Jungfrauenweihe

Klöster, Klerus, Laienschaft. Besondere Nachfolge.
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Linus
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Beitrag von Linus »

Chiara hat geschrieben:Ich verstehe auch die Aufregung nicht. Die gottgeweihte Jungfräulichkeit ist genauso etwas Heiliges wie die Ehe oder das Ordensleben. Die Kirche macht da keinen Unterschied
Doch. Jungfrauenweihe und Ordenslebenen sind keine Sakramente. "Nur" Sakramentalien.

Das Aber nur Nebenbei.
Wien hat seit heute eine geweihte Jungfrau mehr. Vielleicht schaffe ich es, Photos aufzutreiben.
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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Wie sieht das eigentlich aus, wenn so eine geweihte Jungfrau nicht mehr Jungfrau sein will, zum Beispiel, weil sie jemanden heiraten möchte. Kann sie dann vom Bischof dispensiert werden?

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Linus
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Beitrag von Linus »

IIRC Bischof ja, aber der von Rom. geht allerdings leichter als wenn eine Schwester aus ihrem Orden will
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Chiara
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Beitrag von Chiara »

@ Linus

Ich fürchte nur, WENN in der kirchlichen Verkündigung ein Unterschied gemacht wurde, dann immer zu Ungunsten der Ehe. Obwohl Sakrament - aber eben der Jetztzeit zugeordnet. Die evangelischen Räte wurden hingegen als Anteil am Eschaton, wörtlich "am Leben der Engel", gedeutet.

Und was die Dispens angeht: Ja, es ist eine möglich, weil es eben ein Sakramentale ist. Aber die Befugnis liegt beim Diözesanbischof. Dem Papst sind nur die Dispensen bei Instituten päpstlichen Rechtes vorbehalten - das heißt, es ist schwieriger, ein Säkularinstitut dieser Ordnung zu verlassen als den Ordo Virginum.
- Ich weiß, es ist nicht logisch...
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Linus
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Beitrag von Linus »

Chiara hat geschrieben:@ Linus

Ich fürchte nur, WENN in der kirchlichen Verkündigung ein Unterschied gemacht wurde, dann immer zu Ungunsten der Ehe. Obwohl Sakrament - aber eben der Jetztzeit zugeordnet. Die evangelischen Räte wurden hingegen als Anteil am Eschaton, wörtlich "am Leben der Engel", gedeutet.
Bloß zwei der drei sind unbedingt auch in der Ehe zu leben. (Und ja ich weiß, daß die Ehe leider ein als Stiefmütterliches Saktrament behandelt wird. Wenn die Kirche denn endlich begriffe, (in der Verkündigung), daß Zölibatäre Lebensweise (in allen bunten Farben, dies da gibt) und Ehe einander bedingen.....
Und was die Dispens angeht: Ja, es ist eine möglich, weil es eben ein Sakramentale ist. Aber die Befugnis liegt beim Diözesanbischof. Dem Papst sind nur die Dispensen bei Instituten päpstlichen Rechtes vorbehalten - das heißt, es ist schwieriger, ein Säkularinstitut dieser Ordnung zu verlassen als den Ordo Virginum.
- Ich weiß, es ist nicht logisch...
Gut dann hab ich das was durcheinandergebracht.
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Leguan
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Beitrag von Leguan »

Linus hat geschrieben:
Chiara hat geschrieben:Ich verstehe auch die Aufregung nicht. Die gottgeweihte Jungfräulichkeit ist genauso etwas Heiliges wie die Ehe oder das Ordensleben. Die Kirche macht da keinen Unterschied
Doch. Jungfrauenweihe und Ordenslebenen sind keine Sakramente. "Nur" Sakramentalien.
Trotzdem ist die Ehelosigkeit höher zu bewerten.

Wer sagt, der Ehestand sei dem jungfräulichen Stand oder der Ehelosigkeit vorzuziehen, und es sei nicht besser und seliger, in Jungfräulichkeit und Ehelosigkeit zu bleiben, als eine Ehe einzugehen, der sei ausgeschlossen. (Konzil von Trient)

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Linus
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Beitrag von Linus »

Leguan hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:
Chiara hat geschrieben:Ich verstehe auch die Aufregung nicht. Die gottgeweihte Jungfräulichkeit ist genauso etwas Heiliges wie die Ehe oder das Ordensleben. Die Kirche macht da keinen Unterschied
Doch. Jungfrauenweihe und Ordenslebenen sind keine Sakramente. "Nur" Sakramentalien.
Trotzdem ist die Ehelosigkeit höher zu bewerten.

Wer sagt, der Ehestand sei dem jungfräulichen Stand oder der Ehelosigkeit vorzuziehen, und es sei nicht besser und seliger, in Jungfräulichkeit und Ehelosigkeit zu bleiben, als eine Ehe einzugehen, der sei ausgeschlossen. (Konzil von Trient)
Ich bewerte garnicht. Ich dage nur das eine ist ein Sakrament, das andere nicht. (und vorschreiben wie der einzelne Konkret selig werden soll - das erst recht nicht)
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Jacinta
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Beitrag von Jacinta »

Leguan hat geschrieben: Wer sagt, der Ehestand sei dem jungfräulichen Stand oder der Ehelosigkeit vorzuziehen, und es sei nicht besser und seliger, in Jungfräulichkeit und Ehelosigkeit zu bleiben, als eine Ehe einzugehen, der sei ausgeschlossen. (Konzil von Trient)
Nur entscheiden wir das halt nicht selbst, sondern werden dazu berufen.

Aber, was ich sagen wollte: Ich bin doch sehr erschrocken, was ich mit meiner harmlosen Frage hier ausgelöst habe. Wenn eine Frau biologisch gesehen nicht mehr Jungfrau ist (unter welchen Lebensumständen auch immer), so ist es halt nicht ihre Berufung, geweihte Jungfrau zu sein. Sie hat dann eben irgendeine andere. Damit ist meine Frage beantwortet und ich verstehe nicht, warum Ihr Euch hier so die Köpfe einhauen müßt... :hmm: :hmm: :hmm:

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Leguan
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Beitrag von Leguan »

Jacinta hat geschrieben:Aber, was ich sagen wollte: Ich bin doch sehr erschrocken, was ich mit meiner harmlosen Frage hier ausgelöst habe. Wenn eine Frau biologisch gesehen nicht mehr Jungfrau ist (unter welchen Lebensumständen auch immer), so ist es halt nicht ihre Berufung, geweihte Jungfrau zu sein. Sie hat dann eben irgendeine andere. Damit ist meine Frage beantwortet und ich verstehe nicht, warum Ihr Euch hier so die Köpfe einhauen müßt... :hmm: :hmm: :hmm:
Wer haut sich denn die Köpfe ein?
Ich fand, das war eine nette und Interessante Diskussion.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Genau.
Köpfe einhauen auif Christlich geht anders. :mrgreen:
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Leguan hat geschrieben: Ich fand, das war eine nette und Interessante Diskussion.
Was heißt da "war"? Das IST! :) :ja:
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Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

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incarnata
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Beitrag von incarnata »

Mich würde interessieren:Legt man nur das Gelübde der Keuschheit ab oder
gelobt man auch die anderen evangelischen Räte Armut und Gehorsam?
An wen kann man sich wenden,wenn man mit dem Gedanken spielt?Muß
man noch im gebärfähigen Alter sein: zB. eine Frau ist Jungfrau geblieben,da
sie nur eine christliche Ehe führen wollte,vorehelichen Verkehr ablehnte und
keinen Mann gefunden hat,der die Vorstellung von der Ehe als Sakrament
teilte.Irgendwann hatte sie eine selbständige.Berufsposition und hat einfach
nicht mehr nach Ehemännern gesucht,da ER immer wichtiger wurde.Die
Vorstellung den Schritt auch vor den Eltern,Verwandten,Freunden geheimzuhalten
kommt mir seltsam vor.Bei Orden ist meines Wissens das Bekanntwerden eines
heimlichen Eintritts ein Grund zur Entlassung aus dem Orden.
Kennt jemand Schwester Candida ?Sie war eine sehr tüchtige Heimleiterin
eines Altenpflegeheims;trug eine graue Ordenstracht.Später bekam sie eine
weltliche Leitung vor die Nase gesetzt,es gab Krach,sie wurde gekündigt und musste gegn die Stadt um ihre Bezüge kämpfen.Im Ramen der diesbezüglichen
Berichte in der örtlichen Zeitung hiess es dann,sie sei keine Ordensschwester sondern eine geweihte Jungfrau;eine weitere Schwester schloss sich ihr an.Erst durch diese Berichte erfuhr ich erstmals von der "Jungfraueweihe"
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Du, les doch einfach a weng mehr - z.B. dieses PDF hier:
*klick*

Die Frage ist letztlich, ob man dafür berufen ist, nicht, ob man einfach keinen Mann gekriegt hat... (in dem Augenblick wäre das ganz nämlich nur eine ERSATZSACHE [weil was anderes nicht geklappt hat], und das ist es definitiv nicht... )
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Linus
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Beitrag von Linus »

Ecce Homo hat geschrieben:Die Frage ist letztlich, ob man dafür berufen ist, nicht, ob man einfach keinen Mann gekriegt hat... (in dem Augenblick wäre das ganz nämlich nur eine ERSATZSACHE [weil was anderes nicht geklappt hat], und das ist es definitiv nicht... )
Amen.

Ich hatte mittwochs echt ein schönes "AHA" Erlebnis. Die neugeweihte Jungfrau (sie ist echt ein wenig schüchtern) betetete im Danksagungsteil ihr schlichtes "Danke, weil Du der beste Bräutigam bist." (und man sah wie sie ihre Berufung gefunden hatte - sie wirkt irgendwie "ganzer") Das hat mich ziemlich ergriffen.

Wer die Braut hat, ist der Bräutigam; der Freund des Bräutigams aber, der dabeisteht und ihn hört, freut sich über die Stimme des
Bräutigams. diese Freude ist nun für mich Wirklichkeit geworden (Joh
3,29)

Linus
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Chiara
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Beitrag von Chiara »

@ incarnata
Rein liturgisch gesehen wird nur der "Vorsatz der Jungfräulichkeit erneuert", was auch immer das rechtlich bedeuten soll. Diese Versprechensformel hat aber auch nicht denselben Rang wie die hangeschriebene, verlesene, auf dem Altar unterzeichnete Professurkunde... Eigentlich von Bedeutung und unverzichtbar ist wohl nur, dass die Kandidatin zum Weihealtar hinzutritt in der Bereitschaft, die Jungfrauenweihe mit allen Konsequenzen zu empfangen. Dazu gehört ausweislich Bereitschaftsfragen vor der Allerheiligenlitanei "das Leben in der Nachfolge Christi, zu der das Evangelium aufruft", und das schließt die evangelischen Räte insgesamt ein. Wobei die Umsetzung eben unterschiedlich ist - aber das ist sie auch, wenn man die Orden miteinander vergleicht.
Die Broschüre ist hilfreich, auch wenn ich der Autorin nicht jedes Wort unterschreiben würde...
Wenn es so ist, wie Linus neuerdings erlebt hat, dann ist es genau richtig. Das sollte man auch immer wieder mal sagen, damit nicht der Eindruck entsteht, es ginge nur um Verzicht. Der Verzicht ist zugleich ein Geschenk; auch wenn natürlich die menschliche Nähe und Intimität (die ja auch ein Wirkungsort der sakramentalen Gnade ist), dabei fehlt, schenkt die gottgeweihte Jungfräulichkeit eine andere, wieder für Eheleute nicht zugängliche Dimension der Intimität mit dem Herrn. Für mich ist das gerade in den Kar- und Ostertagen besonders spürbar. - Anders gesagt: Wenn es einem so richtig dreckig geht, kann Christus uns nicht wirklich in die Arme nehmen und trösten - aber Er hat andere Mittel und Wege dafür.
Ein höheres Alter ist an sich kein Weihehindernis, aber jeder Bischof wird fragen, warum man so lange gewartet hat. Bei über 50 Jahren müsste ohnehin dispensiert werden.
Und noch ein Wort zur Arkandisziplin: Ich bin mit meinen älteren Mitschwestern da in vielerlei Hinsicht nicht einverstanden, aber ich kann verstehen, wenn bei ihnen das Schweigen mit dem höheren Alter einherging (sie wollten den Vorwurf, es sei nur ein Ersatz, eben vermeiden) oder dadurch begründet war, dass die Familie den Entschluss ins Lächerliche gezogen hätte.
Meine Eltern haben von den Privatgelübden beide Male erst später erfahren, und nach dem Spießrutenlauf, den ich bei ihnen vor der Weihe absolvieren musste, kann ich noch nicht mal mit Sicherheit sagen, ob ich gegen diese Ablehnung bis zum Schluss (=bis zur Weihe) hätte standhalten können. Christus hat ein solches Opfer nicht verlangt, aber meine Eltern haben erst bei meinem fünften Jahrestag offen aussprechen können, wie sehr sie überzeugt waren, ich würde in mein Unglück rennen, und dass sie jetzt erst einsehen, dass ich als Virgo Consecrata glücklich bin.
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elvira
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Beitrag von elvira »

incarnata hat geschrieben:Mich würde interessieren:Legt man nur das Gelübde der Keuschheit ab oder
gelobt man auch die anderen evangelischen Räte Armut und Gehorsam?
An wen kann man sich wenden,wenn man mit dem Gedanken spielt?Muß
man noch im gebärfähigen Alter sein: zB. eine Frau ist Jungfrau geblieben,da
sie nur eine christliche Ehe führen wollte,vorehelichen Verkehr ablehnte und
keinen Mann gefunden hat,der die Vorstellung von der Ehe als Sakrament
teilte.Irgendwann hatte sie eine selbständige.Berufsposition und hat einfach
nicht mehr nach Ehemännern gesucht,da ER immer wichtiger wurde.Die
Vorstellung den Schritt auch vor den Eltern,Verwandten,Freunden geheimzuhalten
kommt mir seltsam vor.Bei Orden ist meines Wissens das Bekanntwerden eines
heimlichen Eintritts ein Grund zur Entlassung aus dem Orden.
Kennt jemand Schwester Candida ?Sie war eine sehr tüchtige Heimleiterin
eines Altenpflegeheims;trug eine graue Ordenstracht.Später bekam sie eine
weltliche Leitung vor die Nase gesetzt,es gab Krach,sie wurde gekündigt und musste gegn die Stadt um ihre Bezüge kämpfen.Im Ramen der diesbezüglichen
Berichte in der örtlichen Zeitung hiess es dann,sie sei keine Ordensschwester sondern eine geweihte Jungfrau;eine weitere Schwester schloss sich ihr an.Erst durch diese Berichte erfuhr ich erstmals von der "Jungfraueweihe"
Liebe Incarnata,
ich habe mich damals direkt per Email an unseren Bischof gewandt und gleich eine Audienz bei ihm bekommen. Da ich im kirchlichen Dienst stehe, waren wir uns auch gleich einig, dass die Weihe in meiner damaligen Wohnpfarre stattfinden soll. Der Termin der Weihe wurde im ganzen Dekanat bekannt gemacht und alle Pfarren waren eingeladen. Es waren auch aus allen Pfarren Leute da, die mit Begeisterung mitgefeiert haben. Vor der Weihe kam unser Bischof auch einmal extra für einen Vortrag ins Dekanat, wo er dann über Sinn und Bedeutung der Jungfrauenweihe referierte; auch dieser Vortrag wurde sehr gut angenommen.
Ich kann auch sagen, dass ich niemals blöd angeredet oder ausgelacht wurde; ganz im Gegenteil, vor allem bei den Männern erweckt es, nach deren eigener Aussage, höchsten Respekt. Wofür soll ich mich schämen? Weil ich mein Leben ganz an Gott verschwende? Nein, meine Erfahrung ist, dass die Leute das sehr respektieren und schätzen. Natürlich muss man dann halt auch glaubhaft bleiben, ich meine, der Lebenswandel muss stimmen.

Zu den Gelübden: nein, man verspricht ausschließlich Jungfräulichkeit; doch sind vom Lebensstil her Armut und Gehorsam schon irgendwie impliziert. Also ich kann nicht als Braut Christi leben wollen und dabei einen BMW fahren!! Allerdings wünschte ich mir manchmal gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz viel Geld, das ich dann den Armen, den Kranken, den Kindern, dem Tierschutz zukommen lassen würde. Doch scheint das wohl nicht gerade der Wille Gottes zu sein ;D
Und hätte ich auch alle begehbaren Sünden auf dem Gewissen, ich ginge hin, das Herz von Reue gebrochen, mich in die Arme von Jesus zu werfen, denn ich weiss, wie sehr Er das verlorene Kind liebt, das zu Ihm zurückkehrt (Thérèse von Lisieux).

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Walfischschleim
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Beitrag von Walfischschleim »

elvira hat geschrieben:
... Allerdings wünschte ich mir manchmal gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz viel Geld, das ich dann den Armen, den Kranken, den Kindern, dem Tierschutz zukommen lassen würde. ...
Falls es mal klappt, denk an mich, ich bin definitiv die inkarnierte Armut, 100% Kind (geblieben) und animalisch sowieso.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Elvira, warum keinen BMW fahren? Wenn der Bräutigam im Bugatti kommt (Modell 41, Royale)

[left]http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... ugatti.jpg[/left]

Dagegen ist der Bayr. Müll Wagenecht mist. :mrgreen:
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sofaklecks
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Elsass, offst topicst

Beitrag von sofaklecks »

Ganz entsetzlich OFF TOPIC:

Das Auto kommt aus dem Elsass. Als Kühlerfigur hat es einen Elephanten. Es hat mich so begeistert, dass die Dame meines Herzens mir ein Modell davon gekauft hat. Das abgebildete Exemplar steht in Mühlhausen im Bugatti-Museum.

Bugatti's wurden in Molsheim gebaut. Dorthin wich die katholische Fakultät der Universität Strassburg aus, als die Unversität sich der Reformation anschloss. Sehenswert deren Kirche und hörenswert deren Orgel, eine echte Silbermannorgel. Sehenwert überhaupt der ganze Ort.

sofaklecks.

PS: VW baut dort neuerdings wieder Bugattis. Irrsinnige Autos zu ebensolchen Preisen.

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elvira
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Beitrag von elvira »

Hallo Linus,
voll super!! Nette Idee mit dem Bugatti :tanz: Doch nein, nicht mal wenn ich ihn mir leisten könnte, würde ich ihn mir kaufen.

Nein, mein Bräutigam ist demütig und war auf einem Esel unterwegs.

Bild

Übrigens: kennt wer das Kinderbüchlein "Der Esel Benjamin"? Das habe ich als Kind heiß geliebt!!
Und hätte ich auch alle begehbaren Sünden auf dem Gewissen, ich ginge hin, das Herz von Reue gebrochen, mich in die Arme von Jesus zu werfen, denn ich weiss, wie sehr Er das verlorene Kind liebt, das zu Ihm zurückkehrt (Thérèse von Lisieux).

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elvira
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Beitrag von elvira »

Walfischschleim hat geschrieben:
elvira hat geschrieben:
... Allerdings wünschte ich mir manchmal gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz viel Geld, das ich dann den Armen, den Kranken, den Kindern, dem Tierschutz zukommen lassen würde. ...
Falls es mal klappt, denk an mich, ich bin definitiv die inkarnierte Armut, 100% Kind (geblieben) und animalisch sowieso.
Kontonummer, Geldinstitut, Pay-pal ? :P
Und hätte ich auch alle begehbaren Sünden auf dem Gewissen, ich ginge hin, das Herz von Reue gebrochen, mich in die Arme von Jesus zu werfen, denn ich weiss, wie sehr Er das verlorene Kind liebt, das zu Ihm zurückkehrt (Thérèse von Lisieux).

Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

elvira hat geschrieben:
Walfischschleim hat geschrieben:
elvira hat geschrieben:
... Allerdings wünschte ich mir manchmal gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz viel Geld, das ich dann den Armen, den Kranken, den Kindern, dem Tierschutz zukommen lassen würde. ...
Falls es mal klappt, denk an mich, ich bin definitiv die inkarnierte Armut, 100% Kind (geblieben) und animalisch sowieso.
Kontonummer, Geldinstitut, Pay-pal ? :P
Vermutlich über Greenpeace,
Aktion: Rettet die Wale!
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

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Linus
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Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Re: Elsass, offst topicst

Beitrag von Linus »

sofaklecks hat geschrieben:PS: VW baut dort neuerdings wieder Bugattis. Irrsinnige Autos zu ebensolchen Preisen.
Sofa, du kannst dir keinen Royale leiste echt schwach :D Ist fast dso teuer wie ne Jungfrau. (kurve kratzend - Messer kaputt) :D (Bei meinem Cousin sind die Mitgiftverhandlungen bei Braut No 1. gescheitert- meine Tante und Onkel (er ist Nigerianischer Clan Chief) wollte keinen VW Golf "for a fairly used virgin with a child) zahlen -zusätzlich zur Hochzeitsfeier. :mrgreen: worauf mein Cousin ins Nachbarland untergetaucht ist mit Braut - die dann aber doch nicht kam...)
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Jacinta
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Beitrag von Jacinta »

elvira hat geschrieben:Hallo Linus,
voll super!! Nette Idee mit dem Bugatti :tanz: Doch nein, nicht mal wenn ich ihn mir leisten könnte, würde ich ihn mir kaufen.

Nein, mein Bräutigam ist demütig und war auf einem Esel unterwegs.
Also, der Esel ist auf jeden Fall niedlicher als der Bugatti und schon deshalb vorzuziehen. Und wenn man dann arme Kinder auf ihm reiten läßt, die sonst keine Tiere zu Gesicht bekommen, erfüllt er auch noch einen besonders guten Zweck. Ausfahrten mit dem Bugatti rufen dagegen nur Sozialneid hervor und implizieren falsche Lebensziele.

Aber sagt mal: Wie macht man es seiner Familie klar, dass man einer bestimmten geistliche Berufung (außer der Ehe) folgen will, ohne dass die total durchdrehen. Ich habe derzeit so ein Problem, auch wenn es nicht um die Jungfrauenweihe geht.

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Chiara
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Beitrag von Chiara »

Hm, schwierig... jeder Fall ist ja so individuell, ich kenne ja deine Eltern nicht... :hmm:

Es ist ganz gut, wenn die Möglichkeit hat, "häppchenweise" vorzugehen. Also wenn man nicht bis zur letzten Minute wartet und den Eltern beispielsweise heute sagt: "Leute, am nächsten Sonntag habt ihr schon was vor. Da ist meine Jungfrauenweihe. Aber zieht euch fein an, der Bischof sitzt ja mit am Tisch. Ihr dürft euch freuen."
In diesem Fall sollte man sich nicht wundern, wenn die Eltern ohnmächtig werden :mrgreen: .
Aber im Ernst: Den richtigen Moment abwarten, manchmal ist abends ganz gut. Unter Umständen erst mit einem Elternteil sprechen (dem, der sich bisher als der zugänglichere für etwaige Sonderwege der Sprößlinge gezeigt hat). Vorher auf jeden Fall um den Hl. Geist beten, dass er dir die richtigen Worte eingibt.
Ich habe damals, glaube ich, mit den Worten angefangen: "Mama, ich habe mich entschieden, nicht zu heiraten..."
Ansonsten:
Auf den Widerstand gefasst sein und ihn nicht übel nehmen. Der zweite Bischofsvikar, dem ich unterstellt war und der jetzt Bischof irgendwo in Hessen ist (ich sage nur "Sonnenkönig" :kiss: ), sagte mir damals, dass alle Eltern schließlich nur das Glück ihrer Kinder wollen - und der subjektiven Überzeugung sind, dass der erwählte Weg das genaue Gegenteil darstellt. Er hatte Recht.
Und, ganz wichtig (auch ein Rat von ihm): Nicht böse oder aggressiv werden, wenn die Eltern mit Wut oder Tränen reagieren.
Heute kann ich seine Worte irgendwie verstehen. Die Eltern müssen ja mit so einer Entscheidung u.U. ihre Träume von der Hochzeit und den Enkelkindern begraben und haben Angst, das Kind könnte ihnen entgleiten. Man mutet ihnen damit sehr viel auf einmal zu, das muss man erstmal schlucken. Wenn man sich überlegt, wie hartnäckig und langandauernd - und dabei behutsam - der Herr um seine zum Gottgeweihtsein Berufenen wirbt und wie überwältigend es trotzdem noch ist, dann kann man die Eltern gut verstehen.
Viel Glück und "Geist" jedenfalls. Wenn du - über PN oder so - Bescheid gibst, wann es soweit ist, werde ich in der Zeit gern für Dich und Deine Eltern beten.
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Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Chiara hat geschrieben: Auf den Widerstand gefasst sein und ihn nicht übel nehmen. Der zweite Bischofsvikar, dem ich unterstellt war und der jetzt Bischof irgendwo in Hessen ist (ich sage nur "Sonnenkönig" :kiss: ), sagte mir damals, dass alle Eltern schließlich nur das Glück ihrer Kinder wollen - und der subjektiven Überzeugung sind, dass der erwählte Weg das genaue Gegenteil darstellt. Er hatte Recht.
.
Mir hat irgendjemand erzählt, dass er eine Hautkrankheit hat und deshalb ständig - also krankheitsbedingt - ins Sonnenstudio muss. Hat nichts mit Eitelkeit oder sonstigem zu tun.

Ich nehme an, es wissen sowieso viele, von wem du schreibst.

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Chiara
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Beitrag von Chiara »

Ja, Mama Raphaela. :ikb_tongue:

Ich nehme an, das eine Gerücht ist genauso gut wie das andere.
Das mit der Eitelkeit ist DEINE Interpretation meines Beitrags.
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Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Chiara hat geschrieben:Ja, Mama Raphaela. :ikb_tongue:

Ich nehme an, das eine Gerücht ist genauso gut wie das andere.
Das mit der Eitelkeit ist DEINE Interpretation meines Beitrags.
So haben mir es mehere erzählt, bevor jemand der, der ihn kennt es wusste. Die Variante, dass es Eitelkeit ist, ist anscheinend ziemlich weit verbreitet. - Leider

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incarnata
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Beitrag von incarnata »

Ich weiß zwar nicht, um wen es geht,aber in der Tat werden etliche nicht
ganz seltene und verbreitete Hautkrankheiten mit UV-Therapie behandelt,
was zT. eine sehr intensive Bräunung hinterlässt.Es gibt auch hormonelle
Störungen,die von sich aus zu solchen Pigmentierungen führen wie zB.
der sog."Bronze-Diabetes"-keine leichten Erkrankungen!
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incarnata
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Beitrag von incarnata »

Übrigends herzlichen Dank für die Links und Infos zum Thema !
Der Bugatti hat schon was.Bin übrigends auch mit einem sehr hübschen
Auto groß geworden: 170 S mercedes 2Sitzer cabrio mit Notsitz hinten,wo
ich saß-alles aus Leder mit Holzrahmen und "verkehrt herum" aufgehenden
Türen.Als er in die Jahre kam haben wir immer ne alte Hundeleine von der
rechten zur linken Tür gehängt damit die sich nicht komplett öffnete,wenns mal
scharf um die Kurve ging.Aber erzielte nach 15 jährigem Vollzeitfahren das
zehnfache seines Gebrauchtwageneinkaufspreises !
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

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Renata
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Beitrag von Renata »

Übrigens, um mal zum Thema zurückzufinden: meint Ihr, bei einer Weihe wird immer eine hochzeitartige Feier, quasi als Beiwerk, erwartet? Der Grund, warum ich frage ist: bei mir steht dieses Ereignis noch an (und BTW: ich habe noch :ikb_sadangel: nichts anzuziehen, weder Kleid noch Schleier noch Ring - wo kriege ich als Nichtordensfrau überhaupt einen Schleier her?). Jedenfalls: ich möchte eigentlich keine Hochzeitsfeier mit Tischreden und Bischof am Tisch, sondern lieber eine schlichte Weihe in aller Stille. Meint Ihr, das geht?
(Mit den anderen Jungfrauen im Bistum sich in der Beziehung auszutauschen, ist insofern etwas schwierig, als daß im Bistum die letzte Weihe vor ca. 25-30 Jahren stattgefunden haben dürfte). Den Mentor mag ich nun auch nicht solchen Details kommen...

Grüße & danke
R.
Zuletzt geändert von Renata am Montag 7. April 2008, 14:32, insgesamt 1-mal geändert.

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Renata hat geschrieben:(und BTW: ich habe noch :ikb_sadangel: nichts anzuziehen, weder Kleid noch Schleier noch Ring - wo kriege ich als Nichtordensfrau überhaupt einen Schleier her?)
Selber nähen? Würde ich empfehlen, es ist ja ein besonderer Tag. Ansonsten gibt es die bestimmt auch an den selben Stellen zu beziehen wie anderer kirchlicher Bedarf, z.B. Taufkleider.

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