Fragen zu Priesterbild/-seminar/-nachwuchs

Klöster, Klerus, Laienschaft. Besondere Nachfolge.
Ralf

Beitrag von Ralf »

Tja, was soll ich denn jetzt zu Klosterleben schreiben? ich habe zwar mal ein halbes Jahr in einem mitgewohnt (und war ausser beim Kapitel ueberall dabei), war abr noch nicht in einem Orden, will aber spaeter in einen rein (denselben!).
Nach einem halben Jahr bleibt von Klosterromantik wenig uebrig - ist insofern auch mutig von der aufnehmenden Gemeinschaft. Hatte ich aber auch noch nie welche verspuert ehrlich gesagt.

Ergo: am besten sage ich nichts. ;D

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Ralf hat geschrieben:Ergo: am besten sage ich nichts. ;D
Ich auch nicht!
Aber maltesicher Dominikanerkloster sind sicher auch nicht mit irgendetwas vergleichbar, was es in Deutschland gibt......
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

max72 hat geschrieben:»Für mich zeigen diese Regeln ein absolut mangelndes Vertrauen in die Studenten. Jemand, dessen Internetzugang ich so kontrollieren muß, damit er ja nicht dumme Sachen macht, der ist fürs Priesteramt eh nicht geeignet. Wie sollen wir diesen Leuten dann Vertrauen, wenn sie das Seminar verlassen? Dort weo sie dann all dem begegnen, vor dem sie beschuetzt worden waren? Ich denke, wir fallen zu leicht von einem Extrem ins andere. In den einen Priesterseminaren werden keine Ansprüche gestellt, in den anderen wird alles total reglementiert... «
Mir scheint, daß hier – nicht bloß von dir, Max – einiges mißverstanden wird. Es geht nicht um Reglementierungen, um Gesetze und Zwang. Das Leben im Seminar ist zunächst einmal Gemeinschaftsleben. Eine Gemeinschaft braucht eine Ordnung. Die Ordnung dient ebenso dem Schutz der Gemeinschaft wie jedes einzelnen. Niemand ist gezwungen, in der Gemeinschaft zu bleiben. Jeder kann jederzeit gehen. Wer aber freiwillig bleibt, der wird wohl wissen, weshalb. (Und falls sich zeigt, daß er es keineswegs weiß oder daß seine Gründe nicht tragfähig sind, dann wird er auch wieder nach Hause geschickt. Oder er merkt es selber und geht: Ich kenne mehrere Seminaristen, die inzwischen wiede zu Hause und glücklich verheiratet sind.)

Natürlich ist die Ordnung nicht alles. Die Ordnung stiftet keine Gemeinschaft, sie ist bloß die notwendige Stütze, die Krücke, der unsere Natur bedarf. Wenn nichts weiter hinzukommt – oder vielmehr: vorausgeht –, dann bleibt die Ordnung, dann bleibt die ganze Gemeinschaft steril. Unfruchtbar. Wenn aber jedes Glied der Gemeinschaft weiß, daß Gott ihn hineingerufen hat, wenn die Gemeinschaft in und aus der Liebe Gottes lebt: dann hat auch keiner ein Problem, die Ordnung dieser Gemeinschaft prinzipiell als selbstverständlich anzunehmen. So sehr er auch im einzelnen mit dieser oder jener Entscheidung des Regenten hadern mag.

Deine Bemerkung, Max, über die wohl nicht vertrauenswürdigen Figuren, die des Schutzes einer solchen Ordnung bedürften, zeigt vor allem eines: daß du dich selber nicht kennst. Ich bekenne ausdrücklich, daß ich zu »diesen Leuten« gehöre, die schützende Regeln brauchen. Nicht einmal die selbst aufgestellten Regeln genügten mir, wenn nicht jene hinzukämen, die sich aus den faktischen Zwängen des Familienlebens von selber ergeben. Und die Familie ist ja auch eine Gemeinschaft, eine ganz besondere sogar.

Ich ohne Frau und ohne Kinder – wehe, wenn ich losgelassen! Wenn du, Max, noch nicht erkannt hast, wozu du fähig bist, dann könnte dir noch einiges bevorstehen. Aber ich wünsche dir, daß es dir erspart bleibt.

Petra hat geschrieben:»Die Herren, die so eine Ausbildung durchlaufen, wie oben beschrieben, also mit den Kleidervorschriften, dem Abend-Ausgehverbot, den TV- und Internetbeschränkungen und Roberts Vorschlag die Ausgaben zu kontrollieren, diese Herren geben bestimmt super Ehemänner ab..... ,aber als Vorbereitung für einen Gemeindemanager/Verwaltungsfachmann/Seelsorger und als Zielscheibe für Kritik aus der Gemeinde scheint es mir .... naja. «
Liebe Petra, vergleiche mal, wenn du kannst, Sprößlinge kinderreicher Familien, die jeden Pfennig dreimal umdrehen müssen, mit Einzelkindern reicher Eltern, denen alles reingeschoben wird, was sie brauchen oder nicht. Wer, meinst du, gewinnt wohl ein reiferes Verhältnis zum Geld?
Ralf hat geschrieben:»Nach einem halben Jahr bleibt von Klosterromantik wenig übrig - ist insofern auch mutig von der aufnehmenden Gemeinschaft. Hatte ich aber auch noch nie welche verspürt, ehrlich gesagt.«
„Klosterromantik“ ist auch ziemlicher Blödsinn. In einem Kloster – wie im strengen Seminar und wie in einer Familie – gibt es alles, was menschlich ist.
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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Ketelhohn hat geschrieben:Mir scheint, daß hier – nicht bloß von dir, Max – einiges mißverstanden wird. Es geht nicht um Reglementierungen, um Gesetze und Zwang. Das Leben im Seminar ist zunächst einmal Gemeinschaftsleben. Eine Gemeinschaft braucht eine Ordnung. Die Ordnung dient ebenso dem Schutz der Gemeinschaft wie jedes einzelnen. Niemand ist gezwungen, in der Gemeinschaft zu bleiben.
Eben genau das ist nicht der Fall.
Der einzelne hat das Ziel Priester zu werden. Da beißt er sich durch die härteste Seminarordnung. Nicht der Weg ist das Ziel, sondern das Ziel ist das Ziel und dieses Ziel wird nicht aus den Augen verloren bis das es erreicht ist.
Alles Gedusel über Gemeinschaftsleben geht dem ein oder anderen Seminarist am A. vorbei. Er nimmt es notgedrungen in kauf, um das Ziel zu erreichen.

Die Seminargemeinschaft ist spätestens mit der Weihe eh' nicht mehr existent.

(Nebenbei: notfalls geht der ein oder andere Seminarist zur Erreichung seines Ziels auch "über Leichen".)
Gruß Jürgen

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max72
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Beitrag von max72 »

Ketelhohn hat geschrieben: Mir scheint, daß hier – nicht bloß von dir, Max – einiges mißverstanden wird. Es geht nicht um Reglementierungen, um Gesetze und Zwang. Das Leben im Seminar ist zunächst einmal Gemeinschaftsleben. Eine Gemeinschaft braucht eine Ordnung. Die Ordnung dient ebenso dem Schutz der Gemeinschaft wie jedes einzelnen. [...]
Deine Bemerkung, Max, über die wohl nicht vertrauenswürdigen Figuren, die des Schutzes einer solchen Ordnung bedürften, zeigt vor allem eines: daß du dich selber nicht kennst.


Nun, es geht doch darum, dass man von Priestern gewisse Dinge erwarten kann. Eben dass sie zB nicht naechtelang vor der Glotze haengen, oder bis drei Uhr nachts in die Disco gehen. Da drueckt ja eine Regel nur aus, was man erwartet, und wer das nicht mag ist nicht zum Priester berufen. Ich wundere mich auch, wenn ein angehender Priester kein Interesse hat unter der Woche zur Messe zu gehen, oder nicht mal Stille und Gebet sucht.

Aber, warum ein Seminarist nicht alleine aus dem Seminar gehen soll? Also das verstehe ich absolut nicht. Das kann ich nur als Misstrauen und Kontrolle interpretieren.

Ich glaube ich kann behaupten dass ich inzwischen einige Lebenserfahrung habe und mich wirklich gut kenne. Der Grund, dass ich nicht mehr der naive, unsichere, schuechterne Abiturient bin, ist gerade der, dass ich mich herausforderungen stellen musste. Haette ich die nicht gehabt und vor allem beschuetzt worden, das waere nicht gut gewesen...

Ich versuche mir vorzustellen, wie ich mit solchen Regeln umgehen koennte. Solange ich den Sinn einsehe, kein Problem. Aber dass ich nicht mal einen Spaziergang alleine machen koennte, um etwas Stille zu haben. Dass nur ein Hemd mit Knoepfen als akzeptable Kleidung gilt. Dass ich wie ein Kleinkind jeden Besuch genehmigen lassen soll. Da verstehe ich einfach den Sinn nicht. Spaeter muss ich ja als Priester doch alleine im Leben stehen?

Ich wuensche mir absolut Priester, die nicht so lauwarm und halbherzig sind. Die konsequent und ueberzeugt leben. Aber ist das der richtige Weg?

Gruesse

Max

max72
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Beitrag von max72 »

Ketelhohn hat geschrieben: Liebe Petra, vergleiche mal, wenn du kannst, Sprößlinge kinderreicher Familien, die jeden Pfennig dreimal umdrehen müssen, mit Einzelkindern reicher Eltern, denen alles reingeschoben wird, was sie brauchen oder nicht. Wer, meinst du, gewinnt wohl ein reiferes Verhältnis zum Geld?
Ist das jetzt nicht ein Widerspruch? Eben das scheint mir doch das Problem. Ein Priesteramtskandidat, der vor TV, Internet, der Aussenwelt usw beschuetzt wird, ist wie ein Einzelkind, das vor dem Umgang mit Geld beschuetzt wird. Beide lernen den rechten Umgang mit der Sache nicht. Wie siehst Du das?

max

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Ich befürchte Robert hofft, daß er es nie lernen muß, sondern immer "bemuttert" wird. :roll:
Gruß Jürgen

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Stimme Juergen voll zu. Das Seminar ist Ausbildungsstätte, immer nur Mittel, nicht das Ziel. Man geht ins Seminar, um es wieder zu verlassen, sagte mal ein Spiritual.

Petrus
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Beitrag von Petrus »

Juergen hat geschrieben:Die Seminargemeinschaft ist spätestens mit der Weihe eh' nicht mehr existent.
hmm ...


Meine sicher nicht.

:-)

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Jürgen hat geschrieben:»Ich befürchte Robert hofft, daß er es nie lernen muß, sondern immer "bemuttert" wird.«
Das habe ich auch nicht ansatzweise verstanden, Jürgen. Kannst du das näher erklären? Vielleicht kommen wir dann dem grundsätzlicheren Verständnisdefizit langsam auf die Schliche.
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Lucia

Beitrag von Lucia »

...
Zuletzt geändert von Lucia am Mittwoch 16. Februar 2005, 19:50, insgesamt 1-mal geändert.

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Ketelhohn hat geschrieben:
Jürgen hat geschrieben:»Ich befürchte Robert hofft, daß er es nie lernen muß, sondern immer "bemuttert" wird.«
Das habe ich auch nicht ansatzweise verstanden, Jürgen. Kannst du das näher erklären? Vielleicht kommen wir dann dem grundsätzlicheren Verständnisdefizit langsam auf die Schliche.
Meine Antwort bezog sich auf:
max72 hat geschrieben:
Ketelhohn hat geschrieben: Liebe Petra, vergleiche mal, wenn du kannst, Sprößlinge kinderreicher Familien, die jeden Pfennig dreimal umdrehen müssen, mit Einzelkindern reicher Eltern, denen alles reingeschoben wird, was sie brauchen oder nicht. Wer, meinst du, gewinnt wohl ein reiferes Verhältnis zum Geld?
Ist das jetzt nicht ein Widerspruch? Eben das scheint mir doch das Problem. Ein Priesteramtskandidat, der vor TV, Internet, der Aussenwelt usw beschuetzt wird, ist wie ein Einzelkind, das vor dem Umgang mit Geld beschuetzt wird. Beide lernen den rechten Umgang mit der Sache nicht. Wie siehst Du das?
Ich wollte damit zum Ausdruck bringen, daß Regeln zwar nützlich sind, aber nur dann, wenn jemand die Regeln einhält, weil er sie für richtig hält und nicht weil es Regeln sind.

Deutlich wird es vielleicht daran, daß nicht wenige Seminaristen, in ihrem sog. Freisemester erstmal richtig "die Sau rauslassen", weil sie dann "alle Freiheiten" haben und sich sagen: "Bevor ich wieder in den 'Kasten' zurückgehe, will ich nochmal richtig leben."

Wenn sie dann das Seminar mit der Weihe verlassen, haben sie wieder "alle Freiheiten" und es geht so weiter, wie es im Freisemester aufgehört hat.

Solche Leute müßten dann, wenn sie Priester sind, weiter "bemuttert" werden - eine sorgsame Mutter bei sich haben, die auf ihre Jungs aufpasst.

Erst wenn jemand gelernt hat, daß Regeln nicht ihrem Selbstzweck dienen, sondern richtig und wichtig sind; wenn die Leute auch ein Stück Eigenverantwortung gelernt haben, dann sind sie auch mit und durch die Regeln gereift. - Dafür bedarf es aber auch gewisser eigener Entscheidungsfreiheit. Wenn immer nur alles nach Regeln läuft, lernt man keine Eigenverantwortung.

Der ein oder andere lernt vielleicht erst dann mit Freiheiten umzugehen, wenn er Schiffbruch erleidet: wenn er mal durch eine Prüfung gefallen ist, weil er statt zu studieren z.B. die ganze Nacht im Internet gesurft hat etc.
Gruß Jürgen

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Stefan

Beitrag von Stefan »

daß Regeln zwar nützlich sind, aber nur dann, wenn jemand die Regeln einhält, weil er sie für richtig hält und nicht weil es Regeln sind.
Es gehört aber auch zur Reife eines Menschen, Regeln nicht prinzipiell als unrichtig zu erachten, sondern eigenverantwortlich nach dem Sinn von Regeln zu suchen und zu fragen. Von einem PAK erwarte ich allerdings ein hohes Maß an Reife, auch in jungen Jahren. Ein niemals erwachsen werden wollender junger Mann ist IMHO kein geeigneter Kandidat für das Priesteramt - wie sollte er denn später einmal als Seelsorger Regeln vorgeben?

Viel wichtiger ist wohl die Frage, wie mit dem Verstoß gegen Regeln umgegangen wird. Hier ist Dein Ansatz "aus den Konsequenzen lernen" wohl der Beste. Aber das setzt Konsequenzen voraus, ansonsten bleiben Regeln Schrifttum.

Gewiss hast Du Recht: es gibt sinnlose Regeln, aber niemand weiß genau, wie die Regeln des Seminars zustande gekommen sind und ob die Teilnehmer diese für richtig oder für falsch halten (Amigo hat zum Beispiel widersprochen).
Tatsache ist aber auch, daß ich meine Schwierigkeiten mit den Regeln hätte. Deswegen wäre ich aber wohl auch als PAK ungeeignet (manchmal bin ich froh, daß mir Fragestellungen erspart bleiben...)

:)

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Erich_D
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Beitrag von Erich_D »

Stefan hat geschrieben:Von einem PAK erwarte ich allerdings ein hohes Maß an Reife, auch in jungen Jahren. Ein niemals erwachsen werden wollender junger Mann ist IMHO kein geeigneter Kandidat für das Priesteramt - wie sollte er denn später einmal als Seelsorger Regeln vorgeben?
Erwarten kann man alles mögliche; nur bekommen wird man's nicht. Junge Männder sind junge Männer, gleich ob PAK oder nicht: sie brauchen Zeit zum Reifen. Woher stammt Deine Überzeugung, ein junger PAK, der jetzt Probleme mit manchen dieser Regeln hat, könne "ein niemals erwachsen werden wollender junger Mann" sein? Da schwingt sehr viel Vorverurteilung mit, die vollkommen unbegründet und unbegründbar ist.
Stefan hat geschrieben:Tatsache ist aber auch, daß ich meine Schwierigkeiten mit den Regeln hätte. Deswegen wäre ich aber wohl auch als PAK ungeeignet (manchmal bin ich froh, daß mir Fragestellungen erspart bleiben...)
Eine Berufung an der Fähigkeit zu Befolgung der Regeln des örtlichen Priesterseminars festmachen zu wollen, erscheint mir als ein sehr untaugliches Instrument zur Entscheidung einer zutiefst persönlichen Frage.
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern sing nicht ihre Lieder. Geh doch in die Oberstadt mach´s wie deine Brüder", so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor."

max72
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Beitrag von max72 »

Lucia Hünermann hat geschrieben::kratz: Wie sag' ich's ihm nur? :kratz:

wer spät nächtens noch in Internetforen abhängt :nein: , statt sich für den folgenden Tag fit zu schlafen :sleep: , braucht eine harte Hand :motz: , sei's die mütterliche, sei's die vom Ehegegner. Und solche Leut' schließen dann auch schon mal von sich auf andere :/ ;D :roll: , wo's vielleicht gar nicht nötig wär'. :ja:
:) Weiss nicht ob Du mich meinst...

Ich habe um 01:00 noch geschrieben, war dann sogar um 09:00 in der Messe (geb ich mal mit an :) ) Die dunkle Jahreszeit hier im hohen Norden bringt meinen Schlafrythmus manchmal doch etwas durcheinander...

Wurde aber gern auch noch was dazu hoeren, welchen Sinn es hat, dass ein Priesteramtskandidat nicht alleine das Seminar verlassen kann. Ich vermute ja dass es Gruende gibt, aber ich versteh es nicht...

Gruesse

Max

Stefan

Beitrag von Stefan »

Erich Dumfarth hat geschrieben:Junge Männder sind junge Männer, gleich ob PAK oder nicht: sie brauchen Zeit zum Reifen. Woher stammt Deine Überzeugung, ein junger PAK, der jetzt Probleme mit manchen dieser Regeln hat, könne "ein niemals erwachsen werden wollender junger Mann" sein? Da schwingt sehr viel Vorverurteilung mit, die vollkommen unbegründet und unbegründbar ist.
Na, Du wirst aber nicht ernsthaft leugnen wollen, daß die Entwicklung junger Menschen durchaus unterschiedliche Geschwindigkeiten hat - und jeder Mensch auch verschieden weit kommt in seinem Reifeprozeß. Glaubst Du, daß der Reifegrad eines jungen Mannes für die Frage seiner Eignung als PAK irrelevant ist?
Ich finde nicht, und zur Reife eines Menschen gehört es nun mal, "Regeln nicht prinzipiell als unrichtig zu erachten, sondern eigenverantwortlich nach dem Sinn von Regeln zu suchen und zu fragen", wie ich bereits schrieb.

Erich Dumfahrt hat geschrieben: Eine Berufung an der Fähigkeit zu Befolgung der Regeln des örtlichen Priesterseminars festmachen zu wollen, erscheint mir als ein sehr untaugliches Instrument zur Entscheidung einer zutiefst persönlichen Frage.
Das habe ich auch nicht behauptet.

Cicero
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Beitrag von Cicero »

Ketelhohn hat geschrieben:Peter, die gestandenen Männer erwachsen gerade aus einer strengen Erziehung. Und das Seminar muß erziehen. Ein Seminar, daß alles erlaubt, bringt ungezogene Jungen hervor, die nie erwachsen werden. (Ich habe leider selber keine allzu strenge Erziehung genossen. Bloß mal am Rande.)
Ich habe eine strenge Erziehung genießen dürfen, mit der Folge,
daß ich mir mit Anfang 20 solche Regelungen nicht mehr hätte gefallen
lassen.
Wenn bis zu diesem Alter, meine Mutter setzte da (ohne das jemals ausgesprochen zu haben) so etwa 16-18 Jahre an,
nicht ein paar grundsätzliche Dinge klar sind, ist ohnehin alles zu spät.
Ganz so teile ich diese Haltung nicht, aber klar ist, daß es danach sehr viel schwerer wird nochzu erziehen. Manche dieser Beschränkungen und Regelungen mögen sinnvoll sein, sie nützen aber nichts, wenn die Betroffenen im Alter von anfang 20 so etwas nicht selber einsehen.

Wie soll eine "hohe Schule" (geistlicher und menschlicher) Lebensführung
funktionieren, wenn die Essentials nicht stimmen.
Und genau an dem Punkt komme ich zu einer anderen Einsicht als meine Eltern, weil ich weiß,
daß die wenigsten Kinder und Jugendlichen heute eine "strenge" Erziehung
erhalten. Sie müssen dann selber dahinter kommen, was geht und was nicht. Sie müssen dies in einem Alter tun, in dem "normalerweise" diese Dinge längst gegessen sind. Wer nicht hören will muß fühlen.

Ketelhohn hat geschrieben: Was die Vikare oder Kapläne betrifft, Peter, deretwegen du fragst, was man denen auch alles noch verbieten soll, so geht es eben darum, die Kandidaten im Seminar zu reifen Persönlichkeiten zu erziehen, die den Anfechtungen der Welt gegenüber gewachsen sind. Dennoch ist es auch für die „fertigen“ Priester besser, wenn sie wenigstens nicht alleine sind. Sondern zum Beispiel in Gemeinschaften leben.
Eindeutig :ja:
Aber in Gemeinschaft leben, setzt an sich schon mal eine gewisse Reife
voraus. Diese Reife muß erworben werden, soweit d'accor.
Wir gehen nur darin auseinander, wie diese Reife erworben wird.
Ich kann an junge Männer, die eine allgemeine Hochschulreife erworben
haben nicht mehr dieselben Kriterien anlegen, wie an Internatsschüler.
Die oben zitierten Regelungen in einem Internat würde ich sofort
unterschreiben. Nicht aber für eine Hausgemeinschaft junger Männer.

Ich habe oben von hoher Schule der Lebensführung geschrieben.
Hohe Schule meint eben genau, daß ich nicht mehr jede Versuchung
verbieten muß, sondern daß ich gemeinsam persönliche Regeln
erarbeite. Das muß jede Familie auch tun. Jeder in der Familie
nimmt nach seiner Stellung in der Familie an der Er- und Überarbeitung
dieser Regeln teil. Jeder muß nach dem Grad seiner persönlichen Reife
für sich entscheiden und ggf. darum kämpfen, ob ein Regelwerk so noch
Geltung haben kann. Und das fängt schon im Kindesalter an.
Das rechte Maß an Freiheit und Beschränkung zu finden, ist das
Werkzeug für Erziehung. Und genau dieses Maß halte ich bei einer solchen
Regelung für verfehlt, ja sogar für kontraindiziert.
Ketelhohn hat geschrieben:Oder kennst du nicht zahlreichen Fälle vereinsamter und frustierter Priester, die sich mit Alkohol, Fernsehen, Freundinnen oder was auch immer zu betäuben suchen?
Ja, und ich krieg die Krise, wie von Seiten der Bistumsleitungen damit
umgegangen wird.
"So etwas sind doch Ausnaaaaaaaaahmen."
Darüber reden darf man schon gar nicht.

Dennoch bewundere ich diejenigen, die als menschlich und geistlich reife
Priester, nicht nur das Konvikt und das Seminar, sondern auch die
Konfrontation mit der wirklichen Welt in der Gemeinde hintersich gelassen
haben. Wenn Du da nachforschst, waren sie schon zu Beginn der Ausbildung reifer als ihre Kollegen und/oder sie haben außerhalb des
Seminars in einer Gemeinschaft oder bei einem geistlichen Begleiter Halt
gefunden.

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Ketelhohn hat geschrieben:
cathol01 hat geschrieben:»Ketelhorn, um welche Berliner Ordnung handelt es sich? Um das diözesane Priesterseminar des Erzbistums Berlin von Kard. Sterzinsky?«
Um das diözesane, von den neokatechumenalen Gemeinschaften getragene Priesterseminar »Redemptoris Mater« des Erzbistums Berlin von Kardinal Georg Sterzinsky. (Ein anderes dürftes es bald ohnehin nicht mehr geben.)
Logisch,
ein Bischof, der nichts besseres zu tun hat, als seine Diözese in den finanziellen Ruin zu führen und gerne Unterstützung von anderen katholischen Diözesen (z.B. Köln aber auch Paderborn) in Anspruch zu nehmen; der nichts besseres zu tun hat als Kirchen in profane Zwecke zu überführen, um seine Finanzlöcher zu stopfen, der ist auch bereit sein eigenes Priesterseminar zugunsten eines Seminars einer "neuen geistlichen Gemeinschaft" aufzugeben.

Wird Zeit, daß das Paderborner Bonifatiuswerk mal langsam den Geldhahn gen dt. Osten zudreht.
Gruß Jürgen

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Jürgen hat geschrieben:»Logisch, ein Bischof, der nichts Besseres zu tun hat, als seine Diözese in den finanziellen Ruin zu führen und gerne Unterstützung von anderen katholischen Diözesen (z.B. Köln aber auch Paderborn) in Anspruch zu nehmen; der nichts besseres zu tun hat als Kirchen in profane Zwecke zu überführen, um seine Finanzlöcher zu stopfen, der ist auch bereit sein eigenes Priesterseminar zugunsten eines Seminars einer "neuen geistlichen Gemeinschaft" aufzugeben.«
Lieber Jürgen, nu ma langsam mit de jungen Pferde. Vielleicht hatte Kardinal Sterzinsky zuviel „Besseres“ (aber nicht immer Wichtigeres) zu tun, als rechtzeitig die Fehlentwicklung zu stoppen. Vielleicht war er auch zu schwach, gewissen Lobbies Einhalt zu gebieten. Vielleicht geschieht dasselbe noch jetzt, beim Versuch, aus der Misere zu kommen. Da ist ohne Zweifel manches zu kritisieren, aus Vergangenheit und Gegenwart.

Aber es ist nicht bloß ein Berliner Problem. Aus andern Diözesen höre ich unter der Hand von Schuldenbergen, welche die Berliner Defizite ohne weiteres in den Schatten stellen. Etwa aus Osnabrück und Aachen. Mal sehen, ob man das alles unter dem Deckel halten kann.

Berliner Kirchen sind bislang nicht profanisiert worden, und es bestehen auch keine konkreten Absichten dazu. Aber schau dir doch einmal die Kirchen des alten Africa an, des Landes eines Augustin und Cyprian. Siehst du noch was? Nein? Und denkst du, wir seien davor gefeit? Wenn der Glaube verdunstet und die Gläubigen aussterben, dann kann auch der Leuchter der Kirche von Berlin umgestoßen werden. Und nicht bloß der.

Was die Seminarien betrifft, so bist du auch nicht korrekt informiert – vielleicht, weil ich selber mich etwas verkürzt und mißverständlich ausgedrückt hatte. Das „herkömmliche“ Diözesanseminar soll, wenn meine Informationen noch auf dem neuesten Stand sind, in Berlin geschlossen und gemeinsam mit denen anderer Diözesen in Erfurt konzentriert werden, wo auch bisher schon ein Teil der Berliner Seminaristenausbildung stattfand.

Die Aufgabe erfolgt also nur teilweise, bezogen auf den Berliner Standort. Ich finde das auch ausgesprochen unglücklich, aber von einem Verzicht auf ein „normales“, nicht-neokatechumenales Seminar kann denn doch nicht die Rede sein. Unglücklich ist die Entscheidung nicht zuletzt deswegen, weil andere, meines Erachtens nicht bloß unnütze, sondern schädliche Prestigeobjekte wegen deren starker Lobby nicht angetastet werden.

Von einer Entscheidung »zugunsten eines Seminars einer „neuen geistlichen Gemeinschaft“« kann jedoch keine Rede sein. Im Gegenteil. Erst einmal handelt es sich auch beim neokatechumenalen Berliner Seminar »Redemptoris Mater« um ein Diözesanseminar unter voller disziplinarischer Gewalt des Ortsbischofs. Zweitens wurde es aber schon bisher von der Diözese lediglich bezuschußt. Der überwiegende Unterhalt wurde von den neokatechumenalen Gemeinschaften aufgebracht.

Nun wurden, parallel zur Verlagerung des andern Seminars nach Erfurt, dem neokatechumenalen Seminar sämtliche Zuschüsse gestrichen. Es steht also nun zwar unter der Verantwortung des Erzbischofs von Berlin, wird aber vollständig aus Spenden finanziert. (Ich war neulich selber perplex, als ich hörte, daß sogar schon Lebensmittelspenden aus Mexico eingetroffen sind.) Ob das auf Dauer funktioniert, ist freilich noch völlig offen.

Was bleibt, das ist, daß man völlig unbegreiflicher Weise an den künftigen Priestern spart, nicht aber da den Hahn abdreht, wo seit langem Schindluder getrieben wird. Ja, Kritik ist berechtigt. Aber anders, als du vermutest. Die Ursache der Misere liegt meines Erachtens in der Entmachtung der Bischöfe durch die Apparate. Freilich auch ein Problem der Bischöfe. Ihrer Schwäche.

Ich prophezeie aber, daß das erst der Anfang ist. Hier wird noch mehr auf uns zukommen, aber auch anderswo – und mitten im tiefsten Katholenland. Die Kirchensteuer wird ganz fallen. Wenn nicht morgen, dann übermorgen. Die Karosserie des Kirchengefährts wird auf die Größe des Glaubens zusammenschrumpfen. Wart’s ab, so fern ist das nicht mehr.
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Beitrag von max72 »

Juergen hat geschrieben:
Ich will mal erzählen, wie ich ins Paderborner Seminar gelangt bis:
Irgendwann wuchs der Wunsch, Priester zu werden. Nunja, dazu fehlte mir noch eins: das Abitur. Also habe ich dies erstmal "nebenbei" auf Abendschule nachgeholt.
....................Da war nichts mit "Auswahl eines Seminars" oder ähnliches.
Kann man denn ueberhaupt auswaehlen, wohin man will? Entscheidet das einzig und allein der Bischof?

Oder muss man ueberhaupt zum Bischof an seinem Heimatort gehen? Kann das jeder beliebige sein?

Und wird man dann nur Priester in der Dioezese deren Bischof Dich ins Seminar geschickt hat??

Gruesse

Max

Gast

Beitrag von Gast »

Zuletzt geändert von Gast am Samstag 5. Februar 2005, 20:50, insgesamt 1-mal geändert.

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umusungu
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Beitrag von umusungu »

max72 hat geschrieben:Kann man denn ueberhaupt auswaehlen, wohin man will? Entscheidet das einzig und allein der Bischof?
Klar kann man auswählen, wohin man "will". Ob man aber angenommen wird, ist eine andere Frage.
Und wird man dann nur Priester in der Dioezese deren Bischof Dich ins Seminar geschickt hat?
Ein Priester gehört immer einer bestimmten Diözese an, in der Regel derjenigen, dessen Bischof jemanden weiht. Der Bischof fragt: "Versprichst du mir und meinen Nachfolgern Ehrfurcht und Gehorsam".
Es gibt keine "freischwebenden Priester" in unserer Kirche.

Lucia

Beitrag von Lucia »

max72 hat geschrieben: Kann man denn ueberhaupt auswaehlen, wohin man will? Entscheidet das einzig und allein der Bischof?

Oder muss man ueberhaupt zum Bischof an seinem Heimatort gehen? Kann das jeder beliebige sein?

Und wird man dann nur Priester in der Dioezese deren Bischof Dich ins Seminar geschickt hat??
Lieber Max,
es gibt auch Ordenspriester - da entscheidet die Ordens-Gemeinschaft, wer letztendlich wo eingesetzt wird. Und es gibt auch so etwas wie "Abordnung woandershin" (Fachbegriff kenne ich jetzt nicht). Ein Verwandter ist Priester des Bistums Aachen, lebt und wirkt aber in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Ein anderer gehört zur Diözese Rottenburg-Stuttgart, ist vor etlichen Jahren indonesischer Staatsbürger geworden und ist nach Java entsandt.

Möglichkeiten gibt es viele - aber nie gegen den Bischof oder Ordens-Oberen.

Gruß,
Lucia

max72
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Beitrag von max72 »

Klar kann man auswählen, wohin man "will". Ob man aber angenommen wird, ist eine andere Frage.
Ich frag mich ja ob einer zum Bischof gehen kann und sagt, er will gerne in das Priesterseminar einer anderen Dioezese als seiner gehen...

Ein Priester gehört immer einer bestimmten Diözese an, in der Regel derjenigen, dessen Bischof jemanden weiht. Der Bischof fragt: "Versprichst du mir und meinen Nachfolgern Ehrfurcht und Gehorsam".
Es gibt keine "freischwebenden Priester" in unserer Kirche.
Es gibt ja heute genug Menschen, die an sich keine Heimatdioezese mehr haben. Viele, die zwei Jahre hier, zwei Jahre da gewohnt haben. Da ist es ja nicht klar welches der Heimatbischof ist...

Gruesse

Max

Gast

Beitrag von Gast »

Zuletzt geändert von Gast am Samstag 5. Februar 2005, 20:40, insgesamt 1-mal geändert.

max72
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Beitrag von max72 »

Ich nehme an (weiss es aber nicht), daß als Heimatdiözese die Diözese anzusprechen ist, in der man wohnt.
Oder die, in der man gerne Priester werden will...

Unsere Dioezese hat gar kein eigenes Seminar. Was der Bischof da macht weiss ich auch nicht so genau...

max

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umusungu
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Beitrag von umusungu »

max72 hat geschrieben:Es gibt ja heute genug Menschen, die an sich keine Heimatdioezese mehr haben. Viele, die zwei Jahre hier, zwei Jahre da gewohnt haben. Da ist es ja nicht klar welches der Heimatbischof ist...
Man muss nicht den Bischof des jetzigen Wohnsitzes fragen, ob man in ein anderes Priesterseminar gehen darf.
Man meldet sich bei dem Bischof, in dessen Priesterseminar eintreten möchte.

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

In 28 Bistümern Spaniens hat sich im letzten Jahr kein einziger Kandidat zum Studium für das Priesteramt gemeldet. In den übrigen, städtisch geprägten Bistümern - Madrid, Sevilla, Valencia - fanden sich bloß einige wenige Kandidaten, überwiegend aus den neuen geistlichen Bewegungen. In ganz Belgien gibt es nur noch 29 Seminaristen. In Irland, einst Mutterland der katholischen Mission, wurden bis auf eine Ausbildungsstätte alle Priesterseminare wegen fehlenden Nachwuchses geschlossen. Immerhin kommt der katastrophale Priestermangel unter den lehramtlich Verantwortlichen verstärkt zur Sprache. Vom Vatikan her gibt es allerdings keine Anzeichen, überfällige Reformen einzuleiten.
Quelle: http://www.phil.uni-sb.de/projekte/impr ... 5.html#T12
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Niels
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Beitrag von Niels »

Rein statistisch und global könnte die katholische Kirche mit der Entwicklung der Priesterzahlen zufrieden sein: Nach dem jüngsten statistischen Jahrbuch des Vatikans erhöhte sich in den Jahren 1996 bis 2001 weltweit die Gesamtzahl der Geistlichen von 404.336 auf 405.067 - und dies trotz eines Rückgangs der Ordenspriester. Äußerst problematisch ist aber die Verteilung: von den 266.899 Diözesanpriestern leben mehr als ein Fünftel in zwei europäischen Ländern: 36.133 in Italien und 21.462 in Polen. Dagegen hat Brasilien das Land mit den weltweit meisten Katholiken - 147 Millionen - lediglich 9.462 Diözesanpriester. Katastrophal ist zudem die Entwicklung in vielen europäischen Ländern (Österreich, der Schweiz und Deutschland).
Quelle: http://www.phil.uni-sb.de/projekte/impr ... 5.html#T12
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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

In Eichstätt ist die Welt noch / wieder in Ordnung. Alle Weihekandidaten bei der Professio Fidei in Soutane:
Bild
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cathol01
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Seminaristen-Wanderbewegungen

Beitrag von cathol01 »

Abgetrennt aus "Seminar St. Pölten", FAN. Cathol01 hat dieses Thema nicht eröffnet.

Seminaristenwanderungen mit Priesterbildern wegen Ähnlichkeit verschmolzen. Cicero
kath.net hat geschrieben:Erst vor wenigen Wochen habe er zwei Seminaristen wegen „schwerer psychischer Störungen“ als nicht geeignet für den Priesterberuf befunden und aus dem Priesterseminar entlassen müssen
Da frage ich mich: Wieso werden solche Leute überhaupt ins Seminar aufgenommen? Die "schweren psychischen Störungen" waren doch sicher auch schon vorher da. Nein, nein, ich kann mich mit der Politik der Auffangdiözesen (St. Pölten, Eichstätt, Vaduz, Namur usw.) nicht anfreunden!
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schmitz-backes
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Beitrag von schmitz-backes »

Ich kenne Priester/Priesteramtskandidaten der Erzdiözese Vaduz, einer studiert z.Zt. in Eichstätt. Da kann man nun wirklich nichts gegen sagen!
Sie werden zum Teil auch aus ganz unterschiedlichen Gründen abgewiesen. Einer wurde abgewiesen weil er ereits vor einigen jahren bereits einige Semster studiert hatte und nicht vom neuen beginnen wollte. Andere wurden abgewiesen, weil sie als zu "fromm" galten (was immer dies heißen soll).
Doch eiogentlich muss ich dir zustimmen, diese "Auffangdiözesen" dürfte es nicht geben, denn sie sollten in ihren eigenen Diözesen ausgebildet werden, es geht nicht an, dass Seminaristen dort abgewiesen werden, aus sehrf zweifelhaften gründen, woanders jedoch wieder angenommen werden, eben mit der selben Begründungen, da sie "fromm" seien.
Das darf es eigentlich nicht geben.

Die ich aus Vaduz kenne sind alles vernünftige und bodenständige Leute, einige sind Priester und in Köln tätig, andere Studieren noch für das Erzbistum Vaduz und ihren Erzbischof Haas.

Das Seminar in Eichstätt ist übrigens eines der Vorbildlichsten in [Punkt]
"Ihr seid nicht die letzte Nachhut des Mittelalters, sondern die Vorboten einer neuen Zeit!" Joachim Kardinal Meisner

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