spiel Gebete einfließen zu lassen, mit wunderbarer Wortgewandheit in angenehmer Weise ihnen zu wiederholen, was er bei der Predigt in der Kirche gehört hatte, und suchte schon kleine Kinder zum frühzeitigen und häufigen Empfang des Bußsakramentes anzuleiten. Sein anspruchsloses Äußere, sein liebenswürdiges Benehmen, seine Reinheit und Unschuld zog alle an. Obwohl er von Haus aus sehr arm war und obwohl seine Jugendzeit voll Entbehrungen und Schwierigkeiten war, strebte er dennoch frohen Mutes und voll Gottvertrauen nur dem einen Ziele zu, Priester zu werden. Sein Wunsch ging schließlich auch in Erfüllung. Zunächst kam er nach Chieri, dann nach Turin. Dort machte er unter der Leitung des seligen Joseph Cafasso immer größere Fortschritte in der Wissenschaft der Heiligen und suchte die heilige Lebensweisheit zu erlernen. Dort wandte er sich auch seiner Neigung entsprechend auf Gottes Antrieb hin besonders der Jugend zu und suchte sie wenigstens die einfachsten christlichen Wahrheiten zu lehren. Die Zahl seiner Schützlinge wurde von Tag zu Tag größer. Schließlich fand er, nicht ohne Hilfe von oben, nach Überwindung großer, langer Schwierigkeiten einen dauernden, sicheren Stützpunkt für seine Versammlungen in dem Stadtteil, der gewöhnlich Valdocco genannt wird. Nun widmete er sich ganz dieser Tätigkeit. Bald darauf beschloß Johannes auch unter der Mithilfe der jungfräulichen Gottesmutter, die ihm als kleinen Jungen schon im Traum die Zukunft geoffenbart hatte, die Gesellschaft der Salesianer zu errichten, deren vornehmliche Aufgabe es sein sollte, jugendliche Seelen für Christus zu gewinnen. Ebenso gründete er eine neue Ordensfamilie gottgeweihter Jungfrauen, die Mariahilfschwestern, die junge Mädchen auf den Weg des Herrn führen sollten. Diesen fügte er noch den frommen Verein der Mitarbeiter hinzu, die das salesianische Werk durch ihre Mithilfe und ihr Gebet fördern sollten. So bereitete er in kurzer Zeit der christlichen wie der bürgerlichen Gesellschaft großen Segen. In seinem glühenden Seeleneifer scheute er keine Mühen und Opfer, um für die Jugend Heime zu errichten, wo sie während der Festtage Einkehr halten könne, um Waisenhäuser, Schulen für die Kinder der Arbeiter, Heime zur Erziehung und zum Unterricht der Kinder zu gründen, um Gott zu Ehren überall Kirchen zu bauen. Zugleich förderte er durch Wort und Beispiel den christlichen Glauben in Oberitalien und suchte ihn unablässig in ganz Italien zu schützen durch Abfassen, Herausgeben und verbreiten guter Bücher. Zur Ausbreitung des Glaubens sandte er Missionäre zu den Heidenvölkern. Einfach und aufrichtig war dieser Mann Gottes, zu jedem guten Werk bereit. Er war ausgezeichnet durch Tugenden mannigfachster Art; diese wurden von seiner glühenden Liebe getragen. Sein ganzes Sinnen und Trachten war auf Gott gerichtet; zugleich war er mit himmlischen Gnadengaben reich ausgestattet. Dieser heilige Mann ließ sich durch keine Drohung einschüchtern, er wurde bei der Arbeit nie müde, von keiner Sorge niedergedrückt, bei keiner Schwierigkeit aufgeregt. Drei fromme Übungen legte er den seinigen besonders ans Herz: Möglichst oft zur heiligen Beichte und zur heiligen Kommmunion gehen, Maria, die Hilfe der Christen, innig zu verehren und dem Papst als ergebene Söhne zu gehorchen. Auch darf nicht verschwiegen werden, daß er in ganz schwierigen Lagen mehr als einmal dem Papste half, die schlimmen Auswirkungen der damals gegen die Kirche erlassenen Gesetze zu mildern. Er vollendete seinen Lebenslauf, der an vielen und schweren Arbeiten und Mühen reich war, am 31. Januar im Jahre des Heils 1888, im 73. Jahre seines Lebens. Da er durch durch viele Wunder verherrlicht wurde, nahm ihn Papst Pius XI. im Jahre 1929 in die Zahl der Seligen und fünf Jahre später am Osterfeste beim Ausgang des 19. Jahrhunderts seit der Erlösung des menschlichen Geschlechtes in Gegenwart einer großen Menschenmenge aus der ganzen Welt in die Zahl der Heiligen auf.
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Marion
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Re: Lesungen aus dem alten Brevier

Beitrag von Marion »

Hl. Bischof und Bekenner Ignatius 1. Februar

4.-6. Lesung
Aus dem Buch des hl. Priesters Hieronymus über die Kirchenschriftsteller

Ignatius war nach dem Apostel Petrus der dritte Bischof von Antiochien; er wurde in der Verfolgung des Kaisers Trajan zum Tod durch die wilden Tiere verurteilt und gefesselt nach Rom gebracht. Unterwegs schrieb er zu Smyrna, wo Polykarp, der Schüler des Johannes, Bischof war, einen Brief an die Epheser, einen an die Magnesier, einen an die Trallenser und einen an die Römer. Vor der Weiterfahrt schrieb er noch einen an die Phillipper und an die Christen von Smyrna, sowie einen eigenen Brief an Polykarp, dem er die Kirche von Antiochien empfahl; darin legte er auch bezüglich des Evangeliums, das ich vor kurzem übersetzt habe, ein herrliches Zeugnis über die Person Christi ab. Da wir nun einmal diesen Mann erwähnt haben, müssen wir auch aus seinem Briefe an die Römer einige Sätze anführen: Von Syrien bis Rom habe ich mit Bestien zu kämpfen zu Wasser und zu Land; Tag und Nacht bin ich gefesselt mit zehn Leoparden, das ist mit Soldaten, die mich bewachen; sie werden um so schlimmer, je freundlicher ich bin. Ihre Bosheit ist für mich eine Schule; aber darum bin ich doch noch nicht gerechtfertigt. Ach läge ich doch schon vor den wilden Tieren, die für mich bereitgehalten werden; ich werde sie bitten, recht schnell meinen Tod und meine Hinrichtung zu besorgen; ich will sie reizen, daß sie mich zerreißen, damit sie nicht, wie es bei anderen Märtyrern schon vorkam, sich scheuen, meinen Leib anzurühren. Wenn sie aber nicht kommen wollen, will ich sie dazu nötigen, ich will sie drängen, daß sie mich aufzehren. Kindlein verzeiht mir; ich weiß gar wohl, was mir zum Segen ist. Nun fang ich an ein Jünger Christi zu werden; ich will nichts mehr von dem, was sichtbar ist auf Erden; nur Jesus Christus möchte ich finden. Feuer, Kreuz, wilde Tiere, Zertrümmerung der Knochen, Zerstückelung der Glieder und des ganzen Körpers, Zermalmung, alle Foltermittel des Teufels, alles mag über mich kommen, wenn ich nur Christus besitze. Als er schon zu den Bestien verurteilt war und im Verlangen nach dem Tode schon das Brüllen der Löwen hörte, rief er aus: Ich bin Christi Weizenkorn; mit den Zähnen der wilden Tiere will ich gemahlen werden, auf daß ich ganz reines Brot werde. Er litt den Martertode im 11. Jahre der Regierung Trajans. Die Überreste seines Leibes ruhen in Antiochien auf dem Friedhof außerhalb des Tores nach Daphnis.
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ad-fontes
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Re: Lesungen aus dem alten Brevier

Beitrag von ad-fontes »

ad-fontes hat geschrieben:
Dienstag 31. Januar 2017, 16:49
Hallo Marion,

vielen Dank für deine Mühen! :daumen-rauf:

Sag mal, hast du die Texte, die den Reset leider nicht überlebt haben, abgespeichert?

Wäre schön, wenn du die nochmal posten könntest..
:ikb_thumbup: :klatsch: :ikb_thumbup:
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Marion
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Re: Lesungen aus dem alten Brevier

Beitrag von Marion »

Reinigung der hl. Jungfrau Maria - 2. Februar

Predigt des hl. Bischofs Augustinus
Einst war geweissagt worden: Die Mutter Sion spricht: Viele Menschen sind darin geboren; der Allerhöchste selbst hat sie begründet. O Kind, wie bist Du so mächtig! O Gott, vom Himmel auf die Erde gekommen, wie bist Du so herrlich! Noch wurde er von der Mutter unter dem Herzen getragen und doch schon von Johannes dem Täufer, der auch noch im Mutterschoß ruhte, begrüßt. Er wurde im Tempel dargestellt und vom greisen Simeon, dem berühmten, hochbetagten, bewährten, gekrönten, erkannt. Er erkannte ihn, betete ihn an und sprach: Nun entlässest Du, o Herr, Deinen Diener in Frieden; denn meine Augen haben Dein Heil geschaut. Er sollte nicht von dieser Welt scheiden, bis er den geboren sähe, durch den die Welt geschaffen. Der Greis erkannte das Kind und wurde in diesem Kinde selbst wieder ein Kind. Im Alter wurde er noch jung, er, der von frommem Glauben erfüllt war. Der greise Simeon hielt das Kind Christus auf seinen Armen; Christus aber lenkte den greisen Simeon. Es war ihm vom Herrn gesagt worden, daß er den Tod nicht kosten werde, bevor er den Gesalbten des Herrn als Kind gesehen hätte. Nun ist Christus geboren; das Sehnen des Greisen wurde erfüllt, als die Welt selber noch im Greisenalter stand. Er kommt zu einem Greis, er, der die ganze Welt ganz greisenhaft fand. Auf dieser Welt wollte er zwar nicht lange bleiben, aber er wünschte, Christus auf dieser Welt noch zu sehen. Mit dem Propheten sang und betete er: Laß Deine Huld, o Herr, uns schauen und schenke uns Dein Heil! Damit ihr den Grund seiner Freude wisset, schloß er mit den Worten: Nun entlässest Du Herr Deinen Diener in Frieden; denn meine Augen haben Dein Heil geschaut. Die Propheten weissagten, daß der Schöpfer des Himmels und der Erde dereinst auf Erden unter den Menschen leben werde; der Engel verkündigte, daß der Schöpfer von Leib und Geist im Fleisch erscheinen werde; Johannes begrüßte vom Mutterschoß aus den Erlöser, der selbst noch im Mutterschoße ruhte; der greise Simeon erkannte in dem Kinde seinen Gott.
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Marion
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Re: Lesungen aus dem alten Brevier

Beitrag von Marion »

Hl. Bischof und Märtyrer Blasius - 3. Februar

3. Lesung
Blasius, aus Sebaste in Armenien, zeichnete sich aus durch große Tugenden und wurde deshalb zum Bischof dieser Stadt erwählt. In der Zeit, da Diokletian mit unersättlicher Grausamkeit gegen die Christen wütete, verbarg er sich in einer Höhle des Argäusberges. Dort hielt er sich so lange versteckt, bis er von den Soldaten des Statthalters Agrikolaus auf der Jagd entdeckt, vor den Stadthalter geführt und auf dessen Befehl in den Kerker geworfen wurde. Hier heilte er viele Kranke, die man wegen des Rufes seiner Heiligkeit zu Blasius brachte. Unter diesen befand sich auch ein Knabe, den die Ärzte schon aufgegeben hatten. Ihm war eine Gräte im Halse stecken geblieben und er war schon dem Tode nahe. Blasius wurde nochmals vor den Statthalter geführt, ließ sich aber weder durch Schmeicheleien, noch durch Drohungen dazu bewegen, den Götzen zu opfern; darum wurde er zuerst mit Ruten geschlagen und dann auf der Folter mit eisernen Kämmen zerfleischt. Schließlich wurde er enthauptet; so legte er ein herrliches Zeugnis seines Glaubens für Christus, den Herrn, ab am 3. Februar.
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Robert Ketelhohn
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Re: Lesungen aus dem alten Brevier

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Marion hat geschrieben:
Donnerstag 2. Februar 2017, 13:32
… da Diokletian mit unersättlicher Grausamkeit gegen die Christen wütete …
Eher „unerbittlich“. Ein Menschenfresser war Diokletian denn doch nicht.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Re: Lesungen aus dem alten Brevier

Beitrag von Marion »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Donnerstag 2. Februar 2017, 13:47
Marion hat geschrieben:
Donnerstag 2. Februar 2017, 13:32
… da Diokletian mit unersättlicher Grausamkeit gegen die Christen wütete …
Eher „unerbittlich“. Ein Menschenfresser war Diokletian denn doch nicht.
insatiabilem haben Dr. Johann Schenk (1936) und Markus Adam Nickel (1855), wie auch http://www.frag-caesar.de/lateinwoerter ... tzung.html mit unersättlich übersetzt
Blasius, Sebaste in Armenia cum virtutum laude floreret, eiusdem civitatis episcopus eligitur. Qui quo tempore Diocletianus insatiabilem crudelitatem in Christianos exercebat, se in speluncam abdidit montis Argaei: ubi tamdiu latuit, dum ab Agricolai praesidis militibus venantibus deprehensus, et ad praesidem ductus, ejus jussu conjectus est in vincula. Quo in loco multos aegrotos sanavit, qui ad Blasium, ejus fama sanctitatis adducti, deferebantur. In illis puer fuit, qui desperata a medicis salute, transversa spina faucibus inhaerente, animam agebat. Productus autem ad praesidem Blasius semel et iterum, cum nec blanditiis, nec minis adduci posset, ut diis sacrificaret, primum virgis caesus, deinde in equuleo ferreis pectinibus dilaniatus est: postremo dempto capite, illustre fidei testimonium Christo Domino dedit, tertio Nonas Februarii.
http://divinumofficium.com/cgi-bin/horas/officium.pl
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Robert Ketelhohn
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Re: Lesungen aus dem alten Brevier

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Hast recht, korrekt. :ja:
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rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Re: Lesungen aus dem alten Brevier

Beitrag von Marion »

Hl. Bischof und Bekenner Andreas Corsini 4. Februar

4.-6. Lesung
Andreas stammte aus der Adelsfamilie der Corsini in Florenz. Seine Eltern hatten ihn durch inniges Gebet von Gott erlangt und ihn der allerseligsten Jungfrau geweiht. Ehe er noch geboren war, wurde schon durch ein himmlisches Zeichen angedeutet, was aus diesem Kinde werden sollte. Denn als die Mutter ihn noch unter ihrem Herzen trug, kam es ihr im Traume einmal vor, sie würde einen Wolf zur Welt bringen, der zum Kloster der Karmeliter läuft und und an der Schwelle der Kirche plötzlich in ein Lamm verwandelt wird. In seiner Jugend wurde er fromm und sittsam erzogen; doch allmählich wandte er sich einem leichtsinnigen Leben zu und mußte daher öfter von seiner Mutter zurechtgewiesen werden. Als er aber hörte, er sei von seinen Eltern durch ein Gelübde der jungfräulichen Gottesmutter geweiht worden, da entbrannte wieder die Liebe zu Gott in ihm. Und als er von dem Traumgesicht seiner Mutter erfuhr, trat er in den Orden der Karmeliter ein. Hier mußte er mannigfache Versuchungen des Teufels bestehen, ließ sich aber niemals von dem Entschluß, Ordensmann zu werden, abbringen. Bald wurde er nach Paris gesandt, wo er seine Studien machte; dort erhielt er auch die Doktorwürde und kehrte dann in seine Heimat zurück, um die Leitung seine Ordens in Etrurien zu übernehmen. Inzwischen hatte die Gemeinde von Fiesole ihren Hirten verloren und wählte Andreas zu ihrem Bischof. Dieser aber glaubte, dieses Amtes nicht würdig zu sein, und hielt sich so lange verborgen, bis er von einem Kinde, das auf wunderbare Weise die Sprache erlangte, verraten und außerhalb der Stadt gefunden wurde. Nun nahm er, um dem Willen Gottes nicht entgegenzuhandeln, das bischöfliche Amt an. In seiner neuen Würde übte er die Demut, die er schon immer gepflegt hatte, nur noch eifriger. Mit der Hirtensorge verband er Barmherzigkeit gegen die Armen, Freigiebigkeit, Ausdauer im Gebet, Nachtwachen und andere Tugenden; auch mit der Gabe der Weissagung war er ausgezeichnet. Infolgedessen wurde seine Heiligkeit von allen gerühmt. Dies bewog Papst Urban V., Andreas nach Bologna zu senden, um die dort entstandenen Unruhen wieder beizulegen. Hier mußte er viel Bitteres durchmachen; aber durch seine große Klugheit gelang es ihm, die Entzweiung der Bürger, die bis zu Mord und Totschlag sich gesteigert hatte, wieder beizulegen. Als die Ruhe wiederhergestellt war, kehrte er in sein Bistum zurück. Kurze Zeit darauf aber ging er, durch seine unermüdliche Tätigkeit und seine freiwillige Abtötung aufgerieben, nachdem er von der heiligen Jungfrau den Tag seines Hinscheidens im voraus schon erfahren hatte, in den Himmel ein im Jahre des Herrn 1373 im 71. Lebensjahr. Urban VIII. nahm ihn, da er durch viele große Wunder verherrlicht wurde, in die Zahl der Heiligen auf. Sein Leib ruht in Florenz in der Kirche seines Ordens und wird von den Bürgern hoch verehrt. Schon mehrmals hat er sich auch bei drohender Gefahr als ihr Beschützer erwiesen.
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Re: Lesungen aus dem alten Brevier

Beitrag von Marion »

5. Sonntag nach Erscheinung
Lesung 7-9
Matth. 13, 24-30

Auslegung des Hl. Augustinus
Als die Vorsteher der Kirche nachlässiger ihr Amt verwalteten oder als die Apostel entschlafen waren, kam der Teufel und säte jene, die der Herr als ungeratene Söhne bezeichnete. Es entsteht aber die Frage, ob hier die Irrlehrer gemeint sind oder die schlechten Katholiken. Die Irrlehrer können wohl ungeratene Söhne heißen; denn sie sind auch aus dem Samen des Evangeliums im Namen Christi geboren; aber in Folge falscher Meinungen wandten sie sich irrigen Glaubenssätzen zu. Da aber Christus sagt, sie seien mitten unter den Weizen gestreut, darum könne man fast glauben, es seien hier jene gemeint, welche zu der gleichen Kirchengemeinschaft gehören. Weil aber der Herr diesen Acker nicht als die Kirche, sondern als diese Welt deutet, darum versteht man doch mit Recht darunter die Irrgläubigen, weil sie nicht in Gemeinschaft einer Kirche oder eines Glaubens, sondern nur in der Gemeinschaft desselben Christennamens in dieser Welt mit den Guten zusammenleben. Jene aber, die trotz des gleichen Glaubens schlecht leben, könnte man eher Spreu als Unkraut nennen; denn die Spreu hat dieselben Halme wie der Weizen und eine gemeinsame Wurzel mit ihm. Unter jenem Netze, das schlechte und gute Fische enthält, werden sehr richtig die schlechten Katholiken verstanden. Denn etwas anderes ist das Meer, das mehr diese Welt versinnbildet, und etwas anderes als das Netz, das auf die Gemeinschaft eines Glaubens oder einer Kirche hinzudeuten scheint. Zwischen den Irrgläubigen und den schlechten Katholiken aber besteht der Unterschied, daß die Irrgläubigen falsches glauben, diese aber wohl dem wahren Glauben anhängen, aber nicht nach ihm leben.
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Re: Lesungen aus dem alten Brevier

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5. Sonntag nach Erscheinung
Lesung 4-6
Hl. Augustinus aus dem Brevier

Es ist ein menschenfreundliches Wort und aller Annahme wert, daß Jesus Christus in die Welt gekommen ist, um die Sünder zu retten. Beachte den ausdruck des Evangeliums: Der Menschensohn ist gekommen zu suchen und selig zu machen, was verloren war. Wäre der Mensch also nicht verloren gegangen, so wäre auch der Menschensohn nicht gekommen. Der Mensch war also verloren; da kam der Gott-Mensch, und der Mensch ward wieder gerettet. Verlorengegangen war der Mensch durch seinen freien Willen; da kam der Gott-Mensch mit seiner befreienden Gnade. Du fragst wie der freie Wille bäses tun könne. Betrachte nur den sündigen Menschen. Du fragst wie Gott-Mensch helfen können. Beachte seine befreiende Gnade. Nirgends konnte sich so deutlich zeigen, was der durch Stolz verderbte Eigenwille des Menschen ohne die Hilfe Gottes anrichten kann, das Böse konnte nie stärker und klarer ausgedrückt werden, als beim ersten Menschen. Seht, der erste Mensch fiel, und wo wäre er, wenn nicht der zweite Mensch gekommen wäre? Weil jener ein Mensch war, deshalb ward es auch dieser; daher auch der Ausdruck: ein menschenfreundliches Wort. Wahrlich, nirgends zeigt sich die huldvolle Güte und die Freigibigkeit des allmächtigen Gottes so deutlich, als in dem Menschen Jesus Christus, dem Mittler zwischen Gott und den Menschen. Was sollen wir sagen, meine Brüder? Ich spreche ja zu solchen, die im katholischen Glauben erzogen oder die zur Einheit der katholischen Kirche zurückgekehrt sind. Wir haben erkannt und halten daran fest, daß der Mittler zwischen Gott und den Menschen, der Mensch Jesus Christus, insofern er Mensch war, dieselbe Natur hatte wie wir. Denn unser Leib und sein Leib waren nicht von verschiedener Wesenheit und ebenso nicht unsere Seele und seine Seele. Er nahm die Natur an, die er erlösen wollte.
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Hl. Jungfrau und Martyrerin Agatha 5. Februar

Lesung 4-6

Die Jungfrau Agatha wurde als Tochter vornehmer Eltern auf Sizilien geboren. Zwei Städte, Palermo und Catania, behaupten ihre Vaterstadt zu sein. In der Verfolgung des Kaisers Dezius erlangte sie zu Catania eine herrliche Marterkrone. Denn sie zeichnete sich in gleicher Weise durch Schönheit, wie durch Reinheit aus. Darum wurde Quantian, der Statthalter von Sizilien, von Liebe zu ihr gepackt. Auf alle mögliche Weise suchte er ihre Schamhaftigkeit zu Fall zu bringen, konnte aber niemals erreichen, daß Agatha ihm zu Willen war. Da ließ er sie unter dem Vorwand, sie huldige dem Aberglauben der Christen, festnehmen und einem Weibe, Aphrodicsia, zur Verführung übergeben. Aber auch trotz des Zusammenseins mit Aphrodisia ließ sich Agatha nicht von ihrem festen Entschluss, den christichen Glauben und die Jungfräulichkeit zu bewahren, abbringen. Darum meldete diese dem Quintian, daß bei Agatha alle Mühe umsonst sei. Da ließ dieser das Mädchen zu sich bringen und sprach zu ihm: Schämst du dich nicht, da du doch aus vornehmem Geschlecht stammst, das niedere sklavenartige Leben der Christen zu führen? Agatha aber erwiderte ihm: Die Niedrigkeit und Unterwürfigkeit der Christen gilt viel mehr als der Reichtum und die Pracht der Könige. Darob war der Statthalter zornig und stellte sie nun vor die Wahl, ob sie den Göttern Verehruung erweisen oder lieber schreckliche Pein ausstehen wolle. Sie aber blieb unerschüttert im Glauben und wurde darum zunächst ins Gesicht geschlagen und dann in den Kerker geführt. Von dort wurde sie am folgenden Tag wieder herausgeholt und, da sie ihrem Entschluss treu blieb, mit glühenden Platten auf der Folter gequält. Dann wurde ihr die Brust abgeschnitten. Bei dieser Marter wandte sich die Jungfrau an Quintian und rief: Grausamer Tyrann, schämst du dich nicht, an einem Weibe wegzuschneiden, woran du selbst bei deiner Mutter dich ernährt hast? Dann wurde sie wieder in den Kerker geworfen, in der folgenden Nacht aber von einem greisen Mann, der sich Apostel Christi nannte, geheilt. Wiederum wurde sie vor den Statthalter geführt und, da sie im Glauben an Christus verharrte, auf spitzen Scherben und glühenden Kohlen hin und her gewälzt.Gleichzeitig wurde die ganze Stadt von einem gewaltigen Erdbeben heimgesucht; Zwei Mauern begruben beim Einsturz den Silvius und Falconius, zwei vertraute Freunde des Statthalters. Die Stadt geriet daher in große Aufregung und Quintian ließ aus Angst vor einem Voksaufstand heimlich Agatha halbtot wieder in den Kerker führen. Dort betete sie zu Gott: Herr, du hast mich von Kindheit an beschützt, hast alle Liebe zur Welt mir genommen, hast mich stärker gemacht als alle Qualen der Henker, nimm nun meine Seele auf! Nach diesem Gebet ging sie in den Himmel ein am 5. Februar: ihr Leib wurde von den Christen bestattet.
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Hl. Bischof und Bekenner Titus 6. Februar

4.-6. Lesung

Titus war Bischof von Kreta. Kaum hatte er durch die Predigt des Apostels Paulus die Lehren und die Geheimnisse des christlichen Glaubens kennen gelernt, da leuchtete, so wird berichtet, seine Heiligkeit auch schon so hell in der Kirche, die damals noch in den ersten Anfängen war, daß er verdiente, unter die Schüler des Völkerapostels aufgenommen zu werden. Er wurde mit dem Predigtamt betraut. Wegen seines apostolischen Eifers und seiner Treue war er dem Apostel Paulus so lieb, daß dieser selbst bezeugt, als er um des Evangeliums Christi willen nach Troas kam, habe er keine Ruhe gehabt, weil er seinen Bruder Titus dort nicht angetroffen habe. Und als er nach Mazdonien zog, gab er seiner Liebe zu ihm nochmals mit folgenden Worten Ausdruck: Gott, der die Niedergebeugten tröstet, hat uns getröstet durch die Ankunft des Titus. Deshalb wurde er auch vom Apostel nach Korinth geschickt. Seine Sendung bezweckte vor allem die Sammlung milder Gaben seitens der Gläubigen zur Unterstützung der notleidenden Gemeinden in Palästina. Dabei ging er mit solcher Weisheit und Milde vor, daß er die Korinther nicht nur im Glauben an Christus bestärkte, sondern bei ihnen auch Begeisterung, Tränen und wahren Wetteifer für Christus hervorrief, der ja zuerst dort das Evangelium verkündet hatte. Um den Samen des Gotteswortes bei Völkern verschiedener Sprache und verschiedenen Stammes auszustreuen, unternahm er viele Reisen zu Wasser und zu Lande und nahm für den Sieg des Kreuzes mit großem Starkmut viele Mühen und Sorgen auf sich. Zuletzt kam er mit Paulus auf die Insel Kreta. Dort wurde er vom Apostel selbst zum Bischof dieser Gemeinde bestellt. Ohne Zweifel versah er dieses Amt so mustergültig, daß er, so wie sein Meister Paulus ihn gelehrt, sich selbst als Vorbild guter Werke erwies durch Gelehrsamkeit, Unbescholtenheit und Ernst. So verbreitete er wie eine Leuchte das Licht des Glaubens bei allen, die noch in der Finsternis des Götzendienstes und der falschen Lehre wie in Todesschatten saßen. Es wird berichtet, daß er auch in Dalmatien unter großen Mühen die Kreuzesfahne entfaltete. Schließlich entschlief er im Herrn, reich an Verdiensten und an Jahren, im 94. Lebensjahre, am 4. Januar. Er wurde in der Kirche beigesetzt, in der er vom Apostel zum Bischof eingesetzt worden war. Sein Name wird vom heiligen Johannes Chrysostomus und vom heiligen Hieronymus besonders rühmend erwähnt; auch im römischen Märtyrerverzeichnis ist er an diesem Tage verzeichnet. Papst Pius IX. hat sein Fest für die ganze Kirche vorgeschrieben.
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Hl. Martyrin und Jungfrau Dorothea 6. Februar
9. Lesung

Die Jungfrau Dorothea aus Cäsarea in Kappadozien wurde wegen ihres christlichen Bekenntnisses vom Statthalter Aprizius festgenommen und den beiden abgefallenen Schwestern Chrysta und Kallista übergeben, um sie von ihrer Überzeugung abzubringen. Doch es geschah das Gegenteil; Dorothea brachte diese zu christlichen Glauben zurück und sie nahmen um seinetwillen sogar den Martertod auf sich. Deshalb wurde Dorothea auf der Folter lange gequält und mit Ruten geschlagen und schließlich zur Enthauptung verurteilt. So erlang sie die doppelte Palme der Jungfräulichkeit und des Martyriums.
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Hl. Abt Romuald 7. Februar
4. - 6. Lesung

Romuald wurde zu Ravenna aus vornehmem Geschlechte geboren. Sein Vater hieß Sergius. Schon in jungen Jahren trieb ihn sein Bußeifer in das nahegelegene Kloster von Klassis; dort fühlte er sich durch die Predigt eines frommen Ordensmannes sehr zum Streben nach Frömmigkeit angeeifert; wiederholt erschien ihm des Nachts in der Kirche der heilige Apollinaris; schließlich wurde er selbst auch Mönch, so wie es ihm der Diener Gottes vorhergesagt hatte. Bald darauf begab er sich zu Marinus, der damals durch die Heiligkeit seines Lebens und seine strenge Zucht in der Gegend von Venedig sehr berühmt war, um unter seiner Leitung und Führung auf dem schmalen und steilen Weg der Vollkommenheit voranzuschreiten. Er hatte viel zu leiden unter den Nachstellungen des Satans und unter der Mißgunst der Menschen. Er selbst wurde dabei aber nur um so demütiger; er übte sich beständig im Fasten und Beten und fand seine Freude an der Betrachtung himmlischer Dinge; dabei vergoß er viel Tränen. Trotzdem zeigte er allzeit ein fröhliches Gesicht, so daß er alle, die ihn sahen, aufheiterte. Bei Fürsten und Königen war er hochgeehrt, und viele entsagten auf seinen Rat hin der Eitelkeit der Welt und gingen in die Einsamkeit. Aus Sehnsucht nach dem Martyrium zog er nach Pannonien, wurde aber jedesmal von einer Krankheit ergriffen, so oft er weiterreisen wollte; dagegen wurde er wieder gesund, so oft er heimwärts zog; so mußte er also wieder umkehren. Im Leben und nach dem Tode wurde er durch viele Wunder verherrlicht. Auch besaß er die Gabe der Weissagung. In einer Erscheinung sah er, wie einst der Patriarch Jakob, eine Leiter, die von der Erde bis zum Himmel reichte, auf der Männer im weißen Gewande auf und nieder stiegen; durch göttliche Erleuchtung erkannte er, dies seien die Kamaldulensermönche, deren Orden er gestiftet hatte. Als er schließlich 120 Jahre zählte und davon 100 in der größten Strenge Gott gedient hatte, ging er heim zu ihm im Jahre des Heiles 1027. Sein Leichnam wurde fünf Jahre nach seiner Bestattung noch unverwest aufgefunden und zu Fabriano in der Kirche seines Ordens ehrenvoll beigesetzt.
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Hl. Bekenner Johannes von Matha 8. Februar
4.- 6. Lesung

Johannes von Matha, der Stifter des Ordens der heiligsten Dreifaltigkeit zur Erlösung der Gefangenen, wurde zu Faucon in der Provence von frommen, vornehmen Eltern geboren. Zum Studium ging er zuerst nach Aix, darauf nach Paris; zum Abschluß seiner theologischen Ausbildung errang er sich den Doktorgrad. Er war ein Muster von Gelehrsamkeit und Tugend. Dies bewog den Bischof von Paris, ihn, obwohl er aus Demut sich dagegen sträubte, zum Priester zu weihen. Der Bischof hoffte, Johannes werde in Paris bleiben und durch seine Weisheit und seinen Lebenswandel für die studierende Jugend ein Vorbild werden. Als er aber in der Kapelle des Bischofs in Gegenwart des Bischofs und noch anderer Zeugen sein erstes heiliges Meßopfer darbrachte, durfte er eine himmlische Erscheinung schauen. Es erschien ihm nämlich ein Engel, angetan mit einem weißen, glänzendem Gewande, auf der Brust ein rotblaues Kreuz mit übereinander gelegten Armen, die über zwei seitwärts stehende Gefangene, einen Christen und einen Mauren, ausgebreitet waren. Bei dieser Erscheinung geriet der Diener Gottes in Verzückung und erkannte sogleich, daß er zur Erlösung der Gefangenen berufen sei. Um jedoch mit reifer Überlegung an eine so wichtige Sache heranzugehen, ging er erst in die Einsamkeit; dort traf er mit Gottes Fügung mit Felix von Valois zusammen, der sich schon viele Jahre in der gleichen Einöde aufhielt. Mit ihm schloß er einen Bund und übte sich noch drei Jahre lang im Gebete, in der Betrachtung und im Streben nach jeglicher Tugend. Als sie einstens an einer Quelle saßen und sich über göttliche Dinge unterhielten, kam ein Hirsch gesprungen, der ein rotblaues Kreuz zwischen dem Geweih trug. Felix war über dieses wundersame Ereignis sehr erstaunt. Da erzählte ihm Johannes von der Erscheinung, die er bei seinem ersten Heiligen Meßopfer hatte. Von da an oblagen sie mit noch größerem Eifer dem Gebete und beschloßen endlich, nachdem sie im Traume dreimal dazu ermahnt worden waren, nach Rom zu gehen, um vom Papste die Erlaubnis zur Gründung eines neuen Ordens zur Erlösung der Gefangenen zu erwirken. Damals war gerade Innozenz III. gewählt worden. Dieser nahm sie freundlich auf. Während er noch über die Angelegenheit mit sich zu Rate ging, erschien ihm am Oktavtag der heiligen Agnes, als er im Lateran die heilige Messe feierte, bei der Aufhebung der heiligen Hostie ein Engel im weißen Gewande, mit einem zweifarbigen Kreuze, so, als ob er gerade Gefangene loskaufen wollte. Auf diese Erscheinung hin genemigte der Papst die Gründung; er ordnete an, daß die Stiftung Orden der heiligsten Dreifaltigkeit zur Erlösung der Gefangenen heißen sollte und bestimmte für seine Mitglieder ein weißes Gewand mit rotblauem Kreuz. Nachdem so der Orden fest begründet war, kehrten die heiligen Stifter nach Frankreich zurück und errichteten das erste Kloster Cerfroid in der Diözese Meaux. Felix blieb dort zurück, um es zu leiten. Johannes aber kehrte mit einigen Gefährten nach Rom zurück, wo ihnen Innozenz das Haus, die Kirche und das Hospital des heiligen Thomas de Formis auf dem Caelius mit vielen Einkünften und Besitzungen schenkte. Er schrieb auch an Miramolin, den König von Marokko, und das Werk des Loskaufs begann mit günstigem Erfolge. Dann ging Johannes nach Spanien, das größtenteils unter dem Joch der Sarazenen schmachtete, und bewog Könige Fürsten und die Gläubigen zum Mitleid mit den armen Gefangenen. Er baute Klöster, errichtete Krankenhäuser und kaufte zum großen Nutzen für ihr Seelenheil viele Gefangene los. Schließlich kehte er nach Rom zurück und oblag auch dort den Werken der Frömmigkeit. Aufgezehrt von rastloser Arbeit und geschwächt durch Krankheit, brennend von glühender Liebe zu Gott und den Nächsten, kam er zum Sterben. Da rief er seine Brüder zusammen, ermahnte sie nochmals eindringlich zum Eifer in der ihnen vom Himmel zugewiesenen Aufgabe, Gefangene loszukaufen, und entschlief im Herrn am 17. Dezember im Jahre des Heiles 1213; sein Leib wurde in der Kirche des heiligen Thomas de Formis ehrenvoll bestattet.
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Hl. Bekenner und Kirchenlehrer Cyrillus, Bischof von Alexandrien 9. Februar

Lesung 4-6

Cyrillus von Alexandrien, dessen Ruhm nicht nur durch das Zeugnis des einen, oder des anderen Kirchenvaters bestätigt, sondern auch in den Akten der allgemeinen Kirchenversammlungen von Ephesus und Chalzedon gefeiert wird, stammte von angesehenen Eltern ab; er war ein Neffe des Bischofs Theophilius von Alexandrien. Schon in der Jugend zeigten sich seine hervorragenden Geistesgaben. Nachdem er in der Literatur und in der Wissenschaft sich gut ausgebildet hatte, ging er zu Johannes, dem Bischof von Jerusalem, um sich auch im christlichen Glauben zu vervollkommnen. Später kehrte er wieder nach Alexandrien zurück. Nach dem Tode des Theophilus wurde er auf den Bischofsstuhl erhoben. Als Bischof suchte er beharrlich das Muster eines guten Hirten, wie es der Apostel gezeichnet, darzustellen und erlangte darum mit Recht den Ruf eines ganz heiligen Bischofs. Voll glühendem Seeleneifer wandte er alle Sorgfalt an, um die ihm anvertraute Herde in Glauben und Sitten rein zu bewahren und sie vor dem Geiste der Ungläubigen und Irrlehrer zu schützen. Darum sorgte er dafür, daß die Anhänger des Novatus aus der Stadt vertrieben und daß die Juden, die in ihrer Wut unter den Christen ein Blutbad anrichten wollten, den Gesetzen gemäß bestraft wurden. Ganz besonders aber zeigte sich des Cyrillus Eifer für die Reinheit des katholischen Glaubens dem Bischof Nestorius von Konstantinopel gegenüber. Dieser behauptete, der aus der Jungfrau Maria geborene Jesus Christus sein nur ein Mensch und nicht auch Gott gewesen; die Gottheit sei ihm nur auf Grund seiner Verdienste verliehen worden. Als Cyrillus vergeblich versucht hatte, ihn zum Widerruf zu bewegen, zeigte er ihn beim heiligen Papste Cölestin an. Als Legat Cölestins leitete Cyrill auch das Konzil von Ephesus; dort wurde die Irrlehre des Nestorius voll und ganz verworfen, Nestorius wurde verurteilt und abgesetzt; auch wurde die katholische Lehre von der einen göttlichen Person in Christus und von der göttlichen Mutterschaft der glorreichen Jungfrau Maria verkündet, unter dem Jubel des ganzen Volkes, das in unglaublicher Freude aufjauchzte und mit brennenden Fackeln die Bischöfe nach Hause geleitete. Dies war aber auch der Grund, warum Cyrill von seiten des Nestorius und seiner Anhänger vielerlei Beschimpfungen, Ungerechtigkeiten und Verfolgungen leiden mußte. Er ertrug das alles aber sehr geduldig. er war ja nur um den Glauben besorgt und achtete alles, was die Irrlehrer gegen ihn ersannen und unternahmen, für nichts. Nachdem er also für die Kirche Gottes große Mühen auf sich genommen und auch mehrere Schriften herausgegeben hatte zur Widerlegung der Heiden und Irrlehrer, sowie zur Erklärung der heiligen Schrift und der katholischen Glaubenslehren, starb er schließlich eines seligen Todes im Jahre des Herrn 444, im 32. Jahre seines Bischofsamtes. Papst Leo XIII. hat das Stundengebet und die Messe dieses hervorragenden Kämpfers für den katholischen Glauben, dieser Leuchte der Ostkirche, auf die ganze Kirche ausgedehnt.
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Hl. Jungfrau und Martyrin Apollonia 9. Februar
9.Lesung
Apollonia war eine Jungfrau aus Alexandrien. Schon im vorgerückten Alter wurde sie unter dem Kaiser Dezius vor die Götzenbilder gestellt und sollte ihnen Verehrung erweisen. Sie wies dies jedoch zurück und erklärte offen, man dürfe nur Jesus Christus als den wahren Gott anbeten. Deshalb wurden ihr alle Zähne eingeschlagen und herausgerissen. Die glaubenslosen Henker drohten ihr auch, falls sie Christus nicht verleugne und die Götter anbete, würden sie einen Scheiterhaufen anzünden und sie lebendig darauf verbrennen. Da entgegnete sie, sie würde gerne jeden Tod für den Glauben an Christus auf sich nehmen. Dauraufhin wurde sie ergriffen, um verbrannt zu werden. Sie blieb aber einen kurzen Augenblick stehen, gleich als ob sie überlegen wollte, was sie tun solle. Dann entwand sie sich plötzlich ihren Händen und stürzte sich selbst in das lodernde Feuer. Denn stärker noch als dieses glühte in ihrem Inneren das Feuer des Heiligen Geistes. Bald war ihr Leib vom Feuer verzehrt und ihr reiner Geist schwang sich in den Himmel empor, um die ewige Krone des Martyriums zu empfangen.
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Hl. Jungfrau Scholastika 10. Februar

Scholastika war die Schwester des ehrwürdigen Vaters Benedikt. Von Kindheit an war sie dem Herrn geweiht. Einmal im Jahre pflegte sie Benedikt zu besuchen. Dann kam der Mann Gottes ihr bis zu einer Besitzung seines Klosters, nicht weit von der Pforte, entgegen. Eines Tages kam sie ihrer Gewohnheit gemäß wieder, und ihr ehrwürdiger Bruder kam mit einigen Jüngern zu ihr herab. Sie verbrachten den ganzen Tag mit dem Lobpreis Gottes und mit heiligen Gesprächen; erst beim Eintreten der Dunkelheit nahmen sie gemeinsam etwas Speise zu sich. Während sie noch bei Tische saßen, als unter den frommen Gesprächen die Zeit schon ziemlich fortgeschritten war, bat ihn seine gottgeweihte Schwester: Ich bitte dich, bleibe diese Nacht über bei mir, damit wir bis zum Morgen über die Freuden des himmlischen Lebens sprechen können! Er antwortete ihr: Was redest du da , Schwester? Ich darf auf keinen Fall außerhalb der Zelle bleiben. Der Himmel aber war ganz heiter und wolkenlos. Als nun die gottgeweihte Jungfrau die abschlägige Antwort ihres Bruders vernahm, legte sie die gefalteten Hände auf den Tisch und neigte ihr Haupt herab über sie und betete zum allmächtigen Gott. Als sie ihr Haupt wieder vom Tische erhob, brach ein gewaltiges Gewitter los und ein solcher Platzregen fiel, daß weder der ehrwürdige Benedikt, noch die Brüder, die bei ihm waren, vor die Tür des Hauses, wo sie saßen, den Fuß setzen konnten. Die gottgeweihte Frau hatte nämlich, während sie ihr Haupt in ihre Hände legte, einen Strom von Tränen auf den Tisch vergossen und hatte dadurch das heitere Wetter in Regen verwandelt. Denn gleich nach ihrem Gebet setzte dieses Unwetter ein; und beides, das Gebet und das Unwetter, folgten so unvermittelt aufeinander, daß es schon donnerte, als sie ihr Haupt vom Tisch erhob; so geschah also beides, das Erheben ihres Hauptes und das Einsetzen des Regens, im gleichen Augenblick. Als nun der Mann Gottes sah, daß er bei diesem Gewitter und diesem heftigen Regem nicht zum Kloster zurückkehren könne, ward er traurig und sagte klagend: Möge es dir der allmächtige Gott verzeihen, Schwester; was hast du getan? Sie antwortete ihm: Schau, ich habe dich gebeten, und du wolltest nicht auf mich hören; da habe ich meinen Gott gebeten, und er hat mich erhört; nun geh also, wenn du kannst, entlaß mich und kehre in dein Kloster zurück! Weil er aber nicht aus dem Hause gehen konnte, blieb er unfreiwillig dort zurück, nachdem er es freiwillig nicht hatte tun wollen. So geschah es also, daß sie die ganze Nacht durchwachten und mit heiligen Gesprächen über das geistliche Leben sich gegenseitig labten. Am anderen Tage kehrte die ehrwürdige Frau in ihre Zelle zurück und auch der Mann Gottes ging wieder in sein Kloster. Drei Tage darauf stand er in seiner Zelle und als er hinausblickte, sah er, wie die Seele seiner Schwester den Leib verließ und in Gestalt einer Taube in den Himmel flog. Voll heiliger Freude über ihre Glorie dankte er dem allmächtigen Gott in Hymnen und Lobliedern und verkündigte ihr Hinscheiden seinen Jüngern. Und sogleich schickte er einige hin, um ihren Leib zum Kloster zu bringen und sie in dem Grabe, das er für sich selbst bereitet hatte, beizusetzen. So geschah es, daß die beiden, die stets ein Herz in Gott waren, auch im Grabe für immer beisammen waren.
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Erscheinung der hl. unbefleckten Jungfrau Maria 11. Februar
Lesung 4-6

Drei Jahre nach der Verkündigung des Glaubenssatzes von der unbefleckten Empfängnis der heiligen Jungfrau erschien die Jungfrau selbst mehrere Male am Ufer des Gave bei der Stadt Lourdes in der Diözese Tarbes in Frankreich, in einer Felsenspalte über der Grotte Massabielle, einem sehr armen, aber reinen und frommen Mädchen namens Bernadette. Die unbefleckte Jungfrau hatte ein jugendliches, gewinnendes Aussehen, sie trug ein schneeweißes Gewand mit einem schneeweißen Mantel und einem blauen Gürtel. Die bloßen Füße zierte eine goldene Rose. Bei der ersten Erscheinung, es war am 11. Februar 1858, lehrte sie das Mädchen das Kreuzzeichen richtig und andächtig machen und munterte es durch ihr eigenes Beispiel zum Beten des heiligen Rosenkranzes auf; dabei nahm sie den Rosenkranz, der vorher an ihrem Arm herunterhing, in die Hand. Dies tat sie auch bei den späteren Erscheinungen. Bei der 2. Erscheinung sprengte das Mädchen in der Einfalt seines Herzens Weihwasser auf die heilige Jungfrau, weil es einen Betrug des Teufels fürchtete; aber die heilige Jungfrau lächelte milde und zeigte sich nur noch gütiger. Als sie zum drittenmal erschien, lud sie das Mädchen ein, fünfzehn Tage lang zur Grotte zu kommen. Von da an sprach sie öfters zu ihm und ermahnte es, für die Sünder zu beten, den Erdboden zu küssen und Buße zu tun. Dann befahl sie ihm den Priestern mitzuteilen, dort solle eine Kirche gebaut und Wallfahrten dorthin veranstaltet werden. Außerdem tug sie ihm auf, aus der Quelle, die noch unter dem Sande versteckt war, aber bald hervorbrechen sollte, Wasser zu trinken und sich damit zu waschen. Schließlich, am Fest Maria Verkündigung, als das Mädchen dringend fragte, wer sie denn sei, die es nun schon so oft schauen durfte, da legte sie heilige Jungfrau die Hände auf die Brust, erhob die Augen zum Himmel und sprach: Ich bin die Unbefleckte Empfängnis. Bald wurde auch von großen Gnaden berichtet, die die Gläubigen an der heiligen Grotte empfangen hatten, und die Kunde hiervon verbreitete sich immer mehr und der Zustrom des Volkes, das diese ehrwürdige Stätte besuchen wollte wurde von Tag zu Tag immer größer. Darum ließ auch der Bischof von Tarbes die Sache gerichtlich untersuchen und auf Grund der berichteten Wunder und der Unschuld des Mädchens entschied er drei Jahre später, der Charakter dieser Erscheinungen sei übernatürlich. Zugleich gestattete er die Verehrung der unbefleckten Jungfrau in dieser Grotte. Bald wurde auch eine Kapelle gebaut und seit diesem Tage strömen jedes Jahr unzählige Volksscharen von Frankreich, Belgien, Italien, Spanien und den übrigen Ländern Europas, ja sogar vom fernen Amerika dorthin, sei es um ein Gelübde zu erfüllen oder um dort zu beten, und der Name der unbefleckten Jungfrau von Lourdes ist in der ganzen Welt bekannt. Das Wasser aus der Quelle wird in alle Weltteile verschickt und bringt den Kranken Gesundung. Die katholische Welt aber baute zum Dank für die vielen Gnaden dort eine wundervolle Kirche. Zahlreiche Fahnen, die gleichsam zum Andenken an erhaltene Wohltaten von den verschiedenen Städten und Völkern gestiftet wurden, zieren prachtvoll das Heiligtum der Jungfrau. An dieser Stätte also wird wie auf ihrem Throne die unbefleckte Jungfrau ständig verehrt, tagsüber durch Gebete, fromme Geänge und andere feierliche Übungen, nachts aber durch große Prozessionen, bei denen fast endlose Pilgerscharen mit brennenden Kerzen und Fackeln mitgehen und das Lob der heiligen Jungfrau singen. Allgemein ist bekannt, wie diese Wallfahrten in unserer kalten Zeit den Glauben neu belebt, Mut zum Bekenntnis des Christentum gegeben und die Verehrung der unbefleckten Jungfrau in wunderbarer Weise gefördert haben. Bei diesem wundervollen Bekenntnis des Glaubens gehen dem Volk die Priester gleichsam als Führer voran, indem sie ihre Schäflein dorthin geleiten. Auch Bischöfe besuchen häufig die heilige Stätte, führen die Pilgerzüge und nehmen teil an den großen Feierlichkeiten. Auch kann man gar nicht so selten sehen, wie selbst Kardinäle der römischen Kirche wie schlichte Pilger dorthin kommen. Auch die Päpste haben in ihrer Liebe zur Unbefleckten von Lourdes die Kirche mit den reichsten Gnaden überhäuft. Pius IX. hat sie mit Ablässen, mit dem Privileg einer Erzbruderschaft und dem Titel einer Basilika ausgezeichnet; das dort verehrte Bild der Gottesmutter ließ er unter großen Feierlichkeiten durch seinen apostolischen Legaten in Frankreich mit einer Krone schmücken. Auch Leo XIII. hat ihr zahllose Beweise seiner Gunst geschenkt; er hat im 25. Jahre nach den Erscheinungen einen Jubiläumsablaß bewilligt, er hat die Wallfahrten durch seinen Einfluß und sein Wort gefördert und hat die feierliche Weihe der Rosenkranzkirche in seinem Namen vollziehen lassen. Und gleichsam als Krönung seiner Gnadenerweise hat er auf Bitten mehrerer Bischöfe huldvoll ein besonderes Fest der Erscheinung der heiligen unbefleckten Jungfrau Maria mit eigenem Stundengebet und eigener Messe gestattet. Papst Pius X. hat schließlich in seiner frommen Verehrung gegen die Gottesmutter auf den Wunsch sehr vieler Bischöfe hin dieses Fest auf die ganze Kirche ausgedehnt.
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Re: Lesungen aus dem alten Brevier

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Hl. sieben Stifter des Ordens der Diener Mariens 12. Februar
Lesung 4-6
Als im 13. Jahrhundert, zur Zeit der unseligen Spaltung unter Friedrich II., alle größeren Städte Italiens durch blutige Parteikämpfe heimgesucht wurden, erweckte Gottes gütige Vorsehung neben anderen Heiligen sieben edle Männer aus dem Adel von Florenz, die in Liebe miteinander verbunden waren und so ein herrliches Vorbild brüderlicher Eintracht gaben. Es waren dies Bonfilius di Monaldi, Bonajunkta Manetto, Manetto dell´Antella, Amideo degli Amidei, Uguccio di Uguccione, Sostheneus di Sostegno und Alexander Falconieri. Als sie am Feste Mariä Himmelfahrt 1233 in der Versammlung der Bruderschaft der Laudantes mit großer Andacht beteten, erschien ihnen die Gottesmutter und ermahnte sie, eine heiligere und vollkommenere Lebensweise zu beginnen. Sie besprachen die Sache zuerst mit dem Bischof von Florenz. Am 8. September zogen sich dann diese sieben Männer trotz ihrer adligen Geburt und ihres Reichtumes in den ärmlichsten und abgetragensten Kleidern, darunter noch ein Bußgewand tragend, in eine Hütte auf dem Lande zurück und legten also an dem Tage, an dem die Gottesmutter selbst auf Erden geboren wurde und ihr heiliges Leben begann den Grund zu einem neuen heiligen Leben. Wie angenehm Gott diese Lebensform war, zeigte er durch ein Wunder. Kurz darauf bettelten diese sieben Männer nämlich in der Stadt Florenz von Haus zu Haus Almosen. Da wurden sie plötzlich von den Kindern, unter denen sich auch der damals vier Monate alte heilige Philippus Benitius befand, laut als Diener der heiligen Maria bezeichnet. Dieser Name blieb ihnen nun für immer. Um dem Andrang des Volkes auszuweichen, aus Liebe zur Einsamkeit, zogen sie sich an eine ganz abgelegene Stelle des Berges Senario zurück und begannen hier ein wahrhaft himmlisches Leben. Sie wohnten nämlich in Höhlen, begnügten sich mit Wasser und Kräutern, züchtigten ihren Leib durch Nachtwachen und andere strenge Übungen, betrachteten ständig das Leiden Christi und die Schmerzen seiner betrübten Mutter. Als sie dies einst am Karfreitag mit besonderer Andacht taten, erschien ihnen wiederum die heilige Jungfrau und zeigte ihnen ein dunkles Kleid, das sie fortan tragen sollten. Und sie sagte ihnen, es sei ihr sehr willkommen, wenn sie in der Kirche einen neuen Orden gründen würden, der die ständige Verehrung der Schmerzen, die sie unter dem Kreuze des Herrn erduldet, pflegen und verbreiten würde. Dies erfuhr der heilige Petrus, der ruhmvolle Märtyrer aus dem Dominikanerorden, der mit den frommen Männern freundschaftlich verkehrte und ebenfalls einer besonderen Erscheinung der Gottesmutter gewürdigt wurde. Dieser half ihnen dann zur Gründung des Ordens der Diener der heiligen Jungfrau; dieser wurde später von Papst Innozenz IV. bestätigt. Bald schlossen sich den frommen Männern viele Schüler an, und nun begannen sie hinauszuziehen in die Städte und Dörfer Italiens, besonders Etruriens, und überall Christus den Gekreuzigten zu predigen; sie legten die Streitigkeiten unter den Bürgern bei und brachten unzählige Verwirrte wieder auf den Weg der Tugend. Und nicht nur in Italien, sondern auch in Frankreich, Deutschland und Polen wirkten sie als Prediger. Schließlich gingen sie, nachdem sie Christi Wohlgeruch überall verbreitet hatten und auch durch Wunder verherrlicht worden waren, zum Herrn ein. Nachdem sie aber im Leben stets das Band der Brüderlichkeit und echten Frömmigkeit verbunden hatte, nahm sie auch nach dem Tode ein gemeinsames Grab auf und gemeinsam wurden sie vom Volke verehrt. Die Päpste Klemens XI. und Benedikt XIII. bestätigten die ihnen seit langer Zeit erwiesene gemeinsame Verehrung. Leo XIII. verlieh ihnen nach genauer Untersuchung der Wunder, die seit der kirchlichen Anerkennung ihres Kultes auf ihre gemeinsame Anrufung hin von Gott gewirkt worden waren, im 50. Jahre seines Priestertums die Ehren der Heiligen und ordnete an, daß ihr Gedächtnis jedes Jahr im Stundengebet und beim heiligen Meßopfer in der ganzen Kirche gefeiert werde.
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Marion
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Re: Lesungen aus dem alten Brevier

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Sonntag Septuagesima
Lesung 4-6

Aus dem Handbuch des hl. Bischofs Augustinus

Die Strafe des Todes hatte der Herr dem Menschen angedroht, falls er sündigen würde. Er verlieh ihm das Geschenk des freien Willens, wollte ihm aber durch sein Gebot die rechte Richtung zeigen und ihn durch die Drohung vor dem Mißbrauch zurückschrecken. Er versetzte ihn in die Seligkeit des Paradieses, gleichsam in die Vorhalle des ewigen Lebens; von hier sollte er, wenn er die Gerechtigkeit bewahrte, zu einer noch höheren Stufe sich erheben. Nach seinem Falle aber wurde er daraus vertrieben, und er zog auch seine Nachkommen, die er durch seine Sünde in sich selbst wie in der Wurzel befleckt hatte, in die Strafe des Todes und der Verdammung hinein. So haftet allen, die von ihm und dem mit ihm verworfenen Weibe, das ihn zur Sünde verführt hatte, geboren werden, infolge der Begierlichkeit des Fleisches, die selbst schon eine gerechte Strafe für den Ungehorsam darstellt, die Erbsünde an. Dadurch fallen sie nach mannigfaltigen Irrungen und Drangsalen der letzten, unaufhörlichen Pein anheim, wo sie mit den abtrünnigen Engeln, ihren Verführern und Quälern und schließlich ihren Genossen vereinigt sind. So kam durch einen Menschen die Sünde in die Welt und durch die Sünde der Tod; und so ist auf alle Menschen der Tod übergegangen, weil alle in ihm gesündigt haben. Hier bezeichnet der Apostel mit dem Ausdruck: die Welt das ganze Menschengeschlecht. Die Sache verhielt sich also so: Das ganze Menschengeschlecht lag, oder besser gesagt, wälzte sich wie eine verworfene Masse im Bösen und stürzte von einer Sünde in die andere und musste zusammen mit der Schar der bösen Geister, die gesündigt hatten, die gerechte Strafe für seinen Abfall von Gott erleiden. Als Folge des gerechten Zornes Gottes ist nämlich alles anzusehen, was die Bösen aus blinder und zügelloser Begierlichkeit freiwillig tun, und was sie gegen ihren Willen offen umd im geheimen erleiden. Dennoch hört der gütige Schöpfer nicht auf, auch den bösen Geistern Leben und belebende Kraft zu verleihen, ohne die sie ja zu Grunde gehen würden, und den Menschen, obwohl sie aus einem sündigen und verworfenen Stamm hervorgehen, immer wieder neue Nachkommen zu erwecken und ihnen das Leben zu schenken, ihre Glieder den einzelnen Altersstufen entsprechend zu formen, ihre Sinne in der ihnen zukommenden Betätigung zu erhalten und ihnen Nahrung zu spenden. Denn er wollte lieber aus dem Bösen Gutes schaffen, als das Böse überhaupt verhindern.

7. -9. Lesung

Matth. 20, 1-16

Auslegung des hl. Papstes Gregor
Das Himmelreich wird mit einem Hausvater verglichen, der ausgeht, um Arbeiter für seinen Weinberg zu dingen. Auf wen passt das Bild des Hausvater besser als auf unseren Schöpfer, der alle seine Geschöpfe lenkt, und dessen Eigentum alle seine Auserwählten auf der Erde sind, wie die Hausgenossen Eigentum des Hausvaters? Er besitzt ja auch einen Weinberg, nämlich die allumfassende Kirche, die von Abel dem Gerechten an bis zu dem letzten Auserwählten, der am Ende der Welt noch geboren wird, gleichsam ebenso viele Früchte getragen hat, als sie Heilige hervorgebracht hat. Dieser Hausvater nun dingt zur Bebauung seines Weinberges Arbeiter, in der Frühe, zur dritten, sechsten, neunten und elften Tagesstunde; denn er sendet von Anfang der Welt an bis zu ihrem Ende zur Belehrung der Gläubigen immer wieder Prediger. Die Frühe bezeichnet die Zeit von Adam bis Noe, die dritte Stunde die Zeit von Noe bis Abraham, die sechste von Abraham bis Moses, die neunte von Moses bis zur Ankunft des Herrn, die elfte Stunde aber von der Ankunft des Herrn bis zum Ende der Welt. In dieser Stunde wurden die heiligen Apostel als Prediger gesandt, die, obwohl sie spät kamen, doch den vollen Lohn empfingen. Um sein Volk zu erziehen und so gleichsam seinen Weinberg zu bebauen, hat der Herr also nie aufgehört, Arbeiter zu senden. Zuerst hat er durch die Patriarchen, nachher durch die Gesetzeslehrer und Propheten, zuletzt aber durch die Apostel an der Veredlung der Sitten seines Volkes, wie durch Arbeiter an der Bebauung des Weinberges gearbeitet. Es war aber auch ein jeder, der im rechten Glauben zum guten Handeln anleitete in seiner Art und nach seinem Können, ein Arbeiter in diesem Weinberge. Der Arbeiter, der in der Frühe, in der dritten, sechsten und neunten Stunde berufen ward, ist das alte Judenvolk, welches sich in seinen Auserwählten vom Anfang der Welt an bemühte, Gott im rechten Glauben zu dienen, und so von der Arbeit im Weinberg niemals abließ. Zur elften Stunde wurden die Heidenvölker berufen. Ihnen gilt auch das Wort: Warum steht ihr hier den ganzen Tag müßig?
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Re: Lesungen aus dem alten Brevier

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Hl. Priester und Märtyrer Valentin 14. Februar

3. Lesung

Predigt des hl. Bischofs Augustinus:

Der Thriumphtag des heiligen Märtyrers Valentin ist heute für uns im jährlichen Kreislauf der Feste wiedergekehrt; und wie die heilige Kirche über seine Verherrlichung sich freut, so stellt sie uns auch sein nachahmungswürdiges Beispiel vor; denn: Wenn wir mit ihm leiden, werden wir auch mit ihm verherrlicht werden. Bei diesem glorreichen Kampfe müssen wir vorzüglich auf zwei Dinge achten, nämlich auf die verhärtete Grausamkeit der Peiniger und auf die unbesiegbare Geduld des Blutzeugen; auf die Grausamkeit der Peiniger, um sie zu verabscheuen; auf die Geduld des Blutzeugen, um sie nachzuahmen. Höre, wie der Psalmist diese Bosheit verwirft: Erzürne dich nicht über die Bösen; denn wie Gras verdorren sie schnell. Daß wir aber Geduld beweisen müssen gegen die Bösen, dazu ermahnt uns der Apostel, wenn er spricht: Geduld ist euch nötig, daß ihr die Verheißung erlanget.
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kephas
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Re: Lesungen aus dem alten Brevier

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Marion hat geschrieben:
Mittwoch 8. Februar 2017, 11:02
Ganz besonders aber zeigte sich des Cyrillus Eifer für die Reinheit des katholischen Glaubens dem Bischof Nestorius von Konstantinopel gegenüber. Dieser behauptete, der aus der Jungfrau Maria geborene Jesus Christus sein nur ein Mensch und nicht auch Gott gewesen; die Gottheit sei ihm nur auf Grund seiner Verdienste verliehen worden. Als Cyrillus vergeblich versucht hatte, ihn zum Widerruf zu bewegen, zeigte er ihn beim heiligen Papste Cölestin an. Als Legat Cölestins leitete Cyrill auch das Konzil von Ephesus ...
Das stimmt nicht. Weder hat Nestorius die Gottheit Jesu bezweifelt, noch war Cyrill der Legat Cölestins auf dem Konzil von Ephesus. Das steht wirklich so im alten Brevier?

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Marion
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Re: Lesungen aus dem alten Brevier

Beitrag von Marion »

Ja, wieso soll das nicht stimmen?

https://1.bp.blogspot.com/-qXHEUMVsDVs/ ... 010011.JPG

https://3.bp.blogspot.com/-015RrmZnJTw/ ... 010012.JPG


Singulare vero Cyrilli pro catholicae fidei incolumitate enituit studium contra Nestorium Constantinopolitanum episcopum, asserentem Jesum Christum ex Maria Virgine hominem tantum et non Deum natum, eique divinitatem pro meritis esse collatam; cujus emendationem cum frustra tentasset, eum sancto Caelestino Pontifici Maximo denuntiavit.

Caelestini delegata auctoritate, Concilio Ephesino praefuit, in quo haeresis Nestoriana penitus proscripta est, damnatus Nestorius et a sua sede dejectus, ac dogma catholicum de una in Christo, ...
Quelle http://divinumofficium.com/cgi-bin/horas/officium.pl
Zuletzt geändert von Marion am Montag 13. Februar 2017, 20:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Lesungen aus dem alten Brevier

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kephas hat geschrieben:
Montag 13. Februar 2017, 15:05
Weder hat Nestorius die Gottheit Jesu bezweifelt,
Bulle "Cantate Domino" - Konzil von Florenz (1441) :
Sie belegt mit dem Anathema auch Theodor von Mopsuestia und Nestorius, die behaupteten, die Menschheit sei durch Gnade mit dem Sohn Gottes geeint worden und deshalb gebe es zwei Personen in Christus, wie sie bekennen, daß es zwei Naturen gibt, weil sie nicht einsehen konnten, daß die Einheit der Menschheit mit dem Wort hypostatisch ist, und deswegen leugneten, daß sie die Hypostase des Wortes erhalten hat. Denn nach dieser Gotteslästerung ist das Wort nicht Fleisch geworden, sondern das Wort hat durch Gnade im Fleisch gewohnt: Das heißt, der Sohn Gottes ist nicht Mensch geworden, sondern der Sohn Gottes hat vielmehr im Menschen gewohnt.
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Re: Lesungen aus dem alten Brevier

Beitrag von kephas »

Marion hat geschrieben:
Montag 13. Februar 2017, 19:48
Bulle "Cantate Domino" - Konzil von Florenz (1441) :
Sie belegt mit dem Anathema auch Theodor von Mopsuestia und Nestorius, die behaupteten, die Menschheit sei durch Gnade mit dem Sohn Gottes geeint worden und deshalb gebe es zwei Personen in Christus, wie sie bekennen, daß es zwei Naturen gibt, weil sie nicht einsehen konnten, daß die Einheit der Menschheit mit dem Wort hypostatisch ist, und deswegen leugneten, daß sie die Hypostase des Wortes erhalten hat. Denn nach dieser Gotteslästerung ist das Wort nicht Fleisch geworden, sondern das Wort hat durch Gnade im Fleisch gewohnt: Das heißt, der Sohn Gottes ist nicht Mensch geworden, sondern der Sohn Gottes hat vielmehr im Menschen gewohnt.
Genau, Nestorius hat nicht die Gottheit Jesu bezweifelt (das waren die Arianer 100 Jahre zuvor) sondern von zwei Personen in Christus gesprochen und daher auch den Begriff "Gottesgebärerin" abgelehnt.

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Re: Lesungen aus dem alten Brevier

Beitrag von Marion »

kephas hat geschrieben:
Dienstag 14. Februar 2017, 09:56
Genau, Nestorius hat nicht die Gottheit Jesu bezweifelt (das waren die Arianer 100 Jahre zuvor) sondern von zwei Personen in Christus gesprochen und daher auch den Begriff "Gottesgebärerin" abgelehnt.
Ja, wenn er sagt, die Jungfrau habe nicht Gott geboren, dann leugnet er ja damit schon, daß Christus Gott ist. Das Brevier schreibt so dann doch richtig: "Dieser behauptete, der aus der Jungfrau Maria geborene Jesus Christus sei nur ein Mensch und nicht auch Gott gewesen;"


Commonitorium adversus Haereticos des hl. Vinzenz von Lerin erklärt diese Irrlehre von ihm etwas ausführlicher:
http://immaculata.ch/verlag/commonitorium1.htm#17
Nähere Darlegung der Irrlehren des Photinus, Apollinaris und Nestorius.
...
Nestorius aber, von einer dem Apollinarismus entgegengesetzten Krankheit angesteckt, führt, indem er angeblich zwei Substanzen in Christus unterscheiden will, plötzlich zwei Personen ein und will mit unerhörtem Frevel, daß zwei Söhne Gottes seien, zwei Christusse, der eine Gott, der andere ein Mensch; der eine, der aus dem Vater, der andere, der aus der Mutter gezeugt sei. Und deshalb behauptet er, die heilige Maria sei nicht Gottesgebärerin, sondern Christusgebärerin zu nennen, weil nämlich aus ihr nicht jener Christus, welcher Gott ist, sondern jener, welcher Mensch war, geboren worden sei. Wenn aber einer meint, derselbe rede in seinen Schriften von einem Christus und lehre eine Person Christi, so traue er nicht ohne weiteres. Denn entweder hat er dies nur aus Arglist ersonnen, um durch das Gute desto leichter auch das Böse aufzuschwätzen, wie der Apostel sagt (Röm. 7,13): „Mittels des Guten hat es mir den Tod gewirkt." Entweder also spricht er, wie wir gesagt haben, nur um zu täuschen, in einigen Stellen seiner Schriften sich aus, daß er an einen Christus und an eine Person Christi glaube, oder er meint doch sicherlich, erst nach der Geburt der Jungfrau hätten sich die beiden Personen zu einem Christus vereinigt, so daß er doch behauptet, zur Zeit der jungfräulichen Empfängnis oder Geburt und noch einige Zeit nachher seien zwei Christusse gewesen, als ob nämlich, während Christus zuerst als gewöhnlicher und bloßer Mensch geboren und noch nicht mit dem Worte Gottes in Einheit der Person verbunden worden, nachher die Person des (Fleisch) annehmenden Wortes auf ihn herabgekommen, und, obgleich er jetzt in die Herrlichkeit Gottes aufgenommen bleibt, doch eine Zeit lang zwischen ihm und den übrigen Menschen kein Unterschied gewesen sei.
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