FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit

Rund um den traditionellen römischen Ritus und die ihm verbundenen Gemeinschaften.
kephas
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von kephas »

ottaviani hat geschrieben:P. Schmidberger zum Jahrestag der Aufhebung des Exkomunikationsdekretes mit einer Video Botschaft
http://www.piusbruderschaft.de/aktuelle ... riktoberen
mich erinnerte der Auftritt ein wenig daran
http://en.sevenload.com/videos/YnPBJej- ... von-Loriot
:breitgrins:
Stimmt!

Kirchenjahr
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Kirchenjahr »

Ob die gebetsmühlenartige Wiederholung des 2+2 = 4 oder die Entlarvung des 2. Vatikanums als die Wurzel allen Übels oder auch das ständige Diskutieren um Relegionsfreiheit versus Toleranz anderer Religionen.

Die FSSPX ist durch und durch thomistisch geprägt. Da es ihr um die Wahrheit geht (und nur um die Wahrheit) ist es wichtig für sie, einmal thomistisch gefolgerte Wahrheiten nie mehr in Frage zu stellen. "Was nicht sein darf, das nicht sein kann": Das ist die oberste Devise.

Da frag ich mich ohnehin, wie diese Kommision eine Einigung finden kann, wenn auf der Seite des apostolischen Stuhles auch Thomisten sitzen. Allenfalls wird man sich auf ein Dogma festlegen können, welches die Zahl der Engel auf einer Nadelspitze definieren kann.

Relegion in "Schwarz-Weiß"-Kategkorien einteilen hilft nicht weiter. Glauben ist keine Wissenschaft, die man an der Tafel beweisen kann. Und so lange irgendwelche Pseudo-Thomisten meinen, das ginge, kann nur der Hl. Geist helfen.

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Sempre
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Sempre »

holzi hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:
lutherbeck hat geschrieben: :patsch:
Wieso? Es ist doch genau so, wie Bischof Williamson es sagt. Die Position des Papstes ist die, dass Kontinuität gegeben sei. Die Position der FSSPX ist die, dass ein Bruch gegeben ist. Das betrifft Konzilstexte sowie Liturgie. Das sind nunmal zwei Positionen, die unvereinbar sind. Weder die Piusbruderschaft noch der Papst haben auch nur im entferntesten angedeutet, von ihrer Position abzurücken.
Doch, es gibt was dazwischen: vergleiche es mit einem Balken, der angeknackst ist: die FSSPX sagen, der ist durch - ausäpfelamen, da hilft kein Flicken mehr! Der Papst dagegen meint, so kaputt ist der noch nicht, den kann man wieder richten. Und weil du eh in Brasilien bist, dann weisst du vermutlich, mit wieviel Phantasie die Brasilianer Zeug (inklusive Balken) flicken können!
Ja, das weiß ich. Ich war oft dabei, als die Bauleute unser Haus zusammengeflickt haben. :D

Mit viel Phantasie flickt auch Kardinal Lehmann aus einem Ketzer einen Heiligen zusammen.

Papst Benedikt hat selbst (in den 1980ern) Gaudium et Spes und die Texte über die Weltreligionen und die Religionsfreiheit als eine Revision des Syllabus Pius IX., als eine Art Antisyllabus identifiziert und bezeichnet. Wenn nun aber die Flickschusterei nur darin besteht, den Kreuzstab Pius IX. zu gebrauchen, nicht aber den Syllabus zu rehabilitieren, dann wird da kein Balken geflickt, sondern der Bruch nur mit Farbe übertüncht.

Ich denke nicht, dass man hier eine Lösung finden kann, die wie die (unbrauchbare und in sich widersprüchliche) Theorie Einsteins den Gegensatz Kopernikus/Ptolemäus einfach in Luft auflöst.

Papst Benedikt gebraucht ebenso demonstrativ das Tragekreuz von Paul VI.. Er will die Einsteinsche Lösung, die Kopernikus und Ptolemäus gleiches Recht gibt. Nur ist das eine Lösung, zu der es nicht einmal einen Ansatz gibt. Monsignor Brunero Gherardini hat den Papst um die wissenschaftliche Untersuchung der Problematik gebeten, und sie findet statt. Man kennt bisher nur die Probleme. Soweit Monsenhor Galarreta berichtet, ist der Maßstab die Tradition vor dem Konzil. Von irgendwelchen Ansätzen zu einer Einsteinschen Lösung ist keine Kunde. Eine solche wird von einigen erhofft --- sie käme -wenn dann- wie ein Wunder.

Gruß
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Sempre
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Sempre »

Kirchenjahr hat geschrieben:Die FSSPX ist durch und durch thomistisch geprägt. Da es ihr um die Wahrheit geht [...]
So ist es. Und viele Päpste, darunter auch Papst Johannes Paul II., riefen dazu auf, sich auf den Thomismus zu besinnen.

Gruß
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Sempre
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Sempre »

Kirchenjahr hat geschrieben:Glauben ist keine Wissenschaft, die man an der Tafel beweisen kann.
Die Lehre der Kirche ist aber durchaus bekannt. Und man kann an der Tafel beweisen, ob eine Lehre im Widerspruch zu vorangeganger Lehre steht. Und darum geht es hier.

Gruß
Sempre
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ottaviani
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von ottaviani »

Kirchenjahr hat geschrieben:Ob die gebetsmühlenartige Wiederholung des 2+2 = 4 oder die Entlarvung des 2. Vatikanums als die Wurzel allen Übels oder auch das ständige Diskutieren um Relegionsfreiheit versus Toleranz anderer Religionen.

Die FSSPX ist durch und durch thomistisch geprägt. Da es ihr um die Wahrheit geht (und nur um die Wahrheit) ist es wichtig für sie, einmal thomistisch gefolgerte Wahrheiten nie mehr in Frage zu stellen. "Was nicht sein darf, das nicht sein kann": Das ist die oberste Devise.

Da frag ich mich ohnehin, wie diese Kommision eine Einigung finden kann, wenn auf der Seite des apostolischen Stuhles auch Thomisten sitzen. Allenfalls wird man sich auf ein Dogma festlegen können, welches die Zahl der Engel auf einer Nadelspitze definieren kann.

Relegion in "Schwarz-Weiß"-Kategkorien einteilen hilft nicht weiter. Glauben ist keine Wissenschaft, die man an der Tafel beweisen kann. Und so lange irgendwelche Pseudo-Thomisten meinen, das ginge, kann nur der Hl. Geist helfen.
warum sollten sich thomisten auf beiden seiten nicht einigen können bzw eine Lösung finden?

Kirchenjahr
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Kirchenjahr »

Thomisten rücken nur scheinbar von ihren Positionen ab. Das Motto lautet: Der Zweck heiligt die Mittel

Das Problem liegt m. E. darin, dass die FSSPX trotz ihres philosophischen Hintergrunds im Thomismus in den Gesprächen erreichen will, dass die Zweideutigkeiten der sog. Konzilskirche entweder eindeutig geregelt werden oder aber Irrlehren als solche abgelehnt werden. Der Thomismus selbst hat doch so eine Entwicklung wie das 2. Vatikanum erst mit ermöglicht (die Betonung liegt auf "mit"). Diese ganze Wortklauberei an irgendwelchen Texten kann doch nur dann zu einer Einigung führen, wenn die Beurteilung der Kommission einen Umfang annimmt, der ganze Bibliotheken füllt. Das ist dann in der Theorie zwar in etwa so bedeutend wie die Engel auf der Nadelspitze, in der Praxis interessiert das außer die FSSPX ("wir hatten Recht") kaum einen. Die sog. Modernisten kennen ja heute nicht mal die Konzilstexte, wie sollten sie sich dann mit einem noch umfangreicheren Kompendium über deren Auslegung auskennen.

Zu bedenken ist auch, dass die Kommission wohl nur die thomistische Sicht der Dinge klären wird. Der apostolische Stuhl wird es sich nicht leisten können, dafür an anderen Fronten neue Löcher aufzureißen. Von daher müssen die Thomisten der päpstlichen Seite besonders vorsichtig "wortklauben"

Schließlich sind einige Positionen der FSSPX doch dermaßen kompromißlos ("der neue Ritus ist illegitim"), dass von der päpstlichen Seite kein Entgegenkommen zu erwarten ist.

Bleibt nur das Gebet.

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cantus planus
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von cantus planus »

Mein Lieber, diese Analyse ist jetzt allerdings ziemlich oberflächlich,...
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‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Kirchenjahr
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Kirchenjahr »

cantus planus hat geschrieben:Mein Lieber, diese Analyse ist jetzt allerdings ziemlich oberflächlich,...
Mag sein, aber eine Abhandlung über den Thomismus würde dieses Forum bei weitem sprengen. Schließlich bin ich nicht in der Lage ein paar Jahrhunderte wissenschaftliche Methodik hier in einem Beitrag zu kritisieren (geschweige denn persönlich mit meinem wenigen Gehirnschmalz aufzuarbeiten).

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Robert Ketelhohn
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Robert Ketelhohn »

So übersteigt die Aufgabe wohl eher deine Grenzen denn diejenigen
des Kreuzgangs. ;) Aber sag, woher stammt denn eigentlich jene be-
rühmte Engel-und-Nadelspitzen-Geschichte?
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Kirchenjahr
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Kirchenjahr »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Aber sag, woher stammt denn eigentlich jene be-
rühmte Engel-und-Nadelspitzen-Geschichte?[/color]
Woher diese Frage stammt, weiß ich leider nicht. Ich schließe nicht aus, dass Erasmus von Rotterdam oder ein anderer Humanist damit die Methoden der Scholastik lächerlich machen wollte. Zur Zeit der Scholastik sind sog. quaestiones quodlibetales belegt, welche die Methodik der Scholastik darlegen sollten bzw. auch zum Zweck der Schulung genutzt wurden.

Bei den großen Scholastiker, wie dem hl. Thomas, Bonaventura, Petrus Lombardus, etc. kann man ähnliche Fragen mit noch seltsameren Antworten lesen. Interessant wird es dann, wenn die Beteiligten noch unterschiedlicher Auffassung sind und sich gegenseitig die Argumentation madig machen wollen. Scholastiker gegen Scholastiker. Es werden sodann Lösungen gefunden auf Fragen, die kein Mensch gestellt hat.

Dich als Freund der Orthodoxen werden dabei bestimmt die schoalstischen Ausführungen zum Azymenstreit interessieren. Aber wie gesagt, das würde hier den Rahmen sprengen.

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lutherbeck
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von lutherbeck »

Kann man nach allem Abwägen also nun sagen, daß die Wahrscheinlichkeit einer von Defekten freien Einheit zwischen der FSSPX und Rom verschwindend gering ist und eine dauerhafte Abspaltung infolge dessen unvermeidbar ist?

Lutherbeck :/
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Fridericus
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Fridericus »

lutherbeck hat geschrieben:Kann man nach allem Abwägen also nun sagen, daß die Wahrscheinlichkeit einer von Defekten freien Einheit zwischen der FSSPX und Rom verschwindend gering ist und eine dauerhafte Abspaltung infolge dessen unvermeidbar ist?

Lutherbeck :/
Nein.

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ottaviani
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von ottaviani »

lutherbeck hat geschrieben:Kann man nach allem Abwägen also nun sagen, daß die Wahrscheinlichkeit einer von Defekten freien Einheit zwischen der FSSPX und Rom verschwindend gering ist und eine dauerhafte Abspaltung infolge dessen unvermeidbar ist?

Lutherbeck :/
nicht unbedingt solange die FSSPX ihre Positionen nicht verändert hätten wir weiterhin den momentanen Zustand

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FioreGraz
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von FioreGraz »

ottaviani hat geschrieben:nicht unbedingt solange die FSSPX ihre Positionen nicht verändert hätten wir weiterhin den momentanen Zustand
Glaube ich nicht wenn die Verhandlungen scheitern wird es zum endgültigen Bruch kommen. Die sedivakantistischen Strömungen z.B. um Williamson werden dann Überhand bekommen, die FSSPX wird sich dann entweder aufspalten in eine MEhrzahl Sedis und in ein verschwindend kleine Gruppe die die jetzigen Positionen vertreten, oder sie trifftet geschlossen in den Sedisvkantismus ab.

Gerade Williamson ist in dem Spiel sehr gefährlich, mit dem habt ihr euch die Schlange ins Haus geholt, dem kann das Schisma nicht früh genug kommen.

LG
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Marion
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Marion »

FioreGraz hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:nicht unbedingt solange die FSSPX ihre Positionen nicht verändert hätten wir weiterhin den momentanen Zustand
Glaube ich nicht wenn die Verhandlungen scheitern wird es zum endgültigen Bruch kommen. Die sedivakantistischen Strömungen z.B. um Williamson werden dann Überhand bekommen, die FSSPX wird sich dann entweder aufspalten in eine MEhrzahl Sedis und in ein verschwindend kleine Gruppe die die jetzigen Positionen vertreten, oder sie trifftet geschlossen in den Sedisvkantismus ab.

Gerade Williamson ist in dem Spiel sehr gefährlich, mit dem habt ihr euch die Schlange ins Haus geholt, dem kann das Schisma nicht früh genug kommen.

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Dafür gibt keinen Anhaltspunkt.
Das ist wohl ein Wunsch vieler Modernisten um endlich Ruhe vor diesen Wahrheitsfundamentalisten zu haben. Um nicht belästigt zu werden mit Fragen und Aufklärung die sie durcheinander bringen und keine konkreten und vernünftige Antworten oder Gegenargumente liefern können.
Falls dieses Gespräch nicht mit einer Einigung enden sollte hüpfen nach Veröffentlichung des Disputs bestimmt ne ganze Bande zu den Piusbrüdern :blinker:
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ottaviani
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von ottaviani »

FioreGraz hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:nicht unbedingt solange die FSSPX ihre Positionen nicht verändert hätten wir weiterhin den momentanen Zustand
Glaube ich nicht wenn die Verhandlungen scheitern wird es zum endgültigen Bruch kommen. Die sedivakantistischen Strömungen z.B. um Williamson werden dann Überhand bekommen, die FSSPX wird sich dann entweder aufspalten in eine MEhrzahl Sedis und in ein verschwindend kleine Gruppe die die jetzigen Positionen vertreten, oder sie trifftet geschlossen in den Sedisvkantismus ab.

Gerade Williamson ist in dem Spiel sehr gefährlich, mit dem habt ihr euch die Schlange ins Haus geholt, dem kann das Schisma nicht früh genug kommen.

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das ist blödsinn Mgr Williamson ist kein Sedi

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FioreGraz
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von FioreGraz »

ottaviani hat geschrieben:das ist blödsinn Mgr Williamson ist kein Sedi
Wenn williamson kein Sedi ist, ist Lingen der Papst. Nenne wir ihn halt Kryptosedi oder Pseudokatholisch....

@MArion
Dafür gibt keinen Anhaltspunkt.


NAja wenn man das gepolter aus der Williamspnecke hört schon.
Das ist wohl ein Wunsch vieler Modernisten um endlich Ruhe vor diesen Wahrheitsfundamentalisten zu haben. Um nicht belästigt zu werden mit Fragen und Aufklärung die sie durcheinander bringen und keine konkreten und vernünftige Antworten oder Gegenargumente liefern können.
Ach modernisten bringen Gegenargument, ob die dann schlüssig sind oder etwas mit der Sache zu tun haben ist eine andere Frage, aber am Verhandlungstisch sitzen keine Modernisten.
Falls dieses Gespräch nicht mit einer Einigung enden sollte hüpfen nach Veröffentlichung des Disputs bestimmt ne ganze Bande zu den Piusbrüdern


Könnte auch umgekehrt passieren, aber ich denke diese "Bande" wird sehr überschaubar sei.n Wenn man sich ehrlich ist, ist die FSSPX eine doch kleine Gemeinschaft die ihre Existenz der Angst und Unsicherheit ihrer Mitglieder vor Veränderungen der Welt verdankt.

LG
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Marion
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Marion »

FioreGraz hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:das ist blödsinn Mgr Williamson ist kein Sedi
Wenn williamson kein Sedi ist, ist Lingen der Papst. Nenne wir ihn halt Kryptosedi oder Pseudokatholisch....

@MArion
Dafür gibt keinen Anhaltspunkt.


Naja wenn man das gepolter aus der Williamspnecke hört schon.
Weißt du überhaupt was ein Sedi ist?
Sedi sein hat nichts mit poltern zu tun :blinker:
Zeig mal bitte einen Satz aus dem Mund von Monsenhor Williamson in dem er irgendetwas in diese Richtung sagt.
FioreGraz hat geschrieben:
Falls dieses Gespräch nicht mit einer Einigung enden sollte hüpfen nach Veröffentlichung des Disputs bestimmt ne ganze Bande zu den Piusbrüdern

Könnte auch umgekehrt passieren, aber ich denke diese "Bande" wird sehr überschaubar sei.n Wenn man sich ehrlich ist, ist die FSSPX eine doch kleine Gemeinschaft die ihre Existenz der Angst und Unsicherheit ihrer Mitglieder vor Veränderungen der Welt verdankt.

Um die Veränderung der Welt geht es ihnen nicht. Es geht auschließlich um die Kirche, die Liturgie, die Lehre, die Tradition, die Wahrheit ....
Aus deiner Antwort ist eine kleine Angst davor zu riechen, daß es doch zu viele werden könnten. Aber keine Angst! In der Kirche regiert nicht die Menge sondern die Wahrheit.
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lutherbeck
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von lutherbeck »

21/01/2010 15.25.51
D: Williamson-Prozeß frühestens im März
Der Prozeß gegen den britischen Traditionalistenbischof Richard Williamson beginnt frühestens Mitte März. Das bestätigte jetzt ein Sprecher des Regensburger Amtsgerichts. Williamson ist dort wegen Volksverhetzung angeklagt. In einem Interview mit einem schwedischen Fernsehsender hatte der Bischof der schismatisch orientierten Piusbruderschaft die Zahl der von den Nazis ermordeten Juden auf höchstens 300.000 beziffert und die Existenz von Gaskammern bestritten.
(kipa 21.01.2010 ds

quelle: Radio Vatican
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von FioreGraz »

Zeig mal bitte einen Satz aus dem Mund von Monsenhor Williamson in dem er irgendetwas in diese Richtung sagt.
....Allerdings wollten und konnten die Konzilsväter die alte Religion nicht vollständig aufgeben; weil einige Kirchenmänner immer noch den wahren Glauben besaßen, und andere den äußeren Schein wahren wollten. Das ist der Grund, weshalb die Doppeldeutigkeit ein Charakteristikum der Konzilsdokumente ausmacht: die von Gott geoffenbarte und die vom Menschen gemachte Religion sind miteinander vermischt, der Mensch tritt an die Stelle Gottes, Gott hingegen darf verschwinden. Diese Doppeldeutigkeit führt dahin, daß die konservativen Katholiken sich auf den Buchstaben der ...... (Zitat aus Eleison Kommentare CXXVI. ― Samstag, den 5. Dezember 2009 Quelle:kreuz.net die ja das alles netterweise übersetzt bringen)

Er wirft hier dem Konzil und der Kirche den kollektiven bewussten Abfall vor. Er sagt nicht offen der Stuhl des Petrus sei verwaist, sein Gift das er träufelt verpackt er gut, oft auch in "Irrübersetzungen" da wird mal die Schrift nicht richtig zitiert, ein Kirchenlehrer etc. aber es passt dann halt so schön zu Predigt, das nennt man dann künstlerische Freiheit. Für mich ist Williamson entweder ein Verrückter oder ein Irrlehrer.
Um die Veränderung der Welt geht es ihnen nicht. Es geht auschließlich um die Kirche, die Liturgie, die Lehre, die Tradition, die Wahrheit ....
Zeig mir einen Piusbruder der wirklich so denkt und ich zeige dir 10 Pisubrüder die sich einfach nur in die verklärte heile alte Welt zurücksehnen. Die meisten der Pisuanhänger sehnen sich nach einer Chimäre.
Aus deiner Antwort ist eine kleine Angst davor zu riechen, daß es doch zu viele werden könnten. Aber keine Angst! In der Kirche regiert nicht die Menge sondern die Wahrheit.
Wovor Angst? Es wäre endlich eine Klärung, ja es wäre sogar wünschenswert wenn es viele sind, denn dann könnte auch gleich Rom mitwechseln und der Restrumpf der modernistischen MAsse zu Protis wechseln, dann wären die Modernisten dort angelangt wo sie hin wollen und würden nicht mehr in der Kirche verwirrung stiften.

LG
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Sempre »

FioreGraz hat geschrieben:Er sagt nicht offen der Stuhl des Petrus sei verwaist
Bischof Williamson weist den Sedisvakantismus explizit zurück. Das ist den Lesern seiner wöchentlichen Kommentare gut bekannt.

Unter diversen völlig an den Haaren herbeigezogen Vorwürfen gegen Williamson ist der aus der größten Ferne herbeiphantasierte Vorwurf der, dass Williamson nicht ehrlich, klar, offen und deutlich Stellung beziehe.

FioreGraz hat geschrieben:Für mich ist Williamson entweder ein Verrückter oder ein Irrlehrer.
Du bist modernistisch verseucht. Williamson ist was er ist. Ein "für mich ist Williamson" gibt es nicht. Höchstens in einer von Dir konstruierten Scheinwelt.

Gruß
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von FioreGraz »

Unter diversen völlig an den Haaren herbeigezogen Vorwürfen gegen Williamson ist der aus der größten Ferne herbeiphantasierte Vorwurf der, dass Williamson nicht ehrlich, klar, offen und deutlich Stellung beziehe.
Das habe ich nicht geschrieben, ich schrieb das er wie oben z.B. der Kirche den kollektiven Abfall vorwirft, hier bezieht er lauthals Stellung, da ist der verwaiste Stuhl Petri nurmehr eine FRage der Zeit, und das er sich gerne mal sich zu gunsten seiner Argumentation "irrt". Ich schrieb auch das er poltert, ....
Du bist modernistisch verseucht.
Sicher wer ist das heute nicht, sogar der enge Pseudotraditionalismus der Pisubrüder resultiert daraus.
Williamson ist was er ist. Ein "für mich ist Williamson" gibt es nicht. Höchstens in einer von Dir konstruierten Scheinwelt.
Och habe ich da sowas wie den Sun Myung Mun der Pisubrüder angegriffen?

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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Sempre »

FioreGraz hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:Unter diversen völlig an den Haaren herbeigezogen Vorwürfen gegen Williamson ist der aus der größten Ferne herbeiphantasierte Vorwurf der, dass Williamson nicht ehrlich, klar, offen und deutlich Stellung beziehe.
Das habe ich nicht geschrieben [...]
Was Du geschrieben hast, hatte ich ja zitiert:
FioreGraz hat geschrieben:Er [Williamson] sagt nicht offen der Stuhl des Petrus sei verwaist
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

Paul
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Paul »

Ich weiß nicht, wie Ihr das seht, aber ich stelle mir eine Aussöhnung in praktischer Hinsicht sehr schwierig vor. Man stelle sich folgende Situation vor: Der Papst lädt zur Versammlung der Bischöfe ein. Die Piusbruderschaft ist mit wenigstens einem ihrer Bischöfe vertreten. Nun feiert der Papst eine heilige Messe - und zwar im neuen Ritus. Glaubt denn wirklich jemand, dass die vier Bischöfe der Piusbruderschaft oder auch nur ein einziger von ihnen an dieser Messe teilnehmen wird? Trotz Aussöhnung?

So sehr ich mir eine Aussöhnung wünsche, habe ich irgendwie Zweifel, ob es dazu wirklich kommt. Einerseits kommt es mir so vor, als möchte die Piusbruderschaft endlich raus aus der Ecke, in der sie sich befindet, denn wenn ich mich richtig erinnere, sagte Bischof Fellay einst, dass der Wall, der um die Piusbruderschaft steht, ein Hemmnis für interessierte Gläubige ist, andererseits möchte man den Sonderweg, den man eingeschlagen hat, beibehalten. Nach über 20 Jahren äußerlich getrennt von Rom hat man sich zumindest an den Zustand gewöhnt.

Wie seht Ihr das so?
Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen (Gal 6,2).

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Libertas Ecclesiae
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Welt am Sonntag hat geschrieben:Welt am Sonntag: Vor einem Jahr stürzte die Aufhebung der Exkommunikation von vier Bischöfen der Piusbrüder die Kirche in eine Krise. Sehen Sie Anzeichen für ein Abrücken der Brüder von extremen Forderungen nach Revision von Konzilsbeschlüssen?

Zollitsch: Die Gespräche werden in Rom geführt, den Ergebnissen möchte ich mit Spekulationen nicht vorausgreifen.

Welt am Sonntag: In Deutschland richtet sich die Kritik der Piusbrüder vor allem gegen Sie. Bleiben Sie bei Ihrer Weigerung, mit der Bruderschaft zu sprechen?

Zollitsch: "An ihren Taten werdet ihr sie erkennen", heißt es in der Bibel. Wenn Beleidigung der Stil des Umgangs ist, finde ich das bedauerlich. Ansonsten führt Rom die Gespräche und nicht der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz.
Quelle: http://www.welt.de/die-welt/politik/art ... erter.html

Jetzt spielt Erzbischof Zollitsch also den Beleidigten. :glubsch: Ich kann in dieser Aussage Pater Schmidbergers, auf die er wohl anspielt, allerdings keine Beldeidigung erkennen:
Pater Franz Schmidberger hat geschrieben:Eine gewisse Gruppe von Bischöfen steht nicht in erster Linie der Priesterbruderschaft St. Pius X. kritisch oder ablehnend gegenüber: Sie hat vielmehr ein gestörtes Verhältnis zum Papst und zur Theologie der Kirche aller Jahrhunderte. Bei genauem Hinsehen erkennt man, dass diese Prälaten nicht mehr die katholische Kirche als alleinseligmachend anerkennen. Also ziehen sie indirekt auch die Gottheit Christi in Zweifel, der diese Kirche gegründet hat. Typisch ist z.B. die Aussage von Kardinal Lehmann am 7. März 27, er glaube nicht an die Kirche, oder die Umdeutung des Sühneopfers Christi in ein Solidaritätsopfer durch Erzbischof Zollitsch. Einige wenige Bischöfe begreifen aber auch unsere Haltung und heißen sie mehr oder weniger gut.
Quelle: http://piusbruderschaft.de/component/co ... idbderger-

Was von den Aussagen Schmidbergers soll denn sachlich falsch oder beleidigend sein? Es ist ja durchaus zutreffend, dass Erzbischof Zollitsch das Sühneopfer Christi in ein Solidaritätsopfer umgedeutet hat. Warum darf man das nicht kritisieren?
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

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ottaviani
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von ottaviani »

Paul hat geschrieben:Ich weiß nicht, wie Ihr das seht, aber ich stelle mir eine Aussöhnung in praktischer Hinsicht sehr schwierig vor. Man stelle sich folgende Situation vor: Der Papst lädt zur Versammlung der Bischöfe ein. Die Piusbruderschaft ist mit wenigstens einem ihrer Bischöfe vertreten. Nun feiert der Papst eine heilige Messe - und zwar im neuen Ritus. Glaubt denn wirklich jemand, dass die vier Bischöfe der Piusbruderschaft oder auch nur ein einziger von ihnen an dieser Messe teilnehmen wird? Trotz Aussöhnung?

So sehr ich mir eine Aussöhnung wünsche, habe ich irgendwie Zweifel, ob es dazu wirklich kommt. Einerseits kommt es mir so vor, als möchte die Piusbruderschaft endlich raus aus der Ecke, in der sie sich befindet, denn wenn ich mich richtig erinnere, sagte Bischof Fellay einst, dass der Wall, der um die Piusbruderschaft steht, ein Hemmnis für interessierte Gläubige ist, andererseits möchte man den Sonderweg, den man eingeschlagen hat, beibehalten. Nach über 20 Jahren äußerlich getrennt von Rom hat man sich zumindest an den Zustand gewöhnt.

Wie seht Ihr das so?
Also warum sollte ein Bischof in chorkleidung nicht an einer Papstmesse teilnehmen man muß ja nich konzelebrieren ich denke die Versöhnung wird nur sehr langsam gehen wahrscheinlich Jahre dauern

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Gamaliel
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Gamaliel »

Paul hat geschrieben:Ich weiß nicht, wie Ihr das seht, aber ich stelle mir eine Aussöhnung in praktischer Hinsicht sehr schwierig vor. Man stelle sich folgende Situation vor: Der Papst lädt zur Versammlung der Bischöfe ein. Die Piusbruderschaft ist mit wenigstens einem ihrer Bischöfe vertreten. Nun feiert der Papst eine heilige Messe - und zwar im neuen Ritus. Glaubt denn wirklich jemand, dass die vier Bischöfe der Piusbruderschaft oder auch nur ein einziger von ihnen an dieser Messe teilnehmen wird? Trotz Aussöhnung?
Die Suche nach möglichen Antworten auf diese Fragen erübrigt sich, da es zu keiner Aussöhnung in praktischer Hinsicht kommen wird, wenn nicht zuvor eine Aussöhnung in theoretischer Hinsicht, d.h. auf theologischer Ebene gefunden wurde.
Paul hat geschrieben:So sehr ich mir eine Aussöhnung wünsche, habe ich irgendwie Zweifel, ob es dazu wirklich kommt. Einerseits kommt es mir so vor, als möchte die Piusbruderschaft endlich raus aus der Ecke, in der sie sich befindet, denn wenn ich mich richtig erinnere, sagte Bischof Fellay einst, dass der Wall, der um die Piusbruderschaft steht, ein Hemmnis für interessierte Gläubige ist, andererseits möchte man den Sonderweg, den man eingeschlagen hat, beibehalten. Nach über 20 Jahren äußerlich getrennt von Rom hat man sich zumindest an den Zustand gewöhnt.

Wie seht Ihr das so?
Die Priesterbruderschaft St. Pius X. folgt keinem Sonderweg! :neinfreu:
Wahr aber ist, daß die äußere Trennung von Rom (übrigens nicht seit 20, sondern seit 35 Jahren) nicht ohne Gefahren ist.

Paul
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Paul »

Ich sprach mal mit einem Priester der Bruderschaft und der sagte mir, dass es ihnen alle von der Bruderschaft verboten sei, an neuen Messen teilzunehmen. Und zwar unter GAR KEINEN Umständen.

Gamaliel, mir ist auch klar, dass einer praktischen Lösung zunächst eine theoretische vorausgehen muss. Ich stelle mir nur vor, wie das praktisch aussehen soll, nachdem es theoretisch zu einer Verständigung gekommen ist. Eines ist aus meiner Sicht ziemlich klar: Rom wird nicht das 2. Vatikanum revidieren. Es wird wohl die Auslegung neu interpretieren - im Lichte der Tradition. Aber es ist einfach nicht vorstellbar, dass der Papst sich hinstellt und sagt, wir haben geirrt, das 2. Vatikanum war ein Bruch mit der Tradition, die Piusbruderschaft hat mit ihrer Kritik recht.

Und übrigens: Dass die Bruderschaft mit den unerlaubten Bischofsweihen einen Sonderweg beschritten hat - ob kirchenrechtlich zulässig oder nicht, ob moralisch geboten oder nicht, sollen eines Tages die Kirchenrechtler und Historiker klären - steht doch außer Zweifel.
Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen (Gal 6,2).

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lutherbeck
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von lutherbeck »

Paul hat geschrieben:Ich sprach mal mit einem Priester der Bruderschaft und der sagte mir, dass es ihnen alle von der Bruderschaft verboten sei, an neuen Messen teilzunehmen. Und zwar unter GAR KEINEN Umständen.

Gamaliel, mir ist auch klar, dass einer praktischen Lösung zunächst eine theoretische vorausgehen muss. Ich stelle mir nur vor, wie das praktisch aussehen soll, nachdem es theoretisch zu einer Verständigung gekommen ist. Eines ist aus meiner Sicht ziemlich klar: Rom wird nicht das 2. Vatikanum revidieren. Es wird wohl die Auslegung neu interpretieren - im Lichte der Tradition. Aber es ist einfach nicht vorstellbar, dass der Papst sich hinstellt und sagt, wir haben geirrt, das 2. Vatikanum war ein Bruch mit der Tradition, die Piusbruderschaft hat mit ihrer Kritik recht.

Und übrigens: Dass die Bruderschaft mit den unerlaubten Bischofsweihen einen Sonderweg beschritten hat - ob kirchenrechtlich zulässig oder nicht, ob moralisch geboten oder nicht, sollen eines Tages die Kirchenrechtler und Historiker klären - steht doch außer Zweifel.
So sehe ich das auch; allerdings ist mir noch immer nicht klar, weshalb das 2. Vatikanische Konzil falsch gewesen sein soll - mit dieser Meinung untergräbt man doch auch die Autorität der Päpste Johannes XXIII und Paul VI sowie der ganzen damals anwesenden Geistlichkeit - wie paßt dies z. B. mit der Unfehlbarkeit der Päpste zusammen?

Lutherbeck :hae?:
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

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Sempre
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Sempre »

lutherbeck hat geschrieben:wie paßt dies z. B. mit der Unfehlbarkeit der Päpste zusammen?
Nicht alles, was das Lehramt lehrt, ist unfehlbar. Siehe hier.

Gruß
Sempre
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

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lutherbeck
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von lutherbeck »

lutherbeck hat geschrieben:
Paul hat geschrieben:Ich sprach mal mit einem Priester der Bruderschaft und der sagte mir, dass es ihnen alle von der Bruderschaft verboten sei, an neuen Messen teilzunehmen. Und zwar unter GAR KEINEN Umständen.

Gamaliel, mir ist auch klar, dass einer praktischen Lösung zunächst eine theoretische vorausgehen muss. Ich stelle mir nur vor, wie das praktisch aussehen soll, nachdem es theoretisch zu einer Verständigung gekommen ist. Eines ist aus meiner Sicht ziemlich klar: Rom wird nicht das 2. Vatikanum revidieren. Es wird wohl die Auslegung neu interpretieren - im Lichte der Tradition. Aber es ist einfach nicht vorstellbar, dass der Papst sich hinstellt und sagt, wir haben geirrt, das 2. Vatikanum war ein Bruch mit der Tradition, die Piusbruderschaft hat mit ihrer Kritik recht.

Und übrigens: Dass die Bruderschaft mit den unerlaubten Bischofsweihen einen Sonderweg beschritten hat - ob kirchenrechtlich zulässig oder nicht, ob moralisch geboten oder nicht, sollen eines Tages die Kirchenrechtler und Historiker klären - steht doch außer Zweifel.
So sehe ich das auch; allerdings ist mir noch immer nicht klar, weshalb das 2. Vatikanische Konzil falsch gewesen sein soll - mit dieser Meinung untergräbt man doch auch die Autorität der Päpste Johannes XXIII und Paul VI sowie der ganzen damals anwesenden Geistlichkeit?

Lutherbeck :hae?:
Dann nochmals die Frage ohne letzen Abschnitt...
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

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