Alles rund ums Stundengebet...

Klöster, Klerus, Laienschaft. Besondere Nachfolge.

Stundengebet?

Betet ihr alle Horen des Stundengebets?
10
10%
Betet ihr Laudes und Vesper (evt. Komplet)?
41
39%
Betet ihr gelegentlich einzelne Horen?
32
31%
Habt ihr das Stundengebet noch nicht entdeckt?
21
20%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 104

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spiritus bonus
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Alles rund ums Stundengebet...

Beitrag von spiritus bonus »

Hallo miteinander

Hier soll man sich über das Stundengebet austauschen können, Tipps geben und anderen helfen, dasd Studengebet für sich zu entdecken.

Ich persönlich finde es sehr wertvoll in der Unterstützung zu der Liturgie und bete täglich ausser manchmal die kleinen Horen!
Der Segen Gottes des Allmächtigen komme über Euch!

"Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich."

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Robsch
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Re: Stundengebet

Beitrag von Robsch »

spiritus bonus hat geschrieben:
Hier soll man sich über das Stundengebet austauschen können, Tipps geben und anderen helfen, dasd Studengebet für sich zu entdecken.
Moin, das Stundengebet ist eine sehr wichtige Angelegenheit: Es gliedert den Alltag im Lichte des Ewigen.

Leider schafft es der säkularisierte Alltag immer wieder Lücken in das unaufhörkiche Gebet zu reissen. Dann ist es aber umso besser und schön zu wissen, das andere stellvertretend für mich betend mich begleiten.
Gruß und Dank
Robsch

Edith
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Beitrag von Edith »

Ich bin berufstätig. Alle Horen - keine Chance.

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spiritus bonus
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Beitrag von spiritus bonus »

Ich auch Edith, ich nehme mir die Zeit, weil es mir wichtig ist.

Morgens früher aufstehen, Pausen einsetzen, Mittagszeit, Feierabend, usw.
Der Segen Gottes des Allmächtigen komme über Euch!

"Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich."

Ralf

Beitrag von Ralf »

Zuletzt geändert von Ralf am Samstag 5. Februar 2005, 09:55, insgesamt 1-mal geändert.

Edith
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Beitrag von Edith »

spiritus bonus hat geschrieben:Ich auch Edith, ich nehme mir die Zeit, weil es mir wichtig ist.

Morgens früher aufstehen, Pausen einsetzen, Mittagszeit, Feierabend, usw.
Soso, weil es Dir wichtig ist.

Mein lieber,
ich stehe um 4.30 Uhr auf, weil ich Frühschicht habe.
Das heißt aber nicht, daß ich nach 8 Stunden schon gehen könnte.
Das heißt auch nicht, daß ich Pausen hätte. Gegessen wird am PC... ein Brötchen, wenn man sich morgens eins mitgenommen hat.

Komme ich dann nach ca 10 Stunden zuhause an, noch eben schnell was einkaufen, irgendwas kochen, essen.... - gähhhn, todmüde..... Bett.
Vorher werfe ich mich noch ein paar Minuten auf die Kniebank meiner Hauskapelle - ja, ich habe sowas. Klein, aber genial.

Ich träume von einem Arbeitsplatz, mit ner richtigen Mittgaspause, einer vernünftigen Anafangs- und Schlußzeit.
Als ich so einen ARbeitgeber noch hatte, kam ich auch zu Laudes, Sext, Vesper und Komplet.
Das sind aber immer noch nicht alle Horen.... :x

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spiritus bonus
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Beitrag von spiritus bonus »

Da hast Du selbstverständlich recht, das ist nicht von Vorteil fürs Gebet.

Aber vielleicht gibts einmal eine Aenderung, die Dir das besser ermöglicht.
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suse
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Beitrag von suse »

:?: ähm :?: warum steht diese umfrage unter katholikengespräche??

Edith
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Beitrag von Edith »

spiritus bonus hat geschrieben:Da hast Du selbstverständlich recht, das ist nicht von Vorteil fürs Gebet.

Aber vielleicht gibts einmal eine Aenderung, die Dir das besser ermöglicht.
Ich hoffe es!
Drückt mir mal die Daumen, ich habe eine vielversprechende Bewerbung bei der Münchner Rück laufen......
und sehne mich nach einer geregelten Arbeitszeit mit Mittagspause :D

Frank
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Beitrag von Frank »

Ich bete fast jeden Abend die Komplet und Sonntags gelegentlich die Vesper. für mehr fehlt mir die Zeit und die Energie.

Ich suche nach einem Stundenbuch, das in mein Gotteslob passt. Nachdem ich bei der Suche noch nicht sehr Erfolgreich war, "bastel" ich mir eines. Sehr mühsam. Aber es hat mich dazu gebracht, die Psalmen, die im GL stehen genau durchzulesen und mich mit ihnen zu befassen. Allein wegen dieser meditativen Erfahrung hat es sich rentiert.

Gruß!
Frank

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mr94
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Beitrag von mr94 »

Frank hat geschrieben:Ich bete fast jeden Abend die Komplet und Sonntags gelegentlich die Vesper. für mehr fehlt mir die Zeit und die Energie.
Mit der Komplet habe ich auch angefangen und bete sie eigentlich jetzt jeden Abend. Laudes und Vesper nehme ich mir am Wochenende und an freien Tagen vor, wenn nichts dazwischen kommt.

Seit ein paar Wochen habe ich mir angewöhnt, morgens um halb sieben eine knappe halbe Stunde zu laufen. Falls es mal regnen sollte, werde ich statt dessen die Laudes beten. :wink:

Es ist wie mit dem Laufen: Es bringt mehr Energie als es kostet.

Rechtzeitig zum Advent werde ich mir noch das Kleine Stundenbuch für den Weihnachtsfestkreis zulegen.
Et unam, sanctam, catholicam et apostolicam Ecclesiam.
Confiteor unum baptisma in remissionem peccatorum.
Et expecto resurrectionem mortuorum, et vitam venturi saeculi. Amen.

suse
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Beitrag von suse »

@ stefan -->

nee, hat mich nur gewundert beim ersten stöbern in diesem forum..habs ja grad erst entdeckt :)
es muss nicht woanders stehen - aber stundengebet ist ja in der praxis gerade etwas sehr konfessionsverbindendes.
ich selbst hab lang experimentiert..laudes sext und vesper und komplet...dann laudes und vesper oder komplet..
ich bin eigentlich mit allem gescheitert, weil mein tagesablauf diese art des liturgischen betens nicht zulässt. gescheitert sage ich, weil ich es so empfunden habe. heute bin ich versöhnter mit mir in dieser hinsicht und bete , wie es zu mir und meinem leben passt . bei der arbeit ,in gesprächen - mein betender gang durch den tag ...mit mir entsprechenden (kurzen) morgen-mittag-abend und nachtgebeten.
ich bin umso froher, wenn ich dann in gemeinschaft, wo auch immer, sein kann und in die horen mit einstimmen kann - und glücklich und dankbar für meine schwestern und brüder, die dies gebet aufrechterhalten.
gruss suse

Peter
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Beitrag von Peter »

Ich denke, dass Überforderung eine Gefahr des Geistlichen Lebens ist. Es ist besser, wenig in Treue zu beten, als mit dem bohrenden Gefühl umherzulaufen, sein Pensum nicht zu erfüllen — jedenfalls ist das meine Erfahrung.

Dennoch kommt bei mir oft das Abendlob zu kurz.

Ich freue mich jedenfalls über ermutigende Worte von der heutigen Papstaudienz:

»Liebe Brüder und Schwestern! Das Morgen- und das Abendlob sind zwei wichtige Gebetszeiten im Leben des Christen: Die Kirche verbindet diese ›beiden Angelpunkte des täglichen Stundengebetes‹ mit dem Gedächtnis des Todes und der Auferstehung des Herrn. Er ist die Sonne, die nicht untergeht. Beim Abendgebet danken wir Gott für seine Güte. Wir bitten um Vergebung, damit das Licht der Gnade wieder in uns aufleuchte. Richtet im treuen Vollzug der Tagzeiten eurer Leben auf Christus aus, das Licht der Welt!«

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spiritus bonus
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Beitrag von spiritus bonus »

Das stimmt Peter!

Mir geht es manchmal auch so, dieses Pflichtgefühl, obwohl ich völlig freiwillig bete. In letzter Zeit habe ich dann jeweils daran gedacht, dass ja alle anderen auf der Welt für mich beten, weil ich heute keine Zeit habe. :oops:
Der Segen Gottes des Allmächtigen komme über Euch!

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HeGe
Moderator
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Beitrag von HeGe »

Hallo,

also ich bete regelmäßig morgens und abends das jeweilige Gebet aus dem Heft "Magnificat". Ich denke das ist ein guter Kompromiss zwischen gar keinem Stundengebet und dem "vollen Programm". Außerdem war mir das offizielle Sortiment bis jetzt auch irgendwie etwas zu teuer.

Jedenfalls dauert das jeweilige Gebet bei mir ca. 15 Minuten, wobei ich dann morgens auch noch die jeweilige Schriftlesung des Tages anhänge. Diese 15 Minuten dürften glaube ich für die wenigsten ein Problem sein. Ich halte mich dabei allerdings nicht an die offiziellen Zeiten, sondern bete die beiden Gebete tatsächlich nach dem Aufwachen und vor dem Schlafen, egal um welche Uhrzeit.

Zusätzlich habe ich mir angewöhnt mittags um 12 Uhr das Angelus zu beten, selbst wenn es auch nur still in einem Moment von Konzentration ist, weil ich z.B. in einer Vorlesung sitze und deshalb schlecht vor mich hinmurmeln kann.

HeGe

Peter
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Beitrag von Peter »

spiritus bonus hat geschrieben:Das stimmt Peter!

Mir geht es manchmal auch so, dieses Pflichtgefühl, obwohl ich völlig freiwillig bete. In letzter Zeit habe ich dann jeweils daran gedacht, dass ja alle anderen auf der Welt für mich beten, weil ich heute keine Zeit habe. :oops:
Ich möchte das nur kurz ergänzen; allerdings glaube ich, dass du das auch nicht anders gemeint hast: Das Pflichtgefühl ist natürlich wichtig, im Sinne des festen Vorsatzes, der auch dann einmal trägt, wenn mir nicht danach ist. Es ging mir nur darum, sich nicht mehr aufzuladen als man tragen kann, oder wie es so schön heißt, wie es halt die »Standespflichten zulassen«. In diesem Sinne habe ich irgendwann einmal das Große Stundenbuch verschenkt, schweren Herzens …

Übrigens tausche ich auch gerne einmal einen Psalm gegen eine fortlaufende Palmlesung aus meiner Bibel ein. (Es gibt viele Psalmen, die ich sonst nie beten würde.)

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spiritus bonus
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Beitrag von spiritus bonus »

@Peter

Ich meinte es genau so, wie Du es geschrieben hast!
:D
Der Segen Gottes des Allmächtigen komme über Euch!

"Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich."

Ralf

Das Stundengebet - wie/was/wo

Beitrag von Ralf »

Wer sich fürs Stundengebet interessiert, findet hier eine ausführliche Einführung.

Beispielhaft sind Teile dieses Gebetes (Klischee: das beten die Mönche und Nonnen "den ganzen Tag" übrigens ;) ) im "Gotteslob" unter den Nummern 672-695 angeführt. Die Praxis hält sich aber nicht ans Gotteslob, sondern an das Stundenbuch, das sog. Brevier (gibt's auch in kleiner Ausführung nur mit Laudes, Vesper und Komplet).

Im Stundenbuch wird auch in den Advents/Weihnachts-Ausgaben der genaue Aufbau erklärt.

mal
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Stundengebt

Beitrag von mal »

Das Thema interessiert mich sehr! Schön, dass es im kreuzgang auftaucht.
Für mich ist das Stundengebet = Brevier ein unverzichtbarer Bestandteil des Tages geworden. Bete es schon seit, mmhh, seit 1986, huch, schon fast 20 jahre. Ein intensives Geländer durch den Tag mit einzelnen Schriftstellen oder Psalmversen, die so was wie gute Freunde geworden sind und immer im richtigen Moment aufzutauchen scheinen. Was mich dabei wirklich richtig fuchtig macht, sind Menschen (Priester, Laien, und alle anderen) die es absolvieren, weil man es anscheinend [Punkt]
Was sagt die kreuzgang-Gemeinde ( ;D )dazu??
Pax et Bonum
Ein Heiliger ist ein Mensch im Vollbesitz seiner Menschlichkeit. Thomas Merton

Marlene
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Re: Stundengebt

Beitrag von Marlene »

mal hat geschrieben:Was mich dabei wirklich richtig fuchtig macht, sind Menschen (Priester, Laien, und alle anderen) die es absolvieren, weil man es anscheinend [Punkt]
Was sagt die kreuzgang-Gemeinde ( ;D )dazu??
Pax et Bonum
Hallo, mal :)
Als Oblatin stellt man mir auch gelegentlich die Frage "sag mal, du musst doch Brevier beten", und ich merke, dass ich dann richtig unterschwellig aggressiv werden. Meine Standardantwort ist dann "Müssen muss ich gar nichts, aber frag mich mal, was ich WILL" . Na ja, es kommt manchmal dann zu ganz befruchtenden Gesprächen, in denen ich versuche, zu erklären, wie sehr sich der Blick auf den Alltag wandelt, wenn man ihn immer wieder im Stundengebet, vor allem in den Psalmversen widergespiegelt vorfindet.

mal
Beiträge: 45
Registriert: Mittwoch 29. Oktober 2003, 22:25

Beitrag von mal »

Hallo Marlene,
danke für den Beitrag. Bin ich froh, das es jemand so ähnlich sieht!!
Durch das [Punkt] Stundengebet wird der Alltag gläsern auf IHN hin. UNd das hilft sehr, das Wichtige vom Unwichtigen zu unterscheiden. Und das dürfte wohl in diesen chaotischen Zeiten mehr als anderes not-wendig sein, denke ich.
Pax et Bonum
Ein Heiliger ist ein Mensch im Vollbesitz seiner Menschlichkeit. Thomas Merton

Marlene
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Registriert: Donnerstag 4. Dezember 2003, 15:03

Beitrag von Marlene »

Und was ich auch noch ganz wichtig finde: Man kommt über das Stundengebet auch dann in den Lobpreis und Dank, wenn es einem persönlich so ganz anders ist (jammerig, ängstlich ...).

Dr. Dirk
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Beitrag von Dr. Dirk »

Marlene hat geschrieben:Und was ich auch noch ganz wichtig finde: Man kommt über das Stundengebet auch dann in den Lobpreis und Dank, wenn es einem persönlich so ganz anders ist (jammerig, ängstlich ...).
Ich kann das aus eigener Erfahrung bestätigen. Ich bete jetzt seit etwa 1/2 Jahr das Stundengebet und es hat ganz konkret meine Anfälligkeit für Depressionen und trübe Stimmung, die bis dahin mein geistliches Leben stark beeinträchtigt hat, stark vermindert.

Ich bemühe mich eigentlich schon länger um ein reichhaltiges Gebetsprogramm, aber es war das Stundengebet, das das oben Beschriebene dann letztendlich bewirkt hat.

Gottes Segen,
Dirk
Zuletzt geändert von Dr. Dirk am Samstag 3. April 2004, 17:32, insgesamt 1-mal geändert.

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FranzSales
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Beitrag von FranzSales »

Ich kann das vorstehende nur bestätigen. Seit 2001 bete ich einige Horen.
Am Anfang (in meiner ev.-hochkirchlichen Zeit) habe ich das Ev.-Kath. Brevier der Hochkirchlichen Vereinigung benutzt. Das war sehr kompakt, man brauchte aber eine extra Bibel für die Lesungen, Psalmen etc.

Seit 1 Jahr benutzte ich das "Magnificat" und bin sehr zufrieden.
Auch bei mir ist oft eine depressive Anfälligkeit ein Hindernis für geistliches Leben.
Ich kann auch bestätigen, dass es mir durch die Stundengebete zum erstenmal richtig gelungen ist, ein Gebetsleben aufzubauen.

Es ist schlicht und ergreifend ein Schatz! :)

Und dabei noch so "ökumenisch". Alles im Stundengebet atmet und ist getränkt durch die Heilige Schrift.
"Herr Jesus Christus, wir beten Dich an und benedeien Dich. In Deinem Heiligen Kreuz hast Du die Welt erlöst."

Petra
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Beitrag von Petra »

Gibt es fest vorgeschriebene Zeiten für das Stundengebet außerhalb von Gemeinschaften? Und sind die Zeiten bei den verschiedenen Orden alle gleich?

Dr. Dirk
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Beitrag von Dr. Dirk »

Ich bete das Stundengebet als Privatperson und teile mir die Zeiten deshalb selbst ein, wobei ich natürlich die Laudes morgens, die Vesper abends und die Komplet vor dem Schlafengehen bete - wann genau ist relativ flexibel. Die Lesehore ist bei mir an keine Tageszeit gebunden - die bete ich da, wo sie zeitlich am besten hinpasst.

Ich bin in der glücklichen Situation, dass ich mir meine Zeit (innerhalb eines gewissen Rahmens) selbst einteilen kann (ich bin Chemie-Doktorand an der Uni), darf aber natürlich meine Standespflichten (also meine Doktorarbeit) nicht vernachlässigen.

Petra
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Registriert: Samstag 4. Oktober 2003, 19:30

Beitrag von Petra »

Danke, Dirk. Eigentlich wollte ich nur wissen, ob ich mein tägliches Laudes-Gebet zeitgleich mit UK, Portugal ect. oder mit den Geschwistern auf den Azoren halte. Bei Klosteraufenthalten war es nämlich immer um 6 Uhr, da dachte ich, das ist vorgeschrieben. Vor einigen Monaten kam via Internetrecherche 5Uhr und da halt's mich halt mal interessiert.... ;)

florian3
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Beitrag von florian3 »

Hallo Leute, habe mir kürzlich das "Kleine Stundenbuch" für die Fasten-und Osterzeit zugelegt und habe ein paar Fragen:

- Was bedeuten die Zeichen, die sich im text immer wieder finden (Sternchen, rotes "A" und so weiter)?

- kann man das Stundengebet überall ausüben?

- Was ist mit den Sachen im Anhang, was bedeutet Lesehore?

Hoffentlich sind es keine blöden Fragen. ;D In einem anderen Teil des "kleinen Stundenbuches" findet sich ja angeblich eine Einführung, aber die habe ich noch nicht.

Frohe und gesegnete Ostern.

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Welche Bezeichung ist eueres Erachtens am besten?

- "Brevier" wird heute kaum noch verstanden und wird der Sache meines Erachtens nicht gerecht.
- "Stundengebet" ist auch nicht zutreffend, weil es den Anschein erweckt, es handele sich um ein Gebet, was zu jeder vollen Stunde verrichtet wird.
- "Tagzeitenliturgie" ist irreführend, da sich Teile des Gebets auch in der Nacht verrichtet werden.
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

Lucia

Beitrag von Lucia »

Brevier oder Stundengebet - das wissen die Leute wenigstens, was gemeint ist. Und wer jemals Guareschi las (Don Camillo), weiß auch, was Brevier ist.

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

"Brevier" (lat. breviarium) bezeichnete ja ursprünglich eine listenartige Zusammenfassung, auch ein Verzeichnis von Textanfängen. Seit dem Hochmittelalter wird der Name zunehmend reserviert für das liturgische Buch zur Feier des Stundengebets (horae canonicae). Von daher weckt der Ausdruck die Vorstellung von einem klerikalen Standesgebetsbuch zum exklusiven Gebrauch von Priestern und Klosterleuten. Der Namen "Brevier" sagt nichts über den Inhalt und die Art des durch dieses liturgische Buch geordneten Gottesdienstes. Für mich ist der Ausdruck "Brevier" nichtssagend und irreführend.

Vat. II nennt das Stundengebet, dem benediktinischen Sprachgebrauch folgend, "officium divinum" - wobei Benedikt auch von "Opus Dei" sprach. Das ist insofern wiederum jedoch einseitig, weil der Begriff zu unspezifisch ist und zudem zu wenig die katabatische Dimension betont. Es ist nicht nur ein Werk Gottes. "Herr, öffne MEINE Lippen", beten wir zu Beginn.

Die Franzosen sprechen heute von "Liturgie des heures" (liturgia horarum / Stundenliturgie). Im deutschen Sprachgebrauch setzt sich aber immer mehr der Begriff "Tagzeitenliturgie" durch. Auch in der neuen Ausgabe des LThK (Lexikon für Theologie und Kirche) wird die Sache unter dem Stichwort "Tagzeitenliturgie" (Band 9) behandelt.
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

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