Frauenklöster ohne tägliches hl. Messopfer

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Athanasius0570
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Re: Frauenklöster ohne tägliches hl. Messopfer

Beitrag von Athanasius0570 »

Siard hat geschrieben:
kreuzzeichen hat geschrieben:Das Beispiel der "frommen Frauen" mach deutlich, wohin der "Übergang" von der sonntäglichen Eucharistie zur täglichen Eucharistiefeier letztendlich führt. Wir haben auf diese Weise eine bestimmte Haltung zur Feier und zum Empfang der hl. Eucharistie entwickelt und gepflegt. In unserer Diskussion wurde ja auch ausgeführt, dass die Kirche den Ordensleuten eine tägliche Eucharistie gar per Kirchenrecht nahe bringt. Nun sinkt die Zahl der Priester und auf einmal ist alles, was lange wichtig war nicht mehr so wichtig und dieser Paradigmenwechsel trifft gerade die, die der Kirche viele Jahre lang eng und treu gefolgt sind.
Es wird der tägliche Besuch einer Messe dringend empfohlen, nicht der tägliche Empfang der Kommunion. Aber das dies nicht das Selbe ist, gerät wohl zunehmend in Vergessenheit.
Du meinst, das "möglichst täglich" bezieht sich nur auf die Messfeier? Nicht auch auf Kommunionempfang und Anbetung??
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Siard
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Re: Frauenklöster ohne tägliches hl. Messopfer

Beitrag von Siard »

Athanasius0570 hat geschrieben:Du meinst, das "möglichst täglich" bezieht sich nur auf die Messfeier? Nicht auch auf Kommunionempfang und Anbetung??
Das Zentrum ist die Meßfeier, in welcher die Kommunion ebenfalls empfohlen ist, jedoch ist ein Kommunionempfang ohne Feier der Messe – jedenfalls als eine Art Normalzustand – durchaus nicht unproblematisch. Über Anbetung habe ich nichts gesagt – ich sehe da auch kein Problem, im Gegenteil, tägliche Anbetung halte ich für wenigstens sinnvoll.

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kreuzzeichen
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Re: Frauenklöster ohne tägliches hl. Messopfer

Beitrag von kreuzzeichen »

Nur mal so: "Die sakramentale Kommunion innerhalb der Messe stellt die volle Teilnahme an der heiligen Eucharistie dar. Vom Zeichen her wird diese um so deutlicher, wenn die Gläubigen nach der Kommunion des Priesters aus derselben Opferfeier den Herrenleib entgegennehmen. Darum soll frisch bereitetes Brot gewöhnlich in jeder eucharistischen Feier für die Gläubigen konsekriert werden. Die Gläubigen sollen dazu angehalten werden, innerhalb der Eucharistiefeier zu kommunizieren." - zitiert aus: Kommunionspendung und Eucharistieverehrung außerhalb der Messe.
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kreuzzeichen
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Re: Frauenklöster ohne tägliches hl. Messopfer

Beitrag von kreuzzeichen »

Ich denke, darauf sollte man sich unbedingt einigen: Ein Kommunionempfang als Normalzustand ohne Feier der Messe ist nicht unproblematisch. Ohne den direkten Bezug zur Eucharistiefeier entsteht hier etwas, was nicht mehr stimmig ist. Bei den Schwestern in Fahr sehe ich das nicht problematisch. Auch nicht in Gemeinden, wo ab und an - weil kein Priester zur Verfügung steht - eine Kommunionfeier gehalten wird. In der DDR gab es die Situation, dass die Eucharistie aus der zentralen Kirche in die Seelsorgstationen getragen wurde. Hier kamen (oft im Geheimen) die Gemeinden zusammen um eine Kommunionfeier zu halten. Die Kommunion überbrachte dabei jemand, der an der Eucharistie in der Hauptkirche teilgenommen hatte. So hat man mir die seelsorgliche Situation in Rostock beschrieben.

Nur was geschieht, wenn die Zahl der Priester noch weiter sinkt. Was tun wir, wenn in 20 oder 30 Jahren lang nicht mehr in jeder Stadt, nicht einmal in erreichbarer Nähe noch Eucharistie gefeiert werden kann? Kann es auf Dauer sinnvoll sein, dass die Gemeinde ohne Kommunionempfang bleibt und am Sonntag zum reinen Wortgottesdienst zusammenkommt, vielleicht noch zur Anbetung? Übergangsweise halte ich Kommunionfeiern noch für angemessen, aber nur solange sie die Ausnahme bleiben.
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taddeo
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Re: Frauenklöster ohne tägliches hl. Messopfer

Beitrag von taddeo »

kreuzzeichen hat geschrieben:In der DDR gab es die Situation, dass die Eucharistie aus der zentralen Kirche in die Seelsorgstationen getragen wurde. Hier kamen (oft im Geheimen) die Gemeinden zusammen um eine Kommunionfeier zu halten. Die Kommunion überbrachte dabei jemand, der an der Eucharistie in der Hauptkirche teilgenommen hatte. So hat man mir die seelsorgliche Situation in Rostock beschrieben.
Das ist exakt die Praxis, die in der Stadt Rom in den frühen Jahrhunderten üblich war: Der Bischof (Papst) feierte die Messe, und gegen Ende wurden direkt aus dieser Messe Priester bzw. Diakone in die Pfarreien entsandt, wo gleichzeitig "Wortgottesdienste" stattfanden und dann die Kommunion aus der Bischofsmesse gespendet wurde.

Kilianus
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Re: Frauenklöster ohne tägliches hl. Messopfer

Beitrag von Kilianus »

Sicher? Du spielst hier doch sicherlich auf den Hintergrund des Fermentum an. Das allerdings ist mir in der Literatur (bei Jungmann hab ich grad noch mal nachgeschlagen) nur in dem Sinn untergekommen, daß es aus der Papstmesse in die priesterlichen Messen geschickt wurde, nicht aber in Wortgottesdienste. Zumal ich mir das auch von der praktischen Seite her nur schwer vorstellen kann.

Schon die Brechung des Brotes für die in der Papstmesse selbst versammelten Gläubigen hat eine Menge Zeit (und Personal) in Anspruch genommen. Wie hätte das funktionieren sollen, wenn zugleich auch noch für die stadtrömischen Pfarreien nicht nur Partikel, sondern die komplette Kommunion der Gläubigen abgezweigt worden wäre?

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taddeo
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Re: Frauenklöster ohne tägliches hl. Messopfer

Beitrag von taddeo »

Kilianus hat geschrieben:Sicher? Du spielst hier doch sicherlich auf den Hintergrund des Fermentum an. Das allerdings ist mir in der Literatur (bei Jungmann hab ich grad noch mal nachgeschlagen) nur in dem Sinn untergekommen, daß es aus der Papstmesse in die priesterlichen Messen geschickt wurde, nicht aber in Wortgottesdienste. Zumal ich mir das auch von der praktischen Seite her nur schwer vorstellen kann.

Schon die Brechung des Brotes für die in der Papstmesse selbst versammelten Gläubigen hat eine Menge Zeit (und Personal) in Anspruch genommen. Wie hätte das funktionieren sollen, wenn zugleich auch noch für die stadtrömischen Pfarreien nicht nur Partikel, sondern die komplette Kommunion der Gläubigen abgezweigt worden wäre?
Sorry, Details dazu hab ich jetzt weder im Hirn noch in der Bibliothek auf Anhieb griffbereit. Kann gut sein, daß Du es besser darstellst.

Kilianus
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Re: Frauenklöster ohne tägliches hl. Messopfer

Beitrag von Kilianus »

Die zu korrigieren ist mir eine Ehre.

Von Dir korrigiert zu werden wäre es mir ebenso.

Ecce Homo
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Re: Frauenklöster ohne tägliches hl. Messopfer

Beitrag von Ecce Homo »

Habe eben mal in meinem Lieblingsorden gesucht - und bei den Redemptoristinnen gefunden, dass auch da regelmäßig Montags messfrei ist... http://www.kloster-lauterach.at/gottesdienste.html
*traurig*
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Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

gc-148
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Re: Frauenklöster ohne tägliches hl. Messopfer

Beitrag von gc-148 »

Deinen Grund der Traurigkeit verstehe ich nicht ...

die Schwestern könnten traurig sein, wenn sie es wollten aber nicht organisiert bekämen.
Aber du als Außenstehender ....?

Ecce Homo
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Re: Frauenklöster ohne tägliches hl. Messopfer

Beitrag von Ecce Homo »

gc-148 hat geschrieben:Deinen Grund der Traurigkeit verstehe ich nicht ...

die Schwestern könnten traurig sein, wenn sie es wollten aber nicht organisiert bekämen.
Aber du als Außenstehender ....?
Ich fühle so von Herzen mit - und darum bin ich traurig.
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Senensis
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Re: Frauenklöster ohne tägliches hl. Messopfer

Beitrag von Senensis »

Kann ich verstehen, Ecce!
et nos credidimus caritati

Komtur
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Re: Frauenklöster ohne tägliches hl. Messopfer

Beitrag von Komtur »

kreuzzeichen hat geschrieben:Nur was geschieht, wenn die Zahl der Priester noch weiter sinkt. Was tun wir, wenn in 20 oder 30 Jahren lang nicht mehr in jeder Stadt, nicht einmal in erreichbarer Nähe noch Eucharistie gefeiert werden kann?
Verzeihung, aber diese Art von Fragestellung halte ich für grotesk. Du willst heute schon den Mangel der Zukunft verwalten, anstatt diesen Mangel abzuwenden. Die Neupriester die in 30 Jahren geweiht werden, sind heute entweder noch nicht einmal geboren. Oder aber, sie sind geboren und erhalten/erkennen ihre Berufung erst in soundsoviel Jahren.

Wenn sich die Jugend also endlich von den Zeitgeistlügen über Unzucht und Konkubinat angewidert abwendet und dem befreienden Traualtar zuwendet, wenn die Eheleute sich im Laufe dieses (oder des nächsten) Jahres bekehren und endlich aufhören sich von der Pharmaindustrie ins Schlafzimmer hineinregieren zu lassen (oder gar von der Abtreibungsindustrie), und wenn wir aufhören über die schreckliche vor uns liegende priesterlose Zeit zu jammern, sondern es den Menschen von Ninive gleichtun, dann haben wir in 30 Jahren eine Neupriesterschwemme. Dann stellt sich die Frage, wie wir denn all die vielen Priester ernähren, kleiden...

Tja, aber da müßten wir eben Buße tun, Opfer bringen (nicht nur belanglose Pseudoöpferchen) und beten bis die Schwarte kracht. Aber: Ist uns das Hl. Messopfer tatsächlich so wichtig?

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kreuzzeichen
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Re: Frauenklöster ohne tägliches hl. Messopfer

Beitrag von kreuzzeichen »

Na, wenn es dann weniger "grotesk" ist: Was tun wir wenn in 10 Jahren noch viel weniger Priester im aktiven Dienst stehen als heute, wenn lange nicht mehr in jeder Stadt oder in bequem erreichbarer Nähe eine Messe stattfindet? Wie gehen wir mit dieser Situation um? Auf welche Weise erhalten wir zumindest gemeinschaftliches Gebetsleben und eine gewisse Sonntagskultur?
"Für jedes Problem gibt es eine einfache Lösung – klar, einleuchtend und falsch." (Henry Louis Mencken)

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Protasius
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Re: Frauenklöster ohne tägliches hl. Messopfer

Beitrag von Protasius »

Eine Möglichkeit wäre vielleicht, daß in den Gemeinden wieder das Stundengebet gefeiert wird und man gemeinsam die Vesper singt oder meinetwegen eine Andacht gefeiert wird. Das kann man ohne Priester und es erhält das Sonntagsleben; ein Diakon kann mW die Vesper sogar feierlich mit Weihrauch feiern (die scheint es ja überall außer bei mir zu geben).

Das löst allerdings nicht das Problem mit der Sonntagspflicht. Fahrgemeinschaften zu weiter entfernt gelegenen Meßorten sind nur begrenzt eine Möglichkeit, sowohl zeitmäßig als auch durch begrenzten Platz in Kraftfahrzeugen. Allerdings ist man in einem solchen Fall wohl wegen physischer Unmöglichkeit von der Sonntagspflicht entbunden.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Athanasius0570
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Re: Frauenklöster ohne tägliches hl. Messopfer

Beitrag von Athanasius0570 »

kreuzzeichen hat geschrieben:Na, wenn es dann weniger "grotesk" ist: Was tun wir wenn in 10 Jahren noch viel weniger Priester im aktiven Dienst stehen als heute, wenn lange nicht mehr in jeder Stadt oder in bequem erreichbarer Nähe eine Messe stattfindet? Wie gehen wir mit dieser Situation um? Auf welche Weise erhalten wir zumindest gemeinschaftliches Gebetsleben und eine gewisse Sonntagskultur?
Es geht bei der Frage der Eucharistie weder um ein gemeinschaftliches Gebetsleben, noch um eine gewisse Sonntagskultur.
Beides ist ohne Frage auch wichtig, aber dafür brauchen wir weder heute noch in 10 oder 30 Jahren Priester. Dafür bräuchten wir Gemeinden, die diesen Titel zu Recht tragen und nicht in erster Linie amtliche Strukturen darstellen, sondern Orte wo der Glaube wirklich gelebt wird (und auch das wieder nicht in erster Linie in der Kirche, sondern überall!).
DANN hätten wir aber sicher auch bald wieder eine Anzahl von Berufungen, so dass diese Gemeinden von Priestern als Seelsorger geleitet werden könnten.
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Komtur
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Re: Frauenklöster ohne tägliches hl. Messopfer

Beitrag von Komtur »

Auch wenn es eher bzgl. Frauenklöster offtopic wird...
(Und obedrein nicht allein die Hl. Messe, sondern auch die Hl. Beichte betrifft.)

Erstmal volle Zustimmung zu Protasius und Athanasius0570. Denn natürlich könnte es auch heute schon mehr Priesterberufungen geben. Es werden aber auch etliche Berufungen innerkirchlich wieder zerstört.

Dann meine ich es durchaus ernst, mit der Überwindung der Kultur des Todes auch bei katholischen Paaren. Denn viele derer die uns heute als Priester fehlen, wurden verhütet oder abgetrieben. Das jetzt die Bischöfe ihren Teil dazu beitragen und die Königsteiner Verwirrung zurücknehmen, wage ich schon nicht mehr zu hoffen. Man muss sie halt als überholt und damit überlebt und überwunden ansehen.

Und kreuzzeichen hat natürlich auch recht sich zu fragen, wie man zu einer Sonntagsmesse kommen soll, wenn uns die Bischöfe in die Situation versetzen, uns heute schon an die für die Zukunft herbei geredete priesterlose Zeit zu gewöhnen.

Dazu müßte aber erstmal das eigentliche katholische Priesterbild wieder (an)erkannt und vorgelebt werden. Denn das kaum einer Bugnini-Showmaster werden möchte ist verständlich.

Also ich selbst bin es seit langem gewohnt mit dem Auto zur Hl. Messe zu fahren. Oft geht es woanders hin - eine halbe Stunde Autofahrt finde ich dabei normal. Manchmal auch mit dem Fahrrad, wenn es nur die vier km in die Heimatpfarrei sind. Einmal war so ein Wintereinbruch, da ging das nur zu Fuss. Unsere Vorfahren in ländlichen Gegenden hatten oft locker das Doppelte, also 8km und mehr pro Richtung, und keine andere Chance als zu Fuss. Und doch waren sie treu.

Das Schlüsselwort scheint mir hier zu sein
kreuzzeichen hat geschrieben:... bequem ...
Viele Katholiken sind nicht gewillt, zu einer anderen Kirche zu gehen/fahren, als zu ihrer Pfarrkirche. Es sei denn, die andere wäre näher dran. Nein, Bequemlichkeit und Katholischsein schließen sich eher aus, als das sie kompatibel wären.

Dazu aus meiner Erinnerung eine Anekdote, die ich meine in dem Buch "Und die Krebse pfeifen doch" vom Mainzer Dompfarrer G. Becker gelesen zu haben. (Über seine Zeit in der Ex-UdSSR)
Da war eine alte Frau jeden Tag in der Hl. Messe. Und dann irgendwann nicht mehr täglich. Als sie angesprochen wurde, erklärte sie, die Bahnverbindung (Umsteigen) sei jetzt schlechter geworden. Sie fuhr jeden Tag insgesamt mehrere Stunden hin und zurück. So sehr war ihre Sehnsucht nach der Hl. Messe während der Sowjetzeit gewesen. Und jetzt wo es möglich geworden war...

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Maurus
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Re: Frauenklöster ohne tägliches hl. Messopfer

Beitrag von Maurus »

Komtur hat geschrieben:Auch wenn es eher bzgl. Frauenklöster offtopic wird...
(Und obedrein nicht allein die Hl. Messe, sondern auch die Hl. Beichte betrifft.)

Erstmal volle Zustimmung zu Protasius und Athanasius0570. Denn natürlich könnte es auch heute schon mehr Priesterberufungen geben. Es werden aber auch etliche Berufungen innerkirchlich wieder zerstört.
Das kann man so sehen, allerdings muss man auch etwas einsehen: Es ist die Kirche, die sich aussuchen kann, wen sie als Priester haben will. Das Wort "Berufung" umfasst zweierlei: Die äußere und die innere Berufung. Die äußere Berufung ist die Zulassung zur Weihe durch den zuständigen Oberen - vorher hat niemand Anrecht auf die Weihe, und wenn seine innere Berufung noch so stark ist. Der kirchliche Obere schließlich bemisst das Vorliegen einer äußeren Berufung auch an Eignungskriterien.
Komtur hat geschrieben:Dann meine ich es durchaus ernst, mit der Überwindung der Kultur des Todes auch bei katholischen Paaren. Denn viele derer die uns heute als Priester fehlen, wurden verhütet oder abgetrieben. Das jetzt die Bischöfe ihren Teil dazu beitragen und die Königsteiner Verwirrung zurücknehmen, wage ich schon nicht mehr zu hoffen. Man muss sie halt als überholt und damit überlebt und überwunden ansehen.
Das sind nun aber zwei Einzelthemen, die kräftig zusammen gerührt wurden. Woher der Optimismus stammt, dass die Königssteiner Erklärung als überwunden gilt, kann ich mir nicht recht erklären. Außer natürlich der Tatsache, dass sich gefühlt 95% der Katholiken für diese Erklärung nicht interessieren - nicht weil sie sie für falsch halten, sondern weil es ihnen ohnehin egal ist, was die Kirche dazu sagt. Sei es nun der Papst oder die DBK.
Komtur hat geschrieben:Dazu müßte aber erstmal das eigentliche katholische Priesterbild wieder (an)erkannt und vorgelebt werden.
In der Tat. Damit scheint sich die Kirche allerdings schwer zu tun. Aus der Angst, für klerikal gehalten zu werden, ist allmählich das Gegenteil geschehen. Bischöfe dürfen sich da nicht wundern, wenn sie gefragt werden, wozu es überhaupt noch eines Klerikerstandes bedarf. Denn dessen Relevanz wird ja ständig kleingeredet.
Komtur hat geschrieben:Denn das kaum einer Bugnini-Showmaster werden möchte ist verständlich.
Ach, Unsinn. Mit der Liturgiefrage hat das wenig zu tun. Seit 2007 ist es simpel, sich eine altrituelle Gemeinschaft zu suchen. Deren Zahlen sind zwar beachtlich, aber aufs Ganze gesehen doch eher marginal. Die Probleme liegen ganz woanders. Wer will Priester werden, wenn einige Ausbilder erklären, dass man da dann der Teamseelsorger fürs Pastoralteam ohne wirklichen Außenkontakt ist? Wer will Priester werden, wenn offizielle Stellen Zweifel daran aufkommen lassen, dass es für die grundlegenden kirchlichen Vollzüge wie etwa die Eucharistiefeier eines Priesters bedarf? Welcher Stellenwert wird dem Priester in der Gemeinde eingeräumt? Wird er integriert oder ist er der Automat, der sonntags ein paar salbungsvolle Worte reden darf und dann vergessen wird? Wie vorbildhaft und begeisternd ist das Zeugnis der Priester, die potentielle Kandidaten selbst kennengelernt haben. Etc. pp.

Komtur hat geschrieben:Das Schlüsselwort scheint mir hier zu sein
kreuzzeichen hat geschrieben:... bequem ...
Viele Katholiken sind nicht gewillt, zu einer anderen Kirche zu gehen/fahren, als zu ihrer Pfarrkirche. Es sei denn, die andere wäre näher dran. Nein, Bequemlichkeit und Katholischsein schließen sich eher aus, als das sie kompatibel wären.
Ich würde auch sagen, dass da einiges im Argen liegt. Allerdings tut man gut daran, wenn man sich genau überlegt, wie man dem abhelfen kann. Mahnreden kommen in der letzten Zeit nicht mehr so gut an beim Volk - wenn es nicht etwas ist, worauf sich sowieso alle einigen können.

Komtur
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Re: Frauenklöster ohne tägliches hl. Messopfer

Beitrag von Komtur »

Maurus hat geschrieben:
Komtur hat geschrieben:Denn das kaum einer Bugnini-Showmaster werden möchte ist verständlich.
Ach, Unsinn. Mit der Liturgiefrage hat das wenig zu tun. Seit 2007 ist es simpel, sich eine altrituelle Gemeinschaft zu suchen. Deren Zahlen sind zwar beachtlich, aber aufs Ganze gesehen doch eher marginal. Die Probleme liegen ganz woanders. Wer will Priester werden, wenn einige Ausbilder erklären, dass man da dann der Teamseelsorger fürs Pastoralteam ohne wirklichen Außenkontakt ist? Wer will Priester werden, wenn offizielle Stellen Zweifel daran aufkommen lassen, dass es für die grundlegenden kirchlichen Vollzüge wie etwa die Eucharistiefeier eines Priesters bedarf? Welcher Stellenwert wird dem Priester in der Gemeinde eingeräumt? Wird er integriert oder ist er der Automat, der sonntags ein paar salbungsvolle Worte reden darf und dann vergessen wird? Wie vorbildhaft und begeisternd ist das Zeugnis der Priester, die potentielle Kandidaten selbst kennengelernt haben. Etc. pp.
Letztlich gibst du mir eigentlich recht, auch wenn du es als einen Widerspruch verpackst. Denn meine Bemerkung war ja eher plakativ/verkürzt/provokativ und deine Antwort findet den Schwenk hin zur Liturgiefrage. Danke

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Maurus
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Re: Frauenklöster ohne tägliches hl. Messopfer

Beitrag von Maurus »

Komtur hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:
Komtur hat geschrieben:Denn das kaum einer Bugnini-Showmaster werden möchte ist verständlich.
Ach, Unsinn. Mit der Liturgiefrage hat das wenig zu tun. Seit 2007 ist es simpel, sich eine altrituelle Gemeinschaft zu suchen. Deren Zahlen sind zwar beachtlich, aber aufs Ganze gesehen doch eher marginal. Die Probleme liegen ganz woanders. Wer will Priester werden, wenn einige Ausbilder erklären, dass man da dann der Teamseelsorger fürs Pastoralteam ohne wirklichen Außenkontakt ist? Wer will Priester werden, wenn offizielle Stellen Zweifel daran aufkommen lassen, dass es für die grundlegenden kirchlichen Vollzüge wie etwa die Eucharistiefeier eines Priesters bedarf? Welcher Stellenwert wird dem Priester in der Gemeinde eingeräumt? Wird er integriert oder ist er der Automat, der sonntags ein paar salbungsvolle Worte reden darf und dann vergessen wird? Wie vorbildhaft und begeisternd ist das Zeugnis der Priester, die potentielle Kandidaten selbst kennengelernt haben. Etc. pp.
Letztlich gibst du mir eigentlich recht, auch wenn du es als einen Widerspruch verpackst. Denn meine Bemerkung war ja eher plakativ/verkürzt/provokativ und deine Antwort findet den Schwenk hin zur Liturgiefrage. Danke
Ja, aber nicht bezüglich der Frage "alte oder neue Messe".

Ecce Homo
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Re: Frauenklöster ohne tägliches hl. Messopfer

Beitrag von Ecce Homo »

Wegen einer anderen Sache war ich eben online auf der Seite der Birgitten in Bremen - dort eben gelesen - gerade passend zu diesem alten Thema... :bedrippelt:
http://www.birgitten-kloster.de/gottesdienstzeiten-2/
Heilige Messe:

montags, keine hl.messe

dienstags, donnerstags
und freitags um 7.3 Uhr

mittwochs, keine hl.messe

samstags
und sonntags um 8. Uhr.
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

Sascha B.
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Re: Frauenklöster ohne tägliches hl. Messopfer

Beitrag von Sascha B. »

Es gibt schlimmeres. Die Schwestern haben immer noch ihr Stundengebent und andere Gebetsmöglichkeiten. Andere Menschen wären froh 5 mal pro Woche eine Messe zu haben.
Der Kreuzgang ist doch total am Ende.

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Siard
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Re: Frauenklöster ohne tägliches hl. Messopfer

Beitrag von Siard »

Sascha B. hat geschrieben:Es gibt schlimmeres. Die Schwestern haben immer noch ihr Stundengebent und andere Gebetsmöglichkeiten. Andere Menschen wären froh 5 mal pro Woche eine Messe zu haben.
Es ist gut möglich, daß sie sehr wohl die Möglichkeit der täglichen Messe haben, es wird nur nicht jeden Tag im Kloster eine Messe gefeiert.

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holzi
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Re: Frauenklöster ohne tägliches hl. Messopfer

Beitrag von holzi »

Siard hat geschrieben:
Sascha B. hat geschrieben:Es gibt schlimmeres. Die Schwestern haben immer noch ihr Stundengebent und andere Gebetsmöglichkeiten. Andere Menschen wären froh 5 mal pro Woche eine Messe zu haben.
Es ist gut möglich, daß sie sehr wohl die Möglichkeit der täglichen Messe haben, es wird nur nicht jeden Tag im Kloster eine Messe gefeiert.
In der in unmittelbaren Nachbarschaft liegt die Propsteikirche St. Johann, dort ist täglich Messe: http://www.st-johann-hb.de/gottesdienste.html

pierre
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Re: Frauenklöster ohne tägliches hl. Messopfer

Beitrag von pierre »

Ich sehe es auch öfters das die Ursulinen eine eigene Klosterkirche,öfters in St.Kunibert zur Messe sind

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