Re: Litteratur-Quiz
Verfasst: Mittwoch 17. August 2011, 09:44
Ein deutscher Schriftsteller ?
Noch lebend ?
Noch lebend ?
Peti hat geschrieben:Ein deutscher Schriftsteller?
Peti hat geschrieben:Noch lebend?
Nur der Vollständigkeit halber: das ist natürlich richtig!Robert Ketelhohn hat geschrieben:Edgar Wallace, Die Tür mit den 7 Schlössern.
Nicht als Muttersprache. Allerdings sprach er schon Englisch und schrieb es wohl auch.Peti hat geschrieben:Englischsprachig?
Ja, auch.Peti hat geschrieben:Katholischer Autor?
Peti hat geschrieben:Ein Kinder-oder Jugendbuch ?
Wer hat geschrieben:Ich erinnere mich noch heute so gut daran, als sei es gestern gewesen. Hätte ich das Talent eines Malers, könnte ich es in einem kleinen Bild festhalten. Ein drei- oder vierjähriges Kind hockt auf einem kleinen Sitz, der zwischen zwei Schränken aufgestellt ist, vor ihm steht ein Stuhl, der als eine Art Katheder fungiert. Und dieser zukünftige mittelmäßige Studiosus müht sich mit etwas ab, das nicht weniger als 1200 Seiten umfaßt – dem Gebetbuch seines Papas, das nicht nur Gebete, sondern auch zahlreiche Kommentare dazu enthält.
Außerdem möchte ich noch darauf hinweisen, dass der kleine „Leser“, wenn man so sagen will, ein Analphabet ist. Er kann gerade einmal – mehr schlecht als recht – Buchstaben des Alphabets auseinander halten, wahrscheinlich aber nicht einmal alle. Doch bereits gegen zehn Uhr morgens findet sich der kleine Student zu seiner Arbeit ein. Aber worin besteht diese Arbeit, die, wie Sie wissen müssen, sich zwei, manchmal sogar drei Stunden hinzieht? Nun, bei der ersten Seite beginnend, hebt das Kind vorsichtig eine Seite an, betrachtet sie und blättert sie um. Das wiederholt es mit schöner Regelmäßigkeit bei der zweiten, dritten, zehnten und schließlich der hundertsten Seite. Sollte es einmal vorkommen, dass zwei Seiten zusammenkleben, trennt sie das Kind mit der größten Vorsicht wieder voneinander, um weiter Seite für Seite das Buch durchzublättern. Es will natürlich, wie Sie sicher verstehen, nicht durch das Auslassen einer Seite den Faden der Geschichte verlieren. Alles muß seine Richtigkeit haben.
Aber warum, werden Sie sicher fragen, beachtet dieses Kind Gottes herrliche Welt – die Sonne, die den Hof mit ihrem Licht überflutet, den kleinen Garten hinter dem Haus, das Stück Boden daneben, das mit spärlichem Gras bewachsen ist und einem Wohngebäude weichen soll, für dessen Bau gerade die Materialien zusammengetragen werden – so überhaupt nicht? Warum spielt es nicht mit Karl und Maria, den reizenden Kindern des Arztes, die in dem Haus gleich nebenan wohnen? Sie sind beide ausgesprochen nett, außerdem besitzt Karl ein Vergrößerungsglas, das man in die Sonne halten und mit dem man ein Streichholz anzünden kann, wenn man es genau in den Brennpunkt hält. Wissen Sie überhaupt, was das für eine erstaunliche Sache ist, die Karl da vorführen kann? Und wissen Sie auch, daß ihm dieses Experiment sogar schon einmal mit einer Zigarette geglückt ist. Karl ist ein echter Zauberer, jedenfalls fehlt ihm nicht viel dazu. Und dennoch sitzt kleine analphabetische Leser unbeirrt an seinem Platz vor dem Katheder und macht ein fröhliches Gesicht, während er forschend auf seine bedruckten Papiere blickt, von denen er so gut wie gar nichts versteht.
Sie werden vielleicht meinen, daß es sich dabei nun mal um sein Lieblingsspiel handelt. Kann sein, kann aber auch nicht sein. Könnten Sie einen Blick auf das Gesicht des Kindes werfen, würden Sie erkennen, daß es das bedruckte Papier, den in dicken Buchstaben gesetzten Text und den in kleineren Lettern gedruckten Kommentar, nicht einfach nur betrachtet, sondern darüber beinahe in Kontemplation versunken ist. Das Kind ist von seiner Arbeit regelrecht aufgesogen. Fast sieht es so aus, als suche es etwas, was es noch nicht gefunden hat.
Ich meine, schon Titel deutscher Arbeiten von ihm gelesen zu haben.Niels hat geschrieben:Hat der gesuchte Autor etwas in deutscher Sprache veröffenlicht?
Nachtrag: Habe eine Monographie von ihm gefunden, die erRobert Ketelhohn hat geschrieben:Ich meine, schon Titel deutscher Arbeiten von ihm gelesen zu haben.Niels hat geschrieben:Hat der gesuchte Autor etwas in deutscher Sprache veröffenlicht?
Wissenschaftliche Aufsätze aus seiner früheren Zeit. Es gibt aber keine
Bibliographie, jedenfalls nicht im Netz, so daß ich das jetzt nicht sicher
behaupten kann.
Niels hat geschrieben:Böhmen und Mähren?
Niels hat geschrieben:Konvertit?
kephas hat geschrieben:ein Ungar?
Auch.kephas hat geschrieben:20. Jahrhundert?
War seine "Schulsprache" Russisch ?Robert Ketelhohn hat geschrieben: Die Sprache der öffentlichen Schule, die er als als Junge besuchte, war
aber jedenfalls eine slawische.[/color]
Niels hat geschrieben:Franz Werfel?
Nein, polnisch. Das war in Stanislau. Heißt heute aber anders.Peti hat geschrieben:War seine "Schulsprache" Russisch ?Robert Ketelhohn hat geschrieben:Die Sprache der öffentlichen Schule, die er als als Junge besuchte, war
aber jedenfalls eine slawische.[/color]
Wer hat geschrieben:Ich erinnere mich noch heute so gut daran, als sei es gestern gewesen. Hätte ich das Talent eines Malers, könnte ich es in einem kleinen Bild festhalten. Ein drei- oder vierjähriges Kind hockt auf einem kleinen Sitz, der zwischen zwei Schränken aufgestellt ist, vor ihm steht ein Stuhl, der als eine Art Katheder fungiert. Und dieser zukünftige mittelmäßige Studiosus müht sich mit etwas ab, das nicht weniger als 1200 Seiten umfaßt – dem Gebetbuch seines Papas, das nicht nur Gebete, sondern auch zahlreiche Kommentare dazu enthält.
Außerdem möchte ich noch darauf hinweisen, dass der kleine „Leser“, wenn man so sagen will, ein Analphabet ist. Er kann gerade einmal – mehr schlecht als recht – Buchstaben des Alphabets auseinander halten, wahrscheinlich aber nicht einmal alle. Doch bereits gegen zehn Uhr morgens findet sich der kleine Student zu seiner Arbeit ein. Aber worin besteht diese Arbeit, die, wie Sie wissen müssen, sich zwei, manchmal sogar drei Stunden hinzieht? Nun, bei der ersten Seite beginnend, hebt das Kind vorsichtig eine Seite an, betrachtet sie und blättert sie um. Das wiederholt es mit schöner Regelmäßigkeit bei der zweiten, dritten, zehnten und schließlich der hundertsten Seite. Sollte es einmal vorkommen, dass zwei Seiten zusammenkleben, trennt sie das Kind mit der größten Vorsicht wieder voneinander, um weiter Seite für Seite das Buch durchzublättern. Es will natürlich, wie Sie sicher verstehen, nicht durch das Auslassen einer Seite den Faden der Geschichte verlieren. Alles muß seine Richtigkeit haben.
Aber warum, werden Sie sicher fragen, beachtet dieses Kind Gottes herrliche Welt – die Sonne, die den Hof mit ihrem Licht überflutet, den kleinen Garten hinter dem Haus, das Stück Boden daneben, das mit spärlichem Gras bewachsen ist und einem Wohngebäude weichen soll, für dessen Bau gerade die Materialien zusammengetragen werden – so überhaupt nicht? Warum spielt es nicht mit Karl und Maria, den reizenden Kindern des Arztes, die in dem Haus gleich nebenan wohnen? Sie sind beide ausgesprochen nett, außerdem besitzt Karl ein Vergrößerungsglas, das man in die Sonne halten und mit dem man ein Streichholz anzünden kann, wenn man es genau in den Brennpunkt hält. Wissen Sie überhaupt, was das für eine erstaunliche Sache ist, die Karl da vorführen kann? Und wissen Sie auch, daß ihm dieses Experiment sogar schon einmal mit einer Zigarette geglückt ist. Karl ist ein echter Zauberer, jedenfalls fehlt ihm nicht viel dazu. Und dennoch sitzt kleine analphabetische Leser unbeirrt an seinem Platz vor dem Katheder und macht ein fröhliches Gesicht, während er forschend auf seine bedruckten Papiere blickt, von denen er so gut wie gar nichts versteht.
Sie werden vielleicht meinen, daß es sich dabei nun mal um sein Lieblingsspiel handelt. Kann sein, kann aber auch nicht sein. Könnten Sie einen Blick auf das Gesicht des Kindes werfen, würden Sie erkennen, daß es das bedruckte Papier, den in dicken Buchstaben gesetzten Text und den in kleineren Lettern gedruckten Kommentar, nicht einfach nur betrachtet, sondern darüber beinahe in Kontemplation versunken ist. Das Kind ist von seiner Arbeit regelrecht aufgesogen. Fast sieht es so aus, als suche es etwas, was es noch nicht gefunden hat.
Sucht es vielleicht nach der Wahrheit oder zumindest nach einer Wahrheit? Es könnte sein. Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Ich weiß es nicht.
Ein paar Jahre später hatte der Inhaber einer Tischlerei aus der Nachbarschaft um Erlaubnis gebeten, in einer Ecke des Hofes unbehandelte Holzlatten aufzuschichten. Die Sonne scheint von einem klaren Himmel herab. Auf den Latten liegt, fein säuberlich nach Format in große, mittlere und kleine Stapel geordnet, eine Unmenge von Büchern. Mit einem kleinen Lappen bewaffnet, geht der „Bibliothekar“ geduldig von einem Buch zum anderen, säubert es vom Staub und schlägt verschiedene Seiten auf, ohne sich jedoch um die einzelnen Seiten zu kümmern. Die ganze Aktion dient lediglich dazu, alle Bücher aus Papas Bücherschrank zu lüften, Lieblingsbeschäftigung des Bibliothekars honoris causa während der Sommerferien.
Rechnen langweilt ihn zu Tode. Für ihn ist es nicht wichtig, solche Aufgaben zu lösen wie: Wenn ein Meter Stoff 3,40 kostet, was kostet dann ein Meter, wenn der Kaufmann 50 Heller pro Meter verdienen will? Heute kann man daraus nur ersehen, dass die Kaufleute von einst sich noch mit wenig zufrieden gaben oder ein Heller von damals einen viel höheren Wert hatte, als es Geld heute besitzt. Außerdem mag dieses Problem, wie der Lehrer in seiner gelehrten Ausdrucksweise zu sagen pflegt, letztendlich nur den Kaufmann betreffen, nicht aber den Bibliothekar. Dieser hat ein sehr viel größeres Interesse an Texten aus dem Talmud oder der Bibel, die auf der Mitte der Seite plaziert und von einem weißen Streifen umrandet sind, der dazu dient, ihn vom Rahmen zu trennen(S8), in dem wiederum die aramäischen Versionen, die Kommentare und Kommentare der Kommentare zu finden sind. Das Kind betrachtet sie, sinniert darüber und, fast könnte man sagen, sucht.
Es sucht nach etwas, was ihm zwar nicht abhanden gekommen ist, was es aber trotzdem finden möchte …
Dieser kleine Junge scheint so ruhig, und dennoch ist er in Tiefe seines Herzens tief bewegt. Vielleicht sehnt er sich nach dem Unendlichen, nach etwas, das er noch nicht einmal definieren kann. Ich sage vielleicht, denn ich weiß es nicht.
Auch, aber nur im Sinn einer Hilfswissenschaft für seine eigentliche Profession.Hubertus hat geschrieben:War der Gesuchte Sprachwissenschaftler?
Auf deutsch weiß ich nur von der einen direkt deutsch verfaßten Monographie, die ich oben schon erwähnte.Peti hat geschrieben:Sind andere Bücher des Autors in Deutsch erhältlich ?
Hatte er die britische Staatsbürgerschaft ?