Deine Beiträge in diesem Strang habe ich alle genau genug gelesen. Ich halte nur eben nicht so viel von der Idee Klöster zu besuchen um zu einer besseren Einschätzung des Priesteramts und der eigenen Berufung dazu zu kommen. Wenn ich wissen will wie das so ist ein ganz normaler Bäcker zu sein, und ob das für mich was wäre, dann schau ich weder beim Metzger noch bei der Pâtisserie vorbei, sondern bei einem normalen Bäcker. Und so viel ich davon halte, gerade auch für Laien, in einem Kloster "aufzutanken" bzgl. Gott für den Alltag: ich halte es nicht für sinnvoll sich zum Zweck der Wahl einer Berufung fürs Leben erstmal in außerordentliche Umstände zu begeben. Denn es soll dann ja über Jahrzehnte unter ordentlichen Umständen halten...
Abgesehen davon läuft es für mich schlicht falsch, wenn es von vorneherein an der Motivation statt an der Information mangelt. Das man sich vor einem Beruf(ungs)einstieg gut informieren sollte, und daß das dann eventuell die eigene Perspektive ändert, das ist klar. Aber wenn man sich erstmal selber mit viel Anstrengung und Tandaradei zu etwas motivieren muß, dann sollte man erstmal andere Optionen anschauen, wo das nicht der Fall ist.
Ein Gedanke vielleicht noch: ich denke Berufswünsche und Berufungen, und auch spätere Entscheidungen zur "Karriere", sind oft nicht so präzise wie wir das gerne hätten. Bei den meisten Leuten sind es eher ganze Berufsfelder die gut passen, oder noch komplizierter können es bestimmte Tätigkeiten oder Dinge sein die man quer durch ganz verschiedene Berufe finden kann. Man sollte es darum nicht übertreiben mit der Genauigkeit mit der irgendetwas passen muß, bevor man sich entscheidet. Ansonsten kann man leicht in einer Paralyse durch Analyse enden.