Nein, aber die beiden Damen kannten sich zumindest.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Nun, dann ist’s wohl doch nicht Anna Seghers.
Der Regent des oben erwähnten Landes wurde übrigens wegen Landesfluchts seines Amtes enthoben.
Wer hat geschrieben:Feindliche, trutzige,
Rußige, schmutzige,
Häßliche Nacht,
Welche den reisenden,
Weitherum kreisenden
Herren und Knechten,
Edlen und Schlechten,
Große Forcht macht,
Ja unversehens gar
Stürzt in des Tods Gefahr.
Falsche, verdächtliche,
Schwarze, verächtliche,
Schelmische Nacht,
Welche die fallende,
Kat-herumbwallende,
Gänzlich entwegte,
Gfährlich verstegte
Menschen auslacht,
Die an Mitleidens Statt
Nur Freud an Unglück hat.
Grausame, greuliche,
Förchtlich-abscheuliche,
Diebische Nacht,
Welche den mutigen,
Menschenmord-blutigen,
Mörder- und Raubern,
Hexen und Zaubern,
Sicherheit macht,
Und gibt zu böser Tat
Selbst ihnen Hilf und Rat.
Alle maeotische,
Wendisch und gotische
Nächte seind nur
Eine noch glänzende,
Morgen-angrenzende,
Lieblich bemalte,
Sonnenbestrahlte
Schattenfigur
Gegen der schwarzen Nacht,
So mir die Sünd gebracht.
Diese Nacht schwächet mich,
Diese Nacht macht, daß ich
Vollends verderb,
Maßen der Gnadenschein
Nimmer kann dringen ein
So, daß ich endlich,
Flammen-erkenntlich,
Tugendlos sterb,
Wo keine Sonn aufgeht,
Der Baum unfruchtbar steht.
Diese verteuflete,
Gnadenverzweiflete,
Höllische Nacht,
Dannoch den Sünderen,
Bösen Weltkinderen,
Wegen des Sterbens,
Seelenverderbens
Wenig Forcht macht:
Sie förchten nur das Licht,
Die Finsternus gar nicht.
Leider dies eulenblind
Schwürmische Nachtgesind
Bildet sich ein,
Unter den lebenden,
Weltherumbschwebenden
Erdengeschöpfen,
Sehenden Köpfen
Klügste zu sein:
Vermeinen allezeit,
Zu sein von Blindheit weit.
Eya, dann glänzendes,
Glori-bekränzendes
Göttliches Licht,
Laß mich in nächtlichen,
Also verächtlichen
Schatten der Sünden,
Ohne Gnadfinden
Sterben doch nicht:
Vertreibe mir die Nacht,
Die mich stockblind gemacht!
Er starb mit dieser Haltung früh und litt offensichtlich unter seiner gesteigerten Wahrnehmungsfähigkeit. Bekanntheit erlangte er durch seine Lyrik und Übersetzungen zweier berühmter französischen Dichter.Denn sehend werden heißt verzichten.
Sein_oder_Nichtsein hat geschrieben:
Wer ist gemeint?
Wolf von KalckreuthDer Kreislauf der erblichnen Stunden
Drückt dich mit schwerer Müdigkeit;
Mit Ketten ist dein Fuß gebunden,
Die dich umschließen allezeit,
Bis sie mit leiser Traurigkeit
Die Stärke deines Selbst vernichten:
Die Hand sinkt lahm, der Blick wird weit;
Denn sehend werden heißt verzichten.
Der Ton, den andere gefunden,
Dem deine Seele Leben leiht,
Blüht in der Öde deiner Wunden
Mit seltsam fahler Farbigkeit.
Er gibt dir flüsternd das Geleit,
Wohin sich deine Schritte richten.
Du fühlst nur fremdes Glück und Leid,
Denn sehend werden heißt verzichten.
Du denkst der Zeiten, die entschwunden,
Verlorner Tage Herrlichkeit.
Doch fehlt die Kraft dir zu gesunden,
Es flammt kein Strahl, der dich befreit.
Die Liebe, der du einst geweiht,
Dünkt dir ein lästiges Verpflichten -
Ein Schauspiel voller Seltsamkeit -
Denn sehend werden heißt verzichten.
Ihr Glücklichen, sei euch geweiht
Mein traurig Sinnen und mein Dichten...
Lebt fort in blinder Seligkeit -
Denn sehend werden heißt verzichten.
RilkeDaß jedes Liebe wieder von dir abfiel,
daß du im Sehendwerden den Verzicht
erkannt hast und im Tode deinen Fortschritt.
Wer hat geschrieben:
Der Gickerich, ein Gockel fein,
Schaut in den Topf voll Brüh hinein.
Ein zweiter, Gackerich genannt,
Kommt auch sogleich herzugerannt.
Und jeder langt mit Mühe
Im Topfe nach der Brühe.
Der Gicker- und der Gackerich
Betrachten und fixieren sich.
Zum Kampf gerüstet und ganz nah,
So stehn sie Aug' in Auge da.
Sie fangen mit den Tatzen
Entsetzlich an zu kratzen
Und schlagen sich die Sporen
Um ihre roten Ohren.
Jetzt rupft der Gickerich, o Graus,
Dem Gackerich die schönste Feder aus.
Doch Gackerich, der erst entfloh,
Macht's jetzt dem andern ebenso
Und zieht dem Gickerich noch obendrein
Beim Schopfe in den Topf hinein
Da kämpfen sie noch ganz erhitzt,
Daß rund herum die Brühe spritzt.
Und keiner hält sich für besiegt,
Obschon der Topf am Boden liegt.
Jetzt kommt der Schnauzel hergerennt
Und macht dem ganzen Streit ein End.
Sieh da, die Hähne gehn nach Haus
Und sehen ganz erbärmlich aus.
Der Schnauzel frißt den Rest der Brüh',
Den Schaden hat das Federvieh.
Aus dem Englischen? (...um mir das googlen etwas zu erleichtern... )Peregrin hat geschrieben:Eines meiner Lieblingslehrgedichte (übersetzt, um das Googeln ein bißchen zu erschweren ):
Das war töricht getan, rief ich aus, man sieht's
Am Ergebnis. Er mustert mich unverwandt:
Als ich entscheiden mußte, sprach er,
Hab ich noch nicht das Ergebnis gekannt.
Wahrscheinlich republiziert aus einem Zeitungsbeitrag. Im Umlauf ist auch noch folgende Version, die mir besser gefällt:Ambrose Bierce hat geschrieben: A LACKING FACTOR.
"You acted unwisely," I cried, "as you see
By the outcome." He calmly eyed me:
"When choosing the course of my action," said he,
"I had not the outcome to guide me."
Und das Beste zuletzt: Stephen, Du bist dran!"Your act was unwise, " I exclaimed, "as you see
By the outcome." He solemnly eyed me:
"When choosing the course of my action," said he,
"I had not the outcome to guide me."
Gedächte man im Guten nicht
des Mannes, der das Gute tut,
so wäre alles wie ein Nichts,
was man der Welt an Gutem tut.
...