Mögt Ihr Grass?

Gespräche über ausgewählte litterarische Texte.
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Juergen
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Re: Mögt Ihr Grass?

Beitrag von Juergen »

Für einen Krieg braucht Israel doch nur 6 Tage…
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Torsten
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Re: Mögt Ihr Grass?

Beitrag von Torsten »

Den Tod und die Wiederauferstehung Christi, das können die Juden Gott nicht verzeihen.

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Bernado
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Re: Mögt Ihr Grass?

Beitrag von Bernado »

Die Faz hatte gestern einen großen Artikel des ehemaligen Pressesprechers der Bundesregierung und heutigen Politikwissenschaftlers und Politikberaters Lothar Rühl zum Thema. http://www.faz.net/aktuell/irans-atompr ... 9611.html

Übeschrift: Die Zeit läuft ab

Vorspann: Israel stimmt seine Verbündeten in Washington und Berlin auf einen Angriff gegen Iran ein: Gezielte Luftangriffe könnten das Kernwaffenprogramm um drei bis vier Jahre zurückwerfen.

Kurzzitat: Die israelische Regierung scheint sich zum Präventivkrieg entschlossen zu haben für den Fall, dass spätestens nach den amerikanischen Wahlen im November aus Washington keine ultimative Drohung mit Gewalt gegen Teheran ausgesprochen werde.

Ist das nun gemeint als Unterstützung für Israel oder als Unterstützung für Grass?
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

Tritonus
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Re: Mögt Ihr Grass?

Beitrag von Tritonus »

Torsten hat geschrieben:Den Tod und die Wiederauferstehung Christi, das können die Juden Gott nicht verzeihen.
Pauschalaussagen, die Gruppen wie beispielsweise "den Deutschen", "den Russen", "den Christen" oder "den Juden" bestimmte unveränderliche Verhaltensmuster und Denkstrukturen zuordnen, sind fast immer reiner Verbalmüll, wie man hier sehr gut sehen kann ...

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lutherbeck
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Re: Mögt Ihr Grass?

Beitrag von lutherbeck »

Der alte Mann (nein, ich mochte ihn nie...) hat Fehler gemacht - aber auch das reflexartige Geschrei allenthalben ist nicht korrekt...

:roll:
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

Paulus Minor
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Re: Mögt Ihr Grass?

Beitrag von Paulus Minor »

Torsten hat geschrieben:Den Tod und die Wiederauferstehung Christi, das können die Juden Gott nicht verzeihen.
Das ist schon ein höchst verdrehtes Denken: Israel wird eine Bombe auf Iran werfen, weil "die Juden" Gott den Tod und die Wiederauferstehung Christi nicht verzeihen können...

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Robert Ketelhohn
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Re: Mögt Ihr Grass?

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Gallus hat geschrieben:- Iran baut seine Atomanlagen in militärischen Komplexen, teils in unterirdischen Bunkern. Wieso sollte es das tun, wenn die Dinger nur zivil genutzt werden?
Weil man vielleicht permanent unter der Drohung der Bombardierung lebt?
Gallus hat geschrieben:- Iran sabotiert Kontrollen in seinen Anlagen, bzw. läßt sie gar nicht erst zu
Das ist schlicht unwahr. Die IAEA kontrolliert dauernd alle Anlagen, auch unangelemdet.
Gallus hat geschrieben:- die IAEA, die nun wirklich nicht im Verdacht steht, den USA oder Israel nahe zu stehen, geht von der Existenz eines militärischen Atomprogramms im Iran aus.
:D Sag mal, liest du bloß Springer-Spiegel-Presse? – Die IAEA ist nach dem Ende der Amtzeit el-Baradeis von den Ami-Hilfstruppen regelrecht gekapert worden. Sieh dazu:
viewtopic.php?p=565789#p565789
viewtopic.php?p=565974#p565974
Gallus hat geschrieben:Also, mir reicht das, um ganz klar zu sehen, von wo hier die Bedrohung ausgeht: vom Iran.
Der Iran ist seit Jahrhunderten friedlich und immer bloß Objekt fremder Angriffe und namentlich angelsächsischen Öldursts. Hinzu kommt aus naheliegenden Gründen aktuell noch der unbändige Haß der zionistischen Lobby auf den derzeitigen Präsidenten des Iran als Person.
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Robert Ketelhohn
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Re: Mögt Ihr Grass?

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Pilgerer hat geschrieben:Dennoch hat Israel unbedingt das Recht, als souveräner jüdischer Staat zu existieren.
Darum geht es hier nicht – aber wieso? woher?
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Robert Ketelhohn
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Re: Mögt Ihr Grass?

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Yeti hat geschrieben:Ich bin mir immer unsicherer, vor welcher Atombombe ich mich mehr fürchten soll: vor der iranischen oder der israelischen.
Vor der existenten. Und vielleicht noch vor denen, die uns hier direkt bedrohen. Das sind die der Amis.
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Robert Ketelhohn
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Re: Mögt Ihr Grass?

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Yeti hat geschrieben:Denn dass Israel eine Demokratie sein soll (dagegen gibt es stichhaltige Argumente), beruhigt nicht wirklich.
Mich auch nicht. Zumal die tollste „Demokratie“ der Welt, die USA, der einzige Staat sind, der Atomwaffen eingesetzt hat. Bloß nebenbei bemerkt: Der Iran ist sicher nicht weniger demokratisch verfaßt als der Staat Israel.

Die Frage ist aber eine ganz andere: Wie ist die Politik eines Landes und seiner führenden Schichten ausgerichtet? Wie sind seine Interessen? – Der Iran ist seit Jahrhunderten defensiv und bewahrend, die USA ebensolang imperialistisch und aggressiv, der zionistische Staat Israel ist von Anfang an gegründet auf Gewalt und widerrechtliche Anmaßung und setzt Mord als Werkzeug zur Erreichung seiner Interessen ein, zuletzt reihenweise an iranischen Nuklearwissenschaftlern.
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Robert Ketelhohn
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Re: Mögt Ihr Grass?

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Yeti hat geschrieben:Es ist aber sicher auch richtig, dass es schon bessere israelische Regierungen gab.
Ja, unterm Padischah ebenso wie unterm Basileus.
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Robert Ketelhohn
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Re: Mögt Ihr Grass?

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Juergen hat geschrieben:
Pilgerer hat geschrieben:Es gibt bessere deutsche Literaten als Grass. In seinem Gedicht…
Vielleicht bin ich zu altmodisch, aber ich meine, daß
sich ein Gedicht ruhig hinten reimen darf.
Es ist ja keines.

(Endreim ist allerdings nicht wirklich nötig. Gebundene Sprache dagegen schon.)
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Robert Ketelhohn
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Re: Mögt Ihr Grass?

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Gallus hat geschrieben:Es gibt keinen Grund, Israels Atombombe für eine Bedrohung zu halten. Es gibt eigentlich nur zwei Szenarien, in denen diese zum Einsatz kommen könnte:

a) Israel wird selbst nuklear angegriffen und es kommt zum Zweitschlag
b) Israel wird von mehreren Nachbarstaaten gleichzeitig konventionell angegriffen, droht von einer überwältigend großen gegnerischen Armee überrannt zu werden und sieht daher im Einsatz der Atombomben die letzte Möglichkeit, seine Existenz zu sichern.
Die Bedrohung der Existenz der zionistischen Staatsordnung könnte für manche Kräfte schon ausreichend sein. Abgesehen davon ist auch das Erpressungspotential, das in der Atombombe liegt, bereits eine Form von Bedrohung.
Gallus hat geschrieben:Aber es ‹wird› nie zu einem offensiven, unprovozierten Einsatz des Arsenals kommen.
Das gälte für Persien auch, wenn es denn nicht von vornherein auf Atomwaffen verzichtet hätte. (Zur Erinnerung: Nato und Zionisten wollen Persien die vertraglich garantierte und ohnedies völkerrechtlich unanfechtbare zivile Nutzung der Kernenergie verbieten. Darum allein geht es, und das wollen die Perser sich zu Recht nicht gefallen lassen.)
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Robert Ketelhohn
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Re: Mögt Ihr Grass?

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Bernado hat geschrieben:Die Faz hatte gestern einen großen Artikel des ehemaligen Pressesprechers der Bundesregierung und heutigen Politikwissenschaftlers und Politikberaters Lothar Rühl zum Thema. http://www.faz.net/aktuell/irans-atompr ... 9611.html

Übeschrift: Die Zeit läuft ab

Vorspann: Israel stimmt seine Verbündeten in Washington und Berlin auf einen Angriff gegen Iran ein: Gezielte Luftangriffe könnten das Kernwaffenprogramm um drei bis vier Jahre zurückwerfen.
Es gibt kein iranisches Kernwaffenprogramm.
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Bernado
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Re: Mögt Ihr Grass?

Beitrag von Bernado »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Bernado hat geschrieben:Die Faz hatte gestern einen großen Artikel des ehemaligen Pressesprechers der Bundesregierung und heutigen Politikwissenschaftlers und Politikberaters Lothar Rühl zum Thema. http://www.faz.net/aktuell/irans-atompr ... 9611.html

Übeschrift: Die Zeit läuft ab

Vorspann: Israel stimmt seine Verbündeten in Washington und Berlin auf einen Angriff gegen Iran ein: Gezielte Luftangriffe könnten das Kernwaffenprogramm um drei bis vier Jahre zurückwerfen.
Es gibt kein iranisches Kernwaffenprogramm.
Das weiß ich nicht. Aber ich weiß aus den Erklärungen des israelischen Ministerpräsidenten und anderer Regierungsmitglieder dort, daß man einen Präventivkrieg (also einen Überfall auf einen anderen Staat auf der Grundlage von Befürchtungen und Vermutungen) vorbreitet und sich für moralisch berechtigt hält, das auch zu tun.

Gleichzeitig bestreitet man anderen Staaten das Recht, Bunker zu bauen.
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Gallus
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Re: Mögt Ihr Grass?

Beitrag von Gallus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Das gälte für Persien auch, wenn es denn nicht von vornherein auf Atomwaffen verzichtet hätte. (Zur Erinnerung: Nato und Zionisten wollen Persien die vertraglich garantierte und ohnedies völkerrechtlich unanfechtbare zivile Nutzung der Kernenergie verbieten. Darum allein geht es, und das wollen die Perser sich zu Recht nicht gefallen lassen.)[/blocksatz]
Nein, darum geht's nicht. Wieso sollten Nato und Israel etwas gegen die zivile Nutzung der Kernenergie im Iran haben? Das wäre im Gegenteil höchst willkommen, denn dann würde Iran weniger Öl selbst verbrauchen. Es geht hier nur um die Gefahr eines iranischen Atomwaffenprogramms. Ich finde es etwas unvorsichtig, dem Iran einfach zu glauben, wenn er aus offensichtlichen strategischen Gründen beteuert, keine Bombe bauen zu wollen.

civilisation
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Re: Mögt Ihr Grass?

Beitrag von civilisation »

Gallus hat geschrieben:Ich finde es etwas unvorsichtig, dem Iran einfach zu glauben, wenn er aus offensichtlichen strategischen Gründen beteuert, keine Bombe bauen zu wollen.
Und ich finde es mehr als unvorsichtig, wenn die deutsche Regierung am laufenden Band den Staat Israel beim Hochrüsten tatkräftig (und fast kostenlos für Israel) unter die Arme greift.

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Yeti
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Re: Mögt Ihr Grass?

Beitrag von Yeti »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:
Pilgerer hat geschrieben:Es gibt bessere deutsche Literaten als Grass. In seinem Gedicht…
Vielleicht bin ich zu altmodisch, aber ich meine, daß
sich ein Gedicht ruhig hinten reimen darf.
Es ist ja keines.

(Endreim ist allerdings nicht wirklich nötig. Gebundene Sprache dagegen schon.)
Das kommt auf die Definition an. Die moderne literaturwissenschaftliche Diskussion in der Germanistik zur Definition dessen, was ein Gedicht ist, lässt sich so umschreiben:

Modell 1: „Es ist eine mündliche oder schriftliche Rede in Versen, ist also durch zusätzliche Pausen bzw. Zeilenbrüche von der normalen rhythmischen oder graphischen Erscheinungsform der Alltagssprache abgehoben. Gleichzeitig ist es kein Rollenspiel, also nicht auf szenische Aufführung hin angelegt.“

Modell 2: „Es treten also eine ganze Reihe von Eigenschaften hinzu, von denen zwar einige auf viele oder sogar die meisten Gedichte zutreffen, keineswegs aber alle bei jedem Gedicht zu beobachten sind, beispielsweise
• Über die Versform hinausgehende grammatische Abweichungen von der Alltagssprache, vor allem Reim und Metrum, aber auch weitere klangliche Besonderheiten (Lautmalerei), Verformungen der Wortgestalt, unübliche Wortstellung (Inversion) und viele andere;
• Die relative Kürze des Textes und die Konzisheit des sprachlichen Ausdrucks;
• Die Selbstreflexivität des Textes und der einzelnen in ihm gebrauchten sprachlichen Zeichen, die Thematisierung der Dichtung im Gedicht selbst;
• Die unvermittelte, strukturell einfache Redesituation, die Nähe des im Gedicht Sprechenden zum Autor oder zur Autorin;
• Die unmittelbare Ansprache der Lesenden, Direktheit der literarischen Kommunikation, strukturelle Dominanz der Personalpronomina, besonders derjenigen der ersten und zweiten Person;
• Ein besonders verdichteter, durch Wiederholungen (Leitmotive) und gezielte Variationen gekennzeichneter Wortgebrauch und eine große Bedeutung der Bildlichkeit (Metapher, Allegorie, Symbol);
• Die Sangbarkeit des Textes, der liedartige Charakter, die Nähe zur Musik.“

Quelle: D. Burdorf: Einführung in die Gedichtanalyse. Stuttgart 1997; hier: S. 6-20.

Da nicht alle diese Kriterien zugleich erfüllt werden müssen (nicht einmal notwendigerweise, sondern akzidentell), kann man wirklich viele Texte auch als Gedicht bezeichnen. Das „Problem“ von klassischeren Definitionen ist, dass sie jeden Versuch der Bestimmung neuerer Texte von vorneherein aufweichen, die Frage der Definition ist deswegen auch keine Stil- oder Geschmacksfrage, sondern ganz pragmatischer Natur. :zirkusdirektor:
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Yeti
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Re: Mögt Ihr Grass?

Beitrag von Yeti »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Pilgerer hat geschrieben:Dennoch hat Israel unbedingt das Recht, als souveräner jüdischer Staat zu existieren.
Darum geht es hier nicht – aber wieso? woher?
In der Psychologie nennt man das einen Reflex. Und das ist ein psychologisches Problem, kein geschichtswissenschaftliches, theologisches oder soziologisches.
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Yeti
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Re: Mögt Ihr Grass?

Beitrag von Yeti »

civilisation hat geschrieben:
Gallus hat geschrieben:Ich finde es etwas unvorsichtig, dem Iran einfach zu glauben, wenn er aus offensichtlichen strategischen Gründen beteuert, keine Bombe bauen zu wollen.
Und ich finde es mehr als unvorsichtig, wenn die deutsche Regierung am laufenden Band den Staat Israel beim Hochrüsten tatkräftig (und fast kostenlos für Israel) unter die Arme greift.
Ja, das ist die Höhe: mit Waffengeschenken versucht man sich bei jemandem freizukaufen, der einem gar keine Absolution erteilen kann.
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lutherbeck
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Re: Mögt Ihr Grass?

Beitrag von lutherbeck »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Bernado hat geschrieben:Die Faz hatte gestern einen großen Artikel des ehemaligen Pressesprechers der Bundesregierung und heutigen Politikwissenschaftlers und Politikberaters Lothar Rühl zum Thema. http://www.faz.net/aktuell/irans-atompr ... 9611.html

Übeschrift: Die Zeit läuft ab

Vorspann: Israel stimmt seine Verbündeten in Washington und Berlin auf einen Angriff gegen Iran ein: Gezielte Luftangriffe könnten das Kernwaffenprogramm um drei bis vier Jahre zurückwerfen.
Es gibt kein iranisches Kernwaffenprogramm.
Dafür würde ich nicht die Hand ins Feuer legen...
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Juergen
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Re: Mögt Ihr Grass?

Beitrag von Juergen »

Yeti hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:
Pilgerer hat geschrieben:Es gibt bessere deutsche Literaten als Grass. In seinem Gedicht…
Vielleicht bin ich zu altmodisch, aber ich meine, daß
sich ein Gedicht ruhig hinten reimen darf.
Es ist ja keines.

(Endreim ist allerdings nicht wirklich nötig. Gebundene Sprache dagegen schon.)
Das kommt auf die Definition an. Die moderne literaturwissenschaftliche Diskussion in der Germanistik zur Definition dessen, was ein Gedicht ist, lässt sich so umschreiben:

Modell 1: „Es ist eine mündliche oder schriftliche Rede in Versen, ist also durch zusätzliche Pausen bzw. Zeilenbrüche von der normalen rhythmischen oder graphischen Erscheinungsform der Alltagssprache abgehoben. Gleichzeitig ist es kein Rollenspiel, also nicht auf szenische Aufführung hin angelegt.“

Modell 2: „Es treten also eine ganze Reihe von Eigenschaften hinzu, von denen zwar einige auf viele oder sogar die meisten Gedichte zutreffen, keineswegs aber alle bei jedem Gedicht zu beobachten sind, beispielsweise
• Über die Versform hinausgehende grammatische Abweichungen von der Alltagssprache, vor allem Reim und Metrum, aber auch weitere klangliche Besonderheiten (Lautmalerei), Verformungen der Wortgestalt, unübliche Wortstellung (Inversion) und viele andere;
• Die relative Kürze des Textes und die Konzisheit des sprachlichen Ausdrucks;
• Die Selbstreflexivität des Textes und der einzelnen in ihm gebrauchten sprachlichen Zeichen, die Thematisierung der Dichtung im Gedicht selbst;
• Die unvermittelte, strukturell einfache Redesituation, die Nähe des im Gedicht Sprechenden zum Autor oder zur Autorin;
• Die unmittelbare Ansprache der Lesenden, Direktheit der literarischen Kommunikation, strukturelle Dominanz der Personalpronomina, besonders derjenigen der ersten und zweiten Person;
• Ein besonders verdichteter, durch Wiederholungen (Leitmotive) und gezielte Variationen gekennzeichneter Wortgebrauch und eine große Bedeutung der Bildlichkeit (Metapher, Allegorie, Symbol);
• Die Sangbarkeit des Textes, der liedartige Charakter, die Nähe zur Musik.“

Quelle: D. Burdorf: Einführung in die Gedichtanalyse. Stuttgart 1997; hier: S. 6-20.

Da nicht alle diese Kriterien zugleich erfüllt werden müssen (nicht einmal notwendigerweise, sondern akzidentell), kann man wirklich viele Texte auch als Gedicht bezeichnen. Das „Problem“ von klassischeren Definitionen ist, dass sie jeden Versuch der Bestimmung neuerer Texte von vorneherein aufweichen, die Frage der Definition ist deswegen auch keine Stil- oder Geschmacksfrage, sondern ganz pragmatischer Natur. :zirkusdirektor:
Ah ja.

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Gruß Jürgen

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Robert Ketelhohn
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Re: Mögt Ihr Grass?

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Yeti hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:
Pilgerer hat geschrieben:Es gibt bessere deutsche Literaten als Grass. In seinem Gedicht…
Vielleicht bin ich zu altmodisch, aber ich meine, daß
sich ein Gedicht ruhig hinten reimen darf.
Es ist ja keines.

(Endreim ist allerdings nicht wirklich nötig. Gebundene Sprache dagegen schon.)
Das kommt auf die Definition an. Die moderne literaturwissenschaftliche Diskussion in der Germanistik zur Definition dessen, was ein Gedicht ist, lässt sich so umschreiben:

Modell 1: „Es ist eine mündliche oder schriftliche Rede in Versen, ist also durch zusätzliche Pausen bzw. Zeilenbrüche von der normalen rhythmischen oder graphischen Erscheinungsform der Alltagssprache abgehoben. Gleichzeitig ist es kein Rollenspiel, also nicht auf szenische Aufführung hin angelegt.“

Modell 2: „Es treten also eine ganze Reihe von Eigenschaften hinzu, von denen zwar einige auf viele oder sogar die meisten Gedichte zutreffen, keineswegs aber alle bei jedem Gedicht zu beobachten sind, beispielsweise
• Über die Versform hinausgehende grammatische Abweichungen von der Alltagssprache, vor allem Reim und Metrum, aber auch weitere klangliche Besonderheiten (Lautmalerei), Verformungen der Wortgestalt, unübliche Wortstellung (Inversion) und viele andere;
• Die relative Kürze des Textes und die Konzisheit des sprachlichen Ausdrucks;
• Die Selbstreflexivität des Textes und der einzelnen in ihm gebrauchten sprachlichen Zeichen, die Thematisierung der Dichtung im Gedicht selbst;
• Die unvermittelte, strukturell einfache Redesituation, die Nähe des im Gedicht Sprechenden zum Autor oder zur Autorin;
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• Die Sangbarkeit des Textes, der liedartige Charakter, die Nähe zur Musik.“

Quelle: D. Burdorf: Einführung in die Gedichtanalyse. Stuttgart 1997; hier: S. 6-20.

Da nicht alle diese Kriterien zugleich erfüllt werden müssen (nicht einmal notwendigerweise, sondern akzidentell), kann man wirklich viele Texte auch als Gedicht bezeichnen. Das „Problem“ von klassischeren Definitionen ist, dass sie jeden Versuch der Bestimmung neuerer Texte von vorneherein aufweichen, die Frage der Definition ist deswegen auch keine Stil- oder Geschmacksfrage, sondern ganz pragmatischer Natur. :zirkusdirektor:
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Re: Mögt Ihr Grass?

Beitrag von Pilgerer »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Pilgerer hat geschrieben:Dennoch hat Israel unbedingt das Recht, als souveräner jüdischer Staat zu existieren.
Darum geht es hier nicht – aber wieso? woher?
Dürfen Juden einen eigenen Staat mit Polizei und Militär haben oder nicht? Darf Israel sich gegen Raketenangriffen aus Gaza verteidigen oder muss es damit leben?
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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Yeti
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Re: Mögt Ihr Grass?

Beitrag von Yeti »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Yeti hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:
Pilgerer hat geschrieben:Es gibt bessere deutsche Literaten als Grass. In seinem Gedicht…
Vielleicht bin ich zu altmodisch, aber ich meine, daß
sich ein Gedicht ruhig hinten reimen darf.
Es ist ja keines.

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Das kommt auf die Definition an. Die moderne literaturwissenschaftliche Diskussion in der Germanistik zur Definition dessen, was ein Gedicht ist, lässt sich so umschreiben:

Modell 1: „Es ist eine mündliche oder schriftliche Rede in Versen, ist also durch zusätzliche Pausen bzw. Zeilenbrüche von der normalen rhythmischen oder graphischen Erscheinungsform der Alltagssprache abgehoben. Gleichzeitig ist es kein Rollenspiel, also nicht auf szenische Aufführung hin angelegt.“

Modell 2: „Es treten also eine ganze Reihe von Eigenschaften hinzu, von denen zwar einige auf viele oder sogar die meisten Gedichte zutreffen, keineswegs aber alle bei jedem Gedicht zu beobachten sind, beispielsweise
• Über die Versform hinausgehende grammatische Abweichungen von der Alltagssprache, vor allem Reim und Metrum, aber auch weitere klangliche Besonderheiten (Lautmalerei), Verformungen der Wortgestalt, unübliche Wortstellung (Inversion) und viele andere;
• Die relative Kürze des Textes und die Konzisheit des sprachlichen Ausdrucks;
• Die Selbstreflexivität des Textes und der einzelnen in ihm gebrauchten sprachlichen Zeichen, die Thematisierung der Dichtung im Gedicht selbst;
• Die unvermittelte, strukturell einfache Redesituation, die Nähe des im Gedicht Sprechenden zum Autor oder zur Autorin;
• Die unmittelbare Ansprache der Lesenden, Direktheit der literarischen Kommunikation, strukturelle Dominanz der Personalpronomina, besonders derjenigen der ersten und zweiten Person;
• Ein besonders verdichteter, durch Wiederholungen (Leitmotive) und gezielte Variationen gekennzeichneter Wortgebrauch und eine große Bedeutung der Bildlichkeit (Metapher, Allegorie, Symbol);
• Die Sangbarkeit des Textes, der liedartige Charakter, die Nähe zur Musik.“

Quelle: D. Burdorf: Einführung in die Gedichtanalyse. Stuttgart 1997; hier: S. 6-20.

Da nicht alle diese Kriterien zugleich erfüllt werden müssen (nicht einmal notwendigerweise, sondern akzidentell), kann man wirklich viele Texte auch als Gedicht bezeichnen. Das „Problem“ von klassischeren Definitionen ist, dass sie jeden Versuch der Bestimmung neuerer Texte von vorneherein aufweichen, die Frage der Definition ist deswegen auch keine Stil- oder Geschmacksfrage, sondern ganz pragmatischer Natur. :zirkusdirektor:
Und wo bleibt das Metrum?
Siehe die rote Hervorhebung.
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Niels
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Re: Mögt Ihr Grass?

Beitrag von Niels »

lutherbeck hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Bernado hat geschrieben:Die Faz hatte gestern einen großen Artikel des ehemaligen Pressesprechers der Bundesregierung und heutigen Politikwissenschaftlers und Politikberaters Lothar Rühl zum Thema. http://www.faz.net/aktuell/irans-atompr ... 9611.html

Übeschrift: Die Zeit läuft ab

Vorspann: Israel stimmt seine Verbündeten in Washington und Berlin auf einen Angriff gegen Iran ein: Gezielte Luftangriffe könnten das Kernwaffenprogramm um drei bis vier Jahre zurückwerfen.
Es gibt kein iranisches Kernwaffenprogramm.
Dafür würde ich nicht die Hand ins Feuer legen...
:detektiv:
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Re: Mögt Ihr Grass?

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Yeti hat geschrieben:Siehe die rote Hervorhebung.
Als eine Option, ja danke! Fein, daß das noch erlaubt ist und wir alle Dichtung der bisherigen Jahrtausende nicht in die Tonne zu kloppen brauchen. :vogel:

Texte ohne irgendein Versmaß sind Prosa, oft nicht einmal Kunst-, sondern Gebrauchsprosa, und werden durch besonderheiten des Satzes wie willkürlich abgehackte Zeilenumbrüche nur dümmer, oft nachgerade unleserlich, jedenfalls keine Kunst und keine Poesie.
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Niels
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Re: Mögt Ihr Grass?

Beitrag von Niels »

Unabhängig von der gegenwärtigen Debatte...
"Magst Du G. Grass?" - Meine Antwort: "Nein." :nein:
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Juergen
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Re: Mögt Ihr Grass?

Beitrag von Juergen »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Yeti hat geschrieben:Siehe die rote Hervorhebung.
Als eine Option, ja danke! Fein, daß das noch erlaubt ist und wir alle Dichtung der bisherigen Jahrtausende nicht in die Tonne zu kloppen brauchen. :vogel:

Texte ohne irgendein Versmaß sind Prosa, oft nicht einmal Kunst-, sondern Gebrauchsprosa, und werden durch besonderheiten des Satzes wie willkürlich abgehackte Zeilenumbrüche nur dümmer, oft nachgerade unleserlich, jedenfalls keine Kunst und keine Poesie.
Wenn ein Nobelpreisträger einen Text krei-
ert und ihn Gedicht nennt, dann ist es eins.
Auch dann wenn es keins ist.
:hmm:
Gruß Jürgen

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Torsten
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Re: Mögt Ihr Grass?

Beitrag von Torsten »

Es ein Gedicht zu nennen, ist die künstlerische Umschreibung für: "Jetzt sag ich mal Jehova." Die Reaktion war und ist entsprechend. Und sie hat gezeigt, dass der weitaus überwiegende Teil des minderbemittelten, deutschen Fußvolkes, kein Befürworter eines israelischen Präventivschlages ist. Der nebenbei auch noch völkerrechtswidrig wäre. Den Grund für diese Ablehnung sehe ich weniger im Antisemitismus, als mehr im Wunsch nach Ruhe und Frieden. Auch wenn dieser trügerisch sein mag. Und dieser Wunsch überwiegt wiederum die Vorstellung, zumindest bei mir, dass Israel akut gefährdet ist und jetzt sofort und ganz dringend handeln muss. Gerade so, als ob von iranischen Raketen mit konventionellen Sprengköpfen, die dann möglicherweise zum Einsatz kommen, keine Gefahr ausginge. Wir haben schon genug Probleme, da brauchen wir nicht noch einen bewaffneten Konflikt mit dem Iran. Für den der kleine Mann auch hierzulande in irgendeiner Form bluten wird, während die Bonzen in ihren Bunkern hocken, bequem an der Propagandafront kämpfen, und mit Sicherheit nicht ihre Haut hinhalten.

Pilgerer
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Re: Mögt Ihr Grass?

Beitrag von Pilgerer »

Goethe, Schiller und die Mann-Brüder sind Beispiele für größere deutsche Literaten, und sie hätten sich sowohl sprachlich als auch inhaltlich intelligenter ausgedrückt.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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Torsten
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Re: Mögt Ihr Grass?

Beitrag von Torsten »

Pilgerer hat geschrieben:Goethe, Schiller und die Mann-Brüder sind Beispiele für größere deutsche Literaten, und sie hätten sich sowohl sprachlich als auch inhaltlich intelligenter ausgedrückt.
Ohne dem minderbemittelten, deutschen Fußvolk in dieser Frage zu widersprechen. Sollte man nicht an ihrer Intelligenz zweifeln.

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