Auch vergleichsweise passend zum Thema:
"Warum nicht jede ins Kloster darf
Die Priorin und Novizenmeisterin Eva-Maria Kreimeyer glaubt fest an die Zukunft ihres Ordens: Seit 30 Jahren lebt sie im Kloster – und erkennt schnell, wer es mit dem Ordensleben ernst meint und wer nicht."
Quelle:
http://www.katholisch.de/aktuelles/aktu ... oster-darf
SIMONBLN hat geschrieben: ↑Samstag 11. März 2017, 00:20
Einerseits finde ich das Angebot sehr sinnvoll und hilft sicherlich bei der Auswahl der möglichen Kandidaten, sowie zur Selbstreflexion.
Andererseits: Ich verstehe das nicht ganz. Heutzutage sollen alle hochgebildete, gut bürgerliche, management- orientierte Akademiker sein ohne Makel? Dabei bestand doch grade wenn man sich das NT anschaut die Jüngerschaft ganz besonders aus in der Mehrheitsgesellschaft eher gescheiterten Menschen.
Da frage ich mich wirklich wo die Reise mit der Kirche hingehen soll...
Grundsätzlich glaube ich, dass es Gemeinschaften gibt, die auch Menschen aufnehmen, die nach den "klassischen" Kriterien weniger leistungsfähig sind.
Doch auch mit Blick auf die Altersstruktur von Ordensgemeinschaften und dass ein Eintritt in eine Gemeinschaft auch heißen kann, dass man unter Umständen zehn Jahre später im Prinzip ein Altenheim leiten muss, erklärt, warum Managementfähigkeiten durchaus gefragt sind.
Und zur Frage von SIMONBLN passt auch eine Passage aus dem oben genannten Interview:
"Manche wollen eintreten, weil sie denken, das Leben im Kloster sei wie ein langer Urlaub. Aber ohne Arbeit und Mühen geht es nicht. Andere denken auch, das Kloster sei eine gute Altersvorsoge. Aber wir sind kein Altenheim. Manche wollen sich auch aus ihrem Leben stehlen und flüchten vor der Verantwortung da draußen. Sie verstehen das Kloster als behüteten Ort, der ihnen Sicherheit und Schutz gibt. Aber das ist keine gesunde Motivation für einen Eintritt ins Kloster. Einmal war eine junge Frau bei uns, die eindeutig einen Familienersatz in der Klosterfamilie suchte. Sie hatte schlechte Erfahrungen mit ihrer Familie gemacht und ging total bei uns auf. Die geistlichen Dinge interessierten sie wenig. Wenn aber die Freude am Gebet fehlt, kann man nicht in ein kontemplatives Kloster eintreten."
Manchmal träume ich davon, dass es geistliche Gemeinschaften gibt, wo sich Leute anschließen können, die Heimat, Ersatzfamilie oder ähnliches suchen. Damit sie so "aufgehen" können, wie in dem Interview geschildert. Und das wäre für mich ein durchaus zeitgemäßes Postulat einer aktiven Gemeinschaft.
Am Rande bemerkt: Habe nur ich Rechenprobleme?
"Obwohl immer mehr Klöster schließen, glaubt Eva-Maria Kreimeyer (
48) fest an die Zukunft ihres Ordens. [...] Bereits mit
19 Jahren ist sie ins Kloster eingetreten und lebt dort seit
30 Jahren."
19 + 30 = 48