Berufung

Klöster, Klerus, Laienschaft. Besondere Nachfolge.
Edith
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Beitrag von Edith »

mr94 hat geschrieben:Vielleicht sollte es so etwas wie Postulat und Noviziat auch für die Ehe geben. (Ich weiß, ist nicht vergleichbar.)
naja... irgendwie ist das schon vergleichbar.....
und manche Paare sind seit Jahren im "Postulat"... :kratz:
(ich frage mich, ob sie da wirklich ihre Berufung zu Ehe prüfen.....)
aber das ist ein anderes Thema.....

Marlene
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Beitrag von Marlene »

mr94 hat geschrieben: Vielleicht sollte es so etwas wie Postulat und Noviziat auch für die Ehe geben. (Ich weiß, ist nicht vergleichbar.)

:kratz: Verlobung?

Cicero
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Beitrag von Cicero »

Marlene hat geschrieben:
mr94 hat geschrieben: Vielleicht sollte es so etwas wie Postulat und Noviziat auch für die Ehe geben. (Ich weiß, ist nicht vergleichbar.)

:kratz: Verlobung?
Ist nicht miteinander zu vergleichen.

Darüber habe ich vor vielen Jahren (ich verlobt, eine Freundin im Noviziat) weidlich diskutiert.
Denn Ehe zu leben ist nicht wirklich leichter als ein Ordensleben.
Trotzdem bin ich bis jetzt (12 Jahre) auch ohne Noviziat durchlaufen zu haben mit meiner Ehe gut klargekommen.

Dennoch ist das Noviziat eine gute Einrichtung, nicht nur im Hinblick auf die Probezeit und der Prüfung der Berufung, sondern auch unter dem Aspekt des Einübens in das Ordensleben.

Ein solches einüben in ein Ehe- und Familienleben macht jeder in sein Kinheit und Jugend durch. Orden erleben die wenigsten in ihrer Kindheit.

Marlene
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Beitrag von Marlene »

Cicero hat geschrieben: Denn Ehe zu leben ist nicht wirklich leichter als ein Ordensleben.

hmmm ... aber die Möglichkeiten der Versöhnung nach einem Streit sind ... vielfältiger ;)

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Ermi
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Beitrag von Ermi »

Celestina hat geschrieben:Liebe Marlene,

vielen Dank für deine kritische Beurteilung! So ewtas kann sehr hilfreich sein auf dem Weg zum Klostereintritt.

Du hast völlig recht - die von mir genannten Dinge kann man auch außerhalb des Klosters erlangen/erleben/finden.

Mittlerweile habe ich mir den Link von Micha einmal angeschaut und ich finde ihn recht gut, um Sicherheit zu gewinnen - und ich muss sagen, ich habe mehr Sicherheit gewonnen.

Dir alles Gute!
Celestina
Hallo Celestina, vielleicht Dir der Vorschlag des Kapuzinerpaters weiterhelfen?
Père Paul de la Croix – Kapuzinerpater hat vier Berufungskriterien aufgestellt.

1. Den Wunsch zu haben , der sich in dem Auf und Ab der Gefühle durchhält.

2. Ein innerer Friede, der sich auch in dem Auf und Ab der Gefühle durchhält.

3. Ich muß das Wagnis eingehen und diesen Lebensweg einschlagen.

4. Es müssen auch die äußeren Verhältnisse stimmen. (Gesundheit, psychische Ausgeglichenheit und Ortsbestimmung.

Gruß Ermi :)
Gott ist mittendrin!

Celestina
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Beitrag von Celestina »

Danke für den Tip, Ermi :)
Nicht der Mensch geht zu Gott, sondern Gott kommt zum Menschen. (Notker Füglister)

Celestina
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Beitrag von Celestina »

Also Berufungsgeschichten kann ich auch nicht 'auftischen', jedenfalls keine mit Erscheinungen und Wundern. Ich bin mir sicher, dass Er mich im Kloster haben möchte und ich werde ihm diesen Wunsch auch schnellstmöglich erfüllen. Ich wünschte, es wäre schon morgen soweit!! :ja:

LG Celestina
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Edith
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Beitrag von Edith »

Celestina hat geschrieben:Ich wünschte, es wäre schon morgen soweit!! :ja:
la paciencia... todo lo alcanza.... Geduld erreicht alles. (Teresa v.A.)

Locker Bleiben, himmlische... alles wird gut... :ja:
der kreuzgang betet mit.... (und du bete gefälligst für uns!! :mrgreen: )

Celestina
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Beitrag von Celestina »

Edith hat geschrieben:la paciencia... todo lo alcanza.... Geduld erreicht alles. (Teresa v.A.)
Locker Bleiben, himmlische... alles wird gut... :ja:
jaja, geb mir Mühe! :ja:
Edith hat geschrieben:der kreuzgang betet mit.... (und du bete gefälligst für uns!! :mrgreen: )
Zu Befehl, Sir! :mrgreen:
Aber danke für Eure Unterstützung!

LG Celestina
Nicht der Mensch geht zu Gott, sondern Gott kommt zum Menschen. (Notker Füglister)

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Auf der Homepage des St. Pöltenener Priesterseminars steht zum Thema Berufung Folgendes:

Wer Priester werden will, muss von Gott berufen sein. Gott hat seiner Kirche die Vollmacht gegeben, Berufungen zu erkennen.
Du selbst kannst Deine Berufung prüfen, wenn Du aus folgenden Motiven Priester werden willst:
a) aus Liebe zur Kirche
b) aus Liebe zu den Menschen
Außerdem brauchst Du eine ausreichende Gesundheit und die nötige theologische Bildung.
Wenn Du diese Bedingungen erfüllst und Dich die Kirche annimmt, kannst Du Dir Deiner Berufung sicher sein.

Basta!?
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

mal
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Nix basta

Beitrag von mal »

cathol01 hat geschrieben:Auf der Homepage des St. Pöltenener Priesterseminars steht zum Thema Berufung Folgendes:

Wer Priester werden will, muss von Gott berufen sein. Gott hat seiner Kirche die Vollmacht gegeben, Berufungen zu erkennen.
Du selbst kannst Deine Berufung prüfen, wenn Du aus folgenden Motiven Priester werden willst:
a) aus Liebe zur Kirche
b) aus Liebe zu den Menschen
Außerdem brauchst Du eine ausreichende Gesundheit und die nötige theologische Bildung.
Wenn Du diese Bedingungen erfüllst und Dich die Kirche annimmt, kannst Du Dir Deiner Berufung sicher sein.

Basta!?
Also ehrlich, cathol01, das ist mir zu einfach!! Ich halte Berufung zur besonderen Nachfolge in den drei evangelischen Räten oder zum Priestertum für eine sehr intime und kostbare Angelegenheit. Das da oben könnte auch für eine x-beliebige Firma gelten: Du bist berufen, hier zu arbeiten, wenn du den Laden magst und die Kosumenten nett findest.
Gerade heute sollte man sich Zeit nehmen und mit einem Menschen seines Vertrauens, der KOMPETENT ist, also selbst eine Berufung intensiv lebt und durchgehalten hat, immer wieder ein gutes geistliches Gespräch suchen.
Pax et Bonum
mal
Ein Heiliger ist ein Mensch im Vollbesitz seiner Menschlichkeit. Thomas Merton

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cathol01
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Re: Nix basta

Beitrag von cathol01 »

mal hat geschrieben:
cathol01 hat geschrieben:Auf der Homepage des St. Pöltenener Priesterseminars steht zum Thema Berufung Folgendes:

Wer Priester werden will, muss von Gott berufen sein. Gott hat seiner Kirche die Vollmacht gegeben, Berufungen zu erkennen.
Du selbst kannst Deine Berufung prüfen, wenn Du aus folgenden Motiven Priester werden willst:
a) aus Liebe zur Kirche
b) aus Liebe zu den Menschen
Außerdem brauchst Du eine ausreichende Gesundheit und die nötige theologische Bildung.
Wenn Du diese Bedingungen erfüllst und Dich die Kirche annimmt, kannst Du Dir Deiner Berufung sicher sein.

Basta!?
Also ehrlich, cathol01, das ist mir zu einfach!! Ich halte Berufung zur besonderen Nachfolge in den drei evangelischen Räten oder zum Priestertum für eine sehr intime und kostbare Angelegenheit. Das da oben könnte auch für eine x-beliebige Firma gelten: Du bist berufen, hier zu arbeiten, wenn du den Laden magst und die Kosumenten nett findest.
Gerade heute sollte man sich Zeit nehmen und mit einem Menschen seines Vertrauens, der KOMPETENT ist, also selbst eine Berufung intensiv lebt und durchgehalten hat, immer wieder ein gutes geistliches Gespräch suchen.
Pax et Bonum
mal
So sehe ich das auch, mal. Das ist mal wieder typisch Sankt Pölten!
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schwester_meike
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Beitrag von schwester_meike »

Liebe Mitberufene (wozu auch immer)!

Find das Thema echt gut, aber ein Aspekt fehlt mir noch, deshalb misch ich mich mal ein. Mir hat Gott neben allem, was schon geschrieben wurde, auch Bibelworte gegeben, die mich auf diesen Lebensweg führten. Ich begann mein FsJ in der Kommunität und bekam Dtn.5,32f: "Geht nicht ab von dem Weg, den ich euch gewiesen habe, und es wird euch gut gehen, und ihr werdet immer in dem Land wohnen, das ihr jetzt in Besitz nehmt." Dieses "immer hier wohnen" war für mich der entscheidende Anstoß. Dann kamen viele Texte dazu, vom alles verlassen, ganz Jesus folgen... Und natürlich auch Gefühle, ja, die sind nicht heiliger, ich könnte es mir schon vorstellen, dass diese Lebensform zu mir passt... Gefühle / Eindrücke sind auch Leitung des Heiligen Geistes. Und als ich dann grad sicher war, ich bin zu jung, ging die Predigt an jenem Sonntag um die Berufung Jeremias, und was kam da? - Richtig, "sage nicht, ich bin zu jung!" (Jer.1,7). Ich bin dankbar, für alle Bausteine, die Gott in meiner Berufung zusammengefügt hat.
Und heute, nach 3 Jahren Noviziat (Einsegnung im Nov), kann ich sagen, dass es in erster Linie Worte waren, die mich hielten, die mich bestätigt haben, zu bleiben, weiterzugehen. Krisen werden kommen, und Gefühle schwanken. Aber ER ist treu, durch den wir berufen sind.

Liebe Celestina,
ich wünsch dir Gewissheit für deine Entscheidung und auch Mut :freude: [Punkt] (Josua 1,9).

Gruß, Meike.

Celestina
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Beitrag von Celestina »

Liebe meike,
danke für deine netten Worte. Deine Schilderung berührt mich, da ich solche Erlebnisse mit den Bibelstellen auch schon hatte.
Als ich Gott in einer 'Berufungs-Krise' im Gebet um Hilfe gebeten habe, habe ich spontan die Bibel aufgeschlagen und gelesen "Höre, Tochter, sieh her und neige dein Ohr, vergiss dein Volk und dein Vaterhaus! Der König verlangt nach deiner Schönheit; er ist ja dein Herr, verneig dich vor ihm!" (Psalm 45, 11-12)

Eine andere Stelle war: "Lasst euch vom Geist leiten" (Gal 5, 16)

Die Stelle, die du erwähnt hast, (Jer 1,7) ist mir auf diesem Wege auch schon begegnet: "Wohin ich dich auch sende, dahin sollst du gehen, und was ich dir auftrage, das sollst du verkünden"

Wir hatten vor Pfingsten anlässlich der Priesterweihe eine predigtreihe zum Thema "Berufung" - wie oft habe ich mich in den Worten der Priester wiedergefunden! Es ist wirklich faszinierend, wie gut Worte auf diesem Weg tun können! Und vor allen Dingen, dass sie immer zur richtigen Zeit kommen!

LG Celestina
Nicht der Mensch geht zu Gott, sondern Gott kommt zum Menschen. (Notker Füglister)

Edith
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Beitrag von Edith »

meike hat geschrieben: ...Und heute, nach 3 Jahren Noviziat (Einsegnung im Nov),...
hallo Meike,
"Einsegnung".. ist das sowas, wie eine Profeß? Oder sagtest Du das schon?... (sorry, weiß es nicht mehr...)

schwester_meike
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Beitrag von schwester_meike »

Ja, Einsegnung ist sowas wie Profess. Wir binden uns dabei an die konkrete Gemeinschaft (auf Lebenszeit) und an ein Leben nach den Evangelischen Räten. Und wir bekommen dann auch die Ordenstracht. "All in one" sozusagen.

Übrigens hab ich mittlerweile auch den Text vom 2.Vatikanum gelesen. Und ich denke er enthält vieles, was auch uns evang. Gemeinschaften betrifft, Besinnung auf Gründungscharisma, beispielsweise.
Besonders interessant fand ich die Passagen zum Gehorsam, mit Verstand und Willenskraft die anvertrauten Aufgaben erfüllen, aktiver Gehorsam, aktive, nicht willenlose Hingabe... Natürlich haben die Ausführungen auch immer Spielraum und man kann sie so oder so leben, z.B. was die letzte Entscheidungsbefugnis durch Obere angeht.

Zu diesem Thead passend find ich auch die Passagen, das Verständnis für eine solche Berufung in Gemeinden und Familien zu fördern. Ich glaube, da hat man es als Evangelischer noch schwerer, einen Weg in die Lebensform Schwester zu gehen. Ich denke man muss sich seiner Berufung echt gewiss sein, bevor man damit "an die Öffentlichkeit" geht, wo ich es erlebt habe, mich ständig rechtfertigen zu müssen. "Ich fühle mich dazu berufen" - das kann halt leider nicht jeder nachvollziehen, deshalb wünsch ich jedem, der einen solchen Weg geht, Freunde, die ihn/sie unterstützen, zu denen man auch mal mit Zweifeln kommen kann und nicht gleich zu hören kriegt "hättest da ja nicht eintreten brauchen".

So viel mal, tschüß! :huhu:

Meike.

Celestina
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Beitrag von Celestina »

Habt ihr also während des Noviziats noch kein Ordenskleid? tragt ihr dann Zivil oder gibt es da schon spezielle Kleidung?
Nicht der Mensch geht zu Gott, sondern Gott kommt zum Menschen. (Notker Füglister)

schwester_meike
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Beitrag von schwester_meike »

Ja, im Noviziat noch völlig zivil, nicht mal "Rockpflicht" wie früher. Und falls du mal schauen willst, wie unsere Tracht aussieht: www.lza.de und dann zu Kommunität.

Gruß, Meike.

Andi
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Beitrag von Andi »

Ich weiß nicht, ob das hier am passendsten ist, gibt jaauch einen Bereich über "einfaches Leben" aber ganz falsch wird nicht sein. Hab gerade einen Bericht über einen Kapuziener gefunden:

http://kirchensite.de/?myELEMENT=69678& ... 52bc400bf9

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gaoth_an_feasgar
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Beitrag von gaoth_an_feasgar »

Liebe Celestina und all ihr Antwortenden,

ich möchte noch gerne ein paar Fragen stellen, auch zum Thema 'Sich Zeit lassen'.
Es gibt doch so viele Lebenslagen, in denen Menschen ihre Berufung zum Ordensleben spüren. Und die meisten Menschen können nach einer gewissen Zeit ihre Wohnung und den Job kündigen und in das Kloster eintreten. Aber was macht man nun, wenn man das nicht kann? Wenn man noch zur Schule geht? Sein Abi noch vor sich hat, aber so große Sehnsucht nach Gott und dem Leben in der Gemeinschaft? Ist das das gleiche?

Gottes Segen, gaoth_an_feasgar

Benedikt

Beitrag von Benedikt »

Dann wäre es kein "sich Zeit lassen", sondern eher ein "ungeduldig warten". :-) Ich habe einen Bekannten, der ist erst 15, ist sich aber ziemlich sicher, dass er ins Seminar geht. Das kann schön anstrengend sein, denke ich mir. Aber es vielleicht, wenn die Berufung durch die in dem Fall notwendige Geduld geprüft wird.

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Tom
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Beitrag von Tom »

Vielleicht helfen die folgenden Gedanken über das Thema Zeichen einer Berufung:

Vielfältig können die Zeichen sein, die einen Menschen in die Spur seiner Berufung lenken wollen

- innere Unruhe über die derzeitige Lebenssituation
- ein immer wiederkehrender Traum
- Gefühle der Stagnation und innerer Leere
- innerer Drang neue Wege zu gehen
- Worte, die nicht aus dem Kopf gehen
- ständig wiederkehrende Konflikte, die nach gleichem Muster ablaufen
- Zufälle, die keine sind
- ...

Um solche Zeichen entschlüsseln zu können, sind Selbstbeobachtung und Reflexion, innere und äußere Ruhe unerläßlich. Hilfreich ist das Gespräch mit anderen. Inmitten der vielfältigen Begabungen und Berufungen aller Christen, gibt es solche, die zueinem besonderen Dienst, Beruf oder Lebensstand berufen sind.

Was kann auf eine Berufung zum Priester- oder Ordensleben hinweisen?

- Freude an geistlichen Werten, an Gebet Stille Meditation, ...
- Liebe zum Evangelium
- Erfahrung von Freude im Dienst für andere
- ...

Fragen und Zweifel tauchen auf.

Das ist normal.
Wichtig ist nur, die Fragen und Zweifel nicht allein mit sich selbst ausmachen, im Gebet mit Gott verbunden zu bleiben, sich geistliche Begleiteung zu suchen.

(Aus einer Internetseite zur Berufung der Barmherzigen Schwestern Fulda)

Die selige Mutter Teresa soll einmal gesagt haben, wer auf der Suche nach seiner Berufung ist, der soll eine Nacht vor dem Tabernakel verbringen (Anbetung), am morgen wird er wissen was er zu tun hat. ;D

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Tom
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Beitrag von Tom »

Hier noch ein interessanter Artikel als Hilfe zur Berufungsfindung der Erzabtei St. Ottilien:

http://www.erzabtei.de/html/berufung.htm

Dr. Dirk
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Beitrag von Dr. Dirk »

Was auch noch helfen kann, ist die Unterscheidung der Verschiedenen Ebenen, auf denen sich meine Reaktionen abspielen, wenn mich eine bestimmte Berufung beschäftigt.

Nur als Beispiel: Man liest die Berufung des reichen Jünglings zur Armut. Dann kann die Reaktion auf der Gefühlsebene ganz anders sein, als auf der geistlichen Ebene. Ich mag ein Gefühl von Unsicherheit oder Angst haben, wenn ich daran denke, all meinen Besitz zu verkaufen, weil ich menschlich an den Dingen hänge, gleichzeitig kann ich aber doch eine Sehnsucht empfinden, diesem Ruf nachfolgen zu können und der Gedanke daran lässt mich nicht mehr los.

Dann muss man zu unterscheiden versuchen, was vom Fleisch kommt, also was reines Gefühl ist - hier also die menschliche Abhängigkeit von den Bequemlichkeiten der Welt und menschliche Ängste und Sorgen, und was Anruf Gottes sein könnte - sich also auf einer geistlichen Ebene abspielt. Diese Unterscheidung kann sicher wesentlich subtiler sein, als in diesem Beispiel.

Der reiche Jüngling - um beim Beispiel zu bleiben - hat auf seine menschlichen Gefühle der Anhänglichkeit gehört, und ist Jesus nicht nachgefolgt.

schwester_meike
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Beitrag von schwester_meike »

Hallo gaoth_an_feasgar und andere Kreuzgangbesucher!

Also Zeit lassen ist unbedingt wichtig. Ich hab z.B. hier erst mal ein FSJ gemacht, oft ist auch Zivildienst im Kloster möglich. Dabei kann man schon ziemlich den klösterlichen Rhythmus mitleben, Tagzeitengebete, Arbeit, Feste... Dann war ich noch für 3 Jahre weg zur Ausbildung. Ich finde es wichtig, "Nicht von Mami in die Gemeinschaft" zu gehen, sondern auch eine Zeit lang "selbständig" ;) zu leben, sich mal um alle Belange des Lebens kümmern zu müssen. Wenn die Berufung echt ist, trägt sie durch eine solche Zeit des Abstands.

Bei uns und wohl auch vielen anderen Gemeinschaften, kann man auch schon mal einen Schritt erster Verbindlichkeit machen und Kandidat werden, das heisst bei uns dann 1x im Monat für ein Wochenende mitzuleben, teilweise auch bei Kommunitätsfesten teilzunehmen...

Be blessed on your way!

Gruß, Meike.

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

(Klammer auf)

Woran erkennt man zivil gekleidete Nonnen?
- An ihrer Kleidung.

(Klammer zu)
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(Diogenes Laërcius)

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gaoth_an_feasgar
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Beitrag von gaoth_an_feasgar »

Benedikt hat geschrieben:Aber es hilft vielleicht, wenn die Berufung durch die in dem Fall notwendige Geduld geprüft wird.
Ja, da hast du sicher recht. Manchmal kommt einem die Zeit so sinnlos vor, die man dann zu 'verschwenden' scheint, wenn man noch in die Schule gehen muss oder eine Ausbildung fertig macht. Aber das ist sie ganz sicher nicht. Ich hbae mir jetzt zur Aufgabe gemacht auch schon während meiner Schulzeit ganz auf Gott zu hören und den Menschen um mich herum die Liebe, die Gott mir schenkt, weiterzugeben. Ich denke, man kann auch so viel bewirken. Ich denke, die kommenden 2 Jahre werden sehr anstrengend werden, es werden Dürrezeiten kommen, in denen ich an meiner Berufung zweifle. Aber die Liebe kann in dieser Zeit sehr sehr wachsen. Und die Sehnsucht, die mich ohnehin schon fast zum Zerspringen bringt, noch größer werden.

Ralf

Beitrag von Ralf »

Und ich spreche aus eigener Erfahrung (orakel...), wenn ich Dir sage, dass der Herr in diesen Zeiten des Wartens die seltsamsten Sachen mit Dir vorhat...

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gaoth_an_feasgar
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Beitrag von gaoth_an_feasgar »

@ ralf

und auf diese dinge, die Gott mit mir vorhat, freue ich [Punkt]

Ralf

Beitrag von Ralf »

gaoth_an_feasgar hat geschrieben:@ ralf

und auf diese dinge, die Gott mit mir vorhat, freue ich [Punkt]
"Wenn Du Gott zum Lachen bringen willst, erzähl Ihm von deinen Plänen!" (Mutter Teresa)

Abt
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Beitrag von Abt »

Ham mal ne Frage an euch:

Bin momentan auf der suche nach einem Orden. Er sollte für mich folgende Kriterien erfüllen:

- evtl. Benediktiner
-möchte entweder als Priester caritativ wirken
-oder mit anderen Brüdern handwerklich tätig sein

außerdem suche ich eine relativ junge Gemeinschaft und das Kloster sollte in einer schönen Landschaft eingebettet sein( vielleicht Alpen(Vorland)).
Wer weiß da weiter und kann mir evtl. ein paar Links geben????

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Wo bist du denn gegenwärtig Abt, daß du Veränderung suchst?
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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