Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten

Klöster, Klerus, Laienschaft. Besondere Nachfolge.
Raphaela
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten

Beitrag von Raphaela »

Gallus hat geschrieben:
Und wo bitte steht, dass es sich um Ordensschwestern handelt und nicht um leibliche Schwestern?
Ich bin gerne katholisch, mit Leib und Seele!

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lifestylekatholik
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten

Beitrag von lifestylekatholik »

Raphaela hat geschrieben:Und wo bitte steht, dass es sich um Ordensschwestern handelt und nicht um leibliche Schwestern?
Im Bildtitel selber und im zugehörigen Blogeintrag.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Pit
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten

Beitrag von Pit »

Parvus hat geschrieben:Das sind polnische Dominikaner, die zu der Music von Lady Gaga einen ganz neuen Text singen.
Etwas uber ihren Orden und ihren Dienst.

...
Und damit habe ich kein Problem, warum auch?
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cantus planus
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten

Beitrag von cantus planus »

Raphaela hat geschrieben:
Gallus hat geschrieben:
Und wo bitte steht, dass es sich um Ordensschwestern handelt und nicht um leibliche Schwestern?
Das musste man extra dranschreiben. Optisch ähneln die Damen in der Tat eher Staubsaugervertreterinnen.
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Pit
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten

Beitrag von Pit »

...zumindest keinen Ordensschwestern,das sehe ich genauso.
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civilisation
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten

Beitrag von civilisation »

Die Dominikanerin Ingrid Grawe in einem Video
(ruhig bis zum ende anschauen):
http://gloria.tv/?media=319225

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cantus planus
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten

Beitrag von cantus planus »

Erfreulich immerhin, dass sie am Ende ihres Lebens beginnt, sich auf das Kloster hin zu orientieren. Es ist nie zu spät!
Darüberhinaus ist diese Schwester ein Paradebeispiel für moderne Ordensfrauen in unseren Breiten: sie wollen Gutes tun und sind keineswegs Krawallemanzen oder notorisch Aufständige. Sie sind nur schlicht und ergreifend vollkommen desorientiert.
Ich finde die Dame sympatisch, aber ich vermute, in religiösen Belangen gelänge uns nicht einmal ein gutes Gespräch über das Wetter...
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lifestylekatholik
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten

Beitrag von lifestylekatholik »

So is das. Cantus hat alles gesagt.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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cantus planus
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten

Beitrag von cantus planus »

Raphaela hat geschrieben:
Gallus hat geschrieben:
Und wo bitte steht, dass es sich um Ordensschwestern handelt und nicht um leibliche Schwestern?
Um die noch offene Frage zu beantworten: Es sind Ordensschwestern, und sie gehören zu dieser Kongregation: http://www.csjp.org/news/212jubilee/2 ... swest.html
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civilisation
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten

Beitrag von civilisation »

Nochmal zur Dominikanerin Ingrid Grave. Sie hielt die Neujahrsansprache 212, diesmal jedoch erkennbar als Ordensschwester:

http://www.youtube.com/watch?v=In92X-UKY9Y

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cantus planus
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten

Beitrag von cantus planus »

civilisation hat geschrieben:Nochmal zur Dominikanerin Ingrid Grave. Sie hielt die Neujahrsansprache 2012, diesmal jedoch erkennbar als Ordensschwester:
Wer ihren Namen googelt, findet etliche Bilder mit Habit. Sie scheint im Fernsehen immer als Dominikanerin erkennbar gewesen zu sein.
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Protasius
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten

Beitrag von Protasius »

Ordensleute müssen heutzutage kein Habit mehr tragen (wird gerne dem Zweiten Vatikanum zugeschrieben); für klug halte ich es dennoch nicht.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Senensis
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten

Beitrag von Senensis »

Wollt ihr Euch Eure Oma in so einem scheußlichen mintgrünen viel zu kurzem Kostüm vorstellen? Ich nicht. Dann erst recht nicht Ordensfrauen, die Bräute Christi sein sollten. Die Kleidung soll ja auch irgendwie Ausdruck der eigenen Identität sein. Und wenn ein paar Herren hier feststellen, daß man mit mintgrünen Klamotten dieser Art nicht viel geweihte Identität ausdrücken kann, haben sie einfach recht. Finde ich.
Oder, wie Madre Pasqualina es einmal ausdrückte:
"Minikonstitutionen und Minigebete und Miniröcke machen Euch auch nicht zu besseren Ordensfrauen!"
et nos credidimus caritati

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Senensis
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten

Beitrag von Senensis »

Ich hab nicht gesagt, daß das mintgrün in sich scheußlich ist. Im übrigen: kein Kommentar! Die beeindruckendsten Nonnen sind für mich immer noch Teresa von Avila, Therese von Lisieux und Teresa de los Andes! Mit Habit!
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Fridericus
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten

Beitrag von Fridericus »

Irmgard hat geschrieben:Schönheit liegt ja irgendwie im Auge des Betrachters.
Nein. Natürlich nicht, das wäre ja Irrsinn.
Dann erst recht nicht Ordensfrauen, die Bräute Christi sein sollten. Die Kleidung soll ja auch irgendwie Ausdruck der eigenen Identität sein. Und wenn ein paar Herren hier feststellen, daß man mit mintgrünen Klamotten dieser Art nicht viel geweihte Identität ausdrücken kann, haben sie einfach recht. Finde ich.
Geweihte Identität, was soll das genau sein? Die beeindruckensten Nonnen, die ich kenne trugen auch nicht alle Ordenskleidung. Die strahlten das einfach aus.
So ein Unsinn. Das Ordensgewand ist wesentlicher Bestandteil der Ordensmänner und -frauen. Es kamen, die strengen Regeln, die verboten, sein Ordensgewand abzulegen, nicht von ungefähr. Welchen Grund kann es geben das Ordenskleid auszu ziehen?
Oder, wie Madre Pasqualina es einmal ausdrückte:
"Minikonstitutionen und Minigebete und Miniröcke machen Euch auch nicht zu besseren Ordensfrauen!"
Machen sie denn zu schlechteren Ordensfrauen? Wobei das ja bewusst überzogen ist.
Ich wage zu behaupten: Ja.
Zuletzt geändert von Fridericus am Freitag 10. August 2012, 19:55, insgesamt 1-mal geändert.

Fridericus
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten

Beitrag von Fridericus »

Irmgard hat geschrieben:
Fridericus hat geschrieben: Welchen Grund kann es geben das Ordenskleid auszuziehen?
Weil es im Umfeld von Kindern beispielsweise ängstigt? Weil es die Kontaktschwelle erschwert? Es gibt ja Orden mit verschiedenen Schwerpunkten.
Schlechte Ausreden. Es gibt keinen Grund, der im Leben - ausgenommen vielleicht Zeiten schwerster Verfolgung, die den Tod bedeuted (und auch hier gab es in der Vergangenheit genügend große Männer und Frauen, die lieber den Märtyrertod starben) -, das Ablegen des Ordensgewandes rechtfertigt.

Und an dieser Stelle sei an die alten Vorschriften erinnert.
Wetzer und Welte's Kirchenlexikon hat geschrieben:Nach den Gelübden darf eine Ordensperson die Tracht ihres Ordens nie mehr ablegen, und zwar muß dieselbe öffentlich, nicht unter andern Kleidern verborgen getragen werden. Dieß gilt selbst für die Cardinäle, welche aus einem Orden genommen werden. Die Übertretung dieser Vorschrift zieht, wenn sie öffentlich ist, ipso facto die Excommunication nach sich.

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lifestylekatholik
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten

Beitrag von lifestylekatholik »

Irmgard hat geschrieben:
Fridericus hat geschrieben: Welchen Grund kann es geben das Ordenskleid auszuziehen?
Weil es im Umfeld von Kindern beispielsweise ängstigt?
Meinst du, dass die Kinder sich ängstigen? Oder das Umfeld, beispielsweise die Eltern, weil sie glauben, ihre Kinder würden vergewaltigt?
Irmgard hat geschrieben:Weil es die Kontaktschwelle erschwert?
Ich nehme an, du meinst "weil es die Kontaktschwelle erhöht" bzw. "weil es den Kontakt erschwert". Einerlei, ich halte das aus eigener Erfahrung heraus für ein unzutreffendes Vorurteil.

Gewisse Kontakte allerdings erschwert das Ordenskleid durchaus, das ist aber auch gut so und beabsichtigt.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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cantus planus
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten

Beitrag von cantus planus »

lifestylekatholik hat geschrieben:Gewisse Kontakte allerdings erschwert das Ordenskleid durchaus, das ist aber auch gut so und beabsichtigt.
:freude:
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Irmgard
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten

Beitrag von Irmgard »

lifestylekatholik hat geschrieben:Meinst du, dass die Kinder sich ängstigen? Oder das Umfeld, beispielsweise die Eltern, weil sie glauben, ihre Kinder würden vergewaltigt?
Das ist doch Unsinn. Kinder ängstigen sich vor Dingen, die sie nicht kennen und Ordenstracht sieht man nur noch selten. Man mag das bedauern, aber so ist es.

Gruß

Irmgard

P.S. Wie war das noch gleich mit dem zotigen Humor?

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lifestylekatholik
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten

Beitrag von lifestylekatholik »

Irmgard hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:Meinst du, dass die Kinder sich ängstigen? Oder das Umfeld, beispielsweise die Eltern, weil sie glauben, ihre Kinder würden vergewaltigt?
Das ist doch Unsinn.
Sach ma, was soll denn das!? Du schreibst einen missverständlichen Satz. Ich frage nach, wie du ihn meinst, und du antwortest, das sei Unsinn? Hallo, geht's noch?
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obsculta
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten

Beitrag von obsculta »

Irmgard hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:Meinst du, dass die Kinder sich ängstigen? Oder das Umfeld, beispielsweise die Eltern, weil sie glauben, ihre Kinder würden vergewaltigt?
Das ist doch Unsinn. Kinder ängstigen sich vor Dingen, die sie nicht kennen und Ordenstracht sieht man nur noch selten. Man mag das bedauern, aber so ist es.

Gruß

Irmgard

P.S. Wie war das noch gleich mit dem zotigen Humor?

Das ist doch Unsinn.Niemand ängstigt sich vor Dingen,die er nicht kennt.
Ordenstracht sieht man nur noch selten.Weshalb sollten Kinder sich davor
fürchten?

P.S.: Wie war das doch gleich mit der Logik?


Gruß

Obsculta

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Protasius
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten

Beitrag von Protasius »

Ich war ja auch mal klein, und als ich aufs Gymnasium kam, hatte ich Religion und Deutsch bei Schwester Renate, Schulschwester und selbstverständlich im Ordenskleid; ich kann mich nicht erinnern, daß ich vor ihr Angst gehabt hätte. Im Gegenteil, die vier Pinguine, die vom Kloster noch übrig sind, waren sogar mal bei uns zum Kaffeetrinken.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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cantus planus
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten

Beitrag von cantus planus »

Ich war auf einer katholischen Fachschule, und die Lehrkräfte (Thuiner Franziskanerinnen) waren grossteils früher im Kindergarten oder in Heimen tätig gewesen. Sie berichteten alle davon, dass der Habit eher neugierig gemacht habe. Eine Schwester, die Psychologie unterichtete (und der ich sehr, sehr viel zu verdanken habe) erzählte amüsiert, dass Kleinkinder immer fragten: "Was ist das?", wenn sie ein Schwester sahen, statt "Wer ist das?" Kein Kind hat sich jemals vor Ordensschwestern wegen des Habits geängstigt. Wenn es dafür Grund gab, lag der woanders.
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cantus planus
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten

Beitrag von cantus planus »

obsculta hat geschrieben:Niemand ängstigt sich vor Dingen, die er nicht kennt.
Verzeihung, aber in dieser Pauschalität muss ich sagen: die Angst vor Unbekanntem dürfte in vielen Fällen der Haupt-, wenn nicht der einzige Grund für Angstempfindung überhaupt sein.
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Paulus Minor
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten

Beitrag von Paulus Minor »

Als Vorschulkind besuchte ich einen von katholischen Nonnen geführten Kindergarten, Ich habe mich dabei nie vor der schwarzen Ordenstracht gefürchtet, sondern die mütterlich fürsorglichen Ordensfrauen besonders liebgewonnen.

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Niels
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten

Beitrag von Niels »

Bericht über die Lage in Spanien: http://www.katholisches.info/213/1/12 ... -erklaren/
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Mariahilfer
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten

Beitrag von Mariahilfer »

Paulus Minor hat geschrieben:Als Vorschulkind besuchte ich einen von katholischen Nonnen geführten Kindergarten, Ich habe mich dabei nie vor der schwarzen Ordenstracht gefürchtet, sondern die mütterlich fürsorglichen Ordensfrauen besonders liebgewonnen.
Ich habe ausschiesslich katholische Ordensschulen (Volksschule der Schulbrüder, Gymnasium der Benediktiner) besucht. Weder ich noch - soweit ich das beurteilen kann - andere Kinder haben den Habit als irgendwie beängstigend oder bedrohlich gesehen. Beim Volksschullehrer - ein junger Frater - war für mich eher seltsam, wenn er für die Turnstunden einen Trainingsanzug angezogen hat, weil das nach meinem Gefühl irgendwie unpassend war.

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overkott
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten

Beitrag von overkott »

Die eigentliche Säkularisierung vollzieht sich nicht durch Äußerlichkeiten. Jesus geht es um den geistigen Habitus. Sein Werk ist kein römischer Trachtenverein.

Das Wachstum der Kirche vollzieht sich unsichtbar und geheimnisvoll im Herzen der Gläubigen. Es ist nicht in Statistiken ablesbar und nicht einmal daran, wieviel Menschen am ersten Tag der Woche zur Kirche kommen, sondern ob zwei Gläubige auch in der Woche Gott und den Nächsten lieben.

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Protasius
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten

Beitrag von Protasius »

overkott hat geschrieben:Die eigentliche Säkularisierung vollzieht sich nicht durch Äußerlichkeiten. Jesus geht es um den geistigen Habitus. Sein Werk ist kein römischer Trachtenverein.

Das Wachstum der Kirche vollzieht sich unsichtbar und geheimnisvoll im Herzen der Gläubigen. Es ist nicht in Statistiken ablesbar und nicht einmal daran, wieviel Menschen am ersten Tag der Woche zur Kirche kommen, sondern ob zwei Gläubige auch in der Woche Gott und den Nächsten lieben.
Der Habit macht noch keinen Mönch. Kein Habit aber erst recht nicht.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Calendula
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten

Beitrag von Calendula »

Ich finde es schade, dass hier von jeder Menge Laien, die normale Kleidung tragen darüber geurteilt wird, wie die Orden ihre Tracht gestalten oder auch nicht.

Es mag früher mit hohen Personalaufwand möglich gewesen sein, jede Nonne in plissierte Krägen, Wimpel, Habit und Schleier zu kleiden, aber dafür waren auch etliche Schwestern nur mit waschen und bügeln beschäftigt.
Mit der Vereinfachung der Ordenstrachten- zb. Halbschleier die praktisch mit einem Haarreif befestigt sind, wurde weniger Personal benötigt.

Insbesondere volle Schleier sind von der Befestigung her schwierig und können oft von den älteren Nonnen gar nicht mehr selbst angezogen werden (viele Bänder, Nadeln, Schnüre und man muss die Arme über den Kopf halten...)... und das bei einem überalterten Orden mit 30 Schwester- wenn da 20 sich nicht mehr allein anziehen können... da müssen praktische Lösungen gefunden werden.
Abgesehen sind volle Schleier schwer und auch nicht unbedingt angenehm bei heißen Wetter. Oder möchtet ihr im Hochsommer in einem schwarzen wollnen Habit herumlaufen?
Ich habe volles Verständnis für die Schwestern, die ihre Ordenstracht vereinfachen oder ablegen.

Die Benediktregel sagt RB 55, 1.7:
"Die Kleidung [...] soll der Lage und dem Klima ihres wohnortesentsprechen; [...] Über Farbe oder groben Stoff Stoff dieser Kleidungstücke sollen sich die Mönche nicht beschwere; man nehme allesso, wie es sich in der Gegend, wo sie wohnen, findet, oder was man billiger kaufen kann."
>> Hört sich nicht nach Einheitskluft an. :neinfreu:

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Maurus
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten

Beitrag von Maurus »

Hallo Calendula, herzlich Willkommen im Forum. Sorry, dass ich gleich meckern muss :D:
Calendula hat geschrieben:Ich finde es schade, dass hier von jeder Menge Laien, die normale Kleidung tragen darüber geurteilt wird, wie die Orden ihre Tracht gestalten oder auch nicht.

Es mag früher mit hohen Personalaufwand möglich gewesen sein, jede Nonne in plissierte Krägen, Wimpel, Habit und Schleier zu kleiden, aber dafür waren auch etliche Schwestern nur mit waschen und bügeln beschäftigt.
Mit der Vereinfachung der Ordenstrachten- zb. Halbschleier die praktisch mit einem Haarreif befestigt sind, wurde weniger Personal benötigt.
Sonderlich plausibel hört sich das nicht an. All die technischen Erleichterungen in der Moderne und beim Habit scheitert es dann?
Calendula hat geschrieben:Abgesehen sind volle Schleier schwer und auch nicht unbedingt angenehm bei heißen Wetter. Oder möchtet ihr im Hochsommer in einem schwarzen wollnen Habit herumlaufen?
Ich habe volles Verständnis für die Schwestern, die ihre Ordenstracht vereinfachen oder ablegen.
Sorry, aber mit dieser Begründung kann man auch zum Pyjama oder gleich zur FKK übergehen. Das ist definitiv auch bequemer und auch im Sommer nicht zu heiß. Der Habit ist ein Zeichen, dass der Ordensmann/ die Ordensfrau sich für einen besonderen Dienst geweiht hat und sich so aus der Welt herausnimmt. Ein Stück monastisches Selbstverständnis mithin.
Calendula hat geschrieben:Die Benediktregel sagt RB 55, 1.7:
"Die Kleidung [...] soll der Lage und dem Klima ihres wohnortesentsprechen; [...] Über Farbe oder groben Stoff Stoff dieser Kleidungstücke sollen sich die Mönche nicht beschwere; man nehme allesso, wie es sich in der Gegend, wo sie wohnen, findet, oder was man billiger kaufen kann."
>> Hört sich nicht nach Einheitskluft an. :neinfreu:
Es sagt aber auch nichts gegen eine »Einheitskluft«. Dagegen sagt es auf jeden Fall etwas gegen bürgerliche Kleidung, denn diese besteht idR nicht aus grobem Stoff und Farben, die einem nicht gefallen. Auch an eine subjektive Auswahl ist der Text eine deutliche Absage.

Fridericus
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten

Beitrag von Fridericus »

Calendula hat geschrieben:Ich finde es schade, dass hier von jeder Menge Laien, die normale Kleidung tragen darüber geurteilt wird, wie die Orden ihre Tracht gestalten oder auch nicht.
Wieso sollten Laien nicht über etwas urteilen dürfen, was objektiv feststellbar ist?
Es mag früher mit hohen Personalaufwand möglich gewesen sein, jede Nonne in plissierte Krägen, Wimpel, Habit und Schleier zu kleiden, aber dafür waren auch etliche Schwestern nur mit waschen und bügeln beschäftigt.
Mit der Vereinfachung der Ordenstrachten- zb. Halbschleier die praktisch mit einem Haarreif befestigt sind, wurde weniger Personal benötigt.
Schlechtes Argument. Das Personal (ich will es einmal provokant ausdrücken) u. a. erst dadurch weniger, dass die Ordenstrachten vereinfacht wurden.
Abgesehen sind volle Schleier schwer und auch nicht unbedingt angenehm bei heißen Wetter. Oder möchtet ihr im Hochsommer in einem schwarzen wollnen Habit herumlaufen?
Zum einen gab (und gibt) es freilich für die verschiedenen Jahreszeiten, verschiedene Stoffe, zum anderen ist drängt sich dann die Frage auf, wie es die Ordensleute die vergangenen Jahrhunderte ausgehalten haben?
Ich habe volles Verständnis für die Schwestern, die ihre Ordenstracht vereinfachen oder ablegen.
Ich nicht, nicht im geringsten. Und an dieser Stelle sei an die alten Vorschriften erinnert.
Wetzer und Welte's Kirchenlexikon hat geschrieben:Nach den Gelübden darf eine Ordensperson die Tracht ihres Ordens nie mehr ablegen, und zwar muß dieselbe öffentlich, nicht unter andern Kleidern verborgen getragen werden. Dieß gilt selbst für die Cardinäle, welche aus einem Orden genommen werden. Die Übertretung dieser Vorschrift zieht, wenn sie öffentlich ist, ipso facto die Excommunication nach sich.

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