Ordenseintritt, -alter etc.

Klöster, Klerus, Laienschaft. Besondere Nachfolge.
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lumieredeux
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Beitrag von lumieredeux »

Wichtig ist, daß man sich verschiedene Gemeinschaften anschaut und sich überlegt, was man konkret möchte, aktiv oder kontemplativ. Stabilitas oder Wechsel. Ob die Gemeinschaft zu einem paßt, ob man selber zur Gemeinschaft paßt. Das geht am besten durch "mitleben", viele Orden bieten ja Kloster auf Zeit an, so könntest du das Leben der Gemeinschaft kennenlernen. Kloster ist nicht gleich Kloster. Außerdem natürlich nicht eine Ausbildung aus dem Blick verlieren, da heute fast alle Gemeinschaften eine abgeschlossene Berufsausbildung voraussetzen.

Viel Erfolg beim Suchen und Finden deines Weges!
lumie

GertrudvonHelfta
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Beitrag von GertrudvonHelfta »

@ave_maria: Na, dann ist doch gut.

@all: Man kann sich auch zu vieles ansehen und schlussendlich ganz durcheinander kommen. Je mehr man sich ansieht und bei je mehr Klöstern man mitlebt, desto mehr Bindungen geschehen und desto mehr Vergleiche nach menschlichem Ermessen. Bei meinen Freundinnen, die ins Kloster gegangen sind, war es fast immer so, das, welches sie sich zu allererst ausgesucht hatten, wo sie früher oder später dann auch geblieben sind.

GvH

Albinu
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Salesianerinnen

Beitrag von Albinu »

Ich finde es spannend und herausfordernd in JEDEM Lebensalter, das Kloster zu "wagen" - je jünger man ist, umso leichter fallen einem wohl die nicht unbeträchtlichen Einschnitte an Lebensgestaltung (obwohl es auch ältere Menschen gibt, die die entsprechende Flexibilität und Anpassungsfähigkeit bewahrt haben!) - hängt sicher auch von der Gemeinschaft ab. Spontan fallen mir die Salesianerinnen ein:

"Die Zielgruppe dieser Gründung waren Frauen, die ein tiefes Verlangen hatten, Gott ungeteilt anzugehören und sich seiner Liebe ganz hinzugeben, aber doch nicht in einen der damaligen Orden eintreten konnten, weil sie schon reiferen Alters oder aus gesundheitlichen Gründen den körperlichen Strengheiten nicht gewachsen waren. Franz von Sales hatte als charismatischer Seelenführer eine Reihe solcher Frauen kennen gelernt; er wollte ihnen das Tor zum Ordensleben öffnen. Schließlich sollten auch Frauen jeden Alters und Standes dort eine zeitlang mitleben dürfen, um ihr inneres Leben zu erneuern oder zu vertiefen. "

Gruß aus Wien!
Albinu

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lumieredeux
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Beitrag von lumieredeux »

GertrudvonHelfta hat geschrieben:@ave_maria: Na, dann ist doch gut.

@all: Man kann sich auch zu vieles ansehen und schlussendlich ganz durcheinander kommen. Je mehr man sich ansieht und bei je mehr Klöstern man mitlebt, desto mehr Bindungen geschehen und desto mehr Vergleiche nach menschlichem Ermessen. Bei meinen Freundinnen, die ins Kloster gegangen sind, war es fast immer so, das, welches sie sich zu allererst ausgesucht hatten, wo sie früher oder später dann auch geblieben sind.

GvH
Naja, grundsätzlich sollte man sich über die Motivation im Klaren sein, die einen ins Kloster zieht und man sollte sich entscheiden, was man vom Kloster erwartet. Es ist ja schon ein Unterschied, ob ich als "rosa" Anbetungsschwester dauerhaft in Klausur in Steyl bin oder als St. André Schwester "Jugendarbeit" mache und mal 3 Monate in Frankreich, Belgien und Brasilien bin.

Liebe Grüße
lumie

Celestina
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Beitrag von Celestina »

GertrudvonHelfta hat geschrieben: Bei meinen Freundinnen, die ins Kloster gegangen sind, war es fast immer so, das, welches sie sich zu allererst ausgesucht hatten, wo sie früher oder später dann auch geblieben sind.

GvH
Das kann ich nur aus eigener Erfahrung bestätigen. Ich habe mir auch einige verschiedene Klöster angeschaut und habe dann gemerkt, dass ich mein Herz bereits an das erste gehängt habe... ;)
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Celestina hat geschrieben:
GertrudvonHelfta hat geschrieben: Bei meinen Freundinnen, die ins Kloster gegangen sind, war es fast immer so, das, welches sie sich zu allererst ausgesucht hatten, wo sie früher oder später dann auch geblieben sind.

GvH
Das kann ich nur aus eigener Erfahrung bestätigen. Ich habe mir auch einige verschiedene Klöster angeschaut und habe dann gemerkt, dass ich mein Herz bereits an das erste gehängt habe... ;)
In welchem Kloster bist du denn? ;)
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Celestina
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Beitrag von Celestina »

Ich bin ja noch gar nicht richtig drin, leider... :(
Aber quasi mit einem Fuß ;) :mrgreen:
Ich freue mich schon darauf, wenn ich meinen Wunsch endlich wahr machen kann. Jetzt habe ich schon so lange überlegt und alles auf mich wirken lassen... Aber ein bisschen Geduld muss ich noch haben ;)
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Celestina hat geschrieben:Jetzt habe ich schon so lange überlegt und alles auf mich wirken lassen... Aber ein bisschen Geduld muss ich noch haben ;)
Weißt du: Schau einfach mal auf den Threadtitel "Klostereintritt im Alter" -

Bis du alt bist, hast du E W I G [Punkt] :ja: :mrgreen: ;)
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Celestina
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Beitrag von Celestina »

Was Sie nicht sagen... :mrgreen:
Aber im Ernst, ich hoffe, dass ich in 2-3 Jahren "drin" bin.
LG Celestina
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Beitrag von Ecce Homo »

Celestina hat geschrieben:Was Sie nicht sagen...
Wieso "Sie"?????? :hmm: :( ;)

So alt über dir bin ich noch nicht... außerdem muss ich nicht mehr eintreten, da schon sehr glücklich (noch nicht "ewig", aber bald) in ähnlicher Weise gebunden...

;D ;) :)
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Linus
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Beitrag von Linus »

Wobei zwischen Virgo conecrata und Nonne doch ein gewaltiger Unterschied sein dürfte....
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Linus hat geschrieben:Wobei zwischen Virgo conecrata und Nonne doch ein gewaltiger Unterschied sein dürfte....
Mei, je nach dem, auf welchen Orden du anspielst... :mrgreen: ;)

wüsst´ jetzt nicht direkt, dass ich in Klausur lebe - und im direkten Gehorsam auch nicht, aber immerhin ein Leben in "strenger" Nachfolge (das meinte ich mit ähnlicher Bindung), mit Stundengebet, täglicher Messe...

Aber ist richtig, es ist ein großer Unterschied. Hauptsache, der Bräutigam ist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit.
(Amen) ;)
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Celestina
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Beitrag von Celestina »

Ach, Ecce, nicht traurig sein, das war lediglich ein Zitat aus einer Serie... Ich duz Dich schon...

Wann ist es denn bei Dir soweit? Ich glaube, Jungfrauenweihe wäre nichts für mich. Mir fehlte dann die Gemeinschaft.

hach, ich freu mich ;)
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holzi
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Beitrag von holzi »

Ecce Homo hat geschrieben:Aber ist richtig, es ist ein großer Unterschied. Hauptsache, der Bräutigam ist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit.
(Amen) ;)
Kloppt euch nicht, ihr Bigamistinnen! :mrgreen:

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incarnata
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Klostereintritt/Altersgrenzen

Beitrag von incarnata »

Gibt es für den Eintritt in eine Ordensgemeinschaft Altersgrenzen
nach oben?
Und wie ist das bei Säkularinstituten ?

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Linus
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Beitrag von Linus »

Viele machen bei 40/45 einen Schnitt (sie wollen ja nicht zu einem "Altersheim mit viel sprituellem Angebot" verkommen
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Ich wüsste nicht, dass es eine generelle Altersgrenze hätte (nach unten schon! Klar, muss es ja auch!;)) - aber viele Häuser (bei klausurierten Orden) und viele Gemeinschaften an sich setzen halt eine Grenze.

Die zuständigen Canones sind wohl c. 641 bis 645:
KAPITEL III
ZULASSUNG DER KANDIDATEN
UND AUSBILDUNG DER MITGLIEDER


Artikel 1
ZULASSUNG ZUM NOVIZIAT
Can. 641 — Das Recht, die Kandidaten zum Noviziat zuzulassen, steht den höheren Oberen nach Vorschrift des Eigenrechts zu.

Can. 642 — Die Oberen sollen mit aufmerksamer Sorge nur jene zulassen, die, außer dem geforderten Alter, Gesundheit, geeigneten Charakter und genügende Reife haben, um das dem Institut eigene Leben auf sich nehmen zu können; Gesundheit, Charakter und Reife sollen, soweit nötig, durch hinzugezogene Sachverständige bestätigt werden, unbeschadet der Vorschrift des can. 220.

Can. 643 — § 1. Nicht gültig wird zum Noviziat zugelassen:

1° wer das siebzehnte Lebensjahr noch nicht vollendet hat;

2° ein Ehegatte, solange die Ehe besteht;

3° wer durch ein heiliges Band an ein Institut des geweihten Lebens noch gebunden oder in eine Gesellschaft des apostolischen Lebens eingegliedert ist, unbeschadet der Vorschrift des can. 684;

4° wer unter dem Einfluß von Gewalt, schwerer Furcht oder Arglist in ein Institut eintritt oder jener, den der Obere unter der gleichen Beeinflussung aufnimmt;

5° wer seine Eingliederung in ein Institut des geweihten Lebens oder in eine Gesellschaft des apostolischen Lebens verheimlicht hat.

§ 2. Das Eigenrecht kann weitere Hindernisse, auch zur Gültigkeit der Zulassung, aufstellen oder Bedingungen beifügen.

Can. 644 — Die Oberen dürfen keine Weltkleriker zum Noviziat zulassen, ohne deren eigenen Ordinarius befragt zu haben, und auch niemanden, der Schulden hat, die er nicht bezahlen kann.

Can. 645 — § 1. Bevor die Kandidaten zum Noviziat zugelassen werden, müssen sie ein Tauf- und Firmzeugnis sowie ein Zeugnis des Ledigenstandes beibringen.

§ 2. Handelt es sich um die Zulassung von Klerikern oder von solchen, die in ein anderes Institut des geweihten Lebens oder in eine Gesellschaft des apostolischen Lebens oder in ein Seminar zugelassen worden sind, ist außerdem ein Zeugnis des betreffenden Ortsordinarius bzw. des höheren Oberen des Instituts oder der Gesellschaft bzw. des Seminarrektors erforderlich.

§ 3. Das Eigenrecht kann weitere Zeugnisse über die geforderte Eignung der Kandidaten und die Freiheit von Hindernissen verlangen.

§ 4. Die Oberen können ferner andere Erkundigungen, auch im geheimen, einholen, wenn es ihnen notwendig erschienen ist.



Hängt dann also auch vom Eigenrecht ab.... Ich denke aber grundsätzlich, dass im Einzelfall auch Ausnahmen nöglich sind...
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Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

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incarnata
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Altersgrenze Klostereintritt

Beitrag von incarnata »

Herzlichen Dank für die sehr kompetente Antwort ! So ähnlich dachte
ich mir das schon.Die Kunst besteht darin ,genügend offen zu sein
zu erkennen was ER mit einem vorhat und den Mut zu finden da zu schnuppern
und zu fragen,wo man sich hingezogen fühlt !
Zusatzfrage: Was passiert mit Vermögenswerten aus dem weltlichen
Alltag ?Kann man sie vor Eintritt auch an andere unterstützenswerte Institutionen
vermachen oder fällt alles der Gemeinschaft zu oder wird erst etwas "konserviert"
für den Fall daß das Noviziat nicht zur ewigen Profeß führt ? Wie ist das bei
Säkularinstituten,wo man ja nach wie vor "in der Welt" lebt ?

P. Fabian
Beiträge: 15
Registriert: Mittwoch 3. Januar 2007, 22:34

Beitrag von P. Fabian »

Auch wenn die Beiträge in diesem Thread teilweise schon relativ alt sind, möchte ich mir dennoch einige erläuternde Anmerkungen gestatten.

Zunächst zum Thema Altersgrenze:
Eine feste Altersgrenze nach oben gibt es kirchenrechtlich nicht. Die einzelnen Gemeinschaften können hier individuell Regelungen treffen, entweder im Eigenrecht oder als ständige Praxis.
Das ist auch sehr sinnvoll. Während eine gewisse Lebenserfahrung für eine tragfähige Ordensberufung durchaus wünschenswert ist (weswegen uns Novizen im Alter von 25 bis 30 Jahren mit abgeschlossener Ausbildung bzw. Studium gegenüber Abiturienten "am liebsten sind", wenn man es denn so nennen will), kann ein zu hohes Alter doch Probleme bei der Eingliederung in eine völlig andere Lebensform verursachen.
Dennoch sind diese Werte keinesfalls als starre Grenzen zu verstehen. Im Einzelfall kann auch ein deutlich älterer Kandidat zugelassen werden, wenn seine Motivation und Berufung glaubwürdig und er charakterlich geeignet erscheint.

Zum Thema Konversion:
Auch ein Ordenseintritt unmittelbar nach der Konversion bzw. Taufe ist häufig problematisch, da den Kandidaten in der Regel die notwendige katholische Sozialisation fehlt. Ein vorheriges Einleben in den katholischen Glauben ist zumeist wünschenswert, auch sollte die häufig zu beobachtende Konversions-Euphorie einer etwas realistischeren Einstellung zum Glauben gewichen sein.
Feste "Wartezeiten" gibt es jedoch auch hier nicht, sondern die Entscheidung wird immer vom Einzelfall abhängen. Zehn Jahre erscheinen mir absolut übertrieben, zwei bis drei Jahre dagegen recht vernünftig. Hat der Kandidat aber beispielsweise schon mehrere Jahre aktiv in einer Pfarrei mitgelebt, sich jedoch erst später taufen lassen (häufig zu beobachten bei Interessenten aus den neuen Bundesländern wegen familiärer Bedenken etc.), sind auch hier Ausnahmen vorstellbar.

Zum Thema "Recessio Bonorum":
Diese Erklärung, auf alle weltlichen Güter zu verzichten, ist ohnehin erst mit der feierlichen Profeß abzulegen. Vorher wird das Vermögen zumeist treuhänderisch von einem Verwandten o.ä. verwaltet, da ja - wie hier richtig angemerkt wurde - auch der Fall zu bedenken ist, daß die Berufung sich nicht als tragfähig erweist (das hören viele Kandidaten nicht gerne, ist aber wichtig).
Was dann letztlich mit dem Vermögen geschieht, ist in erster Linie Sache des Mitbruders. Eine vollständige Zuwendung an die Gemeinschaft ist nicht erforderlich und zumindest bei uns auch nicht erwünscht. Man kann durchaus auch seine Familie oder andere Institutionen bedenken.
Hier gibt es ohnehin die Beschränkungen des weltlichen Rechtes, das zumindest in Deutschland den "bürgerlichen Tod" schon lange nicht mehr kennt.

Abschließend möchte ich allen Ordensinteressenten in diesem Forum den dringenden Rat aussprechen, sich in der ohnehin schwierigen Phase der Berufungsklärung nicht allzusehr mit solchen Formalia zu befassen.
Vor einem Ordenseintritt stehen sehr viel wichtigere Überlegungen, als die Frage "bin ich vielleicht schon zu alt?" oder "bin ich noch nicht lange genug katholisch?".
Stellen Sie sich die Frage: Ist das der Weg, auf den Gott mich ruft?
Wenn Sie diese Frage mit ja beantworten können, sind alle anderen Überlegungen nebensächlich.

HeGe
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Beitrag von HeGe »

Zunächst mal Herzlich Willkommen im Forum und vielen Dank für die klärenden "Insider"-Informationen.

Einen besonderen Dank für die Schlussbemerkung. Tatsächlich ist es wohl wirklich nur wichtig, dass man selber überzeugt ist, dass dies der Weg ist, auf dem Gott mich haben will. Nur so kann man alle Umstellungen und Schwierigkeiten, die mit einem Eintritt verbunden sein können, bewältigen. Wenn man selber überzeugt ist, kann einem alles andere nicht so nahegehen.
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BrJM
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Beitrag von BrJM »

Also, bei meiner Suche nach einer klösterlichen Gemeinschaft war ich offenscihtlich zu alt - zu medjugorjanisch - zu gebunden. Die Türen waren geschlossen.

Im Sommer 2000 hörte ich dann das Wort: Ich will nicht das du in eine Gemeinschaft gehst, sondern eine gründest. NAch Rücksprache mit meinem Priester (Seelenführer/Sf.) und seiner Erlaubnis vollzog ich am 31. Juli 2000 mit Gleichgesinnten / Interessierten diese Apostolatsgemeinschaft (FJM)

Was Priester [nicht unsere] zu Kandidaten unterschiedlichen Alter bei einem Zugang sagen, erzählte ich schon an anderer Stelle: Ich solle der Jugend doch erstmal das Leben genießen lassen. Die Brüder sind zwischen 23 und 36 Jahre. Bei Älteren sagten Priester [nicht unsere], sie seien doch zu Alt (um die 50 - 60), sieh können sich doch nicht unterordnen.

Als das alles nicht zog, sagte die Priester [nicht unsere] den Angehörigen welche Rückfrage bei Priestern einholten wegen uns, das wir ja noch nicht anerkannt sind. Und man sollte doch eher in einen anerkannten Orden gehen.
Das hätte mein erster Sf. auch sagen können. Immerhin kennt er einige. Aber er folgte der inneren Stimme des Herrn, und gab mir den Segen.

Ich denke, wenn Jesus ruft, wir zwingen niemanden zu kommen, und ER zeugte allen GANZ DEUTLICH DEN WEG. Einer war schon auf den Weg ins Karmelkloster. Doch Jesus sagte ihm: nicht hier, sondern dort und führte ihn zu uns.

Jesus baut neue Gemeinschaften auf. Diese, treu dem Lehramt und Papst und gleich auch Ecksteine sind, weil der Segen deutlich sichtbar ist ... angefangen in der Vorsehung Gottes, nach dem wir leben - bis hin zum Nachwuchs - (m/f, getrennt versteht sich bei uns von alleine!)

Jede/r der/die anklopft prüft im Gebet, und gemeinsam hören wir nach dem WILLEN GOTTES. Alles andere ist bei uns UW (unwichtig). Man muss nurf bereit sein, unsere Konstitutionen zu leben.
Gesandt, wie kleine Lämmer unter den Wölfen. Um die Menschen zur Abkehr von den Götzen zu bewegen. Einzuladen auf den, kommenden Christus zu schauen. Wir bereiten IHM den weg.
Dazu hat er uns aus dem Mülleimer gezogen!

Raphaela
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Ordenseintritt, -alter etc.

Beitrag von Raphaela »

Habe auf Wunsch die folgenden Beiträge abgetrennt und einen neuen Strang aufgemacht.
Das Thema ist wohl neben dem Priesterthema sicher von gleicher Brisanz und Wichtigkeit und es wäre schön wenn sich da auch Ordensleute und Mönche/Monialinnen daran beteiligen könnten.
Gruss, Songul

Senensis hat geschrieben:Habt ihr die (schönen) Bilder auf der Homepage angeschaut?
Wie bitte -- "ihre Mutter, die vor drei Jahren bei den Dominikanerinnen eintrat" ?! :glubsch:
Darüber habe ich mich auch gewundert - Aber warum nicht? Wenn die Kinder alt genug sind und versorgt sind?
Nachdem der Vater auf keinen der Fotos zu sehen ist, nehme ich an, dass er nicht mehr lebt.
Ich bin gerne katholisch, mit Leib und Seele!

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cantus planus
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Re: Ordensfeste - (nicht nur Bilder von) Einkleidung und Co.

Beitrag von cantus planus »

Das ist problemlos möglich. In Wien gibt es Sr. Dr. Katharina Deifel OP als bekannten Fall. Sie ist verwitwet, die Kinder groß - und sie wurde Dominikanerin.
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Linus
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Re: Ordensfeste - (nicht nur Bilder von) Einkleidung und Co.

Beitrag von Linus »

cantus planus hat geschrieben:Das ist problemlos möglich. In Wien gibt es Sr. Dr. Katharina Deifel OP als bekannten Fall. Sie ist verwitwet, die Kinder groß - und sie wurde Dominikanerin.
ich hatte auch mal eine begebenheit mit einer Karmelitin, dem Papst und ihrem Enkerl hier im Kreuzgang geschildert. :breitgrins:
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Senensis
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Re: Ordensfeste - (nicht nur Bilder von) Einkleidung und Co.

Beitrag von Senensis »

Ja ja Linus, ich erinnere mich ;D Ich weiß auch, es gibt historische Beispiele (Birgitta von Schweden...).
Trotzdem, es gibt eine repräsentative Anzahl von Klöstern, die aus gutem Grund keine Witwen etc. nehmen. Meistens sind das die "strengeren", deren Charisma eine besondere Hingabefähigkeit erfordert.
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Bernado
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Re: Ordensfeste - (nicht nur Bilder von) Einkleidung und Co.

Beitrag von Bernado »

Senensis hat geschrieben:Trotzdem, es gibt eine repräsentative Anzahl von Klöstern, die aus gutem Grund keine Witwen etc. nehmen. Meistens sind das die "strengeren", deren Charisma eine besondere Hingabefähigkeit erfordert.
Das ist ja auch völlig in Ordnung - wenn es keine unterschiedlichen Charismen bzw. Spiritualitäten gäbe, bräuchten wir ja nur einen oder höchstens zwei Einheitsorden.

Gerade mit dem Zerfall traditioneller Familienstrukturen sehe ich übrigens die Zahl von ernstzunehmenden Berufungen für die Zeit "nach der Familienphase" durchaus ansteigen. Dabei dürften sich viele Frauen allerdings weniger von der kontemplativen Lebensweise angezogen fühlen als von Gemeinschaften mit stärkerer Zielsetzung in der praktischen Caritas.
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Re: Ordensfeste - (nicht nur Bilder von) Einkleidung und Co.

Beitrag von cantus planus »

Ich sehe da noch andere Modelle, angelehnt z. B. an die evangelischen Damenstifte, die ja auch Überreste katholischer Klöster sind. Ich halte es seit Jahren für eine Schande, dass die Begarden eine Revitalisierung erleben, und man dieses urkatholische Phänomen nicht in die Kirche eingliedern kann. Leider sind das nämlich heute reine Frauen-WGs. Dabei könnte ich mir Begardenstifte, unter Führung eines vom Diözesanbischof ernannten Spirituals, heute gut wieder vorstellen.
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Senensis
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Re: Ordensfeste - (nicht nur Bilder von) Einkleidung und Co.

Beitrag von Senensis »

@ Bernardo:
In der Tat. Zur streng kontemplative Lebensweise sind - es hört sich jetzt hart an, ich werde es aber kurz erklären - Personen mit nicht-heilem Familienhintergrund in der Regel weniger oder nur mit Schwierigkeiten fähig.
Der Grund ist einfach: Negative, nicht vollständig ausgeheilte Beziehungserfahrungen, insbesondere mit dem Vater / den Eltern und/oder dem Ehepartner (die bekanntlich besonders tief reichen), werden oft unwillkürlich auf die Gottesbeziehung übertragen und können sie signifikant blockieren. Die Betroffenen leiden darunter oft ebenso unfreiwillig wie schwer.
Die volle, reine Hingabe, die die streng kontemplativen Orden und auch manche der neueren Gemeinschaften fordern, kann im "Normal"fall am besten gelebt werden, je weniger "weltliche", insbesondere negative Erfahrungen vorliegen.
Liebe junge kontemplative Berufungen, ich habe es immer wieder von erfahrenen Seelenführern gehört und kann es aus eigener Erfahrung bestätigen: Seid dankbar um jede Erfahrung, die ihr nicht gemacht habt. Gott sorgt für die Erfahrungen, die ihr nötig habt; sucht keine darüber hinaus. Gott allein genügt...

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Je n'ai plus rien que ma seule richesse
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Re: Ordensfeste - (nicht nur Bilder von) Einkleidung und Co.

Beitrag von Raimund J. »

cantus planus hat geschrieben:Ich sehe da noch andere Modelle, angelehnt z. B. an die evangelischen Damenstifte, die ja auch Überreste katholischer Klöster sind. Ich halte es seit Jahren für eine Schande, dass die Begarden eine Revitalisierung erleben, und man dieses urkatholische Phänomen nicht in die Kirche eingliedern kann. Leider sind das nämlich heute reine Frauen-WGs. Dabei könnte ich mir Begardenstifte, unter Führung eines vom Diözesanbischof ernannten Spirituals, heute gut wieder vorstellen.
Unterscheidet man nicht zwischen Beginen (Schwestern) und Begarden (Brüder)?
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

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cantus planus
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Re: Ordensfeste - (nicht nur Bilder von) Einkleidung und Co.

Beitrag von cantus planus »

Raimund Josef H. hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Ich sehe da noch andere Modelle, angelehnt z. B. an die evangelischen Damenstifte, die ja auch Überreste katholischer Klöster sind. Ich halte es seit Jahren für eine Schande, dass die Begarden eine Revitalisierung erleben, und man dieses urkatholische Phänomen nicht in die Kirche eingliedern kann. Leider sind das nämlich heute reine Frauen-WGs. Dabei könnte ich mir Begardenstifte, unter Führung eines vom Diözesanbischof ernannten Spirituals, heute gut wieder vorstellen.
Unterscheidet man nicht zwischen Beginen (Schwestern) und Begarden (Brüder)?
Ja. Die neue "Beginen"-Bewegung scheint allerdings rein weiblich zu sein.
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Bernado
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Re: Ordensfeste - (nicht nur Bilder von) Einkleidung und Co.

Beitrag von Bernado »

Senensis hat geschrieben:@ Bernardo:
In der Tat. Zur streng kontemplative Lebensweise sind - es hört sich jetzt hart an, ich werde es aber kurz erklären - Personen mit nicht-heilem Familienhintergrund in der Regel weniger oder nur mit Schwierigkeiten fähig.
Ich möchte das sogar fast erweitern auf Personen mit Familienhintergrund als Ehepartner insgesamt - auch wenn dieser Hintergrund "heil" ist. Es ist ein großer Unterschied, ob man sein Leben in Christus mit einem sichtbaren, hörbaren und fühlbaren Partner eingerichtet und sich dementsprechend viele Jahre lang verhalten hat - oder mit Christus selbst, den man auf ganz andere Weise allein und in der Gemeinschaft erfährt oder sucht. Es ist eines, jahre- und jahrzehntelang als "Familienmanagerin" den Kleinbetrieb Vater, Mutter und x Kinder geleitet zu haben - und ein anderes, sich im Gehorsam zur von Gott über einen gesetzten Obrigkeit zu bescheiden. Beides gilt für Männer wohl genauso. Kontemplation muß ein Leben lang geübt weerden, wer da mit 50 anfängt, macht es sich und anderen schwer.

Es geht da nicht um ein Werturteil "besser" oder "schlechter" - es bleibt auf der Ebene des "anders". Ich möchte auch nicht ausschließen, daß erfolgreiche Überschreitungen möglich sind - aber ich habe großes Verständnis dafür, wenn Gemeinschaften, die sich betont von der diesseitigen Welt fernhalten, zurückhaltend sind gegenüber Pertsonen, die sich in dieser Welt vor Gott und den Menschen "bewährt" haben.
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Re: Ordensfeste - (nicht nur Bilder von) Einkleidung und Co.

Beitrag von lifestylekatholik »

Bernado hat geschrieben:Kontemplation muß ein Leben lang geübt werden, wer da mit 50 anfängt, macht es sich und anderen schwer.
Das verstehe ich nicht. Warum soll es mit 50 schwerer sein, sich zu fügen, als mit 20?
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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