ottaviani hat geschrieben:was ist daran falsch eine sache wird weder besser noch schlechter wenn der hl. vater sie tut
Der Kontext Deiner Aussage ist es, mit dem ich Probleme habe.
Denn im Klartext heißt das: Bloß weil Papst Benedikt XVI. den Novus Ordo zelebriert, wird der Ordo noch nicht rechtmäßig, oder? Und da stellt sich mir schon die Frage, inwieweit Du den Papst überhaupt als oberste Instanz der Kirche in Glaubens- und Disziplinsachen anerkennen willst.
Wenn ein Papst, dessen Orthodoxie über jeden vernünftigen Zweifel erhaben ist, dessen Verwurzelung in der echten kirchlichen Tradition selbst Modernisten anerkennen müssen, und der aus eigener Anschauung besser als fast jeder andere die authentische Lehre des II. Vaticanums kennt, keine Bedenken hat, in diesem Ordo die wahre Lehre der Kirche über das Altarsakrament gewährleistet zu sehen und diesen Ordo deshalb nicht nur öffentlich, sondern auch privatim zu zelebrieren, dann sollte das für jeden, der sich als Katholik
sub et cum Petro betrachtet, schon eine Richtschnur sein, zumindest für die Anerkennung der theologischen und liturgischen Rechtmäßigkeit dieses Ordo.
Daß der Papst seine Wertschätzung des Vetus Ordo auch öffentlich bekundet und daß dieser möglicherweise in manchen Punkten seine Vorzüge gegenüber dem Novus Ordo hat, tut dem keinen Abbruch. Der Papst ist aber nun mal oberste Instanz in liturgischen Fragen, genauso wie es seine Vorgänger für ihre Zeit waren, die ebenfalls liturgischen Erneuerungen nicht nur per Dekret festlegten, sondern selber danach zelebrierten. Es ist die Amtsautorität des Papstes, die hinter seinen Handlungen steht, und die durchaus seinem Handeln einen Vorbildcharakter für das ganze Volk Gottes gibt.