Interview mit Don Massimo Sbicego
Daraus:
Ich weiß, dass noch jüngst – nach dem Erscheinen des Motu proprio „Summorum pontificum“ über die überlieferte Messe – einige „Liturgiker“ die von der Priesterbruderschaft herausgegebene Lern-DVD [zur alten Messe, für Priester] benutzten, um den Ritus und die Gesten vor den Studenten lächerlich zu machen.
Meinen Sie, dass weitere italienische Priester ihrem Vorbild folgen werden?
Einige Priester und Seminaristen stellen sich, wie ich weiß, ernsthaft diese Frage.
Als Konsequenz der eigenen Wahl der Lebensweihe an den Herrn zeigt sich bei ihnen gleichsam notwendig ein ernsthaftes Nachdenken über die priesterliche Dimension des „Presbyterates“ und des Opfercharakters der Messe.
Die nachkonziliare ideologische Welle verebbt in ein im Wesentlichen agnostisches System. Bei den jungen Priestern und Jugendlichen erwacht jedoch wieder die Suche nach der Authentizität unseres Glaubens und damit eine Annäherung an die katholische Tradition. Der moderne Priester, das erste Opfer des neuen kirchlichen Kurses, lebt oft in einer tiefen Identitätskrise, die er nur durch die Aneignung der Mittel, die ihm die lebendige Tradition der Kirche zur Verfügung stellt, überwinden kann: an erster Stelle durch die heilige Messe aller Zeiten, durch das authentische Brevier, dann durch eine wahre priesterliche Mitbrüderlichkeit und schließlich durch das Apostolat.