Daraus:
In den 195ern habe eine fast triumphalistische Kirche die heraufkommende Moderne übersehen, der Schwung des II. Vatikanischen Konzils wurde später nicht genutzt, die Säkularisierung sahen die Kirchenmänner mehr als Gefahr denn als Chance - und die Jugend habe man so verloren. "Die 68er haben aus der geschlossenen Gesellschaft eine plurale gemacht", meint Krätzl dann und behauptet, dass die Kirche wohl den Anschluss an vieles verpasst habe. Seiner Meinung nach beantworte die Kirche die Frage nach der Empfängnisverhütung, der Sexualität vor der Ehe und den Umgang mit geschiedenen Wiederverheirateten so "dass sie für die Menschen kaum lebbar sind und wohl auch anders gelebt werden."
Man kann nur froh sein, dass die Zeit dieser Männer langsam aber sicher abläuft. Eine traurige Generation, die in der Kirchengeschichte einen sehr unrühmlichen Platz einnehmen wird."Seien Sie lästig bei den Bischöfen", meinte Krätzl am Ende zu den Zusehern.