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Re: Jungfrauenweihe

Verfasst: Dienstag 14. April 2009, 19:45
von polyglotta
Chiara hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:Warum trägt Jungfrau oder Bischof Karfreitags keinen Ring.... :hae?:
Der Bischof meines Wissens deswegen nicht, weil an diesem Tag das Lebensopfer des eigentlichen Bräutigams der Kirche im Vordergrund steht (der Bischofsring ist ja Symbol für die Vermählung mit der Kirche). Jedenfalls steht die Vorschrift mit Karfreitag im Zeremoniale.
Da die Virgo dasselbe Mysterium - nur von der anderen Seite her - verkörpert, wäre es eine schöne neu zu begründende Tradition, den Ring an diesem Tag ebenfalls abzulegen.
Wahlweise könnten die Virgines je einen Bischof fragen, ob er ihnen seinen Ring am Karfreitag ausleiht (Witwen tragen ja zwei Ringe, den des Mannes unter dem eigenen am selben Finger). :P :ikb_notworthy: :ikb_thumbup:
Also wenn ich das richtig verstehe, dann gilt (sagt jedenfalls das Braun'sche Liturgische Handbuch von 1924, aber der Reihe nach):
- der Bischof trug früher Pontifikalhandschuhe (Symbol für Reinheit von Sünde, gute Werke und zeremonielle Sorgfalt?) in der entsprechenden liturgischen Farbe, aber nie schwarz = weil keine Handschuhe am Karfreitag und zum Requiem
- der Bischofsring (Symbol der Treue und des bräutlichen Bandes zur Kirche) war nun wiederum üblicherweise über dem Handschuh, und damit wurde er ebenfalls nicht getragen zum Requiem (!) und am Karfreitag, so z.B. Peter F. Anson in "Churches. Their plan and furnishing", denn wenn keine Handschuhe, dann kein Ring, da der ja für "über die Handschuhe" gedacht war (liturgiehistorisch) und damit wahrscheinlich auch nicht mehr gepasst hätte (praktisch)?
:patsch: 8)

Aber was ist dann also der theologische Sinn von "keine Handschuhe (und keine bischöflichen Socken, aber das nur nebenbei...) zum Requiem und am Karfreitag"?
Dass es schlicht bleiben soll (die Dinger waren ja toll bestickt, beperlt und vergoldet, vgl. http://dappledphotos.blogspot.com/2006/ ... loves.html)?
:hae?:

Re: Jungfrauenweihe

Verfasst: Dienstag 14. April 2009, 22:29
von Chiara
Seraph hat geschrieben:Verzeih bitte, aber dieser Logik kann ich überhaupt nicht folgen: bin ich weniger vermählt, weil der Bräutigam leidet, stirbt und im Grabe liegt?

Bei dieser Gelegenheit die persönliche Frage: es wäre da ein Ring "in Auftrag" zu geben. Wo bekäme man denn einen solchen bzw. ein Muster für einen solchen Ring?
Ad 1. - Natürlich bist du nicht weniger vermählt, aber wir sind die Ikone, die Kirche ist das Urbild... Wenn der Bischof aus Respekt vor dem Urbild (Christus) seinen Ring an diesem Tag nicht trägt, könnten auch wir das machen. Zumindest solange wir nicht die Lösung mit dem Bischofsring hinkriegen ... :breitgrins: Wie gesagt, es gibt hier keine Vorschrift wie bei den Bischöfen, aber wäre doch irgendwie schön, oder? Denn der Ring fehlt am Finger. Das ruft ihn nochmal speziell in Erinnerung...

Ad 2. - Ich weiß ja nicht, was sich die künftige Trägerin vorstellt... Ich wollte eine bestimmte Form von Trauring und habe ein paar Wochen lang sämtliche Juweliergeschäfte unsicher gemacht. Meine Mitschwester hat sich bei einem Goldschmied, einem tiefgläubigen Katholiken, einen Ring entwerfen lassen, der überhaupt nicht nach Ehering aussieht und der symbolisch gestaltet ist. Ansonsten mal unter "purity ring" googeln.

Re: Jungfrauenweihe

Verfasst: Dienstag 14. April 2009, 22:39
von Ecce Homo
Oder auch als Betreff "chastity ring" nehmen - da könnte man auch was finden... manchmal sinddiverse Amerikaner echt irgendwie "romantischer " als Deutsche... :verliebt:

Re: Jungfrauenweihe

Verfasst: Dienstag 14. April 2009, 22:40
von Chiara
polyglotta hat geschrieben:Aber was ist dann also der theologische Sinn von "keine Handschuhe (und keine bischöflichen Socken, aber das nur nebenbei...) zum Requiem und am Karfreitag"?
Dass es schlicht bleiben soll (die Dinger waren ja toll bestickt, beperlt und vergoldet, vgl. http://dappledphotos.blogspot.com/2006/ ... loves.html)?
:hae?:
Lange nicht gesehen... :huhu:
Ich gebe zu, mich nicht in die Geschichte sämtlicher Pontifikalien eingearbeitet zu haben, aber Fakt ist, dass Pontifikalhandschuhe und Pontifikalstrümpfe im Zeremoniale nicht mehr existieren, der Ring inklusive Ablegen (nur) am Karfreitag schon, und unsere fünf Bischöfe praktizieren das auch.
Außerdem: Hatte nicht jeder Bischof für außerhalb der Messe einen engeren Ring? Jedenfalls hat man, denke ich, die Regelung aus theologischen/symbolischen Gründen beibehalten. Einen praktischen kann ich nicht mehr erkennen.

PS. Dieses Jahr habe ich es fast vergessen... Ich habe den Ring dann während der Trauermetten "verschwinden" lassen... ;D

Re: Jungfrauenweihe

Verfasst: Montag 4. Mai 2009, 19:27
von Elfe2008
Also das war mir jetzt auch ganz neu, dass wir am Karfreitag den Ring nicht tragen (sollten)?! Auch mir entzieht sich der Sinn der Argumentation ein wenig.
Ich hab vor einigen Wochen meinen Weihering in der Stadt verloren (zu viel fasten ist auch nix :klatsch: ) und so hab ich mir jetzt 1 Paar Trauringe nachgekauft. Der 2. liegt fein säuberlich in der Schatulle. Muss erst noch einen Ort finden, wo ich ihn besser aufbewahren kann, denn da ich auch Katzen habe ( 3 Stück!) ist alles verloren, was net angenagelt ist!!
So. Schönen Abend noch!

Re: Jungfrauenweihe

Verfasst: Montag 1. Februar 2010, 16:34
von Chiara
Am Hochfest der Unbefleckten Empfängnis weihte der Erzbischof von Danzig sieben Jungfrauen für die Erzdiözese!
Ca. 140 Bilder gibt es hier:
http://www.adalbertus.gda.pl/galerie/20 ... _Dziewic//

(Leider zu groß zum Einbinden - wer es dennoch hinbekommt - Vergelt's Gott!)

Re: Jungfrauenweihe

Verfasst: Sonntag 14. Februar 2010, 16:33
von Jacqueline
Was mich mal interessieren würde (weil gerade Eure Beiträge auf meinem Weg in ein Säkularinstitut Anregung zum Nachdenken über die eigene Identität gaben):
Was seht Ihr geweihte Jungfrauen als Euren Sendungsauftrag an?
Der für mich bedeutsame Satz in unserem "Weihegebet" lautet: "Lass mein Leben ein Zeichen und Zeugnis Deiner Liebe vor den Menschen sein."
Genauso wie es (nach unserem Direktorium) in unserem Gebet "kein für mich" geben soll, soll unser alltägliches Leben ein solidarisches, mitgehendes, verfügbares Leben sein.
Wie seht Ihr das? Vielen Dank!

Re: Jungfrauenweihe

Verfasst: Montag 15. Februar 2010, 13:58
von Jacinta
Chiara hat geschrieben:Am Hochfest der Unbefleckten Empfängnis weihte der Erzbischof von Danzig sieben Jungfrauen für die Erzdiözese!
Ca. 140 Bilder gibt es hier:
http://www.adalbertus.gda.pl/galerie/20 ... _Dziewic//

(Leider zu groß zum Einbinden - wer es dennoch hinbekommt - Vergelt's Gott!)
Das ist wohl das schönste Bild:
http://www.adalbertus.gda.pl/galerie/20 ... _0539.html

Bekommt eine Jungfrau nicht auch einen Schleier?

Re: Jungfrauenweihe

Verfasst: Montag 15. Februar 2010, 14:57
von Linus
Nicht unbedingt. (oder besser: eine Trageverpflichtung besteht nicht)

Die 4 geweihten Jungfrauen die ich kenn, tragen den Schleier jedenfalls nicht

Re: Jungfrauenweihe

Verfasst: Montag 15. Februar 2010, 16:28
von Seraph
Jacinta hat geschrieben: Bekommt eine Jungfrau nicht auch einen Schleier?
Das Pontifikale sieht es vor. Der Schleier ist von den drei Insignien das älteste (siehe hierzu – wegen des Schlosser-Zitates auch http://brautdeslammes.blogspot.com/29 ... ichen.html).

Re: Jungfrauenweihe

Verfasst: Montag 15. Februar 2010, 18:33
von Linus
Schleier, Ring und was ist die dritte Insignie? Heiligenschein? ;)

SCNR

Linus

Re: Jungfrauenweihe

Verfasst: Montag 15. Februar 2010, 21:30
von Seraph
Genau -wird bei der Weihe vom Bischof übergeben. "Trag den Heiligenschein zum Zeichen…" :P

Falls die Frage jetzt ernstgemeint war: <flüster>es ist das Stundenbuch</flüster>.

Re: Jungfrauenweihe

Verfasst: Montag 15. Februar 2010, 21:49
von obsculta
Es möge sich jetzt bitte, bitte keine der Virgines
provoziert fühlen,ich habe jeden Respekt vor ihrer
Berufung!

Was ich nicht verstehe,aber vielleicht ist das wirklich kein
Thema für ein öffentliches Forum:

Wie kann ich etwas darbringen,dessen Wert mir nicht bewußt ist?

Ich weiß durchaus,auf welche Position ich mit damit begebe,es ist
ganz und gar nicht despektierlich gemeint,vielleicht sollte man das
auch eher hinter den Kulissen besprechen?
Ich habe wirklich große Skrupel,daß hier zum Thema zu machen,
aber die Frage läßt mich nicht los.

Falls das hier entgleisen sollte,meine Entschuldigung an die Virgines hier,
in der Hoffnung,daß eventuell anderweitig ,nicht öffentlich diskutieren zu können.

Ich bitte von vorneherein die Moderatoren um ihr wachsames Auge!

Männermeinungen sind mir hier nicht erwünscht!

Re: Jungfrauenweihe

Verfasst: Montag 15. Februar 2010, 21:58
von Linus
Seraph hat geschrieben:Genau -wird bei der Weihe vom Bischof übergeben. "Trag den Heiligenschein zum Zeichen…" :P

Falls die Frage jetzt ernstgemeint war: <flüster>es ist das Stundenbuch</flüster>.
:daumen-rauf:

Kanns eigentlich sein, daß die Virgo "nur" auf das Kleine Stundenuch (Laudes Vesper Komplet) verpflichtet wird?

Wie kann ich etwas darbringen,dessen Wert mir nicht bewußt ist?
Keine Meinung, aber eine Nachfrage: Was meinst du damit?
Warum sollte einer Jungfrau der Wert (ihrer)der Jungfräulichkeit nicht bewußt sein?


Irritierte Grüße

Linus

Re: Jungfrauenweihe

Verfasst: Montag 15. Februar 2010, 23:16
von Ecce Homo
Eine klitzekleine Bitte, sich hier etwas zu mäßigen...

Re: Jungfrauenweihe

Verfasst: Montag 15. Februar 2010, 23:26
von Ecce Homo
obsculta hat geschrieben:Es möge sich jetzt bitte, bitte keine der Virgines
provoziert fühlen,ich habe jeden Respekt vor ihrer
Berufung!

Was ich nicht verstehe,aber vielleicht ist das wirklich kein
Thema für ein öffentliches Forum:

Wie kann ich etwas darbringen,dessen Wert mir nicht bewußt ist?

Ich weiß durchaus,auf welche Position ich mit damit begebe,es ist
ganz und gar nicht despektierlich gemeint,vielleicht sollte man das
auch eher hinter den Kulissen besprechen?
Ich habe wirklich große Skrupel,daß hier zum Thema zu machen,
aber die Frage läßt mich nicht los.
Eigentlich ist die Sache umgekehrt - weil "es" so einen großen Wert hat, mache ich es IHM allein zum Geschenk. Weil es so einen großen Wert hat,schenke ich "es"/mich in dieser Weise nicht etwa einem Halbrichtigen (ums quasi mal probiert zu haben - nach dem Motto: Hauptsache diese Erfahrung mal gemacht oder so!), teste es nicht aus, sondern behalte es ihm vor.
Und ich vermisse wirklich nichts - weil ich erfüllt bin von dem EINEN, dem ich dieses Geschenk gemacht habe.

Re: Jungfrauenweihe

Verfasst: Dienstag 16. Februar 2010, 09:12
von Raphaela
obsculta hat geschrieben:Es möge sich jetzt bitte, bitte keine der Virgines
provoziert fühlen,ich habe jeden Respekt vor ihrer
Berufung!

Wie kann ich etwas darbringen,dessen Wert mir nicht bewußt ist?

Ich weiß durchaus,auf welche Position ich mit damit begebe,es ist
ganz und gar nicht despektierlich gemeint,vielleicht sollte man das
auch eher hinter den Kulissen besprechen?
Ich habe wirklich große Skrupel,daß hier zum Thema zu machen,
aber die Frage läßt mich nicht los.
Es geht um mehr, als "nur um einen Wert"- Es geht und Berufung und Liebe!
Also andersrum könnte ich dann dich fragen: warum hast du ausgerechnet deinen Mann geheiratet und keinen anderen?
Kannst du diese Frage rein vom Verstand her bantworten? - Wahrscheinlich nicht. Ehe ist genauso eine Berufung wie Ehelosigkeit. Und in beiden Fällen geht es um Liebe.

Re: Jungfrauenweihe

Verfasst: Dienstag 16. Februar 2010, 10:15
von Jacinta
Raphaela hat geschrieben: Ehe ist genauso eine Berufung wie Ehelosigkeit. Und in beiden Fällen geht es um Liebe.
Ich frage mich, ob jemand der seine Berufung zur Ehelosigkeit erst nach diversen, gescheiterten Beziehungen, erst später erkennt, überhaupt noch die Chance hat, dieser Berufung in der Welt zu folgen. Jungfrauenweihe wäre dann nicht mehr möglich (sofern weiblich), lediglich der Eintritt in einige geistliche Gemeinschaften/Orden oder wohl auch noch die Priesterweihe (wenn männlich). Ich kenne da jemanden, der erst im fortgeschrittenen Alter aus einer standesamtlich geschlossenen und gescheiterten Ehe heraus überhaupt zum christlichen Glauben gefunden hat und sich taufen lies. Kann so jemand - zumal da auch Kinder da sind - überhaupt noch verbindlich ein Leben in Eheloisgkeit und zugleich in der Welt versprechen?

Vielleicht paßt das jetzt nicht so ganz zum Thema, aber es dürfte künftig eine gewisse Rolle spielen, wenn die Kirche in Europa ihren Missionsauftrag vielleicht endlich wieder ernst nimmt. All diese Leute, die erst im fortgeschrittenen Laufe ihres Lebens zu Gott finden und oft ein viel intensiveres Glaubensleben haben als viele geborene Katholiken, hatten als Jugendliche gar keine Chance, ihre Berufung zu erkennen, weil sich die Frage als Heiden für sie damals überhaupt nicht stellte.

Re: Jungfrauenweihe

Verfasst: Dienstag 16. Februar 2010, 12:03
von Seraph
Linus hat geschrieben:[Kanns eigentlich sein, daß die Virgo "nur" auf das Kleine Stundenuch (Laudes Vesper Komplet) verpflichtet wird?
Das hielte ich für eine fehlerhafte Interpretation bzw. es hängt ganz entscheidend davon ab, was der Bischof dazu "festgelegt" hat, da es dem Diözesanbischof zusteht, festzulegen, auf welche Weise die Virgines in der Welt ihr Leben leben sollen.

In der allgemeinen Einführung z. B. heißt es über die Jungfrauen (Hervorhebung von mir):
Es wird ihnen dringend geraten, ihre Gebetspflicht dadurch zu erfüllen, daß sie täglich das kirchliche Stundengebet, vor allem Laudes und Vesper, beten. So vereinen sie ihre Stimme mit dem Hohenpriester Christus und der heiligen Kirche; sie preisen den himmlischen Vater ohne Unterlaß und treten ein für das Heil der ganzen Welt.
Ich interpretiere "vor allem" hier nicht im Sinne von "nur Laudes und Vesper", sondern eher im Sinne von: wenn überhaupt gar nichts mehr geht, dann auf jeden Fall noch Laudes und Vesper. Mit meinem Bischof ist 5 von 7 (Matutin, Laudes, eine der kleinen Horen, Vesper, Komplet) vereinbart. Von anderen Diözesen weiß ich, daß dies dort ebenfalls "Standard" ist.

Bei der Weihe spricht der Bischof es bei der Übergabe des Stundenbuchs:
Empfange das Stundenbuch der Kirche. Das Lob Gottes und das Gebet für das Heil aller Menschen sei allezeit dein Dienst.

Das heißt, dies ist der einzige Dienst, zu dem die Jungfrau bei der Weihe formal verpflichtet wird - schon insofern, wenn es einen nicht aus Liebe zieht, eine Verpflichtung, die möglichst ernstzunehmen ist.

Re: Jungfrauenweihe

Verfasst: Freitag 3. Februar 2012, 13:32
von civilisation
Weihbischof König spendet Jungfrauenweihe in Wiedenbrück
http://www.erzbistum-paderborn.de/38-Na ... %FCck.html
In der bis auf den letzten Platz besetzten St.-Pius-Kirche Wiedenbrück hat die aus Herzebrock-Clarholz stammende Gemeindereferentin Sabine Jasperneite durch Weihbischof Matthias König am Sonntag die Jungfrauenweihe empfangen. Im dem von nun an öffentlichen kirchlichen Stand der gottgeweihten Jungfrau verpflichtet sich Sabine Jasperneite, durch ein intensives und glaubwürdiges geistliches Leben Christus und der Kirche zu dienen. Die Jungfrauenweihe zählt zu den so genannten Sakramentalien und wurde durch das Zweite Vatikanische Konzil wieder belebt.

Re: Die Kartäuser

Verfasst: Donnerstag 27. September 2012, 08:30
von kreuzzeichen
Interessante Diskussion. Ich habe in den letzten Tagen einmal etwas über die Jungfrauenweihe nachgelesen. Insbesondere, ob diese nur von Frauen empfangen werden kann, die auch physisch noch Jungfrau sind. Von daher gibt es natürlich einen Unterschied, ob ich Keuschheit verspreche in dem Leben, das ich in einem Orden (oder als Priester) beginne (und vielleicht einmal früher anders gelebt habe). Oder ob mir (gerade in der heutigen Zeit) in meinem bisherigen Leben die Jungfräulichkeit so bedeutsam war, dass ich (nicht um das Gottesgeschenk der Sexualität abzulehnen) diese Haltung auch in Zukunft leben möchte, in der Welt und im Orden. Natürlich klingt das etwas nach "Doppelt-Gemoppelt", aber es ist ja auch eine spirituelle - geistliche Wirklichkeit. Im Zuge der Gleichberechtigung wäre das ja auch bei Männern denkbar. Aber "Jungfräulichkeit" ist ein bis heute eher "weiblicher" Begriff, was sicher auch damit zu tun hat, dass beim Mann dies nicht physisch nachprüfbar ist. Der Wert der Jungfräulichkeit liegt sicher auch in der Nachfolge der Gottesmutter und der Nachahmung ihres allzeit jungfräulichen Daseins.

Re: Die Kartäuser

Verfasst: Donnerstag 27. September 2012, 08:35
von cantus planus
kreuzzeichen hat geschrieben:Insbesondere, ob diese [die Jungfrauenweihe] nur von Frauen empfangen werden kann, die auch physisch noch Jungfrau sind.
Ja, darum gibt es immer wieder Diskussionen. Vollkommen absurd, denn es ist ja klar, dass jemand, der nicht mehr Jungfrau ist, wohl kaum jungfräulich wird, wenn man ihn dazu weiht...

Die Kartäuser

Verfasst: Donnerstag 27. September 2012, 10:28
von Seraph
kreuzzeichen hat geschrieben:Interessante Diskussion. Ich habe in den letzten Tagen einmal etwas über die Jungfrauenweihe nachgelesen. Insbesondere, ob diese nur von Frauen empfangen werden kann, die auch physisch noch Jungfrau sind. Von daher gibt es natürlich einen Unterschied, ob ich Keuschheit verspreche in dem Leben, das ich in einem Orden (oder als Priester) beginne (und vielleicht einmal früher anders gelebt habe). Oder ob mir (gerade in der heutigen Zeit) in meinem bisherigen Leben die Jungfräulichkeit so bedeutsam war, dass ich (nicht um das Gottesgeschenk der Sexualität abzulehnen) diese Haltung auch in Zukunft leben möchte, in der Welt und im Orden. Natürlich klingt das etwas nach "Doppelt-Gemoppelt", aber es ist ja auch eine spirituelle - geistliche Wirklichkeit. Im Zuge der Gleichberechtigung wäre das ja auch bei Männern denkbar. Aber "Jungfräulichkeit" ist ein bis heute eher "weiblicher" Begriff, was sicher auch damit zu tun hat, dass beim Mann dies nicht physisch nachprüfbar ist. Der Wert der Jungfräulichkeit liegt sicher auch in der Nachfolge der Gottesmutter und der Nachahmung ihres allzeit jungfräulichen Daseins.
Jungfräulichkeit der Männer ist als Tugend genauso wertvoll. Es geht in dem Fall darum, daß, ähnlich wie nur ein Mann Christus verkörpern kann, nur eine Frau die Braut Christi, die Kirche verkörpern kann, von der es heißt, daß sie als reine Jungfrau Christus zugeführt werden soll.

Kloster und Jungfräulichkeit

Verfasst: Sonntag 30. September 2012, 23:11
von Senensis
Jungfräulichkeit: Vielleicht sollten wir uns dann noch fragen, warum es eigene Klostergründungen gegeben hat für "gefallene" Mädchen. Denn die, die als Heilige Frauen aufgezählt wurden, waren ja verheiratet. (Für Männer galten wohl immer schon andere Spielregeln...)

Bitte, Leute: Es ist ein Unterschied für die Kirche, ob jemand ordentlich verheiratet war und verwitwet ist, oder ob sie sich anderweitig "entjungfert" haben.
Und es gibt auch Ordensgemeinschaften, die Witwen nicht nehmen würden (also, nicht einmal Witwen).

Re: Jungfrauenweihe

Verfasst: Freitag 5. Oktober 2012, 16:32
von ad-fontes
civilisation hat geschrieben:
Die Jungfrauenweihe ... wurde durch das Zweite Vatikanische Konzil wieder belebt.
Das ist so nicht richtig. Das alte Pontifikale enthält sehr wohl das entsprechende Formular. So spendete bereits Dom Prosper Guéranger am 15. August 1868 sieben Nonnen der Abtei Solesmes die consecratio virginum.

Ärgerlich am neuen Formular in Deutsch ist insbesondere die Anrede mit "Sie", genauso wie in den anderen Pontfikalfaszikeln (Trauung, Beerdigung etc.)

Re: Kloster und Jungfräulichkeit

Verfasst: Freitag 5. Oktober 2012, 16:35
von ad-fontes
Hat es?

Re: Jungfrauenweihe

Verfasst: Freitag 5. Oktober 2012, 20:13
von Raphaela
ad-fontes hat geschrieben:
civilisation hat geschrieben:Die Jungfrauenweihe ... wurde durch das Zweite Vatikanische Konzil wieder belebt.
Das ist so nicht richtig. Das alte Pontifikale enthält sehr wohl das entsprechende Formular. So spendete bereits Dom Prosper Guéranger am 15. August 1868sieben Nonnen der Abtei Solesmes die consecratio virginum.

Ärgerlich am neuen Formular in Deutsch ist insbesondere die Anrede mit "Sie", genauso wie in den anderen Pontfikalfaszikeln (Trauung, Beerdigung etc.)
Es geht hier doch um die Frauen, die nicht im Kloster leben, sondern - wie es so schön heißt - "in der Welt"

Re: Jungfrauenweihe

Verfasst: Sonntag 21. April 2013, 20:11
von Eremitin
ich empfehle hier mal über den Ordo virginum zu googeln und es gibt 2 sehr empfehlenswerte Bücher im eos-verlag zum Thema-

Re: Jungfrauenweihe

Verfasst: Sonntag 21. April 2013, 20:24
von Seraph
Eremitin hat geschrieben:ich empfehle hier mal über den Ordo virginum zu googeln und es gibt 2 sehr empfehlenswerte Bücher im eos-verlag zum Thema-
Na ja.

Re: Jungfrauenweihe

Verfasst: Sonntag 21. April 2013, 20:28
von Ecce Homo
Seraph hat geschrieben:
Eremitin hat geschrieben:ich empfehle hier mal über den Ordo virginum zu googeln und es gibt 2 sehr empfehlenswerte Bücher im eos-verlag zum Thema-
Na ja.
Bitte, was meinst Du mit "Na Ja."?

Re: Jungfrauenweihe

Verfasst: Sonntag 21. April 2013, 21:33
von Seraph
Ecce Homo hat geschrieben:
Seraph hat geschrieben:
Eremitin hat geschrieben:ich empfehle hier mal über den Ordo virginum zu googeln und es gibt 2 sehr empfehlenswerte Bücher im eos-verlag zum Thema-
Na ja.
Bitte, was meinst Du mit "Na Ja."?
Daß ich diese Bücher aus dem EOS-Verlag nicht als "sehr empfehlenswert" bezeichnet hätte, allenfalls auszugsweise. Als empfehlenswert sehe ich die Schriften des sel. Columba Marmion an oder auch Christ in His Consecrated Virgins von Ludwig Münster.

Re: Jungfrauenweihe

Verfasst: Mittwoch 5. Juni 2013, 08:01
von Raphaela
Ich habe mir diesen Stang mal in den letzten Tagen nochmals ganz durchgelesen.
Wie viele Frauen mit Jungfrauenweihe gibt es denn nun im deutschsprachigen Raum? Im Internet erfährt man da recht wenig, da habe ich nur rausgefunden, dass es hier im Bistum anscheinend 12 gibt. - Von dem, was ihr geschrieben habt in Augsburg 14 und Paderborn 17. (Gemeinst sind immer die Bistümer). Von Lichtenstein weiß ich, dass es einmal eine gab, die ist aber inzwischen in eine Gemeinschaft eingetreten.
Habt ihr noch andere aktuelle Zahlen?