Bücher - Was lest ihr so?

Gespräche über ausgewählte litterarische Texte.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Linus hat geschrieben:In Nevers ists keine Wachsmaske

Doch, selbstverständlich. Schau dir mal Raimunds Hinweis an:
Raimund Josef H. hat geschrieben:Unverwesbar
z.B. der Heilige Pfarrer von Ars, Johannes Maria Vianney, dessen Gedenktag gestern begangen wurde.
[/color]
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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Diese Masken wurden vielleicht aus einem ähnlichen Grund aufgelegt wie der Lendenschurz auf die Robertsche Mumie. Man will nicht, daß der Betrachter etwas sieht, was er nicht sehen will.
Als ich mich von einer Freundin verabschiedete — ihr Leichnam war schon seit einigen Tagen zwischen Blumen und Kerzen aufgebahrt — fingen ihre Augen an, sich zu öffnen. Dies hat mich zuerst sehr erschreckt, denn man macht den Toten ja wohl die Augen zu, weil das Starren eines Toten als unheimlich empfunden wird.
Ich kann diesen Augenblick so schnell nicht vergessen, da ich vorher nie bemerkt hatte, daß meine Freundin Z. braune Augen hatte.
???

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Linus
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Beitrag von Linus »

Ich war da - und ich war auch bei Mme Tussauds. (zugegeben das war vor Jahren, aber beides im gleichen Jahr) Es ist mE keine Wachsmaske. (Wenn du eine schlecht gemachte Mumie sehen willst, dann sieh dir den Sel. Anton Maria in Wien an- jener galt als unverwest (nicht:unversehrt) - seit der Mumifikation hab ich da meineZweifel... (Er ist meist zweidrittel des Jahres " freigelegt" ,also ist die Deckplatte des Hochaltars weg - schauriger Anblick.)
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Petra
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Re: Bitte sehr

Beitrag von Petra »

sofaklecks hat geschrieben:Guckst du ungläubiger Thomas:

http://web246m.dynamic-kunden.ch/Maria/unversehrt.html
Kannte ich noch nicht. Danke, Sofaklecks. Dir auch, Raimund.

Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

Ob jetzt vor der Einbettung in den Glaskasten nun eine leichte Wachsmaske aufgelegt wurde oder nicht, ändert zumindest nichts an der erstaunlichen Tatsache, das nach den Exhumationen (30 bis über 40 jahre nach dem Ableben) keinerlei körperliche Zersetzungsprozesse festzustellen waren.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
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Petra
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Beitrag von Petra »

ad_hoc hat geschrieben: Gruß, ad_hoc, der immer noch darauf wartet, wie er von sofaklecks eneagrammmäßig eingeordnet wird (obwohl einiges aus der 3 unter Umständen auch bei mir zutreffen könnte; rein zufällig natürlich.
;)
Eine Drei hat viel Charme. Auch, wenn die Leute etwas schräg von der Seite kommen. Gerade dann ist eine Drei normalerweise extrem charmant. Vergiss die Drei, ad_hoc.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Petra hat geschrieben:Eine Drei hat viel Charme.
Solang man nicht am Lack kratzt. ;)

Linus'Schwester eine drei (im PR Bereich- sehr typisch: Verkaufen können sie)
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Hier der Bericht der beiden Ärzte, die bei der Ersteröffung des Sarges der hl. Bernadette anwesend waren:

Man öffnete den Sarg: außer uns waren anwesend der Bischof, der Bürgermeister, sein Stellvertreter und mehrere Kanoniker. – Wir nahmen nicht den geringsten Geruch wahr. – Der Leichnam war von der Ordenstracht bedeckt, diese war feucht. – Nur Gesicht, Hände und Unterarme lagen bloß.
Der Kopf war nach links geneigt, das Gesicht mattweiß. Die Haut lag auf den Muskeln, diese lagen auf den Knochen auf. – Die eingesunkenen Lider bedeckten die Augen. – Die Brauen klebten an der Haut über den Knochen der Augenhöhle, ebenso die Wimpern des rechten Oberlids. – Die Nase war spitz und pergamentartig. – Der halbgeöffnete Mund ließ die noch festsitzenden Zähne erkennen. Die auf der Brust gefalteten Hände waren mit den Nägeln völlig erhalten und trugen noch einen vom Rost zerfressenen Rosenkranz. Auf den Unterarmen konnte man das Muster der Adern erkennen.
Die Füße waren wie die Hände wächsern wie Pergament, trugen noch die Nägel (außer einem, der bei der Waschung des Leichnams entfernt worden war).
Nach Entfernung der Kleider und des Kopftuchs wurde der ganze Körper sichtbar, pergamentartig, starr und hohl in allen Teilen.
Die kurz geschnittenen Haare klebten am Schädel und an der Kopfhaut. – Die Ohren waren vollständig erhalten. Die linke Körperhälfte von der Hüfte an aufwärts lag etwas höher als die rechte.
Der Leib war eingesunken und klang wie der ganze Körper beim Anschlag hohl wie Karton.
Das linke Knie war weniger dick als das rechte. – Die Rippen standen leicht hervor, genau wie die Muskeln der Glieder.
Der Leichnam war so starr, daß man ihn leicht zum Waschen wenden konnte.
Die untere Körperhälfte war leicht geschwärzt, wohl wegen der großen Menge Holzkohle, die man dem Sarg beigegeben hatte.
Zum Zeichen dessen, daß wir die vorliegende Urkunde in Übereinstimmung mit den Tatsachen ausgestellt haben
zu Nevers, am 22. September 1909. Dr. Ch. David, Dr. A. Jourdan.


Ferner das folgende über die dritte Sargeröffnung:
Nach diesen chirurgischen Eingriffen musste Dr. Comte den Leichnam in Binden einwickeln und ließ nur Gesicht und Hände frei. Der Leichnam der Bernadette wurde dann wieder in den Sarg gelegt, jedoch blieb dieser offen.

Man nahm dann durch Abguß einen Gesichtsabdruck ab, aufgrund dessen die Firma Pierre Imans (Paris) anhand einiger authentischer Fotos eine leichte Wachsmaske herstellte. Denn man sorgte sich, daß das geschwärzte (wenngleich mumifizierte) Gesicht mit den eingefallenen Augen und Nase auf das Publikum abstoßend wirken könnte. Aus dem gleichen Grunde machte man auch einen Abdruck der Hände, wobei man sich hütete, irgendwie deren Stellung im Sarg zu verändern.
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ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Leider muß ich R. K. in seinen Ausführungen zu Bernadette Soubirous Recht geben (im Gegensatz zu Petra, die außer acht gelassen hat, dass ich aus den Erklärungen zur 3 einige entfernte Ähnlichkeiten zu mir erkannte und ich hatte nicht behauptet, dass ich charmant wäre, obwohl ich eigentlich ein Netter bin). Aber diese Ausführungen R. K.s bedürfen noch einer zusätzlichen Erklärung: Das Gesicht, die Arme und Hände von Bernadette waren den Zeugen wie die einer gerade aufgebahrten Toten erschienen. Nur der übrige Körper war pergamentartig und verhärtet.
Die inneren Organe, insbesondere die Leber, waren wie die eines soeben Verstorbenen.

Als Jahre später Gerüchte auftauchten, der ärztliche Untersuchungsbericht wäre ein Gefälligkeits-Gutachten gewesen und der Körper (Gesicht und Hände) wären gar nicht natürlich erhalten geblieben, wurde eine neue Untersuchungskommission gebildet, welche die Angaben der ersten Kommission bestätigte.

Das Gesicht und die Hände wurden tatsächlich, weil sich diese nach der Exhumierung dunkel verfärbt hatten, mit einer leichten Wachsschicht bedeckt.

Nochmals: Es tut der Heiligkeit keinen Abruch, wenn der Körper normal verwest. Andererseits ist die Unverwestheit allein kein Anzeichen für die Heiligkeit.

Es gibt viele Heilige, die angeblich unverwest in ihren gläsernen Sarkophagen ruhen. Aber es stimmt so nicht wirklich. Immer sind sie, zumindest aus kosmetischen, ästhetischen Gründen mit einer Wachsschicht bedeckt, bei dem einen stärker, bei dem anderen schwächer. Sehr gut zu sehen ist dies beim Hl. Pfarrer von Ars.
Aber auch bei dem Papst Johannes XXIII.
Ein Leichnam eines Seligen oder Heiligen, der nach Jahren noch genau so beschaffen ist, wie der Körper eines soeben Verstorbenen, ist mir nicht bekannt.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

sofaklecks
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Wieder was gelernt

Beitrag von sofaklecks »

Na, da hab ich ja wieder was gelernt. Vielen Dank.

Meine Meinung dazu hatte schon gesagt. Nämlich:

"Ich gestehe, dass kaum etwas auf mich mehr Eindruck gemacht hat als der Besuch in Nevers und das Gebet vor der heiligen Bernadette, die ja auch unverwest ist. Aber der Umkehrschluss, da sie nicht verwest sei, seien alle gottgefällig, die unverwest bleiben, ist nicht mehr als eine Annahme."

Die verlinkte Seite fand ich wegen der umfangreichen Zusammenstellungen gut und weil man das, was Charitas schrieb, gut damit nachvollziehen kann. Ich teile indes nicht die dort gezogenen Schlüsse.

Der Hinweis auf den heiligen Thomas war scherzhaft.

sofaklecks

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

"Ich gestehe, dass kaum etwas auf mich mehr Eindruck gemacht hat als der Besuch in Nevers und das Gebet vor der heiligen Bernadette, die ja auch unverwest ist.
Mir geht es genauso, sofaklecks.

Wenn Du das Buch: "Das Lied der Bernadette", von Franz Werfel, nicht kennst, hole es Dir bitte umgehend. Das Buch ist zu schön.

Gruß, ad_hoc
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sofaklecks
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Danke

Beitrag von sofaklecks »

Danke für den Tipp.

sofaklecks

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Das Buch kenne ich auch — es ist wunderschön. Ich bin allgemein eher ein nüchterner Typ, aber stellenweise kamen mir die Tränen. — Aber das ist gar nicht so abwegig, denn die Botschaft von Lourdes ist sehr einfach und sehr tief.
???

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angelus72
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Beitrag von angelus72 »

ad_hoc hat geschrieben:
"Ich gestehe, dass kaum etwas auf mich mehr Eindruck gemacht hat als der Besuch in Nevers und das Gebet vor der heiligen Bernadette, die ja auch unverwest ist.
Mir geht es genauso, sofaklecks.

Wenn Du das Buch: "Das Lied der Bernadette", von Franz Werfel, nicht kennst, hole es Dir bitte umgehend. Das Buch ist zu schön.

Gruß, ad_hoc
Davon gibt es auch den Film, der auch super gelungen ist ;)

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Der Film ist auch gut. Ausgezeichnet ist die Szene, wo die Novizenmeisterin, die schon damals Bernadettes strenge Lehrerin war, das Geschwür an Bernadettes Bein sieht. Wir sehen es nicht, aber wir sehen, wie entsetzt die Nonne ist, daß Bernadette dies all die Zeit verheimlicht hat. Sie selbst hat sich stets kasteit, aber nie eine solche Gnade bekommen, von der die Leute glauben, daß Bernadette sie bekommen hatte ("Selbst der heilige Vater glaubt Dir!"), und von der die Nonne glaubte, daß Bernadette sie nicht verdient hätte.
???

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Lutheraner
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Beitrag von Lutheraner »

Dorothee Sölle: "Träume mich, Gott! Geistliche Texte mit lästigen politischen Fragen"
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

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incarnata
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Beitrag von incarnata »

anneke6 hat geschrieben:Das Buch kenne ich auch — es ist wunderschön. Ich bin allgemein eher ein nüchterner Typ, aber stellenweise kamen mir die Tränen. — Aber das ist gar nicht so abwegig, denn die Botschaft von Lourdes ist sehr einfach und sehr tief.
Das Buch ist wirklich super.Werfel hatte sich gelobt,es zu schreiben,wenn ihm die Flucht aus Nazi-Deutschland,wo er als Jude und Regimekritiker verfolgt wurde,gelingt.In den USA angelangt hat er es dann geschrieben.Ist später aber doch so in die Depression über das Exilantendasein geraten,daß er sich das Leben genommen hat.
Er hat noch andere gute Bücher geschrieben Z.B. "der Abituriententag","der veruntreute Himmel ".Wer will kann ja mal für seine arme Seele beten !
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

incarnata hat geschrieben:
anneke6 hat geschrieben:Das Buch kenne ich auch — es ist wunderschön. Ich bin allgemein eher ein nüchterner Typ, aber stellenweise kamen mir die Tränen. — Aber das ist gar nicht so abwegig, denn die Botschaft von Lourdes ist sehr einfach und sehr tief.
Das Buch ist wirklich super.Werfel hatte sich gelobt,es zu schreiben,wenn ihm die Flucht aus Nazi-Deutschland,wo er als Jude und Regimekritiker verfolgt wurde,gelingt.In den USA angelangt hat er es dann geschrieben.Ist später aber doch so in die Depression über das Exilantendasein geraten,daß er sich das Leben genommen hat.
Er hat noch andere gute Bücher geschrieben Z.B. "der Abituriententag","der veruntreute Himmel ".Wer will kann ja mal für seine arme Seele beten !
"Der veruntreute Himmel" wurde sehr schön verfilmt; ich habe gehört, daß Werfel in seinem Herzen Katholik war.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

Origenes - "Geist und Feuer" - Ein Aufbau von seinen Schriften von Hans Urs von Balthasar ISBN 3 89411 304 9 (...aus dem Nachlass meines Vaters sel. Anged.. Das Buch ist völlig abgegriffen, mit vielen, vielen Unterstreichungen und Anmerkungen - sehr spannend für mich, da entdecke ich noch heute - 8 Jahre nach seinem Heimgang - ganz andere Seiten von ihm :) )

...gerade lese ich:

"...'...Wenn zwei von euch zusammenklingen auf der Erde, um was immer sie bitten mögen, es wird ihnen geschehen.' Das Wort Symphonie wird von den Musikern vor allem auf dem Zusammenklang von Stimmen angewandt. Es gibt ja in der Tonkunst Töne, die mit andern zusammenklingen, andere, die auseinanderklingen. Es kennt aber auch das Evangelium jenes aus der Tonkunst stammende Wort, wo es heißt:'Er hörte die Symphonie und den Chor.' Denn es ziemte sich, als der Sohn aus der Verlorenheit wiedergefunden wurde, ob des in Reue entstandenen Zusammenklangs mit dem Vater, daß da eine Symphonie erklang, um das Haus zu ergötzen. ..."

(Zitat von Seite 365; Hervorhebungen von meinem Vater)

Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

Francesc Miralles: "Samuel und die Liebe zu den kleinen Dingen"

Das Buch spielt in Barcelona. Die Hauptperson, ein Dozent (oder Professor) für Germanistik hat es sich in seinem Junggesellenleben gut eingerichtet und erwartet und wünscht eigentlich keine grossen Veränderungen. Doch es sollen kuriose und unerwartete Ereignisse und Begegnungen folgen die sein beschauliches Leben doch etwas auf den Kopf stellen. Eine zugelaufene Katze, seine grosse Jugendliebe, zwei kauzige ältere Männer und noch mehr Personen kreuzen plötzlich auf. Und alles hängt vom nächsten Schritt ab?

Ein richtig schöner Roman über das Leben und die Liebe. Keine Schwere Kost, sondern eine nette Geschichte. Wenn man sich an einem Spätsommertag die Zeit vertreiben will, gehe man ins nächste Buchgeschäft und kaufe dieses Buch. Auf der nächsten Parkbank fange man zu lesen an und spätestens nachts im Bett liest man so lange weiter bis man die 300 Seiten durch hat. Es gibt ein Happy End. Soviel sei verraten.
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sofaklecks
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Wunderschön

Beitrag von sofaklecks »

Raimund Josef H., ich lobe dich.

Ein wunderschönes Buch.

Vielen Dank für den Tipp.

sofaklecks

Raimund J.
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Re: Wunderschön

Beitrag von Raimund J. »

sofaklecks hat geschrieben:Raimund Josef H., ich lobe dich.

Ein wunderschönes Buch.

Vielen Dank für den Tipp.

sofaklecks
Das Lob geht runter wie Öl! Muchas gracias! :)

Ich bin schon gespannt was man von dem Autor noch so präsentiert bekommt.
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ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Ich reagiere üblicherweise nicht unbedingt auf Buchempfehlungen.
Aber nach der schönen Vorstellung durch Raimund Josef H. konnte ich nicht anders, als es mir zu bestellen. Die interessanten Rezensionen auf Amazon haben dies nur bestätigt.
Und wenn das Buch auch noch bei einem Schöngeist wie sofaklecks Gefallen gefunden hat, dann führt an diesem Buch kein Weg vorbei.

Gruß, ad_hoc
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overkott
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Beitrag von overkott »

Lieber Raimund Josef H., was hat dir an dem Buch so gefallen?

sofaklecks
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Vorwitzig

Beitrag von sofaklecks »

Darf ich es für meine Person beantworten?

Die Leichtigkeit, mit der man angeregt wird, über Dinge nachzudenken, die man bisher übersehen hat.

Etwa:

Wie nennt man ein Kind, das seine Eltern verloren hat? Waise.

Wie nennt man Eltern, die ein Kind verloren haben?

Für diesen Schmerz gibt es kein Wort. Warum nicht? Warum hat er es nicht verdient?

Die Liste der Worte, die man nicht übersetzen kann, weil sie typisch für ein Volk sind.

Die Schilderung der Katze.

Die Schilderung der Frauen.

Die Schilderung der Situationen. Er hat sich beim ersten Anlauf bei ihr eine blutige Nase geholt und flirtet jetzt mit der Tierärztin, die gekommen ist, um die Katze (die sich glänzend versteckt hält) zu impfen: Er sei ja so einsam. Es klingelt das Telefon. Er nimmt nicht ab, seine Einsamkeit sei manchmal laut. Der Anrufbeantworter schaltet ein: Sie ruft an und entschuldigt sich. Seine Einsamkeit sei tatsächlich sehr laut, meint die anwesende Dame und geht.

Und, und, und ......

sofaklecks
Zuletzt geändert von sofaklecks am Mittwoch 3. September 2008, 10:20, insgesamt 1-mal geändert.

Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

overkott hat geschrieben:Lieber Raimund Josef H., was hat dir an dem Buch so gefallen?
Eine gute Frage, die zum Nachdenken anregt!

Mir gefällt die Art der Geschichte, wie sie aufgebaut ist und die interessanten Charaktere der darin vorkommenden Personen. Gleichzeitig mit der Story wird man an so manche Deutschstunde erinnert und durch Barcelona geführt. Die Liebesgeschichte erinnert mich emotional etwas an ein Gedicht von Trakl, wo es heisst: "Es ist der Liebe milde Zeit".

edit:

Den Ausführungen von sofaklecks kann ich mich voll anschliessen!
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Lutheraner
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Registriert: Donnerstag 9. November 2006, 10:50

Beitrag von Lutheraner »

Wolfgang Huber: "Der christliche Glaube"
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

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tantum ergo
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Beitrag von tantum ergo »

Jean Baptiste Chautard: Innerlichkeit (eine Ausgabe von kurz nach dem 2. Weltkrieg)

Inspirierend für das eigene geistliche wie apostolische Leben :ja:

Gottes Segen,
tantum ergo
„Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!“ (Lk 12,49)

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Silvio Gsell :freude:
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

Raphael

Beitrag von Raphael »

Manfred Lütz

GOTT
Eine kleine Geschichte des Größten

:) :) :)

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overkott
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Beitrag von overkott »

Ich lese grade Maigret und der Inspektor Ungnädig. Darin: Das Zeugnis des Messdieners.

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Maigret ist immer gut…
???

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