Seite 37 von 51

Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Verfasst: Samstag 26. April 2014, 23:13
von taddeo
Amanda hat geschrieben:
gc-148 hat geschrieben:ich kann nicht glauben, dass im außerordentlichen Ritus immer noch die Zelebration vor ausgesetztem Allerheiigsten möglich sein sollte.
Das ist wahrlich keine Frage der Form des Ritus, sondern eine Frage der theologischen Erkenntnis.

Danach ist diese Form der Zelebration absolut nicht angebracht.

Konkretisiere bitte...
Den grundlegenden Einwand, der auch heute noch vorgebracht wird, hat zB schon 1841 Franz Xaver Schmid in seiner "Liturgik der christkatholischen Religion" formuliert:
Die Messe nimmt als Opferakt die Andacht eines jeden sinnigen Christen, er sey Laie oder Geistlicher, vom Anfange bis zum Ende in Anspruch. Liegt somit Jemand der Lesung oder Anhörung der hl. Messe mit gebührender Devotion ob, so ist ihm das zur Adoration exponirte hochwürdigste Gut so viel als abwesend. Wozu also eine Exposition, die entweder um die würdige Anhörung der hl. Messe bringt, oder nicht beachtet werden kann?

Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Verfasst: Sonntag 27. April 2014, 11:58
von ad-fontes
1. Frage: Im byzant. Ritus wird der Stephanos auf dem Altar abgelegt; auch bei alten Darstellungen der Gregors-Messe kann man die Tiara auf dem Altar ruhen sehen. Mitra auf dem Altar - wo, wann war/ist das üblich? Eigentlich doch auf einem eigenen Kredenztisch (wenn sie nicht von Mitrafer gehalten wird), oder nicht?

2. Frage: Ob die Kanontafeln auch außerhalb der hl. Messe auf dem Altar stehen oder nach der Messe abgeräumt werden, ist das beliebig?

3. Frage: Wurden die Inklinationen im Gloria in excelsis abgeschafft?

4. Frage: Inklinationen beim Namen Jesu außerhalb von Gebeten oder Gesängen, beispielsweise wenn er in der Epistel oder im Evangelium vorkommt, werden nicht praktiziert - sehe ich das richtig, oder gab/gibt es einen solchen Brauch?

5. Frage: Der Gruß Pax vobis ist dem Bischof im Pontifikalamt vorbehalten, oder? Also nicht, wenn ein Bischof sonst die Messe feiert oder ein infulierter Abt pontifiziert?

6. Frage: Gilt die Beschränkung, daß ein infulierter Abt nur am Kirchweih oder Patronatsfest pontifizieren darf weiterhin oder wurde die Erlaubnis (im "NOM" auf weitere Tage (alle Tage) ausgedehnt)?

7. Frage: Unterbleibt das Knien während der Litanei an den Lit.maj., wenn diese in die Osteroktav fallen? Zur Litanei, z.B. bei Ordinationen, wird - wenn ich mich recht erinnere - in der Osterzeit nicht gekniet, richtig?

8. Frage: Wann sind Kommemorationen verboten? Welche Unterscheide bestehen diesbzgl. zwischen dem Codex Rubricarum und früheren Regelungen?

Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Verfasst: Sonntag 27. April 2014, 13:03
von Protasius
ad-fontes hat geschrieben:1. Frage: Im byzant. Ritus wird der Stephanos auf dem Altar abgelegt; auch bei alten Darstellungen der Gregors-Messe kann man die Tiara auf dem Altar ruhen sehen. Mitra auf dem Altar - wo, wann war/ist das üblich? Eigentlich doch auf einem eigenen Kredenztisch (wenn sie nicht von Mitrafer gehalten wird), oder nicht?
Das ist zum Beispiel üblich vor dem Pontifikalamt und der Pontifikalvesper, wenn auch die anderen Gewänder auf dem Altar liegen, bevor der Bischof sie anlegt. Und in der Papstmesse kam das auch vor, siehe hier den hl. Johannes XXIII.:
Bild
2. Frage: Ob die Kanontafeln auch außerhalb der hl. Messe auf dem Altar stehen oder nach der Messe abgeräumt werden, ist das beliebig?
Meines Wissens ja.
3. Frage: Wurden die Inklinationen im Gloria in excelsis abgeschafft?
Nein, die stehen im Ritus servandus immer noch drin, Rit. serv. IV 3.
4. Frage: Inklinationen beim Namen Jesu außerhalb von Gebeten oder Gesängen, beispielsweise wenn er in der Epistel oder im Evangelium vorkommt, werden nicht praktiziert - sehe ich das richtig, oder gab/gibt es einen solchen Brauch?
Das ist nicht korrekt, Rit. serv. V 2.
5. Frage: Der Gruß Pax vobis ist dem Bischof im Pontifikalamt vorbehalten, oder? Also nicht, wenn ein Bischof sonst die Messe feiert oder ein infulierter Abt pontifiziert?
Der Gruß Pax vobis wird vom Bischof nur dann verwendet, wenn vorher das Gloria gebetet wurde; das gilt auch für stille Pontifikalmessen. Äbte hingegen singen oder sprechen mW auch bei Gloria Dominus vobiscum.
6. Frage: Gilt die Beschränkung, daß ein infulierter Abt nur am Kirchweih oder Patronatsfest pontifizieren darf weiterhin oder wurde die Erlaubnis (im "NOM" auf weitere Tage (alle Tage) ausgedehnt)?
Nach Nainfa (Buch über Kleidung und Privilegien der Prälaten Anfang des 20. Jh.) waren die einzigen, die noch an diese Einschränkung gebunden waren, die reinen Titularäbte. Alle Äbte, die einem existierenden Kloster vorstanden, hatten weitergehende Privilegien. Die Prämonstratenseräbte etwa haben an allen Triplexfesten pontifiziert, der höchsten Festklasse in ihrem Ordenskalender.
7. Frage: Unterbleibt das Knien während der Litanei an den Lit.maj., wenn diese in die Osteroktav fallen? Zur Litanei, z.B. bei Ordinationen, wird - wenn ich mich recht erinnere - in der Osterzeit nicht gekniet, richtig?
Das Nichtknien bezieht sich auf das Stundengebet. Zur Litanei wird bei Ordinationen oder den Bittagen auch in der Osterzeit gekniet.
8. Frage: Wann sind Kommemorationen verboten?
Keine Kommemoration lassen zu die Vigilien von Weihnachten und Pfingsten. Die Vigil von Ostern ist wegen des Triduum sacrum ein Sonderfall; es gibt keine Kommemorationen. Ansonsten muß man zwischen privilegierten und gewöhnlichen Kommemorationen unterscheiden. Privilegierte Kommemorationen sind Kommemorationen
a) eines Sonntags;
b) eines Tages 1. Klasse;
c) der Quatembertage im September;
d) der Tage der Advents- und Fastenzeit;
e) des großen Bittages am 25. April, aber nur in der Messe.
Alle anderen Kommemorationen sind nicht privilegiert.

Privilegierte Kommemorationen werden (bis auf Litaniae majores) in allen Messen, Laudes und Vesper gemacht, gewöhnliche Kommemorationen dagegen nur in Laudes, Still- und Konventmesse.

Tage I. Klasse lassen keine Kommemoration zu, außer einer einzigen privilegierten.
Wenn ein Herrenfest I. oder II. Klasse auf einen Sonntag fällt, wird der Sonntag nicht kommemoriert.
An einem Sonntag II. Klasse wird ein Fest II. Klasse kommemoriert, falls keine privilegierte Kommemoration zu machen ist, die die gewöhnliche Kommemoration des Festes II. Klasse verdrängt.
An anderen Tagen II. Klasse ist eine Kommemoration zulässig, sie sei gewöhnlich oder privilegiert.
Tage III. und IV. Klasse lassen bis zu zwei Kommemorationen zu.

Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Verfasst: Sonntag 27. April 2014, 13:31
von Protasius
Welche Unterscheide bestehen diesbzgl. zwischen dem Codex Rubricarum und früheren Regelungen?
Unterschied ist zunächst mal, daß früher viel mehr kommemoriert wurde als unter dem 61er Codex Rubricarum.

Es gab früher im Offizium die Commemorationes communes oder Suffragia Sanctorum, die an allen Tagen mit Semiduplexrang oder geringer gebetet wurden. Seit Pius X. ist das eine einzelne Oration, die die Gottesmutter, den Kirchenpatron und alle Heiligen anruft; zuvor waren das mehrere Orationen, die erste rief die Fürsprache der Gottesmutter an, die zweite den hl. Joseph, die dritte die Apostel Petrus und Paulus, die vierte den Kirchenpatron und die fünfte bat um Frieden.

In der Messe wurden an diesen Tagen weitere Orationen gebetet, die der Zeit entsprechen; an den Sonntagen nach Pfingsten beispielsweise wurde (sofern nicht ein Duplexfest oder eine Oktav okkurrierte) in der zweiten Oration die Gottesmutter angerufen, die dritte war nach Wahl des Zelebranten entweder gegen die Verfolger der Kirche oder für den Papst. An Tagen innerhalb einer Oktav (auch Sonntagen) wurden nur die Oration von der allerseligsten Jungfrau angefügt und die Suffragien entfielen.

An Duplexfesten (daraus wurden später die Feste III. Klasse, waren im Laufe der Zeit sehr viele geworden) entfielen diese Suffragien. Seit Pius X. standen alle Sonntage im Rang höher als Duplexfeste, darum wurden diese an Sonntagen nur kommemoriert.

Die Kommemoration umfaßte früher (außer für verdrängte Feste an Sonntagen) nicht nur aus der Oration in der Messe bzw. Antiphon, Versikel und Oration im Offizium, sondern zusätzlich war die neunte Lesung in der Matutin vom verdrängten Fest.

Dazu kamen dann noch einige Sonderregeln, z.B. wurden in der Karwoche Feste, die nicht hochrangig genug sind um verlegt zu werden, nur in den Laudes kommemoriert.

Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Verfasst: Sonntag 27. April 2014, 14:14
von ad-fontes
Vergelt's Gott für die - wie gewohnt - kompetente Auskunft und die Mühe!

Zu Frage 1 nochmal kurz nachgehakt: D.h. die Mitra befindet sich nur vor der Ankleidung auf dem Altar, ansonsten nicht (nie)? Heutzutage sind wir es ja im NOM gewohnt, dass der Altar als Ablage für alles mögliche dient, Brille, Gesangbuch etc. Gibt es in der Tradition rubrikale Äußerungen dazu? Ein Pileolus hat sicherlich auch nix auf dem Altar verloren zwischen Sekret und Postcommunio!?

Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Verfasst: Sonntag 27. April 2014, 15:25
von Protasius
Zumindest von Papstmessen kenne ich Bilder, auf denen diverse Mitren und Tiaren während der Messe auf dem Altar postiert sind, s. o. Johannes XXIII.; es gibt auch ein sehr ähnliches Bild von Paul VI. Außerdem benutzt ein Bischof ggf. mehrere Mitren, z.B. hier eine pretiosa und eine auriphrygiata vor einer Pontifikalvesper in England:
Bild
Im Verlauf dieser Vesper blieb anscheinend auch eine der beiden Mitren auf dem Altar. Hier zu Beginn der Vesper trägt der Bischof die mitra auriphrygiata
Bild
Nach dem Magnificat hingegen trägt der Bischof die mitra pretiosa.
Bild

Im Repertorium rituum von Hartmann steht, daß die beiden Mitren auf dem Altar stehen können, wenn auf dem Kredenztisch nicht genug Platz ist.

Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Verfasst: Sonntag 27. April 2014, 17:57
von gc-148
und alles zur größeren Ehre Gottes?

Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Verfasst: Sonntag 27. April 2014, 18:06
von Amanda
gc-148 hat geschrieben:und alles zur größeren Ehre Gottes?
Wozu sonst?

Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Verfasst: Sonntag 27. April 2014, 18:15
von proetcontra
Selbstbeweihräucherung?

Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Verfasst: Sonntag 27. April 2014, 18:21
von Protasius
Die Mitra ist Zeichen des bischöflichen Ordo. Die Gewänder haben den Zweck, den Menschen dahinter zu verhüllen, sodaß man quasi nur seinen Dienst am Volk Gottes sieht. Daß zwei verschiedene Mitren verwendet werden, ist praktischen Erfordernissen geschuldet: eine mitra pretiosa ist zwar aufwendiger geschmückt, aber dadurch auch schwerer. Darum trägt der Bischof während der Psalmen die leichtere mitra auriphrygiata. Beim Pontifikalamt ist das ähnlich.

Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Verfasst: Sonntag 27. April 2014, 18:29
von Amanda
proetcontra hat geschrieben:Selbstbeweihräucherung?
Im allgemeinen halte ich mich ja eher zurück, aber dass so was von Dir kommt, war - glaube ich - jedem hier klar.

Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Verfasst: Dienstag 29. April 2014, 04:10
von Quasinix
gc-148 und proetcontra (eher solacontra) trollen klarerweise genau bei solchen Themen rum... Wie vorhersehbar...

Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Verfasst: Dienstag 29. April 2014, 05:43
von Amanda
Quasinix hat geschrieben:...und proetcontra (eher solacontra)...
:D :daumen-rauf:

Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Verfasst: Mittwoch 30. April 2014, 11:27
von ad-fontes
Protasius hat geschrieben:Die Mitra ist Zeichen des bischöflichen Ordo. Die Gewänder haben den Zweck, den Menschen dahinter zu verhüllen, sodaß man quasi nur seinen Dienst am Volk Gottes sieht. Daß zwei verschiedene Mitren verwendet werden, ist praktischen Erfordernissen geschuldet: eine mitra pretiosa ist zwar aufwendiger geschmückt, aber dadurch auch schwerer. Darum trägt der Bischof während der Psalmen die leichtere mitra auriphrygiata. Beim Pontifikalamt ist das ähnlich.
Nochmals Danke!

Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Verfasst: Mittwoch 30. April 2014, 16:39
von Lupus
gc-148 hat geschrieben:
Siard hat geschrieben:
Salmantizenser hat geschrieben:… Ob Eucharisticum mysterium und Canon 941 dennoch gilt, kann ich nicht sagen.
Die Situation ist da wirklich unübersichtlich. Wenn diese Vorschriften nicht anzuwenden sind, so gelten natürlich die früheren Rubriken weiter. Allerdings war die Messe vor ausgesetztem Allerheiligsten schon vor 1962 umstritten, was die Situation nicht gerade einfacher macht. Ich vermute, daß eine Unvereinbarkeit nicht gegeben ist.
ich kann nicht glauben, dass im außerordentlichen Ritus immer noch die Zelebration vor ausgesetztem Allerheiigsten möglich sein sollte.
Das ist wahrlich keine Frage der Form des Ritus, sondern eine Frage der theologischen Erkenntnis.

Danach ist diese Form der Zelebration absolut nicht angebracht.
<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
Bei Prof. Hans Baum (Das Ultimatum Gottes, S. 123) finde ich zu obigen Gedanken folgende Notiz:
"Als reine Person ist Christus eine "Eins in der Drei". Als Gott ist er zugleich die "Drei in der Eins", d.h. Koordinator der Trinität...

Für das Eucharistieverständnis bedeutet diese Aussage der Apokalypse einen wichtigen Hinweis. So hat z.B. der moderne theologische Intellektualismus, bar jeden Charismas, wie er nun einmal ist, das Hochamt vor ausgesetztem Allerheiligsten als liturgiewidrig bezeichnet.
Die Apokalypse tritt diesem Irrtum entgegen; das dem Logos zugewandte intuitive, pneumatische Denken der noch vom Charisma gespeisten Theologie unterschied das eucharistische Mahl, das eucharistische Opfer und die eucharistische Anbetung, wobei diese Dreiheit als untrennbare Einheit galt.

Es widerspricht sonach nicht der Messliturgie, wenn das Mahl und das Opfer des als Person leidenden Christus vor der in Christus repräsentierten Trinität vollzogen werden.
Denn auch nach dem Hymnus am Beginn des Johannesevangeliums ist das Wort nicht nur "zu Gott" oder es war nicht nur "bei Gott", sondern ist es "Gott selbst"; und Gott ist die Trinität."

+L.

Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Verfasst: Mittwoch 30. April 2014, 22:03
von phylax
Ich kann mich nur an einen Tag im Jahr erinnern, an dem vor dem Allerheiligsten Messe gefeiert wurde: am Tag des Großen Gebets
Nach der Liturgiereform fiel diese Besonderheit weg.

Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Verfasst: Mittwoch 30. April 2014, 22:24
von Fragesteller
:hae?: Gründonnerstag, oder was ist das für ein Tag? Und wie handhaben das altrituelle Gemeinschaften heute?

Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Verfasst: Mittwoch 30. April 2014, 22:46
von gc-148
[quote="taddeo"]Dieser konkrete Einwand ist doch wunderbar formuliert.[/qoute]
Die Feier der Eucharistie gipfelt im Hochgebet und im Empfang der eucharistischen Gaben.
Die hl. Messe ist also ein dynamisches Geschehen... dessen Frucht (Ergebnis) nicht schon zu Beginn sichtbar sein kann.
Diese Form der "Feier der hl, Messe vor ausgesetztem Allerheiligsten" - (mit Verbergung der Montranz mit einer Fahne zur Predigt - als ob der HERR die schlechte Predigt nicht auch so gehört hätte) war ein Ergebnis der verständlichlosen Feier - sichtbar war die Monstranz.......
Gott sei Dank ist diese Fehlentwicklung heute überwunden.

Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Verfasst: Mittwoch 30. April 2014, 23:12
von iustus
Lupus hat geschrieben: Bei Prof. Hans Baum (Das Ultimatum Gottes, S. 123) finde ich zu obigen Gedanken folgende Notiz:
"Als reine Person ist Christus eine "Eins in der Drei". Als Gott ist er zugleich die "Drei in der Eins", d.h. Koordinator der Trinität...

Für das Eucharistieverständnis bedeutet diese Aussage der Apokalypse einen wichtigen Hinweis. So hat z.B. der moderne theologische Intellektualismus, bar jeden Charismas, wie er nun einmal ist, das Hochamt vor ausgesetztem Allerheiligsten als liturgiewidrig bezeichnet.
Die Apokalypse tritt diesem Irrtum entgegen; das dem Logos zugewandte intuitive, pneumatische Denken der noch vom Charisma gespeisten Theologie unterschied das eucharistische Mahl, das eucharistische Opfer und die eucharistische Anbetung, wobei diese Dreiheit als untrennbare Einheit galt.

Es widerspricht sonach nicht der Messliturgie, wenn das Mahl und das Opfer des als Person leidenden Christus vor der in Christus repräsentierten Trinität vollzogen werden.
Denn auch nach dem Hymnus am Beginn des Johannesevangeliums ist das Wort nicht nur "zu Gott" oder es war nicht nur "bei Gott", sondern ist es "Gott selbst"; und Gott ist die Trinität."

+L.
:daumen-rauf: :daumen-rauf: :daumen-rauf: :klatsch: :klatsch: :klatsch:

Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Verfasst: Mittwoch 30. April 2014, 23:16
von gc-148
klar gibt es für alles eine andere Meinung .......

Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Verfasst: Donnerstag 1. Mai 2014, 08:44
von Germanus
XB
Als Nichtbetroffener solcher liturgischer Streitigkeiten bin ich doch überrascht, wie kleinkariert hier argumentiert wird. Da darf die Liturgie nicht vor der Monstranz gefeiert werden, da wird die Verhüllung der Monstranz zur Predigt verspottet - aber dass ich in röm.-kath. Kirchen schon Messfeiern vor einem vollen Tabernakel gesehen habe, dass es Gott wohl egal sein dürfte, ob die Hl. Gaben hinter Glas oder Metall aufbewahrt werden und Gott weder hinter dem einen noch hinter dem anderen mehr sichtbar bzw. verborgen ist, u.v.m., das kann man in der moderne Liturgiewissenschaftsszene kaum verstehen. Vor dem sinnlosen Zerstören durch eine solche "Szene" scheinbar doch gebildeter Menschen bin ich immer noch sprachlos.
Gruß G.

Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Verfasst: Freitag 2. Mai 2014, 01:41
von Quasinix
Das ist halt das Wesen jedes liturgischen Kahlschlags: Alles weg, was "man" nicht mehr versteht oder für "nicht angebracht" hält. Dieselben Leute haben aber z.B. kein Problem damit, Christus am Karfreitag in der Hl. Kommunion zu empfangen, obwohl er doch gerade am Kreuz gestorben ist...

Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Verfasst: Freitag 2. Mai 2014, 09:19
von Maurus
Quasinix hat geschrieben:Das ist halt das Wesen jedes liturgischen Kahlschlags: Alles weg, was "man" nicht mehr versteht oder für "nicht angebracht" hält. Dieselben Leute haben aber z.B. kein Problem damit, Christus am Karfreitag in der Hl. Kommunion zu empfangen, obwohl er doch gerade am Kreuz gestorben ist...
Na, täusch dich mal nicht. Die Kommunionfeier streichen doch einige eigenmächtig. Das soll gar nicht so selten sein.

Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Verfasst: Freitag 2. Mai 2014, 13:17
von overkott
Maurus hat geschrieben:
Quasinix hat geschrieben:Das ist halt das Wesen jedes liturgischen Kahlschlags: Alles weg, was "man" nicht mehr versteht oder für "nicht angebracht" hält. Dieselben Leute haben aber z.B. kein Problem damit, Christus am Karfreitag in der Hl. Kommunion zu empfangen, obwohl er doch gerade am Kreuz gestorben ist...
Na, täusch dich mal nicht. Die Kommunionfeier streichen doch einige eigenmächtig. Das soll gar nicht so selten sein.
Das hängt mit Gedächtnis und Gegenwart zusammen. Das Gedächtnis gilt dem einmaligen Opfer. Aber im Zeichen des gebrochenen Brotes bleibt der Auferstandene der Gemeinde immer gegenwärtig. Sie ist ein Brot und ein Leib in Christus.

Wer Karfreitag das Brotbrechen streicht, der wiederholt das Opfer, als ob Ostern noch nicht stattgefunden habe.

Wir feiern Ostern aber schon am ersten Advent.

Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Verfasst: Freitag 2. Mai 2014, 18:59
von Hubertus
Germanus hat geschrieben:sinnlosen Zerstören
So kann man es wohl nennen.
Was an der hl. Messe vor augesetztem Allerheiligsten so "schlimm" sein
soll, daß man sie gleich verbieten müßte, erschließt sich mir nicht. Auch
taddeos Zitat weiter oben rechtfertigt m.E. nicht gleich ein komplettes Ver-
bot, selbst wenn es sprachlich mit noch so hehren Zielen einhergeht. Denn
wenn man sich mal die heutige Praxis ansieht, darf man schon mal fragen:
Was haben all die Angriffe auf die Volksfrömmigkeit gebracht? Finden wir
heute beim durchschnittlichen Kirchgänger ein tatsächlich tieferes Verständ-
nis des eucharistischen Mysteriums, eine noch innigere Liebe zum hl. Meß-
opfer?
Ich habe eher den Eindruck, wenn ich unsere Gottesdienste so betrachte,
daß die überwiegende Mehrheit der Besucher die Gewohnheit des regel-
mäßigen Kirchganges schon weit vor der Liturgiereform erwarb, und was die-
se noch vom Glauben weiß, dürfte sie auch vor dieser Zeit gelernt haben.

Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Verfasst: Freitag 2. Mai 2014, 19:06
von Amanda
Hubertus hat geschrieben:Was haben all die Angriffe auf die Volksfrömmigkeit gebracht? Finden wir heute beim durchschnittlichen Kirchgänger ein tatsächlich tieferes Verständnis des eucharistischen Mysteriums, eine noch innigere Liebe zum hl. Meßopfer?
Wohl eher nicht.
De facto schaut einen der moderne, aufgeklärte und selbstdenkende Otto-Normal-Kathole nur mitleidig an, wenn man bekennt, an die wirkliche Gegenwart des Herrn in den Gestalten von Brot und Wein zu glauben. Noch mehr mitleidigen Blicken und/oder Kommentaren setzt man sich aus, wenn man so "rückständig" ist, vor dem Eucharistischen Heiland zu knien und die Kommunion auf die Zunge zu empfangen.

Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Verfasst: Freitag 2. Mai 2014, 19:31
von Lilaimmerdieselbe
Wo gehst Du bloß zur Messe? Bei uns knien zur Wandlung alle, die können; Mundkommunion empfangen nur wenige, aber das ist doch kein Thema (mehr).

Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Verfasst: Freitag 2. Mai 2014, 19:36
von heiliger_raphael
Amanda hat geschrieben: De facto schaut einen der moderne, aufgeklärte und selbstdenkende Otto-Normal-Kathole nur mitleidig an, wenn man bekennt, an die wirkliche Gegenwart des Herrn in den Gestalten von Brot und Wein zu glauben. Noch mehr mitleidigen Blicken und/oder Kommentaren setzt man sich aus, wenn man so "rückständig" ist, vor dem Eucharistischen Heiland zu knien und die Kommunion auf die Zunge zu empfangen.
Das klingt ziemlich gruselig. Das ist doch hoffentlich kein genereller Zustand. :(

Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Verfasst: Freitag 2. Mai 2014, 19:56
von Amanda
Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:Wo gehst Du bloß zur Messe? Bei uns knien zur Wandlung alle, die können; Mundkommunion empfangen nur wenige, aber das ist doch kein Thema (mehr).
Inzwischen gehe ich ja zur Piusbruderschaft, und um ehrlich zu sein, war es in meiner vorigen Pfarrei auch nicht sooooo krass, aber ich habe durchaus von Gemeinden gehört, wo es so abgeht, wie von mir beschrieben.

Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Verfasst: Freitag 2. Mai 2014, 20:04
von taddeo
Amanda hat geschrieben:
Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:Wo gehst Du bloß zur Messe? Bei uns knien zur Wandlung alle, die können; Mundkommunion empfangen nur wenige, aber das ist doch kein Thema (mehr).
Inzwischen gehe ich ja zur Piusbruderschaft, und um ehrlich zu sein, war es in meiner vorigen Pfarrei auch nicht sooooo krass, aber ich habe durchaus von Gemeinden gehört, wo es so abgeht, wie von mir beschrieben.
In "meiner" Pfarrei gibt es zwar die gräßliche Unsitte, daß sich NACH der Wandlung Mann und Maus hinsetzt - aber ZUR Wandlung knien bei uns auch alle, die es gesundheitlich irgendwie können. Sitzen bleiben einige sehr wenige Gebrechliche, stehen tut niemand.
Mundkommunion machen bei uns auch nur sehr wenige Leute, knien tut dabei keiner (ich auch nicht); aber dumm angeschaut wird man deshalb auch nicht. (Bei Leuten, von denen unser Pfarrer weiß, daß sie irgendwann mal Latein gelernt haben, sagt er bei der Kommunionspendung auch grundsätzlich "Corpus Christi". Auch den Blasiussegen oder das Aschenkreuz gibt er denen mit der lateinischen Formel. ;D )

Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Verfasst: Freitag 2. Mai 2014, 20:31
von Amanda
taddeo hat geschrieben:Bei Leuten, von denen unser Pfarrer weiß, daß sie irgendwann mal Latein gelernt haben, sagt er bei der Kommunionspendung auch grundsätzlich "Corpus Christi". Auch den Blasiussegen oder das Aschenkreuz gibt er denen mit der lateinischen Formel. ;D )
Unser Ständiger Diakon, der inzwischen so Mitte 70 sein dürfte, hat mir die (Mund)Kommunion auch immer mit erweiterter Spendeformel gereicht; er sagte: "Der Leib Christi schenke dir ewiges Leben." Gekniet habe ich nicht, da es mir "freihändig" körperlich sehr schwer fällt.

Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Verfasst: Freitag 2. Mai 2014, 22:37
von gc-148
Die Mitfeiernden der Messe am Mittwoch und Freitag kennen diese Spendeformel auch - und zusätzlich auch noch: der Empfang des Blutes Christi schenke Dir ewiges Leben.