"Kleine Schwestern vom Lamm"--kennt die Gemeinschaft jemand?

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Pit
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"Kleine Schwestern vom Lamm"--kennt die Gemeinschaft jemand?

Beitrag von Pit »

Hallo,

hier leben seit einiger Zeit mehrere Schwestern des Ordens der "Kleinen Schwestern vom Lamm".
Kennt jemand von euch diese Gemeinschaft und was ist von denen zu halten?

Liebe Grüsse,
Pit
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Dieter
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Re: "Kleine Schwestern vom Lamm"--kennt die Gemeinschaft jemand?

Beitrag von Dieter »

Nicht unsympathisch. Man muss abwarten.

http://www.communautedelagneau.org/la-c ... u/?lang=de

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umusungu
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Re: "Kleine Schwestern vom Lamm"--kennt die Gemeinschaft jemand?

Beitrag von umusungu »

Seit 1996 ist Christoph Kardinal Schönborn, Erzbischof von Wien, der verantwortliche Bischof der Gemeinschaft.

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Linus
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Re: "Kleine Schwestern vom Lamm"--kennt die Gemeinschaft jemand?

Beitrag von Linus »

Pit hat geschrieben:Hallo,

hier leben seit einiger Zeit mehrere Schwestern des Ordens der "Kleinen Schwestern vom Lamm".
Kennt jemand von euch diese Gemeinschaft und was ist von denen zu halten?

Liebe Grüsse,
Pit

Ja die kenn ich, sind ziemlich radikal (Wasseranschluß ist okay aber Dusche das ist Luxus - geduscht wird mittels zweier Schaffeln) meine Frau war bei denenen mal auf Einkehr für 14 Tage in Frankreich, eine ziemlich prägende Erfahrung.

Eine Frau eines Gebetskreises bei dem ich über Jahre war ist sdort eingetreten, ist ziemlich glücklich.

Die Lämmer wie sie bei uns im Jargon heißen fallen v.a durch ihr "Arbeiterinnenkopftuch anno 1900" auf.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Philos
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Re: "Kleine Schwestern vom Lamm"--kennt die Gemeinschaft jemand?

Beitrag von Philos »

Kenne Sie ein ganz perihär. Finde den Ansatz von radikaler Armut nicht schlecht, ABER so wie sie ihn leben ist er nicht gut. Sie leben Armut so, dass sie anderen zur Last fallen.
Zum Beispiel gab es mal im Garten eines Wiener Frauenkonventes Äpfel zu pflücken, die dortige Priorin rief bei den Schwestern an und bot an, dass sie sich das holen könnten. Die Schwestern lehnten ab, mit der Begründung die Armen/Jesus würden auch nicht für ihr Essen arbeiten.

Sie gehen halt um das Essen betteln. Essen nehmen sie an. Geld nicht.

Wenn sie im Sommer nach Frankreich fahren um dort das Ordentreffen abzuhalten (Ich frag mich, von wo die das Geld dafür haben von Österreich nach Frankreich zu fahren) lassen sie den Konvent faktisch unversperrt und unbewacht. Auf meine Frage hin, ob da nicht eingebrochen werde wurde erwiedert, dass das eh schon zweimal passiert ist, aber das is offensichtlich der Wille des Herrn...

Krankenversicherung wird inzwischen mWn vom Kardinal bezahlt.

Ich weiß nicht ob das heute auch noch so ist, aber früher liesen sie sich anscheinend in Ordenskrankenhäusern behandeln und wollten dann mit der Begründung man sei ja Mitbruder/Mitschwester nichts bezahlen...

Aber ansonsten sind sie vom Charisma her etc glaub ich nicht so schlecht. Ich hab halt nur was gegen gelebte Armut, wenn sie anderen zur Last fällt. Und das tut sie definitiv. In der "normalen" Gesellschaft würde man "Schmarotzer" dazu sagen.

Ich erlaube mir aber hier kein Urteil, weil ich sie nicht gut genug kenne. Das sind nur Geschichten (bis auf die mit dem verlassenen Konvent und mim Betteln) die ich von Dritten gehört habe!
"Für den Konservativen ist die französische Revolution nicht der Sturm auf die Bastille, sondern die Zerstörung von Cluny."
Niklaus Pfluger

Ralf

Re: "Kleine Schwestern vom Lamm"--kennt die Gemeinschaft jemand?

Beitrag von Ralf »

Franziskus von Assisi lehnte Wertgegenstände ab, weil er sie sonst verteidigen müsste, wenn jemand anders sie haben will. Er ging auch betteln, wenn er für seine (quantitativ äußerst geringe) Arbeit nicht ausreichend Lohn bekam (den er nur in Naturalien annahm).

Ein Schmarotzer ist jemand, der jemand anderem zur Last fällt, weil dieser gezwungen ist, den Schmarotzer auszuhalten.

Das ist bei den Schwestern nicht der Fall, da niemand ihnen etwas geben muss.

Sonst wäre Franziskus von Assisi auch ein Schmarotzer gewesen. Kann man natürlich so sehen, muss man aber nicht.

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Pit
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Re: "Kleine Schwestern vom Lamm"--kennt die Gemeinschaft jemand?

Beitrag von Pit »

Philos,wenn auch nur das mit dem unbewacht lassen des Konvents stimmt,dann wäre das schon schlecht genug,denn wenn die Schwestern kein Geld verdienen,dann heisst es doch,dass auch alles,was sie im Konvent haben,von anderen Menschen gespendet wurde.
Dann zu argumentieren,es sei eben Gottes Wille,wenn dieses --ihnen von anderen Menschen überlassene und anvertraute (!) Eigentum --gestohlen wird,weil sie leichtsinnig den Konvent offenstehen lassen,bedeutet für mich eine Geringschätzung dieser Güter.
Philos hat geschrieben:Kenne Sie ein ganz perihär. Finde den Ansatz von radikaler Armut nicht schlecht, ABER so wie sie ihn leben ist er nicht gut. Sie leben Armut so, dass sie anderen zur Last fallen.
Wenn sie im Sommer nach Frankreich fahren um dort das Ordentreffen abzuhalten (Ich frag mich, von wo die das Geld dafür haben von Österreich nach Frankreich zu fahren) lassen sie den Konvent faktisch unversperrt und unbewacht. Auf meine Frage hin, ob da nicht eingebrochen werde wurde erwiedert, dass das eh schon zweimal passiert ist, aber das is offensichtlich der Wille des Herrn...

Ich erlaube mir aber hier kein Urteil, weil ich sie nicht gut genug kenne. Das sind nur Geschichten (bis auf die mit dem verlassenen Konvent und mim Betteln) die ich von Dritten gehört habe!
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Sperling
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Re: "Kleine Schwestern vom Lamm"--kennt die Gemeinschaft jemand?

Beitrag von Sperling »

und ehrlicherweise die Ablehnung, sich selber Äpfel zu pflücken, die sie geschenkt bekommen, das ist auch etwas was ich nicht wirklich verstehen kann... :hmm: :hae?:

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Pit
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Re: "Kleine Schwestern vom Lamm"--kennt die Gemeinschaft jemand?

Beitrag von Pit »

Nicht das ich hier den Eindruck vermittel,ich sei antisemitisch-- ich bin es nicht --aber diese Haltung erinnert mich an die von ultraorthodoxen Juden in Israel,die zwar an Shabbat keinen Herd anmachen,weil durch das Entzünden der Flamme eine m`locha gemacht wird,aber gleichzeitig einen Nichtjuden engagieren,der dann an Shabbat den Herd an- und ausstellt.
Sperling hat geschrieben:und ehrlicherweise die Ablehnung, sich selber Äpfel zu pflücken, die sie geschenkt bekommen, das ist auch etwas was ich nicht wirklich verstehen kann... :hmm: :hae?:
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Ralf

Re: "Kleine Schwestern vom Lamm"--kennt die Gemeinschaft jemand?

Beitrag von Ralf »

Pit, was willst Du eigentlich erreichen hier? Dein Unverständnis breittreten?

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Pit
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Re: "Kleine Schwestern vom Lamm"--kennt die Gemeinschaft jemand?

Beitrag von Pit »

Was ich möchte?
Einfach versuchen,zu verstehen,wie die Schwestern denken,warum sie so leben wie sie leben.
Ich gebe offen zu,dass ich vieleicht auch voreingenommen bin gegenüber der Gemeinschaft- und das tut mir ehrlich leid,besonders wenn ich den Schwestern dadurch Unrecht antun würde, aber ich habe ein mulmiges Gefühl,wenn ich mich mit ihnen befasse.
Mir kommt es vor,als würden sie ihre Armut wie eine Auszeichnung vor sich hertragen.
Ralf hat geschrieben:Pit, was willst Du eigentlich erreichen hier?
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Ralf

Re: "Kleine Schwestern vom Lamm"--kennt die Gemeinschaft jemand?

Beitrag von Ralf »

Pit hat geschrieben:Was ich möchte?
Einfach versuchen,zu verstehen,wie die Schwestern denken,warum sie so leben wie sie leben.
Dann sprich mit ihnen (und nicht mit uns).

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Melody
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Re: "Kleine Schwestern vom Lamm"--kennt die Gemeinschaft jemand?

Beitrag von Melody »

@Ralf

Wir sind hier ein Diskussionsforum, oder?
Hier können alle Informationen zusammengetragen und Meinungen ausgetauscht werden.
Auch die von Pit.
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»

Ralf

Re: "Kleine Schwestern vom Lamm"--kennt die Gemeinschaft jemand?

Beitrag von Ralf »

Melody hat geschrieben:@Ralf

Wir sind hier ein Diskussionsforum, oder?
Hier können alle Informationen zusammengetragen und Meinungen ausgetauscht werden.
Auch die von Pit.
Habe ich was anderes behauptet oder ihm den Mund verboten (das kann eh nur ein Mod oder Admin)?

Wenn Du ein Problem mit mir hast, dann schreib mir doch 'ne PN.

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Robert Ketelhohn
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Re: "Kleine Schwestern vom Lamm"--kennt die Gemeinschaft jemand?

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Pit hat geschrieben:eine Geringschätzung dieser Güter.
Na, ist doch Klasse, oder!?
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Robert Ketelhohn
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Re: "Kleine Schwestern vom Lamm"--kennt die Gemeinschaft jemand?

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Pit hat geschrieben:Nicht das ich hier den Eindruck vermittel,ich sei antisemitisch-- ich bin es nicht --
Wer’s glaubt! Wenn du’s schon nötig hast, das extra zu sagen!
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Athanasius0570
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Re: "Kleine Schwestern vom Lamm"--kennt die Gemeinschaft jemand?

Beitrag von Athanasius0570 »

Melody hat geschrieben:@Ralf

Wir sind hier ein Diskussionsforum, oder?
Hier können alle Informationen zusammengetragen und Meinungen ausgetauscht werden.
Auch die von Pit.
Aber wir werden ihm nicht helfen können, die spiritualität einer Gemeinschaft zu verstehen, die wir nichteinmal genau kennen!
Freut euch zu jeder Zeit! Betet ohne Unterlass! Dankt für alles; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus. (1 Thess 5, 16-18)

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Athanasius0570
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Re: "Kleine Schwestern vom Lamm"--kennt die Gemeinschaft jemand?

Beitrag von Athanasius0570 »

Pit hat geschrieben:Philos,wenn auch nur das mit dem unbewacht lassen des Konvents stimmt,dann wäre das schon schlecht genug,denn wenn die Schwestern kein Geld verdienen,dann heisst es doch,dass auch alles,was sie im Konvent haben,von anderen Menschen gespendet wurde.
Dann zu argumentieren,es sei eben Gottes Wille,wenn dieses --ihnen von anderen Menschen überlassene und anvertraute (!) Eigentum --gestohlen wird,weil sie leichtsinnig den Konvent offenstehen lassen,bedeutet für mich eine Geringschätzung dieser Güter.
Die Spender werden diese Haltung ja kennen und "trotzdem" spenden. Wenn sie sich nicht mit den Ansichten der Empfänger auseinandergesetzt haben, dann scheint es ihnen egal zu sein. Und eine Spende an eine Bedingung zu knüpfen entspricht nicht unbedingt der Vorstellung, dass die Rechte nicht weiß, was die Linke tut ...
Freut euch zu jeder Zeit! Betet ohne Unterlass! Dankt für alles; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus. (1 Thess 5, 16-18)

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Pit
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Re: "Kleine Schwestern vom Lamm"--kennt die Gemeinschaft jemand?

Beitrag von Pit »

Robert,fändest Du es klasse,wenn Du jemandem, der ein Regal braucht,eines schenken würdest und es dem Beschenkten dann egal wäre,ob ihm das Regal aus dem absichtlich unverschlossenen Haus gestohlen würde?
ich nicht!
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Pit hat geschrieben:eine Geringschätzung dieser Güter.
Na, ist doch Klasse, oder!?
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Pit
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Re: "Kleine Schwestern vom Lamm"--kennt die Gemeinschaft jemand?

Beitrag von Pit »

Nun, ich habe mir die HP des Ordens angeschaut,da steht nichts davon,dass die Schwestern ihr Haus/ihre Wohnung nicht abschliessen,folgerichtig werden das höchstens diejenigen wissen,die die Schwestern vor Ort persönlich entsprechend kennen,aber z.B, jemand,der hier aus Coesfeld kommt und den Schwestern in Münster (zwischen den Orten liegen ca. 50 km) etwas spenden möchte- z.B. ein kleines Wandregal - und dies bei den Schwestern vorbeibringt, weil er gerade in Münster ist.der wird sicher nicht erst nachfragen,ob die Schwestern das Haus abschliessen,wenn sie nicht anwesend sind...er wird es voraussetzen.
Athanasius0570 hat geschrieben: Die Spender werden diese Haltung ja kennen und "trotzdem" spenden. Wenn sie sich nicht mit den Ansichten der Empfänger auseinandergesetzt haben, dann scheint es ihnen egal zu sein.
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Fragesteller
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Re: "Kleine Schwestern vom Lamm"--kennt die Gemeinschaft jemand?

Beitrag von Fragesteller »

Pit hat geschrieben:Robert,fändest Du es klasse,wenn Du jemandem, der ein Regal braucht,eines schenken würdest und es dem Beschenkten dann egal wäre,ob ihm das Regal aus dem absichtlich unverschlossenen Haus gestohlen würde?
ich nicht!
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Pit hat geschrieben:eine Geringschätzung dieser Güter.
Na, ist doch Klasse, oder!?
Dein Problem in diesem Fall ist ja wohl nicht, dass die Schwestern Güter geringschätzen, die sie brauchen (denn ob sie die brauchen oder nicht, ist allein ihr Problem), sondern dass die Geringschätzung der Güter auch eine Geringschätzung des Spenders impliziere. Das muss der Spender aber nicht notwendigerweise so auffassen. Er kann es auch so auffassen, dass er mit dieser Spende (die ihm halt nicht notwendig ein bleibendes Denkmal setzt) selbst ein Stück mitgenommen wird auf dem (aus Roberts nicht unbegründeter Sicht: heilsamen) Weg der Güterverachtung. -- M. E. kann man auch nicht davon ausgehen, dass ein etwaiger Einbrecher sich ausgerechnet an einem Wandregal oder sonst einem Möbelstück vergreift, bei dem das Verhältnis Sperrigkeit-Wert nicht so ganz günstig ausfällt.

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Pit
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Re: "Kleine Schwestern vom Lamm"--kennt die Gemeinschaft jemand?

Beitrag von Pit »

Fragesteller,es geht mir darum,dass es nicht sein kann,dass jemand einerseits bewusst sein Haus nicht absperrt und dann - wenn etwas gestohlen wird- argumentiert,die Tatsache,dass etwas gestohlen wurde, sei eben Gottes Wille gewesen.
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Ralf

Re: "Kleine Schwestern vom Lamm"--kennt die Gemeinschaft jemand?

Beitrag von Ralf »

Pit hat geschrieben:Robert,fändest Du es klasse,wenn Du jemandem, der ein Regal braucht,eines schenken würdest und es dem Beschenkten dann egal wäre,ob ihm das Regal aus dem absichtlich unverschlossenen Haus gestohlen würde?
ich nicht!
Dann schenk ihnen keins.

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Pit
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Re: "Kleine Schwestern vom Lamm"--kennt die Gemeinschaft jemand?

Beitrag von Pit »

Du verstehst mich offenbar falsch,es geht mir nicht um die Frage,ob ich ihnen etwas schenke oder nicht,sondern um die Haltung,mit der die beschenkte Person mit dem Geschenk umgeht.
Um einmal von den Schwestern abzugehen nehme ich ein anderes Beispiel:
Du gibst einem Obdachlosen ein belegtes Brötchen,das Du auf den Markt für ihn gekauft hast,weil Du mitbekommen hast,dass er Hunger hat.
Er nimmt das Brötchen von Dir,bedankt sich bei Dir ...legt es auf den Bürgersteig neben sich und geht und kommt an dem Tag auch nicht wieder.
Würdest Du in dem Moment,wenn Du merkst,dass ihm das Brötchen schnuppe ist,denken:
"Toll dass ihm an materiellen Gütern so wenig gelegen ist!"
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Ralf

Re: "Kleine Schwestern vom Lamm"--kennt die Gemeinschaft jemand?

Beitrag von Ralf »

Pit hat geschrieben:Du verstehst mich offenbar falsch,es geht mir nicht um die Frage,ob ich ihnen etwas schenke oder nicht,sondern um die Haltung,mit der die beschenkte Person mit dem Geschenk umgeht.
Da Du mit den Schwestern noch nicht gesprochen hast, kennst Du Ihre Haltung nicht.
Um einmal von den Schwestern abzugehen nehme ich ein anderes Beispiel:
Du gibst einem Obdachlosen ein belegtes Brötchen,das Du auf den Markt für ihn gekauft hast,weil Du mitbekommen hast,dass er Hunger hat.
Er nimmt das Brötchen von Dir,bedankt sich bei Dir ...legt es auf den Bürgersteig neben sich und geht und kommt an dem Tag auch nicht wieder.
Würdest Du in dem Moment,wenn Du merkst,dass ihm das Brötchen schnuppe ist,denken:
"Toll dass ihm an materiellen Gütern so wenig gelegen ist!"
Nein, ich denke das nicht, aber auch nicht das Gegenteil. Was ich verschenkt habe, habe ich verschenkt - es geht mich nichts mehr an.

Sollte ich ein Geschenk meinerseits dazu nutzen, andere zu beurteilen, wäre es besser gewesen, ich hätte es nie geschenkt.

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umusungu
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Re: "Kleine Schwestern vom Lamm"--kennt die Gemeinschaft jemand?

Beitrag von umusungu »

Philos hat geschrieben:Zum Beispiel gab es mal im Garten eines Wiener Frauenkonventes Äpfel zu pflücken, die dortige Priorin rief bei den Schwestern an und bot an, dass sie sich das holen könnten. Die Schwestern lehnten ab, mit der Begründung die Armen/Jesus würden auch nicht für ihr Essen arbeiten!
Diese Damen haben den Schuss noch nicht gehört!

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Linus
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Re: "Kleine Schwestern vom Lamm"--kennt die Gemeinschaft jemand?

Beitrag von Linus »

Pit hat geschrieben:Robert,fändest Du es klasse,wenn Du jemandem, der ein Regal braucht,eines schenken würdest und es dem Beschenkten dann egal wäre,ob ihm das Regal aus dem absichtlich unverschlossenen Haus gestohlen würde?
ich nicht!
Wenn du jemandem etwas schenkst, dann solltest du es auch gedanklich abgeben. Jedesmal danach fragen, ob das Regal/Fahrrad/sonstwas eh gebraucht und pfleglich behandelt wird, ist nur peinlich.
(Aber sehr deutsch)
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Lacrimosa
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Re: "Kleine Schwestern vom Lamm"--kennt die Gemeinschaft jemand?

Beitrag von Lacrimosa »

Ralf hat geschrieben:
Pit hat geschrieben:Du verstehst mich offenbar falsch,es geht mir nicht um die Frage,ob ich ihnen etwas schenke oder nicht,sondern um die Haltung,mit der die beschenkte Person mit dem Geschenk umgeht.
Da Du mit den Schwestern noch nicht gesprochen hast, kennst Du Ihre Haltung nicht.
Um einmal von den Schwestern abzugehen nehme ich ein anderes Beispiel:
Du gibst einem Obdachlosen ein belegtes Brötchen,das Du auf den Markt für ihn gekauft hast,weil Du mitbekommen hast,dass er Hunger hat.
Er nimmt das Brötchen von Dir,bedankt sich bei Dir ...legt es auf den Bürgersteig neben sich und geht und kommt an dem Tag auch nicht wieder.
Würdest Du in dem Moment,wenn Du merkst,dass ihm das Brötchen schnuppe ist,denken:
"Toll dass ihm an materiellen Gütern so wenig gelegen ist!"
Nein, ich denke das nicht, aber auch nicht das Gegenteil. Was ich verschenkt habe, habe ich verschenkt - es geht mich nichts mehr an.

Sollte ich ein Geschenk meinerseits dazu nutzen, andere zu beurteilen, wäre es besser gewesen, ich hätte es nie geschenkt.
Sammelt euch nicht Schätze auf Erden, wo Motte und Rost sie zerfressen, wo Diebe einbrechen und stehlen. Sammelt euch vielmehr Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Rost sie zerfressen, wo keine Diebe einbrechen und stehlen. Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz. (Matthäus 6,19–21) [...] Wer von euch vermag durch Sorgen seiner Lebenszeit auch nur eine Elle hinzuzufügen? Was sorgt ihr euch um die Kleidung? Lernt von den Lilien auf dem Feld, wie sie wachsen: Sie arbeiten nicht und spinnen nicht. (Matthäus 6, 27–28)

Ich glaube nicht, dass den Kleinen Schwestern vom Lamm die Spenden „egal“ sind, vielmehr versuchen sie Jesu Gleichnisse umzusetzen, die in unseren Ohren (bezogen auf unseren Lebensstil) drastisch anmuten.

Die Schwestern kümmern sich um einen „Schatz im Himmel“, der bei Gott ist und nicht um materielle Güter, die gemessen am Reich Gottes keinen Wert haben (wo Motte und Rost sie zerfressen). Sie sind bemüht, innerlich unabhängig von solchen „Schätzen“ zu werden. Denn diese kommen und gehen und bringen sie dem Himmelreich nicht näher. Kommt ihnen so ein Schatz abhanden, tut es mit ihrer innerlichen Unabhängigkeit von materiellen Werten auch nicht so weh; es nimmt ihrem innern Schatz, der dem Himmel zugeordnet ist, nichts weg.

Lieben und Geben erfolgt nach der jesuanischer Ethik selbstlos. Als Christ muss ich mir bewusst werden, dass ich selbstlos gebe und keine Gegenleistung erwarten kann. Bei den Schwestern kann man davon ausgehen, dass sie keinen ausgeprägten Bezug zu materiellen Gütern pflegen. Und aus dieser Perspektive bleibt es dann dem potenzieller Spender überlassen, ob er sie unterstütz oder nicht. Die Schwestern sollte man auch nicht ohne Weiteres mit Obdachlosen vergleichen, deren Armut (und irritierendes Verhalten) vermutlich eher nicht auf eine bewusste Entscheidung für das Evangelium zurückgeht.
Lasst in eurem Miteinander Platz, dass der Hauch des Himmels zwischen euch spielen kann. (Khalil Gibran)

ad_hoc
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Re: "Kleine Schwestern vom Lamm"--kennt die Gemeinschaft jemand?

Beitrag von ad_hoc »

Spätestens dann, wenn etwas "überkandidelt" wirkt, hört's bei mir auf.
Ja ist denn das Pflücken geschenkter Äpfel überhaupt Arbeit?

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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Linus
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Re: "Kleine Schwestern vom Lamm"--kennt die Gemeinschaft jemand?

Beitrag von Linus »

physikalisch jedenfalls
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Theresita
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Re: "Kleine Schwestern vom Lamm"--kennt die Gemeinschaft jemand?

Beitrag von Theresita »

In Kevelaer sieht man diese Schwestern auch häufiger. Hier ein Artikel über sie :
http://kirchensite.de/index.php?myELEMENT=156484

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Athanasius0570
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Re: "Kleine Schwestern vom Lamm"--kennt die Gemeinschaft jemand?

Beitrag von Athanasius0570 »

Pit hat geschrieben:Nun, ich habe mir die HP des Ordens angeschaut,da steht nichts davon,dass die Schwestern ihr Haus/ihre Wohnung nicht abschliessen,folgerichtig werden das höchstens diejenigen wissen,die die Schwestern vor Ort persönlich entsprechend kennen,aber z.B, jemand,der hier aus Coesfeld kommt und den Schwestern in Münster (zwischen den Orten liegen ca. 50 km) etwas spenden möchte- z.B. ein kleines Wandregal - und dies bei den Schwestern vorbeibringt, weil er gerade in Münster ist.der wird sicher nicht erst nachfragen,ob die Schwestern das Haus abschliessen,wenn sie nicht anwesend sind...er wird es voraussetzen.
Athanasius0570 hat geschrieben: Die Spender werden diese Haltung ja kennen und "trotzdem" spenden. Wenn sie sich nicht mit den Ansichten der Empfänger auseinandergesetzt haben, dann scheint es ihnen egal zu sein.
Ich möchte hiermit alle, die die irdischen Güter hochschätzen, eindringlich davor warnen, mir etwas zu schenken! Mein Haus ist nicht immer abgesperrt, wenn ich nicht drinnen oder davor bin! :maske:
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