Wo bitteschön geht's hier zum Lieben Gott?

Klöster, Klerus, Laienschaft. Besondere Nachfolge.
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Trinitus
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Wo bitteschön geht's hier zum Lieben Gott?

Beitrag von Trinitus »

Draußen donnert's und der Sturm hat mir gerade eine Fensterscheibe zerdäppert. Nachfolge Christi ist auch nicht immer ein romantischer Spaziergang in einer lauen Sommernacht bei Vollmond.

Es gibt Zeiten, da habe ich dieses wunderschöne Gefühl, Jesus nachfolgen zu wollen, wo immer er mich auch hinführen will, und sei es in den Tod. Ich biete ihm mein Herz, meine Kraft und meinen Verstand an, damit er mich verwandeln möge. Heilig werden, nicht um der eigenen Glorie willen, sondern um seine Liebe in die Welt zu tragen, das ist mein Wunsch.

Manchmal trägt mich dieser Wunsch ein paar Tage, manchmal hält er nur ein kurzes Gebet lang. Und dann ertappe ich mich dabei, wie ich einen Autofahrer ganz fürchterlich anschreie, weil er mir die Vorfahrt genommen hat (womöglich hatte er Vohrfahrt und ich habe ledigliche das entsprechende Schild übersehen. Warum können diese Idioten ihre Schilder auch nicht so anbringen, dass man sie sieht.:sauer:)

Tage vergehen, an denen ich kein anständiges Gebet zustande bringe. Dafür kann ich umso besser die Zeit totschlagen - Zeit, dieses kostbare, unwiederbringliche Geschenk der Liebe Gottes - Lebenszeit, anstatt sie in meinem Herzen dankbar und würdig zu empfangen, trample ich darauf herum, beschmutze sie mit meinen Taten und Gedanken.

Und dabei wollte ich doch Jesus nachfolgen. Diejenigen, denen ich jetzt nachfolge, tragen andere Namen. Ich meine nicht unbedingt den Chef persönlich, aber seine kleinen unscheinbaren und harmlos wirkenden Gefährten. Nein Trinitus ist kein Fall für den Chef, dafür sind seine Versuche Jesus nachzufolgen, viel zu ungefährlich und halbherzig.

Ich nehme an, dass es vielen von Euch nicht anders ergeht. Genau aus diesem Grund frage ich Euch: "Was hilft Euch, umzukehren, wenn Ihr Euch wieder einmal verirrt habt? Habt Ihr Euch damit abgefunden, dass das Leben eben so ist, (umfallen, aufstehen, umfallen und wieder aufstehen ...) oder stellt Ihr fest, dass Ihr ein wenig vorwärts kommt? Verlängern sich bei Euch die Zeiten der Nachfolge und verkürzen sich die Irrwege im Laufe Eures Christseins?

Was tut Ihr, damit die Liebe die Oberhand gewinnt?(auch wenn's draußen donnert!)
"Unruhig ist mein Herz, bis es ruht in dir." Augustinus

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Linus
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Beitrag von Linus »

Schimpfen, mit mir selber: "Komm du Fauler Sack, mach, damit deine Seele gerettet wird." (das war noch die Harmlosvariante, die anderen sind nicht Krfeuzgangstauglich)
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Charitas
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Beitrag von Charitas »

Wie ist überhaupt die weibliche Form von "fauler Sack"? Vielleicht faule Säckin? :shock: Naja egal, ich bevorzuge lieber ein Gebet. Das hilft mir am Besten.

lg Charitas

sofaklecks
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Nachsicht

Beitrag von sofaklecks »

@ Trinitus

1.
Sei etwas nachsichtiger mit dir.

2.
Mach deinem Tag ein Rückgrat. Immer um .... Uhr machst du dasselbe. Überleg's dir, was passt und nimm erst mal nur was Kleines. Wie wär's denn damit, bewusst den Angelus zu beten.

3.
Häng dir irgendwo (an den Kühlschrank?) ein Bild von einem Schweinehund. Er erinnert dich.

4.
Beherzige den Satz von Johannes XXIII: Versuch nicht, alle Probleme deines Lebens an einem Tag zu lösen.

sofaklecks,

Weiser vom Berg

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Höre auf den Weisen vom Berg, Trinitus. Und das meine ich ernst, weil diese Ratschläge richtig sind.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

Paul Heliosch
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Re: Wo bitteschön geht's hier zum Lieben Gott?

Beitrag von Paul Heliosch »

Trinitus hat geschrieben:...
Was tut Ihr, damit die Liebe die Oberhand gewinnt?(auch wenn's draußen donnert!)
...wenn's donnert eile ich z.B. zum Altvater Makarios: "Einmal wanderte der Altvater Makarios mit Brüdern durch Ägypten, und da hörte er, wie ein Kind zu seiner Mutter sprach: "Mama, ein Reicher liebt mich, und ich mag ihn nicht. Und ein Bettler haßt mich, und ich liebe ihn." Als das der Abbas hörte, staunte er. Und die Brüder fragten ihn: "Vater, was ist es mit dem Worte, daß du es so bewundert hast?" Der Greis antwortete ihnen: "Die Wahrheit ist: Unser Herr ist reich und liebt uns, und wir wollen nicht auf ihn hören. Unser Feind aber, der Teufel, ist ein Bettler und haßt uns, und wir lieben seine Unreinheit." ("Weisung der Väter" ISBN 3-7902-1406-X)

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Linus
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Beitrag von Linus »

Charitas hat geschrieben: Naja egal, ich bevorzuge lieber ein Gebet. Das hilft mir am Besten.
Es gab Zeiten, da hab ich das Gebet als Ausflucht zum nichttun benutzt.
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Charitas
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Beitrag von Charitas »

Wie meinst du das, lieber Linus? Wenn man betet, tut man da nichts? :shock:

meggisusi
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Beitrag von meggisusi »

Staunen und danken, daß Er es trotz allem mit mir aushält, auch wenn ich mich nicht zum aushalten finde.

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monsieur moi
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Beitrag von monsieur moi »

meggisusi hat geschrieben:Staunen und danken, daß Er es trotz allem mit mir aushält, auch wenn ich mich nicht zum aushalten finde.
Genau so mache ich es auch.
Und ich versuche nach der abendlichen Komplet noch mal nachzudenken, wo meine Gebete erhört worden sind, wo sich etwas gut gefügt hat. Dafür danke ich noch mal extra.
Wenn ich mich erwische, wie ich mit einigen Mitmenschen ungnädig umgehe, versuche ich mich zusammen zu reißen und mich zur Not auch zu entschuldigen.

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Staunen und danken, daß Er es trotz allem mit mir aushält, auch wenn ich mich nicht zum aushalten finde.
Alles zu seiner Zeit - und vor allem das Handeln nicht vergessen. ;)

Gruß, ad_hoc
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Trinitus
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Re: Nachsicht

Beitrag von Trinitus »

Hallo Sofaklecks!
Der Weise vom Berg hat geschrieben:Sei etwas nachsichtiger mit dir.
Der Rat stimmt mich nachdenklich, aber überzeugt mich nicht vollständig. Was mich immer wieder aus den Gemeinden rausgetrieben hat, war diese Lauheit. Rings um mich herum war keiner der in der Liebe zu Gott entbrannt war. Ich erlebte Gemeinde als einen Kaninchenzüchterverein. Jesus aber ist gekommen um Feuer zu legen. "Keiner taugt für das Reich Gottes, der nicht bereit ist seinen Reichtum, seine Familie, seine Toten hinter sich zu lassen." Das klingt nicht nach Nachsicht.

Sicherlich: Der umsichtige Gärtner düngt und gießt seine Pflanzen. Er zieht nicht an ihnen, damit sie schneller wachsen. Die Pflanze aber sagt nicht: "Ich hab' heute keine Lust zum wachsen." Ich aber sage das schon und (lieber Sofaklecks, bitte hab' Nachsicht mit mir,) das ärgert mich schon.
Der Weise vom Berg hat geschrieben:Mach deinem Tag ein Rückgrat. Immer um .... Uhr machst du dasselbe. Überleg's dir, was passt und nimm erst mal nur was Kleines. Wie wär's denn damit, bewusst den Angelus zu beten.
Ja, sowas in der Art wäre sicherlich gut. Ein bisschen Rückrat, würde nicht schaden. (Ich glaube, dass bei mir kaum die Gefahr einer Ganzkörpersklerose besteht.)

Leider ist mein Tagesablauf alles Andere als geregelt. (Zur klassischen Angeluszeit schlafe ich zumeist. :ikb_angel: ) Da hilft wohl nur ein situatives Rückrat, anstelle des temporalen.
Der Weise vom Berg hat geschrieben:Häng dir irgendwo (an den Kühlschrank?) ein Bild von einem Schweinehund. Er erinnert dich.
Hab' ich bereits. Zwar nicht am Kühlschrank, aber im Badezimmer, direkt über dem Waschbecken. ...
Ach nein das war der Spiegel.
Okay, ich werd's mir überlegen.:hmm:
Der Weise vom Berg hat geschrieben:Beherzige den Satz von Johannes XXIII: Versuch nicht, alle Probleme deines Lebens an einem Tag zu lösen.
Selbst wenn es gelänge - spätestens am darauffolgenden Tag hätte man ein neues Problem - Wohin mit dem Heiligenschein? :ikb_chef: !

trinitus

Koch vom Café
"Unruhig ist mein Herz, bis es ruht in dir." Augustinus

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Sei etwas nachsichtiger mit dir.
Ich antworte allgemein:

Nachsichtig sein mit sich selbst hilft auch, gegenüber anderen nachsichtig zu sein.
Wer sich selbst verzeihen kann, verzeiht auch gerne in er Regel anderen.

Denn. Wer mit sich selbst uneins ist, ist auch mit anderen uneins.
Und die Unruhe, die man in sih selbst trägt, überträgt sich auf andere, so wie sich die innere Ruhe ebenfalls auf andere überträgt.
;)
Gruß, ad_hoc
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incarnata
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Beitrag von incarnata »

Wenn Du Deine Schwachheit erkennst zB. daß Du schon wieder eine Zeit in der Du beten wolltest, vertrödelt hast oder gegen einen Mitmenschen ausfällig geworden bist-dann bring IHM eben Deine Schwachheit und bitte um Hilfe-und nimm Dir vor am nächsten Tag in einem kleinen Punkt Dich zu bessern-aus Liebe zu IHM-eben weil er Dich auch in Deiner Schwachheit annimmt.Und such Dir einen Beichtvater,der es nicht für unnötig hält,wenn Du öfters kommst mit "lässlichen" Sünden.Und mach mal Exercitien zur Weihe an Maria nach Grignon von Montfort:
gibt`s auch als Kassetten von Pater Buob,Hochaltingen.Dann kannst Du der Gottesmutter alles Schöne aber auch alles Unvollkommene in Deiner Seele
zeigen,auf daß Sie daraus ein vollkommenes Geschenk an ihren Sohn macht.
Maria als die Gußform,die es uns erleichtert ein Abbild Christi in Seiner Nachfolge zu werden-besser als es alle menschliche Bilhauerkunst selber könnte-aus dem Gedanken hat auch Johannes Paul II.gelebt.Ich wünsch Dir alles Gute auf Deinem Weg und bete für Dich-tu´s Du auch für mich,die ich auch immer wieder mal solche Probleme habe-obwohl ich doch schon viel älter binl
Und noch eins: Gewöhn Dir ab, über die Lauheit anderer zu urteilen,die Du vielleicht gar nicht genau kennst.Selbstgefällige Frömmigkeit ist das Letzte,was der Herr will-und wir Menschen neigen leider allzuschnell zu raschem Urteil !
Gerade dann wenn bei uns ein Feuer brennt !
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

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incarnata
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Beitrag von incarnata »

Huch ich seh grad,daß ich nur ein knappes Jährchen älter bin! Na dann passen wir ja zusammen ! Koch mir mal nen starken Kaffee: der weckt das Schlafzentrum:
Denn morgen um 7.30 stehen bestimmt schon die ersten Patienten auf der Matte !
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
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Trinitus
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Beitrag von Trinitus »

@incarnata

Vielen Dank für deine ausführlichen Vorschläge.
incarnata hat geschrieben:Wenn Du Deine Schwachheit erkennst zB. daß Du schon wieder eine Zeit in der Du beten wolltest, vertrödelt hast oder gegen einen Mitmenschen ausfällig geworden bist-dann bring IHM eben Deine Schwachheit und bitte um Hilfe-und nimm Dir vor am nächsten Tag in einem kleinen Punkt Dich zu bessern-aus Liebe zu IHM-eben weil er Dich auch in Deiner Schwachheit annimmt.
Das klingt sehr gut. Mich in meiner Schwachheit angenommen zu wissen, und sie IHM zur Verwandlung hinzuhalten, klingt für mich weitaus stimmiger, als nachsichtig mit mir selbst zu sein. (Nachsichtig mit mir selbst zu sein, ist ein wenig, als ob ich mir selbst die Absolution erteilen würde.)
incarnata hat geschrieben:Und such Dir einen Beichtvater,der es nicht für unnötig hält,wenn Du öfters kommst mit "lässlichen" Sünden.
Bin bereits auf der Spur und habe das Gefühl, fast am Ziel zu sein.
incarnata hat geschrieben:Und mach mal Exercitien zur Weihe an Maria nach Grignon von Montfort:
Kenne ich nicht. Muss ich mal googeln.
incarnata hat geschrieben:Dann kannst Du der Gottesmutter alles Schöne aber auch alles Unvollkommene in Deiner Seele
zeigen,auf daß Sie daraus ein vollkommenes Geschenk an ihren Sohn macht.
Maria als die Gußform,die es uns erleichtert ein Abbild Christi in Seiner Nachfolge zu werden-besser als es alle menschliche Bilhauerkunst selber könnte.
Ein schönes Bild. Das werde ich bestimmt verinnerlichen.
incarnata hat geschrieben:Ich wünsch Dir alles Gute auf Deinem Weg und bete für Dich-tu´s Du auch für mich,die ich auch immer wieder mal solche Probleme habe-obwohl ich doch schon viel älter binl
incarnata (mittlerweile 8 Minuten älter) hat geschrieben:Huch ich seh grad,daß ich nur ein knappes Jährchen älter bin!
Naja, was mein Glaubensleben betrifft, bin ich noch blutiger Anfänger und kann deine Hilfe im Gebet sicherlich gut gebrauchen. - Danke
incarnata hat geschrieben:Und noch eins: Gewöhn Dir ab, über die Lauheit anderer zu urteilen,die Du vielleicht gar nicht genau kennst.
Eigentlich hab' ich mir das schon einigermaßen abgewöhnt. Aber ich muss zugeben, dass ich den obigen Satz ziemlich unglücklich verkürzt formuliert habe:
Trinitus hat geschrieben:... diese Lauheit. Rings um mich herum war keiner der in der Liebe zu Gott entbrannt war.
Schöner wäre es gewesen, zu schreiben, dass ich damals niemanden kennengelernt hatte, dessen Liebe zu Gott für mich erkennbar geworden ist. Es ist einfach kein Funke übergesprungen. Das mag aber durchaus an meiner eigenen Blindheit gelegen haben. Aber in dem Augenblick, als ich das schrieb, bin ich wohl wieder in alte Muster zurückgefallen. (gehen Sie sofort in's Gefängnis. Gehen Sie nicht über "Los". Ziehen Sie keine 200,- DM ein!) :sauer:
"Unruhig ist mein Herz, bis es ruht in dir." Augustinus

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Trinitus
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Beitrag von Trinitus »

incarnata hat geschrieben:Koch mir mal nen starken Kaffee: der weckt das Schlafzentrum:
Denn morgen um 7.30 stehen bestimmt schon die ersten Patienten auf der Matte !
Guten Morgen

Nach dem "Coffee to go" kommt jetzt endlich der "Coffee to mail".
Wie soll er denn sein?

Schwarz, klein oder groß

mit Milch,

Zucker

oder gleich ein Ladde Matschiado?

Der gewünschte Kaffee wird Ihnen zur angegebenen Zeit zugemailt.
"Unruhig ist mein Herz, bis es ruht in dir." Augustinus

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incarnata
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Beitrag von incarnata »

Klassisch mit Milch und Zucker.Danke im Vorraus !Jetzt habe ich Mittagspause und
springe zur Abkühlung mal schnell in den heimischen Badesee !
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
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Alberic-Maria
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Beitrag von Alberic-Maria »

"Manchmal trägt mich dieser Wunsch ein paar Tage, manchmal hält er nur ein kurzes Gebet lang. Und dann ertappe ich mich dabei, wie ich einen Autofahrer ganz fürchterlich anschreie, weil er mir die Vorfahrt genommen hat (womöglich hatte er Vohrfahrt und ich habe ledigliche das entsprechende Schild übersehen. Warum können diese Idioten ihre Schilder auch nicht so anbringen, dass man sie sieht.)

Tage vergehen, an denen ich kein anständiges Gebet zustande bringe. Dafür kann ich umso besser die Zeit totschlagen - Zeit, dieses kostbare, unwiederbringliche Geschenk der Liebe Gottes - Lebenszeit, anstatt sie in meinem Herzen dankbar und würdig zu empfangen, trample ich darauf herum, beschmutze sie mit meinen Taten und Gedanken.

Und dabei wollte ich doch Jesus nachfolgen."

Bist du dir sicher, dass du von dir schreibst und nicht von mir???
:hmm:

Denn dies trifft in der Tat genauso auf mich zu.

Einige sehr gute Tipps gab es ja bereits.

Was hilft mir:
Zunächst ein Zitat von Pater Pio
"Wenn wir mit Geduld die Schwächen der anderen ertragen müssen, umso mehr müssen wir uns selbst ertragen.
Bei deinen täglichen Treuebrüchen zeige Demut, Demut und immer wieder Demut.
Wenn Jesus dich dann ganz erniedrigt sieht, wird Er selbst dir die Hand reichen und dich an Sein Herz ziehen."

Und auch ich kann nur den Ratschlag mit dem häufigen Beichten bestätigen. Es ist eben doch etwas anderes, ob ich abends Gewissenserforschung mache oder das Sakrament der Beichte empfange.
Allerdings kann auch ich die Erfahrung bestätigen, dass manche Beichtväter den Eindruck vermitteln, nur "Sünden", die auch im Strafgesetzbuch aufgeführt sind, würden dazu berechtigen, ihre Zeit in Anspruch zu nehmen.
Ich wünsche dir viel Geduld mit dir selbst - und alles andere ist ein Geschenk Gottes.
Auch wenn ich es gern selbst in der Hand hätte, dass ich ab sofort perfekt bin :D

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monsieur moi
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Beitrag von monsieur moi »

Alberic-Maria hat geschrieben: Es ist eben doch etwas anderes, ob ich abends Gewissenserforschung mache oder das Sakrament der Beichte empfange.
Das mit der abendlichen Gewissenserforschung hatte ich ja auch geschrieben, daher nehme ich mir das Recht heraus, darauf zu antworten.
Du hast ja recht, aber um regelmäßig zur Beichte gehen zu können muss ich auch regelmäßige (abendliche) Gewissenserforschung betreiben. Schließlich will ich mir ja im klaren darüber sein, was ich getan habe und warum ich es beichten sollte und was ich besser machen kann.
Ich hatte zwar nur über die abendliche Gewissenserforschung geschrieben, aber dass sich die Beichte folglich daran anschließt, ist selbstverständlich.

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Alberic-Maria hat geschrieben: Allerdings kann auch ich die Erfahrung bestätigen, dass manche Beichtväter den Eindruck vermitteln, nur "Sünden", die auch im Strafgesetzbuch aufgeführt sind, würden dazu berechtigen, ihre Zeit in Anspruch zu nehmen.
Ich wünsche dir viel Geduld mit dir selbst - und alles andere ist ein Geschenk Gottes.
Auch wenn ich es gern selbst in der Hand hätte, dass ich ab sofort perfekt bin :D
Hallo Alberic-Maria, schön Dich mal wieder zu treffen!
Ich habe diese Erfahrung noch nicht gemacht. Man hat bei mir schon mal nachgehakt, ob ich dies als eine Schuld empfinde, ich bin auch schonruppig behandelt worden, ich bin sehr einfühlsam behandelt worden, man hat mich auf jeden Fall immer zu Ende reden lassen und niemals hat man mir die Absolution verweigert, selbst in zwei Fällen, wo ich selbst mit meinem Bekenntnis nicht zufrieden war. [Einmal, weil mir auf einmal nichts mehr einfiel, und beim zweiten mal wegen unvollkommener Reue]
Niemals wurde mir der Eindruck vermittelt, meine Sünden würden nicht ernstgenommen oder ich würde dem Priester die Zeit stehlen.
???

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overkott
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Beitrag von overkott »

Manche Beichtväter geben sich soviel Mühe mit dem Trost, dass das Lauschen beinahe schon ein kleiner Bußakt ist.

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Natürlich, aber das ist nicht das Schlimmste. Wenn man seine Sünden bekannt und zumindest unvollkommen (obwohl vollkommen natürlich viel besser ist) bereut hat und der Priester die Absolution erteilt, dann kann man schon mal darüber hinwegsehen, wenn man zusammengestaucht worden ist.
Manche Priester machen das in der Intention um dem Beichtenden klarzumachen, wie schlimm seine Sünde war, und daß er das nie wieder tun darf. Und vergessen dabei, daß es richtig war, daß der Sünder überhaupt gekommen ist.
???

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overkott
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Beitrag von overkott »

Mir hat auch mal ein Pater erzählt, dass er die Absolution verweigert hat.

Das dürfte aber dem hl. Jean Vianny nicht passiert sein.

Der musste im Beichtstuhl ja sogar Überstunden machen.

Ich glaube, seine Frömmigkeit ist von den Beichtenden als befreiend empfunden worden.

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