Sinn kirchlichen Engagements?

Rund um den traditionellen römischen Ritus und die ihm verbundenen Gemeinschaften.
CIC_Fan

Sinn kirchlichen Engagements?

Beitrag von CIC_Fan »

Es stellt sich mir immer öfter die Frage macht es noch sinn sich zu engagieren einerseits gibts die Liturgie Nostalgiker die sschon glücklich sind daß sie am 4 Donnerstag im Monat wenn der Mond im 5 Haus steht eine alte Messe haben dann gibts die frommen seelen bei der FSSPX die über Modefragen diskutieren und im auftreten eine Art Stegreifspiel der 50iger biete aber
dann gibts den Papst in Rom der alles ruiniert was noch irgendwie da war
Wir hatten immer auf die Wende gehofft das die modernistische Besetzung zu ende ginge nur sieht man heute daß davon überhaupt keine Rede sein kann
Nur das war die Grundlage des Engagement der letzten 30 -40 Jahre
Soll man einfach schauen daß man intakte Sakramente empfangen kann ein normales katholisches Leben führen
soll man weitermachen ,oder es wie Kardinal Bartolucci machen in dem man sagt "holt mich wenn der Zirkus vorbei ist" IIch stell das hier mal zur Diskussion deshalb hier weil sich meine Frage an die richtet die bewußt die vorkonziliaren sakramente empfangen wollen
Achja und bitte keine Antworten mit fromm beten ect das setzte ich voraus
Zuletzt geändert von Hubertus am Donnerstag 28. Januar 2016, 16:12, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Text des urprünglichen Strangtitels in den Beitrag verschoben.

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Senensis
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Re: Es stellt sich mir immer öfter die Frage macht es noch sinn

Beitrag von Senensis »

Nicht: es macht Sinn. Sondern: Es ergibt Sinn oder es hat Sinn. Jawohl, hat es. Und zwar das Vollkommenste, was Dir möglich ist.
Worum geht es Dir? Um die Wahrheit? Die wird am Ende siegen. Oder um etwas Vergängliches? Darauf kann man prinzipiell pfeifen.
et nos credidimus caritati

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Sursum Corda
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Re: Es stellt sich mir immer öfter die Frage macht es noch sinn

Beitrag von Sursum Corda »

[...]
Was CIC-fans Frage betrifft: Wir sollten weitermachen. Ich darf von mir behaupten, die "Tradi-Szene" in vielen ihrer Facetten zu kennen. Sicherlich kümmern sich viele Gläubige auch um Dinge, die für das Glaubensleben nicht wesentlich sind: Kleiderfragen, Privatoffenbarungen, Kircheneinrichtungen etc. etc. Die Theologen streiten, ob man lieber den Weg der Pius- oder der Petrusbruderschaft gehen soll. Das schlägt sich auch täglich in diesem Forum nieder. Das gerade ist aber für das reizvolle hier: Unterschiedliche Menschen mit sehr unterschiedlichen Meinungen tauschen sich hier über Glaubensfragen aus. Für mich war das schon oft gewinnbringend, denn man ist nicht unfehlbar und sollte sich auch die Sichtweise der jeweilegen "Gegenseite" ruhig anhören. Meine Meinung:
Der Herrgott läßt seine Kirche nicht untergehen. Er hat uns aber auch nicht verheißen, daß immer alle hübsch glauben werden, alle Regierungen brav katholisch sind und wird in Gemütlichkeit der Ewigkeit entgegengehen werden. Er hat vielmehr gesagt: "Haben sie mich verfolgt, werden sie auch Euch verfolgen." Ich finde, wir sollten weitermachen. Es ist nicht einfach, aber je mehr ich mir den Zustand in unserer heutigen Kirche ansehe, desto wichtiger ist es mir, gerade jetzt für den Erhalt des Glaubens zu kämpfen.
Zuletzt geändert von Hubertus am Donnerstag 28. Januar 2016, 16:13, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Nach Löschung eines Beitrags obsolet gewordenen Bezug herausgenommen.
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Sempre
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Re: Es stellt sich mir immer öfter die Frage macht es noch sinn

Beitrag von Sempre »

CIC_Fan hat geschrieben:Es stellt sich mir immer öfter die Frage macht es noch sinn sich zu engagieren [...] Ich stell das hier mal zur Diskussion deshalb hier weil sich meine Frage an die richtet die bewußt die vorkonziliaren sakramente empfangen wollen
Es geht nicht nur darum, die Sakramente zu empfangen, sondern auch darum, die Sakramente in gottwohlgefälliger Weise zu empfangen. (Gültige, "vorkonziliare") Sakramente empfangen kann man etwa auch bei den häretischen und schismatischen Orthodoxen. Der Sakramentenempfang bei Häretikern und/oder Schismatikern ist aber nicht gottwohlgefällig. In der heutigen Situation halte ich es für angebracht, sicherzustellen, dass der Sakramentenspender kein Häretiker ist. Viele sind Modernisten, andere weisen dennoch nicht die Häresien des Konzils der 1960er zurück. Wichtiger als der Sakramentenempfang ist das Festhalten am Glauben und das Zurückweisen der Häresien.


[...]
Zuletzt geändert von Hubertus am Donnerstag 28. Januar 2016, 16:28, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Nach Löschung eines Beitrags obsolet gewordenen Bezug herausgenommen.

Fragesteller
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Re: Es stellt sich mir immer öfter die Frage macht es noch sinn

Beitrag von Fragesteller »

Vor einer Diskussion sollte man sich wohl verständigen, was unter "Engagement" zu verstehen ist.

CIC_Fan

Re: Es stellt sich mir immer öfter die Frage macht es noch sinn

Beitrag von CIC_Fan »

Fragesteller hat geschrieben:Vor einer Diskussion sollte man sich wohl verständigen, was unter "Engagement" zu verstehen ist.
Leserbriefe schreiben Unterschriften sammeln Skandale nach Rom weitergeben Präsent sein usw

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Amanda
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Re: Es stellt sich mir immer öfter die Frage macht es noch sinn

Beitrag von Amanda »

CIC_Fan hat geschrieben:
Fragesteller hat geschrieben:Vor einer Diskussion sollte man sich wohl verständigen, was unter "Engagement" zu verstehen ist.
Leserbriefe schreiben Unterschriften sammeln Skandale nach Rom weitergeben Präsent sein usw
Ja. Dort, wo man ist, immer wieder die Stimme erheben, je nach persönlicher Möglichkeit.
Das sehe ich genauso.
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obwohl sie doch in Wirklichkeit jenseits der Zeit ist;
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Re: Es stellt sich mir immer öfter die Frage macht es noch sinn

Beitrag von CIC_Fan »

die frage ist was bringt es

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Siard
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Re: Es stellt sich mir immer öfter die Frage macht es noch sinn

Beitrag von Siard »

Es bringt nichts, es dürfte nur weniger schädlich sein, als der "normale" Sumpf.

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Amanda
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Re: Es stellt sich mir immer öfter die Frage macht es noch sinn

Beitrag von Amanda »

Sichtbare Ergebnisse bringt es vielleicht erst mal nicht.
Aber resignieren sollten wir auch nicht.

Über allem anderen steht noch das beständige Gebet; siehe auch die Gebetsinitiative "Storm Heaven" von S. E. Kardinal Burke.
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Marion
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Re: Es stellt sich mir immer öfter die Frage macht es noch sinn

Beitrag von Marion »

Senensis hat geschrieben:Nicht: es macht Sinn. Sondern: Es ergibt Sinn oder es hat Sinn. Jawohl, hat es. Und zwar das Vollkommenste, was Dir möglich ist.
Worum geht es Dir? Um die Wahrheit? Die wird am Ende siegen. Oder um etwas Vergängliches? Darauf kann man prinzipiell pfeifen.
Einknicken darf man auf keinen Fall - also beim Unrecht mitmachen, ja, und alle die einem lieb sind warnen. Aber so richtig aktiv Widerstand leisten? Man sollte ja eigentlich die ganzen Ketzer und sonstigen Gotteslästerer mit Mistgabeln aus den Kirchen jagen. Schwätzen (Leserbriefe schreiben, Unterschriften sammeln, Skandale nach Rom weitergeben Präsent sein usw) hilft ja nichts, überhaupt gar nichts. Wie soll es auch? Ist ja keiner da, der die Macht hat was zu ändern, den es interessiert :traurigtaps:

Das mit den Mistgabeln ist aber nur erlaubt, wenn Aussicht auf Erfolg besteht. Das besteht m.E. nicht, da wir zu wenig sind. Man könnte so also nur noch mehr Chaoss anrichten, was ja nicht der Sinn der Sache ist.
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CIC_Fan

Re: Sinn kirchlichen Engagements?

Beitrag von CIC_Fan »

Ich denke an die Zukunft und denke in spätestens 10 Jahren wird außer den Tradis keiner mehr verstehen worum es den Tradis eigentlich geht. Das gesamte Engagement ging seit den 70 ern davon aus man müßte eine überschaubare Zeit überbrücken bis "Rom" wieder zur Vernunft kommt noch 1988 ging Mgr Lefebvre davon aus
Was wir heute aber wissen Eine Korrektur von den Autoritäten wird es nicht geben also muß man denke ich neu hinterfragen was zu tun ist alleine die letzten Aktionen des Papstes haben gezeigt es gibt nicht die geringste Chance daß das Eintritt was erwartet wurde

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Siard
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Re: Sinn kirchlichen Engagements?

Beitrag von Siard »

CIC_Fan hat geschrieben:Ich denke an die Zukunft und denke in spätestens 10 Jahren wird außer den Tradis keiner mehr verstehen worum es den Tradis eigentlich geht.
Ich glaube, daß das schon längst soweit ist, von sehr wenigen Interessierten abgesehen. So wird es wohl auch bleiben.

CIC_Fan

Re: Sinn kirchlichen Engagements?

Beitrag von CIC_Fan »

Nur ist es mittlerweile so weit daß auch Theologen und natürlich dieser Papst keine Ahnung haben worum es geht

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Sursum Corda
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Re: Sinn kirchlichen Engagements?

Beitrag von Sursum Corda »

CIC_Fan hat geschrieben:Nur ist es mittlerweile so weit daß auch Theologen und natürlich dieser Papst keine Ahnung haben worum es geht
Richtig. Und genau deswegen müssen wir weitermachen. Jeder so, wie er es am besten kann und mit den unterschiedlichsten Mitteln. Irgendwelche Menschen erreicht man immer. Die wenigen, die noch glauben (wollen), brauchen ebenfalls "Anlaufstellen".
Ich kann Deine Resignation gut verstehen, mir geht es im Grunde nicht anders. Aber trotz aller Entmutigungen müssen wir uns heute sagen: "Jetzt erst recht - Deus vult". :pirat:
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Re: Sinn kirchlichen Engagements?

Beitrag von CIC_Fan »

Meinst du also mehr einzelne zu missionieren und weniger Kirchen Politik ?

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martin v. tours
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Re: Sinn kirchlichen Engagements?

Beitrag von martin v. tours »

Meiner Erfahrung nach, bringt beides nichts. Ich weiss zwar nicht was Du genau unter Kirchenpolitik verstehst, aber da etwas zu unternehmen habe ich abgehakt.
Missionieren ? Mache ich nicht mehr. Gerade wenn man im Freundes und Bekanntenkreis viele Katholiken hat, die wie bei mir, eher charismatisch (Medjugorje) angehaucht sind, ist das eher kontraproduktiv.
Ich bin dankbar das in meiner Nähe noch eine Kapelle ist, in der die alte Messe gefeiert wird. Was bleibt? Standhaft bleiben im überlieferten Glauben und bei konkreten Fragen diesen Glauben auch zu bekennen.
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
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Amanda
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Re: Sinn kirchlichen Engagements?

Beitrag von Amanda »

martin v. tours hat geschrieben:Meiner Erfahrung nach, bringt beides nichts. Ich weiss zwar nicht was Du genau unter Kirchenpolitik verstehst, aber da etwas zu unternehmen habe ich abgehakt.
Missionieren ? Mache ich nicht mehr. Gerade wenn man im Freundes und Bekanntenkreis viele Katholiken hat, die wie bei mir, eher charismatisch (Medjugorje) angehaucht sind, ist das eher kontraproduktiv.
Ich bin dankbar das in meiner Nähe noch eine Kapelle ist, in der die alte Messe gefeiert wird. Was bleibt? Standhaft bleiben im überlieferten Glauben und bei konkreten Fragen diesen Glauben auch zu bekennen.

Martin, ich möchte Dir hier mal ganz öffentlich meinen tiefsten Respekt aussprechen!

Zur Frage des Missionierens: Ich verstehe gut, dass Du diesbezüglich frustriert bist. Aber das stille unaufdringliche Beispiel, das wir unserem Umfeld geben, ist oft die beste und nachhaltigste Missionsmethode.

Also - nur Mut! :ja:
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Marion
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Re: Sinn kirchlichen Engagements?

Beitrag von Marion »

Amanda hat geschrieben: Aber das stille unaufdringliche Beispiel, das wir unserem Umfeld geben, ist oft die beste und nachhaltigste Missionsmethode.
CIC_Fan hat geschrieben:Achja und bitte keine Antworten mit fromm beten ect das setzte ich voraus
Das sind wie CICFan schreibt normale Vorraussetzungen. Das hat nichts mit Missionsmethode zu tun. Wenn man das nicht tut ist man selber ja auch verloren. Natürlich muss man sich benehmen wie es sich für einen Katholik gehört. Ob nun einer zuschaut oder auch nicht. Ob man vorhat das Thema anzusprechen oder auch nicht.
martin v. tours hat geschrieben:Missionieren ? Mache ich nicht mehr. Gerade wenn man im Freundes und Bekanntenkreis viele Katholiken hat, die wie bei mir, eher charismatisch (Medjugorje) angehaucht sind, ist das eher kontraproduktiv.
Es geht den meisten, vor allem aber denen die man gut kennt, auf den Zünder, ja, das weiß ich auch aus eigener Erfahrung. Ob sie nun charismatisch oder anderswie (Atheistisch, modernistisch ... ) angehaucht sind ist wohl egal. Man muss es aber trotzdem immer mal wieder probieren. Man kann ja nicht einfach nur zuschauen wie die Leute, die man mag in die Hölle sausen. Das tut ja auch weh. Ich überlege oft, soll ichs heute mal wieder ansprechen oder nicht. Wenn ichs dann tu, kommt irgend ein Dreck zurück und wenn ich es nicht tu, dann denk ich, vielleicht hätte es heute ja geklappt. Traurig ist beides. Aber ganz aufgeben, so daß ich mich entscheide es nie wieder zu probieren, hoffe ich nie zu tun. Dazu sind sie mir zu lieb ans Herz gewachsen. Es wird zwar auch seltener, daß ich es probiere. Aber ganz aufgeben? Hoffentlich nie. Das sieht ja dann auch noch so aus, als ob ich es nicht mehr so ernst nehme.
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martin v. tours
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Re: Sinn kirchlichen Engagements?

Beitrag von martin v. tours »

Amanda, danke.
Ich sehe es auch so. Die Menschen ungefragt von z.B. der alten Messe überzeugen zu wollen, funktioniert nicht und mache ich auch nicht mehr.
Vor vielen Jahren, habe ich das ein paar mal probiert, ging aber in die Hose. Mittlerweile bin ich davon überzeugt, das man die Liebe und das Verständnis dafür nicht mit logischen Fakten oder Argumenten allein erreichen kann.
Man muss es auch in Herz und Seele fühlen und spüren.

Nebenbei noch ein eher lustiges Beispiel für einen misslungenen "Missionierungsversuch".
Ich habe einen Freund, der extrem charismatisch und ein wirklich tiefgläubiger Katholik ist, oft gebeten doch einmal mit zu einer alten Messe zu kommen um wenigstens heraus zu finden ob das etwas für ihn wäre oder nicht.
Er hat das immer abgelehnt und gesagt er weiss zwar nichts davon und will aber auch nichts davon wissen.
Am Schluss kam noch das "Killerargument": Da wäre ja alles in Latein und da würde er nichts verstehen.
Darauf ich: Und, bei euren Lobpreis -Singen sind ja auch viele Lieder in englisch und das kannst und verstehst Du ja auch nicht.
Seine Antwort: Stimmt, aber das wäre eben heutzutage so und da könne man nichts machen :roll:
Was soll man da noch machen? Ich habe es aufgegeben und habe dennoch immer noch einen Freund.

Missionieren tue ich nur noch in der Form, das ich Interessenten (die auf mich zukommen oder fragen) so gut es geht Auskunft gebe und helfe.
Ich kann nur die Tür zeigen, durchgehen muss jeder alleine ! (von wem war nochmal dieses Zitat??) 8)

Zur Gesamtsituation kann ich nur sagen:
Papst Franziskus hat zwar schon viel Porzellan zerschlagen, aber Gottlob noch nicht die die wirklich essentiellen Erbstücke.
Leider traue ich ihm das auch noch zu.
Aber bis es so weit ist, gebe ich die Hoffnung nicht auf, das dies nicht passiert.

@ Marion: Kompliment zu deiner Energie ! Wäre ich vor 15 Jahren schon in diesem Forum gewesen, ich wäre am ehesten bei der Umu - Fraktion gewesen. Du hättest mich jeden Tag belabern können, zwecklos, notfalls hätte ich mir die Ohren zugehalten :tuete:
Ohne Gottes Gnade und Barmherzigkeit würde ich Dan Brown Romane heute noch für wahr halten und die Kirche für eine abgrundtief böse Organisation die uns den wahren Jesus (so eine Art spirituellen Che Guevara für Alt68er) vorenthält. :narr:
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

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Marion
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Re: Sinn kirchlichen Engagements?

Beitrag von Marion »

martin v. tours hat geschrieben:Ohne Gottes Gnade und Barmherzigkeit würde ich ...
Ja, ohne die geht gar nichts. Man weiß nie, wen der Herr wann ruft. Aber wenn man jemand belabert, dann sollte man ja nicht denken, daß der andere das nun ablehnt, weil der Herr ihm die Gnade verweigert. Es liegt an allem möglichen, aber bestimmt nicht daran, daß der Herr zu wenig barmherzig ist und Gnaden verweigert.
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PascalBlaise
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Re: Sinn kirchlichen Engagements?

Beitrag von PascalBlaise »

martin v. tours hat geschrieben:Amanda, danke.
Ich sehe es auch so. Die Menschen ungefragt von z.B. der alten Messe überzeugen zu wollen, funktioniert nicht und mache ich auch nicht mehr.
Vor vielen Jahren, habe ich das ein paar mal probiert, ging aber in die Hose. Mittlerweile bin ich davon überzeugt, das man die Liebe und das Verständnis dafür nicht mit logischen Fakten oder Argumenten allein erreichen kann.
Man muss es auch in Herz und Seele fühlen und spüren.

Nebenbei noch ein eher lustiges Beispiel für einen misslungenen "Missionierungsversuch".
Ich habe einen Freund, der extrem charismatisch und ein wirklich tiefgläubiger Katholik ist, oft gebeten doch einmal mit zu einer alten Messe zu kommen um wenigstens heraus zu finden ob das etwas für ihn wäre oder nicht.
Er hat das immer abgelehnt und gesagt er weiss zwar nichts davon und will aber auch nichts davon wissen.
Am Schluss kam noch das "Killerargument": Da wäre ja alles in Latein und da würde er nichts verstehen.
Darauf ich: Und, bei euren Lobpreis -Singen sind ja auch viele Lieder in englisch und das kannst und verstehst Du ja auch nicht.
Seine Antwort: Stimmt, aber das wäre eben heutzutage so und da könne man nichts machen :roll:
Was soll man da noch machen? Ich habe es aufgegeben und habe dennoch immer noch einen Freund.

Missionieren tue ich nur noch in der Form, das ich Interessenten (die auf mich zukommen oder fragen) so gut es geht Auskunft gebe und helfe.
Ich kann nur die Tür zeigen, durchgehen muss jeder alleine ! (von wem war nochmal dieses Zitat??) 8)

Zur Gesamtsituation kann ich nur sagen:
Papst Franziskus hat zwar schon viel Porzellan zerschlagen, aber Gottlob noch nicht die die wirklich essentiellen Erbstücke.
Leider traue ich ihm das auch noch zu.
Aber bis es so weit ist, gebe ich die Hoffnung nicht auf, das dies nicht passiert.

@ Marion: Kompliment zu deiner Energie ! Wäre ich vor 15 Jahren schon in diesem Forum gewesen, ich wäre am ehesten bei der Umu - Fraktion gewesen. Du hättest mich jeden Tag belabern können, zwecklos, notfalls hätte ich mir die Ohren zugehalten :tuete:
Ohne Gottes Gnade und Barmherzigkeit würde ich Dan Brown Romane heute noch für wahr halten und die Kirche für eine abgrundtief böse Organisation die uns den wahren Jesus (so eine Art spirituellen Che Guevara für Alt68er) vorenthält. :narr:
Glaubst du wirklich, dass es notwendig ist, diesen Freund, den du immerhin als "tiefgläubigen Katholiken" bezeichnest, für die alte Messe zu "missionieren"? Ich finde es bewundernswert, dass du die Kraft aufbringst, für den Glauben einzutreten. Aber gibt es nicht viele viele Leute in deinem Umfeld, die ganz andere Probleme haben als neue oder alte Messe? Nach dem Motto: "Nicht die Gesunden brauchen den Arzt"
Pascal, das Problem nicht ganz begreifend...
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Siard
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Re: Sinn kirchlichen Engagements?

Beitrag von Siard »

PascalBlaise hat geschrieben:Nach dem Motto: "Nicht die Gesunden brauchen den Arzt"
Die Frage ist nur wer gesund ist.

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Marion
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Re: Sinn kirchlichen Engagements?

Beitrag von Marion »

Siard hat geschrieben:
PascalBlaise hat geschrieben:Nach dem Motto: "Nicht die Gesunden brauchen den Arzt"
Die Frage ist nur wer gesund ist.
Gesund ist jeder der getauft ist und danach keine Todsünde begeht (bzw. sie beichtet)
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PascalBlaise
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Re: Sinn kirchlichen Engagements?

Beitrag von PascalBlaise »

Siard hat geschrieben:
PascalBlaise hat geschrieben:Nach dem Motto: "Nicht die Gesunden brauchen den Arzt"
Die Frage ist nur wer gesund ist.
Ich weiß nicht. Man kann doch nicht nur den Blick nach innen richten: "hier ist unsere kleine traditionelle Gemeinde, alles gut" und die Welt ringsum ignorieren. Vogel-Strauss-Taktik sozusagen." Egal, wenn alles den Bach runtergeht, ich habe meine alte Messe aus der ich Kraft schöpfe, was interessiert mich der Rest, ich weiß ja worauf es ankommt." So kommt mir das manchmal vor, was in der Sakramentskapelle geschrieben wird.
– et lux in tenebris lucet et tenebrae eam non comprehenderunt –

CIC_Fan

Re: Sinn kirchlichen Engagements?

Beitrag von CIC_Fan »

PascalBlaise hat geschrieben:
Siard hat geschrieben:
PascalBlaise hat geschrieben:Nach dem Motto: "Nicht die Gesunden brauchen den Arzt"
Die Frage ist nur wer gesund ist.
Ich weiß nicht. Man kann doch nicht nur den Blick nach innen richten: "hier ist unsere kleine traditionelle Gemeinde, alles gut" und die Welt ringsum ignorieren. Vogel-Strauss-Taktik sozusagen." Egal, wenn alles den Bach runtergeht, ich habe meine alte Messe aus der ich Kraft schöpfe, was interessiert mich der Rest, ich weiß ja worauf es ankommt." So kommt mir das manchmal vor, was in der Sakramentskapelle geschrieben wird.
Aber warum ist das so? weil man nichts mehr tuen kann in den 70er Jahren kämpfte ma aktiv gegen die Neuerer und heute muß man sagen der Kampf ist aussichtslos.
Die Päpste stehen nach wie vor an der Spitze der Verräter von den Bischöfen ganz zu schweigen es ist keine Vogel strauß Politik man wartet jetzt mal ab bis endlich alles den Bach runter ist um dann wieder neu zu beginnen

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martin v. tours
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Re: Sinn kirchlichen Engagements?

Beitrag von martin v. tours »

Hallo PascalBlaise
Vielleicht ein Missverständnis, aber beim Eröffnungsbeitrag dieses Strangs ging es eben um das Thema "alte Messe" und Tradition.
So ist mein Beitrag auch zu verstehen. Klar gibt es viele andere Wichtige Dinge aber um die ging es nicht in diesem Strang.

Aber im grossen und ganzen sehe ich es so wie CIC_Fan . Der Zug ist abgefahren. Europa ist weitgehend entchristlicht, dekadent und hat die besten Zeiten hinter sich.
Das mag zynisch klingen, aber ein Zyniker ist ein Mensch der die Welt so sieht wie sie ist, nicht wie sie sein sollte.
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
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Re: Sinn kirchlichen Engagements?

Beitrag von taddeo »

Die Eingangsfrage und das Thema hier haben aber überhaupt nur einen Sinn, wenn und weil sie von einer völlig falschen Grundannahme ausgehen. Die Beobachtung, daß "alles eh keinen Sinn mehr hat", ist in diesem Kontext durchaus zutreffend. Bloß: Warum kommt man angesichts dieser Beobachtung nicht auf die Idee, daß vielleicht das Grundanliegen verkehrt sein könnte? Weil nicht sein kann, was nicht sein darf?

Mir paßt weiß Gott auch längst nicht alles, womit ich im kirchlichen Alltag ständig konfrontiert werde (und ich stecke beruflich tief drin in diesem Alltag). Ich würde mir vieles wünschen, was "traditionell" wäre (wenn auch nicht unbedingt die Alte Messe). Aber soll ich deswegen aufhören, MEIN Christsein so auch in der Öffentlichkeit zu leben, wie es die Umstände erlauben? Wär ja noch schöner. Ich hab meine Überzeugungen, und wo immer es geht, praktiziere ich die privat und beruflich. Wo es nicht geht, bin ich nicht dafür verantwortlich, aber ich habe es mir abgewöhnt, den Stab über die Verantwortlichen zu brechen. Sie müssen mit ihren Überzeugungen genauso leben wie ich mit meinen, und sie werden für ihre Überzeugungen mal genauso gerichtet wie ich für meine.

In einem gestern hier im Forum schon verlinkten Beitrag hat Bischof Rudolf von Regensburg folgendes gesagt:
Ein Musterbeispiel für die Zurückhaltung eines Theologen in Bezug auf seine Aufgabe ist der Lehrer von Joseph Ratzinger Prof. Gottlieb Söhngen. Er gehörte zu den deutschen Universitätstheologen, die im Vorfeld der Dogmatisierung der Leiblichen Aufnahme Marias in den Himmel 1948/49 in Gutachten die Nichtdefinierbarkeit aufgrund eines nicht hinreichenden Traditionsbefundes erklärten. Söhngen gehörte damit zur überwiegenden Mehrheit der deutschen Universitätstheologen. (...) Von Söhngen wird erzählt, das man ihn, als man sich zur vorlesungsfreien Zeit nach dem Sommersemester 1950 verabschiedete, gefragt hat, was er denn mache, wenn der Papst in der Zwischenzeit das neue Dogma verkündet. Söhngen muss gesagt haben: Dann werde ich mich daran erinnern, dass die Weisheit der Kirche und ihr Glauben größer ist als die Weisheit eines kleinen Professors und ich werde mich selbstverständlich beugen und das neue Dogma anerkennen.
Das ist meiner Meinung nach auch die einzig richtige Haltung eines Katholiken in der heutigen Zeit: anzuerkennen, daß die Weisheit der Kirche und ihr Glauben größer ist als mein eigener Kleinglaube, und daß der Glaubensschatz der Kirche auch die Fehler von Päpsten und Bischöfen aushalten, ja sogar durch ein "supplet Ecclesia" vervollkommnen wird. Es mag nicht immer Spaß machen mit unserer Hierarchie, aber untergehen werden wir deswegen nicht. Schließlich ist Christus der Herr der Kirche und nicht Päpste oder Bischöfe, egal, wie sie sich benehmen.

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Siard
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Re: Sinn kirchlichen Engagements?

Beitrag von Siard »

Natürlich halte ich es für möglich, daß Franziskus recht hat. Vielleicht hat ja die Kirche durch die Jahrhunderte in der Umsetzung des Willens Christi geirrt und wird jetzt durch ihn auf den richtigen Weg gebracht. Gerade deshalb fällt mir jedes Engagement für die rkK immer schwerer.

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taddeo
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Re: Sinn kirchlichen Engagements?

Beitrag von taddeo »

Siard hat geschrieben:Natürlich halte ich es für möglich, daß Franziskus recht hat. Vielleicht hat ja die Kirche durch die Jahrhunderte in der Umsetzung des Willens Christi geirrt und wird jetzt durch ihn auf den richtigen Weg gebracht. Gerade deshalb fällt mir jedes Engagement für die rkK immer schwerer.
:hae?:
Ich kann mich nicht erinnern, daß Franziskus jemals was von Irrtum gesagt hätte. Er setzt einen anderen Akzent als seine Vorgänger, aber einen, der zweifellos im Kern der christlichen Lehre verankert ist. Daß er das aus heutiger Perspektive ziemlich einseitig tut und dafür manches ignoriert, was andere für wichtig(er) halten, ist nicht zu leugnen; aber Deinen sarkastischen Satz versteh ich ehrlich gesagt nicht wirklich.

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Re: Sinn kirchlichen Engagements?

Beitrag von Siard »

taddeo hat geschrieben:Ich kann mich nicht erinnern, daß Franziskus jemals was von Irrtum gesagt hätte.
Das habe ich auch nicht behauptet.
taddeo hat geschrieben:Er setzt einen anderen Akzent als seine Vorgänger, aber einen, der zweifellos im Kern der christlichen Lehre verankert ist.
Da bin ich mir nicht so sicher wie Du.
taddeo hat geschrieben:… Deinen sarkastischen Satz versteh ich ehrlich gesagt nicht wirklich.
Er war nicht sarkastisch gemeint.
Zuletzt geändert von Siard am Samstag 30. Januar 2016, 19:31, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Sinn kirchlichen Engagements?

Beitrag von taddeo »

Siard hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:… Deinen sarkastischen Satz versteh ich ehrlich gesagt nicht wirklich.
Er war nicht sarkastisch gemeint.
Dann ist er für mich noch weniger verständlich. :achselzuck:

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