Säkularinstitute

Klöster, Klerus, Laienschaft. Besondere Nachfolge.
Stefan

Säkularinstitute

Beitrag von Stefan »

Vor kurzem bin ich beim Stöbern meiner alten Lehrbriefe auf folgenden Text gestoßen, den ich nicht vorenthalten will:
Theologie im Fernkurs hat geschrieben:Bei den heutigen Säkularinstituten, die nicht als Ordensinstitute gelten, handelt es sich um Priester- oder Laiengemeinschaften von Frauen und Männern wie auch um gemischte Institute, denen auch Priester angehören. Wer zu einem Säkularinstitut gehört, wirkt apostolisch in der Welt (in seinem Beruf), ohne eine besondere Lebensform anzunehmen.

Die Anfänge der heutigen Säkularinstitute liegen viele Jahrhunderte zurück. Um die weibliche Jugend zu erziehen, wollte Angela Merici (1474-1540) in der Welt bleiben; doch ihr Anliegen scheiterte, als sie von der Kirche zu einem gemeinsamen Leben im Kloster verpflichtet wurde. Erst zur Zeit der Französischen Revolution, 1790, wurde es möglich, daß P. de Cloriviere (1735-1820) Gemeinschaften für Priester und Frauen gründen konnte.

Die Institute, die diözesan wie auch überdiözesan wirken, bedürfen bei ihrer Gründung der Approbation (Billigung) durch die Hierarchie; in der Regel sind sie bischöflichen Rechts, aber es gibt auch solche päpstlichen Rechts. Nach mehrjähriger Probezeit verpflichtet sich das Mitglied eines Säkularinstituts in der „Weihe" durch ein Gelübde oder durch einen Eid oder ein Versprechen.

Leben nach den evangelischen Räten

1. Die Kleriker und Laien der einzelnen Säkularinstitute führen ein Leben nach den evangelischen Räten, sind aber keine Ordensleute und verlieren ihren Status als Kleriker oder Laie nicht. Papst Pius XII. errichtete 1947 die Säkularinstitute als eigenen Stand neben den Orden und Gesellschaften gemeinsamen Lebens.
(Konstitution "Provida Mater Ecclesia" vom 2.2.1947

Das 2. Vatikanische Konzil gibt eine genauere Bestimmung der Institute: „Obwohl die Weltinstitute keine Ordensgemeinschaften sind, erfordern sie dennoch eine wahre und vollkommene, von der Kirche gutgeheißene Verpflichtung zu einem Leben nach den evangelischen Räten in der Welt. Diese Verpflichtung verleiht den in der Welt lebenden Männern und Frauen, Laien und Klerikern, eine Weihe."


Wirken in der Welt

2. Die „geweihte Weltlichkeit" der Kleriker und Laien in einem Säkularinstitut bedeutet also für ihre Mitglieder, daß sie in ihrem Leben auf ganz besondere Weise in der Welt wirken. Folgende Kennzeichen sind dafür charakteristisch:
- Das Leben in einem Säkularinstitut stellt eine vollständige Lebensweihe dar.
- Die Mitglieder leben nicht ordensgemäß, sie übernehmen also nicht die Zeichen einer Trennung von der Welt (Ordenskleid, Kloster, gemeinsames Leben).
- Die eigene Hingabe an Gott und an die Menschen vollzieht sich „in der Welt und mit den Mitteln der Welt".
Die Mitglieder des Säkularinstituts wollen die Welt, in der sie arbeiten, „besonders von innen heraus" heiligen. Sie sind zwar an eine konkrete Gemeinschaft gebunden, führen aber kein Gemeinschaftsleben. Ähnliche Anliegen haben die Katholische Aktion und die neuen geistlichen Bewegungen.
Falls jemand Erfahrungen mit den Säkularinstituten hat, eines vorstellen möchte oder Informationen hat, so können diese in diesem Thread eingestellt werden. Natürlich kann auch einfach so darüber diskutiert werden.

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Junia
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Beitrag von Junia »

Hier eine Gemeinschaft, in der ich selber acht Jahre war:

http://www.kamillianer.at/kamschw/kamschw.htm

Entstanden ist die Gemeinschaft Anfang der 80iger Jahre durch einige in der Pflege und Betreuung von Kranken und Menschen mit Behinderung stehenden Laien, die sich bei Seminaren der CE kennenlernten.

In Deutschland gibt es sie im Bistum Essen, ansonsten zur Zeit nur in Österreich und Brasilen.

Weiters kenne ich als Säkularinstitut noch die ACR "Ancilla Christi Regis" ....

junia
Auch die Schnecke gelangte in die Arche Noah.

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